[0001] Die Erfindung betrifft einen Tastschalter mit einem entgegen seiner axialen Betätigungsrichtung
in einem Rahmen geführten, in Ruhestellung vorgespannten und in seiner Arbeitsstellung
wenigstens einen Kontaktfedersatz betätigenden Tastenschaft, sowie mit einem den Tastenschaft
in Arbeitsstellung verriegelnden und bei erneuter Betätigung freigebenden Schaltschloß.
[0002] Derartige Tastschalter werden vorzugsweise in Fernmeldeanlagen, beispielsweise in
Fernsprechapparaten eingesetzt, um den Betriebszustand, beispielsweise vom Wählzustand
in den Empfangszustand und umgekehrt, und andererseits eine andere Funktion, wie das
Mithören, zu steuern.
[0003] Ein Tastschalter der eingangs genannten Gattung ist bereits in der DE-PS 1 179 259
beschrieben. Dieser bekannte Tastschalter ist für die Doppeldruckbetätigung ausgebildet,
wobei ein die Kontaktfedersätze betätigender Tastenschaft beim erstmaligen Niederdrücken
mittels eines Schaltschlosses verriegelt wird und beim nochmaligen Niederdrücken aus
der verriegelten Arbeitsstellung wieder lösbar ist. Das verwendete Schaltschloß weist
eine Kulisse mit Herzkurve auf, in welcher ein am Tastenschaft befestigter und mit
diesem bewegbarer Führungsstift gleitet und beim Durchlaufen der Herzkurve selbsttätig
die Verriegelung bzw. die Freigabe des Tastenschaftes besorgt.
[0004] Es ist auch bereits bekannt, ein derartiges Schaltschloß mit einem Herzlabyrinth
auszubilden, in welchem eine Kugel gleitet, die quer zur Betätigungsrichtung des zu
verriegelnden Teils, beispielsweise des Tastenschaftes in einer Rille frei bewegbar
ist und zusammen mit dem Herzlabyrinth die Verriegelung bzw. Freigabe herbeiführt.
[0005] Neben der einfachen Umsteuerung des Betriebszustandes hat es sich nun in der Praxis
häufig als erforderlich erwiesen, den vom Tastenschalter beeinflußten Betriebszustand
zusätzlich auch in Abhängigkeit von anderen Funktionen eines
Fernsprechapparates, beispielsweise dem Abnehmen oder Auflegen des Handapparates, zu
verändern. Bei einem herkömmlichen Tastschalter ist es dazu erforderlich, durch erneute
manuelle Betätigung den Verriegelungszustand, entsprechend dem vorher eingestellten
Betriebszustand, zu lösen. Dies führt zu einer umständlichen Handhabung und kann Bedienungsfehler
verursachen.
[0006] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, einen Tastschalter
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, dessen Arbeitsstellung ohne Tastenbetätigung
lösbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verriegelungsstellung
des Schaltschlosses unabhängig von der Tastenbetätigung durch mechanische Fremdsteuerung
lösbar ist.
[0008] Auf diese Weise wird die Möglichkeit geschaffen, die dem vorgewählten Betriebszustand
entsprechende Verriegelungsstellung des Tastschalters beispielsweise durch mechanische
Betätigung mittels eines beim Auflegen und/oder Abheben des Handapparates bewegten
Teils des Gabelschalters eines
Fernsprechapparates zu lösen, ohne den Tastschalter selbst manuell betätigen zu müssen.
