[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mikroporösen Membran für
Filtrationsanlagen, wobei in einem Kunststoff oder Kunststoffvorprodukt feinteilige,
darin unlösliche Partikel eingemischt und senkrecht zur Oberfläche ausgerichtet und
nach Erreichen der endgültigen Lage herausgelöst werden, wobei sich eine Fliessstruktur
mit kanalförmigen Hohlräumen bildet. Bei Verwendung von Hohlfasern als Partikel erübrigt
sich dabei das Herauslösen. Solche Membrane sind zur Ultrafiltration von wässrigen
Medien, zur Umkehrosmose und zur Dialyse verwendbar.
[0002] Unter Ultrafiltration versteht man in der Regel die Abtrennung von Kolloidteilchen
bei mässigem Ueberdruck, während unter Umkehrosmose die Aufgabe verstanden wird, bedeutend
kleinere, nämlich echt gelöste Teilchen unter hohem Druck vom Lösungsmittel zu trennen,
bzw. aufzukonzentrieren.
[0003] Die Membran bildet das Kernstück einer Filtrationsanlage. Ihre Eigenschaften bestimmen
mit, ob diese genügend leistungs- und konkurrenzfähig ist. Eine gute Membran soll
folgende Eigenschaften aufweisen:
1) Sie soll bei mässigem Aufgabedruck eine möglichst hohe Filterleistung erbringen
(Definition: cm3 Filtrat/cm2 . bar . Std.; Temperatur);
2) sie soll eine möglichst gleichförmige Porenweite haben mit scharfer Abgrenzung
nach oben und unten. Zu enge Poren beeinträchtigen die Filterleistung, zu weite führen
zum Durchbruch von unerwünschten Partikeln;
3) die Poren sollen möglichst glatt sein (Kapillarstruktur) und scharfkantig zur Filterfläche
ausmünden. Solche Membranen weisen geringen Druckverlust auf und sind wenig verstopfungsanfällig.
4) Die Membran soll in einem weiten pH-Bereich beständig sein. Sie soll nicht dem
mikrobiellen Abbau unterliegen, soll inert sein gegen eine möglichst hohe Anzahl von
Chemikalien, unempfindlich gegen erhöhte Arbeitstemperatur, erhöhte Drucke und Vibration.
5) Die Membran soll nach Möglichkeit trocken gelagert werden können, ohne dass die
Filterleistung nachlässt.
6) Da Wasseraufnahme, Polarität und Benetzungswinkel des Membranpolymers die Trennselektivität
und den Durchgangswiderstand beeinflussen, sollten diese frei wählbar für den jeweiligen
Verwendungszweck sein;
7) sie soll nach einem Verfahren herstellbar sein, welches auch im Produktionsmassstab
gut beherrschbar ist und eine enge Klassifizierung mit geringer Ausschussquote zulässt.
[0004] Vorbekannte leistungsfähige Membranen bestehen überwiegend aus einer asymmetrisch
aufgebauten, porösen Schicht aus Kunststoff wie Zelluloseazetat, Polyamid, Polyacrylnitril,
usw. Man erzeugt sie, indem man kompliziert zusammengesetzte Kunststofflösungen zu
einer Schicht ausgiesst, durch Verdunstung oder Fällung eine glatte engporige "aktive"
Oberseite erzielt und die unmittelbar darunter befindliche Schicht durch Koagulation
mit geeigneten Medien zu einer relativ grobporigen Stützschicht ausbildet. Solche
Membranen besitzen zur Zeit einen hohen Entwicklungsstand.
[0005] Ihre Nachteile: Porenweite, Porenweitenverteilung und Dicke der aktiven Schicht unterliegen
einer Vielzahl von Einflussgrössen, von denen nur
Art und Konzentration des Polymers,
Art und Konzentration der Quellmittel,
Art und Konzentration der Lösungsmittel,
Art und Konzentration des Fällmittels,
Reifungsgrad der Lösung,
Schichtdicke, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit und Anlasstemperatur
genannt sein sollen.
[0006] Ausserdem ist die Anzahl der Polymeren, die sich zur Herstellung asymmetrischer Membranen
eignet, begrenzt. Der Hersteller ist daher nicht unbedingt in der Lage, eine Membransubstanz
vorzusehen, die sich aufgrund z.B. der gewünschten Chemikalienresistenz, der Benetzungsfähigkeit
und der mechanischen Eigenschaften am besten für den vorgesehenen Zweck eignen würde.
[0007] Ausserdem sind Filterschichten bekannt, welche durch limitiertes Sintern (Brennen)
von Metall-Keramik, Kohlenstoff- oder Kunststoffpulvern hergestellt sind. Häufig wird
die dem Filtergut zugewendete Seite noch mit einer feinporigen Sinter- oder Anschwemmschicht
versehen (sogenannte zusammengesetzte Membranen). Auch diese Membranen entsprechen
nicht optimal den vorgenannten Ansprüchen. Die Fliesslinie eines gedachten Flüssigkeitsteilchens
durch die Trennschicht ist stark verzweigt, wodurch ein hoher Durchgangswiderstand
entsteht.
[0008] Aus der DE - OS 2 133 848 ist ein Verfahren zur Herstellung eines porösen Polytetrafluor-
äthylenbandes bekannt, wobei Metall- oder Glasfasern einem Kunststoff beigemischt
und durch Druck zu einem Barren geformt werden, wodurch die Fasernbevorzugt senkrecht
zur Druckrichtung, also radial, ausgerichtet werden. Durch Schälen erhält man eine
dünne Folie, worin auch Fasern im wesentlichen senkrecht zur Folienoberfläche ausgerichtet
sind, die dann teilweise herausgespült werden. Insbesondere die Abschälphase ist jedoch
recht schwierig durchzuführen und für eine industrielle Herstellung der eingangs erwähnten
mikroporösen Membrane zu kostspielig.
[0009] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine mikroporöse Membran
herzustellen, die die eingangs erwähnten Bedingungen erfüllt und die beschriebenen
Nachteile der vorbekannten Mebranen nicht aufweist. Das Verfahren, das diese Aufgabe
löst, ist dadurch gekennzeichnet, dass die zur Herstellung der Membran dienende Mischung
im fliessfähigen Zustand zu einer dünnen Schicht geformt wird und die Partikel im
wesentlichen senkrecht zur Schichtoberfläche ausgerichtet werden und dass nach dem
Verfestigen der Schicht die Partikel unter Bildung einer Fliessstruktur mit kanalförmigen
Hohlräumen herausgelöst werden. Falls als Partikel Hohlfasern verwendet werden, erübrigt
sich dabei das Herauslösen.
[0010] Die Erfindung wird nun anhand einer beispielsweisen Zeichnung und von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen, rein schematisch,
die Figuren 1 und 2 zwei Verfahrenszustände bei der Herstellung einer Umkehr-Sinterschicht,
die Figuren 3 bis 5 drei aufeinanderfolgende Verfahrenszustände gemäss der Erfindung
anhand von Schnitten einer Membran, und
[0011] Figur 6 einen Schnitt einer nach einem weiteren erfindungsgemässen Verfahren hergestellten
Membran.
[0012] Dem vorgesehenen Kunststoff werden trocken, per Extruder, Mischwalzwerk, oder nass,
durch Einrühren in Kunststofflösungen oder in niedrigmolekulare Kunststoffvorprodukte,
feinpulvrige feste Partikel in hoher Konzentration zugesetzt. Anschliessend wird aus
diesem Material eine Schicht geformt und werden die Partikel ausgerichtet, solange
der Kunststoffanteil plastisch, bzw. fliessfähig ist. Dann wird die Schicht gehärtet
und weiterbehandelt, um darin eine Fliessstruktur zu erhalten.
[0013] Die Partikel müssen folgende Anforderungen erfüllen:
1) Ihre Konzentration muss nahe der von einem Teil Bindemittel zu einem Teil Füllstoff
liegen: sie sollen sich im Polymer berühren;
2) sie müssen feinteilig sein, schmale Korngrössenverteilung aufweisen und annähernd
runde oder stäbchenförmige Struktur besitzen;
3) sie müssen im Kunststoff und dem dafür verwendeten Lösungsmittel unlöslich sein;
4) sie sollen durch die nachgenannten Methoden im Bindemittel orientierbar sein;
5) sie sollen durch Wasser, Säuren oder andere Agenzien extrahierbar sein, falls es
sich nicht um Hohlfasern handelt.
[0014] Falls die Partikel extrahiert werden, verbleiben an dem ursprünglichen Ort der Partikel
durch Luft oder Wasser gefüllte Hohlräume, welche untereinander durch Kugelkalotten
verbunden sind und, bedingt durch das Orientierungsverfahren, kanalförmig die Membran
durchziehen. Sie stehen mehr oder weniger senkrecht auf der Oberfläche der Membran.
[0015] Unterlässt man bei der Membranherstellung Orientierungsvorgänge, so bleibt nach der
Extraktion ein Film zurück mit einer Struktur, die einer hexagonal dichtesten Kugelpackung
gleicht und unter dem Mikroskop einer offenzelligen Hartschaumfolie ähnelt. Dieser
Film kann als Umkehr-Sinter-schicht bezeichnet werden, weil die Struktur der einer
Sinterplatte entspricht, mit dem Unterschied, dass anstelle der dort vorliegenden
festen Teilchen gleichförmige Hohlräume vorhanden sind, wie aus den Figuren 1 und
2 hervorgeht.
[0016] Die Filterleistung der sog. Umkehr-Sinter-schicht lässt jedoch zu wünschen übrig.
Weil ihre Struktur mehr einer Mikroschaumals einer Kapillarschicht gleicht, ist ihre
Durchflussleistung - bezogen auf die Porenweite - als durchschnittlich zu bezeichnen.
Um die Leistung anzuheben, ist es erforderlich, die Partikel im Substrat vor der Verfestigung
so zu orientieren, dass sie Kapillar- oder Fliessstrukturen senkrecht zur Membranoberfläche
bilden und diese zuletzt durch Aetzung freizulegen.
[0017] Die Strukturbildung ist auf verschiedenen Wegen möglich, beispielsweise:
a) Ausrichten der Partikel durch gezielte Streichvorgänge
[0018] Presst man eine durch ausgeprägtes strukturviskoses Fliessverhalten gekennzeichnete
Bindemittel-Partikel-masse auf eine mittelporöse Stütz- oder Trägerschicht, so bilden
sich durch laminare Fliessvorgänge in den relativ grobporigen Hohlräumen die gewünschten
Kapillarstrukturen aus, die später herausgeätzt werden. Das strukturviskose (pseudoplastische)
Verhalten der Beschichtungsmasse ist wichtig, damit die beim Einpressen sich bil-.
dende Perlkettenstruktur auch beim schliessenden Trockenvorgang erhalten bleibt.
b) Fließ ätzung obiger Schichten
[0019] Durch anschliessendes Aetzen mit einem anderen Mittel, das befähigt ist, den Kunststoff
zu erodieren, ist es möglich, den Durchmesser der Kapillaren zu erweitern, zu glätten
und auf ein gewünschtes Mass zu bringen. Wesentlich dabei ist eine gewisse Strömungsgeschwindigkeit
während des Aetzvorganges. Dabei werden bevorzugt die vorstehenden, scharfkantigen
dünnwandigen Blasenkanten abgetragen. Es ergibt sich eine, bessere Durchflussleistung
bei nur unwesentlich vergrössertem Porendurchmesser (Figuren 3 bis 5).
c) Ausrichten der Partikel durch magnetische Kraftlinien
[0020] Unterwirft man eine ferro- oder paramagnetische Partikel enthaltende Kunststoffmasse
derart einem magnetischen Feld, dass dessen Kraftlinien senkrecht zur Membranoberfläche
stehen, so orientieren sich die Partikel unter Einschnürung zu Kapillarstrukturen.
Wird das Magnetfeld während des Erhärtungsvorganges aufrechterhalten, bleiben diese
Strukturen bestehen. Mit Eisen - oder Nickeldrahtpartikeln entstehen relativ grobporige,
aber besonders glattwandige Strukturen (Fig. 6).
d) Ausrichten der Partikel durch elektrostatische Feldlinien
[0021] Legt man an eine dünne schicht einer leitfähigen Kunststofflösung Hochspannung an,
so lassen sich entgegengesetzt aufgeladene Glasfaserteilchen einschiessen (beflocken)
und später nach Erhärtung des Kunststoffes heraus- ätzen. Dieses Verfahren führt zu
relativ groben, aber nahezu gleichgrossen und glatten Kapillaren. Feinporige, gleichmässige
und glattwandige Kapillaren werden erhalten, wenn statt Glasfaserflock Hohlfaserflock
verwendet wird. in diesem Fall erübrigt sich sogar, die Kapillaren durch Aetzen erst
freizulegen. Voraussetzung. ist, dass hochmolekulare Polymere als Bindemittel herangezogen
werden, welche aufgrund ihrer Grösse nicht in die Hohlfaser einzudringen vermögen.
[0022] Die Partikel können im Prinzip feingemahlene, wasserlösliche Salze sein. Meist sind
diese aber zu weich und weisen damit ein zu weites Korngrössen- und somit Porenweitenspektrum
auf. Folglich sind die resultierenden Membranen für die vorgenannten Anwendungen ungenügend.
Vorteilhafter ist es statt dessen, pyrogen gewonnenes Siliziumdioxid, Aluminiumoxid
oder Titandioxid zu verwenden. Diese Stoffe sind feindispers mit annähernd kugelförmigen
Teilchen, enger Korngrössenverteilung, in definierten Komgrossen erhäitlich und durch
Flußsäure extrahierbar. Aber auch andere, durch Fällung oder Mahlung hergestellte
Partikel (Füllstoffe) lassen sich verwenden. Von besonderer Bedeuting sind ferromagnetische
Füllstoffe wie Eisen-II/III-oxid, Eisenpulver, Nickelpulver, Chrom-II/II/-oxid.
[0023] Die hier beschriebenen Verfahren zur Strukturbildung sind zum Teil auch kombinierbar,
beispielsweise die Fließätzung und die Streich-Fließlinienbildung
[0024] Ausrichten der Partikel durch gezielte Streichvorgänge.
Beispiel 1
[0025]

Diese PVC-Paste wird auf eine handelsübliche Polyäthylensinterplatte mit der Porenweite
= 0,04 mm aufgebracht und mit einem Metallrakel vollständig abgeschabt. Die an die
Oberfläche angrenzenden Hohlräume werden dadurch voll mit der Paste ausgefüllt. Die
Trägerplatte wird anschliessend getrocknet und der Rakelvorgang noch dreimal wiederholt.
Dadurch werden, wie vorgehend beschrieben, durch laminare Fließ vorgänge die Partikel
ausgerichtet und es bilden sich in den Poren Kapillarstrukturen im fliessenden Kunststoff
aus. Zur Kontrolle auf Dichtheit wird die Trägerplatte vor dem Aetzen in der Filtriervorrichtung
mit Methylenblaulösung geprüft. Um die Eindringtiefe der Paste besser prüfen zu können
ist es ratsam, diese zuvor mit wenig Pigmentfarbstoff (z.B. Kupfer-Phtalozyaninblau)
anzureiben. Anschliessend werden durch zweistündiges Aetzen mit 40%iger Flußsäure
die Kapillaren freigelegt. Die gebrauchsfertige Membran besteht nun aus einer z.B.
2 mm starken Trägerschicht aus porosem Polyäthylen und einer einseitigen, festverankerten
Feinfiltrationsschicht von 0,04-0,07 mm Stärke. Die Oberfläche der Feinfiltrationsschicht
besteht zu 50-60% aus dichten Poly- äthylenpartikeln und zu 50-40% aus der eigentlichen
Filtermasse. Ihre Filtrationsleistung gegenüber destilliertem Wasser beträgt bei 20°C
6,3-6,7 cm
3fcm
2.Std.bar. Hochrotes Goldsol (Teilchengrösse = 20-24 nm) wird vollständig abfiltriert.
Dieses Sol eignet sich aufgrund seiner intensiven Färbung, seiner definierten Teilchengrösse
und der kugelförmigen Partikel gut zur Kontrolle der fertigen Membran. Zum Vergleich
passiert dieses Sol ein handelsübliches sog. Ultrafilter auf Kollodiumbasis und der
Porenweite = 100 nm nahezu ungehindert.
Beispiel 2 Fließätzung
[0026] Die nach Beispiel 1 herstellte Membran wird eine Stunde lang beim 20° mit 10%iger
wässriger Chromsäure durchgespült. Anschliessend wird mit destilliertem Wasser nachgewaschen
und die Filtrationsleistung bestimmt. Diese liegt nun wesentlich höher. Das Verhalten
gegenüber rotem Goldsol bleibt im Vergleich zu Beispiel 1 unverändert.
Ausrichten der Partikel durch magnetische Kraftlinien
Beispiel 3
[0027] Handelsübliches Nickelpulver wird in Toluol suspendiert und durch Sedimentation wird
eine Fraktion von 3―4µm Teilchengrösse abgetrennt. Diese wird getrocknet und für den
anschliessenden Versuch verwendet.
[0028] Man löst 12g Phenoxyharz, Molgew. = 20.000 in 52g N,N'-Dimethylformamid, dispergiert
darin 36g vom obigen Nickelpulver, trägt davon mit einem Rakel auf eine Polytetrafluoräthylen
platte eine Schicht von 0,4 mm auf und setzt diese sofort auf die Stirnseite eines
Permanent-Stabmagneten von 40 mm Durchmesser und ca. 1,3 Tesla.
[0029] Dort lässt man die Schicht 5 Stunden lang bei 50° trocknen, zieht sie von der Unterlage
ab und entfernt die Nickelpartikel aus der Membran durch 4 stündiges Aetzen mit 20%iger
Flußsäure, welche etwa 10% konzentriertes Wasserstoffperoxid enthält. Es wird eine
0,08 mm starke milchig-trübweisse Folie erhalten. Diese lässt unter dem Mikroskop
in der glasigen Grundmasse senkrecht zur Oberfläche ausmündende Kanäle erkennen. Die
Filtrationsleistung dieser Membran beträgt 60-70 cm
3/cm
2.Std.bar. Goldsol passiert diese Membran vollständig. 1 %iger Polyvinylazetat-Dispersion
mit der Teilchengrösse 0,5-2,um wird vollständig zurückgehalten, sog. "blankes" Filtrat.
Beispiel 4
[0030] Handelsüblicher Nickeldraht von 40um Stärke wird zu einem fasrigen Pulver von durchschnittlich
0,3 mm Stapellänge verarbeitet. Man löst 1g Phenoxyharz, Molgew. = 20.000 in 5g N,N'-Dimethylformamid,
dispergiert darin 1 g obiger Nickeldrahtpartikel und zieht von dieser Masse mit dem
Rakel auf einer Polytetrafluoräthylenplatte eine 0,4 mm starke Schicht auf.
[0031] Unmittelbar darauf setzt man die Schicht auf die Stirnseite des vorerwähnten Stabmagneten
(wobei sich die Partikel hochkant stellen) und lässt bei 50°C mehrere Stunden lang
trocknen. Man zieht die so erhaltene samtartige Folie von der Unterlage ab und befreit
sie zunächst durch Beizen mit 20%iger Chromsäure von der äusseren massiven Polymerschicht.
Anschliessend wird, wie vorbeschrieben, mit Flußsäure und Wasserstoffperoxid der Partikelanteil
entfernt. Die Durchgangsleistung lag bei annähernd 50.000 cm
3 Wasser/cm
2.Std.bar.
Elektrostatisches Ausrichten der Partikel Beispiel 5
[0032] Handelsübliche Quarzfasern von 5
ILm Stärke werden in eine faserige Form von etwa 0,5 mm Stapellänge übergeführt. Auf
eine hartverchromte Metallscheibe von 50 mm Durchmesser wird eine 20%ige Lösung von
Polyphenylsulfon in N,N'-Dimethylformamid in einer 0,4 mm dicken Schicht aufgebracht.
Mit einem dazu geeigneten Gerät werden die Partikel bei 30.000 Volt Potentialdifferenz
in die auf der Hartchromscheibe befindliche Polymerlösung eingebracht.
[0033] Anschliessend wird mit einem Infrarotgerät getrocknet. Die samtartige Schicht lässt
sich durch Einlegen in netzmittelhaltiges Wasser leicht von der Metallplatte abtrennen.
Nach zweistündiger Einwirkung von 40%iger Flusssäure sind die Poren vollständig freigelegt.
Die Membran zeigt unter dem Mikroskop vollkommen gleichmässige, gleichgrosse Poren
mit meniskusförmigem Kragen. Es wurde eine Durchflussleistung von annähernd 1.200
cm
3/cm
2.Std.bar erhalten.
Elektrostatisches Ausrichten von Hohlfasern Beispiel 6
[0034] Ausgangsmaterial für die Hohlfasern ist ein für die Fabrikation von sog. Vollglasthermometern
verwendetes Borosilikatglasrohr von 7 mm Aussen- und 0,4 mm Innendurchmesser. Es wird
senkrecht hängend in ein auf 1.400°C beheiztes Keramikrohr von 20 mm Innendurchmesser
und 150 mm Länge eingeführt und als endlose Hohlfaser nach unten über Gummiquetschwalzen
abgezogen. Es lassen sich relativ leicht Fasern mit einem konstanten Querschnitt von
25,um und einer Lichtweite von ca. 1,5
1Lm erreichen. Man führt sie in Hohlfasermehl von etwa 0,5 mm Stapellänge über. Dieses
Mehl bewahrt man in dünner Schicht isotherm in einem Exsikkator bei 80° über einer
hochsiedenden Kerosinfraktion auf. Man erreicht so, dass sich die Kapillaren mit Kerosin
füllen und beim anschliessenden Beflockungsvorgang nicht von der Polymerlösung verstopft
werden.
[0035] Das Hohlfasermehl wird wie im Beispiel 5 beschrieben in 25%ige Phenoxiharzlösung
in Dimethylformamid eingebracht (0,4 mm starke Schicht), getrocknet, bei 90°C mehrere
Stunden lang getempert und dann werden durch Abbeizen mit 20%iger Chromsäure die Kapillarmündungen
freigelegt. Man erhält eine samtartig glänzende Folie von etwa 0,15 mm Stärke und
mit etwa 0,5 mm langen hochkant eingelagerten Kapillaren. Die Durchflussleistung beträgt
etwa 350 cm3/cm2 Std . bar.
[0036] Die Membran ist bei 150° heiss sterilisierbar, ohne dass sich ihr Durchflussverhalten
dadurch ändert.
[0037] Geeignete Partikel sind pyrogen gewonnenes Siliziumdioxid sowie Aluminiumoxid, Titandioxid,
Zinkoxid sowie wässrig gefällte Partikel von Aluminiumhydroxid, Berylliumhydroxid
und Zirkonhydroxid mit einem Korngrössenmaximum von 7 nm-50 nm.
[0038] Brauchbare magnetisierbare Partikel können aus Magnetit, Eisensulfid, Eisenoxid,
Chromit sowie Eisen-Nickel-Cobalt-Metall oder aus den Heuslerschen Legierungen sein.
[0039] Als Bindemittel können Vorstufen von Epoxidharzen, Acrylharzen, Phenolformaldehydharzen,
Silikonharzen, Polyesterharzen sowie die Polymere PVC, Polyvinylidenfluorid (PVDF),
Polyacrylnitril (PAN), PAN-Mischpolymere, Polyamide, Phenoxyharze und Polyphenylsulfon
verwendet werden. Die nach obigem Verfahren hergestellte Membran kann eine beliebige
Form aufweisen, das heisst, als ebene Schicht oder rohroder topfförmig ausgebildet
sein.
1. Verfahren zur Herstellung einer mikroporösen Membran für Filtrationsanlagen, wobei
in einem Kunststoff oder Kunststoffvorprodukt feinteilige, darin unlösliche Partikel
eingemischt werden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Mischung im fliessfähigen Zustand
zu einer dünnen Schicht geformt wird und die Partikel im wesentlichen senkrecht zur
Schichtoberfläche ausgerichtet werden und dass nach dem Verfestigen der Schicht die
Partikel unter Bildung einer Fliessstruktur mit kanalförmigen Hohlräumen herausgelöst
werden.
2. Verfahren zur Herstellung einer mikroporösen Membran für Filtrationsanlagen, wobei
in einem Kunststoff oder Kunststoffvorprodukt feinteilige, darin unlösliche Partikel
eingemischt werden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Mischung im fliessfähigen Zustand
zu einer dünnen Schicht geformt wird und die aus Hohlfasern bestehenden Partikel im
wesentlichen senkrecht zur Schichtoberfläche ausgerichtet werden und dass nach dem
Verfestigen der Schicht die Partikel eine Fliessstruktur mit kanalförmigen Hohlräumen
bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff oder das
Kunststoffvorprodukt mit den darin unlöslichen, eingemischten Partikeln zur Ausrichtung
mittels eines Rakels auf eine grobporöse Stützmembran aufgetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran anschliessend
noch einer Fliessätzung unterworfen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eingemischten Partikel
durch ein Magnetfeld ausgerichtet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eingemischten Partikel
in einem elektrostatischen Feld ausgerichtet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Hohlfasern aus Glas im
elektrostatischen Feld ausgerichtet werden,
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet dass anschliessend die Kapillaröffnungen
der Fasern mittels wässriger Chromsäure freigelegt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Partikel Quarzfasern
verwendet werden, die nach dem Verfestigen mittels Flusssäure herausgelöst werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass Partikel
aus pyrogen gewonnenem Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Titandioxid, Zinkoxid, oder
wässrig gefällte Partikel aus Aluminium-, Beryllium- oder Zirkonhydroxyd verwendet
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Partikel mit einer Korngrösse
vom 7 nm bis 50 nm verwendet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass faserförmige Partikel
aus Magnetit, Eisensulfid, Eisenoxid, Chromit, Eisen-Nickel-Kobalt-Metall oder Heuslerscher
Legierung verwendet werden.
1. A method for production of a micro-porous membrane for filtration plants, whereby
finely divided particles are mixed in a plastics material of preliminary plastics
material product and are insoluble therein, characterized in that the particle-containing
material is formed into a thin layer whilst in a fluid state and the particles are
aligned substantially normal to the surface of said layer and that after solidification
of said layer the particles are extracted by building a flow structure with channel-like
hollow spaces.
2. A method for production of a micro-porous membrane for filtration plants, whereby
finely divided particles are mixed in a plastics material or preliminary plastics
material product and are insoluble therein, characterized in that the particle-containing
material is formed into a thin layer whilst in a fluid state and the particles consisting
of hollow glass fibers are aligned substantially normal to the surface of said layer
and that after solidification of said layer the particles are building a flow structure
with channel-like hollow spaces.
3. The method of claim 1, characterized in that the plastics material or preliminary
plastics material with the mixed, therein insoluble particles is applied to a coarse-porous
support membrane by means of a doctor.
4. The method of Claim 3, characterized in that the membrane is subsequently submitted
to a flow-etching.
5. The method of Claim 1, characterized in that the mixed-in particles are aligned
by a magnetic field.
6. The method of Claim 1, characterized in that the mixed-in particles are aligned
by an electrostatic field.
7. The method of Claim 2, characterized in that the hollow glass fibers are aligned
in the electrostatic field.
8. The method of Claim 7, characterized in that the capillary openings of said fibers
are subsequently laid bare by aqueous chromic acid.
9. The method of Claim 6, characterized in that as particles quarz fibers are used,
which, after solidification, are extracted by hydrofluoric acid.
10. The method of one of the Claims 1, 3 or 4, characterized in that particles which
are pyrogenically obtained silicon dioxide, aluminium oxide, titanium dioxide, zinc
oxide or aqueously precipitated particles of aluminium-, beryllium-, or zirconium
hydroxide are used.
11. The method of Claim 10, characterized in that particles with a grain size of from
7 nm to 50 nm are used.
12. The method of Claim 5, characterized in that fiber-like particles of magnetite,
iron sulfide, iron oxide, chromite, iron-nickel-cobalt- metal or of Heusler's alloy
are used.
1. Procédé pour la fabrication d'une membrane microporeuse pour des installations
de filtration, dans lequel des particules finement divisées sont mélangées dans une
matière synthétique ou une matière synthétique préliminaire, lesdites particules étant
insolubles dans lesdites matières, caractérisé en ce que ledit mélange est façonné
à l'état fluide en forme d'une couche mince, que lesdites particules sont alignées
en substance perpendiculairement à la surface de ladite couche et par le fait qu'après
solidification de la couche, les particules sont dissoutes pour produire une structure
d'écoulement avec des espaces vides en forme de canaux.
2. Procédé pour la fabrication d'une membrane microporeuse pour des installations
de filtration dans lequel des particules finement divisées sont mélangées dans une
matiêre synthétique ou une matière synthétique préliminaire, lesdites particules étant
insolubles dans lesdites matières, caractérisé en ce que ledit mélange est façonné
à l'état fluide en forme d'une couche mince, que lesdites parti-. cules constituées
par des fibres creuses sont alignées en substance perpendiculairement à la surface
de ladite couche et par le fait qu'après solidification de la couche, les particules
forment une structure d'écoulement avec des espaces vides en forme de canaux.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que la matière synthétique
ou la matière synthétique préliminaire mélangée des particules insolubles est déposée
sur une membrane-support à pores grossiéurs pour permettre l'alignement desdites particules
à l'aide d'un racloir.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé par le fait que la membrane est ensuite
soumise à une action de lavage avec un agent corrosif.
5. Procédé selon la revendication 1, caractérise par le fait que les particules du
mélange sont alignées par un champ magnétique.
6. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que les particules du
mélange sont alignées par un champ électrostatique.
7. Procédé selon la revendication 2, caractérisé par le fait que des fibres creuses
sont en verre et qu'elles sont alignées par un champ électrostatique.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé par le fait que les ouvertures capillaires
des fibres sont ensuite dégagées au moyen d'acide chromique aqueux.
9. Procédé selon la revendication 6, caractérisé par le fait que des particules sont
constituées de fibres de quartz et dissoutes après ladite solidification par un acide
fluorhydrique sont utilisées.
10. Procédé selon l'une des revendications 1, 3 ou 4, caractérisé par le fait que
des particules obtenues par pyrogénation de dioxyde de silicium, dioxyde d'aluminium,
dioxyde de titane ou sont constituées d'hydroxydes aqueux d'aluminium, beryllium ou
zirconium sont utilisées.
11. Procédé selon la revendication 10, caractérisé par le fait que lesdites particules
ont une grosseur de grain de 7 nm à 50 nm.
12. Procédé selon le revendication 5, caractérisé par le fait que des particules fibreuses
en magnétite, sulfure ferreux, oxyde ferrique, chromate de fer, alliage métallique
de fer-nickel-cobalt ou de Heusler sont utilisées.