(19)
(11) EP 0 040 299 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.1981  Patentblatt  1981/47

(21) Anmeldenummer: 81101722.7

(22) Anmeldetag:  09.03.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 41/44, B65D 81/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.05.1980 DE 3018876

(71) Anmelder: Alcan Ohler GmbH
D-5970 Plettenberg/Ohle (DE)

(72) Erfinder:
  • Barnewitz, Manfred
    D-5970 Plettenberg-Ohle (DE)
  • Finger, Rudolf
    D-5970 Plettenberg-Ohle (DE)
  • Schüppstuhl, Heinz
    D-5750 Menden 2 (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Deckel aus Folienmaterial für rechteckige Behälter, insbesondere Menüschalen, sowie Verfahren zu dessen Herstellung


    (57) Deckel (22) aus Folienmaterialzum allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden, an den Ecken abgerundeten Randflansch eines rechteckigen Behälters, insbesondere einer Menüschale, wobei der Deckel (22) an zwei gegenüberliegenden Seiten je eine Griffzunge (14) hat, die auf die Oberseite des Deckels zurückgefalzt ist, wobei zum zerstörungsfreien Ablösen des Deckels von dem Behälter, ohne daß dabei Verschmutzungen durch abtropfende Speisereste oder Abspritzen von Flüssigkeiten durch schwergängiges Öffnen zu befürchten sind, der Deckel (22) aus einem im wesentlichen rechteckigen Folienzuschnitt besteht, dessen Ecken zur Bildung der beiden Griffzungen (14) auf die Oberseite des Folienzuschnitts umgefalzt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel aus Folienmaterial zum allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden, an den Ecken abgerundeten Randflansch eines rechteckigen Behälters, insbesondere einer Menüschale, wobei der Deckel an zwei gegenüberliegenden Seiten je eine Griffzunge hat, die auf die Oberseite des Deckels zurückgefalzt ist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Deckels.

    [0002] Durch die DE-OS 21 39 588 ist ein dünnwandiger Behälter für Fertiggerichte bekannt geworden, dessen aus Aluminiumfolie bestehender Deckel an den Schmalseiten ebenfalls Griffzungen hat, die auf die Oberseite des Deckels zurückgefalzt sind. Zur Bildung der Griffzungen wird bei der Herstellung dieses Deckels von einem rechteckigen Folienzuschnitt ausgegangen, dessen vier Ecken abgeschnitten werden. Außerdem ist der Umbördelungsbereich dieses bekannten Deckels an vier paarweise gegenüberliegenden Stellen eingeschnitten, wobei die Einschnitte paarweise durch Knicklinien verbunden sind. Dadurch soll erreicht werden, daß beim Öffnen des Behälters nach dem Aufziehen der beiden Griffzungen diese an den vorbereiteten Knicklinien nach oben abgebogen werden können, worauf der Deckel vom Behälter in der Deckelebene abgezogen werden soll, wobei die Randflansche an den beiden Längsseiten des Behälters als Führungen wirken sollen.

    [0003] Nachteilig bei der bekannten Ausführung ist, daß für die Bildung der Griffzungen der Folienzuschnitt zunächst einer Schneidoperation unterworfen werden muß. Außerdem hat sich herausgestellt, daß die Umbördelungen-des Deckels an den beiden Längsrändern in den meisten Fällen so eng an dem Randflansch des Behälters anliegen, daß ein schubfach- ähnliches Abschieben des Deckels nur schwer oder gar nicht möglich ist. Im übrigen würde ein derartiges Abziehen des Deckels unvermeidlich zu Beschmutzungen des Eßplatzes führen, da an der Unterseite des Deckels Speisereste hängen, die während des Abziehvorganges abtropfen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel aus Folienmaterial der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß dieser zerstörungsfrei von dem durch ihn verschlossenen Behälter gelöst werden kann, ohne daß dabei Verschmutzungen durch abtropfende Speisereste oder Abspritzen von Flüssigkeiten durch schwergängiges Öffnen zu befürchten sind.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Deckel aus einem im wesentlichen rechteckigen Folienzuschnitt besteht, dessen Ecken zur Bildung der beiden Griffzungen auf die Oberseite des Folienzuschnitts umgefalzt sind.

    [0006] Durch diese Lösung wird das Öffnen des Deckels wesentlich erleichtert, ohne daß dieser zerstört wird. Wenn nämlich beim Öffnen die Griffzungen aufgezogen worden sind, liegen die umgefalzten Ecken frei und können nunmehr ihrerseits erfaßt und umgeklappt werden, so daß beim Hochziehen der Ecken der Deckel auch in den Eckbereichen vom Behälter gelöst wird. Beim weiteren Hochziehen der Ecken werden auch die umgebördelten Ränder, die keine Griffzungen aufweisen, aufgezogen, so daß anschließend der Deckel nach loben abgenommen werden kann.

    [0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Deckels gelöst, das darin besteht, daß man bei einem im wesentlichen rechteckigen Folienzuschnitt zunächst die vier Ecken auf die Oberseite des Folienzuschnittes falzt und die dadurch gebildeten Griffzungen an den beiden-gegenüberliegenden Seiten auf die Oberseite falzt, worauf man in an sich bekannter Weise und unter Bildung angerundeter Ecken den Randbereich nach unten abwinkelt.

    [0008] Dieses Verfahren hat gegenüber der bekannten Herstellungsweise den Vorzug, daß bei der Bearbeitung des Folienzuschnittes kein Abfall anfällt, weil die Ecken nicht abge- 5 schnitten, sondern umgefalzt werden. Außerdem wird durch das Umfalzen der Ecken eine nachteilige Materialzusammenballung beim Umbördeln der Ränder in den Eckbereichen vermieden.

    [0009] Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.

    [0010] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht eines rechteckigen Folienzuschnitts für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Deckels,

    Fig. 2, 3 und 4 anschließende Bearbeitungsschritte bei der Herstellung des Deckels,

    Fig. 5A und 5B eine Seitenansicht und eine Draufsicht eines durch einen Deckel verschlossenen Behälters,

    Fig. 6A und 6B eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf den in Fig. 5 gezeigten Behälter beim Beginn des Öffnens,

    Fig. 7A und ?B den Fig. 6A und 6B entsprechende Darstellungen des Behälters beim weiteren Öffnen und

    Fig. 8 einen vollständig geöffneten Behälter mit abgenommenem Deckel.



    [0011] Wie Fig. 7 zeigt, können nun die Ecken 12 erfaßt werden, und zwar jeweils die paarweise diagonal gegenüberliegenden Ecken, die dann durch diagonales Anziehen nach außen vom Randflansch 26 gelöst werden. Bei diesem diagonalen Lösen der Ecken 12 bleibt der Behälter 24 sicher auf seinem Platz stehen. Durch weiteres Aufziehen der Ecken 12 löst sich schließlich allmählich auch der restliche, unter den Randflansch 26 umgebördelte Rand des Deckels 22, so daß dieser schließlich zerstörungsfrei und mühelos nach oben abgehoben werden kann (vgl. Fig. 8).

    [0012] Während des gesamten Öffnungsvorganges bleibt der Behälter ständig an seinem Platz stehen; aufgrund des Abhebens des Deckels 22 über den Behälter 24 tropfen an der Unterseite des Deckels 22 haftende Füllgutreste nur in den Behälter 24 zurück und verschmutzen dadurch nicht den Eßplatz.

    [0013] Wie bereits erwähnt, fällt bei der Herstellung des Deckels 22 kein Abfall an, weil die Ecken 12 des rechteckigen Folienzuschnittes 10 auf dessen Oberseite umgefalzt werden. Dieses Umfalzen der Ecken 12 hat den weiteren Vorteil, daß das nicht abgeschnittene Material zusätzliche Griffzungen bildet, die, wie ausführlich erläutert, ein Lösen des Deckels 22 erleichtem. Die umgefalzten Ecken 12 haben schließlich noch den weiteren Vorteil, daß gerade in den Eckbereichen des Behälters 24, in denen sich die stärkste Plissierung und damit die stärkste Kanülenbildung ergibt, durch die mehrfache Faltung mehr Deckelmaterial vorhanden ist und damit die Abdichtung verbessert wird.

    [0014] Fig. 1 zeigt einen rechteckigen Folienzuschnitt 10 aus Aluminium, aus dem der Deckel gemäß der Erfindung hergestellt werden soll.

    [0015] In einem ersten Arbeitsschritt, der in Fig. 2 dargestellt ist, werden die vier Ecken 12 des Folienzuschnitts 10 auf dessen Oberseite gefalzt. Dadurch entstehen an den beiden Schmalseiten des Folienzuschnitts 10 Griffzungen 14 in Form eines Parallelogramms. Diese Griffzungen 14 werden anschließend an der Mittellinie 16 des Parallelogramms auf die Oberseite des Folienzuschnitts 10 gefalzt, so daß die in Fig. 3 gezeigte Form entsteht.

    [0016] In einem letzten Arbeitsschritt wird der Randbereich 18 unter Bildung abgerundeter Ecken 20 nach unten abgewinkelt, wie Fig. 4A zeigt, die den Schnitt A-A der Fig. 4 darstellt. Damit ist ein zum Verschließen eines Behälters einsatzbereiter Deckel 22 geschaffen.

    [0017] Die Fig. 5A und 5B zeigen die Befestigung eines derartigen Deckels 22 an einem Behälter 24 aus Aluminium, beispielsweise einer Menüschale. An der Oberseite des Behälters 24 läuft ein an den Ecken ebenfalls abgerundeter Randflansch 26 um. Um diesen Randflansch 26 ist der Randbereich 18 des Deckels 22 umgebördelt.

    [0018] Zum Öffnen des Behälters 24 und zum Lösen des Deckels 22 von diesem genügt es nun, die beiden Griffzungen 14 zu erfassen und zunächst nach außen und gleichzeitig schräg nach unten zu ziehen, wie das in Fig. 6A dargestellt ist. Dadurch wird der unter den Randflansch 26 des Behälters 24 umgebördelte Rand des Deckels 22 in diesem Bereich gelöst, wobei auch bereits die diagonal gegenüberliegenden Ecken 12 im umgebördelten Bereich gelockert werden.

    [0019] Wie Fig. 7 zeigt, können nun die Ecken 12 erfaßt werden, und zwar jeweils die paarweise diagonal gegenüberliegenden Ecken, die dann durch diagonales Anziehen nach außen vom Randflansch 26 gelöst werden. Bei diesem diagonalen Lösen der Ecken 12 bleibt der Behälter 24 sicher auf seinem Platz stehen. Durch weiteres Aufziehen der Ecken 12 löst sich schließlich allmählich auch der restliche, unter den Randflansch 26 umgebördelte Rand des Deckels 22, so daß dieser schließlich zerstörungsfrei und mühelos nach oben abgehoben werden kann (vgl. Fig. 8).

    [0020] Während des gesamten Öffnungsvorganges bleibt der Behälter ständig an seinem Platz stehen; aufgrund des Abhebens des Deckels 22 über den Behälter 24 tropfen an der Unterseite des Deckels 22 haftende Füllgutreste nur in den Behälter 24 zurück und verschmutzen dadurch nicht den Eßplatz.

    [0021] Wie bereits erwähnt, fällt bei der Herstellung des Deckels 22 kein Abfall an, weil die Ecken 12 des rechteckigen Folienzuschnittes 10 auf dessen Oberseite umgefalzt werden. Dieses Umfalzen der Ecken 12 hat den weiteren Vorteil, daß das nicht abgeschnittene Material zusätzliche Griffzungen bildet, die, wie ausführlich erläutert, ein Lösen des Deckels 22 erleichtern. Die umgefalzten Ecken 12 haben schließlich noch den weiteren Vorteil, daß gerade in den Eckbereichen des Behälters 24, in denen sich die stärkste Plissierung und damit die stärkste Kanülebildung ergibt, durch die mehrfache Faltung mehr Deckelmaterial vorhanden ist und damit die Abdichtung verbessert wird.


    Ansprüche

    1. Deckel aus Folienmaterial zum allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden, an den Ecken abgerundeten Randflansch eines rechteckigen Behälters, insbesondere einer Menüschale, wobei der Deckel an zwei gegenüberliegenden Seiten je eine Griffzunge hat, die auf die Oberseite des Deckels zurückgefalzt ist, dadurch gekennzeichnet , daß der Deckel (22) aus einem im wesentlichen rechteckigen Folienzuschnitt (10) besteht, dessen Ecken (12) zur Bildung der beiden Griffzungen (14) auf die Oberseite des Folienzuschnitts (10) umgefalzt sind.
     
    2. Verfahren zur Herstellung eines Deckels für einen Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man bei einem im wesentlichen rechteckigen Folienzuschnitt (10) zunächst die vier Ecken (12) auf die Oberseite des Folienzuschnittes (10) falzt und die dadurch gebildeten Griffzungen (14) an den beiden gegenüberliegenden Seiten auf die Oberseite falzt, worauf man in an sich bekannter Weise und unter Bildung abgerundeter Ecken (20) den Randbereich (18) nach unten abwinkelt.
     




    Zeichnung