[0001] Die Erfindung betrifft ein Material zur Herstellung farbphotographischer Bilder nach
dem Farbdiffusionsübertragungsverfahren und insbesondere ein Bildempfangselement für
das genannte Material.
[0002] Zur Durchführung des Farbdiffusionsübertragungsverfahrens wird üblicherweise ein
Aufzeichnungsmaterial mit einem lichtempfindlichen Element verwendet, das farbgebende
Verbindungen enthält, sowie ein Bildenpfangselement, in dem durch bildmäßig übertragene
diffundierende Farbstoffe das gewünschte Farbbild erzeugt wird. Hierzu ist es erforderlich,
daß zwischen dem lichtempfindlichen Element und dem Bildempfangselement mindestens
während eines endlichen Zeitraumes innerhalb der Entwicklungszeit ein fester Kontakt
besteht, so daß die in dem lichtempfindlichen Element als Folge der Entwicklung erzeugte
bildmäßige Verteilung an diffundierenden Farbstoffen auf das Bildempfangselement übertragen
werden kann. Der Kontakt kann hergestellt werden, nachdem die Entwicklung in Gang
gesetzt worden ist, oder er kann bereits hergestellt worden sein, bevor die Entwicklung
beginnt.
[0003] Letzteres ist beispielsweise der Fall, wenn zur Durchführung des Farbdiffusionsübertragungsverfahrens
ein Aufzeichnungsmaterial verwendet wird, in dem das lichtempfindliche Element und
das Bildempfangselement eine integrale Einheit bilden. Es sind Ausführungsformen des
Farbdiffusionsübertragungsverfahrens bekannt, bei denen eine derartige integrale Einheit
auch nach Beendigung des Entwicklungsvorganges weiter bestehen bleibt, d.h. eine Abtrennung
des lichtempfindlichen Elements vom Bildempfangselement ist auch nach erfolgtem Farbübertrag
nicht vorgesehen. Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise beschrieben in der
DE-OS 2 019 430. Es kann aber auch gemäß einer anderen Ausführungsform das Bildempfangselement,
das nach dem Farbübertrag das fertige Bild trägt, von dem lichtempfindlichen Element,
z.B. mittels einer zwischen beiden Elementen angeordneten Abziehschicht, abgetrennt
werden. Bezüglich einer solchen Ausführungsform sei beispielsweise auf die DE-OS 2
049 688 sowie auf die DE-0S 2 647 480 verwiesen.
[0004] Das farbphotographische Aufzeichnungsmaterial mit dem bildmäßig belichteten lichtempfindlichen
Element wird mit einer alkalischen Entwicklerzubereitung behandelt, um das Silberhalogenid
zu entwickeln und eine bildmäßige Verteilung diffundierender Farbstoffe zu erzeugen,
die auf das Bildempfangselement übertragen wird. Letzteres besteht im wesentlichen
aus einer auf einem transparenten oder opaken Schichtträger angeordneten anfärbbaren
Schicht (Bildempfangsschicht). Bildempfangselement und lichtempfindliches Element
können übereinander auf einem gemeinsamen Schichtträger angeordnet sein; sie können
aber auch auf getrennten Schichtträgern angeordnet sein und durch schichtseitiges
Aufeinanderlegen entweder dauerhaft zu einem integralen photographischen Aufzeichnungsmaterial
oder nur vorübergehend zum Zweck der Entwicklung und Farbbilderzeugung mit nachfolgender
Schichtentrennung zusammengefügt werden.
[0005] Die Bildempfangsschicht enthält üblicherweise zur Verbesserung der Farbaufnahmefähigkeit
Beizmittel für die diffundierenden Farbstoffe. Bei letzteren handelt es sich in der
Regel um anionische Farbstoffe. Dementsprechend finden als Beizmittel die verschiedensten
monomeren oder polymeren kationischen Verbindungen, insbesondere Verbindungen mit
quaternären Ammoniumgruppen, Verwendung.
[0006] Es ist erwünscht, Farbübertragsbilder mit möglichst hoher Farbdichte zu erhalten.
Eine Verbesserung der Farbdichte ist prinzipiell möglich dadurch, daß ein höheres
Angebot an farbgebender Verbindung und dementsprechend bei Entwicklung ein höheres
Angebot an Entwickleroxidationsprodukten vorhanden ist. Versuche, durch Erhöhung der
Silberhalogenid- und Farbstoffaufträge die maximale Farbdichte in der Bildempfangsschicht
zu erhöhen, haben indes nur zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt, da dies mit anderen
Nachteilen, wie erhöhter Minimaldichte und wegen der erforderlichen höheren Packungsdichte
bzw. Schichtdicke in dem lichtempfindlichen Element, mit einer Beeinträchtigung der
Farbbalance und der Schärfe verbunden ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bildempfangselement für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren
anzugeben, mit dem farbige Bilder mit verbesserter maximaler Farbdichte erhalten werden.
[0008] Es wurde nun gefunden, daß bei der Herstellung farbiger Bilder mittels Farbdiffusionsverrahren
durch Belichtung, Entwicklung und bildmäßige Übertragung eines Farbstoffs oder eines
Farbstoffvorläuferproduktes in eine Bildempfangsschicht unter Verwendung eines photographischen
- Aufzeichnungsmaterials mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
und einer in uniformer Verteilung enthaltenen farbgebenden Verbindung und einer anfärbbaren
Bildempfangsschicht, die direkt oder indirekt fest mit der lichtempfindlichen Schicht
verbunden ist oder mit dieser nur vorübergehend in Kontakt steht, dadurch eine wesentlich
höhere Farbdichte erreicht wird, daß eine Bildempfangsschicht verwendet wird, die
eine unterschiedliche Farbaufnahmefähigkeit senkrecht zur Schichtebene besitzt, wobei
die Farbstoffaufnahmefähigkeit mit wachsendem Abstand von der oder den lichtempfindlichen
Schichten zunimmt.
[0009] Die Einstellung eines Wirkungs
gradienten in der Bildempfangsschicht kann grundsätzlich auf zweierlei Weise erreicht
werden, nämlich
1. durch Änderung der Konzentration eines oder mehrerer Beizmittel für die bei der
Entwicklung bildmäßig in einem diffusionsfähigen Zustand versetzten Farbstoffe oder
Farbstoffvorläuferprodukte, wobei die Beizmittel in einem Bindemittel homodispers
oder heterodispers verteilt sein können und mit zunehmenden Abstand von den lichtempfindlichen
Schichten in ansteigender Konzentration vorliegen;
2. durch Verwendung von mehreren Beizmitteln mit unterschiedlicher Beizfähigkeit oder
Farbstoffaufnahmefähigkeit für die Farbstoffe oder Farbstoffvorläuferprodukte, wobei
das Beizmittel mit der höchsten Wirksamkeit in der Teilschicht des Bildempfangselementes
enthalten ist, die am weitesten von den den Farbstoff bildmäßig liefernden Schichten
entfernt ist.
[0010] Selbstverständlich können die oben angegebenen beiden Möglichkeiten auch kombiniert
angewendet werden. Für die Einstellung eines Wirkungsgradienten des Beizmittels in
dem Bildempfangselement auf der Basis der genannten beiden Ausführungsformen sind
die unterschiedlichsten Modifikationen brauchbar. So kann man z.B. auch polymere Beizen
mit oder ohne zusätzliches filmbildendes Bindemittel verwenden, wobei dann an dem
Polymergerüst die -funktionellen Gruppen mit beizender, d.h. den Farbstoff oder das
Farbstoffvorläuferprodukt, z.B. quaternäre Ammoniumgruppen, fixierender Wirkung in
unterschiedlicher molarer Konzentration enthalten sind. Dabei wird die polymere Beize
mit dem höchsten Anteil an beizenden bzw. fixierenden Gruppierungen, d.h. mit der
höchsten Farbstoffaufnahmefähigkeit, am weitesten von den den Farbstoff liefernden
Schichten entfernt anzuordnen sein.. Bei den erfindungsgemäßen Schichten mit Wirkungsgradienten
für die Farbstoffaufnahmefähigkeit senkrecht zur Schichtebene kann es sich um ein
Element aus mehreren Teilschichten, d.h. um einen diskontinuierlichen Wirkungsgradienten
handeln. Dies wird in einfacher Weise dadurch erreicht, daß mehrere Schichten mit
den gewünschten Eigenschaften in der angegebenen Reihenfolge übereinander gegossen
werden.
[0011] Andererseits ist es aber auch möglich, ein Bildempfangselement herzustellen, das
einen kontinuierlichen Wirkungsgradienten der Beizwirkung aufweist. Dies kann in bekannter
Weise durch geeignete Einstellung der Konzentration der wirksamen Verbindungen in
dem Bildempfangselement oder durch geeignete Maßnahmen bei der Herstellung des Elementes,
d.h. dem Gießen der wirksamen Schichten, erreicht werden, z.B. wenn eine Beizschicht
mit einer relativ hohen Konzentration einer löslichen Beize mit einer reinen Bindemittelschicht.überschichtet
wird, in die die Beize während des Begießens eindiffundieren kann.
[0012] Die Steilheit des Wirkungsgradienten in dem erfindungsgemäßen Bildempfangselement,
d.h. der Unterschied in der Farbstoff- bzw. Farbstoffvorläuferprodukt-Aufnahmefähigkeit
zwischen den Schichtteilen des Elementes, die den farbstoffliefernden Schichten am
nächsten liegen bzw. am weitesten von diesen entfernt sind, kann innerhalb weiter
Grenzen schwanken. Der Wirkungsgradient wird dabei abhängen von dem gewünschten Zweck,
dem Aufbau des Farbdiffusionsmaterials, der Eigenschaft der Bildfarbstoffe oder der
Farbstoffvorläuferprodukte und der Wirksamkeit der Beizmittel innerhalb des Bildampfangselements.
Die günstigste Ausführungsform läßt sich dabei durch wenige einfache, routinemäßige
Versuche ermitteln. Mit dem erfindungsgemäßen Bildempfangselement werden die Nachteile
bekannter Farbdiffusionsmaterialien beseitigt und mit relativ einfachen Mitteln Farbdichten
erhalten, die mindestens denen entsprechen, die bei konventionellen photographischen
Farbverfahren mit farbgebender Entwicklung und Farbkupplern erhalten werden. Der Nachteil
der zu geringen Farbdichte bei Farbdiffusionsverfabren war insbesondere dann schwerwiegend,
wenn das Verfahren für die Herstellung von Diffusionskopien eingesetzt wurde. Bei
der Herstellung farbphotographischer Bilder in der Camera, den sogenannten Colorsofortbildern,
war dieser Nachteil für den Verbraucher weniger augenfällig, weil der direkte Vergleich
mit der konventionellen photographischen Farbkopie fehlt und vor allem die schnelle
Herstellung des Bildes für den Verbraucher im Vordergrund stand.
