[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Ueberspannungsschutz elektrischer Einrichtungen
mit einer parallel zur geschützten Einrichtung geschalteten Spannungsbegrenzungsstrecke,
welche bei Ueberschreitung einer kritischen Spannung die an der Einrichtung liegende
Spannung auf einen unschädlichen Wert herabsetzt.
[0002] Solche Ueberspannungs-Schutzanordnungen enthalten beispielsweise bekannte,gasgefüllte
Ueberspannungsableiter, bei denen eine Gasentladungsstrecke zwischen zwei Elektroden
zur Spannungsbegrenzung dient. Bei Ueberschreitung der Zündspannung bildet sich eine
Gasentladung aus, wodurch die an der geschützten Einrichtung liegenden Spannung auf
die Brennspannung der Gasentladung herabgesetzt oder bei weiter ansteigendem Strom
ein Kurzschluss erzeugt wird. Das gleiche Ziel kann auch mit anderen bekannten Ueberspannungsableitern
erreicht werden, z.B. mit Varistoren, d.h. mit Widerständen mit sehr hohem negativem
Spannungsexponenten des Widerstandes.
[0003] Bei der praktischen Verwendung zum Ueberspannungsschutz, beispielsweise in der Nachrichtentechnik
oder Telefonie, sind solche Ueberspannungsableiter häufig einer gewissen Eigenerwärmung
ausgesetzt. Eine solche Erwärmung kann die Schutzwirkung des Ableiters oder dessen
Halterungen in Frage stellen oder gar eine Zerstörung des Ableiters oder des zugehörigen
Halters zur Folge haben.
[0004] Es sind daher Ueberspannungsableiter-Anordnungen bekannt geworden, welche Schmelzlotsicherungen
enthalten. Diese weisen eine Lotperle mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 50 - 150°C
auf, die in wärmeleitendem Kontakt mit einer Ableiterelektrode oder einem Halterteil
stehen. Bei Erreichung der Schmelztemperatur schmilzt die Lotperle und durch Federdruckwirkung
der Halterteile wird ein Kurzschluss gebildet.
[0005] Nachteilig bei solchen vorbekannten Anordnungen ist, dass dieser Kurzschluss irreversibel
ist. Weiterhin führt das Schmelzen der Lotperle zu einer Verunreinigung der Umgebung,
was in der Regel den Halter funktionsunfähig macht. Aus beiden Gründen müssen Halter
und Ueberspannungsableiter ausgetauscht werden. Weiter besteht die Gefahr von Kurzschlüssen
in Anlageteilen durch geschmolzenes Lot. Eine Lotperle ist darüber hinaus lageabhängig,
d.h. die Anordnung kann nicht beliebig orientiert werden, so dass die Installationsmöglichkeiten
stark eingeschränkt sind. Da zudem eine Federkraft erforderlich ist, wird fast immer
ein Zwischenstück zwischen Ableiter und Halter benötigt. Somit muss der Ableitstrom
nicht nur über den Ableiter und den Halter fliessen, sondern zusätzlich über das Zwischenstück,
d.h. Lotperle. Dies bedeutet ausser einem zusätzlichen Spannungsabfall eine Herabsetzung
der Zuverlässigkeit wegen des ungünstigen Korrosionsverhaltens der Uebergangskontakte
und des bekannt schlechten Langzeitverhaltens von Lotlegierungen.
[0006] Um ein reversibles Verhalten zu erreichen,ist ohne Erfolg versucht worden, statt
einer Lotperle ein Bimetall-Element zu verwenden, welches bei einer vorgegebenen Temperatur
einen Kurzschluss verursacht. Nachteilig hat sich dabei erwiesen, dass die Kurzschlussbildung
mit einer minimalen Andruckkraft erfolgt. Die Kontakte verzundern daher, insbesondere
bei langsamer oder schwankender Temperaturerhöhung, und es ist keine sichere Kontaktgabe
gewährleistet.
[0007] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die beschriebenen Nachteile vorbekannter Ueberspannungs-Schutzeinrichtungen
zu beseitigen und insbesondere eine solche Anordnung zu schaffen, bei der bei einer
vorgegebenen Temperatur sicher und zuverlässig und mit hinreichend grosser Kraft ein
Kurzschlusskontakt geschlossen wird, ohne Beeinträchtigung der Umgebung, d.h. ohne
Verschmutzung oder Zerstörung des Halters oder von Anlageteilen. Eine solche Anordnung
soll weiterhin lageunabhängig sein, mehrfach verwendet werden können, ohne die Notwendigkeit
der Auswechslung von Teilen, d.h. sie soll ein reversibles Verhalten zeigen. Die Anordnung
soll weiterhin langzeitstabil sein und auch über längere Zeiten eine geringere Korrosionsanfälligkeit
zeigen als vorbekannte Anordnungen, ohne zusätzliche Uebergangswiderstände.