Von besonderem Vorteil ist dabei, daß die Fremdsteuerung des Schaltschlosses konstruktiv
sehr einfach und zuverlässig arbeitend ausgeführt werden kann, und daß dabei neben
der unmittelbar mechanischen Steuerung auch eine elektromagnetische Auslösung des
Schaltschlosses ohne grundsätzliche konstruktive Änderung einsetzbar ist.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tastschalters ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltschloß ein mit dem Tastenschaft verbundenes,
mit diesem in dessen Betätigungsrichtung hin- und herbewegbares erstes Element aufweist,
sowie ein am Rahmen des Tastschalters angebrachtes zweites Element, das einerseits
in eine Ruhestellung vorgespannt und aus dieser Ruhestellung beiderseits etwa senkrecht
zur Betätigungsrichtung des ersten Elements auslenkbar gelagert ist, daß das erste
und das zweite Element wenigstens während des die Verriegelungsstellung einschließenden
Teils des Betätigungswegs des Tastenschaftes miteinander in Eingriff stehen, und daß
das zweite Element andererseits durch Fremdsteuerung in einer zum Pfad seiner Auslenkung
und zur Betätigungsrichtung des Tastenschaftes etwa senkrecht stehenden Auslöserichtung
außer Eingriff mit dem ersten Element bewegbar ist. Bei dieser Ausführung ist also
erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Auslösung der Verriegelungsstellung in konstruktiv
einfach durchzuführender Weise dadurch erfolgt, daß das Schaltschloß neben seiner
herkömmlichen Funktion noch zusätzlich eine zur normalen Bewegungsebene senkrechte
Bewegung ausführen kann, die zur Freigabe des Verriegelungseingriffs der Teile des
Schaltschlosses führt. Bei dieser Ausgestaltung ist es bevorzugt, daß das zweite Element
an einer am Rahmen schwenkbar gelagerten Wippe angebracht ist, und daß die Wippe in
Ruhestellung gegen den Rahmen vorgespannt und durch mechanische Fremdsteuerung entgegen
der Vorspannung in Auslöserichtung verschwenkbar ist. Die zur normalen Bewegungsebene
senkrechte Bewegungsrichtung des Schaltschlosses wird dabei durch Kippen der Wippe
herbeigeführt, wobei sichergestellt ist, daß die Wippe unter ihrer Federvorspannung
unmittelbar nach Freigabe der Verriegelungsstellung wieder in ihre Ausgangslage zurückkehrt,
so daß die normale Funktion des Tastschalters wieder hergestellt wird.
[0010] Zur Auslösung der Schwenkbewegung sieht man vorteilhafterweise vor, daß die Wippe
mit einem im Abstand zur Achse der Schwenklagerung angeordneten Betätigungselement
zur Fremdsteuerung versehen ist. Der dem Abstand entsprechende Hebelarm bestimmt bei
dieser Ausführung die zur Lösung der Verriegelungsstellung benötigte Steuerungskraft.
[0011] Beispielsweise bei einer Fremdsteuerung der Wippe des Schaltschlosses durch ein bewegtes
Teil eines Gabelschalters eines Fernsprechapparates ist es bevorzugt, wenn die Auslösung
der Verriegelungsstellung nicht nur bei der durch Auflegen des Handapparates hervorgerufenen
Bewegung erfolgt, sondern auch bei der Rückkehrbewegung beim Abnehmen des Handapparates.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Betätigungselement durch Eingriff mit
jeweils einer von zwei winkelig zueinander angeordneten Gleitflächen an einem Auslösehebel
entgegen der Vorspannung der Wippe bewegbar ist, so daß die dem Auflegen bzw. dem
Abheben des Handapparates entsprechenden Gleitflächen jeweils gleichermaßen die Lösung
der Verriegelungsstellung herbeiführen können.
[0012] Zur Ermöglichung der erfindungsgemäßen Auslösebewegung des Schaltschlosses ist bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, daß das erste Element des
Schaltschlosses ein feststehend am Tastenschaft angebrachtes Kurvenfolgeglied ist
und daß das zweite Element eine an der Wippe beweglich angebrachte Schaltkulisse mit
Herzkurve ist.
[0013] Alternativ kann das Schaltschloß vorteilhafterweise auch derart ausgebildet sein,
daß das erste Element des Schaltschlosses eine fest am Tastenschaft vorgesehene Schaltkulisse
mit Herzkurve ist, und daß das zweite Element ein beweglich an der Wippe angebrachtes
Kurvenfolgeglied ist.
[0014] Das Kurvenfolgeglied kann als Führungsstift oder als auf einer vorgegebenen Bahn
frei bewegliche Kugel ausgebildet sein.
[0015] Für viele Anwendungsfälle ist es besonders bevorzugt, daß im Tastenkopf ein die jeweilige
Schaltstellung anzeigendes Schauzeichen angeordnet ist, so daß der Bedienungsperson
jederzeit die Erkennung des Betriebszustandes möglich ist und Fehlbedienungen verhindert
werden.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Tastschalters mit Teillängsschnitt der Schaltereinheit, wobei das Schaltschloß in
Ruhestellung dargestellt ist;
Fig. 2 eine vereinfachte Seitendarstellung des Tastschalters der Fig. 1, wobei das
Schaltschloß in Lösestellung verschwenkt ist;
Fig. 3 eine Schnittansicht der Schaltereinheit entlang der Linie A-A der Fig. 2;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung der Spindel und Sternglocke des Schauzeichens;
Fig. 5 eine Seitenansicht des Schaltschlosses, gesehen von links in der Fig. 1;
Fig. 6 eine Rückansicht des in der Fig. 5 dargestellten Schaltschlosses;
Fig. 7 eine vereinfachte Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Tastschalters mit Teilschnitt des Schaltschlosses;
Fig. 8 eine Seitenansicht des Schaltschlosses, gesehen von links in der Fig. 7; und
Fig. 9 einen Teilschnitt des Auslösehebels entlang der Ebene B in der Fig. 7.
