(19)
(11) EP 0 041 162 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.1981  Patentblatt  1981/49

(21) Anmeldenummer: 81103703.5

(22) Anmeldetag:  14.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B66C 1/66, G21F 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH LI SE

(30) Priorität: 16.05.1980 DE 3018809

(71) Anmelder: TRANSNUKLEAR GmbH
D-6450 Hanau 11 (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Peter, Ing. grad.
    D-6466 Gründau 2 (DE)
  • Sudhop, Helmut, Ing. grad.
    D-2800 Bremen (DE)
  • Unger, Herrmann, Dipl.-Phys.
    D-6955 Aglasterhausen/BR (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hebezeug zum Transportieren von Behältern


    (57) Es wird ein redundant ausgelegtes Hebezeug zum Transportieren von mit Tragzapfen versehenen Behältern in vertikaler Lage beschrieben, insbesondere von Transportbehältern mit radioaktiven Stoffen in kerntechnischen Anlagen, das die Handhabung von Behältern unterschiedlicher Größe erlaubt und in den beschränkten Kontrollbereichräumen leicht eingesetzt werden kann. Das Hebezeug besteht im wesentlichen aus einer Hakenaufnahmetraverse (1) mitvierVerlängerungslaschen (2,8,14,15), wobei zwei Verlängerungslaschen (8,14) überverbindungsteile (7,17) an den Anschlagslaschen (13,18) der Behälter (20) und zwei Verlängerungslaschen (2,15) über Verbindungsteile (6,16) an einen Behälterkäfig (27) angeschlagen sind.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Hebezeug zum Transportieren von mit Tragzapfen versehenen Behältern in vertikaler Lage, insbesondere von Transportbehältern mit radioaktiven Stoffen in kerntechnischen Anlagen, im wesentlichen-bestehend aus einer Hakenaufnahmetraverse mit vier Verlängerungslaschen und zwei Anschlaglaschen für die Behältertragzapfen.

    [0002] Es ist bekannt, daß zur Entsorgung kerntechnischer Anlagen von-Kernbrennstoffen Hebezeuge eingesetzt werden, um Behälter, insbesondere Brennelementtransportbehälter, in vertikaler Lage zu handhaben. Hierbei werden in der Regel Hebezeuge verwendet, die im wesentlichen aus einer Hakenaufnahmetraverse und Anschlaglaschen bestehen. Dabei wird normalerweise eine Redundanz erstrebt.

    [0003] So wird in der DE-OS 2 528 532 eine Einrichtung zur Sicherung von Lasten an Krananlagen mit einer redundant 'angeordneten Seilabhängung beschrieben, die jedoch nicht mehr dem derzeitigen Stand der Sicherheitsanforderungen entspricht. Weiterhin sind Hebezeuge bekannt (DE-OS 2 637 843), die mit Hilfe zusätzlicher bauseitiger Maßnahmen eine Sicherung gegen Behälterabsturz besitzen.

    [0004] Hierbei handelt es sich jedoch um eine sehr aufwendige Konstruktion, die darüberhinaus in den z. Zt. im Betrieb befindlichen kerntechnischen Anlagen technisch nicht mehr zu realisieren ist.

    [0005] In der DE-OS 2902087 wird beschrieben, wie ein Hebezeug zum Transport von Brennelementtransportbehältern mittels einer Flanschlagerung mit redundanten Lastaufnahmeeinrichtungen versehen werden kann, jedoch weist diese Ausführung entscheidende Nachteile auf. Zum einen lassen sich nicht alle Transportbehälter mit einem Behälterflanschkragen versehen, ohne die Handhabung der Behälter zu beeinträchtigen, zum anderen wird der Behälter im Falle des Ausfalles eines Anschlaggliedes an dem Deckelflansch aufgefangen, der.jedoch dadurch unter Umständen zu hoch belastet wird.

    [0006] Ein weiteres bekanntes redundantes Hebezeug für den vertikalen Transport von Brennelement-Transportbehältern setzt generell vier Anschlagzapfen an den Behälterkopfbereichen voraus. Allerdings besitzt nur ein Teil der Brennelement-Transportbehälter vier Anschlagzapfen im Behälterkopfbereich, außerdem verursacht das Parken der Traverse mit den Verlängerungslaschen während des Beladevorganges des Behälters einen sehr komplizierten und langwierigen Vorgang, während dem das Beladepersonal der Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Darüber hinaus läßt dieses Hebezeug nur die Handhabung eines bestimmten Typs von Brennelement-Transportbehältern zu.

