(19)
(11) EP 0 002 762 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
22.07.1981  Patentblatt  1981/29

(21) Anmeldenummer: 78101735.5

(22) Anmeldetag:  16.12.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G03C 1/87, G03C 1/30, C07D 251/04

(54)

Verfahren zur Härtung farbphotographischer Silberhalogenid-emulsionsschichten

Method of hardening multicolour photographic silver-halide emulsion layers

Procédé de durcissement de couches photographiques multicolores à base d'émulsions d'halogénure d'argent


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB

(30) Priorität: 30.12.1977 DE 2759100

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.07.1979  Patentblatt  1979/14

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lohmer, Karl, Dr.
    D-5090 Leverkusen (DE)

   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Es ist bekannt, Proteinschichten, insbesondere photographische Gelatineschichten, zu härten. Dadurch wird die Stabilität dieser Schichten gegen mechanische Verletzungen während der Verarbeitung beträchtlich erhöht.

[0002] Aus der DT-PS 872 153 ist Triarylformal (1,3,5-triacrylhexahydro-1,3,5-triazin) als Härtungsmittel für Gelatine bekannt, das sich zur Härtung farbkupplerhaltiger photographischer Gelatineschichten bewährt hat, da es mit den Farbkomponenten und sonstigen Emulsionszusätzen im Gegensatz zu vielen anderen Härtungsmitteln, z.B. Formalin, nicht reagiert. Als wesentlicher Nachteil der Triacylformalhärtung ist die geringe Reaktionsgeschwindigkeit der Härtungsreaktion mit Gelatine anzusehen. Durch eine höhere Dosierung des Härtungsmittels kann die Härtungsreaktion beschleunigt werden.

[0003] Ebenso ist bekannt, daß durch die gleichzeitige Anwendung von mehrwertigen Alkoholen und bestimmten Härtungsmitteln, darunter Triacrylformal, die Härtungsgeschwindigkeit von Gelatineschichten gesteigert werden kann.

[0004] Aus der DT-OS 2 354 336 ist es bekannt, ein Härtungsmittel aus der Gruppe der Aldehyde, Triazinverbindungen oder der aktive Vinylgruppen enthaltenden Verbindungen zusammen mit einem mehrwertigen Alkohol photographischen Materialien einzuverleiben und so die Wirkung des Härtungsmittels auf eine bestimmte Schicht des Materials festzulegen. Auf diese Weise lassen sich einzelne Schichten eines photographischen mehrschichtigen Materials selektive härten. Ein derart behandelter Schichtverband kann dann an der Grenzfläche zwischen gehärteter und nicht gehärteter Schicht leicht getrennt werden; eine Arbeitsweise, die z.B. beim Silbersalzdiffusionsverfahren angewandt wird.

[0005] Für die Härtung farbphotographischer Mehrschichtenmaterialien, die maschinell verarbeitbar sein sollen und die im Verarbeitungsprozeß eine Reihe von Bädern, ggf. bei erhöhten Badtemperaturen, zu durchlaufen haben, deren Einzelschichten also eine einwandfreie Haftung aufweisen müssen, ist dieses Verfahren der selektiven Schichthärtung ungeeignet.

[0006] Weiter wird in der DT-OS 2 359 345 ein photographisches Silberhalogenidmaterial beschrieben, dessen physikalische Eigenschaften durch Glyoxal, ein wasserlösliches Salz von 2,4-Dichlor-6-hydroxy-5-triazin und einen mehrwertigen Alkohol mit mindestens 2 Hydroxylgruppen, enthalten in einer Silberhalogenidemulsionsschicht oder einer Hilfsschicht, verbessert werden.

[0007] Schließlich ist es aus der GB-PS 1 111 930 bekannt, die physikalischen und photographischen Eigenschaften photographischer gelatinehaltiger Silberhalogenidemulsionsschichten dadurch zu verbessern, daß man ihnen einen dreiwertigen Alkohol einverleibt, der drei, an ein Kohlenstoffatom gebundene Methylolgruppen enthält, z.B. 1,1,1-Trimethylolpropan.

[0008] In Chemical Abstracts 65 (1966), Referat 19505 c, wird die Härtung photographischer Emulsionen mit einem Acryloylgruppen enthaltenden Triazinhärter, ggf. in Gegenwart von Polyäthylenglykol, beschrieben, wobei der pH-Wert der Emulsion mitt einer aus gleichen Teilen NaZC03 und NaHC03 bestehenden Lösung gepuffert wird. Die bei der Härtung photographischer Mehrschichtenmaterialien, die als Schichtträger beidseitig mit einer Polyolefinschicht kaschiertes Papier enthalten, auftretenden sensitometrischen Probleme, wie sie weiter unten wiedergegeben werden, lassen sich mit diesem Verfahren nicht lösen.

[0009] Bei der Beobachtung des Härtungsverhaltens von Gelatineschichten ist festzustellen, daß die Härtungsgeschwindigkeit im allgemeinen abhängig is vom pH-Wert und von der relativen Feuchtigkeit, der die Gelatineschicht während der Lagerung ausgesetzt ist. Höhere relative Feuchtigkeiten (über 60% r.F.) beschleunigen die Härtungsreaktion deutlich. Photographische Schichten können aber in diesem Feuchtigkeitsbereich technisch nicht gehandhabt werden, da die Gelatineschichten klebrig werden und die sensitometrischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsionsschichten insbesondere hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit nachteilig beeinflußt werden.

[0010] Neuerdings haben polyolefinbeschichtete Papiere als Unterlage für photographische Aufsichtsmaterialien erhebliche Bedeutung erlangt. Insbesondere für farbphotographische Papiere werden wegen der Vorteile, die diese Unterlagen bei der Verarbeitung bieten, heute fast ausschließlich polyolefinbeschichtete Papiere als Schichtträger verwendet.

[0011] Bei Verwendung polyolefinbeschichteter Papiere als Schichtträger hat die Abhängigkeit der Härtungsgeschwindigkeit Triacrylformal als Härter enthaltender Silberhalogenidemulsionsschichten vom Feuchtigkeitsgehalt der Schicht eine besondere Bedeutung. Das Zelluloseinnenpapier enthält bei gleichem Wasserdampfpartialdruck etwa die neunfache Menge Wasser im Vergleich zum Wassergehalt der Silberhalogenidemulsionsschicht. Da die zwischen der photographischen Gelatineschicht und dem Zellulosefilz liegende Polyolefinschicht wasserdampfdurchlässig ist, bestimmt die Gleichgewichtsfeuchte des Innenpapiers die relative Feuchtigkeit der Gelatineschicht während der Lagerung. Wie bereits erwähnt, ist die Härtungsgeschwindigkeit von der Gleichgewichtsfeuchtigkeit abhängig, und somit muß bei einer beidseitigen polyolefinbeschichteten Papierunterlage (Pe-Unterlage), die im Gleichgewicht mit 40% r.F. bei 23°C steht, eine höhere Menge an Härtungsmittel Triacrylformal, bezogen auf Gelatine, angewendet werden, um annähernd gleiche Härtungsgeschwindigkeiten zu erzielen, als dies bei einer PE-Unterlage, deren Innenpapier mit 60% r.F. im Gleichgewicht steht, erforderlich ist.

[0012] Die Einhaltung gleicher Feuchtewerte im Innenpapier ist beim technischen Herstellungsprozeß schwierig und nur mit gewissen Schwankungen über Bahnlänge und -breite möglich. Die Härtungsmittelmenge kann beim Auftragen der Schichten auf solche Bahnen nur auf einen mittleren Feuchtewert eingestellt werden, und die Schichtstellen der Bahn, die von diesem Wert abweichen, werden sich auch im Grad der Durchhärtung unterscheiden. Die Teile der beschichteten Bahn mit dem höheren Feuchtigkeitsgehalt des Innenpapiers zeigen die stärkere Durchhärtung und umgekehrt. Die sensitometrischen Werte, insbesondere die Empfindlichkeit und Gradation der gelbkupplerhaltigen Schicht eines farbphotographischen Materials, zeigen eine deutliche Abhängigkeit vom Grad der Härtung und Härtungsunterschiede führen zu Schwankungen in diesen sensitometrischen Werten.

[0013] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die durch unterschiedliche Wassergehalte des Innenpapiers einer beidseitig mit Polyolefin beschichteten Papierunterlage farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien bedingten Härtungsschwankungen zu beseitigen.

[0014] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Härtung lichtempfindlicher, Farbkomponenten enthaltender Silberhalogenid-Gelatineemulsionsschichten und nichtempfindlicher Gelatinehilfsschichten eines farbphotographischen mehrschichtigen Aufzeichnungsmaterials, das als Schichtträger ein beidseitig mit einer Polyolefinschicht verversehenes Papier, das einer Coronaentladung unterworfen wurde, enthält, mit einer Triazinverbindung, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß den Gießlösungen der Schichten, bezogen auf Gelatine, 0,4 bis 0,8 Gew.-% 1,3,5-Triacrylhexahydro-1,3,5-triazin als Härtungsmittel und die 2- bis 20-fache Gewichtsmenge eines mehrwertigen aliphatischen Alkohols mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, bezogen auf das Härtungsmittel, zugesetzt werden und die Gießlösungen dann auf die coronabestrahlte Oberfläche des Schichtträgers aufgetragen werden.

