[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur mehrdimensionalen, bildmäßigen
Darstellung der Intensitätsverteilung im Querschnitt eines Bündels einer durchdringenden
Strahlung, insbesondere eines Röntgenstrahlbündels, mit einer Detektorkammer, deren
Innenraum unter Überdruck eines vorbestimmten Gases steht, in der zwei sich auf zumindest
annähernd parallelen Flächen erstreckende Elektroden angeordnet sind, von denen eine
für die durch Ionisation in dem Gasraum entsprechend der Intensitätsverteilung der
einfallenden Strahlung erzeugten elektrisch geladenen Teilchen hochtransparent ist
und zwischen denen ein zumindest annähernd homogenes elektrisches Feld mittels ringförmiger
Hilfselektroden ausgebildet ist, und die auf der den Hilfselektroden abgewandten Seite
der hochtransparenten Elektrode als Vieldrahtkammer ausgebildet ist, die in einer
Ebene und untereinander kreuzungsfrei gespannte Drähte enthält, und mit Mitteln zur
Registrierung und Weiterverarbeitung der an den Drähten der Vieldrahtkammer durch
die elektrisch geladenen Teilchen erzeugten Signale, wobei eine Zuordnung dieser Signale
zu dem jeweiligen Entstehungsort eines elektrischen geladenen Teilchens in dem Gasraum
zum einen durch die Ortskoordinate des das elektrische Teilchen registrierenden Drahtes
der Vieldrahtkammer und zum anderen unter Berücksichtigung der Driftzeit des elektrisch
geladenen
[0002] Teilchens zwischen dem Ort seiner Entstehung in dem Gasraum und dem registrierenden
Draht durch das zumindest annähernd homogene elektrische Feld vorgenommen ist. Eine
entsprechende Vorrichtung ist z.B. in der Literaturstelle "Nuclear Instruments and
Methods", Vol. 158, 1979, Seiten 81 bis 88 angedeutet.
[0003] Auf dem Gebiet der medizinischen Technik ist man bestrebt, den in der Diagnostik
allgemein noch verwendeten Röntgenfilm durch ein kostengünstigeres und rohstoffschonenderes
Aufnahmeverfahren zu ersetzen. Hierzu versucht man mit Hilfe sogenannter elektroradiographischer
Verfahren den Informationsgehalt eines das Aufnahmeobjekt durchdrungenen Röntgenstrahlenbündels
in elektrische Ladungen zu übertragen, diese dann zu registrieren und bildmäßig darzustellen.
Die elektrischen Ladungen werden dabei nach dem Prinzip der Ionographie erhalten,
indem in einer gasgefüllten Ionisationskammer beim Durchgang der Strahlung die erzeugten
Ladungsträger von Detektorelementen registriert werden.
[0004] Aus der Hochenergie-Physik sind Vorrichtungen bekannt, bei denen eine sogenannte
Vieldrahtkammer in Verbindung mit einer Driftkammer zum Erkennen und zur Lokalisierung
von geladenen Teilchen verwendet werden (vgl. "Nuclear Instruments and Methods" 158
(1979), Seiten 81 bis 88 oder "IEEE Transactions on Nuclear Science", Vol. NS-22,
Febr. 1975, Seiten 269 bis 271). Bei diesen Vorrichtungen werden die in einem mit
einem vorbestimmten Gas gefüllten Gasraum von einer aus einer beliebigen Richtung
einfallenden Strahlung erzeugten Elektronen aus dem sogenannten Drift-Volumen herausgezogen
und in einer nachgeordneten Vieldraht-Proportionalkammer registriert. Einzelheiten
des Aufbau und der Arbeitsweise derartiger Vieldraht-Proportionalkammern sind z.B.
dem CERN-Bericht Nr. 77-09 vom 3.5.1977 mit dem Titel "Principles of Operation of
Multiwire Proportional and Drift Chambers" von F.Sauli zu entnehmen. Bei der aus "Nucl.
Instr. and Meth." bekannten Vorrichtung ist in dem Driftvolumen zwischen zwei Elektroden
ein homogenes Feld ausgebildet, dessen Homogenität durch mehrere ringförmige Hilfselektroden
gewährleistet wird. Die zwischen dem Drift-Volumen und der Vieldrahtkammer angeordnete
Elektrode ist für die Elektronen hochtransparent, so daß diese in die nachgeordnete
Kammer eintreten können. In dieser Vieldraht-Proportionalkammer ist eine Ebene von
parallelen Drähten gespannt, die auf positivem Potential liegen. Die auf diese Drähte
treffenden Elektronen rufen ihrerseits in einem sogenannten Avalanche-Prozeß sekundäre
Ionen aus, die an parallel zu der Ebene der Drähte verlaufenden Ebenen von Detektorelementen
registriert werden. Als Detektorelemente dienen dabei im allgemeinen ebenfalls Drähte,
wobei die Drähte der einen Ebene gekreuzt bezüglich der Drähte der anderen Ebene verlaufen.
Die dem Drift- volumen zugewandten Detektorelemente können zugleich die. eine Elektrode
sein. Mit diesen Detektorelementen ist somit eine Bestimmung des in die Ebene der
Vieldrahtkammer projezierten Entstehungsortes des jeweiligen Elektrons möglich. Für
eine dreidimensionale Bestimmung des Entstehungsortes wird bei der aus "Nucl. Instr.
and Meth." bekannten Vorrichtung außerdem die Driftzeit des Elektrons durch das homogene
Feld zwischen den Elektroden des Driftvolumens herangezogen.
[0005] Mit dieser bekannten Vorrichtung sind jedoch die von der medizinischen Technik gestellten
Forderungen nicht ohne weiteres zu erfüllen. Dies liegt hauptsächlich daran, daß die
verwendete Vieldraht-Proportionalkammer eine verhältnismäßig hohe Totzeit hat. Während
des Zeitintervalls, in dem nämlich ein einzelnes Röntgenquant registriert wird, müssen
alle übrigen auf der gesamten Detektorfläche auftretenden Quanten zur Vermeidung von
Mehrdeutigkeiten in der Koordinatenzuordnung unentdeckt bleiben. Dies führt zwangsläufig
zu einer unerwünscht langen Belichtungszeit mit Röntgenstrahlung.
[0006] Ferner läßt sich in entsprechender Weise die bekannte Vieldrahtkammer auch als ein
eindimensionaler Detektor betreiben, in dem man die einfallende Röntgenstrahlung durch
eine quer zu ihrer Ausdehnung bewegliche Schlitzblende kollimiert. Eine ähnliche Betriebsart
findet sich in den Ionisationsdetektoren, die bei der Computer- tomographie allgemein
eingesetzt werden. Aufgrund der . erforderlichen mechanischen Führung der Schlitzblende
über das zu untersuchende Objekt ist eine verhältnismäßig aufwendige Mechanik erforderlich.
Zudem erfor-dert der geringe Raumwinkel, der zu einer Quantenabsorption ausgenutzt
werden kann, eine sehr leistungsstarke und teure Röntgenquelle.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die eingangs genannte Vorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß mit ihr die an eine Detektoreinrichtung der medizinischen
Technik zu stellenden Anforderungen zu erfüllen sind. Insbesondere soll diese Vorrichtung
eine hohe Auflösung haben und geringe Belichtungszeiten erfordern.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für eine zweidimensionale
Darstellung die Einfallsrichtung der in den Innenraum der Detektorkammer eintretenden
Strahlung zumindest annähernd parallel zu der Ebene der als Kollektordrähte dienenden
Drähte der Vieldrahtkammer verläuft, daß die Drähte der Vieldrahtkammer zumindest
annähernd parallel bezüglich der Einfallssrichtung der Strahlung ausgerichtet sind
und daß die zu registrierenden elektrisch geladenen Teilchen positive Ionen des Gases
sind.
[0009] Die Vorteile dieser Vorrichtung sind insbesondere in ihrer Einfachheit zu sehen.
Für eine zweidimensionale Darstellung ist nämlich nur eine einzige Ebene von Detektordrähten
erforderlich, die bezüglich der einfallenden Strahlung eine vorbestimmte Ausrichtung
haben und somit eine eindeutige Zuordnung einer Koordinate zu den in den Innenraum
einfallenden Strahlungsquanten ermöglichen. Die Verwendung nur einer Ebene von Drähten
gewährleistet außerdem eine sehr geringe Totzeit. Darüber hinaus diffundieren positive,
verhältnismäßig langsame Gasionen als Informationsträger in dem homogenen elektrischen
Feld nur wenig auseinander, so daß auch aus diesem Grund die Zuordnung der Detektordrähte
zu den in den Gasraum einfallenden Strahlungsteilchen sehr genau ist. Die zweite Koordinate
ergibt sich aus der Driftzeit der Gasionen.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0011] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und deren in den Unteransprüchen gekennzeichneten
Weiterbildungen wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren Figuren 1 und 2 ein
Ausführungsbeispiel einer Detektorkammer einer Vorrichtung nach der Erfindung schematisch
veranschaulicht ist. Die Fig. 3 und 4 zeigen elektronische Schaltungen zur Bildrekonstruktion
mit einer
[0012] solchen Kammer. In Fig. 5 ist eine an eine punktförmige Strahlungsquelle angepaßte
Detektorkammer teilweise angedeutet.
[0013] In den Fig. 1 und 2 ist jeweils ein Längsschnitt durch eine Detektorkammer einer
Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt, wobei die Schnittebenen gemäß den beiden
Figuren so gelegt sind, daß sie einen rechten Winkel miteinander bilden. Bei der in
den Figuren dargestellten Detektorkammer wird von einer Driftkammer mit zugeordneter
Vieldrahtkammer ausgegangen, wie sie beispielsweise in den genannten Literaturstellen
"Nuclear Instruments and Methods", Vol. 158, 1979, Seite 81 und "IEEE Transactions
on Nuclear Science", Vol. NS-22, Februar 1975, Seite 269 angedeutet sind. Die allgemein
mit 2 bezeichnete Detektorkammer enthält ein Druckgehäuse 3, das an einer Seite mit
einer Öffnung 4 versehen ist, die durch ein Fenster 5 gasdicht abgeschlossen ist.
Der Innenraum 6 der Kammer steht unter einem vorbestimmten Überdruck von beispielsweise
2 bis 15, vorzugsweise 5 bis 10 bar eines Gases, das für die vorgesehene Strahlung
einen hohen Absorptionsquerschnitt hat. Entsprechende Gase sind z.B. Edelgase wie
Krypton oder Xenon, denen gegebenenfalls geringe Mengen weiterer Gase beigemischt
sein können. Das Fenster besteht beispielsweise aus einem kohle- oder glasfaserverstärkten
Kunststoff, während das Gehäuse 3 teilweise aus einem Metall wie z.B. Aluminium oder
Edelstahl gefertigt ist.
[0014] Gemäß Fig. 1 tritt durch das Fenster 5 von der Seite her in den Innenraum 6 der Kammer
2 ein durch einzelne gepfeilte Linien 7 angedeutetes Bündel einer Strahlung, insbesondere
ein Röntgenstrahlbündel, ein, das von einer in der Figur nicht dargestellten Strahlenquelle
hervorgerufen wurde und ein zu untersuchendes Objekt durchdrungen hat. In einem entsprechend
den Maßen des Fensters 5 ausgedehnten Absorptionsvolumen 8 des Innenraumes 6 erfolgt
dann an den Atomen des Gases, beispielsweise dem Krypton, eine Absorption. Das Absorptionsvolumen
8 ist gemäß dem Prinzip einer Ionisationskammer von zwei flächenhaften, untereinander
und zur Einfallsrichtung der Strahlung parallel liegenden Elektroden 9 und 10 begrenzt.
Zumindest die untere, auf negativem Potential liegende Elektrode 10 ist für positive
Ionen des Gases hochtransparent gestaltet. Sie besteht beispielsweise aus einem Drahtnetz
mit 20 bis 100
/um starken, vorzugsweise mit etwa 50
/um starken Stahldrähten und hat eine Maschenweiter zwischen 0,2 und 1 mm, z.B. von
0,5 mm. Die obere, gegenüberliegende Elektrode 9 kann ebenso ausgeführt sein oder
auch aus einer metallischen Folie oder Platte bestehen. Zwischen den beiden Elektroden
herrscht ein starkes elektrisches Feld E d, das in Fig. 2 durch einzelne gepfeilte
Linien 11 veranschaulicht ist und dessen Feldstärke zwischen 1,0 und 2,5 kV/cm, vorzugsweise
bei etwa 1,5 kV/cm liegt. Zur Gewährleistung einer guten Homogenität dieses Feldes
ist außerdem das von diesem Feld durchsetzte Absorptionsvolumen 8 von mehreren, in
parallelen Ebenen liegenden Hilfselektroden 12 umschlossen.
[0015] Im Innenraum 6 der Kammer 2 schließt sich ferner an das von dem elektrischen Feld
E
d durchsetzte Absorptionsvolumen 8 auf der den Hilfselektroden 12 abgewandten Seite
der unteren Elektrode 10 eine Nachweiszone 14 an. Diese Nachweiszone ist entsprechend
einer eindimensionalen Vieldrahtkammer gestaltet, indem zwischen der Elektrode 10
und einer aus Feldsymmetriegründen vorgesehenen, parallelen Gegenelektrode 15 eine
Vielzahl von untereinander kreuzungsfreien, beispielsweise zumindest annähernd parallelen
Drähten 16 gespannt sind. Diese Drähte sind im Gegensatz zu den bekannten Vieldraht-Proportionakammern
als Kollektordrähte vorgesehen. Ihr gegenseitiger Abstand liegt zweckmäßig zwischen
0,2 und 1 mm und beträgt z.B. 0,5 mm. Als Kollektordrähte, die sich auf negativem
Potential befinden, sind insbesondere 20 bis 100
/um starke, vorzugsweise etwa 50
/um starke Kupfer-Beryllium-Drähte oder entsprechende Drähte aus Wolfram oder Stahl
geeignet. Sie sind gemäß der Erfindung alle in einer bezüglich der Einfallsrichtung
der Strahlung parallelen Ebene angeordnet und außerdem auch zumindest annähernd parallel
zu dieser Richtung ausgerichtet.
[0016] Wie in Fig. 1 durch die unterschiedliche Länge der die einfallende Strahlung veranschaulichenden
gepfeilten Linien 7 angedeutet ist, treten die Absorptions-und Ionisationsereignisse
innerhalb des Absorptionsvolumens 8 in unterschiedlicher Entfernung von dem Fenster
5 auf. Die dabei freigewordenen. positiven Gasionen, beispielsweise Krypton-Ionen,
wandern dann in dem starken und homogenen Feld E
d mit konstanter, verhältnismäßig langsamer Driftgeschwindigkeit v
d nach unten auf die negativ vorgespannte Elektrode 10 bzw. die Nachweiszone 14 zu.
Die Driftgeschwindigkeit v
d beträgt dabei
/u - E
d/P, wobei
/u die mittlere Ionenmobilität, E
d die Feldstärke des homogenen elektrischen Feldes und P der Gasdruck sind. Die Ionen
gelangen dann durch die für sie hochtransparente Elektrode 10 in die Nachweiszone
14, wo sie an den einzelnen Kollektordrähten 16 gesammelt, d.h. neutralisiert werden.
In Fig. 1 ist der entsprechende Weg eines einzigen Ions 18 durch eine gestrichelte
Linie 19 angedeutet. Aufgrund der besonderen Ausrichtung der Kollektordrähte gemäß
der Erfindung ist die x-Koordinate des Ionisationsereignisses in dem Absorptionsvolumen
dabei direkt durch den betreffenden Kollektordraht festgelegt. Die zweite, y-Koordinate
des Ionisationsereignisses ist mit dem Zeitintervall zwischen dem Strahlimpuls und
dem Zeitpunkt der Neutralisation an dem betreffenden Kollektordraht nach folgender
Beziehung verknüpft:
y = vd (t-t0-t1),
wobei t der Zeitpunkt der Neutralisation an dem betreffenden Kollektordraht, t der
zeitliche Schwerpunkt des ursprünglichen Strahlenpulses und t
1 die Driftzeit in der Nachweiszone sind. In Fig. 2 ist die Lage dieser Koordinaten.angedeutet.
Auf diese Weise ist eine einfache zweidimensionale Registrierung der Intensitätsverteilung
der durch das Fenster 5 in die Kammer seitlich eintretenden Strahlung möglich.
[0017] Die Bildrekonstruktion der Intensitätsverteilung der einfallenden Strahlung kann
analog oder digital in einzelnen Bildelementen erfolgen. Die y
i-Koordinate eines auch als Pixel bezeichneten Bildpunktes endlicher Ausdehnung ist
dabei durch Projektion auf die .Zeitachse t festgelegt, während die x
i-Koordinate durch die jeweilige Kollektordrahtnummer bestimmt ist. Die Intensität
wird durch Ladungsintegration über das Zeitintervall Δt = Δy/v
d gemessen. Bei der Analogdarstellung wie z.B. beim Röntgenfernsehen kann dieser Wert
als Ausgangsspannung einer Integratorschaltung, mit der jeder Kollektordraht 16 ausgestattet
ist, periodisch abgegriffen werden und auf die Z-Achse eines CRT-Bildschirmes gegeben
werden. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Integratorschaltung ist in Fig. 3 angedeutet.
Widerstands- und Kondensatorwerte sind in der Figur direkt eingetragen, während es
sich bei den weiteren, mit Bezugszeichen versehenen Teilen um folgende Bauteile handelt:
[0018] Eine digitale Datenerfassung kann z.B. gemäß dem Schaltbild nach Fig. 4 über einen
Multiplexer 28, schnelle logarithmische AD-Umsetzer 29 und eine computergesteuerte
Abspeicherung 30 mit Rücksetzung r und Sample/Hold-Umschaltung s/h auf einer Wechselplatte
31, einem Drucker 32 oder einem Farbfernseh-Wiedergabegerät 23 erfolgen. Eine derartige
Datenerfassung ist beispielsweise auf dem Gebiet der Computertomographie allgemein
bekannt.
[0019] Ein wesentlicher Vorteil der Gestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung liegt
in ihrer großen Dynamik und feinen Grautonabstufung, die sich beispielsweise bei einer
digitalen Signalverarbeitung erreichen läßt. Die Integration pro Pixel der typischen
Höhe Δy = 1 mm beträgt dabei Δt =Δy/v
d und liegt in der Größenordnung von 0,5 msec. Die Stromstärke bei ungeschwächtem Strahl
beträgt typischerweise 1
/uA. Damit läßt sich eine Dynamik von einigen 10
5 erreichen, wobei unter der Dynamik die auf dem Gebiet der medizinischen Technik unter
diesem Begriff allgemein verwendete Größe zu verstehen ist.
[0020] Die Darstellung auf einem Fernseh-Monitor kann z.B. in der aus der Computer-Tomographie
allgemein bekannten Fenstertechnik erfolgen, wobei die erzielbare Pixelgröße etwa
1 mm
2 beträgt. Diese Größe ist bekanntlich nach unten durch die durch das Produkt k.T und
die Raumladung beeinflußte Diffusion der Ionen, die Reichweite der Fotoelektronen
im Absorptionsvolumen, die Inhomogenität des Driftfeldes und die Parallaxenfehler
durch endliche Dicke des Absorptionsvolumens begrenzt. Der wichtigste Punkt, nämlich
das Auseinanderdiffundieren einer zunächst lokalisierten Ionenkonzentration, läßt
sich durch Anlegen eines hinreichend starken Driftfeldes E
d von beispielsweise 1,5 kV/cm, durch einen nicht zu hohen Druck von 5 bis 10 bar und
durch eine Ausdehnung des Absorptionsvolumens in y-Richtung von höchstens 25 bis 30
cm auf einen Wert <1 mm beschränken. Die Reichweite der Fotoelektronen ist dabei wesentlich
geringer. Inhomogenitäten im Driftfeld E
d können durch eine entsprechende Geometrie der Hilfselektroden ausreichend klein gehalten
werden, um Verzerrungen auszuschließen.
[0021] Der Parallaxenfehler läßt sich beispielsweise durch eine radiale Ausrichtung der
Kollektordrähte auf einen festen Fokusstand von beispielsweise etwa 800 mm in einer
Ebene vollständig beseitigen. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel dieser Aufnahmetechnik
ist in Fig. 5 als Aufsicht eines Schnittes parallel zur Ebene der Kollektordrähte
angedeutet. In der Figur sind ein Strahlerzeuger mit 35; die ein von ihm ausgehendes
Strahlenbündel begrenzenden, durch gepfeilte Linien veranschaulichten Strahlen mit
36 und 37, eine Detektorkammer mit 38 und deren in einer Ebene liegenden, radial bzgl.
des Strahlerzeugers 35 ausgerichteten Kollektordrähte mit 39 bezeichnet. Als Strahlerzeuger
ist beispielsweise eine 70 kV Röntgenröhre hoher Pulsleistung vorgesehen, wobei die
Pulsdauer etwa 0,5 msec beträgt. Die Bildwiederholungsfrequenz ergibt sich aus der
Laufzeit der Ionen mit der längsten Wegstrecke; also f = v
d/y
max beträgt beispielsweise ungefähr 10/sec. Mit dieser Laufzeit läßt sich die Vorrichtung
nach der Erfindung vorteilhaft auch als Röntgenfernsehgerät zur Aufnahme dynamischer
Vorgänge in der medizinischen Technik verwenden.
1. Vorrichtung zur mehrdimensionalen, bildmäßigen Darstellung der Intensitätsverteilung
im Querschnitt eines Bündels einer durchdringenden Strahlung, insbesondere eines Röntgenstrahlbündels,
mit einer Detektor-. kammer, deren Innenraum unter Überdruck eines vorbestimmten Gases
steht, in der zwei sich auf zumindest annähernd parallelen Flächen erstreckende Elektroden
angeordnet sind, von denen eine für die durch Ionisation in dem Gasraum entsprechend
der Intensitätsverteilung der einfallenden Strahlung erzeugten elektrisch geladenen
Teilchen hochtransparent ist und zwischen denen ein zumindest annähernd homogenes
elektrisches Feld mittels ringförmiger Hilfselektroden ausgebildet ist, und die auf
der den Hilfselektroden abgewandten Seite der hochtransparenten Elektrode als Vieldrahtkammer
ausgebildet ist, die in einer Ebene und untereinander kreuzungsfrei gespannte Drähte
enthält, und mit Mitteln zur Registrierung und Weiterverarbeitung der an den Drähten
der Vieldrahtkammer durch die elektrisch geladenen Teilchen erzeugten Signale, wobei
eine Zuordnung dieser Signale zu dem jeweiligen Entstehungsort eines elektrisch geladenen
Teilchens in dem Gasraum zum einen durch die Ortskoordinate des das elektrische Teilchen
registrierenden Drahtes der Vieldrahtkammer und zum anderen unter Berücksichtigung
der Driftzeit des elektrisch geladenen Teilchens zwischen dem Ort seiner Entstehung
in dem Gasraum und dem registrierenden Draht durch das zumindest annähernd homogene
elektrische Feld vorgenommen ist, d a - durch gekennzeichnet , daß für eine zweidimensionale
Darstellung
a) die Einfallsrichtung der in den Innenraum (6) der Detektorkammer (2) eintretenden
Strahlung (7) zumindest annähernd parallel zu der Ebene der als Kollektordrähte dienenden
Drähte (16) der Vieldrahtkammer verläuft,
b) daß die Drähte (16) der Vieldrahtkammer zumindest annähernd parallel bezüglich
der Einfallsrichtung der Strahlung (7) ausgerichtet sind und
c) daß die zu registrierenden elektrisch geladenen Teilchen (18) positive Ionen des
Gases sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Gas im Innenraum
(6) der Detektorkammer (2) zumindest weitgehend Krypton oder Xenon ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Gasdruck im
Innenraum (6) der Detektorkammer (2) mindestens 2,vorzugsweise mindestens 5 bar beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a - durch gekennzeichnet , daß
der Gasdruck im Innenraum (6) der Detektorkammer (2) höchstens 15, vorzugsweise höchstens
10 bar beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß zumindest
die die Vieldrahtkammer begrenzende Elektrode (10) aus einem Drahtnetz mit einer vorbestimmten
Maschenweite besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Maschenweite des
Netzes der Elektrode (10) zwischen 0,2 und 1 mm, vorzugsweise bei etwa 0,5 mm liegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Drähte des
Netzes der Elektrode (10) Stahldrähte mit einer Drahtstärke zwischen 20 und 100 /um, vorzugsweise von etwa 50 /um sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch ein elektrisches
Feld (Ed) zwischen den Elektroden (9, 10) mit einer Feldstärke zwischen 1,0 und 2,5 kV/cm.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die
Stärke der Drähte (16) der Vieldrahtkammer zwischen 20 und 100 µm, vorzugsweise bei
etwa 50 /um liegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch Drähte (16)
der Vieldrahtkammer aus Kupfer-Berryllium oder Wolfram oder Stahl.
11. Vorrichtung, die einer annähernd punktförmigen Strahlenquelle zugeordnet ist,
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Drähte (39) der
Vieldrahtkammer in bezüglich der Strahlenquelle (35) zumindest annähernd radialen
Ebenen liegen (Fig. 5).