[0017] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, besteht der Tastschalter aus einem Gestell
10 mit einem Sockel 11, an dem einerseits ein Lagerbock 13 für einen Auslösehebel
15 und andererseits eine nach oben ragende Halterung 12 für die eigentliche Schaltereinheit
30 angeformt bzw. angebracht sind. Die Halterung 12 und der Lagerbock 13 sind derart
zu- j einander ausgerichtet, daß ein Ende des schwenkbar auf Lagerzapfen 14 des Lagerbockes
13 angebrachten Auslösehebels 15 mit einem Betätigungselement 72 des Schaltschlosses
60 der Schaltereinheit 30 in Eingriff treten kann. Wie in der Fig. 1 schematisch dargestellt,
ist der von der Schaltereinheit 30 wegragende Arm 82 des Auslösehebels 15 von einem
Gabelstößel 16 betätigbar, der sich beim Auflegen bzw. Abnehmen eines Handapparates
17 zusammen mit der Gabel 18 eines Fernsprechgerätes bewegt. Wie sich aus der Fig.
1 entnehmen läßt, kann bei dieser Ausbildung sowohl eine Schwenkbewegung des Auslösehebels
15 aus der in durchgezogenen Linien gezeigten Stellung als auch die Schwenkbewegung
in umgekehrter Richtung ausgehend von der mit strichpunktierten Linien gezeigten Stellung
des Auslösehebels den gewünschten Eingriff mit dem Betätigungselement 72 des Schaltschlosses
60 herbeiführen, so daß in beiden Fällen das Betätigungselement 72 nach rechts in
der Fig. 1 gedrückt wird.
[0018] Insbesondere aus den Fig. 1 und 3 ist erkennbar, daß die Schaltereinheit 30 einen
Rahmen 31 aufweist, der an der Halterung 12 des Gestells 10 in geeigneter Weise, z.B.
durch Verschraubung, befestigt ist. In dem Rahmen 31 ist ein Tastenschaft 32 in Längsrichtung
gleitend verschiebbar geführt. Der Tastenschaft 32 besteht aus einer rohrförmigen
Hülse 34 und einem an deren unterem Ende angebrachten oder angeformten Schaltnocken
33 der an seinem unteren äußeren Umfangsrand mit Schrägen (Fig. 3) zur Betätigung
der in einem Kontaktsockel 40 isolierend gehalterten Kontaktfedersätze 39 versehen
ist. In der unteren Stirnfläche der Schaltnocke 33 des Tastenschaftes 32 sind zwei
nach unten ragende Führungsschäfte 38 befestigt, die bei Betätigung des Tastenschaftes
32 in entsprechenden Bohrungen des Kontaktsockels 40 gleitend verschiebbar sind. Auf
diesen Führungsschäften 38 sind Federn 37 zur Rückstellung des Tastenschaftes 32 entgegen
seiner Betätigungsrichtung angeordnet, die sich jeweils einerseits an der unteren
Stirnseite der Schaltnocke 33 und andererseits auf der Oberseite des Kontaktsockels
40 abstützen.
[0019] Am oberen stirnseitigen Ende des Tastenschaftes 32, außerhalb des Rahmens 31 und
des Gestells 10 ist ein Tastenkopf 36 angebracht. Dieser Tastenkopf 36 dient einerseits
zur manuellen Betätigung des Tastschalters und andererseits als Schutzkappe für das
in seinem Innenhohlraum aufgenommene Schauzeichen 50. Um das Schauzeichen 50 von außen
sichtbar zu machen, besteht der Tastenkopf aus einem wenigstens an der oberen Stirnfläche
durchsichtigen Material, z.B. aus Kunststoff.
[0020] Der durch den durchsichtigen Tastenkopf 36 sichtbare Anzeigeteil des Schauzeichens
50 ist wie bei einem herkömmlichen Sternschauzeichen ausgebildet und bedarf daher
keiner detaillierten Erläuterung. Er besteht aus einer kappenförmigen, in Sektoren
von jeweils 60° unterteilten Blende 52 und einer innerhalb dieser Blende 52 um etwa
60° hin- und herdrehbaren, mit sektorenförmigen Farbmarkierungen versehenen Sternglocke
51, die insbesondere in den Fig. 3 und 4 ihrer Ausbildung nach deutlich erkennbar
ist.
