[0001] Die Erfindung betrifft eine Induktionsscheibenwicklung mit spiralförmig um eine Oeffnung
einer Isolierfolie angeordneten elektrischen Leitern und Anschlusskontakten an den
inneren und äusseren Leiterenden.
[0002] Das beispielsweise bei Induktionsspulen für Transformatoren übliche Lagen- und Schichtwickeln
hat unter anderen folgende Nachteile:
Bedingt durch die radiale Aufbauweise der Wicklung ist jeder Transformator eine Einzelanfertigung,
weil er nicht aus vorfabrizierten Wicklungen aufgebaut werden kann, und die inneren
Wicklungen sind für Aenderungen nicht mehr zugänglich. Auch ist die Kopplung von der
inneren zur äusseren Wicklung nicht besonders gut, für hochwertige Ueberträger jedenfalls
ungenügend.
[0003] Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser Nachteile durch einen scheibenförmigen
Aufbau der ganzen Wicklung aus einer Mehrzahl axial aneinandergereihten und miteinander
elektrisch leitend verbundenen Scheibenwicklungselementen, welche in Windungszahl
und leitendem Querschnitt standardisiert sind. Diese Scheibenwicklungselemente bestehn
aus einem flachen elektrischen Leiter, der ein- oder beidseitig spiralförmig um eine
Oeffnung einer Isolierfolie aufgebracht ist.
[0004] Eine solche Induktionsscheibenwicklung ist nun erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl von Isolierfolien mit spiralförmig um eine Oeffnung aufgebrachten
elektrischen Leitern und mit Anschlusskontakten an den inneren und äusseren Leiterenden
axial angeordnet sind.
[0005] Jeweils benachbarte Isolierfolien werden am inneren und am äusseren Leiterende oder
abwechslungsweise einmal am inneren und einmal am äusseren Leiterende elektrisch leitend
untereinander verbunden. Im ersten Fall entspricht dies einer Parallelschaltung mit
resultierender Querschnitterhöhung des elektrischen Leiters, im zweiten Fall einer
Serieschaltung mit resultierender Windungszahlerhöhung.
[0006] Der Vorteil einer derartig scheibenförmig aufgebauten Wicklung besteht vor allem
darin, dass durch Parallel-und Serie-schaltung einer Mehrzahl von Standardelementen,
von denen es nur wenige Typen gibt, fast jede beliebige Kombination von Windungszahl
und elektrisch leitendem Querschnitt hergestellt werden kann.
[0007] Damit möglichst viele Standardelemente nicht nur in Serie, sondern auch parallel
geschaltet werden können, stimmen die meisten in der Windungszahl überein, unterscheiden
sich aber bei gleicher Anordung des spiralförmigen Leiters in dessen Dicke, was einem
anderen elektrisch leitendem Querschnitt gleichkommt.
[0008] In den beigefügten Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungs- und Anwendungsmöglichkeiten
von erfindungsgemäss ausgebildeten Induktionsscheibenwicklungselementen teilweise
grob schematisch dargestellt, wobei die einzelnen spiralförmigen Leiter der Einfachheit
und Klarheit wegen mit nur einer Windung eingezeichnet sind. Es zeigen:
Fig. 1 Drei Isolierfolien mit einseitiger Leiterspirale in Serieschaltung,
Fig. 2 drei Isolierfolien mit einseitiger Leiterspirale in Parallelschaltung,
Fig. 3 zwei Isolierfolien mit doppelseitiger Leiterspirale in Serieschaltung,
Fig. 4 zwei Isolierfolien mit doppelseitiger Leiterspirale in Parallelschaltung,
Fig. 5 eine praktische Realisierbarkeit der Induktionsscheibenwicklung,
Fig. 6 die Ausführung der Kontaktierfläche eines Induktionsscheibenwicklungselementes
und
Fig. 7 eine mögliche Ausführungsform.
[0009] Bei der Ausführungsform nach der Fig. 1 und 2 ist die erfindungsgemässe Induktionsscheibenwicklung
aus einer Mehrzahl einzelner Elemente aufgebaut, welche ihrerseits aus einer Isolierfolie
1 mit einem einseitig-aufgebrachten elektrischen Leiter 2, 2' bestehen. Dieser elektrische
Leiter
.2, 2' verläuft spiralförmig um eine Oeffnung 4 in der Leiterfolie 1. Von diesen Einzelelementen
gibt es zwei Ausführungen. So verläuft in Fig. 1 beim linken Element die Leiterspirale
2 von aussen nach innen (A-Form), während beim mittleren Element die Leiterspirale
2' im gleichen Drehsinn von innen nach aussen (B-Form) verläuft. Das rechte Element
ist wieder ein solches der A-Form, Jede weiter erwähnte Zusammenschaltung von Leiterspiralen
erfolgt immer so, dass ein sie durchfliessender Strom immer die gleiche Drehrichtung
hat.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Kombination von Elementen der A- und B-Form, wobei ein A-Element
und ein B-Element einander abwechseln und jeweils abwechselnd die inneren und äusseren
Leiterenden elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Die Elemente sind demnach
hintereinander geschaltet und bilden einen Wicklungsblock mit in Serie geschalteten
Windungen.
[0011] Bei der in Fig. 2 dargestellten Kombination besitzen die einzelnen Elemente alle
dieselbe Form, d.h. es sind immer entweder nur A-Elemente oder nur B-Elemente, welche
an ihren inneren und äusseren Leiterenden untereinander verbunden sind. Der elektrisch
leitende Querschnitt ist damit vergrössert.
[0012] Diese so entstandenen A- und B-Blöcke können nun ihrerseits, genau gleich wie A-
und B-Elemente, in Serie geschaltet werden. Durch diese Serienschaltung von Blökken
wird die eingangs erwähnte Universalität erreicht.
[0013] Eine besondere Isolierung zwischen den einzelnen
Ele- menten braucht bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 nicht vorgesehen
zu werden, weil die Leiter dabei nur einseitig auf die Isolierfolie aufgebracht und
mit dieser Leiterseite gegenüber der der Leiterseite abgewandten Isolierseite eines
benachbarten Elementes angeordnet sind. In einem Querschnitt durch den Wikklungsblock
wechseln demnach immer Isolierfolienmaterial und Leitermaterial einander ab.
[0014] Da aber die einzelnen Leiterbahnen der Leiterspiralen zur Erzielung eines grossen
Füllfaktors mit einem verhältnismässig geringen Abstand in der Grössenordnung von
0,1 mm nebeneinander verlaufen, ist es angebracht, die Scheiben mit einem geeigneten
Isolierlack zu imprägnieren.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht die erfindungsgemässe Induktionsscheibenwicklung
aus einer Mehrzahl einzelner Elemente mit beiderseitig auf eine Isolierfolie 1 aufgebrachten
Leiterspiralen 2, 2', wobei sich auf der einzelnen Folienseite jeweils eine Leiterspirale
2 der A-Form und auf der anderen Folienseite eine Leiterspirale 2' der B-Form befindet.
An ihren inneren Enden sind diese beiden Leiterspiralen 2 und 2' einer Folie durch
die Folie hindurch elektrisch leitend miteinander verbunden.
[0016] Bei einer Kombination von mehreren derartigen Elementen mit beiderseitiger Leiterspirale,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist, wechseln ebenfalls wieder wie bei der einfachen
Ausführungsform nach Fig. 1 immer eine Leiterspirale der A-Form undeine Leiterspirale
der B-Form einander ab. Die Elemente sind somit auch hier hintereinandergeschaltet
und bilden einen Wicklungsblock mit in Serie geschalteten Windungen,
[0017] Werden nun bei den Elementen mit doppelseitiger Leiterspirale nach Fig. 3 die Anschlusskontakte
3 und 3' auf jeder der beiden Folienseiten angeordnet, entsteht ein neues Element,
wie es in Fig. 4 dargestellt und in Parallelschaltung gezeichnet ist. Die Kontakte
3 und 3' sind dabei auf jeder Folienseite so voneinander isoliert angeordnet, dass
in der Kombination von mehreren Elementen immer dann, wenn Leiterspiralen der gleichen
A- oder B-Form einander zugekehrt sind, die Elemente über die Kontakte 3 und 3' parallel
geschaltet werden. Sind hingegen Leiterspiralen ungleicher Form einander zugekehrt,
sind die Elemente wie in Fig. 3 in Serie geschaltet.
[0018] Bei diesen doppelseitigen Elementen sind zwischen den einander gegenüberliegenden
Leiterseiten zusätzliche Isolierschichten vorzusehen, die jedoch die äusseren Leiterenden
frei lassen, um hier elektrisch leitende-Verbindungen mit Leiterenden benachbarter
Elemente oder überhaupt elektrische Anschlüsse herstellen zu können. Da diese Verbindung
an den äusseren Leiterenden auch durch die Isolierfolie gehen müssen, werden beiderseits
der Isolierfolie Kontaktflächen 3 vorgesehen, welche durch die Isolierfolie hindurch
elektrisch leitend miteinander verbunden sind und an welchen die äusseren Leiterenden
münden. Die schraffiert gezeichneten Teile der Fläche 3 und 3' müssen durch diese
zusätzlichen Isolierfolien überdeckt werden.
[0019] Die elektrisch leitende Verbindung der inneren Leiterenden bei der doppelseitigen
Ausführung durch die Isolierfolie hindurch nach den Fig. 3 und 4 erfolgt in einfacher
und zuverlässiger Weise mittels Punktschweissen unter lokaler. Zerstörung der Isolierschicht
oder durch das in der Fertigung von gedruckten Schaltungen bekannte Durchkontaktieren.
[0020] Die elektrisch leitenden Verbindungen zwischen den Elementen hingegen erfolgt vorteilhaft
durch Löten, Punktschweissen oder aber mittels eines leitenden Klebstoffes. Das gilt
nicht nur für die äusseren Leiterenden bei der doppelseitigen Ausführung nach den
[0021] Fig. 3 und 4, sondern auch für die inneren Leiterenden bei der einfachen einseitigen
Ausführung nach Fig. 1 und 2.
[0022] In den Ausführungen nach den Fig. 3 und 4 können die von der zusätzlichen Isolierschicht
nicht abgedeckten Kontaktflächen 3, 3' eine um die Dicke der Isolierschicht grössere
Dicke aufweisen, d.h. sie sind um die Stärke der zusätzlichen Isolierschicht dicker
als die Leiterspirale. Dies ermöglicht eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
den Elementen durch Zusammenpressen an den Kontaktstellen. Dabei sind die Kontaktstellen
mit einer geeigneten Oberflächenbehandlung zu versehen.
[0023] Fig. 5 zeigt, wie man bei einer Serienanfertigung der erfindungsgemässen Induktionsscheibenwicklung
nach Fig. 3 eine fortlaufend zickzackförmig gefaltete Isolierfolie 1 beiderseitig
mit Leiterspiralen 2, 2' versehen kann, wobei dann die äusseren Leiterenden zweier
benachbarter Leiterspiralen 2, 2' der gleichen Folienseite über die Faltkante hinweg
elektrisch leitend zusammenhängen.
[0024] In der einen wie in der anderen Ausführung ist es in vorteilhafter Weise möglich,
eine beliebe Anzahl von Isolierfolien mit aufgebrachten Leitern zu langen Blöcken
zu kombinieren, von denen dann je nach Bedarf bzw. vorgesehener Windungszahl eine
entsprechende Anzahl zusammenhängender Isolierfolien mit ein oder beiderseitig aufgebrachten
Leitersprialen abgetrennt werden. Das kann bei einer serienmässig gefertigten Ausführung
nach Fig. 5 durch einfaches Durchtrennen an den Falzlinien erfolgen oder bei der Ausführung
nach Fig. 6 durch Abschneiden eines Teiles einer Kontaktfläche an einer Folienecke.
Diese Kontaktfläche 3 ist hierbei zum Beispiel an einer Ecke einer Isolierfolie 1
angeordnet und nur über die äusserste Teilfläche 3a mit der gleichen Teilfläche einer
benachbarten Isolierfolie beispielsweise durch Verlöten oder mittels eines elektrisch
leitenden Klebstoffes verbunden. Soll nun ein Block aus aneinanderhängenden Isolierfolien
an dieser Stelle getrennt werden, wird das äussere Dreieckfeld 3a der Kontaktfläche
3 und mit diesem die Löt- oder Klebverbindung zur Kontaktfläche der benachbarten Isolierfolie
entlang der gestrichelten Linie 3c einfach abgetrennt. Die zurückbleibende Teilfläche
3b genügt für eine weitere elektrische Verbindung des Leiters 2.
[0025] Eine praktische Anwendungsmöglichkeit einer erfindungsgemässen Induktionsscheibenwicklung
nach Fig. 4 ergibt sich aus Fig. 7. Dabei sind die Kontaktflächen 3, 3' an seitlichen
Vorsprüngen 8 der Isolierfolien 1 angeordnet. Diese Vorsprünge können beispielsweise
radial die Abmessungen eines Transformatorkernes aufweisen, welcher sich dann in der
Zeichnung unterhalb der Vorsprünge befindet und dessen Aussenfläche in gleicher Höhe
wie die Aussenkanten der Folienvorsprünge liegt, so dass ein weitgehend regelmässiger,
flacher und quaderförmiger Köper entsteht.
[0026] Diese Folienvorsprünge 8 können gleichzeitig mit Zentrierlöchern 5 versehen werden,
durch welche Schraubenbolzen 6 oder Spanndrähte geführt sind, auf denen die axial
nebeneinander angeordneten Isolierfolien 1 mittels Muttern 7 zusammengepresst werden.
1. Induktionsscheibenwicklung mit spiralförmig um eine Oeffnung einer Isolierfolie
angeordneten, elektrischen Leitern und Anschlusskontakten an den inneren und äusseren
Leiterenden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl solcher Isolierfolien (1)
axial angeordnet und zwischen jeweils benachbarten inneren und äusseren Leiterenden
elektrisch leitend untereinander verbunden sind.
2. Induktionsscheibenwicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Isolierfolien
(1) mit einseitig aufgebrachter Leiterspirale (2, 2') mit dieser Leiterseite gegenüber
der der Leiterseite abgewandten Isolierseite einer benachbarten Scheibenwicklung angeordnet
und am inneren und äusseren Leiterende elektrisch leitend untereinander verbunden
sind.
3. Induktionsscheibenwicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Isolierfolien
(1) mit je einer auf beiden Folienseiten im gleichen Drehsinn aufgebrachten Leiterspiralen
(2, 2') zwischen den inneren Leiterenden durch die Folie hindurch eine elektrisch
leitende Verbindung besteht und benachtbarte Scheibenwicklungen unter Zwischenlage
einer zusätzlichen Isolierschicht zwischen ihren Leiterseiten an den äusseren Leiterenden
elektrisch leitend untereinander verbunden sind.
4. Induktionsscheibenwicklung nach den Ansprüchen 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass Isolierfolien (1) mit abwechselnd von aussen nach innen und im gleichen Drehsinn
von innen nach aussen verlaufenden Leiterspiralen (2, 2') unter Bildung eines Blockes
von in Serie geschalteten Windungen elektrisch leitend untereinander verbunden sind.
5. Induktionsscheibenwicklung nach den Ansprüchen 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass Isolierfolien (1) mit in gleichem Drehsinn verlaufenden Leiterspiralen (2, 2')
unter Bildung eines Blockes von parallel geschalteten Windungen untereinander verbunden
sind.
6. Induktionsscheibenwicklung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die elektrisch leitende Verbindung zwischen den äusseren Leiterenden zweier benachbarter
Isolierfolien (1) über einander gegenüberliegende Kontaktflächen (3) erfolgt.
7. Induktionsscheibenwicklung nach Anspruch 4, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder der beiden äusseren Leiterenden auf jeweils beiden Seiten der Isolierfolie (1)
als Kontaktfläche (3) ausgeführt ist und die Kontaktflächen des einen Leiterendes
von den Kontaktflächen des anderen Leiterendes elektrisch isoliert angeordnet sind.
8. Induktionsscheibenwicklung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterspiralen
(2) auf die Flanken einer fortlaufend zickzackförmig gefalteten Folie (1) aufgebracht
und abwechslungsweise immer jeweils zwei benachbarte Leiterspiralen der gleichen Folienseite
über die Faltkante elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
9. Induktionsscheibenwicklung nach den Ansprüchen 3, 6, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die von einer zusätzlichen Isolierschicht nicht abgedeckten Kontaktflächen (3)
eine um die Dicke der Isolierschicht grössere Dicke aufweisen, so dass die Scheibenwicklung
eine gleichmssige glatte Aussenseite besitzt.
10. Induktionsscheibenwicklung nach den Ansprüchen 3, 6, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrisch leitenden Verbindungen durch die Isolierfolie (1) hindurch mittels
Punktschweissen unter lokaler Zerstörung der Isolierschicht hergestellt sind.
11. Induktionsscheibenwicklung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die elektrisch leitenden Verbindungen mittels eines elektrisch leittenden Klebstoffes
hergestellt sind.