[0001] Die Erfindung betrifft ein Verkaufskühlmöbel mit einem Kühlabteil und einem Tiefkühlabteil.
[0002] Durch die DE-OS 26 06 779 ist bereits eine tiefgekühlte Verkaufstruhe bekannt geworden,
auf der zur Vergrößerung der Warenangebotsfläche ein Aufsatz angeordnet ist. Tiefkühlkost
wird bei einem solchen Verkaufskühlmöbel in der Truhe angeboten, während der Aufsatz
zur Präsentation von ungekühlten Waren dient.
[0003] Bei Tiefkühltruhen besteht der Nachteil, daß die darin ausgestellten, größtenteils
hochwertigen Waren unübersichtlich angeordnet sind und schlecht Zur Geltung kommen.
Außerdem ist die Ware für den Kunden nicht immer leicht zugänglich; vor allem, wenn
die Truhe nicht ganz gefüllt ist, muß sich der Kunde weit hinunterbeugen. Alle diese
Faktoren wirken verkaufshemmend.
[0004] Andererseits besitzen Tiefkühltruhen den großen Vorteil, daß sie energetisch besonders
günstig betrieben werden können, da sie nur nach oben offen sind und somit wenig warme
Umgebungsluft eindringen kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verkaufskühlmöbel der eingangs
beschriebenen Art zu entwickeln, das in energiesparender Weise betrieben werden kann
und das eine übersichtliche Präsentation, insbesondere der tiefgekühlten Waren gestattet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das KUhlabteil durch eine
Truhe und das Tiefkühlabteil durch einen schrankförmigen, auf der Truhe angeordneten
Aufsatz gebildet ist.
[0007] Im Gegensatz zu den bisher bekannten Tiefkühltruhen wird erfindungsgemäß eine Kühltruhe
geschaffen, d.h. ein Kühlmöbel, das bei Temperaturen im Bereich O°C und darüber arbeitet.
In der Kühltruhe werden beispielsweise Molkereiprodukte oder Fleisch- und Wurstwaren
angeboten. Der erfindungsgemäß auf der Tiefkühltruhe angeordnete Tiefkühlschrank ist
beispielsweise mit Glastüren verschlossen, um ein Eindringen von Warmluft zu verhindern.
Im Aufsatz werden Tiefkühlwaren übersichtlich und verkaufsfördernd plaziert.
[0008] Aus der erfindungsgemäßen Anordnung von Kühltruhe und Tiefkühlaüfsatz ergibt sich
noch ein ganz wesentlicher Vorteil : Kalte Luft aus dem Tiefkühlaufsatz, die durch
unvermeidliche Leckstellen, sowie beim öffnen der Glastüren austritt, fällt in die
darunter befindliche Kühltruhe. Die Energie, die aufgebracht werden muß, um die Temperatur
in der Kühltruhe aufrecht zu erhalten, ist daher sehr gering.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes weisen Truhe und
Aufsatz getrennte Verdampfer auf, die parallel an einen einzigen Kälteerzeuger angeschlossen
sind. Die Kühlung des Verkaufskühlmöbels erfolgt durch einen Kühlkreislauf, in dem
ein Kühlmittel verdichtet, kondensiert, entspannt und verdampft wird. Mit "Kälteerzeuger"
ist im wesentlichen ein Kompressor, ein Kondensator und ein Entspannungsventil gemeint.
[0010] Im TiefkUhlaufsatz und in der Kühltruhe ist je ein Verdampfer angeordnet. Die Verdampfer
sind in Parallelschaltung an den Kälteerzeuger angeschlossen. Die Kälteleistung zur
KUhlung des Tiefkühlaufsatzes ist erheblich größer als die für die Kühltruhe benötigte
Kälteleistung. Der Kälteerzeuger ist daher für den Tiefkühlaufsatz ausreichend dimensioniert.
