[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckel aus Folienmaterial zum allseitigen Verbördeln
mit einem umlaufenden, an den Ecken abgerundeten Randflansch eines rechteckigen Behälters,
insbesondere einer Menüschale, wobei der Deckel an zwei gegenüberliegenden Seiten
je eine Griffzunge hat, die auf die Oberseite des Deckels zurückgefalzt ist. Die Erfindung
betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Deckels.
[0002] Durch die DE-OS 21 39 588 ist ein dünnwandiger Behälter für Fertiggerichte bekannt
geworden, dessen aus Aluminiumfolie bestehender Deckel an den Schmalseiten ebenfalls
Griffzungen hat, die auf die Oberseite des Deckels zurückgefalzt sind. Zur Bildung
der Griffzungen wird bei der Herstellung dieses Deckels von einem rechteckigen Folienzuschnitt
ausgegangen, dessen vier Ecken abgeschnitten werden. Außerdem ist der Umbördelungsbereich
dieses bekannten Deckels an vier paarweise gegenüberliegenden Stellen eingeschnitten,
wobei die Einschnitte paarweise durch Knicklinien verbunden sind. Dadurch soll erreicht
werden, daß beim Öffnen des Behälters nach dem Aufziehen der beiden Griffzungen diese
an den vorbereiteten Knicklinien nach oben abgebogen werden können, worauf der Deckel
vom Behälter in der Deckelebene abgezogen werden soll, wobei die Randflansche an den
beiden Längsseiten des Behälters als Führungen wirken sollen.
[0003] Nachteilig bei der bekannten Ausführung ist, daß für die Bildung der Griffzungen
der Folienzuschnitt zunächst einer Schneidoperation unterworfen werden muß. Außerdem
hat sich herausgestellt, daß die Umbördelungen-des Deckels an den beiden Längsrändern
in den meisten Fällen so eng an dem Randflansch des Behälters anliegen, daß ein schubfach-
ähnliches Abschieben des Deckels nur schwer oder gar nicht möglich ist. Im übrigen
würde ein derartiges Abziehen des Deckels unvermeidlich zu Beschmutzungen des Eßplatzes
führen, da an der Unterseite des Deckels Speisereste hängen, die während des Abziehvorganges
abtropfen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel aus Folienmaterial der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß dieser zerstörungsfrei von dem durch ihn verschlossenen Behälter
gelöst werden kann, ohne daß dabei Verschmutzungen durch abtropfende Speisereste oder
Abspritzen von Flüssigkeiten durch schwergängiges Öffnen zu befürchten sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Deckel aus einem im wesentlichen
rechteckigen Folienzuschnitt besteht, dessen Ecken zur Bildung der beiden Griffzungen
auf die Oberseite des Folienzuschnitts umgefalzt sind.
[0006] Durch diese Lösung wird das Öffnen des Deckels wesentlich erleichtert, ohne daß dieser
zerstört wird. Wenn nämlich beim Öffnen die Griffzungen aufgezogen worden sind, liegen
die umgefalzten Ecken frei und können nunmehr ihrerseits erfaßt und umgeklappt werden,
so daß beim Hochziehen der Ecken der Deckel auch in den Eckbereichen vom Behälter
gelöst wird. Beim weiteren Hochziehen der Ecken werden auch die umgebördelten Ränder,
die keine Griffzungen aufweisen, aufgezogen, so daß anschließend der Deckel nach loben
abgenommen werden kann.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Deckels gelöst, das darin besteht, daß man bei einem im wesentlichen
rechteckigen Folienzuschnitt zunächst die vier Ecken auf die Oberseite des Folienzuschnittes
falzt und die dadurch gebildeten Griffzungen an den beiden-gegenüberliegenden Seiten
auf die Oberseite falzt, worauf man in an sich bekannter Weise und unter Bildung angerundeter
Ecken den Randbereich nach unten abwinkelt.
[0008] Dieses Verfahren hat gegenüber der bekannten Herstellungsweise den Vorzug, daß bei
der Bearbeitung des Folienzuschnittes kein Abfall anfällt, weil die Ecken nicht abge-
5 schnitten, sondern umgefalzt werden. Außerdem wird durch das Umfalzen der Ecken eine
nachteilige Materialzusammenballung beim Umbördeln der Ränder in den Eckbereichen
vermieden.
[0009] Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert, das in der
Zeichnung dargestellt ist.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht eines rechteckigen Folienzuschnitts für die Herstellung eines
erfindungsgemäßen Deckels,
Fig. 2, 3 und 4 anschließende Bearbeitungsschritte bei der Herstellung des Deckels,
Fig. 5A und 5B eine Seitenansicht und eine Draufsicht eines durch einen Deckel verschlossenen
Behälters,
Fig. 6A und 6B eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf den in Fig. 5 gezeigten
Behälter beim Beginn des Öffnens,
Fig. 7A und ?B den Fig. 6A und 6B entsprechende Darstellungen des Behälters beim weiteren
Öffnen und
Fig. 8 einen vollständig geöffneten Behälter mit abgenommenem Deckel.
[0011] Wie Fig. 7 zeigt, können nun die Ecken 12 erfaßt werden, und zwar jeweils die paarweise
diagonal gegenüberliegenden Ecken, die dann durch diagonales Anziehen nach außen vom
Randflansch 26 gelöst werden. Bei diesem diagonalen Lösen der Ecken 12 bleibt der
Behälter 24 sicher auf seinem Platz stehen. Durch weiteres Aufziehen der Ecken 12
löst sich schließlich allmählich auch der restliche, unter den Randflansch 26 umgebördelte
Rand des Deckels 22, so daß dieser schließlich zerstörungsfrei und mühelos nach oben
abgehoben werden kann (vgl. Fig. 8).
[0012] Während des gesamten Öffnungsvorganges bleibt der Behälter ständig an seinem Platz
stehen; aufgrund des Abhebens des Deckels 22 über den Behälter 24 tropfen an der Unterseite
des Deckels 22 haftende Füllgutreste nur in den Behälter 24 zurück und verschmutzen
dadurch nicht den Eßplatz.
[0013] Wie bereits erwähnt, fällt bei der Herstellung des Deckels 22 kein Abfall an, weil
die Ecken 12 des rechteckigen Folienzuschnittes 10 auf dessen Oberseite umgefalzt
werden. Dieses Umfalzen der Ecken 12 hat den weiteren Vorteil, daß das nicht abgeschnittene
Material zusätzliche Griffzungen bildet, die, wie ausführlich erläutert, ein Lösen
des Deckels 22 erleichtem. Die umgefalzten Ecken 12 haben schließlich noch den weiteren
Vorteil, daß gerade in den Eckbereichen des Behälters 24, in denen sich die stärkste
Plissierung und damit die stärkste Kanülenbildung ergibt, durch die mehrfache Faltung
mehr Deckelmaterial vorhanden ist und damit die Abdichtung verbessert wird.
[0014] Fig. 1 zeigt einen rechteckigen Folienzuschnitt 10 aus Aluminium, aus dem der Deckel
gemäß der Erfindung hergestellt werden soll.
[0015] In einem ersten Arbeitsschritt, der in Fig. 2 dargestellt ist, werden die vier Ecken
12 des Folienzuschnitts 10 auf dessen Oberseite gefalzt. Dadurch entstehen an den
beiden Schmalseiten des Folienzuschnitts 10 Griffzungen 14 in Form eines Parallelogramms.
Diese Griffzungen 14 werden anschließend an der Mittellinie 16 des Parallelogramms
auf die Oberseite des Folienzuschnitts 10 gefalzt, so daß die in Fig. 3 gezeigte Form
entsteht.
[0016] In einem letzten Arbeitsschritt wird der Randbereich 18 unter Bildung abgerundeter
Ecken 20 nach unten abgewinkelt, wie Fig. 4A zeigt, die den Schnitt A-A der Fig. 4
darstellt. Damit ist ein zum Verschließen eines Behälters einsatzbereiter Deckel 22
geschaffen.
[0017] Die Fig. 5A und 5B zeigen die Befestigung eines derartigen Deckels 22 an einem Behälter
24 aus Aluminium, beispielsweise einer Menüschale. An der Oberseite des Behälters
24 läuft ein an den Ecken ebenfalls abgerundeter Randflansch 26 um. Um diesen Randflansch
26 ist der Randbereich 18 des Deckels 22 umgebördelt.
[0018] Zum Öffnen des Behälters 24 und zum Lösen des Deckels 22 von diesem genügt es nun,
die beiden Griffzungen 14 zu erfassen und zunächst nach außen und gleichzeitig schräg
nach unten zu ziehen, wie das in Fig. 6A dargestellt ist. Dadurch wird der unter den
Randflansch 26 des Behälters 24 umgebördelte Rand des Deckels 22 in diesem Bereich
gelöst, wobei auch bereits die diagonal gegenüberliegenden Ecken 12 im umgebördelten
Bereich gelockert werden.
[0019] Wie Fig. 7 zeigt, können nun die Ecken 12 erfaßt werden, und zwar jeweils die paarweise
diagonal gegenüberliegenden Ecken, die dann durch diagonales Anziehen nach außen vom
Randflansch 26 gelöst werden. Bei diesem diagonalen Lösen der Ecken 12 bleibt der
Behälter 24 sicher auf seinem Platz stehen. Durch weiteres Aufziehen der Ecken 12
löst sich schließlich allmählich auch der restliche, unter den Randflansch 26 umgebördelte
Rand des Deckels 22, so daß dieser schließlich zerstörungsfrei und mühelos nach oben
abgehoben werden kann (vgl. Fig. 8)
.
[0020] Während des gesamten Öffnungsvorganges bleibt der Behälter ständig an seinem Platz
stehen; aufgrund des Abhebens des Deckels 22 über den Behälter 24 tropfen an der Unterseite
des Deckels 22 haftende Füllgutreste nur in den Behälter 24 zurück und verschmutzen
dadurch nicht den Eßplatz.
[0021] Wie bereits erwähnt, fällt bei der Herstellung des Deckels 22 kein Abfall an, weil
die Ecken 12 des rechteckigen Folienzuschnittes 10 auf dessen Oberseite umgefalzt
werden. Dieses Umfalzen der Ecken 12 hat den weiteren Vorteil, daß das nicht abgeschnittene
Material zusätzliche Griffzungen bildet, die, wie ausführlich erläutert, ein Lösen
des Deckels 22 erleichtern. Die umgefalzten Ecken 12 haben schließlich noch den weiteren
Vorteil, daß gerade in den Eckbereichen des Behälters 24, in denen sich die stärkste
Plissierung und damit die stärkste Kanülebildung ergibt, durch die mehrfache Faltung
mehr Deckelmaterial vorhanden ist und damit die Abdichtung verbessert wird.
1. Deckel aus Folienmaterial zum allseitigen Verbördeln mit einem umlaufenden, an
den Ecken abgerundeten Randflansch eines rechteckigen Behälters, insbesondere einer
Menüschale, wobei der Deckel an zwei gegenüberliegenden Seiten je eine Griffzunge
hat, die auf die Oberseite des Deckels zurückgefalzt ist, dadurch gekennzeichnet ,
daß der Deckel (22) aus einem im wesentlichen rechteckigen Folienzuschnitt (10) besteht,
dessen Ecken (12) zur Bildung der beiden Griffzungen (14) auf die Oberseite des Folienzuschnitts
(10) umgefalzt sind.
2. Verfahren zur Herstellung eines Deckels für einen Behälter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß man bei einem im wesentlichen rechteckigen Folienzuschnitt (10)
zunächst die vier Ecken (12) auf die Oberseite des Folienzuschnittes (10) falzt und
die dadurch gebildeten Griffzungen (14) an den beiden gegenüberliegenden Seiten auf
die Oberseite falzt, worauf man in an sich bekannter Weise und unter Bildung abgerundeter
Ecken (20) den Randbereich (18) nach unten abwinkelt.