[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Anschlußelement der im Ober- begiff'des Anspruchs
1 genannten Art.
[0002] Derartige Anschlußelemente, deren Bolzenaugen über die zu verbindenden Bauteile herausragen,
sind oft schwierig formsteif zu erhalten. Dieses wird noch erschwert, wenn bei flachen
Bauteilen die Bolzenaugen gegenüber der durch die Bauteile gebildeten Fläche aus konstruktiven
Gründen einen Winkel bilden. Dann besteht besonders die Gefahr, daß die Bolzenaugen
infolge der Druck-.oder Zugbelastung seitlich weggedrückt werden oder wegknicken.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, Anschlußelemente der eingangs genannten
Art so abzustützen, daß ein seitliches Wegdrücken oder Ausknicken der Bolzenaugen
vermieden wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung enthalten die Ansprüche
2 bis 10.
[0005] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Stege mit ihrer halbkreisförmigen
Umschließung der Bolzenaugen und der formschlüssigen Anpassung an die die Kräfte weiterleitenden
Gurte die Anschlußelemente in hohem Maße versteifen. Dadurch ist es möglich, auch
im Winkel zur Bauteilebene angeordnete Bolzenaugen formsteif zu machen und sie vor
dem Wegdrücken und Ausknicken zu bewahren.
[0006] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher beschrieben und erläutert.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 ein Anschlußelement in Ansicht und Draufsicht mit vier Bolzenaugen entsprechend
dem Stand der Technik;
Fig. 3 und 4 einen der Stege in der Ansicht und im Schnitt zur Versteifung des Anschlußelementes
nach den Fig. 1 und 2;
Fig. 5 und 6 das Anschlußelement mit zwischen den Bolzenaugen eingebauten Stegen;
Fig. 7 einen Schnitt durch das Anschlußelement nach den Fig. 5 und 6 entlang der Linie
VII - VII der Fig. 6;
Fig. 8 und 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Anschlußelementes mit drei Bolzenaugen
in Ansicht und Draufsicht mit zwei dafür passenden Stegen; ;
Fig. 10 u.11 einen der Stege für das Anschlußelement nach den Fig. 8 und 9 in Draufsicht
und Seitenansicht und
Fig. 12 einen Schnitt durch das Anschlußelement nach den Fig. 8 und 9 entlang der
Linie XII - XII der Fig. 9.
[0008] Ein in den Figuren 1 und 2 dargestelltes Anschlußelement 1, welches entsprechend
dem Stand der Technik ohne Versteifungen ausgeführt ist, weist je zwei Bolzenaugen
2 und 3 auf, die versetzt zueinander angeordnet sind. Die Bolzenaugen 2 sind in einem
oberen Gurt 4 gelagert und weisen gegenüber der Gurtschwerelinie einen Knick auf.
Die Bolzenaugen 3 liegen fast in der Schwerelinie eines unteren Gurtes 5. Die Gurte
4 und 5 sind eingebunden in einen Holm 6. Wenn auf die Bolzenaugen 2 eine Druckkraft
7 und auf die Bolzenaugen 3 eine Zugkraft 8 einwirken, besteht die Gefahr, daß die
Bolzenaugen 2 in Richtung eines Pfeiles 9 ausweichen, wodurch das ganze Anschlußelement
1 deformiert wird.
[0009] Zur Aussteifung des Anschlußelementes 1 dient ein - Steg 10, der in den Fig. 3 und
4 dargestellt ist. Zwei Stege 10 versteifen das Anschlußelement 1, indem sie in der
Breite der Gurte 4 und 5 maulartig mit den Teilen 11 und 12 die Bolzenaugen 2 und
3 etwa halb umfassen. Der Steg 10 ist aus Gründen einer leichten Bauweise nicht als
Vollteil ausgeführt, sondern ist zur Verbindung der Teile 11 und 12 und zur Abstützung
gegen den Holm 6 aus Stützstreben 10a und Halbschlaufen 10b zusammengesetzt, die vorzugsweise7mlt
Kunstharz imprägnierten Langfaserbändern bestehen. Zur Versteifung dienen seitlich
angebrachte Abdeckungen 13. Als Werkstoff für den Steg 10 wird zweckmäßig laminierter
faserverstärkter Kunststoff verwendet. Die-Abdeckungen 13 können zur besseren Aufnahme
der auftretenden Stützkräfte beispielsweise aus einer mit kreuzweisen Wickelungen
hergestellten Wickelhaut aus faserverstärktem Kunststoff bestehen.
[0010] Die Fig. 5 bis 7 zeigen das Anschlußelement 1 mit den eingebauten Stegen 10. Wie
ersichtlich, ist das Anschlußelement nur zwischen den Bolzenaugen.2 und 3 versteift,
während das Innere des gabelartigen Anschlußelementes frei bleibt. Die Schnittdarstellung
der Fig. 7 zeigt, daß die Gurte 4 und 5 als Schlaufen aus faserverstärktem Kunststoff
hergestellt sind, wobei noch je ein mittlerer Verstärkungsgurt 4a und 5a die Metallbuchsen
2a und 3a der Bolzenaugen 2 und 3 bei Druckkräften abstützen. Die Räume zwischen den
Gurten 4 und 4a sowie 5 und 5a sind mit Füllkörpern 4b und 5b, z.B. in Kunstharz gebettete
Kurzfasern, ausgefüllt. Zur besseren Einleitung der Kräfte aus dem Anschlußelement
1 in den Holm 6 sind Verstärkungsteile 14 vorgesehen. Die Stege 10, Bolzenaugen 2
und 3, Abdeckungen 13 und Gurte 4 und 5 sind untereinander durch Kleben verbunden.
[0011] Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 8 bis 12 dargestellt. Hier ist ein
Anschlußelement 20 dargestellt, welches zwei achsengleiche Bolzenaugen 21 und ein
oberhalb zwischen diesen angeordnetes Bolzenauge 22 aufweist. Zur Versteifung zwischen
diesen Bolzenaugen sind zwei spiegelbildliche gleiche Stege 23 vorgesehen, von denen
einer in den Fig. 10 und 11 dargestellt ist. Jeder der beiden Stege 23 umgreift halbkreisförmig
ein Bolzenauge 21 und stützt sich mit einer Abdeckung 24 gegen das Bolzenauge 22 ab.
Die Schnittdarstellung in Fig. 12 zeigt den grundsätzlich gleichen Aufbau des Anschlußelementes
20 und der Stege 23, wie vorstehend anhand der Fig. 7 beschrieben.
[0012] In ähnlicher Art können auch anders geformte Anschlußelemente mit mindestens zwei
Bolzenaugen mit Stegen versehen werden, indem diese zumindest um ein Bolzenauge etwa
halbkreisförmig herumgreifen und damit das Anschlußelement versteifen. Es liegt auch
im Rahmen der Erfindung, andere Werkstoffe zu verwenden. Aus Gründen des Leichtbaus
werden jedoch bevorzugt faserverstärkte Werkstoffe angewendet, wobei höchste Festigkeiten
mit Kohlenstoffasern erzielt werden.
1. Anschlußelement mit mindestens zwei versetzt zueinander angeordneten Bolzenaugen,
mit dem Druck- und'/oder Zugkräfte auf ein anderes ebenfalls mit Bolzenaugen versehenes
Bauteil übertragen werden, gekennzeichnet durch mindestens einen Steg (10,23) der
zwischen mindestens zwei, die Druck- und/oder die Zugkräfte aufnehmenden Bolzenaugen
(2,3,21,22), senkrecht zur Achse derselben, angeordnet ist, wobei er die Bolzenaugen
gegeneinander abstützt und dabei mindestens eines der Bolzenaugen etwa halbkreisförmig
umgreift.
2. Anschlußelement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch drei Bolzenaugen (21,22),von
denen zwei Bolzenaugen (21) achsparallel angeordnet und von je einem Steg (23) halbkreisförmig
umschlossen sind, die sich am dritten Bolzenauge (22), das achsversetzt zwischen den
achsprallelen Bolzenaugen liegt, abstützen.
3. Anschlußelement nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch vier Bolzenaugen (2,3), die
in Form eines Doppel-U auf zwei parallelen Achsen angeordnet sind und von denen je
zwei durch parallel zueinander angeordnete, beide Bolzenaugen halbkreisförmig umschließende
Stege (10) verbunden sind.
4. Anschlußelement nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Bolzenaugen
(2,3, 21,22) aus Metallbuchsen (2a,3a,21a,22a) bestehen, die von Gurten (4,5) umschlossen
sind, wobei die Gurte, einen spitzen Winkel bildend, mit dem Bauteil (61 verbunden
sind.
5. Anschlußelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Gurte (4,5) aus
faserverstärktem Kunststoff mit um die Bolzenaugen (2,3,21,22) herumgeführten Langfasern
bestehen und das aus den Gurten und der Metallbuchse gebildete Dreieck (46,56) mit
Kunstharz getränkten Kurzfasern versteift ist.
6. Anschlußelement nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Stege
(10,23) aus laminiertem faserverstärkten Kunststoff bestehen, und daß sie die in sie
eingefügten Gurte (4,5) miteinander verbinden und abstützen.
7. Anschlußelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß Halbschlaufen (10b,
23b) und Stützstreben(10a, 23a) der Stege (10,23) aus mit Kunstharz imprägnierten
Langfasern bestehen.
8. Anschlußelement nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Stege
(10,23) seitliche Abdeckungen (13,24) aufweisen, welche die Stege teilweise oder ganz
abdecken oder auch die Stege seitlich überragen.
9. Anschlußelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Abdeckung (13,24)
aus einer mit kreuzweisen Wicklungen hergestellten Wickelhaut oder aus Geweben aus
faserverstärktem Kunststoff besteht.
10. Anschlußelement nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß die
Stege (10,23) mit den Bolzenaugen (2,3,21,22) und Gurten (4,5) und mit ihren Abdeckungen
(13,24) durch Kleben verbunden sind.