[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine vorgehängte Fassaden-, Bau- oder Dekorationsplatte
mit Mauerankern und/oder Unterkonstruktion und Befestigungsorgan.
[0002] Die bekannten vorgehängten Fassadenplatten bestehen aus Naturwerkstein oder Kunststein,
Beton, Metall, Glas, Kunststoff, Asbestzement oder Holz. Sie werden mittels Mauerankern,
anderen metallischen Befestigungsorganen oder Unterkonstruktionen aus Metall oder
Holz mit Abstand von der zu verkleidenden Wand an dieser befestigt. Dabei sind die
Befestigungsorgane sowie die Einzelteile der Unterkonstruktion jeweils speziell der
Form und dem Werkstoff der verwendeten Fassadenplatte angepaßt. Da aber Fassadenkonstruktionen
der eingangs geschilderten Art über ihre technischen Funktionen, wie z.B. Ableitung
der statischen und dynamischen Kräfte, Verstellbarkeit in mehreren Achsen, Abdichtung
der Fugen gegen Regen usw., hinaus auch eine ästhetische,Funktion zu erfüllen haben,
sind die bekannten Unterkonstruktionen und Befestigungsorgane, welche die Platten
an ihren Rändern oder an einer der Plattenrückseite angeformten Hinterschneidung der
Unterkonstruktion gegenüber festlegen, so gestaltet, daß sie weitmöglichst durch die
Fassadenplatten überdeckt werden und von außen nicht sicht-bar sind. Durch die verdeckte
Anordnung der Befestigungsorgane soll auch ein Eindringen von Wasser vermieden werden.
[0003] Die bekannten vorgehängten Fassadenkonstruktionen weisen eine Reihe von Nachteilen
auf. Die nachträgliche Demontage bzw. Remontage von Einzelplatten innerhalb des Verbandes
zum Zwecke des Austausches beschädigter Platten oder zum Zwecke der Kontrolle der
Unterkonstruktion ist zerstörungsfrei überhaupt nicht möglich oder nur mit einem erheblichen
Aufwand, z.B. unter Verwendung von geteilten Spezialplatten. Durch die weitgehend
verdeckte Ausführung der Befestigungsorgane der Platten haben viele Fassaden ein recht
eintöniges Aussehen. Ferner leiden die bekannten Fassadenkonstruktionen durch ihren
oft recht komplizierten Aufbau und durch die zumindest teilweise verdeckten Befestigungsorgane
an mangelnder Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Formen der Gebäude, z.B. ein-
und ausspringende Ecken, Nischen, Gesimse, Anschlüsse usw., und an die Gebäudemaße,
was weitere komplizierte Formteile bedingt und einen hohen Montageaufwand zur Folge
hat. Die erwähnte Überdeckung, die formschlüssig,z.B. mittels Verfalzung, oder kraftschlüssig,
mittels Dichtleisten, ausgeführt ist, dient zwar auch der Ableitung des an der Fassade
herunterlaufenden Regenwassers, behindert aber gleichzeitig den schnellstmöglichen
Druckausgleich bei Staudruck bzw. Sog, so daß die angreifenden Windlasten auf der
Unterkonstruktion und deren Befestigung voll wirksam werden. Weitere Nachteile. sind
eine mangelnde Hinterlüftung der Fassade und eine mangelnde Austrocknung der vielfach
dahinter angeordneten Wärmedämmung. Außerdem kann es durch die form- oder kraftschlüssige
Überdeckung zu Behinderungen der notwendigen Eigenbeweglichkeit der einzelnen Platten
kommen, so daß z.B. Wärmedehnungen, Durchbiegungen infolge von Windlasten oder Gebäudesetzungen
zu Spannungen in der Konstruktion und dadurch zum Bruch einzelner Fassadenplatten
oder gar
Absturz der Konstruktion führen können.
[0004] Zudem sind Holzfassaden brennbar und im Bodenanschlußbereich nicht ausreichend fäulnisbeständig,
Kunststoff-Fassaden nicht ausreichend uv-lichtbeständig mit der Folge einer Ausbleichung
und Asbestzement-Fassaden ästhetisch unbefriedigend und zumindest bei der Verarbeitung
durch carcerogenen Staub gesundheitsschädlich. Metallfassaden oder metallische Einfassungen
sind nur in Form von teuren Legierungen ausreichend korrosionsbeständig gegen die
aggressiven Gase der Großstadtluft.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Fassaden-, Bau- oder Dekorationsplatten
derart zu verbessern, daß sie unter Beibehaltung ihrer technischen Funktionen, z.B.