[0011] Die in die Truhe und in den Aufsatz übertragene Kälteleistung ist auf den jeweiligen
Kältebedarf abgestimmt. Dies kann beispielsweise durch entsprechende Dimensionierung
der Verdampferfläche oder der Strömungsquerschnitte in der Kühlmittelleitung erfolgen.
Gemäß einem erfindungsgemäßen Vorschlag ist es jedoch besonders zweckmäßig, wenn in
den Druckleitungen zwischen Kälteerzeuger und den Verdampfern je ein über an den zugehörigen
Verdampfern angeordnete Temperaturfühler gesteuertes Magnetventil vorgesehen ist.
[0012] Sobald die Temperatur eines Verdampfers über einen vorgegebenen Sollwert ansteigt,
öffnet das Magnetventil automatisch die zugehörige Druckleitung und Kältemittel strömt
in den Verdampfer. Die Magnetventile können auf zweierlei Art geschaltet sein: Entweder
beide Ventile arbeiten vollkommen unabhängig voneinander. Diese Schaltung erlaubt
eine besonders exakte Dosierung des Kältemittels, hat aber den Nachteil, daß der Kompressor
sich sehr oft an- und abschaltet, was den Verschleiß beschleunigt. Eine andere Möglichkeit
ist es, das zum Tiefkühlverdampfer gehörende Magnetventil in Abhängigkeit vom Magnetventil
vor dem KUhlverdampfer zu steuern, während umgekehrt das Magnetventil vor dem Tiefkühlverdampfer
dasjenige vor dem Kühlverdampfer nicht beeinflußt.
[0013] Sobald bei dieser Schaltung das Magnetventil die Druckleitung zum Kühlverdampfer
öffnet, öffnet auch das Magnetventil vor dem Tiefkühlverdampfer. Da der Kältebedarf
des Kühlverdampfers ohnehin sehr gering ist, führt dies zu keiner nennenswerten Unterkühlung
des Tiefkühlverdampfers. Jedoch läßt sich hierdurch die Zahl der Ein- und Ausschaltungen
des Kompressors deutlich verringern.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verkaufsmöbels ist die
Saugseite des dem Tiefkühlabteil zugeordneten Verdampfers über ein Rückschlagventil
mit der Saugseite des dem Kühlabteil zugeordneten Verdampfers und dieser über eine
Saugleitung mit dem Kälteerzeuger verbunden. Das Rückschlagventil verhindert ein unerwünschtes
Zurückfließen des Kühlmittels in den Tiefkühlverdampfer bei Stillstand des Kompressors.
Das Kühlmittel würde sonst in dem Verdampfer zumindest teilweise rückkondensieren.
[0015] Es ist zweckmäßig, wenn die Weiterbildung des Erfindungs-, gegenstandes die Verbindung
zwischen Kälteerzeuger und den Verdampfern im wesentlichen durch flexible Leitungen
hergestellt ist.
[0016] Gemäß einer günstigen Modifikation des Erfindungsgegenstandes sind die Leitungen
mit Kupplungen am Kälteerzeuger befestigt. Dadurch läßt sich der Kälteerzeuger sehr
rasch, beispielsweise zur Reparatur, vom Kühlmöbel trennen und gegebenenfalls gegen
einen neuen austauschen.
[0017] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der Kälteerzeuger auf dem Aufsatz angeordnet
ist. Besonders für kleinere Läden ist ein als komplette Einheit ausgebildetes Verkaufskühlmöbel
von Vorteil, da keine Rohrleitungen oder gar Wanddurchbrüche für einen externen, also
außerhalb des Möbels angeordneten Kälteerzeuger notwendig sind. Das Verkaufskühlmöbel
wird anschlussfertig geliefert und ist nach Herstellung der Verbindungsleitungen betriebsbereit.
Der Kälteerzeuger ist oberhalb des Aufsatzes angeordnet, damit einerseits das vorhandene
Warenausstellungsvolumen optimal ausgenützt werden kann und um andererseits zu verhindern,
daß die aufsteigende Abwärme des Kälteerzeugers in das Verkaufsmöbel dringt.