[0008] Die Erfindung ist gekennzeichnet durch ein Element aus einer Formgedächtnislegierung
mit einer bestimmten kritischen Temperatur, welches bei Ueberschreitung dieser kritischen
Temperatur einen die Spannungsbegrenzungsstrecke überbrückenden Kontakt schliesst.
[0009] Die Erfindung macht sich die Eigenschaften von sogenannten Formgedächtnislegierungen,
die auch als"shape memory alloys" bekannt sind zu Nutze, da sie
__die bei der Herstellung bei erhöhter Temperatur gewählte geometrische Form speichern.
Nach Abkühlung des Elementes unter eine durch das Material gegebene kritische Temperatur
kann nun das Element mechanisch verformt werden. Wird die Temperatur wieder auf die
kritsche Temperatur erhöht, so nimmt das Material wiederum die ursprüngliche Form
an, unabhängig davon, in welcher Weise es vorher kalt-verformt worden war. Bis zu
einer gewissen Verformung ist dabei die Formänderung vollständig frei wählbar und
reversibel.
[0010] Solche Formgedächtnislegierungen sind beispielsweise beschrieben in den US-PS 3 174
851 und 3 403 238, den DE-PS 1 288 363 und 1 558 715 sowie der DE-AS 2 261 710. In
der Regel handelt es sich dabei um Metalle, die eine Martensit-Umwandlung zeigen.
Als besonders geeignet haben sich Nickel/Titan-Legierungen erwiesen, auch unter der
Bezeichnung Nitinol bekannt, die einen Masseanteil von etwa 55 % Ni und 45 % Ti enthalten.
Ihre Eigenschaften konnten teil-weise durch Legierungszusätze von Cu, Al, Si, Fe,
Co, Mn, V und anderen Elementen verbessert werden. Durch die Art der Legierungszusammensetzung
lässt sich dabei die kritische Temperatur des Elementes einstellen, sowie in gewissem
Umfang die Steilheit des Ueberganges.
[0011] Für die meisten Anwendungen zum Ueberspannungsschutz haben sich dabei Formgedächtnislegierungen,
die nach den Einwegprinzip arbeiten, als praktisch erwiesen. Dabei verformt sich das
Element bei Erreichen der kritischen Temperatur wieder in die ursprüngliche Gestalt.
Diese Form bleibt erhalten und lässt sich dazu benützen, einen Kontakt mit einer verhältnismässig
grossen Andruckkraft bei einer exakten, vorgegebenen Temperatur sicher zu schliessen.
Durch mechanische Rückverformung kann dieser Kurzschlusskontakt wieder aufgehoben
werden. Dabei lassen sich im Prinzip durch die Legierungszusammensetzung kritische
Temperaturen zwischen ca. -50°C und +150° erzielen und zulässige Formänderungen bis
8 %. Entsprechende Formgedächtnislegierungen werden beispielsweise'hergestellt von:
Titanium Metals Corporation of America (Toronto, Ohio), Battelle Memorial Institute
(Columbus, Ohio) und
Fried. Krup
p GmbH (Essen), sowie der Firma BBC (Baden/Schweiz).
[0012] Für spezielle Anwendungen haben sich jedoch auch Formgedächtnislegierungen, die nach
dem Zweiwegprinzip arbeiten, als zweckmässig erwiesen. Diese Legierungen haben die
Eigenschaft, dass sie nach Kaltverformung bei einer Erwärmung auf die kritische Temperatur
nicht vollständig in die Ausgangsform zurückkehren. Sinkt nun die Temperatur wieder,
so ändert sich die Form bei Erreichen einer anderen unteren Schwelle wieder im Sinne
einer Kaltverformung. Ein solches Element kann also durch Abkühlung auf eine tiefer
liegende Schwellentemperatur wieder zurückgestellt werden, nachdem es bei Erreichen
der oberen kritischen Temperatur den Kurzschlusskontakt geschlossen hatte. Ein solches
hystereseartiges
'Verhalten kann zweckmässig sein, wenn eine automatische Oeffnung des Kurzschlusses
nach einer eingetretenen Abkühung erwünscht ist. Wählt man die tiefer liegende Schwellentemperatur
durch entsprechende Legierungszusätze so, dass diese unterhalb der Raumtemperatur
liegt, so lässt sich der Kurzschluss öffnen, indem das Element aus einer Formgedächtnislegierung
bis unter die Raumtemperatur abgekühlt wird. Dies kann beispielsweise durch ein Spraymittel
erreicht werden, welches in die Ueberspannungsschutz-Anordnung eingesprüht wird und
infolge der Verdunstungskälte eine Abkühlung unter die Raumtemperatur bewirkt. Formgedächtnisliegierungen
dieser Art mit Hystereseverhalten wurden beispielsweise von der AG Brown Boveri &
Cie. (Baden) entwickelt.
[0013] Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung,
sowie weitere Ausgestaltungen und Vorteile derselben, beschrieben.
Figur 1 zeigt ein erstes Beispiel einer Halterung mit einem Ueberspannungsableiter.
Figur 2 zeigt ein weiteres Beispiel einer solchen Anordnung.
Figur 3 zeigt ein Beispiel eines Ueberspannungsableiters mit Temperaturkontakten.
Figur 4 zeigt ein weiteres Beispiel eines solchen Ueberspannungsableiters.
[0014] Figur 1 zeigt eine Anordnung, bei welcher ein Ueberspannungsableiter 1, der in einem
dazu passenden Halter eingesetzt ist. Der Ueberspannungsableiter kann beispielsweise
ein gasgefüllter Keramikableiter aus einer Cerberus-UC-Typenreihe bestehen. Der Halter
weist zwei Blattfedern 2 und 3 auf, welche mechanisch so vorgespannt sind, dass sie
bestrebt sind, die beiden an ihren freien Enden befestigten Kontakte 4 und 5 zusammenzudrücken
und somit einen Kurzschlusskontakt zu bilden.
[0015] Bei zwischen die Blattfedern 2 und 3 eingesetztem Ueberspannungsableiter 3 werden
die Kontakte 4 und 5 jedoch auseinandergedrückt gehalten, so dass zwischen diesen
eine Grobfunkenstrecke 6 entsteht, welche bei verschiedenen Verwendungen, z.B. in
der Telefonie, ohnehin erforderlich oder erwünscht ist.
[0016] Zwischen der oberen Elektrode 8 des Ueberspannungsableiters 1 und der oberen Blattfeder
2 ist ein Bügel oder eine Scheibe 7 aus einer geeigneten Formgedächtnislegierung angebracht.
Die Legierung ist so ausgewählt, dass ihre kritische Temperatur derjenigen Temperatur
entspricht, bei welcher sich die Kontakte 4 und 5 kurzschliessen sollen. Wird diese
kritische Temperatur erreicht, so verbiegt sich der Bügel 7 in einem engen Temperaturbereich,
und die Blattfeder 2 entspannt sich, sodass zwischen den Kontakten 4 und 5 ein Kurzschluss
entsteht. Die Anordnung kann wieder dadurch betriebsbereit gemacht werden, dass der
Bügel 7 aus dem Halter herausgenommen und verbogen wird, sodass er beim Einsetzen
die Blattfedern 2 und 3 und die Kontakte 4 und 5 wieder auseinanderdrückt. Die Grösse
der Verformung ist dabei völlig unkritisch. Gegebenenfalls ist lediglich noch der
Ueberspannungsableiter 1 als einziges Verschleissteil auszutauschen. Eine Beschädigung
oder Verschmutzung der Umgebung ist dabei ausgeschlossen. Die Anordnung hat im übrigen
den Vorteil, dass die gleichen Halterungen und Ueberspannungsableiter benutzt werden
können wie bei vorbekannten Anordnungen mit Lotperle. Im Gegensatz zu diesen letzteren
ist die Anordnung mit Formgedächtnislegierung jedoch völlig lageunabhängig und weist
zudem eine erheblich bessere Kontaktsicherheit und eine geringere Korrosionsanfälligkeit
über längere Zeiträume auf.
[0017] Figur 2 zeigt eine Anordnung eines Ueberspannungsableiters 11 zwischen zwei leicht
vorgespannten Blattfedern 12 und 13, welche an ihrem freien Vorderende wiederum Kurzschlusskontakte
14 und 15 tragen. In diesem Beispiel stehen die Elektroden 18 und 19 des Ueberspannungsableiters
11 beide in direktem Kontakt mit den Blattfedern 12 und 13.
[0018] Das vordere Ende 17 der einen Blattfeder 12 ist nun aus einer geeigneten Formgedächtnislegierung
ausgeführt, beispielsweise aus einer Nickel/Titan-Legierung mit einer geringfügigen
Menge anderer Legierungszusätze, welche so gewählt werden, dass die gewünschte kritische
Temperatur, bei welcher ein Kurzschluss entstehen soll, beispielsweise 70
0C erreicht wird. Dieses vordere Ende 17 ist nun bei der Herstellung so formiert, dass
es derart verbogen ist, dass die beiden Kontakte 14 und 15 auch bei eingesetztem Ueberspannungsableiter
11 geschlossen sind. Nach Einsetzen des Ueberspannungsableiters wird das vordere Ende
17 soweit zurückgebogen, dass die Kontakte 14 und 15 geöffnet sind und sich die Anordnung
im Ueberwachungszustand befindet. Steigt nun die Temperatur in der Halterung über
die kritische Temperatur der Formgedächtnislegierung des vorderen Endes 17 an, so
kehrt dieses Ende in seine ursprüngliche Form zurück und die Kontakte 14 und 15 schliessen
sich und bilden einen Kurzschluss. Nach Aufhören der Störung kann das Ende 17 wieder
zurückgebogen und der Kurzschluss damit beseitigt werden. Bei den üblichen Formgedächtnislegierungen
ist dabei eine mehrhundertfache Wiederholung möglich ohne Beeinträchtigung der Funktion.
Vorteilhaft ist dabei, dass in diesem Beispiel die Zahl der Kontakte auf ein Minimum
beschränkt ist und die Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft auf einfachst mögliche
Weise erfolgen kann.
[0019] In Figur 3 ist ein Ueberspannungsableiter 21 dargestellt, auf dessen Elektroden 22
und 23 blattförmige Teile 24 und 25 aus einer Formgedächtnislegierung aufgesetzt sind.
Die vorderen Enden 26 und 27 dieser beiden Teile 24 und 25 sind in Richtung der Mitte
des Ueberspannungsableiters 21 umgebogen und zwar so, dass sie ein wenig übereinandergreifen.
[0020] In diesem Fall sind die blattförmigen Teile 24 und 25 aus einer Formgedächtnislegierung
mit Zweiwegeffekt oder mit Hysteresewirkung ausgeführt. Dabei wird die Verformung
so gewählt, dass die vorderen Enden sich bei der oberen oder kritischen Temperatur
berühren, also die Elektroden kurzschliessen, während sie bei der unteren Schwellentemperatur
voneinander entfernt sind, also keinen Kontakt miteinander bilden. Die Bewegungsrichtung
der beiden Elemente ist dabei zweckmässigerweise gegenläufig.
[0021] Für viele Verwendungszwecke ist es dabei zweckmässig, dass die untere Schwellentemperatur
der Formgedächtnislegierung so gewählt wird, dass sie oberhalb der normalen Raumtemperatur
oder der Betriebstemperatur liegt. Dies ist besonders dann zweckmässig, wenn der Ueberspannungsableiter
nach dem Zünden, verursacht durch einen Spannungsstoss gezündet bleibt, wobei die
Brennspannung der Gasentladung unterhalb der normalen Betriebsspannung der Anlage
liegt. Durch die allmähliche Temperaturerhöhung schaltet das Element aus einer Formgedächtnislegierung
nach einer gewissen Zeit, der Ableiter löscht und nach Abkühlung unter die untere
Schwellentemperatur wird der ursprüngliche Ueberwachungszustand sofort ohne Eingreifen
des Bedienungspersonals erreicht. Eine solche Anordnung ist also weitgehend bedienungsfrei.
[0022] Figur 4 zeigt einen ähnlichen Ueberspannungsableiter 31 mit zwei Elektroden 32 und
33, auf welche einerseits ein Element 34 aus einer Formgedächtnislegierung, dessen
Vorderseite 36 ebenfalls zur Mitte zurückgebogen ist, und auf der anderen Seite einen
festen, ebenfalls zurückgebogenen Kontakt 35 aufgesetzt ist. Das Element 34 ist nun
so formiert, dass bei Ueberschreitung seiner kritischen Temperatur das vordere Ende
36 mit dem umgebogenen Ende des festen Kontaktstückes 35 einen Kurzschluss bildet.
Bei Ausbildung des Elementes 34 aus einer Formgedächtnislegierung, die nach dem Einwegprinzip
arbeitet, kann die Rückstellung nach Ansprechen bei erhöhter Temperatur durch einfaches
Drücken auf das freie Ende 36 erfolgen. Andererseits kann das Element 34 auch aus
einer Formgedächtnislegierung ausgebildet sein, die nach dem Zweiwegprinzip arbeitet,
wobei die untere Schwellentemperatur unterhalb der Raumtemperatur liegen kann. Eine
Rückstellung eines solchen Elementes nach dem Ansprechen kann beispielsweise durch
Einsprühen eines schnellverdampfenden Spraymittels erfolgen. Durch die Verdunstungskälte
wird dabei das Element 34 bzw. dessen Vorderende 36 soweit abgekühlt, dass der Kurzschluss
geöffnet wird. Eine Rückstellung kann also hierbei ohne mechanische Einwirkung erfolgen.
[0023] Es sei bemerkt, dass sich die in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ueberspannungsableiter
in normale handelsübliche Fassungen einsetzen lassen, wobei die Vorteile solcher Fassungen
bezüglich Kontaktsicherheit und Langzeitstabilität erhalten bleiben, trotzdem jedoch
ein sicherer Ueberspannungsschutz gewährleistet ist, welcher reversibel und verschleissfrei
ist.
1. Anordnung zum Ueberspannungsschutz elektrischer Einrichtungen mit einer parallel
zur geschützten Einrichtung geschalteten Spannungsbegrenzungsstrecke, welche bei Ueberschreitung
einer kritischen Spannung die an der Einrichtung liegende Spannung auf einen unschädlichen
Wert herabsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Element (7, 17, 24, 25, 34, 35)
aus einer Formgedächtnislegierung mit einer bestimmten kritischen Temperatur vorgesehen
ist, welches bei Ueberschreitung dieser kritischen Temperatur einen die Spannungsbegrenzungsstrecke
(1, 11, 21, 31) überbrückenden Kontakt schliesst.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (7) aus einer
Formgedächtnislegierung zwischen einer Elektrode (8) eines Ueberspannungsableiters
(1) und einem federnden Element (2) einer Ueberspannungsableiter-Halterung so angebracht
ist, dass es im kaltverformten Zustand zwei mit Elementen (2, 3) der Halterung verbundene
Kontakte (4, 5) auseinanderdrückt, bei Erreichen seiner kritischen Temperatur jedoch
seine Form so verändert, dass die Kontakte (4, 5) einen Kurzschluss bilden.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (17) aus einer
Formgedächtnislegierung aus einem Teil einer Ueberspannungsableiter-Halterung (12,
13) besteht und so ausgebildet ist, dass es nach Ueberschreitung seiner kritischen
Temperatur zwei Kontakte (14, 15), die mit entgegengesetzten Polen der Halterung (12,
13) verbunden sind, kurzschliesst, bei Kaltverformung diese Kontakte (14, 15) jedoch
öffnet.
4. Anordnung nach Anspruch 1 mit einem Ueberspannungsableiter (21, 31), bei dem wenigstens
eine Elektrode (22, 23, 32) mit einem Element (24, 25, 34) aus einer Formgedächtnislegierung
verbunden ist, welches so ausgebildet und angeordnet ist, dass es bei Ueberschreitung
seiner kritischen Temperatur einen mit der anderen Elektrode (23, 33) verbundenen
Gegenkontakt (25, 35) kurzschliesst, bei Rückverformung jedoch öffnet.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Element
aus einer Formgedächtnislegierung Nickel/Titan als Grundmaterialien enthält.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgedächtnislegierung
wenigstens einen aus der Gruppe der Elemente Kupfer, Aluminium, Silizium, Eisen, Kobalt,
Mangan und Valadium ausgewählten Zusatz enthält.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche l - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgedächtnislegierung
so zusammengesetzt ist, dass sie nach dem Einwegprinzip arbeitet und so angeordnet
ist, dass sie nach der Kurzschlussbildung und nachfolgender Abkühlung unter die kritische
Temperatur mechanisch verformt werden kann, wobei der Kurzschluss beseitigt wird.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgedächtnislegierung
so gewählt ist, dass sie nach dem Zweiwegprinzip arbeitet, wobei die Rückkehr in die
eingeprägte Lage unter Kurzschlussbildung bei Ueberschreitung der kritischen Temperatur
stattfindet und eine Rückverformung unter Oeffnung des Kurzschlusses bei der Abkühlung
unter eine tiefer liegende untere Schwellentemperatur.