[0021] In axialer Ausrichtung nach unten ragend ist an dieser Sternglocke 51 eine Spindel
53 angebracht, die in einer axialen Bohrung 41 in der rohrförmigen Hülse 34 des Tastenschaftes
32 aufgenommen ist und in dieser drehbar gleitend in radialer Richtung geführt ist.
Die Spindel 53 ist allgemein zylindrisch gestaltet, wobei sich jedoch über einen Teil
ihrer Länge eine spiralig verlaufende Wendelfläche 54 erstreckt, die in Axialrichtung
beiderseits durch radiale Schultern 57 im Abstand zu den jeweils benachbarten Enden
der Spindel abgeschlossen ist, so daß an beiden Enden der Spindel jeweils ein zylindrischer
Spindelbund 58 verbleibt, der die radiale Führung der Spindel 53 innerhalb der axialen
Bohrung 41 bei Drehung sicherstellt. Die axiale Festlegung der Spindel 53 ist durch
ein zentrisch in der Blende 52 geformtes Spindelgegenlager 56 gewährleistet, an dem
sich der oberste Punkt der Sternglocke 51 drehbar gelagert abstützt.
[0022] Quer zur Betätigungsrichtung des Tastenschaftes 32 und diametral durch seine Längsmittelachse
verlaufend ist ein Schaltstift 55 vorgesehen, dessen beide Enden in diametral gegenüberliegenden
Bohrungen des Rahmens 31 der Schaltereinheit 30 verankert sind. Dieser Schaltstift
durchsetzt einerseits zwei diametral gegenüberliegende, in Längsrichtung verlaufende
Schlitze 35 in der rohrförmigen Hülse 34 des Tastenschaftes 32 und liegt andererseits
gleitend an der Wendelfläche 54 der Spindel 53 des Schauzeichens 50 an. Durch diese
Anordnung wird erreicht, daß beim Niederdrücken des Tastenschaftes 32, bzw. bei seiner
Rückkehrbewegung aus der Verriegelungsstellung die Wendelfläche 54 der Spindel 53
an dem im Rahmen 31 festgelegten Schaltstift 55 gleitet und dabei zwangsweise eine
Drehbewegung ausführt.Auf diese Weise wird ohne den Einsatz von Fremdenergie erreicht,
daß sich beim Niederdrücken des Tastenschaftes und auch bei seiner Rückkehr in entgegengesetzter
Richtung die mit der Spindel 53 fest verbundene Sternglocke 51 um einen vorbestimmten
Winkel gedreht wird, so daß die Farbmarkierungen der Sternglocke 51 entweder von der
feststehenden Blende 52 verdeckt bzw. freigegeben und sichtbar gemacht werden. Die
Schaltstellungen des Tastschalters sind somit zwangsweise mechanisch unmittelbar mit
den beiden Anzeigestellungen des Schauzeichens 50 gekoppelt.
[0023] Das Schaltschloß 60 der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform des Tastschalters
weist eine Wippe 70 auf, die in am Rahmen 31 der Schaltereinheit 30 angebrachten Lagern
71 um eine quer zur Betätigungsrichtung des Tastenschaftes 32 ausgerichtete Wippenachse
schwenkbar ist. Der von der Wippenachse 64 aus nach unten ragende Teil der Wippe 70
ist mit einem in Gestalt einer frei drehbaren Rolle ausgebildeten Betätigungselement72
ausgestattet und mittels einer Rückstellfeder 73, die sich am Rahmen 31 abstützt,
von dem Rahmen weg nach links in der Fig. 1 vorgespannt.
[0024] Wie im einzelnen in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist, ist an der am Rahmen 31 abgewandten
Seite der Wippe 70 eine in Gestalt eines einseitig um ein Schwenklager 63 bewegbaren
Armes ausgebildete Schaltkulisse 65 angebracht. An ihrem freien, beiderseits in Richtung
der Pfeile in der Fig. 5 verschwenkbaren Ende ist in dieser Schaltkulisse 65 eine
zum Rahmen 31 der Schaltereinheit 30 hin geöffnete Herzkurve 66 bekannter Gestalt
geformt. Zwischen dem die Herzkurve 66 aufweisenden Teil und dem Schwenklager 63 ist
in der Schaltkulisse 65 eine quer hindurchgehende Ausnehmung 69 geformt, die von einem
an der Wippe 70 verankerten Federstift 67 mit Spiel durchsetzt ist. Der Federstift
67 trägt beiderseits der Schaltkulisse jeweils Federn 68, die sich einerseits an der
Wippe 70 und andererseits an der zugehörigen Seite der Schaltkulisse 65 abstützen,
so daß die Herzkurve 66 der Schaltkulisse in eine vorbestimmte Ruhestellung vorgespannt
und aus dieser Ruhestellung nach beiden Seiten auslenkbar ist.