[0018] Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden anhand von schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0019] Hierbei zeigen:
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Verkaufskühlmöbel im Querschnitt,
Figur 2 ein Schaltschema des KUhlkreislaufs.
[0020] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verkaufskühlmöbel mit einem Kühlabteil in Form
einer Truhe 1 und einem darauf angeordneten Tiefkühlaufsatz 2. Das Verkaufskühlmöbel
ist als bauliche Einheit mit durchgehenden Seitenwänden ausgeführt. Der Tiefkühlaufsatz
2 ist als Schrank ausgebildet und weist an seiner Vorderseite Türen 3 mit einer Isolierverglasung
auf. Die Isolierverglasung verhindert einerseits ein Beschlagen der Scheiben und andererseits
ein Eindringen vonwarmer Umgebungsluft in den Schrank. Im Schrank sind mehrere Konsolen
4angeordnet, auf denen tiefgekühlte Ware ausgestellt wird. Die Kühltruhe, die bei
Temperaturen von 0°C und darüber betrieben wird, dient beispielsweise zur Aufnahme
von Molkereiprodukten oder Fleisch- und Wurstwaren. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
von Kühltruhe 1 und Tiefkühlaufsatz 2 ist es möglich, auf engstem Raum gekühlte und
tiefgekühlte Waren anzubieten. Insbesondere kann die wertvolle Tiefkühlkost, wie beispielsweise
Eiskrem, Meeresfrüchte u.ä. gut sichtbar und verkäufswirksam in Augenhöhe des Kunden
plaziert werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Verkaufskühlmöbel weist darüber hinaus den Vorteil auf, daß
Kaltluft, die durch unvermeidliche Leckstellen sowie beim Öffnen der Türen aus dem
Tiefkühlaufsatz zwei austritt, in die darunter befindliche Kühltruhe 1 fällt. Durchdiese
zusätzliche Kühlung mit "Abfallkälte" aus dem Tiefkühlaufsatz 2 ist der Energieaufwand,
der zur Kühlung der Kühltruhe aufgebracht werden muß, sehr gering.
[0022] Auf dem Aufsatz 2 ist ein Kälteerzeuger 6 angeordnet, der im wesentlichen einen Verdichter
7 für ein Kältemittel, einen Verflüssiger 8, eine Sammelflasche 9 für verflüssigtes
Kältemittel und ein in der Figur nicht dargestelltes Entspannungsventil enthält. Ein
Ventilator zur Kühlung des Verflüssigers ist mit 10 bezeichnet. Der Kälteerzeuger
ist von einer Verkleidung 5 umgeben.
[0023] Der Kälteerzeuger 6 ist an einer Stelle untergebracht, die ohnehin nicht als Verkaufsfläche
nutzbar ist, da sie oberhalb der Reichweite des Kunden liegt. Daneben ergibt sich
der weitere Vorteil, daß die nach oben steigende Abwärme des Kälteerzeugers 6 nicht
in das VerkaufskUhlmöbel gelangen kann.
[0024] Der Kälteerzeuger 6 ist mit einem Tiefkühlverdampfer 11 im Tiefkühlaufsatz 2 und
einem Kühlverdampfer 12 in der Truhe 1 verbunden. Die Verbindungsleitungen sind wegen
der besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Das Schaltschema kann der Figur
2 entnommen werden.
[0025] Da in der Kühltruhe 1 eine erheblich
_höhere Temperatur als im Tiefkühlschrank 2 herrscht, muß entweder die Verdampferfläche
des Kühlverdampfers 12 oder die durch diesen Verdampfer geleitete Kühlmittelmenge
wesentlich kleiner als die des Tiefkühlverdampfers sein.
[0026] Ventilatoren 13, 14 bewegen die Luft in den Abteilen 1, 2 im Kreislauf, wobei sich
die Luft beim Überstreichen der Verdampfer 11, 12 abkühlt, anschließend die zu kühlenden
Waren überstreicht und danach erneut auf die Verdampfer 11, 12 trifft.
[0027] Figur 2 zeigt schematisch die Kälteversorgung des erfindungsgemäßen Verkaufskühlmöbels.
Für analoge Bauteile sind dabei dieselben Bezugszeichen verwendet wie in Figur 1.
[0028] Vom Kälteerzeuger 6 wird das zumindest teilweise verflüssigte Kältemittel über eine
Druckleitung 20 entnommen. Je nach Stellung der Magnetventile 15, 16 sind die zum
Tiefkühlverdampfer 11 und KUhlverdampfer 12 führenden Leitungen offen oder gesperrt.
Die Stellung der Ventile 15, 16 ist durch Temperaturfühler 17, 18 beeinflußt, die
die an den Verdampfern 11 bzw. 12 herrschenden Temperaturen messen.
[0029] Die Magnetventile 15, 16 können unabhängig voneinander und nur abhängig von der Temperatur
des jeweils nachgeschalteten Verdampfers geschaltet sein. Es ist aber auch eine Schaltung
möglich, bei der das Magnetventil 16 vor dem Tiefkühlverdampfer 11 auch dann geöffnet
wird, wenn das Magnetventil 15 öffnet. Hierbei wird die Zahl der Aus-und Einschaltvorgänge
des Verdichtermotors im Kälteerzeuger reduziert. Andererseits ist die zusätzliche
Kälte, die beim gleichzeitigen Öffnen des Magnetventils 16 dem Tiefkühlverdampfer
11 zugeführt wird, wegen des verhältnismäßig kleinen Kältebedarfs des Kühlverdampfers
12 so gering, daß es zu keiner nennenswerten Unterkühlung des Verdampfers 11 kommt.
[0030] In der Saugleitung 21 für das Kältemittel ist zwischen Tiefkühlverdampfer 11 und
Kühlverdampfer 12 ein RUckschlagventil 19 angeordnet. Das Rückschlagventil 19 verhindert
bei geschlossenen Magnetventilen 15, 16 und bei abgeschaltetem Verdichtermotor ein
Rückkondensieren von Kältemittel im Tiefkühlverdampfer 11.
[0031] Die Leitungen 20, 21 sind aus einem flexiblen Material hergestellt und über nicht
dargestellte Kupplungen am Kälteerzeuger befestigt.
1. Verkaufsmöbel mit einem Kühlabteil und einem Tiefkühlabteil, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlabteil durch eine Truhe (1) und das Tiefkühlabteil durch einen schrankförmigen
auf der Truhe (1) angeordneten Aufsatz (2) gebildet ist.
2. Verkaufskühlmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Truhe (1) und Aufsatz
(2) getrennte Verdampfer (11,12) aufweisen, die parallel an einen einzigen Kälteerzeuger
(6) angeschlossen sind.
3. Verkaufskühlmöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Saugleitungen
zwischen Kälteerzeuger (6) und den Verdampfern (11,12) je ein über an den zugehörigen
Verdampfern (11,12) angeordnete Temperaturfühler (17,18) gesteuertes Magnetventil
(15,16) vorgesehen ist.
4. Verkaufskühlmöbel nach'einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugseite des dem Tiefkühlabteil zugeordneten Verdampfers (11) über ein Rückschlagventil
(19) mit der Saugseite des dem Kühlabteil zugeordneten Verdampfers (12) und dieser
über eine Saugleitung (21) mit dem Kälteerzeuger (6) verbunden ist.
5. VerkaufskUhlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung zwischen Kälteerzeuger (6) und den Verdampfern (11,12) im wesentlichen
durch flexible Leitungen (20,21) hergestellt ist.
6. Verkaufskühlmöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (20,21)
mit Kupplungen am Kälteerzeuger (6) befestigt sind.
7. Verkaufskühlmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kälteerzeuger (6) auf dem Aufsatz (2) angeordnet ist.