    [0007] Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hebezeug zum Transportieren von mit Tragzapfen versehenen Behältern in vertikaler Lage zu finden, insbesondere von Transportbehältern mit radioaktiven Stoffen in kerntechnischen Anlagen, bestehend aus einer Hakenaufnahmetraverse mit vier Verlängerungs- und zwei Anschlaglaschen für die Behälterzapfen, das ein weiteres, redundant angeordnetes Lastaufnahmemittel besitzt, welches zum einen die Handhabung aller Behälter unterschiedlicher Größen erlaubt, in kerntechnischen Anlagen ohne Umbau der Kontrollbereichsgebiete einsetzbar ist, dabei in keiner Weise die Handhabungsprozedur der Brennelementtransportbehälter negativ beeinträchtigt und die Anwesenheit des Handhabungspersonals auf ein absolut notwendiges Zeitminimum beschränkt.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verbindung zwischen der Hakenaufnahmetraverse und den Verlängerungslaschen über einschiebbare Bolzen längs der Bolzen stufenlos erfolgt, zwei Verlängerungslaschen über Verbindungsteile an den Anschlaglaschen der Behälter und zwei Verlängerungslaschen über Verbindungsteile jedoch an einen Behälterkäfig angeschlagen sind. Dieser Behälterkäfig verhindert bei Versagen der Tragzapfen am Behälter einen Absturz. Der Behälterkäfig nimmt im Falle des Versagens der Zapfen die Behälterlast über dem auf dem Käfigboden glatt aufliegenden Behälterboden auf.

    [0009] Mit dem erfindungsgemäßen Hebezeug können unterschiedliche Behälterabmessungen über die auf Schiebebolzen der Hakenaufnahmetraverse gelagerten Verlängerungslaschen stufenlos, vorzugsweise von Hand oder mittels mechanischem oder hydrualischem Antrieb, eingestellt und die Behälter somit angeschlagen werden.

    [0010] Die Längen der Verlängerungs- und Anschlaglaschen sind derart gewählt, daß die Last der Behälter über die Anschlagzapfen der Behälter getragen wird. Gleichermaßen kann jedoch die Ausführung so gewählt werden, daß die Zapfen im Regelfalle entlastet sind und die Last der Behälter über den Behälterkäfig aufgenommen wird.

    [0011] Durch Lösen der Bolzen kann der Behälterkäfigkragen abgehoben werden und somit der Transportbehälter seitlich durch die senkrecht stehenden Verbindungslaschen in den Käfigboden eingehoben werden. Diese Vorgehensweise erlaubt den Einsatz dieses redundanten Gehängesystems auch in kerntechnischen Anlagen mit geringen Kranhubhöhen.

    [0012] Die Abbildungen I bis IV zeigen schematisch eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebezeugs, wobei die Abbildungen III und IV-konstruktive Details darstellen.

    [0013] Das erfindungsgemäße Hebezeug besteht im wesentlichen aus einer Hakenaufnahmetraverse (1) mit den daran auf Schiebebolzen (9) befestigten vier Verlängerungslaschen (2, 8, 14, 15), wobei an zwei Verlängerungslaschen (2 und 15) ein Behälterkäfig (27) angeschlagen ist.

    [0014] Vorteilhafterweise besitzen die Anschlaglaschen (13, 18) des Behälters (2o) und die Verlängerungslaschen (2, 15) zum Behälterkäfig (27) im Bereich der Verbindungsteile (6, 7, 16, 17) Langlöcher, wobei vorzugsweise: die Verlängerungslaschen (2, 15) gegenüber den Anschlaglaschen (13, 18) größeres Spiel im Langlochbereich der zugehörigen Verbindungsteile (6,7,16,17) besitzen.

    [0015] Hierbei wird eine Lastaufteilung, vorzugsweise auf die inneren Verlängerungslaschen (8, 14) erreicht. Die äußeren Verlängerungslaschen (2, 15) bilden somit die Redundanz.