[0025] Das mit der Herzkurve 66 der Schaltkulisse 65 zusammenwirkende zweite Element des
Schaltschlosses 60 ist in Gestalt eines im Tastenschaft 32 verankerten, quer zu dessen
Längsachse seitlich wegragenden Führungsstiftes 61 ausgebildet. Dieser Führungsstift
ragt durch eine parallel zur Bewegungsrichtung des Tastenschaftes im Rahmen 31 geformte
längliche Ausnehmung 62 hindurch und so weit über die Außenfläche des Rahmens 31 hinaus,
daß sein freies Ende mit der Schaltkulisse 65 in Eingriff treten kann.
[0026] Beim Niederdrücken des Tastenschaftes 32 in Betätigungsrichtung, ausgehend von der
in Fig. 2 gezeigten Ruhestellung, bewegt sich der Führungsstift 61 zusammen mit dem
Tastenschaft 32 nach unten und gleitet dabei zunächst entlang der oberen Außenkante
65a der Schaltkulisse 65 (vgl.
Fig. 6), bis er in die Eintrittsöffnung 66a der Herzkurve 66 hineintritt. Dabei wird
gleichzeitig die Schaltkulisse 65 entgegen der Vorspannung der Feder 68 nach rechts
in der Fig. 6 verschwenkt. Nachdem der Tastenschaft seine untere Endstellung erreicht
hat, wird er wieder losgelassen und durch die Federn 37 entgegen der Betätigungsrichtung
nach oben gedrückt. Unter der Einwirkung der rechts in der Fig. 6 gezeigten Feder
68 wird nun die Schaltkulisse 65 nach links verschwenkt, während der Führungsstift
61 in der Herzkurve 66 nach oben wandert, bis er in die Rastkehle 66b eingreift. Dadurch
wird die Aufwärtsbewegung des Tastenschaftes 32 in Verriegelungsstellung angehalten
und die Schaltereinheit verbleibt in ihrer verriegelten Arbeitsstellung, in welcher
die Kontaktfedersätze 39 durch die Schaltnocke 33 betätigt sind. Dieser Schaltzustand
ist in der Fig. 1 dargestellt.
[0027] Zur manuellen Lösung des Verriegelungszustandes des Tastschalters wird der Tastenschaft
32 erneut in Betätigungsrichtung nach unten gedrückt, wodurch der Führungsstift 61
aus der Rastkehle 66b entlang der Herzkurve 66 nach rechts unten heraustritt. Wenn
nun der Tastenschaft in dieser voll gedrückten Stellung freigegeben wird, bewegt er
sich zusammen mit dem Führungsstift 61 unter der Einwirkung der Federn 37 entgegen
der Betätigungsrichtung nach oben und der Führungsstift 61 gleitet am rechten Rand
der Schaltkulisse 65 (Fig. 6) nach oben, bis er wieder in seine gelöste Ruhestellung
oberhalb der Schaltkulisse 65 gelangt. Während dieser Aufwärtsbewegung des Führungsstiftes
61 wird die Schaltkulisse 65 entgegen ihrer Federvorspannung nach links in der Fig.
6 verschwenkt und kehrt dann, nachdem der Führungsstift 61 nach oben freigekommen
ist, wieder in ihre durch die Federn 68 bestimmte Ruhelage zurück. Nun befindet sich
die Schaltereinheit 30 in ihrer entriegelten Ruhestellung, in welcher die Kontaktfedersätze
39 unbetätigt sind. Insoweit entsprechen diese Funktionen einem herkömmlichen Tastschalter
mit Doppeldruckbetätigung.
[0028] Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Tastschalter kann nun aber die Verriegelungsstellung
des Tastenschaftes 32 und damit die Arbeitsstellung der Kontaktfedersätze 39 ohne
manuellen Eingriff dadurch gelöst werden, daß die Wippe 70 des Schaltschlosses 60
aus der in der Fig. 1 dargestellten Lage in die in der Fig. 2 gezeigten Lage entgegen
der Vorspannungskraft der Rückstellfeder 73 verschwenkt wird. Bei dieser Schwenkbewegung
wird die Schaltkulisse 65 zusammen mit der Wippe 70 derart von dem Rahmen 31 wegbewegt,
daß der Führungsstift 61 aus der Rastkehle 66b der Herzkurve 66 herausgleitet und
sich zusammen mit dem Tastenschaft 32 unter der Einwirkung der Federn 37 ungehindert
entgegen der Betätigungsrichtung nach oben bewegen kann, so daß der Tastenschaft 32
in seine Ruhestellung gelangt, in welcher die Kontaktfedersätze 39 unbetätigt sind.
Ein einmaliges Verschwenken der die Schaltkulisse 65 tragenden Wippe 75 des Schaltschlosses
60 stellt also sicher, daß der Tastschalter in seine Ruhestellung zurückkehrt, wenn
er vor Betätigung der Wippe 70 in der Verriegelungsstellung war oder aber in seiner
Ruhestellung verbleibt, wenn er diese bereits vorher eingenommen hatte.
[0029] Bei dem in den Fig. 1 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel des Tastschalters wird
die Schwenkbewegung der Wippe 75 und damit die Lösung der Verriegelungsstellung des
Schaltschlosses 60 einfach dadurch erreicht, daß auf das als frei drehbare Rolle ausgeführte
Betätigungselement 72 der Wippe 70 eine die Vorspannungskraft der Rückstellfeder 73
überwindende Kraft ausgeübt wird. Dazu ist auf dem Gestell 10 des Tastschalters der
zweiarmige Auslösehebel 15 schwenkbar gelagert, dessen dem Schaltschloß zugewandter
Hebelarm am freien Ende zwei im Winkel zueinander stehende Gleitflächen 80 und 81
trägt, von denen jede bei einer Schwenkbewegung des Auslösehebels 15 am Betätigungselement
72 entlang gleiten kann und dieses dabei entgegen der Rückstellfeder 73 zum Rahmen
31 hin drückt, also die Wippe 70 im gewünschten Sinn zur Freigabe des Schaltschlosses
verschwenkt. Aus der Fig. 1 ist erkennbar, daß diese Funktion ausgehend von zwei Schwenkstellungen
des Auslösehebels 15 möglich ist. Ausgehend von der in durchgezogenen Linien gezeigten
Stellung des Auslösehebels 15 bewirkt die Gleitfläche 81 die Verschwenkung der Wippe
70, während bei umgekehrter Bewegung, ausgehend von der in strichpunktierten Linien
gezeigten Stellung des Auslösehebels 15 die Gleitfläche 80 mit dem Betätigungselement
72 in Eingriff tritt.
[0030] Der andere Hebelarm des Auslösehebels 15 ist als gabelartig geschlitzter Arm 82 ausgebildet,
dessen Gabelzinken den Gabelstößel 16 der Gabel 18 eines (nicht dargestellten) Fernsprechapparates
umgreifen. Beim Auflegen des Handapparates 17 auf die Gabel 18 wird der Gabelstößel
16 nach unten in der Fig. 1 bewegt, wodurch der Auslösehebel 15 aus der in Fig. 1
in durchgezogenen Linien gezeigten Stellung nach oben verschwenkt wird. In ähnlicher
Weise wird beim Abnehmen des Handapparates 17 der Auslösehebel 15 selbsttätig aus
der in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien gezeigten Lage verschwenkt, wobei wiederum
das Schaltschloß 60 in der vorstehend beschriebenen Weise entriegelt wird. Zur genauen
Justierung des Zusammenwirkens des geschlitzten Arms 82 mit dem Gabelstößel 16 kann
die Gabelöffnung des geschlitzten Arms 82 mittels einer Schraube 83 eingestellt werden.
[0031] Dieses Ausführungsbeispiel der Entriegelung des Schaltschlosses 60 ist in der Praxis
bei einem Fernsprechapparat besonders dann vorteilhaft, wenn durch den Tastschalter
beispielsweise eine Mithöreinrichtung oder eine Lautsprecheinrichtung eingeschaltet
wird. Jedesmal, wenn der Handapparat von der Gabel abgenommen oder auf diese zurückgelegt
wird, ist dabei gleichzeitig sichergestellt, daß der Tastschalter in seine entriegelte
Ruhestellung zurückgebracht wird, in welcher beispielsweise die Mithöreinrichtung
abgeschaltet ist. Dadurch kann sichergestellt werden, daß nicht versehentlich die
Mithöreinrichtung in unerwünschter Weise eingeschaltet bleibt.
