[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Entkoken einer Vorrichtung zum
thermischen Spalten von Kohlenwasserstoffen, die in einer Spaltzone angeordnete Spaltrohre
und einen nachfolgenden Spaltgaskühler zur Kühlung der Spaltprodukte durch indirekten
Wärmetausch mit einem Kühlmedium aufweist, wobei ein Wasserdampf und Sauerstoff enthaltender
Gasstrom durch die Spaltrohre und den Spaltgaskühler geleitet und das Kühlmedium auch
während der Entkokung durch den Spaltgaskühler geführt wird. Ausserdem betrifft die
Erfindung eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0002] Die thermische Spaltung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere die auf die Bildung
von Äthylen und anderen niederen Olefinen gerichtete thermische Spaltung, ist von
grosser technischer Bedeutung. Bei der Durchführung derartiger Verfahren treten jedoch
eine Reihe von Nebenreaktionen auf, die zu wirtschaftlich uninteressanten oder sogar
zu störenden Produkten führen. Eine solche störende Nebenreaktion ist in der Verkokung
der Spaltrohre und des Spaltgaskühlers zu sehen, da sie zu einer Verschlechterung
des Wärmeübergangs sowohl in der von aussen beheizten Spaltzone als auch im nachfolgenden
Spaltgaskühler führt und im Extremfall sogar die Verstopfung einzelner Leitungselemente
zur Folge haben kann. Es ist deshalb bei fortschreitender Verkokung nötig, die Spaltrohre
stärker zu beheizen, um die für die Umsetzung erforderliche Aufheizung der Kohlenwasserstoffe
zu gewährleisten. Diesem erhöhten Energieaufwand steht im Spaltgaskühler, in dem ein
möglichst grosser Anteil der Spaltgaswärme zur Erzeugung von Hochdruckdampf zurückgewonnen
werden soll, eine verminderte Hochdruckdampfproduktion gegenüber. Ausserdem ist natürlich
aus prozesstechnischer Sicht die verschlechterte Abkühlung unbefriedigend, weil ein
schnelles Abkühlen und damit eine Unterbrechung der Spaltreaktionen im Hinblick auf
eine erwünschte Produktausbeute angestrebt wird.
[0003] Es ist deshalb erforderlich, die thermische Spaltung von Zeit zu Zeit zu unterbrechen
und eine Entkokung der Anlage durchzuführen. Dies erfolgt üblicherweise dadurch, dass
ein Gemisch aus Luft und Wasserdampf durch die weiterhin von aussen beheizten Spaltrohre
und den weiterhin gekühlten Spaltgaskühler geführt wird. Bei den hohen Temperaturen
in den Spaltrohren, die beispielsweise zwischen 750 und 850°C liegen können, erfolgt
dann ein Abbrand der Ablagerungen. Die Reinigung des Spaltgaskühlers ist auf diese
Weise jedoch nicht möglich, da bei den hier herrschenden Temperaturen kein Abbrand
mehr erfolgt. Es kann höchstens im Eintrittsbereich des Spaltgaskühlers, in dem die
eintretenden Gase noch die hohe Temperatur der Spaltzone aufweisen, zu einem begrenzten
Abbrand kommen, der jedoch wegen der Kühlung rasch beendet wird. Ein übliches Entkokungsverfahren
für den Spaltgaskühler besteht deshalb darin, dass die Anlage abgekühlt und anschliessend
der Spaltgaskühler von der Spaltzone abgetrennt und mechanisch gereinigt wird. Diese
Reinigung kann durch einen Wasserstrahl erfolgen, der unter sehr hohem Druck, beispielsweise
700 -1000 bar, aus einer Düse austritt und ein Abspringen der Ablagerungen herbeiführt.
Dieses Verfahren, das üblicherweise etwa drei Tage dauert, ist jedoch nicht nur zeitaufwendig,
sondern führt darüber hinaus durch die sich periodisch wiederholenden Aufheiz- und
Abkühlzyklen zu einer thermischen Belastung der Anlage, durch die die Lebensdauer
der Spaltrohre begrenzt wird.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass der Kosten- und Zeitaufwand für das Entkoken verringert
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass in einer ersten Verfahrensstufe
der Gasstrom in einer solchen Menge durch die Vorrichtung geleitet wird, dass die
Temperatur der Ablagerungen auf den wärmetauschenden Flächen des Spaltgaskühlers im
Bereich der bei der thermischen Spaltung herrschenden Betriebstemperatur liegt, dass
die erste Verfahrensstufe solange fortgesetzt wird, bis die Spaltrohre weitgehend
entkokt sind und dass danach in einer zweiten Verfahrensstufe der Gasstrom soweit
verstärkt wird, dass sich die Temperatur der Ablagerungen auf den wärmetauschenden
Flächen des Spaltgaskühlers soweit erhöht, dass die Temperatur des Gasstroms am Austritt
aus dem Spaltgaskühler mindestens 400°C beträgt.
[0006] Erfindungsgemäss wird damit ein Entkokungsverfahren vorgeschlagen, bei dem eine Abtrennung
des Spaltgaskühlers von der Spaltzone und eine Abkühlung der Anlage nicht mehr erforderlich
ist.
[0007] Es ist zwar schon ein Spaltgaskühler bekannt geworden, der ebenfalls auf thermischem
Wege entkokt wird (Bulletin of the Japan Petroleum Institute, Vol. 13, Nr. 2, November
1971, Seiten 279 bis 284), wobei aber in wesentlichen Punkten vom erfindungsgemässen
Verfahren abgewichen wird. In diesem bekannten Spaltgaskühler werden die Spaltgase
in spiralförmig angeordneten Rohren abgekühlt. Die Entkokungsvorgang ist dabei praktisch
der gleiche wie der in einer Spaltzone, denn das Kühlwasser wird während der Entkokungsphase
aus dem Spaltgaskühler entfernt, wodurch sich die Kühlrohre auf über 700°C erhitzen
und ein Abbrand der Verunreinigungen erfolgt.
[0008] Ein wesentlicher Nachteil dieses bekannten Spaltgaskühlers ist jedoch darin zu sehen,
dass die Temperatur der Rohre im Spaltgaskühler grossen Schwankungen unterworfen ist.
Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil die Rohre in einem Hochdruckbehälter,
der beispielsweise einen Betriebsdruck in der Grössenordnung von 100 bar aufweist,
angeordnet sind. Wenn in einem solchen Behälter gegenüber der Betriebstemperatur in
der Grössenordnung von 300°C eine Aufheizung auf über 700°C in regelmässigen Abständen
durchgeführt wird, sind besondere Massnahmen für die Betriebssicherheit eines solchen
Spaltgaskühlers zu treffen. Darüber hinaus weicht dieser bekannte Spaltgaskühler in
seiner Konstruktion von der am häufigsten verwendeten Bauart ab. Er verwendet nämlich
im Gegensatz zu üblichen Spaltgaskühlern keine geraden Wärmetauschrohre, sondern spiralförmig
angeordnete Rohrschlangen. Eine Übertragung dieses bekannten Konzepts auf Geradrohr-Konstruktionen
wäre schon wegen der thermischen Ausdehnung bzw. Schrumpfung beim Temperaturanstieg
bzw. beim Rückkühlen auf Betriebstemperatur nicht möglich. Geradrohrkonstruktionen
werden unter anderem auch vorgezogen, weil sich auf der Aussenseite der Rohre im Betrieb
eine korrosionshemmende Magnetitschicht bildet, die bei grösseren Temperaturschwankungen
erhalten bleibt, während bei Rohrschlangen ein Abplatzen dieser Schicht und damit
eine erhöhte Korrosionsanfälligkeit auftritt.
[0009] Weiterhin ist aus der FR-PS 153'2127 ein Verfahren bekannt, bei dem die thermische
Entkokung durch Einwirkung von Wasserdampf und Luft auf die Innenflächen der Rohre
sowohl in der Spaltzone als auch im Spaltgaskühler erfolgen. Es wird zwar ausgeführt,
dass man den Wärmetauscher für die Spaltgaskühlung während der Entkokung in Betrieb
lassen kann, wenn aber tatsächlich so verfahren wird, hat das für die Entkokung zweierlei
Konsequenzen: entweder findet keine ausreichende Entkokung des Spaltgaskühlers statt,
da Effekte auftreten, wie sie eingangs bereits erwähnt wurden, oder das Entkokungsgas
muss von vornherein mit einem so hohen Durchsatz durch die gesamte Anlage geführt
werden, dass nach relativ kurzer Zeit Schädigungen an der Anlage auftreten. Hinweise
auf ein zweistufiges Verfahren, wie es erfindungsgemäss vorgesehen ist, sind der FR-PS
1 532127 dagegen nicht zu entnehmen. Aus der US-PS 3365387
'ist schliesslich ein Verfahren bekannt, das die Entkokung von einzelnen, parallel
geschalteten Spaltrohren in einer Spaltzone beschreibt. Hinweise auf eine zweistufige
Entkokung sind jedoch auch dieser Druckschrift nicht zu entnehmen.
[0010] Erfindungsgemäss wird dagegen ein zweistufiges Verfahren vorgeschlagen, bei dem eine
fortlaufende Dampfproduktion ermöglicht wird, und bei dem nur eine vergleichsweise
geringe Temperaturänderung der Rohre im Spaltgaskühler erfolgt. Deshalb ist es auch
möglich, dieses Verfahren bei üblichen Spaltgaskühlern mit geraden Rohren durchzuführen.
[0011] In der ersten Stufe des erfindungsgemässen Verfahrens wird ein Wasserdampf und Sauerstoff
enthaltendes Gasgemisch, üblicherweise ein Gemisch aus Wasserdampf und Luft, durch
die Spaltanlage geleitet, wobei in der bisher üblichen Weise ein Abbrand der Ablagerungen
in den Spaltrohren erfolgt. Während dieser schonenden Entkokungsphase wird der grösste
Teil des Kokses aus den Spaltrohren entfernt, während der Spaltgaskühler nur geringfügig
gereinigt wird, da hier die Temperatur für einen Abbrand zu niedrig ist.
[0012] Nach Abschluss dieser ersten Verfahrensstufe, die einige Stunden, beispielsweise
4 - 8 Stunden, währen kann, schliesst sich die zweite Verfahrensstufe an, bei der
eine wesentlich grössere Menge des Gasgemisches durch die Anlage geführt wird. In
dieser Verfahrensstufe werden die Spaltrohre weiter gereinigt und ausserdem wird der
Koks im Spaltgaskühler weitgehend abgebaut. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das
Gasgemisch in einer solchen Menge durch den Spaltgaskühler geführt wird, dass sich
die Temperatur der Koksablagerungen auf der Innenwand der Rohre soweit erhöht, dass
eine merkbare Wassergasreaktion einsetzt. Diese Temperaturerhöhung ist trotz der Kühlung
der Rohre möglich, weil die Wärmeleitfähigkeit der Koksschicht sehr gering ist. Ein
Abbrand, wie er in den Spaltrohren der Spaltzone erfolgt, findet hier jedoch nicht
statt, da bei fortlaufender Kühlung des Spaltgaskühlers eine Temperaturerhöhung auf
die dafür erforderlichen Werte, die über 600°C liegen, nicht erreicht werden kann.
Dagegen wird der Entkokungsvorgang vermutlich durch Abplatzen von Ablagerungen aufgrund
des erhöhten Massendurchsatzes begünstigt.
[0013] Die zweistufige Verfahrensweise ist im Hinblick auf die Lebensdauer der Spaltrohre
erforderlich. Würde nämlich bereits zu Beginn der Entkokung der Gasstrom so stark
gewählt werden, dass im Spaltgaskühler die Wassergasreaktion einsetzt, dann bestünde
die Gefahr, dass in der Spaltzone abplatzende Koksteile eine Erosionswirkung auf die
Spaltrohre ausüben und diese beschädigen würden.
[0014] Von Bedeutung für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist, dass auch
in der zweiten Verfahrensstufe ein Wasserdampf und Sauerstoff enthaltendes Gasgemisch
verwendet wird, obwohl für die Wassergasreaktion eigentlich nur der Wasserdampf erforderlich
ist. Für die Abbaugeschwindigkeit des Kokses im Spaltgaskühler ist die Anwesenheit
von Sauerstoff jedoch von Vorteil. Dies hängt damit zusammen, dass die Wassergasreaktion
durch Spurenbestandteile aus den Rohrmaterialien, insbesondere von Chrom und Nickel,
die durch Diffusion aus den Rohrmaterialien im Koks enthalten sind, katalysiert wird.
Dieser katalytische Effekt tritt jedoch erst dann ein, wenn die im Koks stets auch
enthaltenen Schwefelbestandteile abgebaut sind. Die Anwesenheit von Sauerstoff im
Gasstrom führt nun dazu, dass die Schwefelspuren vorwiegend in S0
2 umgewandelt werden, so dass sie nicht mehr als Katalysatorgift wirken können.
[0015] Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens hat es sich als günstig erwiesen,
den Gasstrom in der zweiten Verfahrensstufe soweit zu erhöhen, dass die Temperatur
der Entkokungsgase am Austritt aus dem Spaltgaskühler mindestens 400°C beträgt. Es
hat sich nämlich gezeigt, dass die Koksabbaugeschwindigkeit im Spaltgaskühler bei
tieferen Temperaturen zu gering ist, um eine effektive Entkokungsbehandlung zu gewährleisten.
Wird die Entkokungsgasmenge während der zweiten Verfahrensstufe konstant gehalten,
ist es günstig, die Austrittstemperatur zu Beginn der zweiten Verfahrensstufe beträchtlich
über der minimalen Temperatur von etwa 400°C zu wählen, da die Austrittstemperatur
mit fortschreitender Entkokung sinkt und die Mindesttemperatur nicht unterschritten
werden sollte.
[0016] Während der Entkokung des Spaltgaskühlers wird die Ablagerungsschicht in den Rohren
laufend dünner, wodurch der Wärmetausch mit dem Kühlmittel verbessert wird, so dass
die Austrittstemperatur mit fortschreitender Entkokung absinkt. Eine Beendigung des
Entkokungsvorganges lässt sich deshalb durch Überprüfung der Austrittstemperatur leicht
feststellen, da sie in diesem Fall praktisch konstant bleibt. Nachfolgend wird das
erfindungsgemässe Verfahren anhand eines Beispiels verdeutlicht. Bei der High-Severity-Spaltung
eines schweren atmosphärischen Gasöls ergab sich nach 60 Tagen Betrieb bei einer Ofenaustrittstemperatur
von 800°C eine Spaltgaskühler-Austrittstemperatur von 634°C, was auf eine starke Verkokung
schliessen liess. In einer ersten Phase der Entkokung wurde 8 Stunden lang ein Dampf-Luft-Gemisch
mit einer Massengeschwindigkeit von 25 kg/s m
2 im Spaltgaskühler verwendet, wobei die Ofenaustrittstemperatur 750°C betrug. Anschliessend
wurde die Massengeschwindigkeit im Spaltgaskühler auf 45 kg/s m
2 und die Ofenaustrittstemperatur auf 800°C erhöht. Nach einer zweistündigen Induktionsperiode,
in der die Koksabbaugeschwindigkeit klein war, trat eine merkliche Erhöhung der Koksabbaugeschwindigkeit
ein. (Als Koksabbaugeschwindigkeit wird die Absenkung der Spaltgaskühleraustrittstemperatur
während des Entkokens bei völlig konstanten Bedingungen bezeichnet.) Die Koksabbaugeschwindigkeit
während der Induktionsperiode betrug 2 K/h, während sie anschliessend einen maximalen
Wert 15 K/h erreichte. Diese zweite Phase der Entkokung wurde nach 16 Stunden beendet.
[0017] Nach einer Gesamtentkokungszeit von 24 Stunden betrug die Austrittstemperatur der
Entkokungsgase aus dem Spaltgaskühler etwa 400°C. Hier wurde der Entkokungsvorgang
beendet.
[0018] Nach Wiederinbetriebnahme des Spaltofens mit schwerem Gasöl stellte sich eine Spaltgaskühleraustrittstemperatur
von etwa 470°C ein. Dies bedeutet, dass der Spaltgaskühler praktisch vollständig gereinigt
wurde. In der anschliessenden Laufzeit konnten ebenfalls wieder 60 Tage erreicht werden,
was darauf hinweist, dass die Verkokungsgeschwindigkeit des erfindungsgemäss gereinigten
Spaltgaskühlers nicht grösser ist als bei einem mechanisch gereinigten Spaltgaskühler.
[0019] Das erfindungsgemässe Verfahren in seiner bisher beschriebenen Form hat sich bei
der Entkokung einer Anlage zum Spalten von schweren Kohlenwasserstoffen wie Gasöl
oder Vakuumgasöl als günstig erwiesen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine wirksame
Entkokung für Spaltgaskühler einer Anlage zum Spalten von leichteren Einsätzen, wie
beispielsweise Naphtha oder Äthan auf diese Weise nicht erreicht werden kann. Dies
ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Spaltgaskühler bei der Spaltung
derartiger Einsätze so ausgelegt sind, dass die Spaltgastemperatur unterhalb der Temperatur
liegt, bei der noch eine merkbare Wassergasreaktion erfolgt. Diese verstärkte Kühlung,
die beispielsweise durch Verwendung längerer Kühlrohre erreicht werden kann, ist bei
der Spaltung leichterer Kohlenwasserstoffe möglich, da diese weniger zur Vorkokung
neigende Bestandteile im Spaltgas enthalten. Während beispielsweise bei der Abkühlung
eines aus Gasöl gewonnenen Spaltgases eine Kühlung auf weniger als etwa 470°C zu einer
raschen Verkokung des Spaltgaskühlers führt, kann bei einem aus Naphtha gewonnenen
Spaltgas die Abkühlung auf Temperaturen von etwa 350 bis 370°C durchgeführt werden,
ohne stärkere Verkokungsneigungen befürchten zu müssen. Das aus dem Spaltgaskühler
austretende Gas wird dann üblicherweise durch direkten Wärmetausch mit einem Quenchöl
weiter abgekühlt.
[0020] Um dennoch eine Ausweitung des erfindungsgemässen Entkokungsverfahrens auch auf Spaltgaskühler
mit niedriger Austrittstemperatur, wie sie bei der Spaltung von unter etwa 200°C siedenden
Kohlenwasserstoffen eingesetzt werden, zu ermöglichen, wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, dass der Spaltgaskühler schrittweise entkokt wird, wobei
in jedem Schritt der Gasstrom nur durch einen Teil der wärmetauschenden Fläche geführt
wird. Wesentlich ist dabei, dass während der Entkokung des Spaltgaskühlers die wärmetauschende
Fläche verringert wird, um auf diese Weise eine Temperaturerhöhung in den durchströmten
Abschnitten zu erreichen. Dies kann bei Verwendung eines Spaltgaskühlers mit einem
Rohrbündelwärmetauscher beispielsweise dadurch geschehen, dass der gesamte Strom des
Entkokungsgases nur durch einen Teil der Kühlrohre geführt wird, während andere Rohre
stillgelegt werden. Die Wärmezufuhr zu den einzelnen Abschnitten des verkokten Spaltgaskühlers
kann hierdurch soweit erhöht werden, dass die für eine hinreichend starke Wassergasreaktion
erforderlichen Temperaturen erreicht werden. Dagegen ist durch ausschliessliche Erhöhung
des Massendurchsatzes diese Temperaturerhöhung nicht möglich, weil der Gasstrom dann
beim Durchlaufen der Spaltzone nicht mehr auf die erforderliche hohe Temperatur erhitzt
wird. Die vollständige Entkokung des Spaltgaskühlers erfolgt in dieser Ausgestaltung
der Erfindung dadurch, dass nach der Entkokung eines ersten Teils der wärmetauschenden
Fläche diese abgesperrt wird und der Gasstrom dann durch einen weiteren Teil geleitet
wird, in dem sich der Vorgang wiederholt. Dieses Verfahren wird solange fortgesetzt,
bis der gesamte Spaltgaskühler entkokt ist.
[0021] Als günstig hat es sich erwiesen, den Spaltgaskühler in zwei Schritten zu entkoken.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass bei Halbierung der wärmetauschenden Fläche des Spaltgaskühlers
bereits die für eine ausreichende Wassergasreaktion erforderliche Temperatur erreicht
wird. Die Begrenzung auf möglichst wenige Entkokungsschritte ist natürlich erstrebenswert,
um die Entkokungsdauer möglichst gering zu halten, doch muss dabei berücksichtigt
werden, dass die Temperatur für eine ausreichende starke Wassergasreaktion in jedem
einzelnen Schritt erreicht wird.
[0022] Günstig ist es weiterhin, die schrittweise Entkokung des Spaltgaskühlers nur während
der zweiten Verfahrensstufe, d. h. bei erhöhtem Massendurchsatz des Entkokungsgases,
durchzuführen. Allerdings kann es in einigen Fällen auch zweckmässig sein, während
der ersten Verfahrensstufe, in der eine Entkokung der Spaltrohre erfolgt, den Gasstrom
durch einen kleinen Bereich des Spaltgaskühlers zu führen. Das erfindungsgemässe Verfahren
kann bei der Spaltung schwerer Kohlenwasserstoffe unter Verwendung der hierfür üblicherweise
verwendeten Spaltgaskühler durchgeführt werden. Bei der Spaltung von unter 200°C siedenden
Kohlenwasserstoffen wird dagegen ein modifizierter Spaltgaskühler eingesetzt, der
neben den üblichen Merkmalen wie eine Gaseintrittshaube, eine Gasaustrittshaube, dazwischen
verlaufende, von einem Kühlmittel umgebene Kühlrohre noch Absperrorgane aufweist,
durch die die Stillegung eines Teils der Kühlrohre ermöglicht wird. Als günstig hat
sich dabei erwiesen, die Absperrorgane im Bereich der Gasaustrittshaube des Spaltgaskühlers
anzuordnen. Da auf diese Weise die Absperrorgane im kälteren Teil des Spaltgaskühlers
angeordnet sind, ist eine baulich einfachere Ausführung möglich. Während im Bereich
der Gaseintrittshaube angeord- _ nete Absperrorgane bei Temperaturen von beispielsweise
850°C funktionsfähig bleiben müssen, genügt es, im Bereich der Austrittshaube Ventile
vorzusehen, die bei Temperaturen bis zu beispielsweise 550°C funktionsfähig sind.
Als eine besonders einfache Art der Unterteilung der wärmetauschenden Fläche des Spaltgaskühlers
hat sich eine Aufteilung der Gasaustrittshaube in mehrere, voneinander getrennte Bereiche
erwiesen. Dabei steht jeder Bereich mit einer Zahl von Kühlrohren in Verbindung und
weist jeweils eine absperrbare Gasableitung auf. Die einzige bauliche Änderung gegenüber
üblichen Spaltgaskühlern besteht damit in der Unterteilung der Gasaustrittshaube und
ist deshalb mit geringen Kosten auch bei bereits bestehenden Anlagen durchführbar.
1. Verfahren zum thermischen Entkoken einer Vorrichtung zum thermischen Spalten von
Kohlenwasserstoffen, die in einer Spaltzone angeordnete Spaltrohre und einen nachfolgenden
Spaltgaskühler zur Kühlung der Spaltprodukte durch indirekten Wärmetausch mit einem
Kühlmedium aufweist, wobei ein Wasserdampf und Sauerstoff enthaltender Gasstrom durch
die Spaltrohre und den Spaltgaskühler geleitet und das Kühlmedium auch während der
Entkokung durch den Spaltgaskühler geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einer
ersten Verfahrensstufe der Gasstrom in einer solchen Menge durch die Vorrichtung geleitet
wird, dass die Temperatur der Ablagerungen auf den wärmetauschenden Flächen des Spaltgaskühlers
im Bereich der bei der thermischen Spaltung herrschenden Betriebstemperatur liegt,
dass die erste Verfahrensstufe solange fortgesetzt wird, bis die Spaltrohre weitgehend
entkokt sind und dass danach in einer zweiten Verfahrensstufe der Gasstrom soweit
verstärkt wird, dass sich die Temperatur der Ablagerungen auf den wärmetauschenden
Flächen des Spaltgaskühlers soweit erhöht, dass die Temperatur des Gasstroms am Austritt
aus dem Spaltgaskühler mindenstens 400°C beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Verfahrensstufe
ein Gasstrom konstanter Menge durch die Vorrichtung geleitet wird, und dass diese
zweite Verfahrensstufe beendet wird, wenn die Austrittstemperatur des Gasstroms aus
dem Spaltgaskühler einen annähernd konstanten Wert erreicht hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltgaskühler
schrittweise entkokt wird, wobei in jedem Schritt der Gasstrom nur durch einen Teil
der wärmetauschenden Fläche geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltgaskühler in zwei
Schritten entkokt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die schrittweise
Entkokung des Spaltgaskühlers nur während der zweiten Verfahrensstufe erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der
zweiten Verfahrensstufe ein Gasstrom konstanter Menge durch die Vorrichtung geleitet
wird und dass ein Schritt der zweiten Verfahrensstufe beendet wird, wenn die Austrittstemperatur
des Gasstroms aus dem Spaltgaskühler einen annähernd konstanten Wert erreicht hat.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 3 bis 6, gekennzeichnet
durch einen Spaltgaskühler mit einer Gaseintrittshaube, einer Gasaustrittshaube, dazwischen
verlaufenden Kühlrohren und Absperrorganen zur Stillegung eines Teils der Kühlrohre.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrorgane im
Bereich der Gasaustrittshaube des Spaltgaskühlers angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasaustrittshaube
in mehrere, voneinander getrennte Bereiche, von denen jeder mit einer Anzahl von Kühlrohren
in Verbindung steht, unterteilt ist, und dass jeder Bereich mit einem Absperrorgan
versehen ist.
1. A process for the thermal decoking of apparatus for the thermal cracking of hydrocarbons,
which apparatus comprises cracking tubes arranged in a cracking zone, and a subsequent
cracking gas cooler for cooling the cracking products by indirect heat exchange with
a cooling medium, in which process a gas stream containing steam and oxygen is passed
through the cracking tubes and the cracking gas cooler, and the cooling medium is
also passed through the cracking gas cooler during the decoking, characterised in
that, in a first process step, the gas stream is led through the apparatus in an amount
such that the temperature of the deposits on the heat exchange surfaces of the cracking
gas cooler lies in the region of the operating temperature which prevails during the
thermal cracking; that the first process stage is continued until the cracking tubes
are substantially decoked; and that in a second process stage, the gas stream is thereafter
increased to an extent such that the temperature of the deposits on the heat exchange
surfaces of the cracking gas cooler increases to an extent such that the temperature
of the gas stream at the outlet from the cracking gas cooler is at least 400°C.
2. A process as claimed in claim 1, characterised in that, in the second process stage,
a gas stream of constant amount is passed through the apparatus, and that this second
process stage is terminated when the outlet temperature of the gas stream from the
cracking gas cooler has attained an approximately constant value.
3. A process as claimed in claim 1 or claim 2, characterised in that the cracking
gas cooler is decoked in stepwise mariner, in each step, the gas stream being led
only over a part of the heat exchange surface.
4. A process as claimed in claim 3, characterised in that the cracking gas cooler
in decoked in two steps.
5. A process as claimed in claim 3 or claim 4, characterised in that the stepwise
decoking of the cracking gas cooler takes place only during the second process stage.
6. A process as claimed in one of claims 3 to 5, characterised in that, in the second
process stage, a gas stream of constant amount is passed through the apparatus, and
that one step of the second process stage is terminated when the outlet temperature
of the gas stream from the cracking gas cooler has attained an approximately constant
value.
7. Apparatus for carrying out the process claimed in one of claims 3 to 6, characterised
by a cracking gas cooler having a gas inlet cap, a gas outlet cap, cooling tubes running
between these, and shut-off devices for shutting off a part of the cooling tubes.
8. Apparatus as claimed in claim 7, characterised in that the shut-off devices are
arranged in the region of the gas outlet cap of the cracking gas cooler.
9. Apparatus as claimed in claim 8, characterised in that the gas outlet cap is divided
into a plurality of separate regions each of which is connected to a number of cooling
tubes; and that each region is provided with a shut-off device.
1. Procédé de décokage thermique d'un dispositif de craquage thermique d'hydrocarbures
qui présente des tubes de craquage disposés dans une zone de craquage et un refroidisseur
de gaz de craquage qui y fait suite et sert à refroidir les produits de craquage par
échange de chaleur indirect avec un agent de refroidissement, procédé dans lequel
on fait circuler un courant gazeux contenant de la vapeur d'eau et de l'oxygène dans
les tubes de craquage et dans le refroidisseur de gaz de craquage et on fait passer
l'agent de refroidissement dans le refroidisseur de gaz de craquage également pendant
le décokage, procédé caractérisé en ce que, dans une première phase du procédé, on
fait circuler le courant gazeux dans le dispositif à un débit tel que la température
des dépôts formés sur les surfaces échangeuses de chaleur du refroidisseur de gaz
de craquage se trouve dans la région de la température de service régnant lors du
craquage thermique, en ce qu'on prolonge la première phase du procédé jusqu'à ce que
les tubes de craquage soient largement décokés et en ce que, ensuite, dans une deuxième
phase du procédé, on accroît le courant gazeux de sorte que la température des dépôts
formés sur la surface échangeuse de chaleur du refroidisseur de gaz de craquage soit
augmentée pour que la température du courant gazeux à la sortie du refroidisseur de
gaz de craquage soit au moins égale à 400°C.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que, dans la deuxième phase
du procédé, on fait passer dans le dispositif un courant gazeux à débit constant et
en ce qu'on interrompt cette deuxième phase du procédé lorsque la température de sortie
du courant gazeux sortant du refroidisseur de gaz de craquage a atteint une valeur
à peu près constante.
3. Procédé suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le refroidisseur
de gaz de craquage est décoké par étapes successives, le courant gazeux ne circulant
dans chaque étape que dans une partie de la surface échangeuse de chaleur.
4. Procédé suivant la revendication 3, caractérisé en ce que le refroidisseur de gaz
de craquage est décoké en deux étapes.
5. Procédé suivant 'la revendication '3 ou 4, caractérisé en ce que le décokage par étapes successives du refroidisseur
de gaz de craquage ne s'effectue que pendant la deuxième phase du procédé.
6. Procédé suivant l'une des revendications 3 à 5, caractérisé en ce que, dans la
deuxième phase du procédé, on fait circuler un courant gazeux à débit constant dans
le dispositif et en ce qu'on arrête une étape de la deuxième phase du procédé lorsque
la température de sortie du courant gazeux quittant le refroidisseur de gaz de craquage
a atteint une valeur à peu près constante.
7. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé suivant l'une des revendications 3
à 6, caractérisé en ce que le refroidisseur de gaz de craquage comprend une hotte
d'entrée des gaz, une hotte de sortie des gaz, des tubes de refroidissement qui s'étendent
entre ces hottes et des organes d'arrêt servant à mettre hors service une partie des
tubes de refroidissement.
8. Dispositif suivant la revendication 7, caractérisé en ce que les organes d'arrêt
sont disposés dans la région de la hotte de sortie des gaz du refroidisseur de gaz
de craquage.
9. Dispositif suivant la revendication 8, caractérisé en ce que la hotte de sortie
des gaz est subdivisée en plusieurs zones séparées les unes des autres dont chocune
est en liaison avec un certain nombre de tubes de refroidissement et en ce que chaque
zone est munie d'un organe d'arrêt.