[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen kombinierten Herd für Mikrowellen- und konventionellen
Widerstands-Heizbetrieb, der mit einer Einrichtung zum pyrolytischen Reinigen des
Garraumes und einem Kühlluftsystem ausgerüstet ist und bei dem im Boden des Garraumes
eine durch eine Glaskeramik-Platte dicht abgedeckte Fensteröffnung vorgesehen ist,
unterhalb der ein Mikrowellen-Einkoppelgehäuse mit einer Mikrowellenenergie-Erzeugungs-
und -Zuführ-Vorrichtung angebracht ist.
[0002] Ein Herd dieser Art ist aus der DE-A-27 15 655 bekannt. Bekanntlich entstehen bei
Betrieb des Garraumes mit Widerstandsheizelementen während des Back- bzw. Bratvorganges
in erheblichen Maßen feuchte Wrasen, die überall eindringen und anschließend kondensieren
und dabei die betreffenden Geräteteile durch ihren Niederschlag beschmutzen. Besonders
bei empfindlichen elektrischen Bauteilen kann dadurch deren Betriebssicherheit erheblich
beeinträchtigt werden. Um einen solchen Kondensations-Niederschlag an der äußerst
empfindlichen Mikrowellenenergie-Erzeugungs-und -Zuführ-Vorrichtung zu vermeiden,
ist die die Fensteröffnung im Boden des Garraumes abdeckende Glaskeramik-Platte unter
Zwischenschaltung einer hochtemperaturbeständigen umlaufenden Dichtung befestigt.
Es hat sich nun aber gezeigt, daß eine solche Dichtung beim normalen Betrieb des Garraumes
im Laufe der Zeit Fett und dgl. aufnimmt und zunächst speichert. Wird nun der Garraum
eines Herdes der eingangs genannten Art in gewissen Zeitabständen einer pyrolytischen
Hitzereinigung unterzogen, die bekanntlich bei Temperaturen um 500°C und darüber durchgeführt
wird, so hat dies zur Folge, daß auf Grund der hohen Garraumtemperaturen das in der
Dichtung für die Glaskeramik-Platte abgelagerte bzw. dort eindiffundierte Fett und
dgl. durch Verdampfen der Dichtung wieder entzogen wird. Dieser Fettdampf bzw. die
aus der Dichtung entweichenden verunreinigten Gase verflüchten sich nun nach allen
Seiten bzw. Richtungen hin und gelangen dabei zu einem Teil auch in die unterhalb
der Glaskeramik-Platte befindliche Mikrowellenenergie-Erzeugungs- und -Zuführ-Vorrichtüng.
Dort kondensiert der Fettdampf und schlägt sich auf die empfindlichen Teile, wie z.B.
dem Magnetron und der Antenne der Mikrowellenenergie-Erzeugungseinrichtung nieder.
Dieser Niederschlag führt im Laufe der Zeit zu einer solchen Verschmutzung dieser
Teile, daß deren Betriebssicherheit gefährdet und ein vorzeitiger Ausfall zu erwarten
ist.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Herd der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß ein Kondensations-Niederschlag des insbesondere aus der Dichtung für die bodenseitige
Glaskeramik-Platte austretenden Fettdampfes bzw. des verunreinigten Gases auf den
Teilen der Mikrowellenenergie-Erzeugungseinrichtung mit einfachen konstruktiven Maßnahmen
praktisch vermieden wird.
[0004] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß die aus der Dichtung vor allem während des Hitzereinigungsvorganges ausdiffundierenden
Fettdämpfe und sonstige verunreinigten Gase in eine von der Mikrowellenenergie-Erzeugungs-
und -Zuführ-Vorrichtung entgegenliegenden-Strömungsrichtung geleitet werden, so daß
die Dämpfe und Gase von diesen Teilen ferngehalten werden und somit ein Absetzen auf
diesen Teilen und eine damit verbundene Verunreinigung ausgeschlossen ist. Dadurch
wird die Betriebsfähigkeit und damit Lebensdauer der Mikrowellenenergie-Erzeugungsteile
erheblich verlängert und die Wartungs- und Unterhaltungskosten solcher Herde nieder
gehalten.
