(19)
(11) EP 0 040 307 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.1981  Patentblatt  1981/47

(21) Anmeldenummer: 81102206.0

(22) Anmeldetag:  24.03.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01R 43/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.05.1980 DE 8013494 U

(71) Anmelder: KRONE GmbH
D-1000 Berlin 37 (DE)

(72) Erfinder:
  • Forberg, Horst
    D-1000 Berlin 42 (DE)
  • Herfort, Hermann
    D-1000 Berlin 45 (DE)
  • Hegner, Gunter
    D-1000 Berlin 27 (DE)
  • Müller, Manfred
    D-1000 Berlin 65 (DE)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Werkzeug zum elektrischen Anschliessen von isolierten Leiterdrähten


    (57) Gegenstand der Anmeldung ist ein Werkzeug zum Beschalten von Leiteranschlüssen, mit dem mehrere gesonderte Arbeitsvorgänge, wie Anklemmen und Abziehen eines Drahtes an bzw. von einem Klemmanschluß und Schneiden des Drahtes, ausgeführt werden können, und das aufgrund seines einfachen konstruktiven Aufbaus kostengünstig hergestellt werden kann. Zu diesem Zweck weist das Werkzeug einen zweischaligen Kunststoff-Griff (3) auf, in dem ein Stößel (2) und ein Schlagmechanismus angeordnet sind. Am vorstehenden Stößelkopf (2a) ist ein Drahtschneider (6) vorgesehen, der über eine Kulissenführung (5, 6c) im Bewegungsablauf eines Klemmvorganges betätigt werden kann. Eine Verriegelung dient der lösbaren Verbindung des Stößels (2) mit einem Schieber (8), der längsverschiebbar im Handgriff (3) untergebracht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum elektrischen Anschließen von isolierten Leiterdrähten an ein längsgeschlitztes Kontaktelement, bestehend aus einem hohlen Handgriff, in dem ein Schlagmechanismus und ein Stößel gegen Federkraft längsverschiebbar angeordnet sind, dessen aus dem Handgriff herausragender Kopf zum Quereindrücken des isolierten Leiterdrahtes in den von zwei Federzungen des Kontaktelementes begrenzten Kontaktschlitz ausgebildet ist.

    [0002] Von der Anmelderin wurde eine Anschlußtechnik zum löt-, schraub- und abisolierfreien Anschließen von isolierten Leiterdrähten an Klemmkontakte entwickelt, die mittlerweile unter der Bezeichnung LSA-Anschlußtechnik eine weite Verbreitung in der Technik gefunden hat. Bei dieser LSA-Anschlußtechnik werden aufrechtstehend in einer Anschlußleiste befestigte Kontaktelemente aus dünnem Federblech verwendet, die zwischen zwei seitlichen Federzungen einen offenen Längsschlitz begrenzen, dessen Breite geringfügig kleiner als der Durchmesser des Leiterdrahtes ist. Die Federzungen sind durch Verformen gegeneinander so versetzt, daß beim Eindrücken des Leiterdrahtes die den Kontaktschlitz begrenzenden relativ scharfen Kanten der Federzungen zuerst die Isolation zerschneiden und anschließend um einen vorgegebenen Betrag in das Leitermaterial eindringen und auf diese Weise den elektrisch leitenden Kontakt herbeiführen.

    [0003] Zum seitlichen Eindrücken des isolierten Leiterdrahtes in den Schlitz und zum Herausziehen eines eingedrückten Drahtes aus dem Schlitz sind gesonderte Werkzeuge der vorstehend angegebenen Gattung entwickelt worden, die ein sicheres Beschalten von z. B. Anschlußleisten mit relativ hoher Kontaktdichte auch von ungeübtem Personal gewährleisten.

    [0004] Nachteilig bei diesen Werkzeugen ist es, daß sie nur eine bzw. zwei Funktionen erfüllen und darüber hinaus in der Herstellung sowie in der konstruktiven Gestaltung relativ aufwendig sind.