Witterungsschutz, Wärmeschutz, Feuchtigkeitsschutz, Schallschutz und unter Verbesserung
ihrer ästhetischen Funktion eine leichte Austauschbarkeit von Einzelplatten, eine
erhöhte Anpassungsfähigkeit an die Gebäudeformen, einen schnellen Druckausgleich verbunden
mit guter Hinterlüftung und/oder ; eine ausreichende Eigenbeweglichkeit gewährleisten
und daß sie auf üblichen Herstellungsanlagen aus grobkeramischem Werkstoff gefertigt
werden können, um Witterungs-, Fäulnis-, UV-Licht-bzw. Farb-Beständigkeit zu gewährleisten
und eine mögliche Gesundheitsschädigung bei der Verarbeitung zu vermeiden.
[0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfindung besteht bei einer Platte der
eingangs geschilderten Gattung darin, daß erfindungsgemäß innerhalb der Plattenoberfläche
wenigstens eine, vorzugsweise im wesentlichen mittige, öffnung angeordnet ist, durch
welche hindurch die Platte mittels wenigstens eines, vorzugsweise federnd ausgebildeten,
Befestigungsorgans an der Gebäudewand, dem Maueranker oder der Unterkonstruktion verankerbar
ist. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Platte liegen darin, daß die Verwendung einer
einfachen Unterkonstruktion und eines einfachen Befestigungsorgans für die Platten
möglich ist, so daß die Werkstoff- und Montagekosten niedrig sind. Da die Fassadenplatte
nicht in ihrem unmittelbaren Randbereich befestigt wird und infolgedessen über den
Bereich ihrer Befestigung auskragt, kann sie zur maßlichen Anpassung fast beliebig
zugeschnitten werden. Die erfindungsgemäße Platte entspricht auch dem Erfordernis,
wonach es der Abstand der Fassadenplatten von der Gebäudewand an den ausspringenden
Gebäudeecken notwendig macht, daß die Fassadenplatten beiderseits der Gebäudeecke
über die Ecke auskragen müssen, um zu einer Fassadenecke zusammenzutreffen. Durch
die der Fassadenplatte eigene Auskragung wird die Befestigung der Unterkonstruktion
an der Gebäudewand wesentlich erleichtert, da die Gefahr des Ausbrechens von Dübellöchern
im Eckbereich entfällt. Der gleiche Vorteil ergibt sich an den drei zu verkleidenden
Kanten von Fensternischen. Die erfindungsgemäße Platte vermittelt somit eine besonders
gute Anpassungsfähigkeit an alle Gebäudeformen und Gebäudemaße, ohne daß über ein
Sortiment von zwei bis drei Plattengrößen hinaus zusätz
- liche teure Formplatten und ohne daß Spezialteile für die Unterkonstruktion und die
Befestigung notwendig wären. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Platte liegt
darin, daß auch die nachträgliche Demontage bzw. Remontage von Einzelplatten innerhalb
einer Fassadenfläche möglich ist, ohne daß die auszutauschende Fassadenplatte oder
die sie umgebenden Platten in ihrer Lage verändert,beschädigt oder zerstört werden
müßten. Auch ist die Verwendung einer zweigeteilten Fassadenplatte für die Remontage
unnötig, da das Befestigungsorgan der auszuwechselnden Platte weder in den Bereich
der diese umgebenden Platten eingreift noch von diesen überdeckt wird. Vorteilhaft
ist die öffnung für das Befestigungsorgan so geformt, daß das Befestigungsorgan einschließlich
des zur Montage bzw. Demontage nötigen Werkzeugs durchgesteckt werden kann, wodurch
diese Arbeiten gleichfalls wesentlich erleichtert werden.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Befestigungsorgan mit
einer Linie oder Fläche, z.B. in Form einer Rosette, Spange oder Klammer, an die Oberfläche
der Platte anlegbar. Der technische Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß
die Übertragung der Befestigungskräfte nicht punktförmig konzentriert, sondern flächig
verteilt ist, so daß auch eine wesentlich elastischere Befestigung möglich ist. Dadurch
wird nicht nur die Gefahr des Plattenbruches bei oder nach der Montage, sondern auch
im Falle eines einmal eintretenden Plattenbruches die Gefahr des Herabfallens von
Einzelteilen erheblich vermindert. Durch eine solche elastische Befestigung wird außerdem
jede Fassadenplatte genau in ihrer gewollten Lage festgehalten, ohne daß die zum Ausgleich
