[0001] Die Erfindung betrifft eine drucknachgiebige Spannverbindung sich überlappender und
ineinanderliegender Ausbauprofilsegmente des Streckenausbaus im Berg- und Tunnelbau
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf rinnenartig profilierte, vorzugsweise
kongruente Rinnenprofile und auf deren verschiedene Laschenverbindungen. Dabei handelt
es sich entweder um eine Halbschelle, welche das Außenprofilende umfaßt und mit Hakenkopfschrauben
zusammenwirkt, die sich mit ihren Köpfen auf den Flanschen des Innenprofils abstützen.
Solche Laschenverbindungen sind insbesondere für bodenabgestützte Rinnenprofile geeignet.
Oder es handelt sich um Laschenverbindungen aus zwei Halbschellen, die an ihren Flanschen
mit Maschinenschrauben zusammengehalten werden. Derartige Laschenverbindungen verwendet
man besonders häufig an flanschabgestützten Rinnenprofilen. Derartige Spannverbindungen
müssen so ausgebildet werden, daß sich unabhängig von dem Ineinandergleiten der Profile
ein möglichst gleichmäßiger Ausbauwiderstand in den betreffenden Bau einstellt und
sie andererseits auch bei größer werdender Überlappung die Profilenden nicht voneinander
trennen.
[0003] Es ist bekannt, daß der Einschubwiderstand in der Überlappung von dem Kraftschluß
der Profilenden in der überlappung und damit von den schwankenden Reibwerten und dem
Anziehen der Laschenschrauben abhängt. Deswegen hat man bereits vorgeschlagen, den
Einschubwiderstand von dem Kraftschluß der Profilenden unabhängig zu machen und ihn
von dem Abscheren eines Flacheisens mit einer Kante des Innenprofiles abhängig zu
machen, die auf einem dem Gebirge abgewandten Teilquerschnitt des Innenprofils, nämlich
an der Stirnseite des Profilbodens ausgebildet ist. Das Flacheisen besteht aus verhältnismäßig
weichem Stahl und hängt frei beweglich zwischen den Profilenden (Spruth, Streckenausbau
in Stahl, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1955, S. 136 Abb. 113). Die Profilenden werden
mit Hilfe einteiliger Laschen zusammengehalten, die nicht verspannbar sind.
[0004] Es zeigt sich jedoch, daß solche Verbindungen versagen, sobald die überlappung in
Richtung auf den Gebirgsstoß auswandert. Das läßt sich in der Praxis kaum vermeiden,
weil das Gebirge mit Ubermaß hereingewonnen werden muß und die Hinterfüllung der Baue
insbesondere in den Überlappungen nicht zuverlässig gewährleistet werden kann. Der
vorbekannte Ausbau ist daher bereits aus diesem Grunde unsicher. Es kommt aber hinzu,
daß die Verbindungslaschen insbesondere am Ende des Innenprofils abgebremst werden
können, wodurch sich bei zunehmendem Einschub das Ende des Innenprofils vom Außenprofil
entfernt. Es kann sich hierbei im Gebirge festsetzen, wodurch sich der betreffende
Bau in der Verbindung verstarrt und bei weiter zunehmendem Gebirgsdruck schließlich
zerstört wird.
[0005] Es ist auch erkannt worden, daß das Zurückbleiben, insbesondere der dem Innenprofil
zugeordneten Laschenverbindung im Zuge des Einschiebens der Profile in der Uberlappung
unbedingt verhindert werden muß, um das Festsetzen des Innenprofils im Gebirge zu
vermeiden. Daher weisen die kraftschlüssigen, drucknachgiebigen Verbindungen entweder
Abweiser auf, welche einen dem Gebirge zugewandten Teilquerschnitt der Stirnseite
des Innenprofils überdecken und dadurch das Abbremsen der dem Innenprofil zugeordneten
Laschenverbindung vermeiden sollen. Oder die Hakenköpfe bzw. die mit ihnen zusammenwirkenden
Halbschellen werden mit Hilfe von Bügeln wenigstens an der Stirnseite des Innenprofiles
festgelegt (Spruth, a.a.O. S. 135, Abb. 111).