[0032] In den Fig. 7 bis 9 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tastschalters
dargestellt. Dabei sind die der Ausführungsform der Fig. 1 bis 6 entsprechenden Teile
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0033] Wie insbesondere aus den Fig. 7 und 8 erkennbar ist, unterscheidet sich dieses Ausführungsbeispiel
von dem vorhergehend erläuterten insbesondere in der Ausgestaltung des Schaltschlosses
100. Dabei ist die Schaltkulisse des Schaltschlosses 100 als in der Seitenfläche des
Tastenschaftes 85 geformte, also mit dem Tastenschaft bei Betätigung auf- und abbewegbare
Herzkurve 84 von ebenfalls herkömmlichem Aufbau ausgestaltet. Das zur Verriegelung
mit der Herzkurve 84 zusammenwirkende zweite Element des Schaltschlosses 100 ist als
Führungsstift 74 dargestellt, der mit einer an der Außenfläche des Rahmens 31 des
Tastschalters schwenkbar angebrachten Wippe 75 verbunden ist. Wie in der Fig. 8 dargestellt,
ist diese Wippe 75 mittels einer Wippenachse 96 in am Rahmen 31 angebrachten Lagerböcken
97 verschwenkbar. Auf der Wippenachse 96 ist eine spiralig gewundene Feder 78 angebracht,
die zwei freie gerade Schenkel 78a bzw. 78b aufweist. Der untere Schenkel 78a der
Feder 78 ist am Rahmen 31 abgestützt, während der nach oben ragende Schenkel 78b mittels
einer Federfixierung 95 an der Außenseite der Wippe 75 befestigt ist. Durch diese
Anordnung der Feder wird die Wippe 75 in Ruhestellung gegen den Rahmen 31 vorgespannt.
Der unterhalb der Wippenachse 96 gelegene Teil der Wippe 75 weist ein als frei drehbare
Rolle ausgebildetes Betätigungselement 72 auf, das wie in der Fig. 7 gezeigt ist,
mit den Gleitflächen 80 und 81 eines Auslösehebels 90 zum Verschwenken der Wippe 75
in Eingriff treten kann.
[0034] In dem oberhalb der Wippenachse 96 gelegenen Teil der Wippe 75 ist eine Ausnehmung
77 geformt, in welcher quer zur Betätigungsrichtung des Tastenschaftes 85 verschiebbar
ein Schlitten 76 aufgenommen ist. An dem Schlitten 76 ist der Führungsstift 74 angebracht,
der in Ruhestellung der Wippe 75 durch einen Schlitz 98 im Rahmen 31 hindurchragt
und mit der Herzkurve 84 des Tastenschaftes 85 in Eingriff treten kann. Der seitlich
in der Wippe 75 zusammen mit dem Führungsstift 74 verschiebbare Schlitten 76 ist mittels
des oberen Armes 78b der Feder 78 in eine Ruhestellung vorgespannt, aus der er bei
Eingriff des Führungsstiftes 74 mit der Herzkurve 84 nach beiden Seiten ausgelenkt
werden kann. Zur Führung des Schenkels 78b sind an der Außenseite der Wippe 75 zwei
Führungsbügel 79 angebracht.
[0035] Solange die Wippe 75 sich unter der Vorspannung des unteren Armes 78a der Feder 78
in ihrer Ruhestellung befindet, wirkt der Führungsstift 74 mit der Herzkurve 84 im
Tastenschaft 85 in gleicher Weise zusammen, wie es bereits vorstehend mit Bezug auf
die Ausführungsform der Fig. 1 bis 6 erläutert wurde. Ausgehend von der Verriegelungsstellung
des Tastschalters wie in der Fig. 7 dargestellt, läßt sich eine Entriegelung dieses
Zustandes ebenfalls dadurch herbeiführen, daß die Wippe aus ihrer Ruhelage verschwenkt
und dadurch der Führungsstift 74 aus der Herzkurve 84 herausgezogen wird. Der Tastenschaft
85 wird dadurch'freigegeben und kehrt nach oben in seine Ruhestellung zurück, in der
die Kontaktfedersätze unbetätigt sind.
[0036] Obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt, können der Füh
- rungsstift 74 und der Schlitten 76 der Wippe 75 bei geeigneter bekannter Gestaltung
der Herzkurve 84 auch durch eine quer in einer Rille der Wippe 75 frei bewegliche
Kugel ersetzt werden.
