(19)
(11) EP 0 029 140 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.05.1981  Patentblatt  1981/21

(21) Anmeldenummer: 80106606.9

(22) Anmeldetag:  28.10.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G10D 13/08, G10K 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 30.10.1979 DE 2943709

(71) Anmelder: Johs. Link KG.
D-5920 Bad Berleburg 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Link, Horst
    D-5920 Bad Berleburg 2 (DE)
  • Sassmannshausen, Werner
    D-5920 Bad Berleburg 4 (DE)

(74) Vertreter: Hemmerich, Friedrich Werner et al
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-MEY Hammerstrasse 2
D-57072 Siegen
D-57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Toneinheit für Stabspiele


    (57) Bei aus beliebig zusammensetzbaren Toneinheiten (1) bestehenden Stabspielen ist jede Toneinheit (1) aus einem in seinen Knotenlinien unterstützten Klangstab (4) und einem unterhalb desselben angeordneten, parallel zu diesem gerichteten Resonanzkörper (2) gebildet. Der Resonanzkörper (2) ist in seiner Länge an den Klangstab (4) angepaßt und mit einem zum Klangstab (4) gerichteten Schalloch (5) versehen. Die klangliche Abstimmung des Resonanzkörpers (2) auf den jeweiligen Klangstab (4) erfolgt durch entsprechende Bemessung des Schalloches (5) und/oder von an anderen Stellen des Resonanzkörpers (2) liegenden Öffnungen. Damit nicht nur die Feinabstimmung der Toneinheiten (1) unter Prüfbedingungen erleichtert, sondern auch eine jederzeitige Nachstimmung unter Normalbedingungen ermöglicht wird, ist das Schallloch (5) und/oder sind die Öffnungen im Resonanzkörper (2) überdimensioniert und es ist ihm bzw. sind ihnen mindestens eine verstellbare Blende (6) als Feinabstimmorgan zugeordnet. Die Blende (6) kann als Schieber gestaltet sein, der in Führungen (7', 7") liegt und durch Blattfedern (13) gegen die das Schalloch (5) bzw. die Öffnungen aufweisende Wand des Resonanzkörpers (2) gedrückt ist sowie durch eine Stellspindel (9) lustierbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Toneinheit für Stabspiele, insbesondere für solche, die aus beliebig zusammensetzbaren Toneinheiten bestehen, wobei jede Toneinheit aus einem in seinen Knotenlinien unterstützten Klangstab und einem unterhalb desselben angeordneten, parallel zu diesem gerichteten sowie in seiner Länge an den Klangstab angepaßten und mit einem zum Klangstab gerichteten Schalloch versehenen Resonanzkörper gebildet ist, dessen klangliche Abstimmung auf den Klangstab durch entsprechende Bemessung des Schalloches und/oder von an anderen Stellen des Resonanzkörpers liegenden Öffnungen erfolgt.

    [0002] Solche Toneinheiten sind bekannt durch die DE-PS 12 20 242 und haben sich auch praktisch bewährt. Bedingt durch die den Resonanzkörpern eigentümlichen Merkmalen lassen sich nämlich nicht nur die darin eingeschlossenen Luftsäulen genau auf die jeweilige Tonlage des zugehörigen Klangstabes abstimmen, sondern es wird außerdem noch erreicht, daß mehrere, jeweils aus einer größeren Anzahl von Toneinheiten zusammengestellte Stabspiele dicht und damit in spieltechnischer Hinsicht besonders vorteilhaft hintereinander aufgestellt werden können.

