[0001] Die Erfindung betrifft ein zum dichten Anbau an einen Behälter mit zu rührender Füllung
bestimmtes Rührwerk mit einem Anbauflansch, einer ein Rührwerkzeug tragenden, an ihrem
dem Behälter abgewandten Ende (rückwärtiges Ende) angetriebenen Rührwelle und mit
auf der dem Behälter abgewendeten Seite des Anbauflansches angeordneten Dichtungselementen
zur Abdichtung der Rührwelle gegenüber dem Behälterinneren, wobei ein Abstand zwischen
dem Anbauflansch und den Antriebselementen der Rührwelle durch ein tragendes Zwischengehäuse
(Laterne) überbrückt ist.
[0002] Bei
Rührwerken an Rührwerkskesseln, wenn es sich um Überdruckkessel und/oder um das Rühren
von zum Beispiel giftigen Stoffen handelt, die auch nicht spurenweise entweichen dürfen,
spielt die Abdichtung der Rührwelle gegenüber dem Kesselinneren eine besondere Rolle.
Nur in einfach liegenden Fällen konnte man mit
Stopfbuchsdichtungen auskommen; größeren Anforderungen wur- d
e m
an mit sogenannten Gleitringdichtungen gerecht. Diese stellten aber bei größeren Rührwerken
schwere Einheiten dar, die in uer Regel in eigenen Gehäusen untergebracht waren. Bei
einem Rührwellendurchmesser von 160 mm wiegt die zugehörige Gleitringdichtung zusammen
mit ihrem Gehäuse etwa 400 kg. Das Auswechseln solcher Dichtungen, wenn sie abgenutzt
oder schadhaft geworden waren, war eine entsprechend schwierige und zeitraubende Arbeit,
die oft von einem Mann allein nicht ausgeführt werden konnte. Ursprünglich mußte im
Regelfall zunächst das Getriebe abgebaut werden, wobei auch die Getriebeabtriebswelle
von der Rührwelle getrennt wurde, dann mußte die Rührwerklaterne abgebaut werden,
dann mußte die Gleitringdichtung von Hand oder mittels Abzugsvorrichtungen hochgehoben
werden, vom Kessel wegtransportiert und schließlich, zum Beispiel mittels Gabelstapler,
in eine Werkstatt gefahren werden, wo dann erst das Gleitringdichtungsgehäuse geöffnet
wurde und die Gleitringdichtungs-Verschleißteile ausgebaut wurden. Schon früh entstand
daher der Wunsch, das Auswechseln der Gleitringdichtungen von Rührwerken zu erleichtern
und zu beschleunigen, und zwar möglichst ohne Demontage des Getriebes und auch bei
gefülltem Kessel und unter Aufrechterhaltung etwaigen Überdruckes im Behälter. Der
Kesselinhalt mußte also auch während des Auswechselns der Dichtung dicht eingeschlossen
bleiben. Um die die Rührwelle rundum umschließenden Gleitringdichtun
gen auswechseln zu können, mußte an irgendeiner Stelle der Welle, zum Beispiel durch
Öffnen von
Schalenkupplungen, Flanschverbindungen oder dergleichen, eine Lücke geschaffen werden,
die so hoch war, wie das seitlich durch diese Lücke hindurch herauszunehmende Gleitringdichtungsgehäuse;
entsprechend ließ diese nach Lösen der Wellenverbindung und Hochfahren eines Wellenteiles
geschaffene Lücke auch das Wiedereinbauen einer neuen Dichtung zu. Wegen der Notwendigkeit,
einerseits den dichten Kesselabschluß während des Auswechselns der Dichtung aufrechtzuerhalten
und andererseits eine Unterbrechung im Wellenzug zu schaffen, um das Herausnehmen
der auszuwechselnden Dichtung zu ermöglichen, war der Gesamtaufbau, insbesondere die
Antriebsausbildung, die im allgemeinen ein die Drehzahl eines Elektromotors untersetzendes
Getriebe einschloß, in die mit der leichten Auswechselbarkeit der Dichtungen verbundene
Problematik einbezogen.
[0003] Bei Rührwerken, bei denen der elektromotorische Antrieb mit dem zugehörigen Getriebe
in einem durch ein Stützgestell (Laterne) geschaffenen Abstand vom Kessel oberhalb
des Gleitringdichtungsgehäuses gehalten war, wobei auf dieses ein seitliches Fenster
aufweisende Stützgestell zunächst der Getriebekasten aufgesetzt war, versuchte der
Anmelder die Schaffung der zum Ausbauen der Dichtung notwendigen Lücke im Wellenzuge
zunächst dadurch zu erleichtern, daß er die Getriebeabtriebswelle in einem nach außen
bzw. oben verschiebbaren Lager anordnete und mit einem Außengewinde versah, das mit
einem ortsfesten Innengewinde in Eingriff gebracht werden konnte, vergl. DE-AS 1 782
266. Dabei war die Axialverstellung der Getriebeabtriebswelle mittels des Getriebe-Abtriebsmotors
ermöglicht, ohne daß dabei für den Ausnahmefall die Bewegbarkeit von Hand ausgeschlossen
wurde. Hierdurch war auch bereits die Notwendigkeit beseitigt, das Getriebe oder die
Getriebeabtriebswelle auszubauen, um die Gleitringdichtung auswechseln zu können.
[0004] Ein weiterer Vorschlag des Anmelders, vergleiche DE-OS 1 632 458, zielte dann darauf
ab, mittels ein und derselben, gegebenenfalls motorisch antreibbaren Gewindehülse
sowohl die Rührwelle zum Zwecke des Verschließens des Kessels während des Auswechselns
der Dichtung abzusenken als auch nach dem Trennen der Getriebeabtriebswelle von der
Rührwelle durch Lösen der diese beiden verbindenden Kupplung die Getriebeabtriebswelle
ohne Trennung von deren Verbindung mit dem Getriebe
so weit hochzuziehen, daß zwischen den Wellenenden die für den Dichtungsaus- und -Einbau
notwendige Lücke entstand.
