[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mehrfarbigen Bedrucken thermoplastischer
Folienbahnen mit mehreren hintereinander geschalteten Druckwerken und wenigstens einer
zwischen jeweils benachbarten Druckwerken angeordneten Trocknungseinrichtung, in der
die frisch gedruckte Farbe durch Zufuhr von Luft getrocknet wird. Wesentlich für das
mehrfarbige Bedrucken thermoplastischer Folienbahnen ist die Präzision des Rapports,d.h.
die exakte Überdeckung der Druckbilder, die von den entsprechenden Druckwerken, insbesondere
Druckwalzen, auf die Folienbahn übertragen werden. Anlaß für Störungen ist dabei die
Folienbahn selbst. Wenn die Folienbahn mit einem Ziehkalander hergestellt worden ist,
besitzt die Bahn als Folge der Auswalzung über ihre Breite stets ein Dickenpofil,
das sich entsprechend der Durchbiegung und der Walzenform ausbildet. Dieses Dickenprofil
vervielfacht sich beim Aufrollen zu einem Wickel. Es entstehen dabei Durchmesserdifferenzen
des Wickelballens, die das Bedrucken bzw. die Rapportierung wegen der unvermeidlichen
Reckung der Folienbahn erschweren. Diese Störungen werden dadurch unterbunden, daß
die thermoplastische Folienbahn vor dem Bedrucken einer Heiz- und Kühlzylinderkombination
zugeführt wird. Dabei wird die mit einer Gummiwalze auf einen Heizzylinder aufgepreßte
Folienbahn gewärmt und anschließend über einen nachgeschalteten Kühlzylinder gekühlt.
Die so planierte Folie wird dann der Druckvorrichtung zugeführt.
[0002] In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Rapporte der ersten--Drückwerke verhältnismäßig
gut sind, an den nachfolgenden Druckwerken jedoch immer schlechter werden.
[0003] Die Erfindung hat erkannt, daß die Ursache für diese Störung hauptsächlich im Bereich
der Trocknungseinrichtungen gesucht werden muß, weil im Bereich der Trocknungseinrichtungen
Luft mit Raumtemperatur oder mit höherer Temperatur auf die bedruckte Seite der Folienbahn
geblasen wird, um die frisch gedruckten Farben zu trocknen. Dabei erwärmt sich auch
die Folie und es tritt ein Schrumpfungsprozeß ein, bei dem der Querschnitt der Folie
sich dem ursprünglichen Dickenprofil wieder annähert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Einhaltung des Rapportes beim mehrfarbigen
Bedrucken thermoplastischer Folienbahnen zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jede Trocknungseinrichtung eine Kühlfläche
für die nicht bedruckte Seite der Folienbahn aufweist und daß die Trockungsluft in
Richtung auf die Kühlfläche geblasen wird.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die von der Folienbahn im Bereich der
Trocknungseinrichtung aufgenommene Wärme sofort über die Kühlfläche abgeführt. Die
Folienbahn kann sich deshalb nicht erwärmen und folglich können auch keine Schrumpfungsprozesse
eingeleitet werden. Die Folienbahn behält ihre planierte Form bzw. ihren planierten
Querschnitt bei und kann dementsprechend auch in den nachgeschalteten Druckwerken
mit genauem Rapport bedruckt werden. Als weiterer Vorteil hat sich gezeigt, daß die
gekühlte bzw. unterkühlte Folienbahn weniger dehnbar ist, so daß auch die unter dem
Einfluß der zum Drucken erforderlichen Längsspannung unvermeidlich auftretende Breiteneinschnürung
wesentlich geringer ist. Infolgedessen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl
im Längsrapport als auch im Querrapport vorteilhaft.
[0007] Die Kühlfläche besteht zweckmäßig aus einem in der Führungsebene der Folienbahn angeordneten
Gleittisch mit Kühlkanälen. Die Kühlkanäle können von auf der Rückseite des Gleittisches
angeordneten Profilblechen gebildet sein und an ein Kühlsystem mit Wärmetauscher und
Umwälzpumpe angeschlossen sein. Andere Anordnungen und Ausbildungen der Kühlmittelkanäle
sind möglich.
[0008] Eine in funktioneller Hinsicht vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß gegenüber der Kühlfläche mehrere Düsen für die Zufuhr von Trockenluft angeordnet
sind. Dann kann nämlich der Impuls der Luftstrahlen auch dazu benutzt werden, die
Folienbahn gegen die Kühlfläche bzw. den Gleittisch zu drücken. Die Impulse der Luftstrahlen
sind in der Regel so groß, daß die Folienbahn selbst dann gegen die Kühlfläche gedrückt
wird, wenn die Kühlfläche nach unten gerichtet ist und die Düsen darunter angeordnet
sind. Dadurch wird die Funktion der Trocknungseinrichtung weitgehend unabhängig von
ihrer jeweiligen räumlichen Anordnung.
[0009] Dementsprechend kann die Trocknungseinrichtung mit der Kühlfläche im wesentlich horizontal
oder unter einem Winkel zur Horizontalen oder im wesentlichen vertikal angeordnet
sein. Bei vertikaler Anordnung ist eine bevorzugte Ausführungsform gekennzeichnet
durch zwei nebeneinander angeordnete und hintereinander geschaltete Trocknungseinrichtungen,
durch die die Folienbahn zunächst nach oben und dann wieder nach unten - oder umgekehrt
- geführt wird, bevor sie in das nächste Druckwerk einläuft. So kann der Abstand der
Druckwerke gering gehalten werden und gleichzeitig der für das Trocknen zur Verfügung
stehende Weg der Folienbahn vergrößert werden. - Darüber hinaus kann die Trocknungseinrichtung
auch mehrere, in verschiedenen Ebenen angeordnete Kühlflächen aufweisen, insbesondere
eine vertikale und daran anschließend eine horizontale Kühlfläche.
[0010] Aus konstruktiven Gründen sowie aus Gründen des Wärmehaushaltes empfiehlt es sich,
jede Trockungseinrichtung in einem Gehäuse unterzubringen, dessen eine Wandung die
Kühlfläche bildet.
[0011] Im Folgenden werden in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung teilweise ein Vorrichtung zum mehrfarbigen Bedrucken
von thermoplastischen Folienbahnen,
Fig. 2 schematisch und in verkleinertem Maßstab eine andere Ausführungsform des Gegenstandes
nach Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig.1,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1.
[0012] Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient zum mehrfarbigen Bedrucken thermoplastischer
Folienbahnen 1 mit mehreren hintereinandergeschalteten Druckwerken, von denen in der
Zeichnung lediglich zwei Druckwerke 2,3 dargestellt sind.
[0013] Die Druckwerke 2,3 sind identisch aufgebaut, so daß es genügt, nur ein Druckwerk
zu beschreiben. Jedes Druckwerk weist eine Farbwanne 4 auf, in die eine Druckwalze
5 teilweise eintaucht. Die Druckwalze 5 besitzt einen nicht dargestellten Antrieb.
Jeder Druckwalze 5 ist eine Preßwalze 6 zugeordnet. die beim dargestellten Ausführungsbeispiel
oberhalb der Druckwalze 5 angeordnet ist. In den Walzenspalt zwischen Druckwalze 5
und Preßwalze 6 wird die Folienbahn 1 eingezogen und dabei bedruckt. Nach dem Bedrucken
gelangt die Folienbahn 1 in eine Trocknungseinrichtung 7, die von einem Gehäuse 8
umschlossen ist, welches auf der einen Seite einen Anlaßschlitz 9 und auf der gegenüberliegenden,Seite
einen Auslaßschlitz 1o für die Folienbahn 1 aufweist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Gehäuse 8 kastenförmig ausgebildet und weist eine im wesentlichen horizontale
Trennwand 11 mit mehreren darin angeordneten Düsen 12 auf. Am Boden 13 des Gehäuses
8 befindet sich ein Einlaßstutzen 14 für die Zufuhr von Luft mit Raumtemperatur oder
auch mit höherer Temperatur. Die zugeführte Luft wird über die Düsen 12 auf die gerade
bedruckte Seite der Folienbahn 1 geblasen und soll die frisch gedruckte Farbe trocknen.
Verbrauchte Luft wird über einen nicht dargestellten Auslaßstutzen abgezogen.
[0014] Um zu verhindern, daß die Folienbahn sich im Bereich der Trocknungseinrichtung 7
erwärmt und dadurch zumindest teilweise schrumpft, ist die obere Wandung des Gehäuses
8 als gekühlter Gleittisch 15 ausgebildet. Der Gleittisch 15 besitzt eine nach unten
gerichtete Kühlfläche 16, gegen die die Folienbahn unter der Wirkung der Luftstrahlen
mit ihrer unbedruckten Siete gedrückt wird.
[0015] Auf der Außenseite des Gleittisches sind mehrere Profilbleche 17 befestigt, die Kühlkanäle
18 bilden, welche an ein nicht dargestelltes Kühlsystem mit Wärmetauscher und Umwelzpumpe
angeschlossen sind.
[0016] Dadurch können alle Wärmemengen, die die Folienbahn aus der Trocknungsluft aufnimmt,
sofort über die Kühlfläche 16 an das Kühlmittel abgegeben werden. Die Folienbahn 1
erhitzt sich nicht und infolgedessen treten auch keine Schrumpfungen auf. Außerdem
wird die Stabilität der Folienbahn 1 verbessert, so daß die beim Drucken unter Längsspannung
unvermeidlich auftretende Breiteneinschnürung wesentlich verringert ist. Im Ergebnis
bleibt dadurch der Rapport zwischen aufeinanderfolgenden Druckwerken unverändert.
[0017] Da die Folienbahn 1 unter der Wirkung der Luftstrahlen aus den Düsen 12 gegen die
Kühlfläche 16 der Trocknungseinrichtung 7 gedrückt wird, ist die Funktion der Trocknungseinrichtung
7 weitgehend unabhängig von ihrer jeweiligen räumlichen Anordnung. So kann die Trocknungseinrichtung
7 nicht nur wie in Figur 1 mit horizontaler Kühlfäche sondern auch mit zur Horizontalen
geneigter Kühlfläche (Figur 2) angeordnet werden. Es besteht auch die Möglichkeit,
in einer Trocknungseinrichtung 7 mehrere Kühlflächen in unterschiedlicher räumlicher
Anordnung anzubringen, wie das in Figur 3 angedeutet ist, bei der die Trocknungseinrichtung
7 sowohl eine vertikale als auch eine horizontale Kühlfläche besitzt. Schließlich
kann man die. Trocknungseinrichtung 7 auch vertikal anordnen, wie das in Figur 4 dargestellt
ist. Dabei empfiehlt sich die in Figur 4 dargestellte Ausführungsform, bei der zwei
vertikale Trocknungseinrichtungen 7 hintereinander geschaltet sind, wodurch nicht
nur der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Druckwerken wesentlich verringert werden
kann, sondern auch die für die Trocknung zur Verfügung stehende Wegstrecke der Folienbahn
erheblich vergrößert werden kann. Es versteht sich, daß bei all denjenigen Ausführungsformen,
bei denen die Folienbahn nicht zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckwerken geradlinig
gespannt ist, Umlenkrollen 19 vorgesehen sind, über die die Folienbahn 1 bei Bedarf
geführt wird.
1. Vorrichtung zum mehrfarbigen Bedrucken thermoplastischer Folienbahnen mit mehreren
hintereinander geschalteten Druckwerken und wenigstens einer zwischen jeweils benachbarten
Druckwerken angeordneten Trocknungseinrichtung, in der die frisch gedruckte Farbe
durch Zufuhr von Luft getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß jede Trocknungseinrichtung
(7) eine Kühlfläche (16) für die nicht bedruckte Seite der Folienbahn (1) aufweist
und daß die Trocknungsluft in Richtung auf die Kühlfläche (16) geblasen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlfläche (16) aus
einem in der Führungsebene der Folienbahn (1) angeordneten Gleittisch (15) mit Kühlmittelkanälen
(18) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelkanäle
(18) von auf der Rückseite des Gleittisches (15) angeordneten Profilblechen (17) gebildet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelkanäle
(18) an ein Kühlsystem mit Wärmetauscher und Umwälzpumpe angeschlossen sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß gegenüber der Kühlfläche (16) mehrere Düsen (12) für die Zufuhr von Trocknungsluft
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der An - sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Trocknungseinrichtung (7) in einem Gehäuse (8) untergebracht ist, dessen
eine Wandung die Kühlfläche (16) bildet.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trockungseinrichtung (7) mit der Kühlfläche (16) im wesentlichen horizontal
angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknungseinrichtung (7) mit der Kühlfläche (16) unter einem Winkel zur Horizontalen
angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknungseinrichtung (7) mit der Kühlfläche (16) im wesentlichen vertikal
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch zwei nebeneinander angeordnete
und hintereinander geschaltete Trocknungseinrichtungen (7).
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknungseinrichtung (7) mehrere, in verschiedenen Ebenen angeordnete Kühlflächen
aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungseinrichtung
(7) eine vertikale und daran anschließend eine horizontale Kühlfläche aufweist.