[0001] Aus der DE-PS 2 326 966 ist bereits bekannt, Aminoxide mit Polyethylenoxidgruppen
in Präparationsmitteln für Synthesefasern einzusetzen. Im Zuge der Entwicklung neuerer
Verfahren zum Texturieren von Synthesefasern wird jedoch verlangt, daß die Präparationsmittel
selbst thermostabil, d. h. schwerflüchtig sind und sich außerdem bei Verstreckprozessen
oder beim Strecktexturierprozeß, also bei einem kurzzeitigen Hitzekontakt, nicht zersetzen,
daß aber abgeriebene oder abgestreifte bzw. abgetropfte Präparationsrückstände auf
den Heizaggregaten, Verstreckgaletten, Fixiereinrichtungen, Heizern von Texturiereinrichtungen
nicht zu Vercrackungen, Verkohlungen oder teerartigen Rückständen führen. Diese teerartigen
Verkohlungsrückstände können in der Tat zu Beschädigungen der präparierten Fäden führen
und Kapillar- bzw. Fadenbrüche bewirken. Besonders problematisch ist es, für solche
Präparationsmittel nicht verkohlende Antistatika zu finden, die in Verbindung mit
den anderen Bestandteilen des Präparationsmittels eine befriedigende antistatische
Wirkung zeigen. Die in der DE-PS 2 326 966 beschriebenen Aminoxide sind zwar thermostabil,
jedoch zeigte sich, daß sie beim längeren Einwirken von Hitze die oben erwähnten teerartigen
Verkohlungsrückstände bilden.
[0002] Es stellte sich daher die Aufgabe, Antistatika zu entwikkeln, die selbst thermostabil
sind, sich mit den Gleitmittelkomponenten gut mischen und beim längeren Erhitzen auf
hohe Temperaturen keine teerartigen Verkohlungsrückstände bilden.
[0003] Es wurde nun gefunden, daß diese Bedingungen erfüllt werden von solchen oxalkylierten
Aminoxiden, die keine reine Polyethylenoxidkette enthalten, sondern eine gemischte
Ethylenoxid- und Propylenoxidkette.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Präparationsmittel für Synthesefasern, das
ein Aminoxid der Formel 1

enthält, wobei R
1 C
5-C
22-Alkyl, vorzugsweise C
10-C
16-Alkyl oder CS-C22-Alkenyl, vorzugsweise C
10-C
16-Alkenyl, R
2 eine Gruppe der Formel 2

R
3 C
5-C
22-Alkyl, vorzugsweise C
10-C
16-Alkyl, C
5- C
22-Alkenyl, vorzugsweise C
10-C
16-Alkenyl oder eine Gruppe der Formel 2, X entweder Methyl und Y Wasserstoff oder X
Wasserstoff und Y Methyl und n und m Zahlen von 2 bis 8 bedeuten, wobei die Summe
von n und m nicht größer als 10 sein soll.
[0005] Die Gruppen R
1, R
2 und R
3 werden innerhalb der oben angegebenen Definitionen so gewählt, daß das Aminoxid in
Wasser löslich ist. Bevorzugte Aminoxide sind unter anderem

[0006] Die Herstellung dieser Aminoxide erfolgt nach bekannten Verfahren durch Oxalkylierung
von Mono- oder Dialkylaminen und anschließende Oxydation etwa mit Wasserstoffperoxid.
Bei'der Oxalkylierung kann man so vorgehen, daß man zunächst Ethylenoxid und dann
Propylenoxid addiert oder umgekehrt. Man erhält dann Produkte mit Blöcken von Oxipropylen-
und Oxiethylen-Einheiten. Man kann die Amine aber auch mit einem Gemisch unterschiedlicher
Zusammensetzung von Ethylenoxid und Propylenoxid oxalkylieren. Man erhält dann, wie
bekannt, Verbindungen mit Polyoxialkylgruppen, in denen die Oxipropylen- und Oxiethylen-Einheiten
statistisch verteilt sind entsprechend dem Verhältnis Ethylenoxid zu Propylenoxid.
[0007] Bei den Mono- oder Di-alkylaminen können an Stelle der kettenreinen Alkylyerbindungen
in jedem Falle auch Verbindungen verwendet werden, deren Alkylgruppe technische Schnitte
darstellen, wobei deren durchschnittliche Zahl von C-Atomen den obengenannten Alkylresten
entspricht oder nahekommt. Die sich von natürlichen langkettigen Fettsäuren ableitenden
Alkylreste sind besonders bevorzugt, da die entsprechenden tertiären Amine mit einem
oder zwei langkettigen Alkylresten handelsüblich und die Aminoxide somit leicht zugänglich
(oder ebenfalls handelsüblich) sind. Da diese nativen Fettalkylreste vielfach mehr
oder weniger große Mengen an ungesättigten Anteilen enthalten, umfaßt die Formel 1
neben den Alkylaminoxiden auch die entsprechenden Alkenylaminoxide.
[0008] Bei den Zahlenwerten n und m handelt es sich im allgemeinen um Durchschnittswerte,
da die technische Oxalkylierung generell Produktgemische ergibt. Dies gilt auch für
die hier aufgeführten - der Einfachheit halber als einheitlich formulierten - Oxethylate.
[0009] Diese Aminoxide werden in Präparationsmitteln für Synthesefasern wie etwa Polyester-,
Polyamid-, Polyacrylnitril-oder-Polyolefinfasern eingesetzt. Solche Präparationsmittel
bestehen üblicherweise aus 0 - 50 Gew.% Ölen wie Esteröle oder Mineralöle, 0 - 60
Gew.% Emulgator wie beispielsweise oxethylierte Fettalkohole, 0 - 60 Gew.% eines Gleitmittels
wie beispielsweise wasserlösliche endverschlossene Oxethylate, Ethylenoxid-Propylenoxid-Mischpolymerisate
oder deren Ethern mit Fettalkoholen, 0 - 30 Gew.% eines Antistatikums wie beispielsweise
Ester aus P205 und Fettalkoholen oder oxethylierten Fettalkoholen sowie 1 bis 50,
vorzugsweise 5 - 20 Gew.%, eines oder mehrerer der oben beschriebenen Aminoxide.
[0010] Die Aminoxide zeigen schon in verhältnismäßig geringer Dosierung eine hohe antistatische
Wirkung. Die erforderlichen Einsatzmengen schwanken je nach Art und Menge der übrigen
Komponenten (Öl, Emulgator) und lassen sich durch einfache Vorversuche leicht ermitteln.
Üblicherweise werden 0,01 bis 2 %, vorzugweise 0,05 bis 1 %, bezogen auf das Gewicht
des Substrates, aufgebracht.
[0011] Hervorzuheben ist die geringe Flüchtigkeit dieser Verbindungen sowie eine deutlich
verringerte Tendenz zur Verkohlung. Die gute Thermostabilität und die geringe Tendenz
zur Verkohlung geht aus dem folgenden Test hervor, in dem jeweils 1 g einer der im
folgenden beschriebenen Verbindungen auf 220°C erhitzt wurde. Dabei wurde die Flüchtigkeit
in Prozent und die Vergilbung nach DIN 6162 gemessen.
a) Erfindungsgemäße Produkte
b) Vergleich nach DT-PS 2 326 966
1. Cocosdimethylaminoxid
[0013]

Erfindungsgemäß a: Flüchtigkeit Vergil- Flüchtigkeit Vergilbung

[0014] Vergleich b: : Flüchtigkeit Vergil- Flüchtigkeit Vergilbung

[0016] In den folgenden Beispielen sind einige erfindungsgemäße Präparationsmittel in ihrer
Zusammensetzung beschrieben, die ein Aminoxid der Formel 1 enthalten. Die Prozentangaben
sind Gewichtsprozente.
Beispiel 1:
[0017]
40 % Butylstearat (Esteröl)
50 % Oleylalkohol . 5 Ethylenoxid (EO) (Emulgator)
10 % der Verbindung der Formel

Beispiel 2:
[0018]
40 % Cocosalkyl-0-(CH2CH20)5CH3 (Gleitmittel)
30 % Stearylalkohol . 8 EO (Emulgator)
5 % Kaliumsalz des P205-Esters aus Laurylalkohol (Antistatikum)
25 % der Verbindung der Formel

Beispiel 3:
[0019]
70 % Mineralöl (Viskosität 100 mPaS bei 20°C)
25 % i-C13H27-(EO)8H (Emulgator)
5 % der Verbindung der Formel

1. Präparationsmittel für Synthesefasern, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Aminoxid
der Formel 1

enthält, wobei R
1 C
5-C
22-Alkyl oder C
5-C
22-Alkenyl, R
2 eine Gruppe der Formel 2
R3 C
5-C
22-Alkyl, C
5-
C22-Alkenyl oder eine Gruppe der Formel 2, X entweder Methyl und Y Wasserstoff oder X
Wasserstoff und Y Methyl und n und m Zahlen von 2 bis 8 bedeuten, wobei die Summe
von n und m nicht größer als 10 sein .soll.
2. Präparationsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Aminoxid
der Formel (1) enthält, worin R1 und R2 C10-C16-Alkyl oder C10-C16-Alkenyl bedeuten.
3. Verwendung des Präparationsmittels nach Anspruch 1 zum Präparieren von Synthesefasern.