    [0003] Die Abstimmung der einzelnen Toneinheiten, d.h., der die Anpassung.vom Resonanzkörper eingeschlossenen Luftsäule auf die Tonlage des jeweiligen Klangstabes erfolgt beim Hersteller der Toneinheiten unter Einhaltung bestimmter Bedingungen, insbesondere in einem vorgegebenen Raumklima, um sicherzustellen, daß durch-das.Resonanzvolumen des Resonanzkörpers nur der Grundton des betreffenden Klangstabes verstärkt wird, die Oberschwingungen aber unterdrückt werden. Bei dieser Abstimmung muß auch die unterschiedliche Klangfärbung der zum Einsatz kommenden Klangstäbe berücksichtigt werden, welche sich durch die Verwendung unterschiedlichen Klangstab-Materials, z. B. von Holz und Metall, ergibt. In der Praxis hat sich aber gezeigt, daß die unter Prüfbedingungen beim Hersteller erzielte Abstimmgenauigkeit der einzelnen Toneinheiten im praktischen Gebrauch nicht dauerhaft erhalten bleiben, weil die Normalbedingungen, bei welchen ja die Stabspiele benutzt werden, ständig wechseln und sich insbesondere die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit fortwährend ändern. Aufgrund dieser wechselnden Bedingungen kann es daher verhältnismäßig leicht vorkommen, daß die unter Prüfbedingungen hergestellte Klangreinheit der Toneinheiten - zumindest zeitweise - verlorengeht, weil durch die Resonanzkörper nicht nur der Grundton des jeweiligen Klangstabes, sondern auch Oberschwingungen desselben mehr oder weniger verstärkt werden.

    [0004] Zweck der Erfindung ist es, diese Unzulänglichkeiten der bekannten Toneinheiten zu beseitigen. Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Toneinheiten der gattungsgemäßen Bauart für Stabspiele so auszugestalten, daß nicht nur ihre Feinabstimmung unter Prüfbedingungen erleichtert, sondern vielmehr auch eine jederzeitige Nachstimmung unter Normalbedingungen ermöglicht werden kann.

    [0005] Der Lösung dieser Aufgabe dienen in erster Linie die Kennzeichnungsmerkmale des Anspruchs 1.

    [0006] Der Vorteil liegt dabei darin, daß der Resonanzkörper bei der Vorfertigung des Schalloches und/ oder der anderen Öffnungen nur so behandelt werden müssen, daß ihr Resonanzvolumen in der Nähe des für den jeweils zu verwendenden Klangstab idealen Resonanzvolumens liegt und dann nur noch, bspw. in Abhängigkeit von der Klangfärbung des zu verwendenden Klangstabes durch Feinjustierung optimiert zu werden braucht. Auch nachträglich - im praktischen Gebrauch - können solche Feinjustierungen jederzeit leicht zum Zwecke des Nachstimmens vorgenommen werden.

    [0007] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Toneinheiten ergibt sich nach der Erfindung durch das Merkmal des Anspruchs 2. Auch hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Maßnahmen des Anspruchs 3 zu treffen, um einen exakten Sitz der das jeweilige Resonanzvolumen bestimmenden Blende zu gewährleisten.

    [0008] Die einfacheiustierbarkeit der das Resonanzvolumen der Resonanzkörper bestimmenden Blenden wird erfindungsgemäß durch das Merkmal des Anspruchs 4 gewährleistet. In manchen Fällen genügt es aber auch, wenn das Merkmal des Anspruchs 5 in Benutzung genommen wird.

    [0009] Schließlich kann sich auch die Benutzung des Merkmals nach Anspruch 6 als zweckmäßig erweisen, weil hierdurch kontrollierbar ist, wie weit und gegebenenfalls in welcher Richtung eine Nachjustierung gegenüber der unter Prüfbedingungen vorgenommenen Feineinstellung im-praktischen Gebrauch jeweils erforderlicht ist.

    [0010] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Toneinheiten für Stabspiele dargestellt. Es zeigt

    Fig. 1 in räumlicher Ansichtsdarstellung und teilweise im Schnitt eine aus einem Klangstab und einem Resonanzkörper bestehende Toneinheit für Stabspiele,

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,

    'Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig.. 2 und

    Fig. 4'die räumliche Teilansicht einer gegenüber Fig. 1 abgewandelten Ausbildung für den Resonanzkörper.



    [0011] In Fig. 1 der Zeichnung ist eine Toneinheit 1 dargestellt, wie sie für Stabspiele, insbesondere für Stabspiele, die aus beliebig zusammensetzbaren Toneinheiten bestehen, verwendet wird. Diese Toneinheit 1 besteht aus einem Resonanzkörper 2, darauf sitzenden Stabauflagen 3 und einem von diesen getragenen Klangstab 4.

    [0012] In üblicher Weise sind dabei die Stabauflagen 3 so auf dem Resonanzkörper 2 angeordnet, daß sie jeden Klangstab 4 im Bereich seiner beiden Knotenlinien unterstützen.

    [0013] Zweckmäßigerweise stimmen die Klangstäbe 4 und die Resonanzkörper 2 hinsichtlich ihrer baulichen Länge nahezu überein, wie das in Fig. 1 angedeutet ist.

    [0014] In ihrer dem Klangstab 4 zugewendeten Wand weisen die Resonanzkörper 2 jeweils ein Schalloch 5 auf, das bspw. durch eine Ausfräsung gebildet werden kann.

    [0015] Durch die Größe des dem Klangstab 4 zugewendeten Schalloches und gegebenenfalls auch an anderen Stellen in den Wandungen des Resonanzkörpers 2 befindliche Öffnungen wird das Resonanzvolumen des Resonanzkörpers 2 auf den jeweiligen Klangstab 4 so abgestimmt, daß die in ihm eingeschlossene Luftsäule hinsichtlich ihrer Schwingfähigkeit genau der Schwingfähigkeit des zugeordneten Klangstabes 4 angepaßt ist. Hierdurch wird erreicht, daß beim Anschlagen des Klangstabes 4 nur dessen Grundton verstärkt wird, die Oberschwingungen aber unterdrückt werden.

    [0016] Nach Fig. 1 weist das Schalloch 5 im Resonanzkörper 2 eine überdimensionierung auf, d. h., es wird grundsätzlich größer bemessen, als dies für die Schaffung des idealen Resonanzvolumens innerhalb des Resonanzkörpers 2 erforderlich ist. Damit ist das Resonanzvolumen des Resonanzkörpers 2 kleiner als es für das ideale Zusammenarbeiten mit dem Klangstab 4 notwendig wäre.

    [0017] Um jedoch eine exakte Feinabstimmung des Resonanzkörpers 2 auf den zugehörigen Klangstab 4 zu ermöglichen, ist dem Schalloch 5 mindestens eine verstellbare Blende 6 zugeordnet, die aus einem oberhalb des Schalloches 5 am Resonanzkörper 2 angeordneten Schieber besteht. Die Schieber-Blende 6 läuft dabei in Längsrichtung des Resonanzkörpers 2 in Führungen 7' und 7" und trägt eine Mutter 8, in die eine Stellspindel 9 mit ihrem Gewinde 10 eingreift, die andererseits in einem ortsfesten Lager 11 des Resonanzkörpers 2 drehbar ist. Zur Betätigung der Stellspindel 9 dient dabei ein Handrad 12, derart, daß sich die Schieber-Blende 6 oberhalb des Schalloches 5 stufenlos verlagern läßt und damit die exakte Feinjustierung des Resonanzvolumens im Resonanzkörper 2 ermöglicht.

    [0018] Damit die Schieber-Blende 6 immer exakt in den Führungen 7' und 7" läuft, sind darin Blattfedern 13 untergebracht, wie dies aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht. Diese Blattfedern 13 drücken den Schieber 6 immer dicht auf die Oberseite der das Schallloch 5 aufweisenden Wand des Resonanzkörpers 2. Erwähnt sei noch, daß die Schieber-Blende 6 mit einer Ausbuchtung 14 versehen ist, die in ihrer Form eine Abstimmung auf das Schalloch 5 hat, so daß die Umriß-Grundform des Schalloches 5 bei jeder möglichen Einstellung der Schieber-Blende 6 immer gleichbleibt.