[0006] Derart gesicherte Laschenverbindungen haben sich an sich bewährt. Sie haben aber
nicht zu einem gleichmäßigen Ausbauwiderstand beim Nachgeben des Ausbaus in den überlappungen
geführt. Wenn man nämlich über dem Einschubweg in der Uberlappung die vom Ausbau aufgenommene
Last aufträgt, dann ergibt sich bei zunehmendem Einschub eine Funktion mit zahlreichen
Wendepunkten, die auf das sogenannte Springen der Verbindungen zurückzuführen sind.
Diese Erscheinung markiert jeweils den Übergang von der ruhenden in die gleitende
Reibung und umgekehrt. Sie führt zu einer Wechselbeanspruchung des Gebirges, das daher
vorzeitig seinen Zusammenhang in der Umgebung des Streckenquerschnittes und damit
seine Eigentragfähigkeit verliert. Dadurch wird der Ausbau nach kurzer Zeit nicht
nur von dem Gebirgsdruck, sondern auch von dem Gewicht der gelockerten Schichten beansprucht
und daher überlastet. Es kommt hinzu, daß der Kraftschluß der Profile entweder von
vornherein nicht voll erreicht wird oder im Laufe des Nachgebens stark nachläßt. Zwar
wird durch mehrfaches Anziehen der Laschenschrauben mit Momentenschlüsseln nachträglich
wieder auszugleichen versucht. Solche zusätzlichen Arbeiten werden in der Praxis jedoch
mit mangelnder Gewissenhaftigkeit ausgeführt.
[0007] Man hat schließlich die Bedeutung erkannt, welche einem kraftschlüssigen Anschluß
des Ausbaus an das Gebirge zukommt, die darin besteht, daß der Auflockerung des Gebirges
in der Umgebung des Streckenausbaus entgegengewirkt werden kann. Darauf geht ein ebenfalls
vorbekannter nachgiebiger Streckenausbau zurück, in dessen Profile ein Stützschlauch
eingelegt ist, der durch Füllen mit einem hydraulisch abbindenden und aushärtenden
Baustoff unter Druck aufgespannt wird und den Anschluß mit dem Gebirge herbeiführt.
Untersuchungen haben gezeigt, daß die hinter dem Ausbau befindlichen Hohlräume zum
größten Teil mit einem solchen Schlauch ausgefüllt werden und daß durch das Füllen
der Stützschläuche die Profile an den überlappungen zusätzlich zusammengepreßt werden,
wodurch eine Verbesserung des Kraftschlusses der Profile herbeigeführt wird. Allerdings
kann diese Wirkung nur dadurch in eine Erhöhung des Ausbauwiderstandes umgesetzt werden.,
daß die Laschenschrauben nach dem Füllen der Schläuche erneut angezogen werden (Glückauf
116 (1980), 639,643).
[0008] Da sich aber auch bei einem derartigen nachgiebigen Ausbau das Nachziehen der Laschenschrauben
in der Praxis nur mit den beschriebenen Einschränkungen erreichen läßt, gibt der Ausbau
frühzeitig nach, wobei sich die Überlappungen der Profile an der Unterseite des Schlauches
entlang bewegen, sobald der anfangs erhöhte Reibungsschluß überwunden worden ist..Die
Schläuche haben daher den Nachteil, daß sie zu einer Verschlechterung des Kraftschlusses
in den überlappungen führen.
[0009] Bei dem vorbekannten Ausbau mit Stützschläuchen legt man die leeren Schläuche-über
die Laschenverbindungen. Wenn man dann den Schlauch füllt und dieser sich aufspannt,
wandert er in Richtung auf das Gebirge aus. Er hebt sich dabei von der Stirnseite
des Innenprofiles bzw. des davor liegenden Mitnahmebügels oder von der dem Gebirge
zugekehrten Halbschelle ab. Deswegen gleiten auch die über das Innenprofil vorstehenden
Teile der Spannverbindungen längs des Stützschlauches beim Nachgeben des Ausbaus in
den Verbindungen. Man ging jedoch bislang davon aus, daß durch den übergreifenden
Schlauch eine Blockierung der Verbindungen eintreten könnte und hat deswegen vorgeschlagen,
den Stützschlauch in das Rinnenprofil des jeweiligen Streckenausbaus unter den Spannverbindungen
hindurch einzulegen. Dadurch wollte man ausserhalb der Überlappung das Aufspannen
der Stützschläuche und den darauf beruhenden Anschluß des Baues an das Gebirge erreichen,
aber gleichzeitig Zwischenräume an den Uberlappungen, in die der Ausbau ausweichen
könnte, verhindern. Im Bereich der Spannverbindungen sollte damit der Querschnitt
der Stützschläuche vermindert werden, um dort eine Schwachstelle zu erzeugen, die
beim Nachgeben des Baues zur Überlastung des Stützschlauches an dieser Stelle führen
sollten. Auf diese Weise sollte beim Nachgeben des Ausbaus der Stützschlauch an der
betreffenden Stelle überlastet werden, um in der Schlauchfüllung Scherbrüche auszubilden,
die den Bau in die Lage versetzen, in der sonst normalen Weise durch Einschieben der
Einzelsegmente gegeneinander nachgiebig zu wirken (DBP 26 27 256).
[0010] Tatsächlich hat aber diese Verfahrensweise in der Praxis häufig zur Folge, daß im
Bereich der Überlappung ein voller Anschluß an das Gebirge nicht erreicht wird und
daß bei weiterem Einschieben der Überlappung die Schlauchfüllung derart zerstört wird,
daß die Überlappung den Anschluß an das Gebirge völlig verliert und sich in den auftretenden
Hohlraum hinein verformt. Das führt zur vorzeitigen Zerstörung des betreffenden Baues.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine drucknachgiebige, vorzugsweise wartungsfreie
Spannverbindung zu schaffen, welche eine Vergleichmäßigung des Ausbauwiderstandes
beim Einschieben der Profile in den Überlappungen ergibt und gleichzeitig den Anschluß
der Überlappung an das Gebirge auch bei Ausnutzung der vollen Nachgiebigkeit gewährleistet.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
[0013] Armierter Baustoff hat die Eigenschaft, bei Überlastung Risse zu bilden, jedoch dabei
noch vergleichsweise lange seinen Zusammenhalt zu bewahren. Da man erfindungsgemäß
die Belastung des armierten Baustoffes auf den Formschluß des Innenprofiles mit einem
dem Gebirge zugewandten Teilquerschnitt an der Unterseite des Hinterfüllkörpers beschränkt,
verhindert man einerseits das Gleiten der Verbindungen entlang der Unterseite des
Baustoffkörpers und begrenzt andererseits dessen Zerstörung auf diesen Teilbereich.
Dort wird Formänderungsarbeit geleistet, welche den Baustoff und gegebenenfalls auch
die Armierung örtlich zerspant. Die Formänderungsarbeit wird bei jedem Übergang in
die gleitende Reibung geleistet, wodurch im Last-Weg-Diagramm die Funktion geglättet,
d.h. der Ausbauwiderstand vergleichmäßigt wird. Diese Wirkung hält unabhängig von
der sich vergrößernden Länge der Überlappung an, wodurch der Ausbauwiderstand nur
noch zum geringen Teil vom Kraftschluß der Profile abhängt. Daher kann man auf eine
genaue Einhaltung der Anzugsmomente an den Laschenschrauben auch verzichten, ohne
die Nachteile eines entsprechend verminderten Ausbauwiderstandes in Kauf nehmen zu
müssen. Man gewinnt dann den Vorteil der weitgehenden Wartungsfreiheit.
[0014] Das Blockieren der Verbindung wird jedoch dadurch vermieden, daß durch Nichteinbettung
oder teilweise Einbettung der das Innenprofil übergreifenden Teile der dem Ende des
Außenprofiles zugeordneten Laschenverbindung in den Hinterfüllkörper der Verformungswiderstand
dieser Teile gegenüber dem Verformungswiderstand der Teile der anderen Laschenverbindung
herabgesetzt oder vermieden ist. Dabei sind die Nichteinbettung und die teilweise
Einbettung in bestimmten Grenzen gleichwertig, weil sich überraschend herausgestellt
hat, daß es lediglich darauf ankommt, den Verformungswiderstand der das Innenprofil
übergreifenden Teile der dem Ende des Außenprofils zugeordneten Laschenverbindung
herabzusetzen. Denn dann zeigt sich, daß das Außenprofil zunächst gegenüber dem Innenprofil
einschiebt und daß infolge der offensichtlich hiermit verbundenen Verminderung des
Streckenquerschnittes den dem Ende des Außenprofiles zugeordneten Teilen der Laschenverbindung
eine Bewegungskomponente nach innen erteilt wird, die diese Teile von dem Hinterfüllkörper
lockert, so daß auch ein teilweiser Formschluß aufgehoben wird und die Profilsegmente
in der überlappung vorschriftsmäßig gleiten können.
[0015] Im Rahmen der Erfindung lassen sich vorgefertigte Hinterfüllkörper für die Überlappungen
der Baue einsetzen, die als Baustoff-, z.B. als Stahlbetonfertigteile ausgeführt sind.
Man kann aber auch die Hinterfüllung an Ort und Stelle mit einer Schalung aus Beton
herstellen, nachdem man in die Schalung die Bewehrung angebracht hat. Insbesondere
sind verlorene Schalungen vorzuziehen, weil diese einen besonderen Entschalungsvorgang
überflüssig machen.
[0016] Vorzugsweise eignen sich die eingangs beschriebenen, beispielsweise mit einem hydraulischen
Mörtel unter Druck gefüllten Gewebeschläuche in jeweils den Überlappungen entsprechenden
Teillängen oder auch in der bekannten Ausführungsart, in der die Schläuche den gesamten
Umfang des Ausbaus hinterfüllen. Derartige Gewebeschläuche sind besonders geeignet,
weil das Gewebe dieser Schläuche gleichzeitig als verlorene Schalung und als Armierung
des erhärteten Mörtels wirksam ist. Diese Hinterfüllschläuche sind auch besonders
einfach zu handhaben. Man braucht nämlich lediglich entgegen der bisherigen Handhabungsweise,
bei der zu einem Rollenpaket abgewickelten und von den Ortsleuten in das Firstsegment
eingelegten Schläuche mit ihren frei nach unten hängenden Enden nach dem Ansetzen
der Stempel in diese eingelegt werden, nach dem Anbringen der Laschen an der dem Ende
des Firstsegmentes zugeordneten Lasche nur noch den Schlauch in eine Falte zu legen.
Dadurch verkürzt sich der Schlauch geringfügig, was man durch eine etwas größere Länge
der herunterhängenden Schlauchlängen ausgleichen muß. Beim Füllen des Schlauches ergibt
sich durch die Falte eine Materialreserve, welche den Formschluß mit den über das
Innenprofil vorstehenden Teilen der dem Innenprofilende zugeordneten Lasche herbeiführt.
An der anderen Lasche braucht man den Schlauch lediglich glatt zu ziehen, um den Formschluß
zu vermeiden oder geringer ausfallen zu lassen. Indem man das Innenprofil z.B. durch
eine auf dessen Stirnseite geschweißte Platte ganz oder teilweise verschließt, kann
man den Formschluß sehr genau steuern.
[0017] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Figuren in der
Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 im Längsschnitt und in abgebrochener Darstellung die Uberlappung eines Firstbogens
mit einem Stoßsegment in einer drucknachgiebigen Verbindung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. l,
Fig. 3 in Seitenansicht den Gegenstand der Fig. 1 in ausgezogener Linienführung und
in gestrichelter Darstellung die Lage der verschiedenen Teile zueinander nach dem
Einschieben der Verbindung und
Fig. 4 eine andere Ausführungsart in der Fig. 3 entsprechender Darstellung.
[0018] Gemäß der Darstellung nach Fig. 1 ist das Firstsegment eines bogenförmigen Ausbaus
mit 1 bezeichnet. Dieses Segment kann eine einteilige Kappe bilden, sich aber auch
mit einem weiteren Firstsegment im Scheitel der Strecke überlappen. Die in Fig. 1
wiedergegebene Verbindung befindet sich an sämtlichen Uberlappungen des Bogens. Das
Firstsegment 1 besteht ebenso wie das mit seinem Ende überlappte Stoßsegment 2 aus
kongruenten Rinnenprofilabschnitten. Gemäß dem Ausführungsbeispiel handelt es sich
um flanschabgestützte Rinnenprofile, die dementsprechend einen Profilboden 3, daran
anschließende, nach außen divergierende Schenkel 4, 5 und an den Enden der Schenkel
4,5 angeordnete Flansche 6,7 in Baueinheit miteinander vereinigen. Die gleichsinnig
ineinandergelegten Profile der Segmente 1 und 2 sind dann an den Flanschen aufeinander
abgestützt, während sich zwischen den Profilböden 3 der ineinanderliegenden Profile
1, 2 ein Abstand 8 ausbildet.
[0019] Dem in der überlappung liegenden Ende 9 des Innen- oder Firstsegmentprofiles ist
eine verschraubbare Lasche 10 zugeordnet, während dem in der allgemein mit 11 bezeichneten
Überlappung der beiden Profilsegmente 1,2 angeordneten Ende 12 des Außen- oder Stoßsegmentprofiles
2 eine verschraubbare Lasche 14 zugeordnet ist. Die beiden Laschen 10, 14 sind identisch,
so daß anhand der Fig. 2 die Lasche 10 näher erläutert wird.
[0020] Sie weist eine Halbschelle 15 auf, welche entsprechend dem Neigungswinkel der Profilschenkel
4, 5 divergierende Schenkel 16, 17 aufweist und ihrerseits mit Flanschen 18, 19 versehen
ist. In den Flanschen befinden sich Bohrungen 20 zur Aufnahme der mit Gewinde versehenen
Enden 21 je einer Hakenkopfschraube 22,.welche mit Hilfe einer Mutter 23 auf der Unterseite
des betreffenden Flansches 18, 19 abgestützt ist. Der Hakenkopf ist mit 24 bezeichnet
und steht über die Flansche 6, 7 des Innenprofilendes 9 vor. Das gilt auch für die
Hakenköpfe 24 der Lasche 14.
[0021] Unterschiedlich ist in den beiden Laschen die Festlegung der Laschen an der Stirnseite
27 des Innenprofilendes 9 mit Hilfe eines Bügels 28, dessen Enden an den Flanschen
18, 19 befestigt sind und der sich mit seinem Mittelteil vor die Stirnseite 27 des
Innenprofiles 1 legt und dadurch ebenfalls über die Begrenzung des Innenprofils vorsteht.
Bei der Lasche 14 weist die Halbschelle 15 dagegen ohrenförmige Ansätze auf, welche
mit Nocken 29 formschlüssig mit der Stirnseite 30 des Außenprofiles 12 sind. Infolgedessen
werden beide Laschen 10, 14 beim Einschieben der Profile in der Uberlappung 11 mitgenommen.
[0022] Ein gewebter Schlauch 31 ist von einem Rollenpaket abgewickelt und in das Innere
der Profile 1, 2 eingelegt worden. Seine Enden wurden, wie bei 32 und 33 schematisch
dargestellt, abgebunden. Durch Einstechen einer Sonde wurde der Schlauchabschnitt
31 unter Druck mit einem hydraulischen Mörtel 34 gefüllt und derart aufgespannt, daß
er sich mit einem großen Teil seiner Außenfläche, wie bei 35 zu erkennen, gegen einen
Drahtmattenverzug 36 des Gebirges 37 flach angelegt hat. An die mit 35 bezeichnete
Abplattung des Schlauches schließen sich nach außen gewölbte Seitenpartien 46, 47
an, welche in nach innen gewölbte Teilbereiche 48, 49 übergehen, die mit einem im
wesentlichen abgeplatteten oder schwach nach außen gewölbten Teil 50 miteinander verbunden
sind. Auf diese Weise ist die Uberlappung ebenso wie kurze, sich an die Profilstirnseiten
27 und 30 anschließende Teile 42, 43 der Profilsegmente 1, 2 unter Ausfüllung der
Hohlräume zwischen dem Gebirge 37 und dem Ausbau 1, 2 angeschlossen worden. Da man
aber den Schlauch 31 nicht glattgezogen hat, hat sich vor der Stirnseite 37 bzw. dem
dort liegenden Bügel der Lasche 10 eine Falte 55 gebildet, die eine Ausbeulung der
Unterseite des Schlauches nach innen darstellt. Uber diese Falte 35 und den Bügel
sowie die über den Bügel vorstehende Stirnseite des Innenprofiles 1 ist ein Formschluß
mit dem von dem Schlauch gebildeten Hinterfüllkörper entstanden, der sich durch eine
Falte "56 der beiden Flanken 46, 47 des Schlauches auch an den überstehenden Hakenköpfen
24 der Lasche 14 ausgebil-et hat. Eine weitere Falte 58 ist auf den Flanken des Schlauches
durch das lockere Einlegen des Gewebeschlauches entstanden, welcher einen Formschluß
bei 59 mit den Hakenköpfen der Lasche 10 herbeigeführt hat. Wie man jedoch bei einem
Vergleich der Darstellungen der Fig. 1 und 3 erkennt, ist die Falte 55 wesentlich
tiefer ausgebildet als die Falten 56, 58. Infolgedessen ist auch der Verformungswiderstand,
den der Schlauch des Profiles 1 entgegensetzt, größer, den die Hakenköpfe 24 der Lasche
14 des Außenprofils 2 am Schlauch finden.
[0023] Im Betrieb legt man zunächst die Firstsegmente 1 auf die üblichen Vorpfändschienen
auf. Dann schneidet man die gewünschte Schlauchlänge 31 von der Rolle ab und legt
diese vollständig in das Innenprofil 9 ein. Das freie Ende 32 läßt man über die Stirnseite
27 des Innenprofiles nach unten hängen. Anderenfalls wird der Schlauchabschnitt 31
zusätzlich am Segment 1 angebunden. Dann setzt man den Stoßstempel 2 von innen gegen
das Firstsegment 1 und bringt die Laschen 10, 14 an, was durch den im Inneren des
Profiles 1 liegenden Schlauch nicht behindert wird.
[0024] Danach bildet man die Falte 55 aus, indem man das im Innenprofil 1 liegende Schlauchende
nach unten zieht. Danach sticht man in den Schlauch eine Sonde ein, mit der man den
Schlauch unter Druck mit dem Mörtel 34 füllt, wodurch die vorstehend beschriebene
Form des Schlauches 31 entsteht. Dabei wird der Drahtmattenverzug 36 auch gegen den
Gebirgsstoß 37 gepreßt.
[0025] Bei einsetzendem Gebirgsdruck verhindert zunächst der Formschluß in der Falte 55
und in der Falte 59 des dem Gebirge 36, 37 angepreßten, gefüllten Gewebeschlauches
das Nachgeben des Firstsegmentes 1. Infolge des geringeren Formschlusses an der Falte
56 kann aber das Stoßprofil 2 nachgeben, d.h. das Ende 12 bewegt sich längs des Endes
9, wobei die Lasche 14 wegen ihres Formschlusses mit der Stirnseite 30 mitgenommen
wird. Das hat gleichzeitig eine Verkürzung des Umfanges des Baues zur Folge, welche
eine nach innen gerichtete Bewegungskomponente auch an der Lasche 14 erzeugt. Diese
führt ihrerseits zur Lockerung des Formschlusses, welche dazu führt, daß sich die
Hakenköpfe 24 unter vergleichsweise geringer Verformungsarbeit aus der ausgezogenen
Darstellung der Fig. 3 in die gestrichelt wiedergegebene Stellung bewegen.
[0026] Da aber andererseits der Verformungswiderstand der Falte 55 und des dahinter liegenden
erhärteten Mörtels nicht unbegrenzt ist, bilden sich an dieser Stelle Risse in der
Schlauchfüllung 34, die auch zu einer Bewegung des Innenprofiles 1 längs des Schlauches
31 führen, wobei jedoch ein Maß an Verformungsarbeit geleistet wird, das größer als
im Bereich der Laschenschrauben 14 ist.
[0027] Diese Bewegung der Laschen 10, 14 tritt jedoch nur ein, wenn der Kraftschluß zwischen
den Enden 9, 12 überwunden wird, der anfangs durch das Anziehen der Schrauben herbeigeführt
wurde. Der Formschluß verhindert, daß die Profile "springen", d.h. der Ausbauwiderstand
stark zurückgeht. Andererseits ist der Formschluß auch nicht groß genug, um das Einschieben
der Enden 9, 12 in der Überlappung 11 gänzlich zu unterbinden.
[0028] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist infolge einer starken Verminderung des Hohlraumes
über der Lasche 14 der Gewebeschlauch 31 nur geringfügig aufgespannt worden, so daß
kein Formschluß mit den Schraubenköpfen 24 der Lasche 14 eingetreten ist. Andererseits
hat sich die Falte 55 durch Zurückschieben des zunächst herunterhängenden Endes des
Schlauches 31 ausgebildet, wodurch an der Lasche 10 der im Zusammenhang mit der Fig.
3 wiedergegebene Formschluß auch der Schraubenköpfe an einer Falte 59 entstanden ist.
Auf diese Weise entstehen beim Einschieben der Profilenden 9, 12 in der Überlappung
11 die im Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 3 beschriebenen Wirkungen auch bei der Ausführungsform
nach Fig. 4 mit dem Unterschied, daß ein Formschluß und eine mit diesem verbundene
verstärkte Bremswirkung an den Köpfen der Laschenschrauben der Verbindung 10 nicht
auftritt.
[0029] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Schlauchabschnitt 31
über den gesamten Umfang des Bogens reichen, der dann mit der Sonde an mehreren Stellen
nacheinander mit dem Mörtel gefüllt und aufgespannt wird.
[0030] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird anstelle des Schlauches 31 ein
Formkörper aus Stahlbeton als Fertigteil nach dem Anbringen der Laschen 10, 14 zwischen
die Drahtverzugmatten 36 und die Ausbauprofile 1, 2 eingelegt. Dann wird man in der
Regel eine zusätzliche Hinterfüllung des Verzuges 36 kann mit Handsteinen, zweckmäßiger
aber mit an sich bekanntem Blasversatz erfolgen, der von der Stirnseite des Ausbaus
her in den Zwischenraum zwischen den Drahtverzugmatten 36 und dem Gebirge eingebracht
wird.
[0031] Anstelle von Fertigteilen der beschriebenen Art lassen sich auch dem Schlauch 31
entsprechende Hinterfüllkörper mit Ortbeton herstellen. Dazu wird eine vorzugsweise
verlorene Schalung benutzt, in die gegebenenfalls vorher eine Armierung eingelegt
worden ist. Zweckmäßig armiert mancher die verlorene Schalung ihrerseits und kann
dann auf eine Armierung des Kerns der Hinterfüllkörper verzichten.
[0032] Wenn man anstelle der Hakenkopfschrauben 22 eine das Innenprofil 9 übergreifende
Halbschelle benutzt, muß man die Falte 55 durch Zusammenschieben des Schlauches stärker
als die sich auf der inneren Halbschelle der Lasche 14 ausbildende Falte ausführen.
Das gelingt verhältnismäßig einfach, indem man an dem Ende 33 des Schlauchabschnittes
31 zieht und dadurch den Schlauch im Bereich der Schelle 14 glättet. Selbstverständlich
kann man in entsprechender Weise vorgehen, falls man gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung den Gewebeschlauch 31 über den gesamten Umfang des Baues einlegt.
[0033] Will man den Verformungswiderstand der Stirnseite des Innenprofiles stärker als es
mit dem gezeichneten Bügel 28 möglich ist, aubilden, so empfiehlt sich das Aufschweißen
eines zusätzlichen Verdrängungskörpers auf die Stirnfläche des Innenprofiles, der
auch in Richtung auf das Gebirge vorstehenkann. Insbesondere ist ein Blech geeignet,
das das Innenprofil ganz oder teilweise verschließt.
1. Drucknachgiebige Spannverbindung sich überlappender und ineinanderliegender Ausbauprofilsegmente
des Streckenausbaus im Berg- und Tunnelbau, bei der in der Überlappung je eine dem
Gebirge zugewandten Innenprofilende und dem Außenprofilende zugeordnete verschraubbare
Lasche vorgesehen ist dadurch gekennzeichnet , daß die Stirnseite (27) des Innenprofiles
(9) auf einem dem Gebirge zugewandten Teilquerschnitt durch Einbettung in die Unterseite
(50) eines aus armiertem Baustoff bestehenden Hinterfüllkörpers (31), der mindestens
die Hohlräume hinter der Uberlappung (11) und dem Außenprofil (2) auf einer der Nachgiebigkeit
entsprechenden Länge wenigstens teilweise ausfüllt, formschlüssig festgelegt ist,
und daß durch Nichteinbettung oder teilweise Einbettung der das Innenprofil übergreifenden
Teile (24) der dem Ende (12) des Außenprofiles (1) zugeordneten Laschenverbindung
(14) in den Hinterfüllkörper (31) der Verformungswiderstand dieser Teile gegenüber
dem Verformungswiderstand der Teile (28, 24) der anderen Laschenverbindung (10) herabgesetzt oder vermieden ist.
2. Drucknachgiebige Spannverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß
der Hinterfüllkörper (31) aus einem unter Druck mit einem hydraulisch abbindenden
und aushärtenden Füllstoff (34) gefüllten rundgewebten Schlauchabschnitt besteht,
in dem zur Herbeiführung des Formschlusses mit den Teilen (19,28 ) der dem Ende (9)
zugeordneten Lasche (10) eine Falte (55) ausgebildet ist.
3. Drucknachgiebige Spannverbindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , gekennzeichnet
durch ein Baustoffertigteil als Hinterfüllkörper (31).
4. Drucknachgiebige Spannverbindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , gekennzeichnet
durch eine Ortbeton und die Armierung aufnehmende Schalung.
5. Drucknachgiebige Spannverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet,
daß die den Ortbeton aufnehmende Schalung als verlorene Schalung ausgebildet ist und
die Armierung enthält.
6. Drucknachgiebige Spannverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , gekennzeichnet
durch einen an der Stirnseite (27) des Innenprofiles (1) befestigten Verdrängerkörper.