[0001] Die Erfindung betrifft einen feuerwiderstandsfähigen Verbundträger für Stützen, Lichtbandträger
oder dergl., bestehend aus einem offenen Stahlprofil, dessen Hohlräume mit Beton ausgefüllt
sind, wobei an den Innenwänden des Stahlprofiles Verbundmittel angeordnet sind, die
in die mit Beton gefüllten Hohlräume ragen und mit dem Beton verbunden sind.
[0002] Von mit Beton ausgefüllten Walzträgern, insbesondere Breitflanschträgern, deren Flansche
außen aber ungeschützt bleiben, ist bekannt, daß sie eine erhöhte Feuerwiderstandsdauer,
z.B. die Feuerwiderstandsklasse F 9o nach DIN 41o2 erreichen, wenn sie zusätzlich
durch eingelegte Rundstähle entsprechend bewehrt sind und der Beton mit dem Steg durch
Verdübelungsmittel verbunden ist. Diese bekannten Verbundträger haben aber den Nachteil,
daß die zusätzlichen Bewehrungs- und Verdübelungsarbeiten sehr zeitaufwendig und lohnintensiv
sind. Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, einen Verbundträger der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem ohne nachträglichen zusätzlichen Brandschutz die zusätzlichen
Bewehrungs- und Verdübelungsarbeiten eingespart werden können.
[0003] Nach der Erfindung wird die Aufgabe in der Weise gelöst, daß das Stahlprofil aus
einem Strangpreßprofil besteht, das z.B. einen I,

,

profilähnlichen oder auch einen anderen offenen Querschnitt hat und dessen Innenseiten
abstehende dünnwandige Stege aufweisen und/oder profiliert sind. In zweckmäßiger Weise
sind die abstehenden dünnwandigen Stege an ihren freien Enden mit wulstartigen Verdickungen'versehen,
die die Bewehrung darstellen. Zur Verbesserung der Haftverbundwirkung sind die Innenseiten
des Strangpreßprofiles stufenförmig, sägezahnartig, schwalbenschwanzförmig, wellenförmig
oder in anderer die Oberfläche vergrößernder Weise profiliert. Auch können die abstehenden
dünnwandigen Stege mit Baustahlmattenstreifen oder Drahtgittern verschweißt sein,
wodurch eine weitere Verbesserung der Tragfähigkeit besonders im Brandfall erreicht
werden kann. Die Verbundwirkung wird in vorteilhafter Weise dadurch unterstützt, daß
die Flanschenden des Strangpreßprofiles rechtwinklig abgebogen sind und den Beton
einfassen, so daß der Beton im Brandfall gegen Herauslösen zusätzlich gesichert ist.
[0004] Bei z.B. I-förmigen und mehrteiligen zusammengesetzten

-förmigen Querschnitten des Strangpreßprofiles ist es zweckmäßig, daß das Strangpreßprofil
unterschiedliche Wandstärken besitzt, und zwar derart, daß die beidseitig von Beton
umgebenen Stege dicker sind als die, die nur von einer Seite mit Beton bedeckt sind.
Schließlich ist es in diesen Fällen aus Gründen der geringeren Wärmeleitfähigkeit
von Vorteil, daß die Übergangsbereiche der beidseitig mit Beton bedeckten Stege zu
den einseitig mit Beton bedeckten dünnwandiger sind als die mittleren Teile der Stege.
[0005] Die Vorteile des Verbundträgers nach der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen,
daß er eine Feuerwiderstandsdauer von mindestens 9o Minuten ohne zusätzlichen Brandschutz
wie z.B. Bewehrungen und Stahldübel, deren nachträgliche Anbringung erheblichen Zeit-
und Kostenaufwand bedeutet, hat. Bei dem erfindungsgemäßen Verbundträger wird die
erhöhte .Tragfähigkeit im Brandfall z.B. durch die homogene Ausbildung von Stegen
und Profilierungen der Innenseiten bei der Herstellung des Strangpreßprofiles selbst
mit ausgebildet. Die Möglichkeiten der Strang- . preßtechnik sind zwar hinsichtlich
der Größe der Profile begrenzt, aber die Vorteile der integrierten Bewehrung und des
optimalen Haftverbundes lassen sich doch bei einer Reihe von Tragkonstruktionen, für
die eine höhere Feuerwiderstandsdauer gefordert wird, unter Verzicht auf besondere
Brandschutzmaßnahmen ausnutzen. Dia Bauweisenach der Erfindung ist deshalb besonders
wirtschaftlich, weil die Tragfähigkeit des Strangpreßprofiles in Stahl/Beton-Verbundweise
etwa 3o% höher als die des reinen Stahlprofils liegt, wodurch sich die Mehrkosten
der Strangpreßtechnik und der Betonfüllung bezahlt machen, unbeschadet des Wegfalls
des Brandschutzes.
[0006] In der Zeichnung ist der Verbundträger nach der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 einen Verbundträger im Schnitt,
Fig. 2 einen anderen Verbundträger im Schnitt,
Fig. 3 einen weiteren Verbundträger im Schnitt
Fig. 4 einen zusammengesetzten Verbundträger im Schnitt.
[0008] Wie aus den Fig. 1 bis 4 hervorgeht, besteht der Verbundträger 1 aus mit Beton 2
gefüllten Strangpreßprofilen 3, 4, 5, die z.B. einen I (Fig. 1),

(Fig. 2),

(Fig. 3 und 4)-profilähnlichen Querschnitt haben, wobei die Flanschenden 6 zur Einfassung
des Betons 2 jeweils rechtwinklig abgebogen sind. Alle dargestellten Strangpreßprofile
3, 4, 5 weisen an ihren Innenseiten abstehende dünnwandige Stege 7 auf, die an ihren
freien Enden wulstartige Verdickungen 8 haben. Außerdem sind die Innenseiten wellenförmig
9 profiliert, wodurch die Haftung des Betons 2 in dan Strangpreßprofilen 3, 4, 5 erhöht
wird.
[0009] Bei dem in Fig. 1 dargestellten I-förmigen Strangpreßprofil 3 und dem in Fig. 4 gezeigten
Verbundträger 1 sind die beidseitig von Beton 2 umgebenen mittleren Stege 11, 12 dicker
ausgebildet als die übrigen Wände, wobei die Übergangsbereiche 13, 14 der Stege 11,
12 zu den Flanschen 6 dünnwandiger sind.
[0010] Die Fig. 3 und 4 zeigen das C -profilähnliche Strangpreßprofil 5, wobei im Bereich
der Flanschenden 6 angeordnete gegenüberliegende Stege 15 mit einem Baustahlmattenstreifen
16 verschweißt sind.
[0011] In der Fig. 4 ist z.B. ein dreiteiliger Verbundträger 1 dargestellt, der sich aus
drei Strangpreßprofilen 5 nach der Fig. 3 zusammensetzt. Dieser .Verbundträger 1 kann
z.B. bei einer wabenartigen Zellenkonstruktion für die Mittelunterstützung von drei
nicht dargestellten aneinandergefügten Raumzellen verwendet werden.
1. Feuerwiderstandsfähiger Verbundträger für Stützen, Lichtbandträger oder dergl.,
bestehend aus einem offenen Stahlprofil, dessen Hohlräume mit Beton ausgefüllt sind,
wobei an den Innenwänden des Stahlprofiles Verbundmittel angeordnet sind, die in die
mit Beton gefüllten Hohlräume ragen und mit dem Beton verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stahlprofil aus einem Strangpreßprofil (3, 4. 5) besteht, das z.B. einen I,

,

-profilähnlichen oder auch einen anderen offenen Querschnitt hat und dessen Innenseiten
abstehende dünnwandige Stege (7, 1'5) aufweisen und/oder profiliert sind.
2. Verbundträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abstehenden dünnwandigen
Stege (7) an ihren freien Enden wulstartige Verdickungen (8) aufweisen.
3. Verbundträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseiten des
Strangpreßprofiles (3, 4, 5) stufenförmig, sägezahnartig, schwalbenschwanzförmig,
wellenförmig (9) oder in anderer die Oberfläche vergrößernder Weise profiliert sind.
4. Verbundträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abstehenden dünnwandigen
Stege (15) mit Baustahlmattenstreifen (16) oder Drahtgittern verschweißt sind.
5. Verbundträger nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschenden
(6) des Strangpreßprofiles (3, 4, 5) rechtwinklig abgebogen sind und den Beton (2)
einfassen.
6. Verbundträger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strangpreßprofil (3, 5) unterschiedliche Wandstärken besitzt, undzwar derart
daß die beidseitig von beton (2) umgebenen Stege (11, 12) dicker als die sind, die
nur von einer Seite mit Beton (2) bedeckt sind.
7. Verbundträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnete daß die Übergangsbereiche
(13, 14) der beidseitig mit Beton (2) bedeckten Stege (11, 12) zu den einseitig mit
Beton (2) bedeckten Flanschen dünnwandiger sind als die mittleren Teile der Stege
(11, 12).