[0015] Das Verfahren der Erfindung ermöglicht es, die durch Härtungsschwankungen bedingten sensitometrischen Schwankungen in Gradation und Empfindlichkeit bei farbphotographischen Papieren auf PE-Unterlagen, deren Innenpapier Gleichgewichtsfeuchten von 30-60% r.F. aufweisen, zu vermeiden.

[0016] Unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann überraschenderweise die Triacrylformalmenge, unabhängig von der Feuchte des Innenpapiers, konstant gehalten werden, was eine wesentliche Voraussetzung für die Beseitigung der sensitometrischen Schwankungen ist. Man erzielt so trotz relativ geringer Triacrylformalmengen ausreichende Härtungsgeschwindigkeiten unabhängig von der vorliegenden Feuchte des Innenpapiers. Dabei hat es sich bewährt, den, mehrwertigen Alkohol etwa in der 2- bis 20-fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Härtungsmittel, einzusetzen.

[0017] Als Beispiele für mehrwertige Alkohole, die für das Verfahren der Erfindung geeignet sind, seien genannt Glycerin, 1,1,1-Trimethyloläthan, 1,1,1-Trimethylolpropan, 1,1,1-Trimethylolisobutan, 1,1,1-Trimethylolhexan, wovon Glycerin und Trimethylolpropan bevorzugt werden.

[0018] Die Reihenfolge der Zugabe zu den Schichten bei einem mehrschichtigen farbphotographischen Material ist ohne Einfluß. Man kann den mehrwertigen Alkohol gleichmäßig auf die Gießlösungen aller Schichten des Mehrschichtenmaterials verteilen, oder ihn in der dem Gesamtgehalt an Härtungsmittel entsprechenden Dosierung einer einzigen, beispielsweise der letzten, Gießlösung zusetzen. Offensichtlich ist der mehrwertige Alkohol in der Lage, für den Ablauf der Härtungsreaktion zwischen Triacrylformal und Gelatine eine beschleunigende Wirkung auszuüben und dadurch die Abhängigkeit der Härtungsgeschwindigkeit vom Wassergehalt in der Gelatineschicht zu beseitigen.

[0019] Die zur Härtung farbphotographischer Silberhalogenidgelatineemulsionsschichten verwendeten Mengen an Triacrylformal betragen im allgemeinen 0,4 bis 0,8 Gew.-% bezogen auf das Gelatinegewicht der Gießlösung und gelten auch für das Verfahren der Erfindung.

[0020] Das Innenpapier des Schichtträgers mit der Polyolefinoberfläche ist eine der in der photographischen Industrie üblichen Sorten, die zweckmäßigerweise so geleimt sind, daß die Haftung der Polyolefinschichten nicht in unerwünschter Weise beeinflußt wird und daß sie die Behandlungen, denen ein photographisches Papier unterworfen wird, vertragen. Das Papier muß von Haus aus eine gute Festigkeit und Formbeständigkeit aufweisen und über eine kalandrierte Oberfläche verfügen.

[0021] Als Polyolefine für die beidseitige Beschichtung des als Innenpapier bezeichneten Rohpapiers kommen bevorzugt Polypropylen, Polyäthylen oder Mischungen beider Polymeren in Frage, die in bekannter Weise auf die beiden Seiten des Rohpapiers aufextrudiert werden.

[0022] Die Oberfläche des für die Aufnahme der Silberhalogenidemulsionsschichten bestimmten Polyolefinfilms wird, um die Haftung der wäßrigen Emulsionsschichten zu verbessern, nach ebenfalls bekannten Verfahren (z.B. DT-OS 22 63 863) durch eine Corona-Entladungsbehandlung hydrophiliert. Die Behandlung kann bei einer Spannung von etwa 72 000 bis 200 000 Volt und einer Bahngeschwindigkeit von 50 bis 75 m/min durchgeführt werden. Für die Frequenz kann 450 kH als Anhaltspunkt dienen.

[0023] Die farbphotographischen Mehrschichtenmaterialien können die üblichen Farbkuppler enthalten, die in der Regel den Silberhalogenidschichten einverleibt sind. So enthält die rotempfindliche Schicht beispielsweise einen nicht diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes, im allgemeinen einen Kuppler vom Phenol- oder a-Naphtholtyp. Die grünempfindliche Schicht enthält mindestens einen nicht diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des purpurpen Teilfarbenbildes, wobei überlicherweise Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons oder des Indazolons Verwendung finden. Die blauempfindliche Schichteinheit schließlich enthält mindestens einen nicht diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes, in der Regel einen Farbkuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung. Farbkuppler dieser Art sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben. Beispielhaft sei hier auf die Veröffentlichung "Farbkuppler" von W. Pelz in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München", Band 111 (1961) und K. VENKATARAMAN in "The Chemistry of Synthetic Dyes", Vol. 4, 341 bis 387 Academic Press, 1971, hingewiesen. Selbstverständlich können als nicht-diffundierende Farbkuppler auch sogenannte 2-Äquivalent- oder 4-Äquivalentkuppler wie auch Weißkuppler verwendet werden.

[0024] Im übrigen können die Schichten der photographischen Materialien die für solche Schichten üblichen Zusätze enthalten, wie natürliche oder synthetische Bindemittel, chemische oder optische Sensibilisatoren wie sie z.B. in den belgischen Patentschriften 493 464, 568 687, 547 323, dem Artikel von R. Koslowsky in Z.Wiss.Phot. 46, 65-72, (1951), der belgischen Patentschrift 537 278, der britischen Patentschrift 727 982 oder in dem Werk von F. M. Hamer, "The Cyanine Dyes and related Compounds", (1964) beschrieben werden. Es können weiter die üblichen Stabilisatoren enthalten sein.

[0025] Farbphotographische Mehrshichtenmaterialien, wie sie nach dem Verfahren der Erfindung herstellbar sind, können maschinell verarbeitet werden. Dies ist so zu verstehen, daß die Gelatineschicht durch die Vernetzung eine derartige mechanische Festigkeit erreicht hat, daß weder die mechanische Beanspruchung des Materials beim Transport über Rollen noch Badtemperaturen über 30°C zu Schichtverletzungen im Material führen.

[0026] Die in den anschließenden Beispielen angegebenen Schichtschmelzpunkte wurden nach folgendem Verfahren ermittelt: Eine Probe wird in Wasser von Zimmertemperatur und pH=5 getaucht. Anschließend wird die Temperatur des Wassers mit einer Geschwindigkeit von 1 ° pro Minute aufgeheizt bis zum Kochpunkt. Der Schmelzpunkt ist definiert durch die Wassertemperatur bei der die Gelatineschicht sich ablöst. Bei Proben, die den Kochpunkt erreichen, wird die Kochzeit ermittelt, bis es zum Schichtablösen kommt.

[0027] Prozentangaben bedeuten in den Beispielen, wenn nicht anders beschrieben, Gewichtsprozent.

Beispiel 1


Schichtaufbau A1



[0028] Auf einen Schichtträger aus coronabestrahltem polyäthylenkaschierten Papier, dessen Innenpapier (170g/mz) im Gleichgewicht mit 60% relativer Feuchte bei 23°C steht und dessen Polyäthylenschichten je 35 /u dick sind, wurden die folgenden Schichten aufgetragen:

1. Eine für rotes Licht sensibilisierte, einen Blaugrünkuppler enthaltende Chlorbromsilber-Gelatineemulsion mit pH=6,5, die pro kg Gießlösung 0,1 Mol Silberhalogenid, 8 g Kuppler und 54 g Gelatine und 0,35 g Triacrylformal enthielt, wurde mit 40 g Naßauftrag pro m2 vergossen und getrocknet. Der Blaugrünkuppler hat die Formel

2. Über dieser Schicht wurde eine Gelatinetrennschicht angeordnet, indem 35 g einer 3%igen wäßrigen Gelatinelösung (pH=6,5) die pro Liter 0,21 g Triacrylformal enthielt, aufgetragen und getrocknet wurden.

3. Nun wurde eine für grünes Licht sensibilisierte, einen Purpurkuppler enthaltende Chlorbromsilbergelatineemulsion, entsprechend der Mengenangabe von 1., aufgetragen und getrocknet. Der Purpurkuppler hat die Formel

4. als nächste Schicht folgte ein Guß, entsprechend der unter 2. beschriebene Schicht.

5. Hierauf wurde eine für blaues Licht empfindliche, einen Gelbkuppler enthaltende Bromsilberemulsion aufgetragen. Dabei wurden wiederum die Mengenverhältnisse wie bei 1. eingehalten. Der

6. Als oberste Schicht wurde wiederum eine Schicht entsprechend 2. aufgetragen.



[0029] Am Ende des Trocknungsvorganges wurde der Guß 4 Minuten auf 60% r.F. bei 23°C klimatisiert und feuchtigkeitsdicht verpackt.

Schichtaufbau B1



[0030] Ein analoger Schichtaufbau wie bei A1 wurde auf polyäthylenbeschichtetem Papier, dessen Innenpapier mit 50% r.F. bei 23°C im Gleichgewicht stand, hergestellt.

Schichtaufbau C1



[0031] Ein analoger Schichtaufbau wie bei A1 wurde auf polyäthylenbeschichtetem Papier, dessen Innenpapier mit 35% r.F. bei 23°C im Gleichgewicht stand, hergestellt.

Schichtaufbau D1



[0032] Ein analoger Schichtaufbau wie bei A1 wurde auf einer mit TiO2-Pigment gefüllten Celluloseacetatfolie hergestellt.

Schichtaufbau E1



[0033] Ein analoger Schichtaufbau wie bei A1 wurde aur mit Ti02 pigmentiertem Poly- äthylenterephthalatschlichtträger hergestellt.

[0034] Von den Proben A1 bis E1 wurden Proben geschnitten, bei Raumtemperatur licht- und feuchtigkeitsdicht verpackt gelagert und in regelmäßigen Abständen nach dem Beguß der Härtungszustand durch die Bestimmung der Wassertemperatur, bei der sich die Gelatineschichten ablösten, bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:



[0035] Während die Proben A1, D1, und E1 die gewünschte Härtungszunahme zeigen und ab 30 Tagen bei einer Entwicklertermperatur von 35° maschinell verarbeitet werden können, ist die Härtung der Proben B1 und C1 unzureichend und für maschinelle Verarbeitung selbst nach 70 Tagen unbrauchbar.

Beispiel 2



[0036] In einer weiteren Reihe A2 bis E2 wurde auf die gleichen Unterlagen, die auch bei A1 bis E1 verwendet wurden, ein Schichtaufbau in der dort beschriebenen Weise hergestellt, aber bezogen auf Gelatine 0,95% Härtungsmittel Triacrylformal zugesetzt.

[0037] Die Härtungsergebnisse sind in der folgenden Tabelle dargestellt.



[0038] Durch die höhere Härtungsmittelmenge erreicht e) nun die Probe B2 die für eine maschinelle Verarbeitung erforderlich mechanische Festigkeit ohne Beeinträchtigung der sensitometrischen Werten. die Proben A2, D2, und E2 dagegen härten zu stark durch. Die Quellung im Entwickler war unter diesen Bedingungen bei 70-tägiger Lagerung schon zu gering, und die Empfindlichkeit z.B. der blauempfindlichen Schicht ging um 0,2 Ig lt Einheiten zurück bei gleichzeitigem Gradationsverlust von 25%. Die Probe C2 war nach wie vor nicht für maschinelle Verarbeitung geeignet.

Beispiel 3



[0039] In einer dritten Reihe A3-E3 wurden die gleichen Schichtträger, die bei A1 bis E1 verwendet wurden, mit den gleichen Schichten versehen, aber die Triacrylformalmenge auf 1,25% bezogen auf Gelatine, erhöht.

[0040] Die Härtungsergebnisse sind in der folgenden Tabelle enthalten.



[0041] Das Material der Probe C3 erreichte nun nach 40 Tagen auch die mechanische Festigkeit, die für die maschinelle Verarbeitung bei erhöhter Verarbeitungstemperatur nötig war. Die Proben A3, D3 und E3 zeigten bei diesen Härtungsmittelmengen so geringe Quellwerte, daß die Blauempfindlichkeit um 0,3 Ig It Einheiten knapper ist als bei A1, D1 und E1 und die Gradation um 40% niedriger als der Sollwert lag.

[0042] Aus den Ergebnissen kann man entnehmen, daß Colorpapiere, deren Papierunterlage beidseitig mit wasserdampfdurchlässigen Polyolefinschichten wasserdicht gemacht ist, bei Härtung mit Triacrylformal, bedingt durch technisch unvermeidbare Feuchteschwankungen, unbefriedigende mechanische und sensitometrische Resultate geben.

Beispiel 4



[0043] Ein Schichtaufbau A4 bis E4 mit den Unterlagen und Gießlösungen von A1―E1 wurde hergestellt. Dabei wurde allen Gießlösungen, bezogen auf Härtungsmittelmenge, die 5-fache Menge an Glyzerin zugesetzt. Die bei der Lagerung dieser Versuche erhaltenen Schmelzpunkte sind in folgender Tabelle zusammengestellt.



[0044] Die bei der Reihe A1-E1 aufgetretenen Härtungsdifferenzen zwischen den PE-Unterlagen A1, B1 und C1 sind praktisch verschwunden, und die Schmelzpunkte steigen schneller an.

[0045] Alle Proben erreichen die für maschinelle Verarbeitung nötigen mechanischen Festigkeiten. Auch die sensitometrischen Werte bei allen Prüflingen sind untereinander einheitlich sowohl in Empfindlichkeit und Gradation als auch in entsprechenden Sollwerten.

Beispiel 5



[0046] Auf die Unterlagen A1 bis E1 wurden die im Beispiel 1 beschriebenen Gießlösungen vergossen, jedoch jeder Gießlösung Trimethylolpropan zugesetzt, und zwar die siebenfache Menge, bezogen auf das Härtungsmittel. Die Schmelzpunkte der Proben sind in folgender Tabelle zusammengestellt.



[0047] Auch in dieser Reihe erreichen alle Proben, unabhängig von der Feuchtigkeit des Innenpapiers des PE-Unterlagen, mit gleicher geringer Härturigsmittelmenge die für die maschinelle Verarbeitung geforderte mechanische Festigkeit bei sollwertgerechten sensitometrischen Eigenschaften.


Ansprüche

1. Verfahren zur Härtung lichtempfindlicher, Farbkomponenten enthaltender Silberhalogenid- Gelatineemulsionsschichten und nichtlichtempfindlicher Gelatinehilfsschichten eines farbphotographischen mehrschichtigen Aüfzeichnungsmaterials, das als Schichtträger ein beidseitig mit einer Polyolefinschicht versehenes Papier, das einer Coronaentladung unterworfen wurde, enthält, mit einer Triazinverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß den Gießlösungen der Schichten, 0,4 bis 0,8 Gew.-% 1,3,5-Triacrylhexahydro-1,3,5-triazin bezogen auf Gelatine, als Härtungsmittel und die 2- bis 20-fache Gewichtsmenge eines mehrwertigen aliphatischen Alkohols mit 3 bis 10 C-Atomen, bezogen auf das Härtungsmittel, zugesetzt werden und die Gießlösungen dann auf die coronabestrahlte Oberfläche des Schichtträgers aufgetragen werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als mehrwertiger Alkohol Glycerin oder 1,1,1-Trimethylolpropan verwendet wird.
 


Revendications

1. Procédé pour le durcissement de couches d'émulsions de gélatino-halogénure d'argent photosensibles contenant des composants chromogènes et de couches auxiliaires de gélatine non photosensibles d'un matériau de prise de vue photographique couleur multicouche qui contient comme support de couche un papier muni sur ses deux faces d'une couche de polyoléfine, qui a été soumis à une décharge Corona, au moyen d'un composé de triazine, caractérisé en ce que l'on ajoute aux solutions de coulée des couches 0,4 à 0,8% en poids de 1,3,5-triacrylhexahydro-1,3,5-triazine, par rapport à la gélatine, comme agent durcissant et un polyalcool aliphatique en C3-C10 en quantité de 2 à 20 fois la quantité de durcisseur et on applique ensuite les solutions de coulée sur la surface du support de couche soumise à la décharge Corona.
 
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on utilise comme polyalcool le glycérol ou le 1,1,i-triméthylolpropane.
 


Claims

1. A process for hardening, by means of a triazine compound, light sensitive silver halide gelatin emulsion layers which contain colour components and light insensitive auxiliary gelatin layers of a colour photographic multi-layered recording material which contains, as substrate layer, a paper which is laminated with a layer of polyolefin on both sides and which has been subjected to corona discharge, characterised in that from 0.4 to 0.8% by weight, based on gelatin, of 1,3,5-triacrylohexadhydro-1,3,5-triazine as hardener, and 2 to 20 times this quantity by weight of a polyhydric aliphatic alcohol with from 3 to 10 carbon atoms, based on the quantity of hardener are added to the casting solutions for the layers and the casting solutions are then applied to the corona irradiated surface of the substrate layer.
 
2. A process according to claim 1, characterised in that the polyhydric alcohol is glycerol or 1,1,1-trimethylol propane.