[0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf Reinigungskörper für die Innenreinigung
der Röhren von Röhrenwärmetauschern, insbes. von Dampfkraftwerkskondensatoren, im
Umlaufbetrieb, bestehend aus einem Schwammgummikörper und darauf mittels Kleberfilm
befestigter Abrasivschicht aus körnigen Abrasivelementen, deren mittlere lineare Erstreckung
wesentlich kleiner ist, als der Durchmesser des Schwammgummikörpers. Der Durchmesser
richtet sich nach dem Innendurchmesser der zu reinigenden Röhren und liegt z. B. im
Bereich von 10 bis 50 mm. Die Schwammgummikörper sind im allgemeinen solche mit offenen
Poren. Nach bevorzugter Ausführungsform sind die Schwammgummikörper als Schwammgummikugeln
ausgeführt. Der Ausdruck Schwammgummi umfaßt Naturgummi und Kunstgummi. Im allgemeinen
werden mit solchen Reinigungsk8rpern im Querschnitt runde Röhren von Röhrenwärmetauschern
gereinigt. Das Reinigungsverfahren, bei dem die genannten Reinigungskörper eingesetzt
werden, ist in der Praxis allgemein als Taprogge-Verfahren bekannt.
[0002] Im Rahmen der (aus der Praxis) bekannten Maßnahmen bilden die Abrasivelemente eine
dichte, im mikroskopischen Bereich gleichsam schotterähnliche Packung aus mehreren
Packungsschichten. Packung meint dabei eine statistische Verteilung. Eine solche dichte
Packungsschicht beeinträchtigt die Verformbarkeit der Sohwammgummikörper wie eine
Schale und bricht häufig bei der Verformung eben wie eine Schale. Die geringe Verformbarkeit
macht die Reinigungskörper häufig ungeeignet für den beschriebenen Verwendungszweck,
wenn die Druckdifferenz zwischen Eintritts- und Austrittswasserkammer des Kraftwerkskondensators
nicht ausreicht, die Kugel durch die Röhren zu treiben. Bricht die dichte Packungsschicht,
so können störend scharfe Kanten entstehen und jedenfalls wird die Lebensdauer der
Reinigungskörper selbst beeinträchtigt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäßen Reinigungskörper so
weiter auszubilden, daß sie eine leichte Verformbarkeit und dadurch eine vorgegebene
und dosierbare abrasive wirkung von hoher Lebensdauer aufweisen und schon mit geringer
Druckdifferenz durch die Röhren zu treiben sind.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Abrasivelemente in einer losen
Packung angeordnet sind und die Abrasivschicht dadurch mit den Schwammgummikörpern
schon mit kleinen Kräften verformbar ist. - Eine lose Packung ist nach wie vor eine
Anordnung mit statistischer Verteilung der Abrasivelemente, jedoch gleichsam in Form
einer Einschichtpackung, in der die Abrasivelemente wie die Glieder einer feinen Kette
gegeneinander verformbar, aber durch den Kleberfilm vereinigt sind. Entsprechend ist
die Verformbarkeit der Reinigungskörper insgesamt praktisch nur durch die Schwammgummikugel
selbst bestimmt. Folglich ist eine definierte Verformbarkeit schon bei kleinen Kräften
gegeben.
[0005] In einer solchen losen Packung können sich die einzelnen Abrasivelemente noch berühren.
Die Anordnung ist lediglich so zu treffen, daß bei der Verformung der Reinigungskörper
gleichsam sprengende Kräfte in der Abrasivschicht nicht mehr entstehen. Eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung ist in diesem Zusammenhang dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den einzelnen Abrasivelementen und/oder Gruppen von einigen Abrasivelementen
Packungszwischenräume angeordnet sind. Diese sind so groß gewählt, daß bei der Verformung
der Reinigungskörper sprengende Kräfte in der Abrasivschicht nicht mehr auftreten.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in diesem Zusammenhang dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen Abrasivelementen und/oder Gruppen der Abrasivelemente
Filmgelenke aus dem Kleberfilmangeordnet, d. h. gleichsam freigeblieben sind. - Die
Abrasivelemente könnten als Korundkörner ausgeführt sein. Im Rahmen der Erfindung
liegt es jedoch auch, als Abrasivelemente Kunststoffkörner und/ oder kurze Kunststoffmonofilamentabschnitte
einzusetzen.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung und im gegenüber
der Natur bereits vergrößerten Maßstab
Fig. 1 einen Diametralschnitt durch einen erfindungsgemäßen Reinigungskörper,
Fig. 2 im gegenüber der Fig. 1 nochmals vergrößerten Maßstab einen Ausschnitt aus
dem Gegenstand nach Fig. 1 und
Fig. 3 entsprechend der Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Reinigungskörpers.
[0007] Der in den Figuren dargestellte Reinigungskörper ist für die Innenreinigung der Röhren
von Röhrenwärmetauschern, insbes. von Dampfkraftwerkskondensatoren, im Umlaufbetrieb
bestimmt. Der Reinigungskörper besteht im Ausführungsbeispiel (und damit vorzugsweise,
aber nicht beschränkend) aus einer Schwammgummikugel 1 und einer darauf mittels Kleberfilm
2 befestigten Abrasivschicht aus körnigen Abrasivelementen 3, deren mittlere lineare
Erstreckung wesentlich kleiner ist als der Kugeldurchmesser D. In-den Figuren sind
die Abrasivelemente 3 aus Gründen der Deutlichkeit übertrieben deutlich gezeichnet
worden.
[0008] Insbes. aus den Fig. 2 und 3 entnimmt man, daß die Abrasivelemente 3 in einer losen
Packung, gleichsam als Einschichtpackung angeordnet sind, so daß die Abrasivschicht
dadurch mit der Schwammgummikugel 1 leicht und ohne zu brechen verformbar ist. Zwischen
den einzelnen Abrasivelementen 3 und/oder Gruppen von einigen Abrasivelementen 3 sind
stets Packungszwischenräume freigeblieben. Zwischen den einzelnen Abrasivelementen
3 und/oder Gruppen der Abrasivelemente 3 funktionieren gleichsam Filmgelenke 4, die
aus dem Kleberfilm 2 gebildet sind, in der Weise, daß die eingangs beschriebenen Verformungen
ohne sprengende Kräfte zwischen den Abrasivelementen 3 möglich sind. Die Filmgelenke
4 sind zwischen den Abrasivelementen 3 bzw. den Gruppen der Abrasivelemente 3 gleichsam
freigeblieben.
[0009] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 mag es sich bei den Abrasivelementen
3 um Korundkörner 3a handeln. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 bestehen die Abrasivelemente
aus kurzen Kunststoffmonofilamentabschnitten 3b, die so kurz sind, daß sie als körnige
Abrasivelemente funktionieren.
1. Reinigungskörper für die Innenreinigung von Röhren von Röhrenwärmetauschern, insbes.
von Dampfkraftwerkskondensatoren, im Umlaufbetrieb, bestehend aus einem Schwammungmmikörper
und darauf mittels Kleberfilm befestigter Abrasivschicht aus körnigen Abrasivelementen,
deren mittlere lineare Erstreckung wesentlich kleiner ist als der Durchmesser des
SchwammgummikOrpers, dadurch gekennzeichnet , daß die Abrasivelemente (3) in einer
losen Packung angeordnet sind und die Abrasivschicht dadurch mit dem Schwammgummikörper
(1) verformbar ist.
2. Reinigungskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen
Abrasivelementen (3) und/oder Gruppen von einigen Abrasivelementen (3) Packungszwiachenräume
angeordnet sind.
3. Reinigungskörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen
Abrasivelementen (3) und/oder Gruppen der Abrasivelemente (3) Filmgelenke (4) aus
dem Kleberfilm (2) angeordnet sind.
4. Reinigungskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abrasivelemente (3) als Korundkörner (3a) ausgeführt sind.
5. Reinigungskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abrasivelemente (3) als Kunststoffkörner oder kurze Kunststoffmonofilamentabschnitte
(3b) ausgeführt sind.