[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Ausmauerung für Industrieöfen, insbesondere Schachtöfen,
wie Hochöfen o. dgl., mit vom Ofenpanzer nach innen vorragenden, im Abstand angeordneten
Kühlkästen, die in einer Schicht aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit und
einer diese Schicht gegen das Ofeninnere abdeckenden Schicht aus einem Material von
hoher Abriebfestigkeit eingebettet sind.
[0002] Eine solche Ausmauerung ist beispielsweise aus der DE-OS 24 43 305 bekanntgeworden.
Bei deiser Ausmauerung sind zwischen mehreren Reihen von Kühlplatten Schichten aus
Graphit oder Halb-Graphit angeordnet, die zum Ofeninnern hin mit einer Siliziumcarbid-Schicht
abgedeckt sind, wobei die Schichten aus Halb-Graphit oder Graphit mit der Schicht
aus Siliziumcarbid durch Ausbildung dieser Schichten in Form von Ringen unterschiedlichen
Durchmessers wechselseitig verzahnt sind.
[0003] Eine solche Ausmauerung eignet sich dann, wenn die Kühlplatte in senkrechter und
waagrechter Richtung voneinander vergleichsweise geringe Abstände aufweisen.
[0004] Aus finanziellen, aber auch aus technischen Gründen ist jedoch häufig gefordert,
die Kühlplatte in vergleichsweise großen vertikalen und horizontalen Abständen anzuordnen,
wobei sich dann zeigt, daß im Betrieb des Industrieofens zwischen den Kühlplatten
stark korrodierte Bereiche auftreten, die sich ins Innere der Ausmauerung taschenartig
ausbilden. Die Ausbidlung dieser Taschen ist neben Abriebeffekten vor allem durch
den Verlauf von Isothermen im Mauerwerk bestimτt. Der zunehmende VerschleiB des Mauerwerkes
mit zunehmendem Abstand von der jeweils nächsten Kühlplatte deutet auf eine mangelhafte
Kühlung im Bereich des stärksten Verschleißes in der Mitte dieser Taschen hin. In
vielen Fällen ist es nicht möglich, den Abstand zwischen den Kühlplatten so weit zu
verringern, daß die Taschenbildung unbedeutend wird oder sogar verschwindet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, unabhängig von der Art der eingesetzten Kühlung des
Ofenpanzers die Haltbarkeit der Zustellung zu verbessern.
[0006] Dabei werden nach dem Grundprinzip der vorliegenden Erfindung mehrere feuerfeste
Werkstoffe unterschiedlicher technischer Eigenschaften, wie Wärmeleitfähigkeit, Abriebbeständigkeit,
Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit so miteinander
kombiniert, daß Isothermen im Mauerwerk entstehen, die möglichst parallel zur ursprünglichen
Mauerwerksoberfläche verlaufen.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird unter Berücksichtigung dieser grundsätzlichen
Überlegungen gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0008] Fortbildungen dieser Lösungen insbesondere im Hinblick auf die Anwendbarkeit auf
die verschiedensten Arten von Kühlung am Ofen und der Verwendung besonders geeigneter
Materialien sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, daß die Bildung
solcher Taschen in der Zustellung auch dann mit Sicherheit vermieden ist, wenn die
Abstände zwischen den Kühlplatten oder -kästen vergleichsweise groß gewählt sind.
[0010] Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 zur Erläuterung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe einen Schnitt
durch einen Teil einer gekühlten Ofenwand herkömmlicher Bauart;
Fig. 2 eine Abwicklung des gekühlten Ofenwandteiles nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen gekühlten Ofenwandteil mit Kühlkästen und ungekühltem
Panzer;
Fig. 4 die Anwendung des Erfindungsprinzips auf eine gekühlte Ofenwand, bei der zur
Vereinfachung der Darstellung in einer Figur drei verschiedene Möglichkeiten eines
Kühlsystems unter 4a, 4b und 4c angedeutet sind.
[0011] In Fig. 1 ist mit 1 der Ofenpanzer beispielsweise eines Hochofens bezeichnet, in
dessen Zustellung, deren ursprüngliche Front an der Arbeitsseite mit 2 bezeichnet
ist, Kühlkästen 3 eingesetzt sind.
[0012] Bei 4 ist die Begrenzungslinie der Zustellung nach einer bestinmten Arbeitsdauer
des Ofens angedeutet, wobei man deutlich die sich bildenden Taschen 5 erkennt.
[0013] In Fig. 2 sind die Kühlkästen ebenfalls mit 3 bezeichnet, zwischen denen sich bei
Zustellungen nach dem Stande der Technik Taschen 4 befinden, wie sie im Schnitt in
Fig. 1 angedeutet sind.
[0014] Bei der Ofenwand nach Fig. 3 handelt es sich um diejenige eines Hochofenschachtes
mit Kühlkästen und ungekühltem Panzer. Der Panzer 1 ist innen mit einer Stampfmasse
16 ausgekleidet, die eine Isolierschicht bildet. Es schließt eine Schicht 17 aus Schamottesteinen
an, vor die eine Schicht 18 aus Graphit oder Halb-Graphitblöcken gesetzt ist, welche
gegen die Ofeninnenseite mit einer Schicht 19 aus selbstgebundenem Siliziumcarbid
verkleidet sind.
[0015] Die Kühlkästen sind mit 13 bezeichnet. Man erkennt aus Fig. 3 das Erfindungsprinzip
dahingehend, daß die Schicht 19 aus selbstgebundenem Siliziumcarbid in der Mitte des
Abstandes zwischen zwei Kühlkästen 13, wie bei 20 erkennbar unter entsprechender Verstärkung
der dahinterliegenden Schicht in ihrer Dicke verringert ist.
[0016] Die vier verwendeten Schichten aus keramischen Werkstoffen besitzen unterschiedliche
Eigenschaften. Die Stampfmasse 16 ist eine thermisch isolierende Masse. Handelsübliche
hochwertige Schamottesteine, wie sei bei 17 angedeutet sind, weisen eine vergleichsweise
geringe Wärmeleitfähigkeit auf.
[0017] Die Schicht oder die Steine 18 aus Graphit oder Halb-Graphit besitzen eine sehr hohe
Wärmeleitfähigkeit, während die Schicht oder die Steine 19 aus Siliziumcarbid vergleichsweise
hohe Wärmeleitfähigkeit und darüber hinaus sehr hohe Erosions- und Korrosionsbeständigkeit
mit hoher Temperaturwechselselbständigkeit besitzen.
[0018] Man erkennt aus dieser Figur, daß, um den Wärmewiderstand zwischen ArbeitsoBerfläche
und den Kühlkästen an der Arbeitsseite näherungsweise gleichzuhalten, mit zunehmendem
Abstand von den Kühlkästen die Dicke der Siliziumcarbidschicht verringert ist und
damit das hoch wärmeleitende Graphitmaterial dichter an die Arbeitsoberfläche heran
verlegt ist.
[0019] Die in ähnlicher Schichtfolge verlegte Schamottestein-Schicht 18 mit dahinter liegender
isolierender Stampfmassen-Schicht 13 sorgt für einen thermischen Schutz des metallischen
Ofenpanzers 11 bei gleichzeitig gezieltem Wärmeabfluß durch die Zonen annähernd gleichen
Wärmewiderstandes, die aus dem Siliziumcarbid und dem Graphit bzw. Halb-Graphit oder
Kohle bestehen.
[0020] Fig. 4 zeigt die Anwendung des Erfindungsprinzipes auf eine Zustellung unter Verwendung
kombinierter Kühlsysteme. Im Bereich 4a erkennt man Kühlkästen 43 und den Ofenpanzer
41, jedoch sind hier Kühlplatten (staves) verlegt, die mit 51 bezeichnet sind. Hier
entfällt die thermisch isolierende Stampfmasse. Die Körper aus Graphit oder Halb-Graphit,
die mit 48 bezeichnet sind, reichen im Mittelbereich bei 52 durch die aus selbstgebundenem
Siliziumcarbid 49 bestehende innere Auskleidungsschicht.
[0021] Im Bereich 4b besteht das kombinierte Kühlsystem innerhalb des Ofenpanzers 41 aus
Kühlplatten 51 und einer Doppelmantelkühlung 53, die gegebenenfalls auch nur alternativ
zum Einsatz kommen kennen. Auch hier sind wiederum die mittleren Auskleidungselemente
50 ähnlich wie bei der Zustellung nach Fig. 3 in ihrer Dicke wesentlich verringert,
so daß die Elemente aus Graphit oder Halb-Graphit weiter ins Ofeninnere vorragen.
Im Bereich 4c ragen diese Elemente 52 ähnlich wie im Abschnitt 4a durch die Auskleidung
aus Siliziumcarbid hindurch. Hier besteht das kombinierte Kühlsystem aus Kühlkästen
43 und einem Doppelmantel 53.
[0022] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist im Bereich 4a und 4c die Siliziumcarbidschicht
im Mittelbereich zwischen den Kühlkästen sogar auf den Wert Null zurückgenommen, so
daß hier das Graphit-oder Kohlenstoffmaterial durchgehend vom peripher eingebauten
Kühlaggregat, beispielsweise einer Kühlplatte oder dem Doppelmantel, bis an die Arbeitsoberfläche
reicht. Dies ist mitunter erforderlich, wenn große Kühlplattenabstände oder große
Wandstärken der Zustellung beabsichtigt sind.
[0023] Bei geringeren Abständen oder geringeren Zustellungswandstärken erfolgt die Zustellung
entsprechend Beispiel 4b, bei dem das hoch wärmeleitende Graphit-, Halb-Graphit- oder
Kohlenstoffmaterial, auch im Bereich der größten Kühlplattenentfernung noch eine verschleißverringernde
Siliziumcarbidvormauerung behält.
1. Ausmauerung für Industrieöfen, insbesondere Schachtöfen, wie Hochöfen o. dgl.,
mit vom Ofenpanzer nach innen vorragenden, im Abstand angeordneten Kühlkästen, die
in einer Schicht aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit und einer diese Schicht
gegen das Ofeninnere abdeckenden Schicht aus einem Material von hoher Abriebfestigkeit
eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Dicke der Schicht aus dem Material
von hoher Abriebfestigkeit zur Mitte des Abstandes zwischen den Kühlkästen unter entsprechender
Verstärkung der hinter ihr liegenden Schicht reduziert ist.
2. Ausmauerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schicht aus dem Material
von hoher Abriebfestigkeit bis zum Freiliegen der sie hinterfütternden Schicht aus
dem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit zum Ofeninneren reduziert ist.
3. Ausmauerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen dem Ofenpanzer
und der Schicht aus dem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit Material relativ geringer
Wärmeleitfähigkeit angeordnet ist.
4. Ausmauerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ofenpanzer
zwischen den Kühlkästen Plattenkühler eingesetzt sind.
5. Ausmauerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß am Ofenpanzer
wenigstens im Bereich zwischen den Kühlkästen eine Doppelmantelkühlung vorgesehen
ist.
6. Ausmauerung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Schicht von hoher Abriebfestigkeit aus Siliziumcarbid besteht.
7. Ausmauerung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht aus dem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit aus Graphit oder Halb-Graphit
besteht.
8. Ausmauerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichn e t , daß das zwischen Ofenpanzer
und der Schicht aus dem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit vorgesehene Material
Schamotte ist.