[0001] Die Erfindung betrifft eine Lautsprecherboxe gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] In der deutschen Auslegeschrift Nr. 25 25 308 ist eine Lautsprecherboxe beschrieben,
die vertikale Seitenwände, eine vertikale Rückwand und horizontale Ober-und Unterseiten
sowie eine gegenüber der vertikalen Raumebene um etwa 15° geneigte frontseitige Schallwand
aufweist. Damit wird erreicht, dass die Tiefentöne besser abgestrahlt werden. Innerhalb
des geschlossenen Gehäuses ist jedoch der Schalldruck recht grcss und die Bewegungsfreiheit
der Lautsprechermembrane wird dadurch beeinträchtigt.
[0003] Weiter ist in der CH-Patentschrift Nr. 480 769 eine Lautsprecherboxe mit einem kubischen
Gehäuse beschrieben. In der Schallwand ist eine zusätzliche Schallöffnung vorgesehen,
die so ausgebildet ist, dass der resistive Teil der von ihr erzeugten akustischen
Impedanz die Bewegungen des Lautsprecherkonus so beeinflusst, dass die elektrische
Ist-Impedanz des Lautsprechers mindestens angenähert gleich dessen Nenn-Impedanz ist,
und dass der reaktive Teil der akustischen Impedanz im Vergleich zum resistiven Teil
so gering ist, dass das Ausmass der Schallabstrahlung bei der Resonanzfrequenz des
Systems aus der weiteren Schallöffnung im Vergleich zur Lautsprecherabstrahlung vernachlässigbar
ist. Wenn mehrere Lautsprecher in der Lautsprecherboxe untergebracht werden sollen,
so ist es notwendig, dass für jeden Lautsprecher eine eigene Kammer und eine eigene
Oeffnung in der Schallwand vorgesehen werden muss. Durch eine derartige Ausbildung
wird das Volumen der Lautsprecherbox unverhältnismässig vergrössert und die Herstellungskosten
sind relativ teuer.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lautsprecherboxe der eingangs genannten Art zu
schaffen, welcher die oben genannten Nachteile nicht anhaften und die eine bessere
Linearität des Frequenzganges und eine bessere Wiedergabequalität besitzt.
[0005] Die erfindungsgemässe Lautsprecherboxe ist durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 angeführten Merkmale gekennzeichnet.
[0006] Der Erfindungsgegenstand ist nachstehend mit Bezugnahme auf die Zeichnung beispielsweise
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 die-Frontansicht eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemässen Lautsprecherboxe
bei abgenommener Frontabdeckung,
Fig. 2 die Seitenansicht der Lautsprecherboxe gemäss der Fig. 1, wobei die Frontabdeckung
teilweise dargestellt ist,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1, wobei zusätzlich die Frontabdeckung
strichpunktiert angedeutet ist,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 2,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 1 und
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI der Fig. 1.
[0007] Die Fig. 1 zeigt die Frontansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Lautsprecherboxe,
wobei die Frontabdeckung abgenommen ist. Es ist die frontseitige Schallwand 1 mit
zwei Tieftonlautsprechern 2 und 3 sowie zwei Mitteltonlautsprecher 4 und 5 sichtbar.
In einer zurückgesetzten weiteren Schallwand 6 sind zwei Hochtonlautsprecher 7 und
8 eingesetzt. Zum Verbessern der Abstahlung der Tiefentöne ist die Lautsprecherboxe
auf einen Sockel 9 mit einer Stehplatte 10 aufgesetzt.
[0008] Die Fig. 2 zeigt die Seitenansicht der Lautsprecherboxe gemäss der Fig. 1. Die Frontabdeckung
11 ist teilweise gezeichnet und besteht aus einem Rahmen 12 und einem darübergespannten
Textilgewebe 13.
[0009] Die Fig. 3 und 4 zeigen Längsschnitte durch die Lautsprecherboxe gemäss der Fig.
1. Insbesondere aus der Fig. 4 ist ersichtlich, dass die durch die Seitenwände 14,
die Schallwand 1, eine Rückwand 16, eine Deckplatte 15 und eine Bodenplatte 17 begrenzte
Kammer durch zwei schräggestellte Zwischenwände 18 und 19 in drei Raumabschnitte 21,
21' und 21" unterteilt ist. Diese Raumabschnitte sind über Ausschnitte 23 und 24 in
den Zwischenwänden 18 bzw. 19 zum Ermöglichen des Schalldruckausgleiches untereinander
verbunden. Auf diese Weise wird der insbesondere bei Einschwingvorgängen auftretende
hohe Schalldruck auf alle Raumabschnitte 21, 21' und 21" verteilt. Dadurch ist die
Membrane der Tieftonlautsprecher 2 und 3 keinem gefährlichen Rückstau ausgesetzt und
kann sich freier bewegen. Durch die Schrägstellung der Zwischenwände 18 und 19 können
sich die Tieftonwellen im Gehäuse selbst totlaufen, d.h. es treten bedeutend weniger
stehende Wellen im Gehäuse auf, da Reflexionen abgeschwächt und zumindest teilweise
absorbiert werden.
[0010] Die Ausschnitte 23 und 24 in den Zwischenwänden 18 und 19 können auch an anderen
Stellen als in den Fig. 3 und 4 dargestellt, angeordnet werden. Vorzugsweise werden
in den Ausschnitten 23 und 24 Schalldämpfungselemente 25 eingesetzt, um die Schwingneigung
der in den Raumabschnitten 21, 21' und 21" befindlichen Luftsäulen zu unterdrücken.
[0011] Das Schalldämpfungselement 25 umfasst zwei Textilgewebe 26 und 27, deren Randbereiche
längs des Randes der Ausschnitte 23 bzw. 24 und beidseitig jeder der Zwischenwände
18 und 19 aufgeklebt sind. Der zwischen den Textilgeweben 26 und 27 verbleibende Raum
ist mit einem faserigen schallschluckenden Material 28 ausgefüllt.
[0012] In der Fig. 4 sind die in das Innere des Gehäuses ragenden Dauermagnete der Lautsprecher
2, 3, 4, 5, 7 und 8 durch strichpunktierte Kreise angedeutet. Aus der Fig. 4 ist ersichtlich,
dass sich der Dauermagnet des Tieftonlautsprechers 3 teilweise im Bereich der Schalldämpfungselemente
25 befindet. Von den nachgiebigen, plastisch verformbaren Schalldämpfungselementen
25 werden daher Teile nach aussen verformt, wodurch aber ihre Wirkungsweise in keiner
Art beeinträchtigt wird.
[0013] Um extrem grosse Schalldrücke ausgleichen zu können, sind in vorteilhafter Weise
wenigstens die beiden Raumabschnitte 21
1 und 21" über einen an der Rückwand 16 angeordneten Druckausgleichsdurchgang 29 mit
der Aussenatmosphäre der Lautsprecherboxe verbunden. Der Druckausgleichsdurchgang
29-erstreckt sich zwischen der Rückwand 16 und einer parallel dazu angeordneten Trennwand
30. Am unteren Ende ragt die Rückwand 16 über die Trennwand 30 hinaus und der zwischen
dem unteren Ende der Trennwand 30 und der Bodenplatte 17 verbleibende Schlitz 31 ist
der Eingang des Druckausgleichskanals 29. Am oberen Ende ragt die Trennwand 30 über
die Rückwand 16 hinaus und erstreckt sich bis zur Deckplatte 15. Der zwischen dem
oberen Ende der Rückwand 16 und der Deckplatte 15 verbleibende Schlitz 32 ist der
Ausgang des Druckausgleichskanals 29.
[0014] In demjenigen Bereich, innerhalb welchem sich die Trennwand 30 und die Rückwand 16
einander gegenüberliegen, ist eine Platte 33 aus schallschluckendem Material, z.B.-
"Navitex" von der Firma Gartenmann in Zollikofen, Schweiz, angeordnet. Die Nuten 34
sind in den Querschnittsdarstellungen der Fig. 5 und 6 besser sichtbar. Durch die
Verwendung der Platte 33 aus schallschluckendem Material werden Schalldruckwellen
stark gedämpft und es können keine schwingenden Luftsäulen innerhalb des Druckausgleichkanales
29 auftreten.
[0015] Der Ausgangsschlitz 32 kann durch ein Gitter oder ein Textilgewebe abgeschlossen
sein. Das untere Ende der Trennwand 30 kann beispielsweise V-förmig eingeschnitten
sein, damit auch der Raumabschnitt 21 direkt mit dem Druckausgleichsdurchgang 29 verbunden
ist.