[0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden an
Hand dieser nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 einen kombinierten Herd bzw. Brat- und Backofen für Mikrowellen- und konventionellen
Widerstands-Heizbetrieb im Vertikalschnitt,
Figur 2 einen vergrößerten Teilausschnitt aus diesem Herd,
Figur 3 bis 5 weitere Teilausschnitte verschiedener Ausführungsmöglichkeiten.
[0006] Der dargestellte Garraum 1 eines Herdes bzw. eines Brat-und Backofens besitzt deckseitig
ein übliches elektrisches Mantelrohrheizelement 2, seitlich angeordnete Führungen
3 für Backbleche und dgl. sowie rückseitig eine AufnahmeEinrichtung 4 für eine Grill-
oder Heißluftausrüstung. An der Frontseite ist der Garraum 1 durch eine Garraumtür
5 verschließbar. Im Boden 6 des Garraumes 1 ist ein ausgesparter Bereich vorgesehen,
der als rechteckförmige Fensteröffnung mit einem umlaufenden Flansch 7 ausgebildet
ist, die zum Garraum 1 hin vorzugsweise durch eine auf dem Flansch 7 aufliegende Glaskeramik-Platte
8 abgedeckt ist. Die aufliegende Glaskeramik-Platte 8 ist in ihrer vertieften Position
durch einen umlaufenden Befestigungsrahmen 9 gesichert, der mit dem Garraum-Boden
6 verschraubt ist. Der Befestigungsrahmen 9 stützt sich dabei unter Zwischenlage einer
hochtemperaturbeständigen Doppel-Dichtung 10 und 11 einerseits auf dem Boden 6 des
Garraumes 1 und andererseits auf der Glaskeramik-Platte 8 ab. Die Glaskeramik-Platte
8 ist wiederum unter Zwischenlage einer weiteren Dichtung 13 auf dem Flansch 7 aufgelegt.
Zwischen der Glaskeramik-Platte 8 und dem hochgezogenen Rand 14 des Flansches 7 ist
ein Spalt 15 gebildet, damit sich die Glaskeramik-Platte 8 bei Erhitzung ungehindert
ausdehnen kann. Unterhalb der Glaskeramik-Platte 8 im Bereich der sogen. Einkoppelöffnung
16 für die Mikrowellenenergie ist ein topfartiges sogen. Einkoppelgehäuse 17 an der
Unterseite des Flansches 7 angebracht, welches in seiner Abmessung etwa der Fenster-
bzw. der Einkoppelöffnung 16 angepaßt und zweckmäßig mit einem Isolierkörper 18 umhüllt
ist.
[0007] Um Mikrowellenenergie in den Garraum 1 einführen zu können, ist ein Magnetron 19
vorgesehen. Über eine zugehörige Antenne 20 werden die Mikrowellen (Energiewellen)
in einen Hohlleiter 21 abgestrahlt und gelangen von dort in das Innere des Einkoppelgehäuses
17 und danach durch die mit der Glaskeramik-Platte 8 abgedeckte Einkoppelöffnung 16
in den Garraum 1.
[0008] Wie eingangs bereits dargelegt, nehmen die Dichtungen 10, 11,13 bei Betrieb des Garraumes
1 Fett und andere unreine Stoffe auf, die dann insbes. beim pyrolytischen Hitzereinigungsvorgang
aus den Dichtungen ausdampfen (ausdiffundieren) und sich dann als Gase nach allen
Richtungen hin verflüchtigen. Dabei gelangen die Dämpfe bzw. Gase auch in den Hohlleiter
21 und von dort ungehindert zur Antenne 20 des Magnetrons 19, wie in Figur 2 durch
einen Pfeil 31 gezeigt ist. An der Antenne 20 schlagen sich dann die Dämpfe bzw. Gase
nieder, wodurch diese im Laufe der Zeit mit einer Schmutzschicht überzogen wird. Die-Folge
davon ist ein vorzeitiger Ausfall der Mikrowellenenergie-Erzeugungs-Vorrichtung. Um
nun das Verschmutzen dieser Vorrichtung zu verhindern, wird nach Figur 1 Luft über
Luftzuführungsöffnungen 22 an der Rückseite des Hohlleiters 21 in diesen gedrückt
und damit ein Gegen- bzw. ein Überdruck gegen d
Le in den Hohlleiter 21 einströmenden Dämpfen und Gasen erzeugt bzw. dort aufgebaut.