[0005] Der Getriebekasten saß in beiden Fällen auf dem als Laterne bezeichneten, ein Fenster
für das seitliche Herausnehmen der Dichtung aufweisenden Stützgehäuse, dessen unterer
Teil auch das eigene besondere Gehäuse der Dichtung, vorzugsweise Gleitringdichtung,
umgab.
[0006] Um das Auswechseln von Gleitringdichtungen bei Rührwerken weiter zu erleichtern,
dabei aber das Anheben eines besonderen, schweren Gleitringdichtungsgehäuses zu ersparen
und um das ganze Rührwerk kompakter und raumsparender auszubilden, schlug der Anmelder
dann vor, den unteren Teil des Getriebegehäuses als
Dichtungsgehäuse zu benutzen und die so gebildete Einheit, bei der kein zum Auswechseln
der Dichtung oder von Dichtungsteilen bestimmter Raum mehr zwischen Getriebegehäuse
und Kessel vorhanden war, unmittelbar auf den Kessel aufzusetzen, vgl. D
E-PS 1 750 468. Ein Stützgehäuse (Laterne) mit Fenster zum seitlichen Herausnehmen
nunmehr nur der inneren Verschleißteile der Gleitringdichtung war dabei auf das Getriebegehäuse
aufgesetzt, nunmehr aber nur noch zum Lagern und Tragen von insbesondere das axiale
Anheben der Getriebeabtriebswelle mit den inneren Dichtungselementen ermöglichenden
Gewindeelementen benutzt. Die Trennung der hier als Hohlwelle ausgebildeten
Getriebeabtriebswelle von der Rührwelle erfolgte dabei durch Entfernen eines durch
die Hohlwelle hindurch von oben her in einen Kegel der Rührwelle eingeschraubten Ankers.
[0007] Um das einen Schritt des Auswechselvorganges darstellende seitliche Herausführen
der Dichtung durch das Fenster der Laterne und das Wiedereinführen einer neuen Dichtung
auf demselben Wege, immer mit dem ggf. vorhandenen schweren Gehäuse der Dichtung zu
erleichtern und zu beschleunigen, schlug der Anmelder weiter vor, ein Tragelement
für die auszubauende alte und die einzubauende neue Dichtung zweckmäßig höheneinstellbar
an dem Stützgestell (Laterne) um eine senkrechte Achse schwenkbar zu lagern, vgl.
DE-AS 1 809 018.
[0008] Für kleine Rührwerke, insbesondere für Kessel, die beim Auswechseln der Dichtung
nicht unter Druck zu bleiben brauchen und bei denen man keine besondere Hubvorrichtung
für die dann entsprechend kleinere und leichtere Gleitringdichtung braucht, entwickelte
der Anmelder schließlich eine schlankere leichtere Bauart, bei der das Dichtungsgehäuse
selbst als tragender Teil ausgebildet war und die Verbindungsstelle zwischen der als
Hohlwelle ausgebildeten Getriebeabtriebswelle und der Rührwelle innerhalb der von
diesem tragenden Gehäuse umschlossenen Einheit lag. Die Wellenverbindung selbst war
hier wieder mittels eines von oben lösbaren Zugankers vorgenommen und der Antriebsmotor
und das Getriebe bildeten den Kopf der Anordnung. Sie ruhten über zwei Gehäuseabschnitte
auf dem als Tragteil ausgebildeten Dichtungsgehäuse auf. Das letztere sollte dabei
baukastenmäßig bei Bauarten unterschiedlichen Gesamtaufbaues verwendbar sein, vgl.
DE-AS 20 04 392.
[0009] Bei den erwähnten Bauarten mußten die Getriebe immer der Gesamtbauart gesondert angepaßt,
also Spezialgetriebe sein; ebenso stellten die zur Erzeugung axialer Hubbewegungen
benutzten Gewindeelemente Spezialbauteile dar. Beides führte zu hohen - Herstellungskosten.
Dies traf auch für die Bauart nach der DE-PS 1 226 987 zu. Hier war auf den Kessel
ein als Zwischengehäuse bezeichneter geschlossener Kasten aufgeflanscht, der unter
Freilassen eines größeren Abstandsraumes die in einem vollständigen eigenen Gehäuse
untergebrachte Gleitringdichtung umschloß. An diesem Zwischengehäuse war ein Antriebselektromotor
seitlich angeflanscht. Der Abstandsraum war zur Unterbringung von Hubspindeln benutzt,
die am Boden eines auf das Zwischengehäuse aufgesetzten Getriebegehäuses angriffen.
Spindeln korrodieren leicht und fressen sich schnell fest. Auf die Oberseite des Getriebegehäuses
war ein als Laterne bezeichneter Lagerkörper für die sich nach oben erstreckende,
als Hohlwelle ausgebildete Getriebeabtriebswelle aufgesetzt. Diese war mit der Rührwelle
durch eine Klemmverbindung verbunden, die hydraulisch vorgespannt und mechanisch im
gespannten Zustande gehalten werden konnte. Das Gehäuse der Gleitringdichtung war
am Boden des Getriebegehäuses angeflanscht. Wenn der Motor abgekuppelt wurde, konnte
das Getriebegehäuse mit Hilfe der Hubspindeln samt dem an seinem Boden angeflanschten
Gehäuse der Gleitringdichtung nach Lösen der Klemmverbindung zwischen der im Getriebegehäuse
gelagerten Hohlwelle und der Rührwelle soweit hochgefahren werden, daß das Gehäuse
der Gleitringdichtung mit dieser über das obere Ende der Rührwelle gelangte. Von den
Hubspindeln war nur gesagt, daß sie zu mehreren angeordnet und über Kettenräder von
einer nicht dargestellten Rollenkette und bspw. einem nicht dargestellten Kurbelantrieb
umschlossen würden. Ob der Kurbelantrieb ein Handantrieb sein sollte oder ob für die
Spindeln ein besonderer motorischer Antrieb vorgesehen sein sollte, war ebenso wenig
erläutert, wie die Führung des von den Spindeln über das Ende der Rührwelle hochzuhebenden
Getriebegehäuses mit dem an seinem Boden angeflanschten Gleitringdichtungsgehäuse,
das in der angehobenen Stellung mit seinem Inhalt zwischen den Hubspindeln entfernt
werden mußte. In der Beschreibung war hierzu nur gesagt, daß in der angehobenen Stellung
"Reparaturarbeiten, wie zum Beispiel das Auswechseln der Dichtelemente" in dem Dichtungsgehäuse
nun vorgenommen werden könnten. In der Patentschrift war als Vorteil genannt, daß
durch die Zusammenfassung aller für Dichtung, Lagerung und Antrieb erforderlichen
Bauteile in oder an dem Getriebe erreicht werde , daß alle funktionstechnisch wesentlichen
Teile von ein und demselben Lieferwerk stammten und von diesem vor Einbau geprüft
werden könnten. In Wahrheit lag darin, daß von ein und demselben Lieferwerk viele
verschiedenartige Spezialteile hergestellt werden mußten, ein schwerwiegender wirtschaftlicher
Nachteil, wie er mehr oder . weniger allen Bauarten, die die Verwendung von Spezialgetrieben
erforderten, anhaftete. Während so auf der einen Seite die das schnelle und leichte
Wechseln von Gleitringdichtungen anstrebenden Bauarten zunehmend teurer wurden, wurden
auf der anderen Seite die Standzeiten der Gleitringdichtungen größer, so daß ihr schneller
Wechsel nur noch seltener und in besonderen Anwendungsfällen notwendig war. Die Käufer
begannen daher, für normale Anwendungsfälle auf die teueren Schnellwechseleinri chtungen,
die sie für Sonderfälle ausdrücklich verlangten, zunehmend zu verzichten und zu dem
alten, umständlichen Abbau des halben Rührwerkes zwecks Auswechselns der Gleitringdichtung
zurückzukehren.
[0010] Überdies sind seit Jahren viele herkömmlich ausgebildete Rührwerke in Betrieb, bei
denen keine den Ausbau von Gleitring-oder Stopfbuchsdichtungen erleichternde Maßnahmen
verwirklicht sind. Den Benutzern solcher Rührwerke entstehen daher die eingangs erläuterten
wesentlichen Nachteile, wenn die Dichtungen ausgewechselt werden müssen, insbesondere
lange Stillstandszeiten.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auch für den nachträglichen einfachen
Umbau solcher älterer Rührwerke geeignete, sonst aber einen einfacheren Gesamtaufbau
neuer Rührwerke ergebende Anordnung zu schaffen, die.das Auswechseln dem Verschleiß
unterworfener Dichtungselemente, insbesondere Gleitringdichtungselemente erleichtert.
Soweit es sich nicht um die
Modernisierung alter, sondern um neue Rührwerke handelt, sollten dabei die bekannten
Maßnahmen zum Erleichtern des Auswechselns abgenutzter Dichtungselemente nach Möglichkeit
vermieden und durch einfachere Maßnahmen ersetzt werden; insbesondere sollte ermöglicht
werden, übliche Normgetriebe zu verwenden, wie sie in vielen Arten von Spezialfabriken
preisgünstig auf den Markt gebracht werden, z.B. als Stirnrad-, Kegelstirnrad-und
Schneckengetriebe, als Planetengetriebe und Regelgetriebe aller Art, und zwar in der
Regel eingerichtet für das vertikale Aufflanschen normaler Getriebemotoren, z.B. Drehstrommotoren,
wozu noch die bekannten, auf dem Markt als fertige Einheiten angebotenen hydrostatischen
und hydrodynamischen Antriebseinheiten mit stufenlos regelbarer Drehzahl kommen.
[0012] Die Lösung dieser Aufgabe liegt gemäß der Erfindung darin, daß bei einem Rührwerk
der eingangs erwähnten Gattung mindestens ein die Antriebselemente tragender Teil
der Laterne mittels mindestens eines Hydraulikzylinders vom Kessel entfernbar und
an ihn wieder heranführbar, bei senkrechter Anordnung der Rührwelle anhebbar und absenkbar,
ggf. für die bei dieser
Be-
wegung erfolgende Mitnahme von Dichtungsgehäusen oder Dichtungselementen ausgebildet
ist, wobei der oder die Hydraulikzylinder zweckmäßig mit einem am Kessel befestigten
Teil (Anbauflansch) fest verbunden ist bzw. sind, während der oder die Kolben an dem
die Antriebselemente tragenden Teil der Laterne angreift bzw. angreifen.
[0013] Die Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Ausbildung zur Modernisierung von Rührwerken
der früher üblichen Art ergibt sich daraus, daß sich ein oder zwei Hydraulikzylinder
immer leicht wenn nicht innerhalb einer vorhandenen Laterne, dann außen neben dieser
anordnen lassen.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung liegt darin, daß außer dem Hydraulikzylinder oder
den Hydraulikzylindern zwischen dem kesselfesten Teil, z.B. einem Anbauflansch und
dem die Antriebselemente tragenden Teil der Laterne - - bei den meisten bekannten
Bauarten wird es sich um eine einen zusammenhängenden einheitlichen Bauteil bildenden
Laterne handeln - - Führungsbolzen zur Rührwelle achsparallel verlaufend angeordnet
sind. Führungen für solche Bolzen lassen sich in dem die Antriebselemente tragenden,
durch die Hydraulikzylinder bewegenden Teil bei der Modernisierung alter Rührwerke
leicht anbringen, z.B. durch Anschweißen von Führungsnocken oder von Führungsbuchsen
aufnehmenden Flanschen.
[0015] Die im Gegensatz zur Modernisierung alter Rührwerke beabsichtigte Ausbildung neuer
Rührwerke unter Ausnutzung der hydraulischen Hubmöglichkeit für das die Antriebsteile
tragende Element sollte, wie erwähnt, auch die Teilaufgabe lösen, Sondergetriebe,
wie sie bei bisherigen Maßnahmen zur Erleichterung des Auswechselns von Dichtungen
benutzt wurden, entbehrlich zu machen. Insoweit war es also ein Ziel der Erfindung,
die früher als vorteilhaft bezeichnete Norwendigkeit, daß ein und derselbe Hersteller
außer einem Spezialgetriebe auch die mit diesem zusammenwirkenden Teile eines Rührwerkes
anfertigen mußte, zu beseitigen und die Verwendung normaler, auf dem Markt erhälticher
Getriebeeinheiten im Rührwerksantrieb zu ermöglichen, gleichgültig, wo und wie dessen
übrige Einheiten hergestellt und im einzelnen ausgebildet wurden. Daraus ergab sich
zunächst, daß bei der Lösung dieser Aufgabe nicht mehr auf die Anordnung von Hubbewegungen
ermöglichenden Hohlwellen im Getriebe zurückgegriffen werden konnte, die immer eine
spezielle Ausbildung eines Getriebes bedingte. Um auf die ein maschinelles Heben ermöglichende
Sonderausbildung von Getrieben verzichten zu können, bot es sich an, auf das an sich
bekannte Merkmal zurückzugreifen, die Umhüllungsfunktion des sonst mit anzuhebenden
Gleitringdichtungsgehäuses einem ortsfesten, mittragenden Bauwerksteil zu übertragen,
so daß nur die Verschleißteile selbst, ohne eigenes Gehäuse anzuheben sind, wenn sie
auszuwechseln sind. Gegenüber einem obengenannten Gesamtgewicht einer größeren Gleitringdichtung
mit Gehäuse von 400 kg beträgt das Gewicht der Verschleißteile einer solchen Dichtung
nur etwa den zehnten Teil, also etwa 40 bis 50 kg. Bekannt war das erwähnte Merkmal
einmal in der Weise, daß ein ein besonderes Gleitringdichtungsgehäuse ersetzender
Gehäuseteil den unteren Teil des Getriebegehäuses bildete, vgl. die oben erwähnte
DE-PS 1 750 468, ferner in der Form, daß das Gleitringdichtungsgehäuse als ortsfestes,
tragendes Gehäuse für darauf aufzusetzende weitere sogenannte Zwischengehäuse oder
Laternenteile genutzt wurde, wie nach der ebenfalls bereits erwähnten DE-AS 20 04
392. Unter Benutzung dieses an sich bekannten Merkmals ergibt sich als weitere Ausbildung
der Erfindung, daß die Laterne in einen ersten, bei senkrechter Anordnung der Rührwelle
unteren, auf dem Anbauflansch festen Laternenteil und einen zweiten, bei senkrechter
Rührwellenanordnung oberen, auch den Rührwellenantrieb einschließlich eines zugehörigen
Getriebes und die Rührwellenlager tragenden, mittels eines Hilfsantriebes gegenüber
dem ersten Teil in axialer Richtung geführt bewegbaren Teil (Hublaterne) geteilt ist
und daß die Dichtungselemente in dem ersten Teil aus diesem in axialer Richtung herausbewegbar
angeordnet sind.
[0016] Die Dichtungselemente brauchen dabei nicht eine Gleitringdichtung darzustellen, sondern
es kann sich dabei auch um die Elemente einer Stopfbuchsdichtung handeln. Sind für
eine
St
opfbuchsdichtung geschlitzte oder geteilte Dichtungsringe verwendet worden, braucht
die Rührwelle nicht aus trenn-
baren Teilen zusammengesetzt zu sein oder von einer ihren oberen Teil bildenden Getriebeabtriebswelle
trennbar zu sein. Gleichgültig, ob eine solche Trennbarkeit vorgesehen ist oder nicht,
liegt bei der Verwendung von Stopfbuchsdichtungen eine Weiterbildung der Erfindung
darin, daß die Rührwelle unterhalb der im unteren, ortsfesten Laternenteil angeordneten
Stopfbuchsdichtungselemente einen diese unterfassenden Bund trägt, und ferner darin,
daß der zweite (obere), bewegliche Laternenteil, die "Hublaterne", einen Zentrierbund
aufweist, der in den die Stopfbuchsdichtungselemente aufnehmenden., nach innen von
der Rührwelle begrenzten Ringraum im ersten (unteren), ortsfesten Laternenteil paßt.
[0017] Bisher war es oft sehr mühevoll, verschmutzte, verklebte und steinhart gewordene
Stopfbuchspackungsringe zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Da die erfindungsgemäß
vorgesehene Hublaterne, wenn sie mittels ihres eigenen Antriebes gehoben wird, mit
allen von ihr getragenen Teilen auch die ungeteilte Rührwelle mit hochhebt, schiebt
bei der zuletzt erwähnten Weiterbildung der Erfindung der die Packungsringe untergreifende
Bund der Rührwelle die Packungsringe nach oben aus dem als Dichtungsgehäuse ausgebildeten
unteren, ortsfesten Laternenteil hinaus. Dieser Vorteil läßt sich, weil
Sonder- getriebe entbehrlich gemacht sind, mit kleinem, den niedrigeren Kosten von
Stopfbuchspackungen angepaßtem Aufwand erzielen. Das Einbringen neuer Dichtungsringe
wird dadurch erleichtert, da
ß bei der Abwärtsbewegung der Hublaterne die Dichtungsringe mittels des Zentrierbundes
in den sie aufnehmenden Ringraum gedrückt und zusammengepreßt werden, so daß eine
geteilte
Stopfbuchsbrille, wie sie sonst notwendig wäre, und deren Fertigung zusätzliche Kosten
erfordern würde, wegfällt.
[0018] Eine der Verwendung von Gleitringdichtmgen, durch welche die Anordnung eines abtrennbaren
oberen Teils der Rührwelle bedingt ist, angepaßte Weiterbildung der Erfindung liegt
darin, daß an dem Zentrierbund der Hublaterne die durch einen leichten Käfig zusammengehaltene,
aus den Gleitringdichtungselementen gebildete Einheit befestigt ist, die im Betrieb
in dem als ortsfestes Gleitringdichtungsgehäuse benutzten unteren Laternenteil untergebracht
ist. Wenn nunmehr die Gleitringdichtung ausgewechselt werden soll, wird beim Anheben
der Hublaterne mittels deren Hilfsantrieb mit dem Zentrierflansch der Hublaterne auch
die daran befestigte, von den inneren
Gleitringdichtungsteilen gebildete Einheit hochgehoben, während der abgetrennte untere
Rührwellenteil in seiner Lage bleibt. Da zugleich der obere, abgetrennte Wellenteil
mit angehoben wird, entsteht eine Lücke zwischen den beiden Wellenteilen, in welche
die mit der Hublaterne angehobene Gleitringdichtungseinheit schließlich gelangt, so
daß deren Teile dann nach unten herausgenommen und durch neue Teile ersetzt werden
können, worauf die Teile durch das Nach-unten-Fahren der Hublaterne wieder zusammengeführt
werden. Der Hilfsantrieb der Hublaterne ist also zweckmäßig so auszubilden, daß er
einen Kraftantrieb sowohl nach oben wie auch nach unten liefert.
[0019] Der Leitgedanke, das Rührwerk möglichst nicht unter Verwendung von Sondereinheiten
aufzubauen, die eine entsprechende Sonderausbildung auch der an sie anschließenden
Teile bedingen, sondern den Aufbau so auszubilden, daß möglichst auf dem Markt erhältliche
normale Baueinheiten verwendbar sind, ist hier dadurch, daß als Hilfsantrieb Hydraulikzylinder
vorgesehen sind, auch auf den Hilfsantrieb angewendet. Man kann zwei in entgegengesetzten
Richtungen wirkende Hydraulikzylinder verwenden, zweckmäßig wird mindestens ein doppelt
wirkender Hydraulikzylinder angeordnet. Mit den Hydraulikzylindern läßt sich auch
nahe an die Rührwelle, deren geometrische Achse die geometrische Haupt-Mittelachse
des ganzen Rührwerks bildet, herangehen, so daß an der Hublaterne angreifende Biege-
und Kippmomente kleingehalten werden können. Unzulässigen Kipp- und Biegebeanspruchungen
wird auch dadurch vorgebeugt, daß dem Hydraulikzylinder mindestens ein ihm gegenüberliegender,
achsparallel zur Rührwelle angeordneter Führungsbolzen für die Hublaterne zugeordnet
wird. Wenn der obere Flansch des unteren, ortsfesten Laternenteils in der Draufsicht
im wesentlichen dreieckförmig ist, z.B. die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks
hat, wird, um trotz des schlanken Gesamtaufbaues eine möglichst stabile Ausführung
zu erreichen, ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder zweckmä-
ßig in der einen Ecke dieses Dreiecks angebracht, während in den beiden anderen Ecken
Führungsbolzen angeordnet werden, die in diesem Fall etwas kleineren Querschnitt haben
können, als wenn nur ein dem Hydraulikzylinder diametral gegenüberliegender Führungsbolzen
vorgesehen wird. Auch bei der Anordnung von zwei Führungsbolzen bleibt zwischen diesen
und dem. Hydraulikzylinder allseitig sehr viel freier Raum, so da
ß sich die Innenteile der Gleitringdichtung, die ja ohne ihr Gehäuse angehoben wurden,
von dessen Gewicht sie also befreit sind, ohne besondere Hilfsvorrichtungen seitlich
leicht entfernen lassen; entsprechend bequem ist auch das Heranführen der neuen Gleitringdichtungsteile.
[0020] Die Zeichnung zeigt drei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß ausgebildeter Rührwerke
mit in senkrechter Richtung verlaufender Rührwelle.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform mit Stopfbuchsdichtung der Rührwelle, wobei die linke Hälfte die Teile in der Betriebsstellung
zeigt, während die rechte Hälfte sie in an- bzw. ausgehobener Stellung wiedergibt.
Fig. 2 ist ein Schnitt nach der in Fig. 1 eingestrichelten horizontalen Schnittebene,
wobei zwei Führungsbolzen dargestellt sind, während bei der Abwandlung nach
Fig. 3,die einen entsprechenden Horizontalschnitt darstellt, nur ein Führungsbolzen
vorgesehen ist.
Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform mit Gleitringdichtung,
links wie in Fig. 1 in Betriebs- und rechts in angehobener Stellung.
Fig. 5 zeigt ein zwecks Beschleunigung des Dichtungswechsels durch Einbau einer Hubhydraulik
nachträglich erfindungsgemäß modernisiertes herkömmliches Rührwerk in der Betriebsstellung,
Fig. 6 dasselbe Rührwerk nach Hochfahren der die Antriebselemente tragenden Laterne.
[0021] Bei dem Beispiel nach Fig. 1 bis 3 ist auf einem dicht auf die Öffnung eines Druckkessels
aufzusetzenden Anschlußflansch 15 ein unterer Laternenteil 7 mittels eines Flansches
25 befestigt. In ihn greift ein oberer Laternenteil, eine
"Hublaterne" 1 mit einem Zentrierbund 6 axial verschieblich ein. Ein oberer Flansch
24 des oberen Laternenteils 1 trägt einen Antriebselektromotor 19 und ein beliebiges
Getriebe 49 für den Antrieb einer Rührwelle 2 über eine elastische Kupplung 16. Die
Rührwelle 2 ist in dem oberen Laternenteil 1 an ihrem rückwärtigen Ende in einem Festlager
13 gelagert und in einem Abstand davon in einem Loslager 14. Beim Heben und Senken
des oberen Laternenteils 1 gegenüber dem unteren Laternenteil 7 wird-die Rührwelle
2 über das Festlager 13 mitgenommen.
[0022] In dem unteren Laternenteil 7 ist zwischen dessen den Bund 6 des oberen Laternenteils
aufnehmenden zylindrischen Hohlraum und der Rührwelle 2 ein Ringraum 20 gebildet,
in welchem Packungsringe 5 untergebracht sind. Es sind zwei Lagen solcher Packungsringe
vorgesehen, zwischen denen ein Schmierring 17 angeordnet ist. Die Packungsringe liegen
auf einem Grundring 9 auf, unter den ein auf der Rührwelle 2 angeordneter Bund 8 greift.
Die unteren Packungsringe und der Grundring werden von einer Hülse 18 aufgenommen,
mit der der untere Teil des unteren Laternenteils 7 zu dessen Schutz gegen vom Kesselinhalt
herrührende chemische Beanspruchungen ausgefüt- t
ert ist; die Büchse 18 kann aus Metall oder keramischen Werkstoffen bestehen oder gummiert
sein.
[0023] Im oberen Flansch 22 des unteren Laternenteils 7 ist ein Hy-
draulikzylinder 3 befestigt, dessen Kolben 21 am oberen Flansch 24 des oberen Laternenteils
1 angreift. Bei dem gezeichneten Beispiel ist ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder
vorausgesetzt, der Schraubverbindungen 10 und 11 für das Anschließen von Druckölschläuchen
aufweist. Der Zylinder läßt sich mittels einer hydraulischen Handpumpe betreiben,
wie sie in Werkstätten z.B. zum Ab- oder Aufziehen von Wälzlagern verwendet zu werden
pflegt. ,
[0024] Ebenfalls im oberen Flansch 22 des unteren Laternenteils 7 sind Führungsbolzen 4
befestigt, die durch Führungsbuchsen 12 hindurchgehen, die im unteren Flansch 23 und
im oberen Flansch 24 des oberen Laternenteils 1 vorgesehen sind..
[0025] Wenn der Kolben 21 des hydraulischen Hubzylinders 3 aus dies
em ausgeschoben wird, wird der in Fig. 1 obere Laternenteil 1 mit seinem unteren Bund
6 aus dem unteren Laternenteil 7 ausgehoben, wobei der Bund 8 der Rührwelle 2, die
über ihr Festlager 13 mit hochgehoben wird, über den Grundring 9 die
Packungsringe 5 und den Schmierring 17 aus dem Ringraum 20 nach oben herausschiebt,
bis die Teile in die in Fig. 1 rechts gezeichnete Stellung gelangt sind, in der sie
zwischen dem Hubzylinder 3 und dem Führungsbolzen 4 frei zugänglich sind. Die erneuerten
Teile lassen sich dann mittels des Bundes 6 wieder in den Ringraum 20 einschieben,
bis sie wieder in die in Fig. 1 links gezeichnete Stellung gelangen.
[0026] Die Packungsringe unterliegen durch Temperatureinflüsse und,
je nach dem zu rührenden Kesselinhalt auch durch chemische Einflüsse erheblichem Verschleiß,
so daß sie oft nachgespannt oder erneuert werden müssen; dabei befinden sie sich gelegentlich
sogar in verkohltem Zustand, so daß das selbsttätige Herausschieben dieser Elemente
aus dem sie sonst aufnehmenden Ringraum bis zur freien Zugänglichkeit eine besondere
Erleichterung darstellt.
[0027] Wie Fig. 1 zeigt, kann der Durchmesser des Anschluß-Flansches 15 im Verhältnis zur
Höhe des Rührwerkes klein sein, andererseits aber nach Belieben passend zum Druckkessel
gewählt werden, auf den das Rührwerk aufgesetzt werden soll. Ohne daß sich dadurch
an der Art des Aushebens der Dichtungselemente etwas ändern würde, kann auch der vom
Flansch 24 des oberen Laternenteils 1 getragene Antrieb der Rührwelle 2 mannigfache
Abwandlungen erfahren.
[0028] Die Hublaterne 1 wird in ihrer unteren Lage zweckmäßig sowohl gegen unbeabsichtigtes
Anheben, das den Betriebszustand der Dichtung ungewollt unterbrechen könnte, als auch
gegen unbeabsichtigtes Absenken aus ihrer angehobenen Stellung gesichert. Weil Hydraulikzylinder
als Hilfsantrieb für die Hublaterne verwendet sind, kann die Sicherung über eine elektrische
Kontrolle der Steuerventile der Hydraulikzylinder erfolgen; als besonders einfach
und zuverlässig erweist sich jedoch eine mechanische Sicherung in Form einer Klemmschelle
41, die sich zwischen den Flanschen 23 und 55 der Hublaterne 1 auf dem Führungsbolzen
4 anbringen läßt. In ihrer gehobenen und abgesenkten Lage läßt sich die Hublaterne,
wie in Fig. 1 dargestellt, sehr einfach mechanisch dadurch sichern, daß die Klemmschelle
in axialer Richtung nach oben oder unten gegen die Fläche der Flansche 23 oder 55
geschoben und durch Knebel 40 festgezogen wird.
[0029] Wie bei dem Beispiel nach Fig. 1 bis 3 ist auch bei dem Beispiel nach Fig. 4 auf
einem dicht auf die Öffnung eines Druckkessels aufzusetzenden Anschlußflansch 15 ein
unterer Laternenteil 7 mittels eines Flansches 25 befestigt. In ihn greift ein Zentrierbund
6 eines oberen, beweglichen Laternenteils, nämlich der Hublaterne 1 ein. Die Hublaterne
1 weist einen unteren Flansch 23 und einen oberen Flansch 24 auf. Der obere Flansch
trägt einen Antriebselektromotor 19, der die Rührwelle über ein Getriebe 49 und eine
elastische Kupplung 16 antreibt. Die Rührwelle 2 des Beispiels nach Fig. 1 - 3 ist
bei dem Beispiel nach Fig. 4 geteilt. Ihr oberer, auf der Abtriebsseite der Kupplung
16 anschließender Teil
2' ist in dem Festlager 13 gelagert, das seinerseits in der Hublaterne 1 gehalten ist,
so daß dieser obere Wellenteil 2' nach oben wandert, wenn die Hublaterne 1 angehoben
wird. Der obere Wellenteil 2' ist nicht unmittelbar mit der Rührwelle 2 verflanscht,
sondern über eine die Rührwelle 2 umgebende Flanschhülse 30, an deren oberem Ende
sich der Flansch 34 befindet. Der obere Wellenteil 2' weist an seinem unteren Ende
einen glockenförmig erweiterten Ansatz 4
3 auf, in welchen ein abgesetzter Endzapfen 44 der Rührwelle 2 unter Zwischenschaltung
einer Paßfeder 42 eingesetzt ist. Über diese Paßfeder wird das Antriebsdrehmoment
vom oberen Wellenteil 2' auf die Rührwelle 2 übertragen. Wegen der Verbindung des
Flansches 34 der Flanschhülse 30 mit dem Flansch 45 des oberen Wellenteils 2' wird
im Betrieb auch die Flanschhülse 30 mit der Rührwelle 2 mitgedreht, ohne daß zwischen
der Rührwelle 2 und der Flanschhülse 30 eine Relativbewegung stattfände. Gegen Axialverschiebung
gegeneinander sind der obere Wellenteil 2' und die Rührwelle 2 dadurch gesichert,
d
aß Andrückschrauben 39 vorgesehen sind, die auf die Paßfeder 42 und damit auf den Endzapfen
44 der Rührwelle 2 einwirken.
[0030] An dem Zentrierbund 6 der Hublaterne 1 ist mit Schrauben 46 ein Käfig 27 angeschraubt,
der die Gleitringdichtungsteile zu einer Einheit 26 zusammenfaßt. Die Gleitringdichtungsteile
sitzen auf der Flanschhülse 30. Im Betrieb nimmt der im unteren, ortsfesten Laternenteil
7 gebildete Zylinderringraum 20 den Käfig 27 mit der Gleitringdichtungseinheit 26
auf; der untere ortsfeste Laternenteil 7 ist also zugleich Gleitringdichtungsgehäuse.
In den unteren Flansch 25 des unteren Laternenteils 7 ist konzentrisch zur geometrischen
Achse der Rührwelle ein Rohrstück 38 eingeschrumpft. Auf diese Weise ist eine Labyrinthdichtung
gebildet, die das Durchtreten von Leckage verhindert.
[0031] Ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 - 3 ist im oberen Flansch 22 des
unteren, ortsfesten Laternenteils 7 ein Hydraulikzylinder 3 befestigt, dessen Kolben
21 am oberen Flansch 24 der Hublaterne 1 angreift. Bei dem gezeichneten Beispiel ist
wieder ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder vorauszusetzen, der z.B. als Schraubverbindungen
ausgebildete Leitungsanschlußkupplungen 10 und 11 für das Anschließen von Druckölschläuchen
aufweist.
[0032] Ebenfalls wie beim ersten Ausführungsbeispiel sind auch bei der Ausführung nach Fig.
4 im oberen Flansch 22 des unteren, ortsfesten Laternenteils 7 Führungsbolzen 4 befestigt,
die durch im unteren Flansch 23 und im oberen Flansch 24 der Hublaterne 1 angebrachte
Führungsbuchsen 12 hindurchgehen.
[0033] Wenn die Gleitringdichtung ausgewechselt werden soll, wird zunächst die zwischen
dem Endzapfen 44 der Rührwelle 2 und dem glockenförmig erweiterten Ansatz 43 des oberen
Wellenteils 2' hier durch die Schrauben 39 geschaffene Sicherung gegen - axiale Relativbewegung
unwirksam gemacht, so daß sich die Rührwelle 2 unter ihrem Gewicht mit ihrem Bund
8 auf einen in dem Anschlußflansch 15 eingelassenen Dichtungsring 47 absenken und
damit den Kesselinnenraum weiterhin verschließen kann.
[0034] Hiernach kann die Hublaterne 1 mittels des Hydraulikzylinders 3 hochgefahren werden,
ohne daß die Verbindung zwischen den Flanschen 34 und 45 gelöst zu werden brauchte.
Beim Hochfahren der Hublaterne 1 wird der an ihrem Zentrierbund 6 angeschraubte Käfig
27 der Gleitringdichtung 26 ebenso mitgenommen, wie die Flanschhülse 30, bis die Teile
in die in Fig. 4 rechts gezeichnete Stellung gelangten. Wenn in dieser Stellung die
Schrauben 46 gelöst werden, lassen sich die alten Gleitringdichtungsteile nach unten
hin leicht entfernen und durch nach obenhin einzuführende neue Teile ersetzen.
[0035] Im Innenmantel der Flanschhülse 30 sind Dichtungsringe 48 angeordnet, die die Flanschhülse
in der Betriebsstellung gegenüber der Rührwelle 2 abdichten.
[0036] Auch bei diesem Beispiel wird die Hublaterne zweckmäßig mittels eines Knebels 40
und einer Klemmschelle 41 in der abgesenkten oder angehobenen Stellung mechanisch
gesichert, wie es für das Beispiel nach Fig. 1 - 3 beschrieben wurde; der Hydraulikzylinder
braucht dann während der Dauer des Auswechselns der Dichtung auch nicht unbedingt
unter Druck zu bleiben.
[0037] Bei dem Beispiel nach Fig. 5 und 6 sind die Hydraulikzylinder 3 und die Führungsbolzen
4 nachträglich an ein Rührwerk einer bekannten Bauart angebaut, bei welchem die Laterne
5
0 ein Getriebe 49 trägt, an dessen Gehäuse ein Motor 19 von unten angeflanscht ist.
Die Hydraulikzylinder 3 sind auf einem Montageflansch 52 befestigt. Die Getriebeabtriebswelle
und der obere Teil 2' der Rührwelle sind durch eine starre Kupplung 54 miteinander
lösbar verbunden. Das Gehäuse einer handelsüblichen Gleitringdichtung 51 trägt einen
oberen Flansch 56. Die Hubkolben der Hydraulikzylinder 3 greifen hier am Boden des
Gehäuses des Getriebes 49 an; statt dessen könnten sie auch auf mit der Laterne 50
starr verbundene Ausleger einwirken, wenn sie nicht innerhalb der Laterne 50 untergebracht
werden können. Die ebenfalls auf dem Montageflansch 52 befestigten Führungsbolzen
4 sind in Flanschen 23 und 55 der Laterne 50 geführt; der Flansch 55 enthält eine
Führungsbuchse für den Bolzen 4.
[0038] Nachdem die Laterne 50 von den kesselfesten Teilen gelöst ist, wird sie ohne Lösen
der starren Kupplung 54 mit dem ein Zwischenstück darstellenden oberen Rührwellenteil
2' mittels der Hydraulikzylinder 3 in die in Fig. 6 gezeichnete Stellung hochgefahren.
Das Gehäuse der Gleitringdichtung 51 wurde vorher mittels seines Flansches 56, wie
er an vielen handelsüblichen Gleitringdichtungen vorgesehen ist, und einer starre
Verbindungselemente enthaltenden Ausbauhilfe 53 mit dem Wellenteil 2' verbunden. Daher
wird beim Hochfahren der
Laterne das Gleitringdichtungsgehäuse vom Wellenstumpf 44 abgezogen. In der hochgefahrenen
Stellung ist das Ausbauen und
Wiedereinbauen der Gleitringdichtung oder ihres Verschleißteilsatzes leicht möglich,
wie es entsprechend für das Beispiel nach Fig. 4 beschrieben wurde.
[0039] Bei den Beispielen nach Fig. 1 - 3 und 4 kann das beliebige Getriebe 49 im Ausnahmefall
ganz wegfallen, so daß dann der Motor 19 die Rührwelle unmittelbar über die elastische
Kupplung 16 antreibt. Die Gesamtanordnung läßt sich dann besonders schlank ausbilden,
ohne in ihrem Oberteil noch durch ein über den Umfang des Motorgehäuses hinausragendes
Getriebegehäuse unterbrochen zu werden.
1. Zum dichten Anbau an einen Behälter mit zu rührender Füllung bestimmtes Rührwerk
mit einem Anbauflansch, einer ein Rührwerkzeug tragenden, an ihrem dem Behälter abgewandten, rückwärtigen Ende angetriebenen
Rührwelle und mit auf der dem Behälter abgewendeten Seite des Anbauflansches angeordneten
Dichtungselementen zur Abdichtung der Rührwelle gegenüber dem Behälterinneren, wobei
ein Abstand zwischen dem Anbauflansch und den Antriebselementen der Rührwelle durch ein tragendes Zwischengehäuse
(Laterne) überbrückt ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein die Antriebselemente
tragender Teil der Laterne (1 bzw. 50) mittels mindestens eines Hydraulikzylinders
(3) vom Kessel entfernbar und an ihn wieder heranführbar, bei senkrechter Anordnung
der Rührwelle anhebbar und absenkbar, ggf. für die bei dieser Bewegung erfolgende
Mitnahme von Dichtungsgehäusen oder Dichtungselementen ausgebildet ist, wobei der
oder die Hydraulikzylinder (3) zweckmäßig mit einem am Kessel befestigten Teil (Anbauflansch)
fest verbunden ist bzw. sind, während der oder die Kolben (21) an dem die Antriebselemente
tragenden Teil der Laterne (1 bzw. 50) angreift bzw. angreifen.
2. Rührwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß doppelt wirkende Hydraulikzylinder
verwendet sind.
3. Rührwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem Hydraulikzylinder
(3) oder den Hydraulikzylindern zwischen einem kesselfesten Teil (22 an 7) und dem
die Antriebselemente tragenden Teil der Laterne (1 bzw. 50) Führungsbolzen (4) zur
Rührwelle (2) achsparallel verlaufend angeordnet sind.
4. Rührwerk nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf dem kesselfesten Teil befestigten Führungsbolzen in an dem beweglichen, die
Antriebselemente tragenden Laternenteil (1,50) angebrachten Führungsbuchsen (12) geführt
sind.
5. Rührwerk nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Laterne in einen ersten, bei senkrechter Anordnung der Rührwelle unteren, auf
dem Anbauflansch (15) festen Laternenteil (7) und einen zweiten, bei senkrechter Rührwellenanordnung
oberen, auch den Rührwellenantrieb (16, 19) einschließlich eines zugehörigen Getriebes
(49) und die Rührwellenlager (13,14) tragenden, mittels eines Hilfsantriebes (3) gegenüber
dem ersten Teil (7) in axialer Richtung geführt bewegbaren Laternenteil (Hublaterne
1) geteilt ist und daß die Dichtungselemente (5,9,17 bzw. 26, 27) in dem ersten, ortsfesten
Laternenteil (7) aus diesem in axialer Richtung herausbewegbar angeordnet sind.
6. Rührwerk nach Anspruch 5, mit Stopfbuchsdichtung der Rührwelle, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rührwelle (2) unterhalb der im unteren, ortsfesten Laternenteil (7) angeordneten
Stopfbuchsdichtungselemente (5,9,17) einen diese untergreifenden Bund (8) trägt.
7. Rührwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite (obere);bewegliche Laternenteil (Hublaterne 1) einen Zentrierbund (6) aufweist, der in den
die Dichtungselemente aufnehmenden, nach innen von der Rührwelle (2) begrenzten Ringraum
(20) im ersten (unteren), ortsfesten Laternenteil (7) paßt.
8. Rührwerk nach Anspruch 5 mit Gleitringdichtung der einen abtrennbaren oberen Wellenteil
aufweisenden Rührwelle, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Zentrierbund (6) der Hublaterne
(1) eine durch einen leichten Käfig (27) zusammengehaltene, aus den Gleitringdichtungselementen
gebildete Einheit befestigt ist, die im Betrieb in dem als ortsfestes Gleitringdichtungsgehäuse
benutzten unteren, ortsfesten Laternenteil (7) untergebracht ist.
9. Rührwerk nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß elektrische
und/oder mechanische Sicherungen (40,41) für die angehobene, ggf. auch für die untere
Betriebsstellung der Hublaterne (1) vorgesehen sind.