[0016] Alle oben beschriebenen Wände sind vorzugsweise aus Holz, z.B. Holzfaserplatten,
hergestellt. Die Dicke der Wände beträgt etwa 30 mm. Bei kleinen Ausführungen von
Lautsprecherboxen soll aber eine Wanddicke von 25 mm nicht unterschritten werden.
[0017] Zum Unterdrücken von Fremdresonanzübertragungen auf die verschiedenen Wände des Gehäuses
werden vorzugsweise wenigstens die den Raumabschnitten 21, 21
1 und 21" zugekehrten Seiten der am stärksten belasteten Wände, wie die Frontplatte
1 und die Zwischenwände 18 und 19 mit einer Bleischicht 36 (Fig. 6) von etwa 1,5 mm
versehen-.
[0018] Das Innere des Gehäuses ist mit Schalldämpfungsmaterial, wie Glasfasermatten oder
Glaswolle, ausgelegt. Aus Gründen der Uebersichtlichkeit ist dieses Schalldämpfungsmaterial
in den Figuren nicht dargestellt.
[0019] Die Tiefton-, Mittelton- und Hochtonlautsprecher sind phasenlinear angeordnet, d.h.
die genannten Lautsprechergruppen sind gegenüber den vorangehenden um etwa 4 cm zurückversetzt
angeordnet, wie dies aus der Fig. 3 am besten sichtbar ist. Die Mitteltonlaütsprecher
4 und 5 sind bündig mit der Frontplatte 1 angeordnet, während die Tieftonlautsprecher
2 und 3 mit Hilfe von Distanzringen 35 vorversetzt sind, während die Hochtonlautsprecher
7 und 8 in der zurückversetzten Schallwand 6 angeordnet sind.
[0020] Die oben beschriebene Lautsprecherboxe weist ein sehr gutes Frequenzverhalten auf.
Es treten keine Rumpelgeräusche auf und der Literinhalt der Lautsprecherboxe kann
bei gleicher Leistungsabgabe um etwa 20 % gegenüber bisher bekannten Lautsprecherboxen
reduziert werden.
1. Lautsprecherboxe mit einem eine frontseitige Schallwand aufweisenden Gehäuse und
wenigstens einem an der Schallwand angeordneten Tiefton- und Mitteltonlautsprecher,
wobei das Gehäuse wenigstens eine den Tief- .tonlautsprecher aufnehmende Kammer aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Kammer durch zwei schräg zu den Seitenwänden
(14) des Gehäuses angeordnete Zwischenwände (18, 19) in drei Raumabschnitte (21, 21',
21") unterteilt ist, und dass die Raumabschnitte durch je einen Ausschnitt (23, 24)
in jeder Zwischenwand miteinander in Verbindung stehen.
2. Lautsprecherboxe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Ausschnitt
ein vorzugsweise plastisch verformbares Schalldämpfungselement (25) eingesetzt ist.
3. Lautsprecherboxe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalldämpfungselement
ein zwischen zwei Textilgeweben (26, 27) angeordnetes faseriges schallschluckendes
Dämpfungsmaterial (28) umfasst.
4. Lautsprecherboxe nach einem der Ansprüche 1- bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
an der Rückseite des Gehäuses ein sich von unten nach oben erstreckender und wenigstens
einen der Raumabschnitte mit der Umgebungsatmosphäre verbindender Druckausgleichsdurchgang
(29) vorhanden ist.
5. Lautsprecherboxe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckausgleichsdurchgang
durch die Rückwand (16) des Gehäuses und eine im wesentlichen parallel zur Rückwand
angeordnete Trennwand (30) gebildet ist, dass zwischen der Rückwand und der Trennwand
eine Platte (33) aus schallschluckendem Material angeordnet ist, und dass die Platte
von unten nach oben verlaufende Nuten (34) aufweist.
6. Lautsprecherboxe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende
der Rückwand zum Bilden eines Eingangsschlitzes (31) des Druckausgleichsdurchganges
über das untere Ende der Trennwand vorsteht und dass das obere Ende der Trennwand
zum Bilden eines Ausgangsschlitzes (32) über das obere Ende der Rückwand vorsteht.
7. Lautsprecherboxe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenflächen der die Raumabschnitte begrenzenden Wände zum Unterdrücken oder Verhindern
von Fremdresonanzen mit einer vorzugsweise 1,5 mm dicken Bleischicht (36) versehen
sind.