[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur selbsttätigen Begrenzung der
Steiggeschwindigkeit beim Auftauchen von Tauchern.
[0002] Beim Auftauchen kann die in den Lungenbläschen des Tauchers unter erhöhtem Druck
stehende Luft nicht schnell genug entweichen, da die starke Volumenänderung (mit abnehmbarem
Druck insbesondere im Bereich zwischen -2 und -3 Bar) zu groß ist. Platzt ein Teil
der Lungenbläschen, tritt Luft in ungelöster Form in die Blutbahn und über die linke
Herzhälfte in den Körper und gelangt in das Gehirn, was zu einer Gehirnembolie führen
kann.
[0003] Bereits bei geringem Lungenüberdruck können durch das Überdehnen der Lungenbläschen
Kreislaufstörungen und Schwindelanfälle auftreten. Gerät der Taucher demnach in eine
Notsituation, muß er einerseits versuchen, möglichst schnell aufzutauchen, andererseits
darf er zur Vermeidung der genannten Lungenschädigungen eine von der jeweiligen Tiefe
abhängige, maximale Auftauchgeschwindigkeit nicht überschreiten. Als Faustregel gilt
hierfür z. B. die Steiggeschwindigkeit kleiner Luftbläschen, die vom Wasserdruck und
damit von der jeweiligen Tiefe abhängig ist.
[0004] Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt, die dem Taucher als Hilfe beim
Aufstieg aus der Tiefe dienen sollen. Eine solche Vorrichtung zeigt dem Taucher an,
ob eine konstant vorgegebene Aufstiegsgeschwindigkeit eingehalten wird, wobei hierbei
aufgrund der Tiefenabhängigkeit der höchstzulässigen Aufstiegsgeschwindigkeit nicht
die minimale Aufstiegszeit erreicht werden kann, wie dies im Notfall erforderlich
ist. Eine weitere bekannte, äußerst aufwendige elektronische Vorrichtung zeigt dem
Taucher durch Signale an, wenn eine bestimmte maximale Aufstiegsgeschwindigkeit überschritten
wird. Eine solche Anzeige ist aber dann praktisch wertlos, wenn der Taicher in eine
Notsituation gerät und hierdurch bedingt den Aufstiegsvorgang nach Maßgabe des Signals
nicht mehr steuern kann, was in jedem Fall dann zutrifft, wenn der Taucher bewußtlos
wird.
[0005] Hiervon ausgehend hat es sich die Erfindung zum Ziel gesetzt, eine einfach und preisgünstig
herzustellende, auch unter harten Einsatzbedingungen strapazierfähige und zuverlässig
arbeitende Vorrichtung zu schaffen, die in jedem Fall, also auch beim Auftreten von
außergewöhnlichen Notsituationen, gewährleistet, daß der Taucher nicht mit zu großer
Geschwindigkeit aufsteigt und dabei lebensgefährliche Verletzungen erleidet.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, die
sich auszeichnet durch eine mit dem Rettungswesteninnenraum verbundene Kammer, mit
einer diese unteteilenden, elastisch längsbeweglichen, dichtenden Trennwand, die mit
einem dichtend verschiebbar nach außen führenden Ventilschließteil verbunden ist,
dessen zugehöriger Ventilsitz in der Rettungswestenaußenwand angeordnet ist, wobei
die durch die Trennwand gebildeten Kammerabschnitte durch eine Dosierdüse und ein
in Richtung zum abgeschlossenen Kammerabschnitt öffnendes Rückschlagventil miteinander
verbunden sind.
[0007] Beim Abtauchen wird durch das geöffnete Rückschlagventil und die Dosierdüse ein Druckausgleich
zwischen dem Luftdruck in der Rettungsweste und dem damit unmittelbar verbundenen
Kammerabschnitt einerseits und dem anderen Kammerabschnitt andererseits über das Rückschlagventil
und die Dosierdüse hergestellt. Auch beim langsamen Auftauchen findet ein Druckausgleich
zwischen den beiden Kammerabschnitten über die Dosierdüse statt. Beim schnellen, unkontrollierten
Auftauchen jedoch reicht der Luftdurchsatz durch die Dosierdüse nicht mehr aus, um
einen Druckausgleich herzustellen. Da aber der Luftdruck in der Rettungsweste und
in dem damit unmittelbar verbundenen Kammerabschnitt beim Auftauchen aufgrund des
nachlassenden Wasserdrucks und der damit verbundenen Expansion der Rettungsweste abnimmt,
entsteht gegenüber dem abgeschlossenen Kammerabschnitt ein Unterdruck, was dazu führt,
daß die elastische Trennwand nach unten gedrückt wird und mit ihr das damit verbundene
Ventilschließteil, das damit vom Ventilsitz in der Rettungswestenaußenwand abgehoben
wird, so daß durch die Ventilöffnung Luft aus der Rettungsweste nach außen entweicht,
wodurch die Steiggeschwindigkeit selbsttätig vermindert wird, bis sich wieder ein
solcher Wert der Steiggeschwindigkeit einstellt, bei dem ein Druckausgleich zwischen
den Kammerabschnitten über die Dosierdüse stattfinden kann, so daß die Trennwand mit
dem Ventilschließteil wieder elastisch in ihre Ausgangsposition zurückkehrt, in der
das die Rettungsweste öffnende Ventil geschlossen ist.
[0008] Durch diese selbsttätige Regelung ist sichergestellt, daß der Taucher auch dann nicht
zu schnell aufsteigt, wenn er in Panik gerät oder aufgrund eines starken Schwindelanfalls
oder von Bewußtlosigkeit eine bewußte und überlegte Kontrolle des Aufstiegsvorgangs
nicht mehr durchführen kann.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Trennwand als
federbeaufschlagter Kolben ausgebildet ist. Ein solcher Kolben ist erfindungsgemäß
dann längs der Seitenwand der Kammer dichtend geführt und wird durch eine Feder in
die Ausgangsstellung gedrückt.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung kann hierbei vorgesehen sein, daß das Rückschlagventil
und die Dosierdüse in dem Kolben angeordnet sind. Dies bedeutet, daß der Kolben zwischen
seinen Stirnseiten die Düse und das Rückschlagventil aufnehmende Bohrungen aufweist,
wodurch eine besonders einfache Konstruktion erreicht wird.
[0011] Gemäß einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Trennwand als Membrane
ausgebildet und das Ventilschließteil in deren Mittelbereich befestigt. Der Außenrand
der Membrane ist hierbei mit der Kammeraußenwand dichtend und fest verbunden und das
Ventilschließteil dort befestigt, wo die aufgrund der Elastizität der Membrane mögliche
maximale Bewegung bei einer Druckbelastung der Membrane auftritt. Die Rückstellung
erfolgt problemlos aufgrund der Eigenelastizität der Membrane. Die Verbindung der
beiden durch die Membrane gebildeten Kammerabschnitte erfolgt durch zwei nach außen
um den Membranenbereich geführte Leitungen, von denen die eine über das Rückschlagventil.und
die andere über die Dosierdüse führt.
[0012] Als besonders günstig kann es sich erweisen, daß bei der vorstehend beschriebenen
Anordnung die Dosierdüse mit einer Einrichtung zur Regelung des Durchsatzes versehen
ist. Die Dosierdüse wird von der Fertigung her so bemessen, daß sie bei normalen bzw.
zulässigen Auf- und Abtauchgeschwindigkeiten einen hinreichenden Druckausgleich zwischen
den beiden Kammerabschnitten ermöglicht. Um die erfindungsgemäße Vorrichtung aber
auch nachträglich noch den jeweiligen Einsatzgegebenheiten besonders anpassen zu können,
erweist sich die vorgesehene Verstellung der Durchsatzmenge der Dosierdüse als günstig.
[0013] Eine Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten erfährt die erfindungsgemäße Vorrichtung
schließlich noch dadurch, daß die bewegliche Trennwand mit einer Anzeigeeinrichtung
gekoppelt ist. Hierdurch kann der Taucher in solchen Fällen, wo er die Tiefenveränderung
bewußt kontrollieren kann, der Anzeigevorrichtung entnehmen, ob er sich mit seiner
Steiggeschwindigkeit in einem kritischen Bereich befindet.
[0014] Eine besonders strapazierfähige Ausführungsform wird bei einer solchen Vorrichtung
erreicht durch eine erste Kammer, die zumindest teilweise durch eine elastische Wand
gegenüber dem umgebenden Wasser begrenzt ist und eine zweite Kammer mit einer diese
abschließenden, in einer Richtung elastisch längsbeweglichen, dichtenden Trennwand,
die mit einem Ventilschließteil verbunden ist, dessen zugehöriger Ventilsitz in der
Rettungswestenaußenwand angeordnet ist, wobei die erste und zweite Kammer durch ein
Dosierventil verbunden ist.
[0015] Die Funktion der elastischen Wand der Rettungsweste übernimmt bei dieser Ausführungsform
die elastische Wand der ersten Kammer, die sich unter dem Druck des umgebenden Wassers
und abhängig von demselben deformieren kann und so zu einer Druckänderung in der ersten
Kammer führt, der dann, wenn er allmählich erfolgt, durch das Dosierventil sich mit
dem Druck in der zweiten Kammer ausgleicht. Erfolgt die Druckänderung in der ersten
Kammer zu schnell, so reicht die Durchsatzmenge des Dosierventils, die einer vorbestimmten
maximalen Steiggeschwindigkeit angepaßt ist, nicht mehr aus, um einen Druckausgleich
in der Kammer 2 über das Dosierventil zu ermöglichen. Die in der Kammer 2 eingeschlossene
Luftmenge drückt deshalb auf die einseitig längsbewegliche, dichtende Trennwand, z.
B. eine Membrane, die mit dem Ventilschließteil verbunden ist. Dies führt zu einer
Öffnung des Rettungswestenventils und damit zu einer Absenkung der Steiggeschwindigkeit,
bis die gesamte Anordnung wieder im Druck-Gleichgewicht ist.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann mit besonderem Vorteil vorgesehen sein,
daß die erste und zweite Kammer getrennt voneinander und die Dosierdüse in einer Verbindungsleitung
zwischen den Kammern angeordnet sind.
[0017] Hierdurch wird es möglich, eine sehr flache Bauweise zu erzielen.
[0018] Die Einsatzmöglichkeiten der beschriebenen Vorrichtung sind nicht nur auf deren Verwendung
bei Tauchern beschränkt, sondern umfassen Tauchgeräte aller Art, z. B. auch U-Boot
Tauchretter.
[0019] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform,
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch Je eine dritte und vierte und 4 Ausführungsform.
[0020] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist eine nach außen abgeschlossene
Kammer 1 über eine Verbindungsleitung 2 mit dem Innenraum 3 der Rettungsweste 4 verbunden.
In der Kammer 1 ist ein gegenüber den Seitenwänden 5, 6 der Kammer längs dichtend
verschiebbarer Kolben 7 angeordnet.
[0021] Der Kolben weist zwei Bohrungen 8 und 9 auf, wovon die erstere ein Rückschlagventil
10 und die zweite eine Dosierdüse 11 aufnimmt. Der Kolben 7 ist mit einem Ventilschließteil
12 verbunden, das durch die Bodenwand 13 der Kammer 1 dichtend nach außen geführt
ist und ein halbkugelförmig verdicktes Ende 14 aufweist. Dieses Ende 14 liegt im Ruhezustand
am Ventilsitz 15 an, der in der Außenwand der Rettungsweste 4 befestigt ist. Zwischen
dem Kammerboden 13 und dem Kolben 7 ist konzentrisch um das Ventilschließteil 12 eine
Schraubenfeder 16 angeordnet.
[0022] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist wiederum die Kammer 1 über eine
Leitung 2 mit dem Innenraum 3 der Rettungsweste 4 verbunden. Eingespannt zwischen
den Seitenwänden 5 und 6 der Kammer 1 ist eine Membrane 17 ringsum dichtend befestigt.
An der Membrane 17 ist das Ventilschließteil 12 befestigt. Die durch die als Trennwand
fungierende Membrane gebildeten Kammerhälften 18 und 19 werden durch Leitungen 20
und 21 verbunden, die jeweils oberhalb und unterhalb der Membrane 17 in das Kammerinnere
münden. In der Leitung 20 ist ein Rückschlagventil 10 und in der Leitung 21 eine Dosierdüse
22 angeordnet. Der Durchsatz der Dosierdüse 22 ist mittels einer Verstelleinrichtung
23 veränderbar.
[0023] Beide Vorrichtungen funktionieren analog, und zwar wie folgt:
Beim langsamen Auf- bzw. Abtauchen findet über die Leitung 2 bzw. über die Dosierdüse 11 ein kontinuierlicher Druckausgleich zwischen dem Luftdruck
im Innenraum 3 der Rettungsweste 4, dem Kammerabschnitt 19 und dem Kammerabschnitt
18, der keine unmittelbare Verbindung mit der Rettungsweste 4 aufweist, statt. Bei
einem schnellen Abtauchen, z. B. beim Springen aus dem Boot ins Wasser, öffnet sich
das Rückschlagventil 10, so daß die Trennwand 7 bzw. 17 im wesentlichen in ihrer Ruhelage
verbleibt oder allenfalls ganz kurz ausgelenkt und sodann unverzüglich wieder in die
Ausgangsposition zurückgeführt wird.
[0024] Wird nun aber beim Auftauchen ein bestimmter Wert der Steiggeschwindigkeit überschritten,
so dehnt sich aufgrund des geringer werdenden Wasserdrucks die Rettungsweste 4 schnell
aus, so daß der Luftdruck im Innenraum der Rettungsweste 4 und im Kammerabschnitt
19 schnell absinkt, und dieses Absinken auch durch die Dosierdüse 9 bzw. 23 nicht
kompensiert werden kann. Durch den entstehenden Unterdruck im Kammerabschnitt 19 gegenüber
dem Kammerabschnitt 18 wird die Trennwand, der Kolben 7 bzw. die Membrane 17, zusammen
mit dem damit verbundenen Ventilschließteil 12 nach unten bewegt, so daß durch die
Ventilöffnung 24 Luft aus dem Rettungswesteninnenraum 3 nach außen strömen kann, wodurch
der Auftrieb der Rettungsweste und damit die Steiggeschwindigkeit vermindert wird.
[0025] Ist dies erreicht, stellt sich nach kurzer Zeit über die Dosierdüse 9 bzw. 23 in
den Kammerabschnitten 18 und 19 wieder der gleiche Druck ein, und die Trennwand wird
zusammen mit dem Ventilschließteil 12 wieder in die Ausgangsposition zurückgeführt.
Dies erfolgt im Fall des Kolbens 7 durch die Rückstellkraft der Schraubenfeder 16
und bei der Membrane 17 durch deren Eigenelastizität.
[0026] Da der Luftdruck in der Rettungsweste abhängig ist von der jeweiligen Tiefe, wird
auch der Zeitpunkt, zu dem das Ventil 12, 14, 15 geöffnet wird, also die maximale
Steiggeschwindigkeit, tiefenabhängig, so daß in der jeweiligen Tiefe einerseits sichergestellt
ist, daß die maximal verträgliche Geschwindigkeit nicht überschritten wird, andererseits
aber die gesamte Auftauchstrecke doch in der kürzestvertretbaren Zeit zurückgelegt
wird.
[0027] In der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung
zwei Kammern 101 und 102, die von einer festen seitlichen Wandung 105 begrenzt sind.
Eine gemeinsame Zwischenwand 106 trennt die beiden Kammern 101 und 102. Die obere
abschließende Querfläche der Kammer 101 wird durch eine Membran 107 gebildet, die
an der Wandung 105 dichtend befestigt ist. Die Kammer 102 wird nach unten durch eine
Membran 108 abgeschlossen, die lediglich nach außen, in der Zeichnung also nach unten,
beweglich ist, da sie zur Innenseite der Kammer 102 hin durch eine mit Löchern 110
versehene siebartige Abdeckung 111 im wesentlichen in einer ebenen Position gehalten
wird.
[0028] Die gemeinsame Wandung 105 der Kammern 101 und 102 ist mit einer Halterung 112 verbunden,
die ihrerseits mit dem Außenmantel 104 der Rettungsweste dichtend verbunden ist. Die
Halterung 112 umfaßt auch eine Ventilanordnung 113, die auf einer Öffnung 114 des
Rettungswestenmantels 103 angeordnet ist. Im Grundzustand ist das Ventilschließteil
115 im Ventilsitz 116 in Schließposition. Eine Schraubenfeder 117 drückt die Membrane
108 gegenüber der Ventilanordnung 113 und damit das Ventilschließteil 115 in diese
Schließposition. Bohrungen 118 in der Halterung 112 ermöglichen das Austreten von
Luft aus dem Rettungswesteninnenraum 103 nach außen, wenn das Ventil 113 geöffnet
ist.
[0029] Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Beim Abtauchen erhöht sich der Wasserdruck kontinuierlich,
wodurch die Membrane 107 zunehmend nach innen gedrückt wird, während die Membrane
108 durch die siebartige Wand 111 im wesentlichen in ihrer Position gehalten wird.
Durch das Dosierventil 109 erfolgt ein kontinuierlicher Druckausgleich.
[0030] Beim Auftauchen mit hinreichend langsamer, ungefährlicher Steiggeschwindigkeit geht
die elastische Membran 107 allmählich wieder in ihre in der Zeichnung dargestellte
Ausgangslage zurück, wodurch der Druck des in der Kammer 101 eingeschlossenen Luftvolumens
abnimmt. Durch das Dosierventil 109 strömt deshalb Luft, die durch den Wasserdruck
in größeren Tiefen bedingt unter höherem Druck steht, von der Kammer 102 in die Kammer
101. Es wird auf diese Weise der Druck in der Kammer 102 abgebaut und die Membran
108 bleibt im wesentlichen eben in ihrer Position. Bei einem zu schnellen Auftauchen
reicht der Durchsatz durch das Dosierventil 109 nicht mehr aus, um einen Druckausgleich
herbeizuführen, so daß sich aufgrund des noch immer hohen Luftdrucks in der Kammer
102 und des abnehmenden äußeren Wasserdrucks die Membran 108 nach außen durchbeult,
was dazu führt, daß das Ventilschließteil 115 vom Ventilsitz 116 abgehoben wird und
Luft aus dem Rettungswesteninnenraum 103 durch die Öffnung 114 und die Bohrungen 118
nach außen entweichen kann und somit die Steiggeschwindigkeit vermindert wird.
[0031] Ist die Steiggeschwindigkeit vermindert, kann kurze Zeit darauf über das Dosierventil
109 ein Druckausgleich herbeigeführt werden, so daß die Membran 108 und mit ihr das
Ventilschließteil 115 durch die Feder 117 wieder in Schließposition gedrückt werden.
Dieses Ventil kann auch als Rückschlagventil oder als Drosselrückschlagventil ausgelegt
sein, welches bei normalem, kontrolliertem Notaufstieg geschlossen ist. Der eventuell
nachteilige Effekt, der auftreten kann, wenn der Taucher in einer Paniksituation mit
den Flossen die Aufstiegsgeschwindigkeit erhöht (die Weste wäre dann an der Oberfläche
leer, und ein eventuell bewußtloser Taucher würde ja nach Austarierung wieder absinken),
wird damit beseitigt. Der Federdruck des Rückschlag- bzw. Rückschlagdrosselventils
muß daher so ausgelegt sein, daß ab einem bestimmten Grenzüberdruck in Kammer 102
ein (evtl. nur teilweiser) Druckausgleich zwischen Kammer 101 und Kammer 102 erfolgt.
Der Überdruck in Kammer 102 würde jedoch durch evtl. zu schnellen Aufstieg sofort
wieder aufgebaut. Folglich würde ein stoßweise gebremster Aufstieg entstehen, welcher
jedoch innerhalb eines medizinisch vertretbaren Rahmens liegt. Diese Anordnung ist
vor allem bei Notaufstiegen aus U-Booten in extremen Tiefen durch geschultes Personal
anwendbar.
[0032] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform ist in der Zwischenwand 206 ein Überdruckventil
227 und ein Ventil 208 angeordnet, wobei letzteres dafür sorgt, daß dann, wenn der
Taucher vor der Oberfläche, z. B. fünf Meter unter derselben, angelangt ist, zwischen
den beiden Kammern 201 und 202 ein Druckausgleich hergestellt wird. Im einzelnen ist
die Wirkungsweise des Ventils 208 wie folgt: Die Membran 207 wird durch den Wasserdruck
angedrückt. Dabei strömt Luft über die Düse 209 und teilweise über das Ventil 208
in die Kammer 202 und den Bereich oberhalb der Membran 208'. Aufgrund des Gitters
211 wird die Membran nicht eingedrückt. Ab ca. 1 bar Überdruck drückt die Membran
207 auf das Schließteil des Ventils 208 und hält es geschlossen. Ab einem bestimmten
Überdruck, welcher von den Volumenverhältnissen der Kammern abhängt, liegt die Membran
207 an den Wänden der Kammer 201 an. Wird mit einer bestimmten Normalgeschwindigkeit
aufgetaucht, strömt die Luft aus der Kammer 202 über die Düse 209 und ab einem Druck
von ca. 1 bar über das Ventil 208 in die .Kammer 201 zurück. Die Membran 208; welche
durch die Feder 217 druckbeaufschlagt ist, bewegt sich nicht. Bei zu schnellem Auftauchen
kann die Luft durch die Düse 209 nicht schnell genug zurückströmen, die Membran 208'beult
sich aus und drückt über eine wippelartige Konstruktion 218 den in der Zeichnung rechten
Arm der Wippe nach unten, so daß die Luft aus dem Auftriebskörper strömt. Die Membran
207 drückt bis z. B. 0,5 bar Überdruck auf das Ventil 208 (da ja ein Teil der Luft
noch in Kammer 202 ist) und stellt dann durch Öffnen sofort den Druckausgleich zwischen
den Kammern 201 und 202 her. Die Wippenanordnung 218 schließt dann sofort. Bei zu
schnellem Auftauchen drückt die Membran 207 noch bis 0,5 bar Überdruck auf das Ventil
208, da das Druckgefälle zwischen den Kammern 201 und 202 bei einem normalen Aufstieg
kleiner ist als beim schnellen Aufsteigen, d. h. das Ventil 208 sorgt dafür, daß dann,
wenn nur ein geringer Überdruck anliegt, die Membran 209 nicht ausgebeult ist, wodurch
die Klappe an der Rettungsweste zu lange offengehalten würde. So ist sichergestellt,
daß ein bewußtloser Taucher an der Oberfläche gehalten werden kann. Die Beeinflußung
der Einrichtung durch den Überdruck ist abhängig von der Elastizität der Membran 207,
der Größe des Ventilschließteils des Ventils 208, dem Abstand der Membran 207 von
der Zwischenwand 206 und dem Ventil 208 und vom Umgebungsdruck. Dies kann auch durch
das Überdruckventil 227, welches zwischen den Kammern 201 und 202 eingebaut ist, erreicht
werden (stoßweise Reaktionsmöglichkeit). Durch die Feder 217 kann indirekt die Durchflußmenge
der Düse 209 verstellt werden. Höhere Federkraft bedeutet größeren Druck in der Kammer
202, d. h. eine größere Durchflußmenge durch die Düse 209, da die Druckdifferenz zwischen
den Kammern 201 und 202 größer ist als bei kleinem Federdruck. Dadurch kann bei einer
verhältnismäßig großen Grunddüse das Gerät individuell dem jeweiligen Tauchgang angepasst
werden, wobei durch eine große Federkraft ein Blockieren und durch eine kleine Federkraft
ein Ansprechen auch bei normaler Aufstiegsgeschwindigkeit erzielt wird. Bei dieser
Ausführungsform ist darüber hinaus eine Einrichtung 219 zur manuellen Betätigung der
Wippeinrichtung 218 als Schnellstoppeinrichtung vorgesehen, wobei die Wippeinrichtung
gleichzeitig als Überdruckeinrichtung wirkt, welche das Platzen der Rettungsweste
verhindert.
[0033] Bei dieser Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen, daß die Membran 208'von der
siebartigen Wand 211 beabstandet angeordnet ist.
[0034] Bei dieser Ausführungsform wird die erfindungsgemäße Vorrichtung auf das Ventilgewinde
der Rettungsweste bei 220 aufgeschraubt, so daß das durch den zweiten Hebelarm 221
der Wippenanordnung 218 gebildete Ventilschließteil zur dichtenden Anlage an der Aus-
bzw. Einlaßöffnung der Rettungsweste gelangt.
[0035] Um die Düse 109 so dimensionieren zu können,' daß der Gefahr einer Vereisung vorgebeugt
wird, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform oberhalb der mit einer ferromagnetischen
Metallplatte verbundenen oder metallisierten Membran 208" ein Magnet 222 angeordnet,
der die Membran 208'und damit das Schließteil 221 in Schließstellung hält, so daß
die Öffnung durch das Schließteil 221 spontan dann erfolgt, wenn durch die sich einstellende
Druckdifferenz die magnetische Haltekraft überwunden wird. Selbstverständlich liegt
es im Rahmen der Erfindung, den Magneten 222'auch im Bereich des Schließteils 221
anzuordnen.
1. Vorrichtung zur selbsttätigen Begrenzung der Steiggeschwindigkeit beim Auftauchen
von Tauchern mit luftgefüllter Rettungsweste, gekennzeichnet durch eine mit dem Rettungswesteninnenraum
(3) verbundene Kammer (1) mit einer diese unterteilenden, elastisch längsbeweglichen,
dichtenden Trennwand (7 bzw. 17), die mit einem dichtend verschiebbar nach außen führenden
Ventilschließteil (12) verbunden ist, dessen zugehöriger Ventilsitz (15) in der Rettungswestenaußenwand
(4) angeordnet ist, wobei die durch die Trennwand (7 bzw. 17) gebildeten Kammerabschnitte
(18, 19) durch eine Dosierdüse (11 bzw. 23) und ein in Richtung zum abgeschlossenen
Kammerabschnitt (18) öffnendes Rückschlagventil (10) miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand als federbeaufschlagter
Kolben (7) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (10)
und die Dosierdüse (11) in dem Kolben (7) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand als Membrane
(17) ausgebildet und das Ventilschließteil (12) in deren Mittelbereich befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchsatz der Dosierdüse
(11) verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche
Trennwand (7 bzw. 17) mit einer Anzeigeeinrichtung gekoppelt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz
(15) so ausgebildet ist, daß die Durchsatzmenge durch die Ventilöffnung (24) proportional
zur Auslenkung des Ventilschließteils (12) ist.
8. Vorrichtung zur selbsttätigen Begrenzung der Steiggeschwindigkeit beim Auftauchen
von Tauchern mit luftgefüllter Rettungsweste, gekennzeichnet durch eine erste Kammer
(101), die zumindest teilweise durch eine elastische Wand (107) gegenüber dem umgebenden
Wasser begrenzt ist, und eine zweite Kammer (102) mit einer diese abschließenden,
in einer Richtung elastisch längsbeweglichen, dichtenden Trennwand (108), die mit
einem Ventilschließteil (115) verbunden ist, dessen zugehöriger Ventilsitz (116) in
der Rettungswestenaußenwand (104) angeordnet ist, wobei die erste und zweite Kammer
(101 und 102) durch ein Dosierventil (109) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Kammer
(101 und 102) getrennt voneinander und das Dosierventil (109) in einer Verbindungsleitung
zwischen den Kammern (101 und 102) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membran (208) mit einer ferromagnetischen Metallplatte verbunden und oberhalb der
Membran (208') bzw. im Bereich des Schließteils (221) ein Magnet angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die das
Schließteil (221) beaufschlagende Feder (217) in ihrer Vorspannung manuell verstellbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Zwischenwand (206) ein Ventil (208) angeordnet ist, welches durch die Membran (207)
in Schließstellung gedrückt werden kann.