Da die in den Hohlleiter 21 eingeführte Luft von dem von einem Gebläse erzeugten Kühlluftstrom
im Herd abgeleitet wird, liegt der Gegen- bzw. Überdruck der eingeführten Luft wesentlich
über dem Druck der aus den Dichtungen 10,11,13 auströmenden Dämpfe und Gase. Dadurch
werden diese Dämpfe und Gase von der Antenne 20 des Magnetrons 19 ferngehalten und
eine Verschmutzung dieser unterbleibt. Zweckmäßig ist es dabei, den Luftführungsöffnungen
22 im Hohlleiter 21 eine Luftführungsleitung 23 vorzuschalten, um die Luft gezielt
in das Einkoppelgehäuse 17 einführen bzw. eindrücken zu können. Diese Luftfuhrungsleitung
23 kann dabei zweckmäßig direkt mit dem Kühlluftsystem des Herdes in Verbindung gebracht
sein.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung nach Figur 3 sind im oberen Bereich der Seitenwandung
17' des topfartigen Einkoppelgehäuses 17 für die Einkoppelöffnung 16 ringförmig verlaufende
Luftaustrittsöffnungen 24 zum Abführen der durch den Hohlleiter 21 und den Einkoppelgehäuse
17 geführten Luftströmung vorgesehen. Die Luftaustrittsöffnungen 24 stehen wiederum
in Verbindung mit einem im Isolierkörper 18 für das topfartige Gehäuse 17 vorgesehenen
ringförmigen Kanal 30, der mit einem oder mehreren senkrechten Schächten 25 verbunden
ist, die dann bodenseitig mit je einer Öffnung 26 enden. Da sich die Luftaustrittsöffnungen
24 unmittelbar im nächsten Bereich unterhalb der Dichtung 13 befinden, werden die
aus der Dichtung ausdiffundierenden Dämpfe und Gase von dem aus dem Einkoppelgehäuse
17 austretenden Durchsatz-Luftstrom sofort umhüllt und zu den Luftaustrittsöffnungen
24 mitgerissen, so daß ein Eindringen dieser Dämpfe und Gase in den Hohlleiter 21
mit größter Sicherheit ausgeschlossen ist. Im nach unten führenden Schacht 25 werden
durch Erzeugung einer Sogwirkung bzw. Bildung eines Unterdruckes die abzuführenden
Dämpfe, Gase, Luft über die Schacht-Öffnung 26 nach außen geführt. Der Luftdurchsatz
durch den Schacht 25 kann durch entsprechende Bemessung der Schacht-Öffnung 26 festgelegt
werden.
[0010] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 4 sind im umlaufenden Flansch 7 für die Glaskeramik-Platte
8 eine den Spalt 15 zwischen der Glaskeramik-Platte 8 und dem hochgezogenen Rand 14
des Flansches 7 mit dem Schacht 25 in Verbindung bringende Öffnungen 27 angeordnet.
Infolge der im Schacht 25 auftretenden bzw. gebildeten Sogwirkung bzw. des dort gebildeten
Unterdruckes werden hier die aus den Dichtungen 10,11 ausdiffundierenden Dämpfe und
Gase bereits vor Eindringen in die Dichtung 13 und den Bereich der Einkoppelöffnung
16 über den Schacht abgeleitet.
[0011] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Spalt 15 zwischen der Glaskeramik-Platte
8 und dem hochgezogenen Rand 14 des Flansches 7 über Öffnungen 28 einerseits mit dem
Schacht 25 und andererseits über weitere Öffnungen 29 im Flansch 7 mit daran anschließendem
Kanal 30 mit den Austrittsöffnungen 24 in der Seitenwandung 17' des Einkoppelgehäuses
17 der Einkoppelöffnung 16 verbunden ist. Damit wird erreicht, daß der mit den einzelnen
Dichtungen 10,11,13 in Verbindung stehende Spalt 15 ständig mit Frischluft aus dem
Kühlsystem des Herdes durchgeblasen wird, so daß dort eine Fettdampf- bzw. Gasansammlung
von vornherein unterbunden wird. Ein Eindiffundieren von fetthaltigen Substanzen vor
allen in die unmittelbar mit der Einkoppelöffnung 16 in Verbindung stehende Dichtung
13 wird bei dieser Lösung von vornherein vollkommen ausgeschlossen.
1. Kombinierter Herd für Mikrowellen- und konventionellen Widerstands-Heizbetrieb,
der mit einer Einrichtung zum pyrolytischen Reinigen des Garraumes (1) und einem Kühlluftsystem
(23) ausgerüstet ist und bei dem im Boden des Garraumes eine durch eine Glaskeramik-Platte
(8) dicht abgedeckte Fensteröffnung (16) vorgesehen ist, unterhalb der ein Mikrowellen-Einkoppelgehäuse
(17) mit einer Mikrowellenenergie-Erzeugungs- und -Zuführ-Vorrichtung (19,20) angebracht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Mikrowellen-Einkoppelgehäuse (17) über Luftzuführungsöffnungen
(22) ein gegen den Abdichtungsbereich (10,11,13) für die durch die Glaskeramik-Platte
(8) abgedeckten Fenster- bzw. Einkoppelöffnung (16) gerichteter Überdruck gebildet
ist (Figur 1).
2. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einkoppelgehäuse (17) über
seitliche Zuftaustrittsöffnungen (24,28,29) mit einem offenen Schacht (25) in Verbindung
gebracht ist, in dem durch das Kühlluftsystem des Herdes ein Unterdruck erzeugt wird
(Fig.5).
3. Herd nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustrittsöffnungen (24)
in der Seitenwandung (17') des Einkoppelgehäuses (17) angeordnet sind und in dem Einkoppelgehäuse
(17) ein gegen die Luftaustrittsöffnungen (24) gerichteter Druck gebildet ist (Figur
3, 5).
4. Herd nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (25) mit dem Eühlluftsystem
in Verbindung gebracht ist (Figur 3,4,5).
5. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Einkoppelgehäuse (17) über
Öffnungen (22) des zugeordneten Hohlleiters (21) Luft vom Kühlluftsystem des Herdes
zugeführt wird (Figur 1).
6. Herd nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Luftführungs-Öffnungen (22)
eine Luftführungsleitung(23) vorgeschaltet ist (Figur 1).
7. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskeramik-Platte (8) unter
Zwischenlage einer Dichtung (13) auf einen die Fenster- bzw. Einkoppelöffnung (16)begrenzenden
Flansch (7) aufgelegt ist und durch einen Befestigungsrahmen (9) unter Zwischenschaltung
einer einerseits auf den Garraum-Boden (6) und andererseits auf der Glaskeramik-Platte
(8) aufliegenden Dichtung (10,11) gegen den Flansch (7) gepreßt ist und zwischen der
Glaskeramik-Platte (8) dem hochgezogenen Rand (14) des Flansches (7) ein Luftspalt
(15) gebildet ist.
8. Herd nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftspalt (15) über Öffnungen
(27,28) mit dem Unterdruck-Schacht (25) in Verbindung gebracht ist (Figur 4, 5).
9. Herd nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftspalt (15) über
Öffnungen (29) im Flansch(7) und einem Kanal (30) mit Öffnungen (24) mit dem Gehäuse
(17) der Einkoppelöffnung (16) in Verbindung gebracht ist (Figur 5).
10. Herd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (25) in einem das
Einkoppelgehäuse (17) umschließenden Isolierkörper (18) vorgesehen ist.