[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterscheidung von Fahrzeugen unterschiedlicher
Bauart im Straßenverkehr mittels einer in der Fahrbahn, eingelassenen Induktionsschleife
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, welche eine Unterscheidung
verschiedener Fahrzeugarten auf einem Fahrstreifen unabhängig von deren Geschwindigkeit
ermöglichen. Die bisher bekannten, mit Induktionsschleifen arbeitenden Systeme benötigen
jedoch jeweils zwei in Fahrtrichtung hintereinander angeordnete Schleifen, um die
Fahrzeuglänge als von der Fahrgeschwindigkeit unabhängige Bezugsgröße zu gewinnen.
[0003] Ein das Schleifenfeld überfahrendes Fahrzeug erzeugt dabei in beiden Detektoren nacheinander
Verstimmungssignale, die ein elektrisches Maß für die Verteilung der Metallmassen
des Fahrzeugs beeinflußt von der Bodenfreiheit bilden. Jede der beiden an je eine
Schleife angeschlossenen Detektorschaltungen gibt - entsprechend der Verweilzeit des
Fahrzeugs über der Schleife - einen Ausgangsimpuls ab, wobei die beiden Ausgangsimpulse
gegeneinander zeitlich versetzt sind. Die zeitliche Versetzung ist von dem Abstand
abhängig, mit dem die beiden Schleifen in Fahrtrichtung hintereinander in der Fahrspur
eingelassen sind.
[0004] Als zusätzliche Größe - insbesondere zur Unterscheidung von Fahrzeugen im Grenzbereich
wird als Maß für die Bodenfreiheit die Schleifenverstimmung einer nachgeschalteten
logischen Auswertung zugeführt (DE-B-19 44 031), um Pkw und Klein-Lkw, welche ungefähr
die gleiche Länge aufweisen, auseinanderhalten zu können.
[0005] Nachteilig ist dabei, daß jeweils zwei Schleifen mit den zugehörigen Detektorschleifen
je Fahrstreifen benötigt werden. Da die Kosten für die Schleifenverlegung in der Fahrbahn
wegen der damit verbundenen Bauarbeiten beträchtlich sind, ist die Anordnung mehrerer
Schleifen je Fahrstreifen recht kostspielig. Da die Schleifenabstände an den Verlegungsorten
unterschiedlich sein können, sind zusätzliche Mittel erforderlich, welche bei Installation
oder bei Austausch von Geräteteilen im Zusammenhang mit Wartungsarbeiten einen Abgleich
ermöglichen. Außerdem kann ein versehentlicher falscher Abgleich auch zu fehlerhaften
Meßergebnissen führen.
[0006] Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
der genannten Nachteile ein Verfahren zur Fahrzeugartenunterscheidung anzugeben, welches
mit nur einer Schleife auskommt.
[0007] Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß die Kurven der Schleifenverstimmung
je nach Fahrzeugart einen unterschiedlichen charakteristischen Verlauf haben, der
am besten durch Auswertung ihrer Symmetrieeigenschaften - bezogen auf das erste Maximum
des Betrages der Schleifenverstimmung - zum Erkennen der Fahrzeugart benutzt werden
kann. Dabei ist es für die Auswertung grundsätzlich ohne Belang, ob die Zeiten zwischen
dem Beginn bzw. dem Ende des überschreitens einer vorgegebenen Mindestschleifenverstimmung
und dem Maximalwert untereinander oder eine dieser Zeiten mit der Gesamtzeit der überschreitung
einer vorgegebenen Schleifenverstimmung ins Verhältnis gesetzt werden. Rein anschaulich
bildet dabei die Zeitdauer t
x (Einfahrzeit) zwischen dem Erreichen einer ersten Mindestverstimmung und dem Betrag
des ersten Verstimmungsmaximums die Zeitdauer, die vergeht, bis ein Fahrzeug nach
dem ersten Auslösen der der Schleife nachgeschalteten Detektorschleife den Punkt erreicht,
in der wesentliche Teile der Fahrzeugmetallmassen den Schleifenbereich überdeckt.