    [0016] Der Behälterkäfig (27) besteht aus einem beispielsweise als Kastenringprofil ausgesteiften Kragen (3), an dessen oberem Rand Verbindungsteile (6, 16) angebracht sind. An seiner Unterseite sind beispielsweise vier Augenbleche angeschweißt, die zur Aufnahme von Verbindungslaschen (4) dienen, die ihrerseits mit dem Käfigboden (5) über Doppelbolzen (10) verbunden sind, wobei jeweils eine Bohrung des Käfigbodenteils als Langloch ausgeführt ist.

    [0017] Die Verbindungsteile (6, 7, 16, 17) sind vorzugsweise angeschweißte Kompakteinheiten, deren Schiebebolzen (21) vorzugsweise fernbedient über selbsthemmende Kegelradgetriebe (24) mittels Sechskantschlüssel (12) angetrieben werden, wobei die AUF-ZUStellung über Fahnen (22) signalisiert werden.

    [0018] Dabei wird die Selbsthemmung beispielsweise über eine Feder (25) oder eine ähnliche Spannvorrichtung automatisch nach Abzug des Sechskantschlüssels (12) hergestellt und durch den Werkzeugdruck bei Einführung des Schlüssels (12) wieder gelöst. Um den Vorgang der Verbindung der Verlängerungslaschen (2, 8, 14 und 15) sicher einzuleiten, sind an den Verbindungsteilen (6, 7, 16 und 17) vorteilhafterweise Leittrichter (23) angebracht.

    [0019] Die Hakenaufnahmetraverse (1) besitzt zur Aufnahme der Kranhaken (11) durch Karabinersicherung gesicherte einschiebbare Bolzen (19).

    [0020] Zum Anschlagen der Verlängerungslaschen (2, 8) an die Traversenstegbleche sind Schiebebolzen (9) eingebaut, die ebenfalls mittels Karabinersicherung (26) geführt und gehalten werden.

    [0021] Der Hakenaufnahmetraversenkörper selbst ist vorzugsweise als mit Stegblechen versteifte Kastenbauweise ausgeführt. Vorteilhafterweise sind die Anschlaglaschen (13,18) im Behälterkäfigkragen (3) derart geführt, daß sie senkrecht nach oben stehen. Diese Positionierung ermöglicht das problemlose Wiederanschlagen der Verbindungsteile (7, 17) nach einer Behälterbeladung. Außerdem ist es günstig, den Behälterkäfigboden (5) als Stoßdämpfer auszubilden.


    Ansprüche

    1. Hebezeug zum Transportieren von mit Tragzapfen versehenen Behältern in vertikaler Lage, insbesondere von Transportbehältern mit radioaktiven Stoffen in kerntechnischen Anlagen, bestehend aus einer Hakenaufnahmetraverse mit vier Verlängerungs- und zwei Anschlaglaschen für die Behältertragzapfen,dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen der Hakenaufnahmetraverse (1) und den Verlängerungslaschen (2, 8, 14, 15) über einschiebbare Bolzen (9) längs der Bolzen stufenlos erfolgt, zwei Verlängerungslaschen (8 u. 14) über Verbindungsteile (7, 17)an den Anschlaglaschen (13, 18) der Behälter und zwei Verlängerungslaschen (2, 15) über Verbindungsteile (6, 16) an einen Behälterkäfig (27) angeschlagen sind.
     
    2. Hebezeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaglaschen (13, 18) und die Verlängerungslaschen (2, 15) im Bereich der Verbindungsteile (6, 7, 16, 17) Langlöcher besitzen.
     
    3. Hebezeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerungslaschen (2, 15) gegenüber den Anschlaglaschen (13, 18) größeres Spiel im Langlochbereich der zugehörigen Verbindungsteile (6, 7, 16, 17) besitzen.
     
    4. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Behälterkäfigboden (5) und Behälterkäfigkragen (3) auswechselbare, mit Bolzen (10) befestigte Verbindungslaschen (4) angeordnet sind.
     
    5. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsteile (6, 7, 16, 17) fernbedienbare Schiebebolzen (21) besitzen, die mit selbstsichernden und selbsthemmenden Antriebselementen (24) ausgerüstet sind.
     
    6. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaglaschen (13, 18) im Behälterkäfigkragen (3) derart geführt sind, daß sie senkrecht nach oben stehen.
     
    7. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterkäfigboden (5) als Stoßdämpfer ausgeführt ist.
     
    8. Hebezeug nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die verbindungsteile (6, 7, 16, 17) mittels eines Sechskantwerkzeugs (12) bedient werden können und eine Abtrennung des Behälters erlauben.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht