[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Hebezeug zum Transportieren von mit Tragzapfen versehenen
Behältern in vertikaler Lage, insbesondere von Transportbehältern mit radioaktiven
Stoffen in kerntechnischen Anlagen, im wesentlichen-bestehend aus einer Hakenaufnahmetraverse
mit vier Verlängerungslaschen und zwei Anschlaglaschen für die Behältertragzapfen.
[0002] Es ist bekannt, daß zur Entsorgung kerntechnischer Anlagen von-Kernbrennstoffen Hebezeuge
eingesetzt werden, um Behälter, insbesondere Brennelementtransportbehälter, in vertikaler
Lage zu handhaben. Hierbei werden in der Regel Hebezeuge verwendet, die im wesentlichen
aus einer Hakenaufnahmetraverse und Anschlaglaschen bestehen. Dabei wird normalerweise
eine Redundanz erstrebt.
[0003] So wird in der DE-OS 2 528 532 eine Einrichtung zur Sicherung von Lasten an Krananlagen
mit einer redundant 'angeordneten Seilabhängung beschrieben, die jedoch nicht mehr
dem derzeitigen Stand der Sicherheitsanforderungen entspricht. Weiterhin sind Hebezeuge
bekannt (DE-OS 2 637 843), die mit Hilfe zusätzlicher bauseitiger Maßnahmen eine Sicherung
gegen Behälterabsturz besitzen.
[0004] Hierbei handelt es sich jedoch um eine sehr aufwendige Konstruktion, die darüberhinaus
in den z. Zt. im Betrieb befindlichen kerntechnischen Anlagen technisch nicht mehr
zu realisieren ist.
[0005] In der DE-OS 2902087 wird beschrieben, wie ein Hebezeug zum Transport von Brennelementtransportbehältern
mittels einer Flanschlagerung mit redundanten Lastaufnahmeeinrichtungen versehen werden
kann, jedoch weist diese Ausführung entscheidende Nachteile auf. Zum einen lassen
sich nicht alle Transportbehälter mit einem Behälterflanschkragen versehen, ohne die
Handhabung der Behälter zu beeinträchtigen, zum anderen wird der Behälter im Falle
des Ausfalles eines Anschlaggliedes an dem Deckelflansch aufgefangen, der.jedoch dadurch
unter Umständen zu hoch belastet wird.
[0006] Ein weiteres bekanntes redundantes Hebezeug für den vertikalen Transport von Brennelement-Transportbehältern
setzt generell vier Anschlagzapfen an den Behälterkopfbereichen voraus. Allerdings
besitzt nur ein Teil der Brennelement-Transportbehälter vier Anschlagzapfen im
Behälterkopfbereich, außerdem verursacht das Parken der Traverse mit den Verlängerungslaschen
während des Beladevorganges des Behälters einen sehr komplizierten und langwierigen
Vorgang, während dem das Beladepersonal der Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Darüber
hinaus läßt dieses Hebezeug nur die Handhabung eines bestimmten Typs von Brennelement-Transportbehältern
zu.
[0007] Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hebezeug zum Transportieren
von mit Tragzapfen versehenen Behältern in vertikaler Lage zu finden, insbesondere
von Transportbehältern mit radioaktiven Stoffen in kerntechnischen Anlagen, bestehend
aus einer Hakenaufnahmetraverse mit vier Verlängerungs- und zwei Anschlaglaschen für
die Behälterzapfen, das ein weiteres, redundant angeordnetes Lastaufnahmemittel besitzt,
welches zum einen die Handhabung aller Behälter unterschiedlicher Größen erlaubt,
in kerntechnischen Anlagen ohne Umbau der Kontrollbereichsgebiete einsetzbar ist,
dabei in keiner Weise die Handhabungsprozedur der Brennelementtransportbehälter negativ
beeinträchtigt und die Anwesenheit des Handhabungspersonals auf ein absolut notwendiges
Zeitminimum beschränkt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verbindung zwischen der
Hakenaufnahmetraverse und den Verlängerungslaschen über einschiebbare Bolzen längs
der Bolzen stufenlos erfolgt, zwei Verlängerungslaschen über Verbindungsteile an den
Anschlaglaschen der Behälter und zwei Verlängerungslaschen über Verbindungsteile jedoch
an einen Behälterkäfig angeschlagen sind. Dieser Behälterkäfig verhindert bei Versagen
der Tragzapfen am Behälter einen Absturz. Der Behälterkäfig nimmt im Falle des Versagens
der Zapfen die Behälterlast über dem auf dem Käfigboden glatt aufliegenden Behälterboden
auf.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Hebezeug können unterschiedliche Behälterabmessungen über
die auf Schiebebolzen der Hakenaufnahmetraverse gelagerten Verlängerungslaschen stufenlos,
vorzugsweise von Hand oder mittels mechanischem oder hydrualischem Antrieb, eingestellt
und die Behälter somit angeschlagen werden.
[0010] Die Längen der Verlängerungs- und Anschlaglaschen sind derart gewählt, daß die Last
der Behälter über die Anschlagzapfen der Behälter getragen wird. Gleichermaßen kann
jedoch die Ausführung so gewählt werden, daß die Zapfen im Regelfalle entlastet sind
und die Last der Behälter über den Behälterkäfig aufgenommen wird.
[0011] Durch Lösen der Bolzen kann der Behälterkäfigkragen abgehoben werden und somit der
Transportbehälter seitlich durch die senkrecht stehenden Verbindungslaschen in den
Käfigboden eingehoben werden. Diese Vorgehensweise erlaubt den Einsatz dieses redundanten
Gehängesystems auch in kerntechnischen Anlagen mit geringen Kranhubhöhen.
[0012] Die Abbildungen I bis IV zeigen schematisch eine beispielhafte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Hebezeugs, wobei die Abbildungen III und IV-konstruktive Details
darstellen.
[0013] Das erfindungsgemäße Hebezeug besteht im wesentlichen aus einer Hakenaufnahmetraverse
(1) mit den daran auf Schiebebolzen (9) befestigten vier Verlängerungslaschen (2,
8, 14, 15), wobei an zwei Verlängerungslaschen (2 und 15) ein Behälterkäfig (27) angeschlagen
ist.
[0014] Vorteilhafterweise besitzen die Anschlaglaschen (13, 18) des Behälters (2o) und die
Verlängerungslaschen (2, 15) zum Behälterkäfig (27) im Bereich der Verbindungsteile
(6, 7, 16, 17) Langlöcher, wobei vorzugsweise: die Verlängerungslaschen (2, 15) gegenüber
den Anschlaglaschen (13, 18) größeres Spiel im Langlochbereich der zugehörigen Verbindungsteile
(6,7,16,17) besitzen.
[0015] Hierbei wird eine Lastaufteilung, vorzugsweise auf die inneren Verlängerungslaschen
(8, 14) erreicht. Die äußeren Verlängerungslaschen (2, 15) bilden somit die Redundanz.
[0016] Der Behälterkäfig (27) besteht aus einem beispielsweise als Kastenringprofil ausgesteiften
Kragen (3), an dessen oberem Rand Verbindungsteile (6, 16) angebracht sind. An seiner
Unterseite sind beispielsweise vier Augenbleche angeschweißt, die zur Aufnahme von
Verbindungslaschen (4) dienen, die ihrerseits mit dem Käfigboden (5) über Doppelbolzen
(1
0) verbunden sind, wobei jeweils eine Bohrung des Käfigbodenteils als Langloch ausgeführt
ist.
[0017] Die Verbindungsteile (6, 7, 16, 17) sind vorzugsweise angeschweißte Kompakteinheiten,
deren Schiebebolzen (21) vorzugsweise fernbedient über selbsthemmende Kegelradgetriebe
(24) mittels Sechskantschlüssel (12) angetrieben werden, wobei die AUF-ZUStellung
über Fahnen (22) signalisiert werden.
[0018] Dabei wird die Selbsthemmung beispielsweise über eine Feder (25) oder eine ähnliche
Spannvorrichtung automatisch nach Abzug des Sechskantschlüssels (12) hergestellt und
durch den Werkzeugdruck bei Einführung des Schlüssels (12) wieder gelöst. Um den Vorgang
der Verbindung der Verlängerungslaschen (2, 8, 14 und 15) sicher einzuleiten, sind
an den Verbindungsteilen (6, 7, 16 und 17) vorteilhafterweise Leittrichter (23) angebracht.
[0019] Die Hakenaufnahmetraverse (1) besitzt zur Aufnahme der Kranhaken (11) durch Karabinersicherung
gesicherte einschiebbare Bolzen (19).
[0020] Zum Anschlagen der Verlängerungslaschen (2, 8) an die
Traversenstegbleche sind Schiebebolzen (9) eingebaut, die ebenfalls mittels Karabinersicherung
(26) geführt und gehalten werden.
[0021] Der Hakenaufnahmetraversenkörper selbst ist vorzugsweise als mit Stegblechen versteifte
Kastenbauweise ausgeführt. Vorteilhafterweise sind die Anschlaglaschen (13,18) im
Behälterkäfigkragen (3) derart geführt, daß sie senkrecht nach oben stehen. Diese
Positionierung ermöglicht das problemlose Wiederanschlagen der Verbindungsteile (7,
17) nach einer Behälterbeladung. Außerdem ist es günstig, den Behälterkäfigboden (5)
als Stoßdämpfer auszubilden.
1. Hebezeug zum Transportieren von mit Tragzapfen versehenen Behältern in vertikaler
Lage, insbesondere von Transportbehältern mit radioaktiven Stoffen in kerntechnischen
Anlagen, bestehend aus einer Hakenaufnahmetraverse mit vier Verlängerungs- und zwei
Anschlaglaschen für die Behältertragzapfen,dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
zwischen der Hakenaufnahmetraverse (1) und den Verlängerungslaschen (2, 8, 14, 15)
über einschiebbare Bolzen (9) längs der Bolzen stufenlos erfolgt, zwei Verlängerungslaschen
(8 u. 14) über Verbindungsteile (7, 17)an den Anschlaglaschen (13, 18) der Behälter
und zwei Verlängerungslaschen (2, 15) über Verbindungsteile (6, 16) an einen Behälterkäfig
(27) angeschlagen sind.
2. Hebezeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaglaschen (13,
18) und die Verlängerungslaschen (2, 15) im Bereich der Verbindungsteile (6, 7, 16,
17) Langlöcher besitzen.
3. Hebezeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerungslaschen
(2, 15) gegenüber den Anschlaglaschen (13, 18) größeres Spiel im Langlochbereich der
zugehörigen Verbindungsteile (6, 7, 16, 17) besitzen.
4. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Behälterkäfigboden
(5) und Behälterkäfigkragen (3) auswechselbare, mit Bolzen (10) befestigte Verbindungslaschen (4) angeordnet sind.
5. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsteile
(6, 7, 16, 17) fernbedienbare Schiebebolzen (21) besitzen, die mit selbstsichernden
und selbsthemmenden Antriebselementen (24) ausgerüstet sind.
6. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaglaschen
(13, 18) im Behälterkäfigkragen (3) derart geführt sind, daß sie senkrecht nach oben
stehen.
7. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterkäfigboden
(5) als Stoßdämpfer ausgeführt ist.
8. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die verbindungsteile
(6, 7, 16, 17) mittels eines Sechskantwerkzeugs (12) bedient werden können und eine
Abtrennung des Behälters erlauben.