    [0005] So müssen beispielsweise zum Abziehen von angeschalteten Drahtleitern aus dem Kontaktelement besondere Ziehzangen und zum Ausbau der Kontaktelemente aus ihrer Halterung zusätzlich Schraubendreher verwendet werden.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Werkzeug der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welches kostengünstiger herzustellen ist,und mit dem zusätzliche Arbeitsgänge, wie z. B. das Abschneiden von Drahtenden und das Abziehen von angeschalteten Leiterdrähten aus den Kontaktelementen, durchgeführt werden können.

    [0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am Stößelkopf eine längsgeschlitzte Eindrückplatte, ein die Eindrücktiefe des Leiterdrahtes in den Kontaktschlitz bestimmender Anschlag und ein Drahtschneider angeordnet sind, daß in dem aus zwei miteinander verschraubten Schalen bestehenden Handgriff ein ausklappbarer Ziehhaken und eine Kulissenführung für den schwenkbaren Scherenschenkel des Drahtschneiders vorgesehen sind, und daß der Schlagmechanismus einen Schieber enthält, mit dem das hintere Ende des Stößels lösbar gekuppelt ist, und an dem sich eine hintere Druckfeder abstützt.

    [0008] Neben einem relativ einfachen konstruktiven Aufbau weist das erfindungsgemäße Werkzeug den weiteren Vorteil auf, daß in einem einzigen Arbeitsvorgang der Leiterdraht in den Kontaktschlitz mit genau vorgegebener Kraft hineingedrückt und daran unmittelbar anschließend in vorgegebenem Abstand zum Klemmkontakt abgeschnitten wird, so daß z. B. Fehlschaltungen durch zu weit vorstehende Drahtenden sicher vermieden werden.

    [0009] Darüber hinaus können die elektrischen Anschlüsse auf einfache Weise mit dem gleichen Werkzeug wieder gelöst werden, indem der Ziehhaken seitlich aus dem Handgriff herausgeschwenkt und mit diesem der jeweilige Leiterdraht aus dem Kontaktschlitz herausgezogen wird.

    [0010] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:.

    Fig. 1 eine teilgeschnittene Unteransicht des Werkzeuges ohne die untere Griffschale;

    Fig. 1a das Werkzeug nach Fig. 1 in Seitenansicht.



    [0012] Das dargestellte Werkzeug weist einen aus zwei gegeneinander verschraubten Kunststoff-Schalen 3a, 3b gebildeten Handgriff 3 auf, in dem ein Stößel 2 längsverschiebbar aufgenommen ist. Der aus der vorderen Stirnwand des Handgriffes 3 herausragende Teil des Stößels 2 trägt einen Stößelkopf 2a, eine längsgeschlitzte Eindrückplatte 1, mit welcher ein im Querschnitt dargestellter Leiterdraht 1a in den mit der Werkzeuglängsachse fluchtenden Kontaktschlitz eines Kontaktelementes eingedrückt wird.

    [0013] Ferner ist am Stößelkopf 2a ein Querschneider 6 vorgesehen, dessen beweglicher Scherenschenkel 6a um eine Schraube 6b schwenkbar am Stößel befestigt ist und an seinem hinteren Ende einen zur Werkzeuglängsachse schrägen Längsschlitz 6c aufweist. In seinem mittleren Teil ist am Stößel 2 eine Anschlagschulter 2c für eine Druckfeder 10 vorgesehen, welche sich mit ihrem anderen Ende gegen die Stirnwand eines hohlen Schiebers 8 von rechteckigem Querschnitt abstützt. Der Stößel durchragt die vordere Stirnwand des Schiebers 8. Im Innenraum dieses Schiebers 8 ist querverschiebbar ein U-förmiger Riegel 7 vorgesehen, der von einem längs profilierten Ansatz 2d des Stößels durchragt wird und in seiner einen Stellung den Stößel 2 gegenüber dem Schieber 8 verriegelt. Die Querverschiebung dieses Riegels erfolgt in eine Richtung durch eine am Schieber 8 befestigte DruckfederVund in der entgegengesetzten Richtung über eine schräge Auflauffläche 7b, die an einer seitlichen Lasche 7a ausgebildet ist und mit einem im Handgriff 3 sitzenden Zapfen 3c zusammenwirkt. Der Schieber 8 weist eine mittlere Zwischenwand 8a auf, die einen Anschlag für eine verbreiterte Endplatte 2e des Stößels 2 darstellt. Am hinteren Ende des Schiebers 8 befindet sich eine Stirnwand 8b, welche als Gegenlager für eine Druckfeder dient, die sich mit ihrem anderen Ende an einem gehäusefesten Anschlag abstützt. Diese Druckfeder 4 wird von einem am Schieber befestigten Stift 8c durchragt. Im hinteren Ende des Handgriffes 3 befindet sich ein Drehknopf, der mittels einer Halterung 3d in der Griffschale festgelegt ist. In seinem Teil innerhalb des Griffes weist der von außen verstellbare Drehknopf 11 eine zur Aufnahme des Stiftes 8c ausreichend große Radialbohrung 11b sowie in einer anderen Drehstellung ein Verschlußstück 11a auf. Ferner sind innerhalb einer Griffschale ein Ziehhaken 12 mit einer Handhabe 12a . sowie ferner ein flaches Stechwerkzeug 13 mit einer Handhabe 13a angelenkt, die aus ihrer für das Werkzeug 13 dargestellten Ruhestellung in eine für den Ziehhaken 12 dargestellte,Betriebslage seitlich aus entsprechenden Seitenschlitzen im Handgriff 3 heraus- und hereingeklappt werden können.

    [0014] Mit dem vorstehend beschriebenen Werkzeug wird wie folgt gearbeitet:

    Zum Eindrücken eines Leiterdrahtes 1a in den Kontaktschlitz wird von Hand auf den Griff 3 des Werkzeuges eine entsprechende Kraft in Richtung des Pfeiles 14 gegen die Kraft der beiden Druckfedern 4, 10 ausgeübt, die ausreicht, um den Leiterdraht 1a in den Kontaktschlitz zwischen den beiden Federzungen des parallel zur Werkzeugachse ausgerichteten Kontaktelementes einzudrücken und dabei die Isolation aufzuschneiden sowie eine gegen mechanische Beanspruchungen sichere elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Kontaktelement und dem Draht herzustellen. Die Eindringtiefe des Drahtes in den Schlitz wird dabei von einem am Kopf 2a ausgebildeten Begrenzungsanschlag 2b bestimmt. Die auf den Handgriff 3 ausgeübte Vorschubkraft bewirkt eine Relativbewegung zwischen dem Stößel 2 und dem Handgriff 3 sowie zwischen dem Scherenschenkel 6a des Drahtschneiders 6 und einem im Handgriff befestigten Stift 5, welcher in den schrägen Längsschlitz 6c hineingleitet und dabei den beweglichen Scherenschenkel 6a derart verschwenkt, daß die an seinem vorderen Ende ausgebildete Schneide den Leiterdraht 1a in einem vorgegebenen Abstand zu der Klemmverbindung abschneidet.



    [0015] Im ersten Teil dieser Relativbewegung'zwischen dem Stößel 2 und dem Handgriff 3 ist der Stößel über den Riegel 7 gegenüber dem Schieber 8 festgelegt. Erst nach Zurücklegen einer vorgegebenen Wegstrecke gelangt die Schrägfläche 7b an der seitlichen Lasche 7a des Riegels 7 mit dem gehäusefesten Zapfen 3c in Eingriff, wodurch sich der Riegel 7 gegen die Kraft der Feder 9 quer verschiebt und der Schieber 8 unter der Wirkung der einen Druckfeder mit seiner Zwischenwand 8a gegen die Endplatte 2e des Stößelansatzes 2d schlägt. Dieser Schlag zeigt dem Bediener an, daß der Klemmvorgang beendet ist.

    [0016] Soll der Leiterdraht nicht abgeschnitten werden, dann befindet sich der hintere als Feststeller wirkende Drehknopf 11 in der in Fig. 1 dargestellten Lage, in welcher der Ansatz 11a eine Gehäuseöffnung schließt und verhindert, daß der am Schieber 8 befestigte Stift 8c in diese Gehäuseöffnung eindringen kann. Damit ist eine starre Kopplung zwischen dem Stößel mit dem Querschneider und dem Handgriff über den Schieber erfolgt, so daß beim Eindrücken des Drahtes in den Kontaktschlitz der freie Scherenschenkel 6a durch den Zapfen 5 nicht betätigt wird.

    [0017] Der in Fig. 1 dargestellte Ziehhaken 12 dient dazu, einen angeschalteten Leiterdraht aus dem Kontaktschlitz des entsprechenden Kontaktelementes herauszuziehen. Mit dem dargestellten Stechwerkzeug 13 können Rastverbindungen zwischen einer Schaltleiste und deren Halterung durch z. B. Hintergreifen von angeformten Nasen gelöst werden.


    Ansprüche

    1. Werkzeug zum elektrischen-Anschließen von isolierten Leiterdrähten an ein längsgeschlitztes Kontaktelement, bestehend aus einem hohlen Handgriff, in dem ein Schlagmechanismus und ein Stößel gegen Federkraft längsverschiebbar angeordnet sind, dessen aus dem Handgriff herausragender Kopf zum Quereindrücken des isolierten Leiterendes in den von zwei Federzungen des Kontaktelementes begrenzten Kontaktschlitz ausgebildet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Stößelkopf (2a) eine längsgeschlitzte Eindrückplatte (1), ein die Eindrücktiefe des Leiterdrahtes in den Kontaktschlitz bestimmender Anschlag (2b) und ein Drahtschneider (6) angeordnet sind, daß in dem aus zwei miteinander verschraubten Schalen (3a, 3b) bestehenden Handgriff (3) ein ausklappbarer Ziehhaken (12) und eine Kulissenführung (5, 6c) für den schwenkbaren Scherenschenkel (6a) des Drahtschneiders (6) vorgesehen sind, und daß der Schlagmechanismus einen Schieber (8). enthält, mit dem das hintere Ende des Stößels (2) lösbar gekuppelt ist, und an dem sich eine hintere Druckfeder (4) abstützt. ,
     
    2. Werkzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kopplung zwischen dem Stößel (2) und dem hohlen Schieber (8) durch einen im Schieber gegen die Kraft 125-(x 2132)-Sd-E einer Feder (9) querbeweglich angeordneten Riegel (7) erfolgt.
     
    3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    .daß im Handgriff (3) der Ziehhaken (12) sowie ein Stechwerkzeug (13) seitlich ausklappbar angelenkt sind.
     
    4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Handgriff (3) eine Verriegelung zum Fixieren des Schiebers (8) und des Scherenschenkels (6a) des Querschneiders (6) vorgesehen ist.
     
    5. Werkzeug nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verriegelung einen Drehknopf (11) mit mindestens einer Querbohrung (11b) enthält, in welche im entriegelten Zustand ein am Schieber (8) befestigterAxialzapfen (8c) während des Klemmvorganges hineingreift.
     
    6. Werkzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kulissenführung (5, 6c) des Querschneiders (6) im hinteren Arm des schwenkbaren Scherenschenkels (6a) einen Längsschlitz (6c) enthält, in den ein im Handgriff (3) befestigter Stift (5) eingreift.
     
    7. Werkzeug nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Querriegel (7) U-förmig ausgebildet ist und einen seitlich aus dem Schieber (8) herausragenden Ansatz (7a) mit schräger.Auflauffläche (7b) aufweist, die zur Querverschiebung des Querriegels (7) im Schieberhohlraum an einem im Handgriff (3) befestigten Zapfen (3c) gleitet.
     
    8. Werkzeug nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am hinteren Ende des den Riegel (7) durchgreifenden Stößels (2) ein verbreiterter Gegenhalter vorgesehen ist, der zusammen mit einer Zwischenwand (8a) im Schieber (8) die Relativbewegung zwischen dem Stößel und dem Schieber begrenzt.
     
    9. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schalen (3a, 3b) des Handgriffes (3), der Stößel (2), der Schieber (8) und der Querriegel (7) im Schieber aus einem Kunststoff bestehen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht