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EP 0 009 081 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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25.11.1981 Patentblatt 1981/47 |
(22) |
Anmeldetag: 10.07.1979 |
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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung gegerbter Häute und Felle
Process and apparatus for the manufacture of tanned hides and skins
Procédé et dispositif de préparation de peaux et de cuirs tannés
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT NL |
(30) |
Priorität: |
19.07.1978 DE 2831617
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.04.1980 Patentblatt 1980/07 |
(71) |
Anmelder: BMD Badische Maschinenfabrik Durlach GmbH |
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76227 Karlsruhe (DE) |
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Erfinder: |
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- Schindlmayr, Peter
D-5308 Rheinbach (DE)
- Zäpfel, Horst
D-7500 Karlsruhe 41 (DE)
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Vertreter: Lichti, Hans et al |
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung gegerbter
Häute und Felle mit folgenden, als Naßprozesse bezeichneten Verfahrensstufen: Weichen
(soak, tremper, rinverdire, remojar) der Haut, Äschern (lime, pelaner, calcinare,
encalar) in stark alkalischer Lösung, Entkalken (delime, dechauler, decalcinare, desencalar)
(Neutralisieren) in saurer Lösung, Beizen (bate, confiter, purgare, rendir), z. B.
mittels proteolythischer Enzyme, Pickeln (pickle, pickler, piclare, piquelar) mittels
Säuren und Salzen, Gerben (tan, tanner, conciare, curtir) z. B. mittels Chrom-III-Salzen,
Nachgerben (retan, retanner, riconciare, recurtir), Fetten der Haut und gegebenenfalls
Färben.
[0002] Naßprozeß eines Gerbereibetriebs laufen in faßartigen Behältern unter vielfacher
Umwälzung und bei unterschiedlich langer Einwirkungszeit ab. Neben diesen Naßprozessen
finden noch mechanische Bearbeitungsvorgänge, z. B. das Entfleischen, das Spalten
des Leders etc. statt, die auf Maschinen durchgeführt werden. Nachfolgend wird auf
die einzelnen Prozesse näher eingegangen:
[0003] Die frischen Häute werden mit Salz konserviert und gelangen in diesem Zustand in
die Gerberei. Durch die Salzkonservierung wird der Haut Gewebewasser entzogen, das
bei dem ersten Prozeß in der Gerberei, dem Weichen, wieder zugeführt wird. Dies geschieht
in sehr langen Flotten (float, bain, bagno, bano) von 200 -400%, d. h. es wird an
Wasser das 2- bis 4fache des Hautgewichtes benötigt. Nach dem Weichen hat die Haut
etwa den ursprünglichen Wassergehalt.
[0004] Beim nachfolgenden Äschern wird in Flotten von ca. 150-300% eine stark alkalische
Behandlung bis ph 14 durchgeführt, wobei die Flotte in der Regel Sulfidionen enthält.
Beim Äschern werden die Haare chemisch aufgelöst (versulzt) und natürliche Fette der
Haut verseift. Weiterhin wird die Eiweißsubstanz der Haut angegriffen, in ihrem Aufbau
umgewandelt und die Haut für die Lederherstellung vorbereitet (aufgelockert, aufgeschlossen).
Während das Abwasser beim Weichen relativ harmlos und nur in geringem Umfang mit organischen
Stoffen belastet ist, enthält das Abwasser aus dem Äscher außer den Sulfiden vor allem
verseiftes Fett und aufgelöste Haare und führt zu einer erheblichen chemischen und
biologischen Belastung des Abwassers.
[0005] Nach dem Äschern wird die Rückseite der Haut von Fleischresten und Unterhaut-Bindegewebe
mechanisch gesäubert und anschließend gespalten (split, refendre, spaccare, dividir),
d. h. auf einheitliche Dicke gebracht. Die Haut liegt dann in Form der Blöße (pelt,
peau entripe, trippa, piel en tripa) vor. Die anschließenden Verfahrensstufen geschehen
bei Flotten zwischen 30 und 200% in folgenden Phasen: Beim Entkälken wird die alkalische
Haut durch Zugabe von Säuren und sauren Salzen neutralisiert. Die entstehenden Neutralsalze
werden ausgewaschen. Beim anschließenden Beizen werden der Haut proteolythische Enzyme
zugeführt, welche die Eiweißsubstanz der Haut weiter verändern und abbauen. Schließlich
wird die Haut im Pickel mit Säure und Salz behandelt und sauer gestellt, was Voraussetzung
für das Chromgerben ist.
[0006] In der Regel werden Chrom-III-Salze verwendet, welche die von Natur aus verderbliche
Haut dauerhaft beständig machen, also Bakterienbildung verhindern, Fäulnisprozesse
vermeiden etc. Auch beim Chromgerben fällt problematisches Abwasser an, das vor allem
mit Chrom-lll belastet ist. An das Chromgerben schließt sich eine Nachgerbung, die
mit Hilfe individueller Rezepte der Haut das endgültige und gewünschte Aussehen gibt,
an. Dann wird die Haut bei einer Flottenlänge von 50 bis 300% nacheinander gefettet
und gegebenenfalls gefärbt. Beim Fetten wird dem Leder die notwendige Geschmeidigkeit
und Flexibilität verliehen. Auch die hier anfallenden Abwässer sind wiederum in großem
Umfang mit organischen und anorganischen Substanzen versetzt.
[0007] Die Naßprozesse in der Gerberei sind aus mehreren Gründen technisch unbefriedigend.
Die Haut muß mehrere Verfahrensstufen durchlaufen, die teils chargenweise mit bis
zu 20 to Hautgewicht (Naßprozesse), teils in Einzelbearbeitung (mechanische Verfahrensstufen)
ablaufen. Dies erfordert mehrfach das Auflösen der Chargen, Vereinzeln und Orientieren
(Ausrichten nach Kopf und Schild) der Häute, ist also zeit-und arbeitsaufwendig. Große
Häute können eine Fläche bis 6 m
2 aufweisen und je nach Wassergehalt bis zu 100 kg wiegen. Da der Transport in weiten
Bereichen des Gerbereibetriebs von Hand durchzuführen ist, werden entsprechend viele
Arbeitskräfte benötigt. Auf Grund der aggressiven Chemikalien und der von der Haut
stammenden organischen Substanzen lassen sich kaum hygienische Arbeitsbedingungen
für das Personal schaffen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vorschlag für die Naßprozesse zu
unterbreiten, der eine Reduzierung der Arbeitskräfte und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen
bringt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lösungen und Flüssigkeiten
einer oder mehrerer der vorgenannten Verfahrensstufen außer Fetten in die Haut durch
Impfen eingeschleust werden. Dabei erfolgt das Impfen vorzugsweise bei hohem Druck
von beispielsweise 50 bis über 100 bar.
[0010] Mit diesem Impfen, das nur für einzelne, aber auch für alle Verfahrensstufen vorgesehen
werden kann, erübrigen sich die Flotten und die umlaufenden Behälter. Es braucht nur
die effektiv notwendige Menge an Lösungen und Flüssigkeiten in die Haut geimpft werden,
so daß erhebliche Kosten für den Betriebsstoffeinsatz eingespart werden. Auch sind
die Arbeitskräfte kaum mehr arbeitshygienischen Gefahren ausgesetzt. Da sich das Impfen
der Haut auf kontinuierlich arbeitenden Transporteinrichtungen durchführen läßt, entfällt
das Manipulieren und Transportieren von Hand. Sowohl der Wasserverbrauch als auch
die Abwasserabgabe werden erheblich reduziert. Da die Wirksamkeit der Prozesse nicht
mehr von der natürlichen Penetration der Flüssigkeiten in die Haut abhängig ist, können
auch andere Chemikalien mit dem Ziel verbesserter Wirtschaftlichkeit und günstigerer
Gebrauchseigenschaften eingesetzt werden. Schließlich eröffnet das erfindungsgemäße
Verfahren die Möglichkeit, die Haut über ihre Breite unterschiedlich zu behandeln.
Dies ist deshalb von Bedeutung, weil die Haut bekanntlich im Rückenbereich eine völlig
andere Struktur als in den Hals- und Bauchteilen aufweist. Da das Walken der Haut
durch Umwälzprozesse entfällt, werden das natürliche Fasergefüge bewahrt und Beschädigungen
der Haut vermieden.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Impfen von der Fleischseite
der Haut her durchgeführt. Dadurch wird zum einen die Narbenseite der Haut, die das
Erscheinungsbild und den Wert des Leders maßgeblich beeinflussen, in keiner Weise
angegriffen. Zum anderen werden bei der Äscher-Behandlung die Haare von der Wurzel
her angegriffen und gelockert und auf diese Weise chemisch von der Haut getrennt und
können technischen (Bürsten- und Filzherstellung) oder landwirtschaftlichen Zwecken
(Langzeit-Dünger) zugeführt werden. Die Protein-Belastung des Abwassers, die bisher
durch das vollständige chemische Auflösen der Haare gegeben war; entfällt.
[0012] Wie schon angedeutet, können einzelne Naßprozesse auch in herkömmlicher Weise in
das erfindungsgemäße Verfahren integriert werden, insbesondere das Äschern, bei dem
jeder Gerber seine eigenen Rezepte anwendet. Dabei ist von Vorteil, daß die Äscherweiche
wiederverwendet werden kann, da sie keine gelösten Eiweißsubstanzen enthält.
[0013] Die Erfindung ist weiterhin auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gerichtet, von der nachfolgend Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung beschrieben
sind. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Gesamtanlage,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch eine Ausführungsform eines Kolbenschießgerätes,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Ausführungsform der Anlage
und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Anlage gemäß Fig. 3.
[0014] Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Unterlage 1 und einer Düseneinrichtung
2, die an einem die Unterlage überspannenden, portalartigen Träger 3 angebracht ist.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Unterlage 1 als endlos umlaufendes, schrittweise
angetriebenes Transportband ausgebildet, während der Träger 3 ortsfest angeordnet
ist. Statt dessen kann die Unterlage 1 als ortsfester Tisch und der Träger 3 als Fahrschlitten
ausgebildet sein.
[0015] Die Unterlage 1 kann aus Filz, Gummi oder einem anderen schwach nachgiebigen Werkstoff
bestehen und zumindest im Bereich der Düseneinrichtung 2 über einen starren Gegenhalter,
z. B. eine Platte, laufen. Die Düseneinrichtung weist mehrere Kolbenschießgeräte 4
auf, die in zwei parallelen, zueinander versetzten Reihen angeordnet sind. Die Kolbenschießgeräte
4 werden über Leitungen 5 mit Druckmittel beaufschlagt, während den Schießzylindern
der Kolbenschießgeräte über nicht gezeigte Leitungen die einzuimpfenden Lösungen bzw.
Flüssigkeiten aus einem Vorratsbehälter 6 zugeführt werden.
[0016] In Fig. 2 ist ein Kolbenschießgerät 4 näher gezeigt. Es besteht aus einem Gehäuse
7 mit Druckzylinder 8, in welchem ein Kolben 9 geführt ist. Dieser wird an seiner
Stirnseite 10 intermittierend mit Druckmittel beaufschlagt (Leitung 5 in Fig. 1).
Der Kolben 9 ist an seiner gegenüberliegenden Stirnseite zu einem Schießkolben 11
verlängert, der in dem Schießzylinder 12 läuft. Dieser wiederum verengt sich zu einer
Düse 13, die in einem konvexen Düsenkopf 14 ausmündet. In den von der Düse 13 gebildeten
Kanal mündet seitlich ein Kanal 15 ein, der an den Vorratsbehälter 6 (Fig. 1) angeschlossen
ist. Die Rückstellung des Schießkolbens 11 bzw. des Kolbens 9 kann durch eine Feder
erfolgen.
[0017] Auf die Unterlage 1 (Fig. 1) werden die Häute 16 mit der Haar- bzw. Narbenseite aufgelegt
und schrittweise unter der Düseneinrichtung 2 hindurchbewegt. Die Schrittlänge richtet
sich nach der Anzahl von Reihen der Kolbenschießgeräte, die an dem Träger 3 angeordnet
sind. Nach jedem Schritt der Unterlage 1 wird die Düseneinrichtung 2 auf die Fleischseite
abgesenkt. Dabei werden die konvexen Düsenköpfe 14 auf die Haut aufgedrückt. Es erfolgt
ein Schuß durch alle Düsen. Danach wird die Düseneinrichtung 2 wieder angehoben, die
Haut um einen Schritt weiterbewegt, so daß ein neuer Schießzyklus beginnen kann. Statt
die Düseneinrichtung 2 abzusenken und anzuheben, kann auch die Unterlage 1 im Bereich
unterhalb des Trägers 3 in der Höhe beweglich sein, indem beispielsweise der oben
erwähnte Gegenhalter angehoben und abgesenkt wird.
[0018] In der Praxis haben sich Schießdrucke von 100 bar bewährt. Gute Ergebnisse konnten
weiterhin bei einem Rasterabstand der Düsen zwischen 2 und 5 cm bei einem Schußvolumen
je Düse zwischen 0,5 bis 2 ml erzielt werden. Die Haut wurde bis zur Haar- bzw. Narbenseite
intensiv durchdrungen, wobei die Ausbreitung um jede Düse etwa kreisförmig mit einem
Durchmesser zwischen 20 bis 35 mm erfolgte.
[0019] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 weist die Vorrichtung einen Standrahmen
20 auf, an dem die insgesamt mit 1 bezeichnete Unterlage angebracht ist. Der die Kolbenschießgeräte
4 aufnehmende Träger 3 überspannt auch hier die Unterlage 1 über deren gesamte Breite
(s. Fig. 4).
[0020] Die Unterlage 1 weist als wesentliches Tei! einen Schrittförderer 21 mit einer Platte
22 auf, an der Schwingen 23 gelenkig angreifen, die ihrerseits am Standrahmen 20 gelagert
sind. Die Schwingen sind zumindest paarweise vorgesehen, wobei ein Paar mit einem
hydraulischen oder pneumatischen Antrieb 24 versehen ist, der die Schwingen (23) aus
der ausgezogenen wiedergegebenen geneigten Stellung in die gestrichelt gezeigte senkrechte
Stellung bewegt und dabei die Platte 22 anhebt und in Richtung 25 vorschiebt. Beim
Rückhub des Antriebs senkt sich die Platte unter gleichzeitiger Rückwärtsbewegung.
Dabei wird die Haut 16 ähnlich wie bei einer Nähmaschine schrittweise vorwärts bewegt.
[0021] Vor der Platte 22 ist ein ortsfester Einlauftisch 26 und davor eine Auflagerrolle
27 für die Haut 16 angeordnet. Die Platte 22 ist mit einer Aussparung 28 versehen,
unterhalb der je ein Gegenhalter 29 für jedes Kolbenschießgerät 4 angeordnet ist.
Der Gegenhalter ist von einem Schwenkhebel gebildet, der bei 30 am Standrahmen 20
gelagert ist und an seinem freien Ende eine Auflagerfläche 31 für die Haut 16 aufweist.
Ferner greift an diesem Ende ein hydraulischer oder pneumatischer Antrieb 32 an, der
den Gegenhalter 29 durch die Aussparung 28 der Platte 22 hebt und wieder absenkt.
[0022] Die Antriebe der Kolbenschießgeräte 4, der Platte 22 und der Gegenhalter 29 sind
steuerungstechnisch so miteinander verknüpft, daß nach einem Injektionsschuß zunächst
die Gegenhalter 29 aus der in Fig. 3 gezeigten Stellung in die gestrichelt wiedergegebene
Stellung abgesenkt, anschließend die Schwingen 23 in die gestrichelte Stellung verschwenkt
werden, wobei die Haut 16 um einen Schritt nach vorne bewegt und ein noch nicht behandelter
Streifen unter die Kolbenschießgeräte 4 gelangt. Dann gehen die Gegenhalter 29 wieder
nach oben und drücken die Haut gegen die Düsen. Zugleich geht die Platte 22 wieder
zurück, wobei die Haut 16 nicht mitgenommen wird, da sie festgeklemmt ist und sich
die Platte 22 außerdem nach unten bewegt. Während dieses Vorgangs erfolgt ein Schuß
durch sämtliche Düsen. Da je nach Lage der Haut einige Düsen außerhalb derselben liegen
kann unterhalb der Aussparung 28 eine nicht gezeigte Auffangwanne angeordnet sein.
1. Verfahren zur Herstellung gegerbter Häute und Felle mit folgenden als Naßprozesse
bezeichneten Verfahrensstufen:
a) Weichen der Haut;
b) Äschern mit alkalischem Medium;
c) Entkälken (Neutralisieren) mit saurem Medium;
d) Beizen mittels proteolythischer Enzyme;
e) Pickeln mittels Säuren und Salzen;
f) Gerben, z. B. mittels Chrom-III-Salzen;
g) Nachgerben;
h) Fetten der Haut und gegebenenfalls
i) Färben
dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen bzw. Flüssigkeiten einer oder mehrerer der
Verfahrensstufen a) bis g) und i) in die Haut durch Impfen unter hohem Druck eingeschleust
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck mehr als 50 bar,
vorzugsweise mehr als 100 bar beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen bzw.
Flüssigkeiten der Haut in dosierten Mengen zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen bzw. Flüssigkeiten
verschiedenen Hautpartien in unterschiedlich dosierter Menge zugeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Impfen
von der Fleischseite der Haut her durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine die Haut (16) auf der Haar bzw. Narbenseite aufnehmende Unterlage (1) und
eine auf die Fleischseite der Haut (16) aufsetzbare Düseneinrichtung (2), mittels
der die Lösungen bzw. Flüssigkeiten unter Druck eingeimpft werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düseneinrichtung (2)
mehrere in wenigstens einer Reihe nebeneinander angeordnete Kolbenschießgeräte (4)
aufweist, deren Schießzylinder (12) jeweils zu einer Düse (13) verengt sind, und daß
in den Schießzylinder (12) bzw. die Düse (13) eine Zuleitung für die Lösungen bzw.
Flüssigkeiten einmündet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenschießgeräte
(4) in zwei parallelen, gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenschießgeräte
(4) an einem die Unterlage (1) überspannenden Träger (3) angeordnet sind und dieser
und die Unterlage (1) in Richtung der Erstreckung der Haut (16) relativ zueinander
bewegbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (3) mit der Düseneinrichtung und die Unterlage (1) in Richtung senkrecht zur
Erstreckung der Haut (16) relativ zueinander bewegbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlage (1) aus einem die Haut (16) aufnehmenden, hin- und hergehenden Schrittförderer
(21) und einem gegen die Düseneinrichtung (4) anhebbaren Gegenhalter (29) besteht,
der durch eine Aussparung (28) der Auflagefläche (22) des Schrittförderers für die
Haut (16) hindurchgreift und diese im Arbeitstakt des Schrittförderers gegen die Düsen
(13) der Kolbenschießgeräte (4) andrückt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrittförderer
(21) aus einer Platte (22) gebildet ist, die auf einer schwach nach oben gekrümmten
Bahn bewegt wird und die Aussparung (28) für den Gegenhalter (29) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (22) an zwei
mit Abstand voneinander angeordneten Schwingen (23) gelagert ist, von denen eine angetrieben
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gegenhalter (29) aus mehreren nebeneinander angeordneten Schwenkhebeln besteht, von
denen je einer einer Düse (13) zugeordnet ist und die an ihrem durch die Aussparung
(28) des Schrittförderers (21) hindurchgreifenden freien Ende eine Auflagefläche (31)
für die Haut (16) aufweisen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schwenkhebel (29)
ein Hydraulikantrieb (32) zugeordnet ist, der an dem freien Ende des Schwenkhebels
angreift.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebe (24, 32) des Schrittförderers (21), des Gegenhalters (29) und die Kolbenschießgeräte
(4) steuerungstechnisch verknüpft sind.
1. Method for the manufacture of tanned hides and skins with the following steps of
procedure, the so called wet processes:
a) Soaking of the hide
b) Liming in alcaline medium
c) Deliming in acid medium
d) Bating by proteolytic enzymes
e) Pickling by means of acids and salts
f) Tanning for example by means of chromium-Ill-salts
g) Retanning
h) Fatliquoring of the hide and, if necessary,
i) Dyeing,
characterized in that the solutions or liquids used in one or more of the procedure
steps a) to g) and i) are introduced into the hide or skin by injection under high
pressure.
2. Method according to claim 1, characterized in that the pressure exceeds 50 bars
preferably 100 bars.
3. Method according to claim 1 or 2, characterized in that the solutions or liquids
are introduced into the hide in dosed quantities.
4. Method according to claim 3, characterized in that the solutions or liquids are
introduced into different parts of the hide or skin in quantities of varying dosages.
5. Method according to one of the claims 1 to 4, characterized in that the injection
is effected from the flesh side of the hide.
6. Device for carring out the method according to one of the claims 1 to 5, characterized
in a base (1) supporting the hide (16) from hair - or grain side and in a jet unit
(2) adapted to be applied to the flesh side of the hide (16) and by means of which
the solutions or liquids are injected under pressure.
7. Apparatus according to claim 6, characterized in that the jet unit (2) comprises
several piston-type shooting devices (4) arranged side by side in at least one row,
each shooting device having a shooting cylinder (12) tapered off to form a jet-nozzle
(13), and that a tube supplying the solutions or liquids leads to the shooting cylinder
(12) or to the jet-nozzle (13).
8. Apparatus according to claim 6 or 7, characterized in that the piston-type shooting
devices (4) are arranged in two parallel rows displaced relative to each other.
9. Apparatus according to claim 7 and 8, characterized in that the piston-type shooting
devices (4) are arranged on a beam (3) extending over the base (1) and that the beam
(3) and the base (1) are movable relatively to one another in parallel direction with
regard to the extension of the hide (16).
10. Apparatus according to claim 6 to 9, characterized in that the beam (3) with the
jet unit (2) and said base (1) are movable relatively to one another in vertical direction
with regard to the extension of the hide (16).
11. Apparatus according to claim 6 to 10, characterized in that the base (1) consists
of an oscillating stepwise working and the hide receiving conveyor (21) and a holding-up
member (29) movable against the jet unit (2), said conveyor comprising a hide-supporting
(22) with an opening (28) providing a passage for said holding-up member (29) which
presses the hide (16) against the nozzle of the piston shooting device (4) step by
step.
12. Apparatus according to claim 11, characterized in that the conveyor consists of
a plate (22) movable on a path smoothly curved upwards and provided with said passage
opening (28) for the holding-up member (29).
13. Apparatus according to claim 12, characterized in that the plate (22) is mounted
at two rockers (23) arranged with distance from one another one of this rockers being
driven.
14. Apparatus according to claim 11 to 13, characterized in that the holding-up member
consists of a plurality of pivoting levers (29) mounted side by side, each of said
levers (29) being arranged in correspondence to one nozzle (13) and comprising at
its free end passing through the passage opening (28) of the conveyor (21) a bearing-surface
(31) for the hide.
15. Apparatus according to claim 14, characterized in that each of said levers (29)
is pivoted by a hydraulic driving means (32) engaging the lever at its free end.
16. Apparatus according to claim 11 to 15, characterized in that the driving means
(22, 32) of said conveyor (21), said holding-up member (29) and said shooting devices
(4) are coupled by control means.
1. Procédé de préparation par voie humide de peaux et cuirs en croûte, comprenant
les mesures consistant à:
a) tremper la peau;
b) pelaner au moyen d'un agent alcalin;
c) déchauler (neutraliser) au moyen d'un agent acide;
d) confiter au moyen d'un enzyme proteolyti- que;
e) pickler au moyen d'acides et de sels;
f) tanner, par exemple au moyen de sels de chrome III
g) retanner;
h) graisser la peau et, éventuellement,
i) teindre;
caractérisé en ce que les solutions ou liquides utilisés pour l'une ou plusieurs des
mesures a à get i du procédé sont introduits par inoculation sous haute pression dans
la peau.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la pression est supérieure
à 50 bars, avantageusement supérieure à 100 bars.
3. Procédé selon la revendication 1 ou la revendication 2, caractérisé en ce que les
solutions ou liquides sont fournis à la peuen des quantités dosées.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que les solutions ou liquides
sont fournis à des parties diverses de la peau en quantités dosées différentes.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que
l'inoculation est réalisée à partir du côté chair de la peau.
6. Installation pour mettre en oeuvre le procédé selon l'une quelconque des revendications
1 à 5, caractérisée par un support (1) recevant la peau (16) du côté des poils ou
côté fleur, et par un dispositif (2) à buses puvant être posé sur le côté chair de
la peau (16), dispositif au moyen duquel les solutions ou liquides sont inoculés sous
pression.
7. Installation selon la revendication 6, caractérisée en ce que le dispositif (2)
à buses comprend plusieurs appareils (4) de chasse à piston disposés côte à côte au
moins sur un rang, et dont les cylindres de chasse (12) sont chacun reliés à une buse
(13), et en ce qu'un conduit pour les solutions ou liquides débouche dans le cylindre
de chasse (12) ou la buse (13).
8. Installation selon la revendication 6 ou la revendication 7, caractérisée en ce
que les appareils (4) de chasse à piston sont disposés sur deux rangs parallèles décalés
l'un par rapport à l'autre.
9. Installation selon l'une des revendications 7 et 8, caractérisée en ce que les
appareils de chasse à piston sont disposés sur une poutre (3) enjambant le support
(1), et en ce que cette poutre et le support (1) sont mobiles relativement l'un par
rapport à l'autre dans la direction de l'étendue de la peau (16).
10. Installation selon l'une quelconque des revendications 6 à 9, caractérisée en
ce que la poutre (3) portant le dispositif à buses et le support (1) sont mobiles
relativement l'une par rapport à l'autre dans la direction perpendiculaire à l'étendue
de la peau (16).
11. Installation selon l'une quelconque des revendications 6 à 10, caractérisée en
ce que le support (1) consiste en un convoyeur pas à pas (21) de va-et-vient recevant
la peau (16), et en une contre-butée (29), soulevable vers le dispositif à buses (4),
qui passe au travers d'un évidement (28) de la surface de support (22) du convoyeur
pas à pas, et qui applique la peau (16) contre les buses (13) des appareils (4) de
chasse à piston, en suivant la cadence de travail du convoyeur pas à pas.
12. Installation selon la revendication 11, caractérisée en ce que le convoyeur pas
à pas (21) est constitué par une plaque (22) qui est déplacée sur une trajectoire
légèrement incurvée vers le haut, et qui présente l'évidement (28) pour la contre-butée
(29).
13. Installation selon la revendication 12, caractérisée en ce que la plaque (22)
est montée sur deux éléments oscillants (23) disposés à distance l'un de l'autre,
dont l'un est entraîné.
14. Installation selon l'une quelconque des revendications 11 à 13, caractérisée en
ce que la contre-butée (29) consiste en plusieurs leviers oscillants disposés l'un
à côté de l'autre, chacun d'entre eux étant associé à une buse (13), et présentant,
à leur extrémité libre passant au travers de l'évidement (28) du convoyeur pas à pas
(21), une surface d'appui (31) pour la peau (16).
15. Installation selon la revendication 14, caractérisée en ce que chaque levier oscillant
(29) est associé à une commande hydraulique (32) qui agit sur l'extrémité libre du
levier oscillant.
16. Installation selon l'une quelconque des revendications 11 à 15, caractérisée en
ce que les commandes (24, 32) du convoyeur pas à pas (21) et de la contre-butée (29),
ainsi que les appareils (4) de chasse à piston, sont sous la dépendance d'une commande
commune.