[0037] Der bei dem Ausführungsbeispiel in der Fig. 7 dargestellte Auslösehebel 90, dessen
Funktion und Betätigungsweise völlig dem Auslösehebel 15 des Ausführungsbeispiels
der Fig. 1 entsprechen, ist in besonderer Weise ausgebildet. Sein dem Schaltschloß
100 abgewandter Hebelarm ist als gabelförmig geschlitzter Arm 91 ausgebildet, der
im Winkel verschwenkbar und fixierbar am Hauptkörper des Auslösehebels 90 mittels
eines
Lagerstiftes 94 angebracht ist. Zur Ermöglichung der Winkeleinstellung ist im geschlitzten
Arm 91 ein Bogenschlitz 92 geformt, durch welchen, wie insbesondere aus der
Fig. 9 erkennbar ist, eine in den Hauptkörper des Auslösehebels 90 einschraubbare Klemmschraube
93 hindurchragt. Die dadurch ermöglichte Winkeleinstellung des geschlitzten Arms 91
gestattet in besonders vorteilhafter und einfacher Weise die genaue Einjustierung
des Zusammenwirkens des Auslösehebels 90 mit beispielsweise dem
Gabelstößel 16 eines Fernsprechapparates, wie bereits mit Bezug auf die Fig. 1'erläutert.
1. Tastschalter mit einem entgegen seiner axialen Betätigungsrichtung in einem Rahmen
geführten, in Ruhestellung vorgespannten und in seiner Arbeitsstellung wenigstens
einen Kontaktfedersatz betätigenden Tastenschaft, sowie mit einem den Tastenschaft
in Arbeitsstellung verriegelnden und bei erneuter Betätigung freigebenden Schaltschloß,
dadurch gekennzeichnet , daß die Verriegelungsstellung des Schaltschlosses (60; 100)
unabhängig von der Tastenbetätigung durch mechanische Fremdsteuerung lösbar ist.
2. Tastschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltschloß (60;
100) ein mit dem Tastenschaft (32; 85) verbundenes, mit diesem in dessen Betätigungsrichtung
hin- und herbewegbares erstes Element (61;84) aufweist, sowie ein am Rahmen (31) des
Tastschalters angebrachtes zweites Element (65; 74) das einerseits in eine Ruhestellung
vorgespannt und aus dieser Ruhestellung beiderseits etwa senkrecht zur Betätigungsrichtung
des ersten Elements (61; 84) auslenkbar gelagert ist, daß das erste (61; 84) und das
zweite Element (65;74) wenigstens während des die Verriegelungsstellung einschließenden
Teils des Betätigungswegs des Tastenschaftes (32;85) miteinander im Eingriff stehen,
und daß das zweite Element (65;74) andererseits durch Fremdsteuerung in einer zum
Pfad seiner Auslenkung und zur Betätigungsrichtung des Tastenschaftes (32;85) etwa
senkrecht stehenden Auslöserichtung außer Eingriff mit dem ersten Element (61;84)
bewegbar ist.
3. Tastschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Element (65;74)
an einer am Rahmen (31) schwenkbar gelagerten Wippe (70;75) angebracht ist, und daß
die Wippe (70;75) in Ruhestellung gegen den Rahmen (31) vorgespannt und durch mechanische
Fremdsteuerung entgegen der Vorspannung in Auslöserichtung verschwenkbar ist.
4. Tastschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (70;75) mit
einem im Abstand zur Achse (64;96) der Schwenklagerung angeordneten Betätigungselement
(72) zur Fremdsteuerung versehen ist.
5. Tastschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement
(72) durch Eingriff mit jeweils einer von zwei winkelig zueinander angeordneten Gleitflächen
(80;81) an einem Auslösehebel (15) entgegen der Vorspannung der Wippe (70;75) bewegbar
ist.
6. Tastschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Element des Schaltschlosses (60) ein feststehend am Tastenschaft (32) angebrachtes Kurvenfolgeglied (61) ist und daß das zweite Element eine an der Wippe (70) beweglich
angebrachte Schaltkulisse (65) mit Herzkurve (66) ist.
7. Tastschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Element des Schaltschlosses (100) eine fest am Tastenschaft (85) vorgesehene Schaltkulisse mit Herzkurve (84) ist,
und daß das zweite Element ein beweglich an der Wippe (75) angebrachtes Kurvenfolgeglied
(74) ist.
8. Tastschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurvenfolgeglied
als Führungsstift (61;74) ausgebildet ist.
9. Tastschalter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurvenfolgeglied
als Kugel ausgebildet ist.
10. Tastschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Tastenkopf (36) ein die jeweilige Schaltstellung anzeigendes Schauzeichen(50)
angeordnet ist.