von Wärmedehnungen und Windangriffskräften nötige Eigenbeweglichkeit der Gesamtkonstruktion
eingeschränkt wird. über die aufgeführten technischen Vorteile hinaus ist durch diese,
eine größere Fläche überspannende, Rosette, Spange oder Klammer eine sehr ausgeprägte
ästhetische Wirkung erzielbar, da sie nicht nur in der Größe, sondern auch in Form
und Farbe vielfältig gestaltet werden kann. Durch entsprechende Kontraste zu Werkstoff,
Form und Farbe der Fassadenplatte ergibt sich ein weites Feld für die künstlerische
und architektonische Gestaltung von Fassaden. Da die Fassadenplatten besonders einfach
aus keramischen Werkstoffen, z.B. Ziegel, auch unter Verwendung von farbigen Oberflächenglasuren,
hergestellt werden können, ergibt sich in Verbindung mit den sichtbaren, metallischen
Befestigungsorganen ein edler und solider Gesamteindruck.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Platte durch eine derartige Formgebung
der in ihr angeordneten Öffnung gekennzeichnet, daß die Platte zumindest mittels einer
Auflage auf dem Befestigungsorgan in vertikaler Richtung justierbar ist. Die Auflage
kann eine Einpunktauflage, eine kurze Linienauflage oder eine kleine Flächenauflage
sein. Die Fassadenplatte ist hierdurch gegenüber dem Befestigungsorgan fixiert.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Platte mittels mehrerer, durch die
Formgebung der öffnung ausgebildeter Auflagen gegen Verdrehen gesichert. Besonders
vorteilhaft wirkt sich dabei aus, daß die Herstellung der im wesentlichen mittig angeordneten
Befestigungsstelle der Fassadenplatte in Preßformen mit besonders kleinen Toleranzen
möglich ist, da sich Formen aller Art im Mittelbereich wegen der dort geringen Materialfluß-Mengen
und -Geschwindigkeiten weniger nutzen als im Randbereich. Auch die Gesamtmaßtoleranzen
einer Platte wirken sich bei der mittigen Befestigung jeweils etwa nur zur Hälfte
in entgegengesetzten Richtungen aus. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Platte
liegt darin, daß auf deren Rückseite außer der öffnung für das von der Vorderseite
durchgreifende Befestigungsorgan keine weiteren der Befestigung dienenden Ausformungen
angebracht sein müssen. Die auf der Rückseite glatte oder auch aus noch zu erörternden
Gründen verrippte Fassadenplatte kann deshalb unter Verwendung von einfachen, ebenen
Fertigungshilfsmitteln, z.B. Trockenrähmchen, hergestellt werden und ist auch einfach
zu verpacken sowie zu lagern. Insbesondere ist das Fehlen hinterschnittener Formen
an der Plattenrückseite ein wesentlicher Vorteil für eine rationelle Fertigung.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Platte an wenigstens einem Rand mit
einer Falzleiste ausgebildet, Da die einzelne Platte mit einem im wesentlichen mittigen
Befestigungsorgan an der Unterkonstruktion befestigt ist, kann auf ein Ineinandergreifen
der Falze zweier benachbarter Platten verzichtet werden. Der besondere Vorteil dieser
Ausführungsform liegt darin, daß trotz relativ breiter Fugen an der Plattenvorderseite
das Eindringen von Schlagregen und damit die Durchfeuchtung der häufig. hinter der
Fassade angebrachten Wärmedämmung bzw. der Gebäudewand weitgehend vermieden werden
kann. Eine breite Fuge an der Plattenoberfläche ist insbesondere auch aus optischen
Gründen erwünscht, da fertigungsbedingte Maßtoleranzen der Fassadenplatten, der Befestigungsorgane
oder der Unterkonstruktion kaum störend sichtbar werden. Nicht ineinandergreifende
Falze haben zudem den Vorteil, daß ein sehr schneller Druckausgleich bei Staudruck
bzw. Sog stattfindet, so daß angreifende Windlasten nicht in voller Höhe auf die Fassadenkonstruktion
wirksam werden. Die Fugenspalten sind außerdem einer guten Hinterlüftung der Fassadenkonstruktion
förderlich, die aus bauphysikalischen Gründen, z.B. zur Abführung von Wasserdampf
aus der Gebäudewand bzw. Wärmedämmung oder zur Abführung eines Wärmestaues vor leichten
Wandkonstruktionen notwendig ist.
[0011] In weiterer Ausgestaltung dieses Erfindungsgedankens sind die Falzleisten mit Spiel
zu dem Plattenrand der gegenüberliegenden Platten angeordnet. Die durch das Spiel
zwischen den einzelnen Platten gewährleistete hohe Eigenbeweglichkeit ist ein sicherer
Schutz vor Beschädigung oder Bruch der Platten durch Relativbewegungen, die z.B. auf
Windangriff, Wärmedehnungen oder Gebäudesetzungen zurückzuführen sind. Vorteilhaft
ist insbesondere, daß die Konstruktion durch das Spiel auch größere Relativbewegungen
aufnehmen kann und dadurch .eine Gefährdung von Personen durch Absturz der Konstruktion
oder ihrer Einzelteile mit hoher Sicherheit vermieden werden kann.
[0012] In einer weiteren, verbesserten Ausführungsform der Erfindung ist die Falzleiste
des Randes der Oberen Platte näher der Plattenvorderkante angeordnet als die Falzleiste
des Randes der unteren Platte an deren Vorderkante. Daraus ergibt sich der Vorteil,
daß das an der unteren Falzleiste abtropfende Regenwasser durch die obere Falzleiste
der darunter liegenden Fassadenplatte daran gehindert wird, zur Plattenrückseite hin
abzulaufen.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind auch die sich seitlich hintergreifenden
Falzleisten mit einem Abstand zueinander angeordnet. Aus den erwähnten Gründen ist
auch hier ein Versatz zweckmäßig, weil auch hier eine Abdichtung gegen Schlagregen
erwünscht ist, ohne daß der Spielraum zwischen den Platten übermäßig eingeschränkt
wird.
[0014] Die Falzleisten sind in einer Ausführungsform parallel zur jeweiligen Plattenvorderkante
angeordnet. Das bietet Vorteile hinsichtlich einer einfachen Fertigung.
[0015] In einer anderen Ausführungsform weisen die sich an einer Plattenecke treffenden
Falzleisten unterschiedlichen Abstand zur Plattenvorderkante auf und sind gegeneinander
versetzt. Sie können dann im einfachsten Fall ohne Verbindung bleiben, in einer abgewandelten
Ausführungsform aber auch durch ein kurzes, abgewinkelt verlaufendes Falzleisten-Zwischenstück
miteinander verbunden sein. Der Vorteil der ohne Unterbrechung umlaufenden Falzleiste
liegt in der sicheren Ableitung des Regenwassers zur Fassadenvorderseite.
[0016] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Falzleisten
leicht schräg zur jeweiligen Plattenvorderkante und gehen an den Plattenecken ohne
Versatz ineinander über. Dabei verkleinert sich der Abstand der umlaufenden Falzleiste
von der Plattenvorderkante im Verlauf von zwei in gleicher Umlaufrichtung aufeinander
folgender Plattenränder und vergrößert sich im Verlauf der beiden folgenden Plattenränder
wieder auf den Anfangsabstand am Ausgangspunkt. Der Vorteil dieser Ausführung liegt
darin, daß der oben beschriebene Versatz der oberen und unteren Falzleisten und der
Versatz der seitlichen Falzleisten in allen Fällen sichergestellt ist.
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[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Falzleisten
an den Plattenecken abgeschrägt. Dadurch ist eine gleichzeitige volle Ausnutzung des
Höhen- und Seitenspiels ermöglicht, ohne daß sich die Platten übereck berühren. Die
Platten lassen sich infolgedessen so weit zusammenschieben, daß sich die Falzleisten
mit oder ohne Abstand voneinander hintergreifen. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß
durch die Adhäsion das Regenwasser an der vorderen Falzleiste abläuft und durch die
Einhaltung eines Abstandes zur hinteren Falzleiste eine unbeabsichtigte Ableitung
auf die hintere Falzleiste sicher vermieden ist. Außerdem ist die Fuge zwischen den
Platten auch optisch vollständig geschlossen.
[0018] Eine besonders einfach herzustellende Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß
die Falzleisten nur durch den herstellungsbedingten Preßgrat oder dessen Rest gebildet
wird. Im Extremfall kann der Preßgrat auch ganz beseitigt werden, so daß nur noch
die Firstlinie einer um die Platte umlaufenden, sattelförmigen Abdachung übrigbleibt,
die, wenn auch weniger zuverlässig, die gleichen wasserführenden Aufgaben übernehmen
kann wie die ursprüngliche Falzleiste.
[0019] Bei einer fertigungstechnisch günstigen Ausführungsform der Erfindung ist die Fassadenplatte
auf der Rückseite verrippt, so daß sie sich leichter trocknen und brennen läßt und
geringeres Gewicht hat. Zweckmäßigerweise wird dabei die rückseitig um die Befestigungsöffnung
umlaufende Verrippung etwas niedriger gehalten als die weiter im Außenbereich der
Platte liegende Verrippung. Der besondere Vorteil liegt darin, daß sich nur die Verrippung
der Außenbereiche auf der Unterkonstruktion abstützt und dadurch die Fassadenplatte
besser in der gewollten Lage fixiert wird. Ein Kippen umäie Hoch- oder Querachse oder
ein Verdrehen um die Mittelpunktachse der Platte wird also bei dieser Ausführung auch
trotz fertigungsbedingter kleiner Verwerfungen verhindert. Durch den Abstand der Verrippung
des Platten-Mittelbereichs von der Unterkonstruktion vergrößert sich außerdem der
zur Verfügung stehende Federweg für eine elastische Befestigung der Fassadenplatte.
[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Platte ist die
Fläche und/oder der Zwischenraum zwischen den rückseitigen Rippen ganz oder teilweise
beschichtet oder ausgeschäumt. Ein Vorteil dieser Ausführungsform ist die weiter verminderte
Absturz
gefahr einzelner Plattenbruchstücke, da sie durch die Beschichtung oder Ausschäumung
aneinander gebunden sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß sich die Fassadenplatte
noch besser gegen Verschieben oder Verdrehen auf der Unterkonstruktion absichern läßt,
wenn die Ausschäumung etwas über die Plattenrückseite vorsteht.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Vorder-
und/oder Rückseite der Fassadenplatten mit Ausbuchtungen und/oder Vertiefungen versehen
ist. Diese sind so angeordnet, daß sie sich auf rückseitigen Rippen bzw. Rippenkreuzungen
der davor oder darunter gestapelten nächsten Platte abstützen. Die Vorteile dieser
Ausführungsform liegen darin, daß sich die Platten bei der Herstellung und beim Versand
nur an diesen Punkten berühren und dadurch eine einwandfreie Fertigung möglich ist
und eine Beschädigung der Oberfläche durch Verkratzeh vermieden ist. Darüberhinaus
können diese Ausbuchtungen wiederum als Gestaltungselement für die sichtbare Fassadenoberfläche
benutzt werden.
[0022] Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung in verschiedenen
Ausführungsformen beispielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine Fassadenkonstruktion mit erfindungsgemäßen
Platten;
Fig. 2 in der linken Hälfte die Vorderansicht und in der rechten Hälfte die Rückseite
einer Platte nach Fig..1;
Fig. 3 a bis 3 c drei verschiedene Ausführungsformen des sichtbaren Vorderteils des
Befestigungsorgans;
Fig. 4 einen waagerechten Schnitt durch eine Fassadenkonstruktion an einer Gebäudeecke;
Fig. 5 einen Schnitt durch zwei aneinander grenzende Plattenränder;
Fig. 6 a und b einen ähnlichen Schnitt wie in Fig. 5 zweier weiterer Ausführungsformen;
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Plattenecke;
Fig. 8 eine abgewandelte Ausführungsform;
Fig. 9 a bis c zwei Seitenansichten und eine Frontansicht einer Fassadenplatte in
Montageposition und
Fig. 10 eine Ansicht nach Fig. 9 c im Fugenkreuzungspunkt.
[0023] Wie sich aus Fig. 1 ergibt, sind in einem Mauerwerk 1, das mit einer Wärmedämmung
2 versehen ist, die nur andeutungsweise dargestellten Anker 3 befestigt. Sie tragen
die Unterkonstruktion, welche aus vertikalen Stäben 4 und aus horizontalen Stäben
5, vorzugsweise aus einem Baustahlgewebe, besteht. Mittels eines Hakens 6 eines federnd
ausgebildeten Befestigungsorgans 7, das durch eine Öffnung 8 der Fassadenplatte 9
durchgeführt.ist, wird diese an einem horizontalen Stab 5 der Unterkonstruktion befestigt.
Der sichtbare, vordere Teil 10 des Befestigungsorgans 7 hat die Form einer dekorativen
Spange und überdeckt einen im wesentlichen mittigen Teil der Fassadenplatte 9. Diese
stützt sich mit ihrer rückseitigen Verrippung 11 auf der Vorderseite der vertikalen
Stäbe 4 der Unterkonstruktion ab. Ferner liegt die Fassadenplatte 9 mit der inneren
Umfangsfläche 12 ihrer Befestigungsöffnung 8 punkt- oder linienförmig auf dem Befestigungsorgän
7 auf und ist dadurch in vertikaler Richtung justiert. Die im Bereich der Befestigungsöffnung
8 angeordneten Rippen 13 sind etwas niedriger als die übrigen Rippen 11.
[0024] Der untere Rand 14 der Platte 9 ist mit einer Falzleiste 15 versehen, die näher an
der vorderen Plattenkante 16 angeordnet ist als die Falzleiste 17 am oberen Rand der
benachbarten Platte in Bezug auf deren Vorderkante 18.
[0025] Die Fläche 19 zwischen den Rippen ist beschichtet. In der anderen Hälfte des Raumes
zwischen den Rippen 11 ist eine abgewandelte Ausführungsform dargestellt, bei welcher
eine Ausschäumung 20 gegenüber den Rippen 11 etwas vorsteht.
[0026] Die Vorderseite der Fassadenplatte 9 ist mit Ausbuchtungen 21 versehen, die so angeordnet
sind, daß sie einer Rippe 11 oder einem Rippenkreuz gegenüberliegen.
[0027] Wie sich aus Fig. 2 ergibt, hat die Öffnung 22 für das Befestigungsorgan 7 unten
eine Ausbuchtung 23, damit dessen Haken 6 durchgeführt werden kann. Die Ausbuchtungen
24 auf der Oberfläche der Platte stützen eine auf die erste Platte gestapelte, weitere
Platte im Bereich eines verbreiterten Rippenkreuzes 25 ab. Eine umlaufende Falzleiste
26 ist an den Ecken 27 abgeschrägt.
[0028] In Fig. 3 sind beispielhaft drei mögliche Ausführungsformen des sichtbaren Vorderteils
28 des Befestigungsorgans 7 dargestellt, durch deren dekorative Gestalt in Form einer
Spange in Fig. 3 a, einer Rosette in Fig. 3 b oder einer Klammer in Fig. 3 c das Erscheinungsbild
der Fassade wesentlich mit bestimmt werden kann. Auch die der Stapelung dienenden
Ausbuchtungen 29 der Plattenoberfläche sind ein wesent- : liches Geätaltungselement.
[0029] Wie sich aus Fig. 4 ergibt, sind im Mauerwerk 30, das mit einer Wärmedämmung 31 versehen
ist, die nur durch ihre Achse angedeuteten Anker 32 befestigt, welche unter Freilassung
eines der Hinterlüftung dienenden Spaltes 33 die Unterkonstruktion 34 tragen. Da die
Fassadenplatten 35 mit ihrer halben Breite über die Achsen 36 auskragen, in welchen
sie mit der Befestigungsvorrichtung 37 verankerbar sind, können die Anker 32 sicher
im Fleisch des Mauerwerkes 30 gesetzt werden.
[0030] Wie sich aus der Aisführungsform nach Fig. 5 ergibt, sind zwei aneinandergrenzende
Plattenränder 38, 39 mit Falzleisten 40, 41 ausgebildet. Die zwischen den Plattenrändern
38, 39 gebildete Fuge 42 ist optisch geschlossen, da sich die beiden Falzleisten 40,
41 hintergreifen. Damit das Wasser sicher an der vorderen Falzleiste 40 abläuft, hat
sie einen Abstand 43 zur hinteren Falzleiste 41. Das seitliche Spiel 44, 45 zwischen
den Außenrändern der Falzleisten 40, 41 und den Plattenrändern 39 bzw. 38 dient dem
Ausgleich von Maßtoleranzen und vermittelt eine hohe Eigenbeweglichkeit jeder einzelnen
Platte.
[0031] Die Ränder benachbarter Platten können aber auch gemäß Fig. 6 a oder b ausgebildet
sein. In Fig. 6 a ist die Falzleiste 46 nur noch durch einen herstellungsbedingten-Preß
grat gebildet. In Fig. 6 b ist selbst der Preßgrat entfernt, so daß nur eine Firstlinie
47 einer sattelförmigen Abdachung 48 verbleibt.
[0032] An einer Plattenecke 49 verläuft die Falzleiste 50, wie sich aus Fig. 7 ergibt, schräg
zur Plattenvorderkante 51, während die Falzleiste 52 an der Plattenecke 49 ohne Verbindung
mit und versetzt zu der Falzleiste 50 angeordnet ist.
[0033] In der Ausführungsform nach Fig. 8 hingegen ist die gleichfalls schräg verlaufende
Falzleiste 53 mit der versetzt angeordneten Falzleiste 54 im Bereich der Plattenecke
durch ein Zwischenstück 55 verbunden.
[0034] Wie sich aus den Fig. 9 a bis 10 ergibt, verlaufen alle Falzleisten schräg zu den
Plattenvorderkanten 56. An den Ecken 57 sind sie ohne Versatz miteinander verbunden.
Die Falzleiste 58 verläuft von einem hinteren Punkt bei A ansteigend zu einem mittelhoch
gelegenen Punkt bei B, während die Falzleiste 59 von dort zum vordersten Punkt bei
C wiederum schräg ansteigend verläuft. Symmetrisch dazu verlaufen auch die Falzleisten
60 und 61 von A über D nach C. Diese Ausführungsform ermöglicht eine in sich geschlossene,
aberabsolut berührungsfreie Falzleistenführung, wie es aus Fig. 10 im Fugenkreuzungspunkt
ersichtlich ist. Dabei liegen im montierten Zustand die unteren Falzleisten 62, 63
immer vor den oberen Falzleisten 64, 65 und die rechten Falzleisten 66, 67 vor den
linken Falzleisten 68, 69. Die in Fig. 9 c in Reihenfolge gekennzeichneten Plattenecken
A, B, C, D sind sinngemäß auch in Fig. 10 eingetragen. Dabei hat die Falzleiste 70
bei C die vorderste Position erreicht.
1. Vorgehängte Fassaden-, Bau- oder Dekorationsplatte mit Mauerankern und/oder Unterkonstruktion
und Befestigungsorgan, dadurch gekennzeichnet , daß innerhalb der Oberfläche der Platte
(9) wenigstens eine, vorzugsweise im wesentlichen mittige, öffnung (8) angeordnet
ist, durch welche die Platte (9) mittels eines oder mehrerer, vorzugsweise federnd
ausgebildeter, Befestigungsorgane (8) an dem Maueranker und/oder der Unterkonstruktion
(4, 5) verankerbar ist.
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsorgan (7) mit
einer großen Fläche (10 bzw. 28), z.B. in Form einer Rosette, Spange oder Klammer,
an die Oberfläche der Platte (9) anlegbar ist.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine derartige Formgebung der
inneren Umfangsfläche der in der Platte (9) angeordneten öffnung (8), daß die Platte
(9) zumindest mittels einer Auflage (12) auf dem Befestigungsorgan (7) in vertikaler
Richtung justierbar ist und/oder mittels weiterer Auflagen (12) gegen Verdrehen gesichert
ist.
4. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie an wenigstens
einem Rand mit einer Falzleiste (15 bzw. 17 oder 40 bzw. 41) ausgebildet ist (vgl.
Fig. 1 oder 5).
5. Platte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzleisten (15, 17 bzw.
40, 41) mit Spiel (44, 45) zu. dem Plattenrand (39 bzw. 38) der benachbarten Platte
angeordnet sind (vgl. Fig. 1 oder Fig. 5).
6. Plathe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzleiste (15)
des unteren Randes (14) der Platte (9) näher zur Plattenvorderkante (16) angeordnet
ist als die Falzleiste (17) des oberen Randes der nach unten benachbarten Platte zu
deren Vorderkante (18j; (vgl. Fig. 1).
7. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
seitlichen Falzleisten (40, 41) unterschiedlichen Abstand von der jeweils dazugehörigen
Plattenvorderkante haben.
8. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzleisten
(40, 41) parallel zur jeweiligen Plattenvorderkante angeordnet sind (vgl. Fig. 5).
9. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Falzleiste (50) leicht schräg zur Plattenvorderkante (51) angeordnet ist (vgl.
Fig. 7).
10. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich an einer
Plattenecke (49) treffende Falzleisten (50 bzw. 52) unterschiedlichen Abstand zur
Plattenvorderkante (51) aufweisen und gegeneinander versetzt sind (vgl. Fig. 7).
11. Platte nabh Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die an einer Plattenecke
gegeneinander versetzt angeordneten Falzleisten (53, 54) durch ein kurzes, abgewinkelt
verlaufendes Falzleisten-Zwischenstück (55) miteinander verbunden sind (vgl. Fig.
8).
12. Platte nach einem der Ansprüche 4, 5, 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Abstand der umlaufenden Falzleisten (58, 59) von der Plattenvorderkante (56) im
Verlauf von zwei aufeinanderfolgenden Plattenrändern verkleinert und im Verlauf der
in gleicher Umlaufrichtung folgenden Plattenränder wieder auf den ursprünglichen Abstand
vergrößert und die sich an einer Plattenecke treffenden Falzleisten ohne Versatz und
ohne Unterbrechung ineinander übergehen (vgl. Fig. 9).
13. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzleisten
(26) an den Plattenebken (27) abgeschrägt sind (vgl. Fig. 2).
14. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Falzleisten (40, 41) benachbarter Plattenränder (38, 39) gegenseitig hintergreifen
(vgl. Fig. 5).
15. Platte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Falzleisten (40,
41) mit Abstand (43) hintergreifen (vgl. Fig. 5).
16. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzleiste
(46) aus einem Preßgrat oder aus der Firstlinie (47) einer um die Platte umlaufenden
sattelförmigen Abdachung (48) gebildet ist (vgl. Fig. 6 a bzw. b).
17. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch ge- - kennzeichnet, daß sie
auf ihrer Rückseite mit versteifenden Rippen (11) ausgebildet ist .
18. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit
ihren rückseitigen Rippen. (11) auf der Vorderseite des Mauerankers oder der Unterkonstruktion
(4) abstützbar ist.
19. Platte nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich der
Befestigungsöffnung (8) angeordneten Rippen (13) etwas niedriger als die anderen Rippen
(11) ausgebildet sind.
20. Platte nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen
der Rippen (11, 13) und/oder die Zwischenräume zwischen den Rippen ganz oder teilweise
mit einem vom Werkstoff der Platte verschiedenen Werkstoff beschichtet und/oder ausgefüllt,
vorzugsweise ausgeschäumt, sind (vgl. Fig. 1).
21. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder-
und/oder Rückseite der Platte mit Ausbuchtungen (21, bzw. 24 bzw. 29) ausgebildet
ist (vgl. Fig. 1 bis 3).
22. Platte nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung und/oder
Formgebung der auf der Vorderseite angeordneten Ausbuchtungen (24 bzw. 29), daß sie
ein die Fassadenplatte (9) und/oder den Plattenverband schmückendes Gestaltungselement
bilden.
23. Platte nach Anspruch 21 oder 22., gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung
der Ausbuchtung (21 bzw. 24) auf der Vorderseite der Platte, daß sie an einer Rippe
oder an einem Rippenkreuz auf der Rückseite einer mit ihr im Stapel befindlichen,
weiteren Fassadenplatte abstützbar ist.
24. Platte nach einem der Ansprüche 4 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreuzungsfläche
des zur Abstützung dienenden Rippenkreuzes (25) erweitert ist.