[0001] Die Erfindung betrifft eine Toneinheit für Stabspiele, insbesondere für solche, die
aus beliebig zusammensetzbaren Toneinheiten bestehen, wobei jede Toneinheit aus einem
in seinen Knotenlinien unterstützten Klangstab und einem unterhalb desselben angeordneten,
parallel zu diesem gerichteten sowie in seiner Länge an den Klangstab angepaßten und
mit einem zum Klangstab gerichteten Schalloch versehenen Resonanzkörper gebildet ist,
dessen klangliche Abstimmung auf den Klangstab durch entsprechende Bemessung des Schalloches
und/oder von an anderen Stellen des Resonanzkörpers liegenden Öffnungen erfolgt.
[0002] Solche Toneinheiten sind bekannt durch die DE-PS 12 20 242 und haben sich auch praktisch
bewährt. Bedingt durch die den Resonanzkörpern eigentümlichen Merkmalen lassen sich
nämlich nicht nur die darin eingeschlossenen Luftsäulen genau auf die jeweilige Tonlage
des zugehörigen Klangstabes abstimmen, sondern es wird außerdem noch erreicht, daß
mehrere, jeweils aus einer größeren Anzahl von Toneinheiten zusammengestellte Stabspiele
dicht und damit in spieltechnischer Hinsicht besonders vorteilhaft hintereinander
aufgestellt werden können.
[0003] Die Abstimmung der einzelnen Toneinheiten, d.h., der die Anpassung.vom Resonanzkörper
eingeschlossenen Luftsäule auf die Tonlage des jeweiligen Klangstabes erfolgt beim
Hersteller der Toneinheiten unter Einhaltung bestimmter Bedingungen, insbesondere
in einem vorgegebenen Raumklima, um sicherzustellen, daß durch-das.Resonanzvolumen
des Resonanzkörpers nur der Grundton des betreffenden Klangstabes verstärkt wird,
die Oberschwingungen aber unterdrückt werden. Bei dieser Abstimmung muß auch die unterschiedliche
Klangfärbung der zum Einsatz kommenden Klangstäbe berücksichtigt werden, welche sich
durch die Verwendung unterschiedlichen Klangstab-Materials, z. B. von Holz und Metall,
ergibt. In der Praxis hat sich aber gezeigt, daß die unter Prüfbedingungen beim Hersteller
erzielte Abstimmgenauigkeit der einzelnen Toneinheiten im praktischen Gebrauch nicht
dauerhaft erhalten bleiben, weil die Normalbedingungen, bei welchen ja die Stabspiele
benutzt werden, ständig wechseln und sich insbesondere die Umgebungstemperatur und
die Luftfeuchtigkeit fortwährend ändern. Aufgrund dieser wechselnden Bedingungen kann
es daher verhältnismäßig leicht vorkommen, daß die unter Prüfbedingungen hergestellte
Klangreinheit der Toneinheiten - zumindest zeitweise - verlorengeht, weil durch die
Resonanzkörper nicht nur der Grundton des jeweiligen Klangstabes, sondern auch Oberschwingungen
desselben mehr oder weniger verstärkt werden.
[0004] Zweck der Erfindung ist es, diese Unzulänglichkeiten der bekannten Toneinheiten zu
beseitigen. Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Toneinheiten der gattungsgemäßen
Bauart für Stabspiele so auszugestalten, daß nicht nur ihre Feinabstimmung unter Prüfbedingungen
erleichtert, sondern vielmehr auch eine jederzeitige Nachstimmung unter Normalbedingungen
ermöglicht werden kann.
[0005] Der Lösung dieser Aufgabe dienen in erster Linie die Kennzeichnungsmerkmale des Anspruchs
1.
[0006] Der Vorteil liegt dabei darin, daß der Resonanzkörper bei der Vorfertigung des Schalloches
und/ oder der anderen Öffnungen nur so behandelt werden müssen, daß ihr Resonanzvolumen
in der Nähe des für den jeweils zu verwendenden Klangstab idealen Resonanzvolumens
liegt und dann nur noch, bspw. in Abhängigkeit von der Klangfärbung des zu verwendenden
Klangstabes durch Feinjustierung optimiert zu werden braucht. Auch nachträglich -
im praktischen Gebrauch - können solche Feinjustierungen jederzeit leicht zum Zwecke
des Nachstimmens vorgenommen werden.
[0007] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Toneinheiten ergibt sich nach der Erfindung
durch das Merkmal des Anspruchs 2. Auch hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Maßnahmen
des Anspruchs 3 zu treffen, um einen exakten Sitz der das jeweilige Resonanzvolumen
bestimmenden Blende zu gewährleisten.
[0008] Die einfacheiustierbarkeit der das Resonanzvolumen der Resonanzkörper bestimmenden
Blenden wird erfindungsgemäß durch das Merkmal des Anspruchs 4 gewährleistet. In manchen
Fällen genügt es aber auch, wenn das Merkmal des Anspruchs 5 in Benutzung genommen
wird.
[0009] Schließlich kann sich auch die Benutzung des Merkmals nach Anspruch 6 als zweckmäßig
erweisen, weil hierdurch kontrollierbar ist, wie weit und gegebenenfalls in welcher
Richtung eine Nachjustierung gegenüber der unter Prüfbedingungen vorgenommenen Feineinstellung
im-praktischen Gebrauch jeweils erforderlicht ist.
[0010] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Toneinheiten für Stabspiele
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 in räumlicher Ansichtsdarstellung und teilweise im Schnitt eine aus einem Klangstab
und einem Resonanzkörper bestehende Toneinheit für Stabspiele,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
'Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig.. 2 und
Fig. 4'die räumliche Teilansicht einer gegenüber Fig. 1 abgewandelten Ausbildung für
den Resonanzkörper.
[0011] In Fig. 1 der Zeichnung ist eine Toneinheit 1 dargestellt, wie sie für Stabspiele,
insbesondere für Stabspiele, die aus beliebig zusammensetzbaren Toneinheiten bestehen,
verwendet wird. Diese Toneinheit 1 besteht aus einem Resonanzkörper 2, darauf sitzenden
Stabauflagen 3 und einem von diesen getragenen Klangstab 4.
[0012] In üblicher Weise sind dabei die Stabauflagen 3 so auf dem Resonanzkörper 2 angeordnet,
daß sie jeden Klangstab 4 im Bereich seiner beiden Knotenlinien unterstützen.
[0013] Zweckmäßigerweise stimmen die Klangstäbe 4 und die Resonanzkörper 2 hinsichtlich
ihrer baulichen Länge nahezu überein, wie das in Fig. 1 angedeutet ist.
[0014] In ihrer dem Klangstab 4 zugewendeten Wand weisen die Resonanzkörper 2 jeweils ein
Schalloch 5 auf, das bspw. durch eine Ausfräsung gebildet werden kann.
[0015] Durch die Größe des dem Klangstab 4 zugewendeten Schalloches und gegebenenfalls auch
an anderen Stellen in den Wandungen des Resonanzkörpers 2 befindliche Öffnungen wird
das Resonanzvolumen des Resonanzkörpers 2 auf den jeweiligen Klangstab 4 so abgestimmt,
daß die in ihm eingeschlossene Luftsäule hinsichtlich ihrer Schwingfähigkeit genau
der Schwingfähigkeit des zugeordneten Klangstabes 4 angepaßt ist. Hierdurch wird erreicht,
daß beim Anschlagen des Klangstabes 4 nur dessen Grundton verstärkt wird, die Oberschwingungen
aber unterdrückt werden.
[0016] Nach Fig. 1 weist das Schalloch 5 im Resonanzkörper 2 eine überdimensionierung auf,
d. h., es wird grundsätzlich größer bemessen, als dies für die Schaffung des idealen
Resonanzvolumens innerhalb des Resonanzkörpers 2 erforderlich ist. Damit ist das Resonanzvolumen
des Resonanzkörpers 2 kleiner als es für das ideale Zusammenarbeiten mit dem Klangstab
4 notwendig wäre.
[0017] Um jedoch eine exakte Feinabstimmung des Resonanzkörpers 2 auf den zugehörigen Klangstab
4 zu ermöglichen, ist dem Schalloch 5 mindestens eine verstellbare Blende 6 zugeordnet,
die aus einem oberhalb des Schalloches 5 am Resonanzkörper 2 angeordneten Schieber
besteht. Die Schieber-Blende 6 läuft dabei in Längsrichtung des Resonanzkörpers 2
in Führungen 7' und 7" und trägt eine Mutter 8, in die eine Stellspindel 9 mit ihrem
Gewinde 10 eingreift, die andererseits in einem ortsfesten Lager 11 des Resonanzkörpers
2 drehbar ist. Zur Betätigung der Stellspindel 9 dient dabei ein Handrad 12, derart,
daß sich die Schieber-Blende 6 oberhalb des Schalloches 5 stufenlos verlagern läßt
und damit die exakte Feinjustierung des Resonanzvolumens im Resonanzkörper 2 ermöglicht.
[0018] Damit die Schieber-Blende 6 immer exakt in den Führungen 7' und 7" läuft, sind darin
Blattfedern 13 untergebracht, wie dies aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht. Diese Blattfedern
13 drücken den Schieber 6 immer dicht auf die Oberseite der das Schallloch 5 aufweisenden
Wand des Resonanzkörpers 2. Erwähnt sei noch, daß die Schieber-Blende 6 mit einer
Ausbuchtung 14 versehen ist, die in ihrer Form eine Abstimmung auf das Schalloch 5
hat, so daß die Umriß-Grundform des Schalloches 5 bei jeder möglichen Einstellung
der Schieber-Blende 6 immer gleichbleibt.
[0019] Aus Fig. 4 ist noch ersichtlich, daß die Schieber-Blende 6 auch wesentlich einfacher
im Bereich des Schalloches 5 verstellbar geführt und justierbar gehalten werden kann.
Es ist nämlich lediglich notwendig, die Schieber-Blende 6 mit Längsschlitzen 15 auszustatten,
die von im Resonanzkörper 2 sitzenden Klemm- und Führungsschrauben 16 durchgriffen
sind. Bei gelösten Klemm- und Führungs-schrauben 16 läßt sich die Schieber-Blende
6 bedarfsweise verschieben, um die Größe des Schalloches 5 zu verändern. Ist die richtige
Einstellung erreicht, brauchen lediglich die Klemm- und Führungsschrauben 16 wieder
angezogen zu werden.
[0020] Damit die Einstellung der Schieber-Blende 6 und damit die Feinabstimmung des Resonanzkörpers
2 auf den jeweiligen Klangstab 4 erleichtert wird, ist vorgesehen, die Schieber-Blende
6 mit einem Zeigerorgan 17 auszustatten und diesem am Resonanzkörper eine ortsfeste
Skala 18 zuzuordnen. Die Skala 18 wird dabei zweckmäßigerweise am Resonanzkörper 2
mit Nullstellung relativ zum Zeigerorgan 17 angebracht, nachdem die Schieber-Blende
6 beim Hersteller unter Prüfbedingungen so eingestellt wurde, daß der Resonanzkörper
2 das ideale Resonanzvolumen relativ zum zugehörigen Klangstab 4 hat.
[0021] Bei notwendig werdenden Nachjustierungen unter Gebrauchsbedingungen kann dann jederzeit
festgestellt werden, um welches Ausmaß und in welcher Richtung eine abweichende Stellung
der Schieber-Blende gegenüber der Ursprungsstellung erforderlich wird.
[0022] Abweichend von den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen ist es auch möglich,
die Resonanzkörper 2 zusätzlich zum Schalloch 5 mit weiteren öffnungen, und zwar in
anderen Wänden zu versehen. Diese Öffnungen könnten dann die Überdimensionierung haben
und mit einer verstellbaren Blende ausgestattet werden, die dann als Feinabstimmorgan
für den Resonanzkörper 2 dient. In diesem Falle wäre es dann auch denkbar, die Blende
als sogenannte Irisblende oder auch als sogenannte Katzenaugen-Blende auszuführen.
1. Toneinheit für Stabspiele, insbesondere für solche, die aus beliebig zusammensetzbaren
Toneinheiten bestehen, wobei jede Toneinheit aus einem in seinen Knotenlinien unterstützen
Klangstab und einem unterhalb desselben angeordneten, parallel zu diesem gerichteten
sowie in seiner Länge an den Klangstab angepaßten und mit einem zum Klangstab gerichteten
Schalloch versehenen Resonanzkörper gebildet ist; dessen klangliche Abstimmung auf
den Klangstab durch entsprechende Bemessung des Schalloches und/oder von an anderen
Stellen des Resonanzkörpers liegenden Öffnungen erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schalloch (5) und/oder die Öffnungen im Resonanzkörper (2) eine Überdimensionierung
aufweist bzw. aufweisen sowie ihm und/oder ihnen mindestens eine verstellbare Blende
(6) als Feinabstimmorgan zugeordnet ist.
2. Toneinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blende (.6) aus einem oberhalb des Schallloches (5) am Resonanzkörper (2)
geführten und in seiner Lage relativ zum Schalloch (5) justierbaren Schieber besteht.
3. Toneinheit nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (6) durch in seinen Führungen (7', 7") liegende Blattfedern (13)
gegen die Oberseite der das Schalloch (5) aufweisenden Wand des Resonanzkörpers (2)
gedrückt ist.
4. Toneinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Resonanzkörper (2) eine Stellspindel (9) drehbar lagert (11), die in eine Gewindemuffe
(8) am Schieber (6) eingreift (10).
5. Toneinheit nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (6) Längsschlitze (15) hat, die von im Resonanzkörper (2) sitzenden
Klemm- und Führungsschrauben (16) durchgriffen sind.
6. Toneinheit nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1-bis 5,.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (6) ein Zeigerorgan (17) trägt, dem eine ortsfeste Skala (18) am
Resonanzkörper (2) zugeordnet ist.