[0013] Der Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß bei gleichen Konzentrationen an Farbstoff
bzw. Farbstoffvorläuferprodukt und Silberhalogenid in dem lichtempfindlichen Teil
des Farbdiffusionsmaterials in dem Bildempfangselement bei der Verarbeitung wesentlich
höhere Farbdichten erhalten werden. Überraschenderweise kann dabei in vielen Fällen
die Gesamtbeizmittelkonzentration im Bildempfangselement geringer sein als bei konventionellen
Beizschichten mit gleichmäßiger Verteilung der Beizmittel.
[0014] Dieser Effekt ist außerordentlich überraschend deshalb, -weil normalerweise bei Diffusionsverfahren,
z.B. Silbersalzdiffusionsverfahren, die Dichte des erhaltenen Diffusionsbildes abhängig
von der Packungsdichte der wirksamen Verbindungen ist.
[0015] Worauf der unerwartete Effekt der erfindungsgemäßen Bildempfangselemente mit unterschiedlichem
Wirkungsgradienten der Farbstoffaufnahmefähigkeit beruht, ist nicht vollständig geklärt.
Im wesentlichen dürfte die Wirksamkeit jedoch darauf beruhen, daß der eindiffundierende
Farbstoff oder das Farbstoffvorläuferprodukt nicht sofort in die obersten Teile des
Bildempfangselementes in hoher Konzentration abgeschieden wird und damit diese Schichtteile
für die nachdiffundierenden Wirkstoffe weniger durchlässig macht, so daß eine weitere
Diffusion in das Bildempfangselement hinein behindert wird. Mit anderen Worten: die
den den Farbstoff oder die Farbstoffvorläuferprodukte liefernden Schichten zugekehrten
Schichtteile des Bildempfangselements bleiben für den eindiffundierenden Wirkstoff
leicht durchlässig, so daß dieser ohne Schwierigkeiten in die tieferliegenden Teile
des Bildempfangselementes hineindiffundieren kann. Dadurch wird das Bildempfangselement
aufnahmefähiger und kann eine höhere Konzentration an Farbstoff oder Farbstoffvorläuferprodukt
fixieren.
[0016] Die erfindungsgemäßen Bildempfangselemente werden in an sich bekannter Weise hergestellt,
z.B. durch Vergießen der Schichten aus wässriger Lösung oder Dispersion bzw. organischer
Lösung.
[0017] Die Gesamtschichtdicke der Bildempfangsschicht liegt in der üblichen Größenordnung,
zoBo zwischen 5 und 20/um. Die für den jeweiligen Fall optimale Menge an Beizmittel
zur Erreichung der gewünschten hohen Farbdichte kann durch wenige einfache Versuche
ermittelt werden. Im allgemeinen sind Mengen zwischen 0,5 und etwa 20 g/m
2 ausreichend, bevorzugt Mengen zwischen 1 und 6 g/m2. Dabei können die Beizmittel
je nach ihrer chemischen Natur in Mengen von etwa 1 - 100 Gewichts-%, vorzugsweise
20 - 60 Gewichts-%, bezogen auf das Bindemittel in der Bildempfangsschicht bzw. deren
Teilschichten enthalten sein.
[0018] Zur Erreichung des Wirkungsgradienten in dem erfindungsgemäßen Bildempfangselement
kann die Beizwirkung innerhalb des Bildempfangselements in weiten Grenzen differieren.
Im allgemeinen hat es sich als ausreichend herausgestellt, wenn die Wirksamkeit sich
zwischen den Schichtteilen des Bildempfangselements, die dem lichtempfindlichen Teil
zugekehrt sind, und denen, die am weitesten davon entfernt sind, etwa um den Faktor
2_-_20, vorzugsweise 2 - 8, unterscheidet. Die Wirksamkeit einer Beize läßt sich mit
einfächen Mitteln anhand eines einfachen Testes ermitteln, indem beispielsweise eine
(Teil-)schicht mit der zu prüfenden Beize zunächst unter standardisierten Bedingungen
als Bildempfangsblatt dient und nach erfolgtem Farbübertrag noch feucht mit einem
zweiten standardisierten Bildempfangsblatt für eine bestimmte Zeit in Kontakt gebracht
wird. Aus der Menge des auf die zweite Bildempfangsschicht übertragenen Farbstoffs
(Farbdichtemessung!) kann auf die Wirksamkeit der Beize in dem ersten Bildempfangsblatt
geschlossen werden. Bei Verwendung der gleichen Beize in den einzelnen Teilschichten
des Bildempfangselementes kann vereinfachend angenommen werden, daß die Wirksamkeit
der einzelnen Teilschichten der Konzentration des Beizmittels proportional ist.
[0019] Als kolloidale Bindemittel für die Beizmittel sind die für diesen Zweck üblichen
und bekannten geeignet, z.B. hydrophile Kolloide wie Proteine, insbesondere Gelatine
oder Albumin, Polysaccharide, Cellulose-Derivate oder synthetische Homo- oder Copolymere,
z.B. Polyvinyl-Verbindungen, wie Vinylalkoholcopolymere, Copolymere von Acryl-oder
Methacrylsäure bzw. deren Derivate, insbesondere Acrylamidcopolymere, sowie andere
synthetische Polymere.
[0020] Das erfindungsgemäße Bildempfangselement ist an sich unabhängig von der Art des verwendeten
Beizmittels. Diese können daher in bekannter Weise ausgewählt werden, wobei für die
Auswahl in erster Linie die chemischen Eigenschaften des in die Bildempfangsschicht
diffundierenden Farbstoffs oder Farbstoffvorläuferproduktes von Bedeutung sind. Da
die Beizung in den meisten Fällen eine Art chemische Reaktion zwischen dem Farbstoff
und dem Beizmittel ist mit dem Ziel, den Farbstoff räumlich festzuhalten, erfordert
es eine entsprechende Abstimmung der Reaktionskomponenten.
[0021] In den meisten Fällen werden für Farbdiffusionsverfahren saure Farbstoffe oder Farbstoffvorläuferprodukte
angewendet, z.B. solche mit Carbonsäure-oder Sulfonsäuregruppen oder Derivaten davon.
Für die Fixierung dieser Farbstoffe benötigt man dann entsprechend Beizmittel mit
alkalischen Gruppierungen, insbesondere quaternären Ammoniumgruppen. Für das erfindungsgemäße
Bildempfangselement sind z.B. die in den folgenden Anmeldungen und Patentschriften
angegebenen Beizmittel brauchbar:
Deutsche Offenlegungsschriften 2 452 447, 2 445 782, 2 551 786, 2 551 790, 2 631 521,
2 651 498, 2 728 844, 2 728 557, 2 843 320, 2 846 044, 2 941 818.
[0022] US-Patentschriften 3 271 147, 3 709 690, 3 770 439, 3 859 096, 3 958 995.
Resarch Diselosure 15 162 (November 1976), Seiten 75-87, insbesondere Seiten 80-82.
[0023] Das erfindungsgemäße Bildempfangselement kann allgemein für Farbdiffusionsverfahren
verwendet werden. Es kann als solches innerhalb der verschiedensten bekannten Schichtaufbauten
für Farbdiffusionsverfahren und für die verschiedensten chemischen Farbstoff- oder
Farbstoffvorläuferprodukte liefernden Systeme eingesetzt werden. Grundsätzlich kann
man bei Farbdiffusionsverfahren sogenannte Monoblattmaterialien oder Zweiblattmaterialien
unterscheiden. Bei dem ersteren - verwiesen sei z.B. auf die DE-AS 1 924 430 - können
die bildmäßige Belichtung und die Betrachtung des Bildes von verschiedenen Seiten
des Materials erfolgen, was jedoch einen bestimmten Schichtaufbau erfordert. Der lichtempfindliche
Teil und der Bildempfangsteil bleiben auch nach der Entwicklung miteinander verbunden.
Bei anderen Ausführungsformen ist das Bild auf der gleichen Seite sichtbar, von der
auch die Belichtung vorgenommen wurde.
[0024] Unter sogenannten Zweiblattmateralien versteht man solche, bei denen sich das lichtempfindliche,
den Farbstoff oder die Farbstoffvorläuferprodukte liefernde Elemente spätestens bei
der Entwicklung in Kontakt befindet mit dem Bildempfangselement, in dem der Bildfarbstoff
bildmäßig festgelegt wird, und bei dem nach der Verarbeitung lichtempfindliches Element
und Bildempfangselement voneinander getrennt werden. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang
z.B. auf die US-Patentschrift 2 983 606.
[0025] Handelt es sich um Aufnahmematerialien für Cameras, wird in beiden Fällen eine alkalische
Verarbeitungspaste eingesetzt, die zunächst in einem Pastenbeutel enthalten ist. Letzterer
wird nach der Belichtung des Materials durch Anwendung von Druck aufgebrochen, so
daß sich die Entwicklerpaste innerhalb des Materials gleichmäßig ausbreiten und die
photographische Verarbeitung initiieren kann. Selbstverständlich sind Farbdiffusionsverfahren
auch für Kopierzwecke geeignet. In diesem Falle wird etwa wie bei dem weiter oben
beschriebenen Zweiblattmaterial der belichtete lichtempfindliche Teil spätestens bei
der Entwicklung mit dem Bildempfangselement in Kontakt gebracht und entweder mit einer
Entwicklerpasten oder mit flüssigen Bädern verarbeitet. Das erfindungsgemäße Bildempfangselement
eignet sich besonders für derartige Kopierverfahren.
[0026] Das erfindungsgemäße Bildempfangselement besteht im wesentlichen aus einer oder mehreren
Beizschichten, die aus einem geeigneten Träger aufgebracht sind. Als Schichtträger
sind dabei die üblichen photographischen Trägermaterialien geeignet, z.B. Papier,
barytiertes Papier, kunststoff-laminierte Papiere, pigmentierte oder transparente
polymere Filme, z.B. aus Polyestern wie Polyethylenterephthalat, Celluloseacetat oder
Polycarbonat, oder Glas oder aufgerauhtes Aluminium. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang
auf die Zeitschrift "Product Licencing Index", Band 92, Dezember 1971, Seiten 107
- 110. Das Bildempfangselement kann dabei je nach dem gewünschten Verwendungszweck
noch weitere Schichten mit anderen Funktionen enthalten, z.B. sogenannte Verzögerungs-
oder Steuerschichten, Neutralisationsschichten oder ähnliche, die an sich aus der
Farbdiffusionstechnik bekannt sind.
[0027] Das erfindungsgemäße Bildempfangselement kann darüber hinaus noch weitere, die Qualität
des farbigen Bildes beeinflussende Zusätze enthalten, z.B. Weißtöner oder UV-Absorber
zur Verbesserung der Lichtstabilität des farbigen Bildes.
[0028] Farbdiffusionsmaterialien, für die das erfindungsgemäße Bildempfangselement verwendet
werden kann, bestehen z.B. aus
1. einem lichtempfindlichen Element mit einem Schichtträger mit mindestens einer hierauf
aufgetragenen Silberhalogenidemulsionsschicht, wobei in dieser lichtempfindlichen
Schicht oder einer benachbarten eine Verbindung enthalten ist, die bei der Verarbeitung
bildmäßig den Bildfarbstoff oder ein Farbstoffvorläuferprodukt in Freiheit setzt;
2. dem erfindungsgemäßen Bildempfangselement;
3. Mitteln für die photographische Verarbeitung des Farbdiffusionsmaterials, z.B.
wässrigen alkalischen Entwicklungsbädern oder aufspaltbaren Behältern mit einer alkalischen
Entwicklungspaste.
[0029] Typische Farbdiffusionsmaterialien für Aufnahmezwecke,für die das erfindungsgemäße
Bildempfangselement verwendet werden kann, sind z.B. in den US-Patentschriften 2 432
181, 2 983 606, 3 227 550, 3 227 552, 3 415 645, 3 415 644, 3 415 646, und 3 635 707,
der CA-Patentschrift 674 082 und den belgischen Patentschriften 757 949 und 757 960
beschrieben.
[0030] Die innerhalb des lichtempfindlichen Teils solcher Farbdiffusionsmaterialien verwendeten
Silberhalogenidemulsionen können Silberchlorid, Silberbromid oder Gemische davon,
gegebenenfalls mit einem Gehalt an Silberiodid, enthalten. Zur Herstellung von Farbbildern
in natürlichen Farben werden dabei in üblicher Weise drei Silberhalogenidemulsions--schichten
verwendet, und zwar eine blau-empfindliche zur Erzeugung.des gelben Teilfarbenbildes,
eine grün-empfindliche für die Erzeugung des purpurfarbenen Teilfarbenbildes und eine
rot-empfindliche zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes.
[0031] Die hierfür geeigneten Materialien sind im Prinzip bekannt. Das Farbbild wird dadurch
erzeugt, daß in dem Material diffusionsfeste Bildfarbstoffe liefernde Verbindungen
eingelagert werden, die nach verschiedenen physikalischen oder chemischen Reaktionen
bildweise in eine lösliche bzw. diffusionsfähige Form überführt werden. Die diffusionsfähigen
Farbstoffe oder Farbstoffvorläuferprodukte wandern dann in die Bildempfangsschicht
und werden dort unter Bildung des Farbstoffbildes festgelegt.
[0032] Da das in der Bildempfangsschicht erhaltene Farbstoffbild im allgemeinen ein positives
Bild der Vorlage oder des aufgenommenen Gegenstandes sein soll, muß das photographische
Aufzeichnungsmaterial so aufgebaut sein, daß bei der Entstehung des Bildes eine Umkehrung
stattfindet. Die Umkehrung kann entweder bei der Belichtung (negative Vorlage), durch
Verwendung einer positiv arbeitenden Silberhalogenidemulsion, oder bei der bildweisen
Farbstoffbildung, durch die Wahl geeigneter chemischer Farbstoff oder-Farbstoffvorläufer
liefernder Systeme, erfolgen.
[0033] Geht man von den unterschiedlichen Silberhalogenidemulsionstypen aus, die für Farbübertragsverfahren
verwendet werden können, so kann man zwei Gruppen photographischer Farbübertragsmaterialien
unterscheiden, nämlich solche, für die positiv arbeitende Silberhalogenidemulsionen
verwendet werden, und andere, die negativ arbeitende silberhalogenidemulsionssehichten
enthalten.
[0034] Bei Verwendung von positiven Silberhalogenidemulsionenmüssen solche Farbstoffsysteme
verwendet werden, die an den belichteten Stellen im Verhältnis zu der dort einsetzenden
photographischen Entwicklung bildmäßig einen diffusionsfähigen Farbstoff oder Farbstoffvorläufer
freisetzen. Für diesen Zweck geeignete Verbindungen sind sogenannte DDR-Verbindtmgen.
Farbstoff liefernde Systeme dieser-Art sind in der GB-Patentschrift 904 364, den US-Patentschriften
3 227 550, 3 628 952, 3 844 785 und den DE-OS 2 317 134 und 2 415 125 beschrieben.
Mit Hilfe solcher photographischer Materialien gelingt es, farbige Übertragsbilder
beachtlicher Qualität herzustellen. Allerdings besitzen Materialien bzw. Verfahren
dieser Art gewisse Nachteile, z.B. eine relativ lange Entwicklungszeit und eine verbesserungsbedürftige
Stabilität der entstehenden Farbstoffbilder.
[0035] Für photographische Farbübertragsmaterialien des anderen Typs, die eine oder mehrere
negativ arbeitende Silberhalogenidemulsionen enthalten, sind solche Farbstoff liefernden
Systeme erforderlich, die zu einer Umkehrung des Bildes führen, d.h. die zunächst
diffusionsfesten Farbstoffe oder Farbstoffvorläuferprodukte liefernden Verbindungen
müssen durch die bei der Entwicklung der belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht
ablaufende Entwicklungsreaktion oder eine Folgereaktion an den unbelichteten Stellen
einen diffusionsfähigen Farbstoff oder Farbstoffvorläufer liefern-, der in die Bildempfangsschicht
diffundiert und dort ein positives Farbstoffbild der Vorlage bildet.
[0036] Farbstoff liefernde Verbindungen dieser Art sind z.B. die sogenannten Farbstoffentwicklerverbindungen.
Diese Verbindungen sind bei alkalischen pH-Werten, wie sie bei der photographischen
Entwicklung vorliegen, löslich und diffusionsfähig, an den Stellen, an denen die Entwicklung
stattfindet, reagieren sie mit dem bildmäßig belichteten Silberhalogenid oder mit
den Entwickleroxidationsprodukten und werden dadurch in eine diffusionsfeste Form
überführt. Verbindungen dieser Art sind z.B. in den US-Patentschriften 2 983 606 und
3 185 567 beschrieben. Zu anderen Farbstoff liefernden Systemen, die eine Bildumkehr
bei der Freisetzung des Farbstoffes bewirken und die daher in Kombination mit negativ
arbeitenden Silberhalogenidemulsionen verwendet werden können, sind die Verbindungen
eines neuartigen Typs zu rechnen, die zunächst diffusionsfest in der Silberhalogenidemulsionsschicht
oder einer benachbarten Schicht enthalten sind und aufgrund ihrer chemischen Konstitution
bei den alkalischen pH-Werten der photographischen Entwicklung unter Bildung eines-diffusionsfähigen
Farbstoffes hydrolytisch aufgespalten werden. Diese Spaltungsreaktion findet jedoch
im wesentlichen nur an den unbelichteten Stellen statt, da an den blichteten Stellen
die IHO-Verbindungen durch das Entwickleroxidations
produkt oxidiert und damit in eine nicht aufspaltbare Form überführt werden.
[0037] Verbindungen dieses Typs sind in den DE-OS 2 402 900, 2 543 902 und 2 823 159 beschrieben.
[0038] Mit derartigen Bildfarbstoff liefernden Verbindungen, die aufgrund ihrer Ballastgruppen
zunächst diffusionsfest im photographischen Material eingelagert sind, lassen sich
eine Reihe von Vorteilen erreichen. Bei den in der DE-OS 2 402 900 beschriebenen Verbindungen
handelt es sich um solche, die mittels einer sogenannten intramolekularen nucleophilen
Verdrängungsreaktion diffusionsfähige photographisch wirksame Verbindungen, insbesondere
Farbstoffe oder Farbstoffvorläuferprodukte, abspalten.
[0039] Ein anderes Farbstoff lieferndes System, das zu einer Umkehrung des Bildes führt
und damit mit negativ arbeitenden Silberhalogenidemulsionen kombiniert werden kann,
umfaßt ähnliche Verbindungen wie die vorgenannten, die jedoch im Gegensatz zu jenen
als oxidierter oder allgemeiner gesagt, reduzierbarer Verbindungstyp vorliegen. Sie
reagieren weder direkt noch indirekt mit oxidierenden Substanzen, z.B. dem Oxidationsprodukt
des Entwicklers, so daß die Diffusionsfestigkeit an den belichteten Stellen nicht
beeinflußt werden kann. Sie sind jedoch reaktionsfähig gegenüber reduzierenden Verbindungen,
z.B. durch direkte oder vorzugsweise indirekte Reaktion mit unverbrauchtem photographischem
Entwickler, der an den unbelichteten Stellen verfügbar ist. Durch die Reduktionsreaktion
werden die IHR-Verbindungen so gespalten, daß eine diffusionsfähige, photographisch
wirksame Verbindung, insbesondere Farbstoffe oder Farbstoffvorläuferprodukte liefernde
Verbindungen, freigesetzt werden, die dann in die Bildempfangsschicht diffundieren
und dort festgelegt werden.
[0040] Als besonders bevorzugte Ausführungsform werden die IHR-Verbindungen in Kombination
mit einer Elektronendonorverbindung (ED-Verbindung) oder Elektronendonor-Vorläuferverbindung
(ED-Vorläuferverbindung), die die für die Farbstoff freisetzende Reaktion erforderlichen
Elektronen liefert, eingesetzt.
[0041] Liegt also in dem photographischen Material, das eine solche Verbindung enthält,
eine ED-Verbindung oder ED-Vorläuferverbindung in bildmäßiger Verteilung vor, so werden
durch die Reaktion der ED-Verbindung mit der diffusionsfesten farbgebenenden Verbindung
diffusionsfähige, photographisch wirksame Verbindungen freigesetzt, so daß in der
gleichen bildmäßigen Verteilung die diffusionsfähigen, photographisch wirksamen Verbindungen,
insbesondere Farbstoffe, entstehen. Farbstoff bildende Systeme des zuletzt genannten
Prinzips sind z.B. in der DE-OS 2 809 716, den deutschen Patentanmeldungen P 30 08
588.2 und P 30 14 669.1 sowie der europäischen Offenlegungsschrift 0 004 399 beschrieben.
[0042] Farbdiffusionsmaterialien, z.B. für Aufnahmezwecke, mit dem erfindungsgemäßen Bildempfangselement
können darüber hinaus in bekannter Weise noch saure Schichten oder sogenannte Brems-
oder Verzögerungsschichten enthalten, die zusammen das sogenannte Neutralisationssystem
bilden. Ein solches integrales Neutralisationssystem kann in bekannter Weise zwischen
dem Schichtträger und der darauf angeordneten Bildempfangsschicht angeordnet sein
oder an einer anderen Stelle im Schichtverband, z.B. oberhalb der lichtempfindlichen
Schichten, d.h. jenseits dieser lichtempfindlichen Schichten, von der Bildempfangsschicht
aus betrachtet. Das Neutralisationssystem ist normalerweise so orientiert, daß sich
die Brems- oder Verzögerungsschicht zwischen der Säureschicht und der Stelle befindet,
an der die alkalische Entwicklungsflüssigkeit oder -paste zur Einwirkung gebracht
wird. Solche Säureschichten, Bremsschichten usw. aus beiden bestehenden Neutrali-
sationssystemen
'sind beispielsweise bekannt aus den US-Patentschriften 2 584 030,. 2 983 606, 3 362
819, 3 362 821 und den deutschen Offenlegungsschriften 2 455 762, 2 601 653, 2 716
505 und 2 816 878.
[0043] Ein solches Neutralisationssystem kann in bekannter Weise auch zwei oder mehrere
Bremsschichten enthalten.
[0044] Farbdiffusionsverfahren mit dem erfindungsgemäßen Bildempfangselement können nach
einer anderen Ausgestaltung eine oder mehrere für wäßrige Flüssigkeiten durchlässige
pigmenthaltige opake Schichten enthalten. Diese können zwei Funktionen erfüllen:
Einerseits kann hierdurch der unerwünschte Zutritt von Licht zu lichtempfindlichen
Schichten unterbunden werden und andererseits kann eine solche Pigmentschicht - insbesondere,
wenn ein helles oder weißes Pigment, z.B. Ti02, verwendet wird - für das erzeugte Farbbild einen ästhetisch angenehmen Hintergrund
bilden. Integrale farbphotographische Aufzeichnungsmaterialien mit einer solchen Pigmentschicht
sind bekannt, z.B. aus der US-Patentschrift 2 543 181 und der DE-AS 1 924 430. Anstelle
einer vorgebildeten opaken Schicht können auch Mittel vorgesehen sein, um eine solche
Schicht erst im Verlauf des Entwicklungsverfahrens zu erzeugen. Entsprechend den beiden
erwähnten Funktionen können derartige Pigmentschichten aus zwei oder mehreren Teilschichten
aufgebaut sein, von denen eine beispielsweise ein weißes Pigment und die andere beispielsweise
ein dunkles, lichtabsorbierendes Pigment, z.B.-Ruß, enthält.
[0045] Wie bereits oben erwähnt, können die erfindungsgemäßen Bildempfangselemente auch
für sogenannte integrale Farb- d
iffusionsmaterialien verwendet werden, die beispielsweise folgende Schichtelemente
aufweisen:
1. einen transparenten Schichtträger
2. eine Bildempfangsschicht
3. eine lichtundurchlässige Schicht
4. ein lichtempfindliches Element mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
und mindestens einer dieser zugeordneten nicht diffundierenden farbgebenden Verbindung
5. eine Verzögerungsschicht
6. eine saure Polymerschicht
7. einen transparenten Schichtträger
[0046] Weiterhin ist das erfindungsgemäße Bildempfangselement auch für Farbdiffusionsverfahren
bzw. entsprechende Materialien nach der in der US-Patentschrift 3 620 731 beschriebenen
Art verwendbar.
[0047] Die erfindungsgemäßen Bildempfangselemente sind insbesondere für solche Farbübertragsverfahren
bzw. -materialien geeignet, bei denen das lichtempfindliche Element und das Bildempfangselement
auf einem Schichtträger so angeordnet sind, daß das lichtempfindliche Element nach
der Verarbeitung abgezogen bzw. abgewaschen werden kann. Dies erreicht man am einfachsten
dadurch, daß zwischen beiden Elementen eine sogenannte Abziehschicht angeordnet wird.
Derartige Materialien und Verfahren sind z.B. in den weiter oben bereits genannten
DE-OS 2 049 688 oder 2 647 480 beschrieben.
Beispiel 1
[0048] Auf einen Schichtträger aus mit Polyethylen beschichtetem Papier, der mit einer Substratschicht
beschichtet ist, werden zwei Beizschichten folgender Zusammensetzung aufgetragen:
Beizschicht A
[0049] 300 ml einer 15 %igen wässrigen Gelatinelösung 600 ml einer 5 %igen wässrigen Lösung
von Verbindung I (siehe am Ende des Beispiels) 12 ml einer 10 %igen wässrigen Saponinlösung
Naßauftrag
132 g/
m2
Beizschicht B
[0050] Es werden nacheinander die folgenden Teilschichten aufgetragen:
a) 300 g Gelatine 15 % 600 ml Lösung von Verbindung I 5 % 12 ml Saponinlösung 10 %
Naßauftrag 33 g/m2
b) 300 ml Gelatine 15 % 300 ml Lösung von Verbindung I 5% 300 ml Wasser 12 ml Saponinlösung
10 % Naßauftrag 33 g/m2
c) 300 ml Gelatine 15 % 150 ml Lösung von Verbindung I 5 % 450 ml Wasser 12 ml Saponinlösung
10 % Naßauftrag 33 g/m2
d) 300 ml Gelatine 15 % 75 ml Lösung von Verbindung I 5 % 525 ml Wasser 12 ml Saponinlösung
10 % Naßauftrag 33 g/m2
[0051] Die Beizschichten werden dann mit der wässrigen Lösung eines Härtungsmittels überschichtet,
die folgende Zusammensetzung hat:
Härtungsmittellösung
[0052] 600 ml einer 1 %igen wässrigen Lösung von Verbindung II (Formel siehe weiter unten)
6 ml einer 10 %igen wässrigen Saponinlösung.
[0053] Diese Lösung wird in einer Menge aufgetragen, daß - bezogen auf die Gelatine in der
Beizschicht - ca. 5 % des Gelatinegewichts als Härtungsmittel vorhanden sind. Auf
die so gehärtete Beizschicht kann dann, falls erforderlich, noch eine Strippingschicht
der folgenden Zusammensetzung aufgetragen werden:
Strippingschicht
[0054] 1000 ml Phthaloylgelatine 2 % 12 ml Saponin 10 %
[0055] Naßauftrag
50 g/
m2
[0056] Auf die so vorbereiteten Beizschichtunterlagen wird . jetzt die Farbemulsionsschicht
aufgebracht:
Blauerünschicht
[0057] Eine rot-sensibilisierte Silberhalogenidemulsion (89 % AgBr, 10 % AgCl, 1 % AgI)
mit einem Blaugrünfarbstoff der Formel III (siehe weiter unten) in Form eines Dispergats
in Gelatine wird mit folgenden Daten aufgetragen:
Naßauftrag: 50 g/m2
Silberauftrag: 0,7 g A2NO3/m2
Farbstoff III: 0,6 g/m2
AgNO3:Gelatine = 1:1
Schutzschicht
[0058] 1000 ml Gelatine 15 % 6 ml Saponin 10 %
[0059] Naßauftrag: 5
0 g/m
2
[0060] Die beiden so hergestellten Aufbauten werden durch einen Stufenkeil belichtet und
dann in einem Entwickler folgender Rezeptur bei 22°C entwickelt:
0,5 g 1-Phenyl-3-pyrazolidon
0,1 g Hydrochinon
25 g NaOH
4 g Natriumsulfit
1 g Benzotriazol
10 ml Benzylalkohol
auffüllen mit Wasser auf 1000 ml
[0061] Anschließend werden die Emulsionsschichten mit warmem Wasser bei 50 - 60°C abgewaschen.
Es ergeben sich zwei Farbkeile mit folgenden Maximaldichten:

Verbindung I
[0062]

Verbindung II
[0063]

Verbindung III
[0064]

Beispiel 2
[0065] Auf die beiden Beizschichten, wie in Beispiel 1 beschrieben, wird folgende Emulsionsschicht
und Schutzschicht aufgetragen:
Purpurschicht
[0066] Eine grün-sensibilisierte Silberhalogenidemulsion (88,3 % AgBr, 11 % AgCl, 0,7 %
AgI) mit einem Purpurfarbstoff der Formel IV (siehe weiter unten) in Form eines Gelatinedispergats
wird hergestellt und mit folgenden Begießdaten aufgetragen:
Naßauftrag: 50 g/m2
Silberauftrag: 0,7 g AgNO3/m2
Farbstoff IV: 0,6 g/m2
AgNO3:Gelatine = 1:1
Schutzschicht
[0067] Wie bei Blaugrünschicht in Beispiel 1.
[0068] Die Verarbeitung der beiden Aufbauten erfolgt wie in Beispiel 1.
[0069] Es ergeben sich folgende Maximaldichten:

Verbindung IV
[0070]

Beispiel 3
[0071] Auf einem Schichtträger aus mit Polyethylen beschichtetem Papier, der mit einer Substratschicht
versehen ist, werden zwei Beizschichten folgender Zusammensetzung aufgetragen:
Beizschicht C
[0072] 700 ml einer 7 %igen wässrigen Gelatinelösung 200 ml einer polymeren Beize nach DE-AS
2 631 521, Beispiel 1, 25 %ig 12 ml einer 10 %igen wässrigen Saponinlösung
[0073] NaBsLuftrag 110 g/m
2.
Beizschicht D
[0074] Es werden nacheinander die folgenden Teilschichten aufgetragen:
a) 700 ml Gelatine 7 % 200 ml Polymerbeize nach DE-AS 2 631 521, Beispiel 1 12 ml
Saponin 10 %
Naßauftrag 27 g/m2
b) 800 ml Gelatine 7 % 100 ml Polymerbeize nach DE-AS 2 631 521, Beispiel 1 12 ml
Saponin 10 %
Naßauftrag 33 g/m2
c) 850 ml Gelatine 7 % 50 ml Polymerbeize nach DE-AS 2 631 521, Beispiel 1 12 ml Saponin
10 %
Naßauftrag 37 g/m2
d) 875 ml Gelatine 7 % 25 ml Polymerbeize nach DE-AS 2 631 521, Beispiel 1 12 ml Saponin
10%
Naßauftrag 40 g/m2
[0075] Die Beizschichten werden dann entsprechend Beispiel 1 mit einer Härtungsmittellösung,
danach mit einer Strippingschicht, dann mit einer Blaugrünemulsion und schließlich
mit einer Schutzschicht versehen. Die Verarbeitung erfolgt dann wie in Beispiel 1.
[0076] Es ergeben sich die folgenden Maximaldichten:
Beizschicht C = 1,10
Beizschicht D = 1,35