Da der weitaus überwiegende Teil der heute im Straßenverkehr verwendeten Fahzeugtypen
eine gleichförmige Konstruktion aufweist (Übereinstimmung der Pkw-Karosserieformen
in der vorderen Hälfte, Lkw in Frontlenkerbauweise), gibt die Verteilung der Fahrzeugmassen
nach dem genannten Maximum ein ausgezeichnetes Unterscheidungskriterium ab.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich - auch unabhängig von einer Vorrichtung
zur Unterscheidung von Fahrzeugen unterschiedlicher Bauart - vorteilhaft zur Geschwindigkeitsmessung
von Fahrzeugen im Straßenverkehr verwenden. Dabei wird von der Tatsache Gebrauch gemacht,
daß die Zeit vom ersten Ansprechen des Schleifendetektors bis zum ersten Maximum der
Verstimmung für verschiedene Fahrzeuge - mindestens aber für Fahrzeuge der selben
Kategorie, d.h. Fahrzeuge, welche dieselbe Größenordnung der Unsymmetrie der Verstimmungskurve
aufweisen - bezogen auf die Fahrzeugabmessungen verhältnismäßig konstant ist. Diese
Größe stellt also eine Längenbezugsgröße dar, so daß die ermittelte Zeit zwischen
den beiden Werten umgekehrt proportional zur Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs ist
und als Grundlage der Geschwindigkeitsmessung dienen kann.
[0009] Weiterhin wird zur Erhöhung der Genauigkeit der Geschwindigkeitsermittlung, bei der
es bei der allgemeinen Verkehrsüberwachung - im Gegensatz von polizeilich durchgeführten
Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen - lediglich auf das Erkennen von Durchschnittswerten
und Tendenzen (beispielsweise bezüglich einer möglicherweise bevorstehenden Staubildung)
ankommt, eine verbesserte Genauigkeit erzielt werden kann. Dabei wird von der Erkenntnis
ausgegangen, daß bei größerer Verkehrsdichte alle Fahrzeuge einer Spur im wesentlichen
die gleiche Fahrgeschwindigkeit aufweisen müssen und eine individuelle Geschwindigkeitsermittlung
damit überflüssig ist, wobei durch Meßungenauigkeiten verursachte Fehlmessungen sogar
zu Fehlinterpretationen führen müßten.
[0010] Bei großer Verkehrsdichte, welche durch die Zeitdauer, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Fahrzeugen vergeht, bestimmt wird, werden lediglich noch diejenigen Fahrzeuge zur
Bestimmung der für alle Fahrzeuge einheitlichen Fahrgeschwindigkeit herangezogen,
bei denen die Wahrscheinlichkeit von Fehlmessungen am geringsten ist, d.h. diejenigen,
welche innerhalb der ermittelten Fahrzeugkategorie die geringsten Längenabweichungen
aufweisen. Bei der Wahl der zur "Eichung" herangezogenen Fahrzeuge können die örtlichen
Gegebenheiten in Form des Anteils einer bestimmten Fahrzeugkategorie am Gesamtverkehr
im Hinblick auf eine ausreichende Häufigkeit von echten Messungen oder aber gesetzliche
Regelungen in Betracht gezogen werden, welche zum Beispiel eine maximale Länge für
Lastzüge enthalten, so daß dann die längsten auftretenden Zeiten, welche innerhalb
des Verkehrsflusses gemessen werden, derartigen Fahrzeugen mit Maximallänge zugeordnet
werden, wobei deren Länge dann genau bekannt ist und damit eine entsprechend exakte
Festlegung der Geschwindigkeit aller Fahrzeuge auf dem Fahrstreifen mit großer Verkehrsdichte
ermöglicht.
[0011] Bei vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung wird als zusätzliche Größe zur Fahrzeugunterscheidung
- insbesondere im Bereich Pkw/Klein-Lkw das Maß der Schleifenverstimmung als zusätzliche
Auswertungsgröße hinzugezogen.
[0012] Als Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich in
vorteilhafter Weise Speicher verwenden, welche in der Zeit t
x die vom Ansprechen bis zum Erreichen des ersten Maximums vergeht mit einer vorgegebenen
Intensität (Taktgeschwindigkeit bei Zählern, Strom bei Kondensatoren als Speicherelementen,
etc.) gefüllt werden und nach Überschreiten des Maximums mit einer Inten-sität-entleert
werden, welche zu der Einspeicherintensität in einem vorgegebenen Sollverhältnis steht.
Je nachdem, ob beim Unterschreiten der zum Ansprechen der der Schleife nachgeschalteten
Detektorschleife notwendigen Verstimmung gegen Ende des Passierens der Schleife der
Speicher schon entladen ist oder noch eine Restladung enthält, wird entschieden, ob
eine vorgegebene zur Diskrimination zwischen zwei Fahrzeugarten festgelegte Grenze
über- oder unterschritten ist. Eine entsprechende Schaltung, bei der das Umladen von
Speichern im Zusammenhang mit Fahrzeuglängenkriterien zur Unterscheidung herangezogen
wird, ist aus der DE-B-19 42 160 bekannt, wobei hier im Zusammenhang mit der bekannten
Zwei-Schleifen-Methode ein gänzlich anderer Quotient, nämlich das Verhältnis der Anwesenheitszeit
des Fahrzeugs über einer der Schleifen zu der Differenz der Ansprechzeiten zwischen
zwei in Fahrtrichtung hintereinander verlegten Schleifen, ausgewertet wird. Die Quotientenbildung
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann je nach der verwendeten Schaltungsart ebenfalls
vorteilhaft rechnerisch ermittelt werden oder auf andere Arten, welche bei Analog
oder Digitalschaltungen die Bildung eines Quotienten ermöglichen, wie beispielsweise
durch die Verwendung von Logikschaltungen, bei denen in Abhängigkeit von einem erreichten
Zählerstand ein Speicherplatz in einem Festwertspeicher adressiert wird, der das jeweilige
Rechenergebnis enthält. Bei derartigen Logikschaltungen, welche die Ergebnisse nach
Art von "Tabellen" enthalten, können in vorteilhafter Weise durch weitere Meßergebnisse,
über ein Ändern einzelner Bits der Adresse jeweils andere Speicherbereiche adressiert
werden, deren Speicherinhalte den veränderten Eingabebedingungen entsprechen.
[0013] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 verschiedene Zeitdiagramme, welche die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
auftretenden Schleifenverstimmungen und die daraus hergeleiteten Impulse darstellen,
Fig. 2 Zeitdiagramme der von verschiedenen Fahrzeugarten hervorgerufenen Verstimmungen,
Fig. 3 eine Schaltung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in Blockdarstellung
sowie
Fig. 4 eine Zusatzschaltung zu der in Fig. 3 dargestellten Schaltung, welche die Messung
der Fahrzeuggeschwindigkeit ermöglicht.
[0014] In Figur 1 ist oben die Schleifenverstimmung
AL in Abhängigkeit von der Zeit t beim Passieren eines Kraftfahrzeugs dargestellt.
(Da die Metallmasse eines Fahrzeugs beim Passieren eine Verringerung der Induktivität
bewirkt, ist die Verstimmung im negativen Bereich des Diagramms dargestellt.) Direkt
darunter ist der differenzierte Verlauf dL/dt der Verstimmungskurve dargestellt, der
im Maximum der Verstimmungskurve gleich Null ist. Aus dem negativen Bereich des differenzierten
Kurvenverlaufs wird ein darunter dargestellter Impuls gebildet, dessen zeitliche Dauer
der "Einfahrzeit" t
x entspricht, d.h. der Zeit, die vom Ansprechen der der Schleife nachgeschalteten Detektorschaltung
bis zum Erreichen des ersten Maximums der Verstimmung vergeht. Weiterhin ist in Figur
1 unten ein weiterer Impuls wiedergegeben, welcher der Gesamtdauer (tp) der Zeit entspricht,
in der die Verstimmung einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
[0015] In Figur 2 sind nun untereinander die unterschiedlichen Verstimmungskurven für einen
Pkw (oben), einen Lkw (Mitte) und ein Lkz (Lastkraftzug, unten) dargestellt. Die Verstimmungskurven
sind dabei so normiert, daß die Zeit t
x für alle drei Verläufe konstant ist. (Tatsächlich ist der Verlauf dieser Kurven einerseits
von der Fahrzeuggeschwindigkeit und andererseits von den Längenverhältnissen des Fahrzeugs
abhängig.) Während sich bei Pkws ein vorwiegend symmetrischer Verlauf ergibt, ist
- bedingt durch die Länge der Ladefläche und einen eventuellen Anhänger die Verstimmung
bei Lkw bzw. Lkz unsymmetrisch, d.h. die Schleifenverstimmung ist bei dem hinteren
Teil des Fahrzeugs bzw. Anhänger geringer als im Maximum, welches aufgrund der konstruktiven
Verteilung der Metallmassen ungefähr im Bereich der Vorderachse des Fahrzeugs erreicht
wurde.
[0016] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel in Blockdarstellung ist die
Signalverarbeitung in schematisierter Form wiedergegeben.
[0017] Eine in der Fahrbahn verlegte Schleife 1 ist mit einer üblichen Detektorschaltung
2 verbunden, welche ein der Schleifenverstimmung proportionales Signal a L abgibt.
Dabei wird bei den bekannten Schaltungen eine mit der Induktivitätsänderung der Schleife
1 einhergehende Änderung der Frequenz oder Phasenlage eines eingespeisten Wechselspannungssignals
ausgewertet.
[0018] Durch eine erste Schmitt-Trigger-Schaltung 3 wird ein Signal abgegeben, wenn die
Schleifenverstimmung einen vorgegebenen Wert überschreitet (Zeit tp in Figur 1, unten),
während durch eine zweite, einer einen Kondensator C enthaltenden Differenzschaltung
4 nachgeschaltete Schmitt-Trigger-Schaltung 5 ein Signal abgegeben wird, solange die
Schleifenverstimmung nach Einfahrt eines Fahrzeugs in den Meßbereich der Schleife
noch zunimmt (Zeit t
x in Figur 1). über Logikschaltungen 6 und 7 werden die eingehenden Signale so miteinander
verknüpft, daß ein Schalter 8 während der "Einfahrzeit" über Widerstände Rl bis R3
die einzelnen durch Kondensatoren in Operationsverstärkerschaltungen gebildeten Speicherelemente
in einer Speichereinheit 9 mit einer vorgegebenen Intensität (Strom) auflädt.
[0019] Die Widerstände Rl bis R3 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gleich groß.
Ist das erste Maximum der Verstimmung überschritten, so werden über einen Schalter
10 die Kondensatoren in der Speichereinheit 9 über Widerstände Rl' bis R3' entladen.
Die Werte der Widerstände Rl zu Rl', R2 zu R2' und R3 zu R3' entsprechen den Verhältniszahlen
derjenigen Unsymmetrien t
x zu tp-
x, die die Grenzwerte zwischen den jeweils auszugebenden Fahrzeugarten bilden. (Werden
zwischen drei auszuwertenden Fahrzeugarten wie in dem in Figur 2 dargestellten Beispiel
die Grenzen von t
x zu tp beispielsweise zu 0,55 und 0,3 gewählt, so kann die dritte Speichereinheit
mit den Widerständen R3 und R3' dazu dienen, ein kleinstes oder ein größtes Verhältnis
von t
x zu tp von beispielsweise 0,1 oder 0,7 festzulegen, welches eine Grenze für Unsymmetrien
in der Verstimmung darstellt, für die eine Auswertung noch vorgenommen wird.) Auf
diese Weise können Fehlmessungen z.B. bei Anfahr- oder Haltevorgängen in Fahrzeugstaus
vermieden werden.
[0020] Die Speichereinheit 9 wird durch - nicht dargestellte - Zusatzmittel jeweils in einen
Ausgangszustand versetzt, wenn die Anwesenheit eines Fahrzeugs im Erfassungsbereich
der Schleife beendet ist, d.h. die Schleifenverstimmung unterhalb des Ansprechwertes
liegt. Die Ausgangssignale der Speichereinheit 9 werden einer Impedanzwandlerschaltung
11 zugeführt, deren Ausgänge mit einem Digital-Speicher 12 verbunden sind, welche
die Zustände der Speicher in der Speichereinheit 9 festhält, wenn die Schleifenverstimmung
den Ansprechpegel wieder unterschreitet. Jeder zu diesem Zeitpunkt entladene Speicher
bedeutet, daß durch überschreiten der Zeitdauer tp-
x, die zwischen zwei Fahrzeugkategorien festgelegte Grenze überschritten wurde, es
sich also nicht um einen Pkw, sondern um einen Lkw bzw. Lkz handelte. Ein Zurücksetzen
des Digital-Speichers 12 erfolgt am Ende der durch die Verzögerungsschaltung 17 vorgegebenen
Auswertezeit.
[0021] Der Absolutbetrag der Schleifenverstimmung wird außerdem mit einer Differenzspannung
U
ref verglichen, so daß mittels einer Komparatorschaltung 13 ein Maß für die Bodenfreiheit
der Fahrzeuge erhalten wird. Die Ausgänge der Komparatorschaltung 13 sind mit einem
weiteren Digital-Speicher 14 verbunden, welcher die jeweiligen Vergleichsergebnisse
für ein Fahrzeug festhält. Die Ausgänge der Speichereinheiten 12 und 14 sind ihrerseits
an Eingänge einer weiteren Logikschaltung 15 angeschlossen, die die jeweilige Fahrzeugart
nach den vorgegebenen Unterscheidungskriterien bezüglich Symmetrie der Schleifenverstimmung
und dem Absolutwert der erreichten Schleifenverstimmung ausgibt und einer Anzeige-
bzw. Speichereinheit 16 zuführt. Die Auswertung erfolgt durch eine Verzögerungsschaltung
17 erst jeweils eine vorgegebene Zeitdauer verspätet, nachdem das Fahrzeug den Erfassungsbereich
der Schleife verlassen hat, um eine von der Messung unabhängige Auswertung zu gewährleisten.
[0022] Da bei kleinen Gechwindigkeiten die mit Anfahr- und Bremsvorgängen verbundenen Beschleunigungen
wegen der dabei wirksamwerdenden Integration eine maximale Auswirkung auf die ermittelten
Ein- bzw. Ausfahrzeiten haben, treten hier - wie auch bei den bekannten Zwei-Schleifen-Verfahren
- die größten Meßfehler auf. Bei einer bevorzugten - nicht dargestellten Ausführungsform
der Erfindung werden solche Messungen von der Auswertung ausgeschlossen, bei denen
die Einfahrzeit t
x einen vorgegebenen Wert (entsprechend einer Mindestgeschwindigkeitsgrenze) überschreitet.
[0023] In Figur.4 ist eine Ergänzungsschaltung für die in Figur 3 dargestellte Anordnung
wiedergegeben, welche es ermöglicht, mit einer nur einschleifigen Anordnung auch die
Geschwindigkeit von Fahrzeugen im Straßenverkehr zu ermitteln. Grundsätzlich wird
dabei eine angenommene Bezugslänge x durch eine gemessenen Anwesenheitszeit t geteilt,
wobei hier das Ausgangssignal des Schalters 8 in Figur 3, ein Maß für die Zeitdauer
t
x darstellt, die vom ersten Erfassen des Fahrzeugs durch den Schleifendetektor bis
zum Eintauchen seiner maximalen Metallmasse in den Erfassungsbereich vergeht. über
eine Recheneinheit 17, die entweder über einen entsprechend programmierten Rechner
verfügt oder aber durch Aufsuchen von Tabellenwerten in einem Speicher die Division
v = x/t
x durchführt, wird die Fahrgeschwindigkeit bei einer einfachen Ausführung unter der
Voraussetzung ermittelt, daß ein Mittelwert für die "Einfahrlänge" x, die bei den
Fahrzeugen durchschnittlich vom ersten Ansprechen bis zum Erreichen des Maximums der
Verstimmung des Detektors zurückgelegt wird, angegeben werden kann. Bei einer verfeinerten
Ausführung wird bei i der Auswertung in der Einheit 17 mit Hilfe von UND-Gattern 18,
19 oder 20 jeweils ein unterschiedlicher Längenbezugswert für diese zugrundegelegt,
je nachdem, welche Fahrzeugart von der Vorrichtung zur Fahrzeugartenunterscheidung
ermittelt wurde und entsprechend in der Speichereinheit 12 festgehalten ist.
[0024] Eine Verzögerungseinheit 21 sorgt dabei dafür, daß die Ermittlung der Geschwindigkeit
v erst dann vorgenommen wird, wenn die Fahrzeugart bereits feststeht. Anstelle der
"Einfahrzeit" kann bei einer anderen Ausführung der Erfindung auch die gesamte Anwesenheitszeit
tp eines Fahrzeugs im Erfassungsbereich der Schleife zur Ermittlung der Geschwindigkeit
unter Berücksichtigung einer durchschnittlichen Fahrzeuglänge für die jeweilige Fahrzeugkategorie
herangezogen werden, wobei die Kurvenverläufe in der Einheit 17 entsprechend angepaßt
sein müssen. (In diesem Fall ist anstelle des Ausgangs des Schalters 8 der Ausgang
des Schmitt-Triggers 3 mit dem Eingang der Verzögerungsschaltung 21 zu verbinden.)
[0025] Ein Verkehrsdichte-Analysator 22, der beispielsweise ein retriggerbares Mono-Flop
enthält und an seinem Ausgang ein Signal abgibt, sobald der zeitliche Abstand zwischen
aufeinanderfolgenden Fahrzeugen so gering ist, daß das Mono-flop nicht mehr in seinen
Ausgangszustand gelangen kann, den es einnimmt, wenn kein ein Fahrzeug anzeigendes
Signal am Ausgang des Schmitt-Triggers 3 erscheint. über ein UND-Gatter 23 wird daraufhin
die für einen Pkw ermittelte Geschwindigkeit, die auch für die diesem in dichtem Abstand
folgenden Fahrzeuge, die nicht Pkws sind übernommen werden soll, von der Einheit 17
in einen Speicher 24 überführt und dort festgehalten. Bei in kleinen Abständen folgenden
Nicht-Pkws wird über ein ODER-Gatter 25 und ein UND-Gatter 26, dessen zweiter Eingang
von dem Verkehrsdichte-Analysator 22 angesteuert wird, ein Schalter 27 derart gesetzt,
daß der Ausgang des Speichers 24 mit dem Ausgang der Ausgabe für die Geschwindigkeit
verbunden ist, so daß für die nachfolgenden Nicht-Pkws die zuvor ermittelte Geschwindigkeit
des Pkw zugrundegelegt wird.
[0026] Da der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Fahrzeugen, welche gleiche Geschwindigkeit
haben, sich etwa mit dem Quadrat der Geschwindigkeit vergrößert, wird bei der dargestellten
Ausführung mit zunehmender Geschwindigkeit des Verkehrsflusses auch die Zeit des Abstands
aufeinanderfolgender Fahrzeuge, von der ab die Geschwindigkeit als gleich angenommen
wird, vergrößert. Dazu ist vom Ausgang v in der wiedergegebenen Anordnung schematisch
eine Verbindung zum Verkehrsdichte-Analysator 22 dargestellt, welche die Zeitkonstante
des darin enthaltenen Mono-Flops im angegebenen Sinne verändert. Damit sind die Grenzabstandszeiten
für die Annahme eines Verkehrsflusses mit konstanter Geschwindigkeit ihrerseits eine
Funktion der Geschwindigkeit des Verkehrsflusses.
1. Verfahren zur Unterscheidung von Fahrzeugen unterschiedlicher Bauart im Straßenverkehr
mittels einer in der Fahrbahn eingelassenen Induktionsschleifenanordnung,
dadurch gekennzeichnet ,
daß als Unterscheidungskriterium die zeitliche Lage des beim Passieren eines Fahrzeugs
erreichten ersten Maximums der Schleifenverstimmung (Fig. 1) einer einzigen Schleife
innerhalb der Gesamtdauer (tp) des Überschreitens eines vorgegebenen Ansprechwerts
der Schleifenverstimmung herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Zeit (tx) vom Überschreiten des vorgegebenen Ansprechwertes bis zum ersten Maximum der Schleifenverstimmung
und die Zeitdauer, welche vom ersten Maximum der Schleifenverstimmung bis zum Ende
des Überschreitens des vorgegebenen Ansprechwertes vergeht, untereinander oder jeweils
einzeln ins Verhältnis gesetzt werden zu der Gesamtzeitdauer (tp),in der die Schleifenverstimmung
einen vorgegebenen Ansprechwert überschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß,
wenn das Verhältnis der Zeit (t
x) vom überschreiten des vorgegebenen Ansprechwertes bis zum ersten Maximum der Schleifenverstimmung
zu der Gesamtzeitdauer (tp), in der die Schleifenverstimmung einen vorgegebenen Ansprechwert
überschreitet, größer ist als im wesentlichen 0,55, das Vorhandensein eines Personenkraftwagen
(PKW) angezeigt wird,
daß, wenn das Verhältnis der Zeit (tx) vom überschreiten des vorgegebenen Ansprechwertes bis zum ersten Maximum der Schleifenverstimmung
zu der Gesamtzeitdauer (tp), in der die Schleifenverstimmung einen vorgegebenen Ansprechwert
überschreitet, .im wesentlichen zwischen 0,3 und 0,55 liegt, das Vorhandensein eines
Lastkraftwagen (LKW) angezeigt wird und/oder
daß, wenn das Verhältnis die Zeit (tx) vom Überschreiten des vorgegebenen Ansprechwertes bis zum ersten Maximum der Schleifenverstimmung
zu der Gesamtzeitdauer (tp), in der die Schleifenverstimmung einen vorgegebenen Ansprechwert
überschreitet, im wesentlichen kleiner ist als 0,3, das Vorhandensein eines Lastkraftzuges
(LKZ) angezeigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
zur Unterscheidung von Fahrzeugen in Grenzbereichen zusätzlich der Grad der Schleifenverstimmung
als Maß für die Bodenfreiheit ausgewertet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
zur Ermittlung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs eine feste Längenbezugsgröße mit
der Zeit (tx) vom Überschreiten des vorgegebenen Ansprechwertes bis zum ersten Maximum der Schleifenverstimmung
ins Verhältnis gesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß,
zur Ermittlung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs eine Längenbezugsgröße, die für
die ermittelte Fahrzeugart einen Durchschnittswert darstellt, mit der Zeit (tx) vom Überschreiten des vorgegebenen Ansprechwertes bis zum ersten Maximum der Schleifenverstimmung
oder mit Gesamtzeitdauer (tp), in der die Schleifenverstimmung einen vorgegebenen
Ansprechwert überschreitet, ins Verhältnis gesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß sobald der zeitliche Abstand
aufeinanderfolgender Fahrzeuge einen vorgegebenen Wert unterschreitet, nur noch die
Geschwindigkeit der Fahrzeuge derjenigen Kategorie(n), deren Längen innerhalb der
betreffenden Fahrzeugkategorie erfahrungsgemäß relativ die geringsten Abweichungen
aufweisen, als Geschwindigkeit für alle Fahrzeuge angezeigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß der vorgegebene Wert in
Abhängigkeit von einer bzw. dem Mittelwert mehrerer vorher ermittelten Geschwindigkeiten
verändert wird.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
als Diskriminationsmittel eine Speicherschaltung (9) vorgesehen ist, welche für eine
der ins Verhältnis zu setzenden Zeitdauern mit konstanter Intensität gefüllt wird
und für die andere (später beginnende) Zeitdauer mit konstanter Intensität entleert
wird, wobei sich die Intensitäten wie das Verhältnis verhalten, welches die Grenze
zwischen zwei anzuzeigenden Fahrzeugarten bildet und das Unterscheidungskriterium
darin besteht, ob nach Ende der zweiten Zeitdauer der Speicher bereits vollständig
geleert ist oder noch eine Restfüllung enthält.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Speicher aus einem
elektrischen Kondensator besteht, der mit Stromstärken entsprechend den Intensitäten
ge- bzw. entladen wird und eine nachgeschaltete Spannungsdiskiminatorschaltung (11)
eine vorhandene Restladung anzeigt.