    [0019] Aus Fig. 4 ist noch ersichtlich, daß die Schieber-Blende 6 auch wesentlich einfacher im Bereich des Schalloches 5 verstellbar geführt und justierbar gehalten werden kann. Es ist nämlich lediglich notwendig, die Schieber-Blende 6 mit Längsschlitzen 15 auszustatten, die von im Resonanzkörper 2 sitzenden Klemm- und Führungsschrauben 16 durchgriffen sind. Bei gelösten Klemm- und Führungs-schrauben 16 läßt sich die Schieber-Blende 6 bedarfsweise verschieben, um die Größe des Schalloches 5 zu verändern. Ist die richtige Einstellung erreicht, brauchen lediglich die Klemm- und Führungsschrauben 16 wieder angezogen zu werden.

    [0020] Damit die Einstellung der Schieber-Blende 6 und damit die Feinabstimmung des Resonanzkörpers 2 auf den jeweiligen Klangstab 4 erleichtert wird, ist vorgesehen, die Schieber-Blende 6 mit einem Zeigerorgan 17 auszustatten und diesem am Resonanzkörper eine ortsfeste Skala 18 zuzuordnen. Die Skala 18 wird dabei zweckmäßigerweise am Resonanzkörper 2 mit Nullstellung relativ zum Zeigerorgan 17 angebracht, nachdem die Schieber-Blende 6 beim Hersteller unter Prüfbedingungen so eingestellt wurde, daß der Resonanzkörper 2 das ideale Resonanzvolumen relativ zum zugehörigen Klangstab 4 hat.

    [0021] Bei notwendig werdenden Nachjustierungen unter Gebrauchsbedingungen kann dann jederzeit festgestellt werden, um welches Ausmaß und in welcher Richtung eine abweichende Stellung der Schieber-Blende gegenüber der Ursprungsstellung erforderlich wird.

    [0022] Abweichend von den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen ist es auch möglich, die Resonanzkörper 2 zusätzlich zum Schalloch 5 mit weiteren öffnungen, und zwar in anderen Wänden zu versehen. Diese Öffnungen könnten dann die Überdimensionierung haben und mit einer verstellbaren Blende ausgestattet werden, die dann als Feinabstimmorgan für den Resonanzkörper 2 dient. In diesem Falle wäre es dann auch denkbar, die Blende als sogenannte Irisblende oder auch als sogenannte Katzenaugen-Blende auszuführen.


    Ansprüche

    1. Toneinheit für Stabspiele, insbesondere für solche, die aus beliebig zusammensetzbaren Toneinheiten bestehen, wobei jede Toneinheit aus einem in seinen Knotenlinien unterstützen Klangstab und einem unterhalb desselben angeordneten, parallel zu diesem gerichteten sowie in seiner Länge an den Klangstab angepaßten und mit einem zum Klangstab gerichteten Schalloch versehenen Resonanzkörper gebildet ist; dessen klangliche Abstimmung auf den Klangstab durch entsprechende Bemessung des Schalloches und/oder von an anderen Stellen des Resonanzkörpers liegenden Öffnungen erfolgt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schalloch (5) und/oder die Öffnungen im Resonanzkörper (2) eine Überdimensionierung aufweist bzw. aufweisen sowie ihm und/oder ihnen mindestens eine verstellbare Blende (6) als Feinabstimmorgan zugeordnet ist.
     
    2. Toneinheit nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Blende (.6) aus einem oberhalb des Schallloches (5) am Resonanzkörper (2) geführten und in seiner Lage relativ zum Schalloch (5) justierbaren Schieber besteht.
     
    3. Toneinheit nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schieber (6) durch in seinen Führungen (7', 7") liegende Blattfedern (13) gegen die Oberseite der das Schalloch (5) aufweisenden Wand des Resonanzkörpers (2) gedrückt ist.
     
    4. Toneinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Resonanzkörper (2) eine Stellspindel (9) drehbar lagert (11), die in eine Gewindemuffe (8) am Schieber (6) eingreift (10).
     
    5. Toneinheit nach den Ansprüchen 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schieber (6) Längsschlitze (15) hat, die von im Resonanzkörper (2) sitzenden Klemm- und Führungsschrauben (16) durchgriffen sind.
     
    6. Toneinheit nach einem oder mehreren der
    Ansprüche 1-bis 5,.
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schieber (6) ein Zeigerorgan (17) trägt, dem eine ortsfeste Skala (18) am Resonanzkörper (2) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht