[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum vollkommenen schadstoffarmen Verbrennen
(Oxidation) von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen bei gleichzeitiger Verminderung des
Brennstoffverbrauchs.
[0002] Es ist bekannt, kohlenstoffhaltige Brennstoffe unter Zumischung von Luft als Sauerstoffträger
zu verbrennen. Ein solcher Verbrennungsvorgang läßt sich in zwei Bereiche aufteilen:
1. in eine partielle Verbrennung und
2. in eine vollständige Verbrennung.
[0003] Der Unterschied erklärt sich aus der ausreichenden oder mangelhaften Anwesenheit
von Sauerstoff. Ist bei der Verbrennung, z.B. zur Erzeugung thermischer Energie, ausreichend
Sauerstoff für einen stöchiometrischen Umsatz vorhanden, so verläuft die Verbrennung
vollständig und es bleibt kein unverbrannter Brennstoff zurück. Aus Sauerstoff und
Kohlenstoff bildet sich dann Kohlendioxid (C0
2) Dieses farblose und natürlicherweise wegen des vollständigen chemischen Umsatzes
unbrennbare Gas ist in den sich einstellenden Konzentrationen nicht giftig, zumal
es auch in der Luft ( 0,03 Vol.-% ) vorkommt.
[0004] Kohlendioxid ist von erheblicher Bedeutung für den pflanzlischen und tierischen Organismus
und Stoffwechsel. Beim Atmungsvorgang von Mensch und Tier wird Luftsauerstoff aufgenommen
und C0
2 abgegeben. Die Pflanzen dagegen nehmen C0
2 aus der Luft auf und geben nach unterschiedlichen Synthesen Sauerstoff ab, d.h. hier
verläuft die Reaktion in umgekehrter Richtung. Man kann in diesem Zusammenhang von
sauerstoff-verbrauchenden und sauerstoff-erzeugenden Vorgängen sprechen, die sich
ausgleichen.
[0005] Bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen entsteht neben
dem C0
2 auch das hochgiftige Kohlenmonoxid 00, das geruch-und farblos, wegen der aber nur
teilweisen Oxidation noch brennbar ist.Außerdem entstehen neben diesem;Giftstoff noch
andere, die Umwalt belastende Schad- und Schmutzstoffe, deren Wirkung im einzelnen
noch nicht restlos geklärt ist.
[0006] Es war die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum vollkommenen schadstoffarmen
Verbrennen (Oxidation) von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen vorzuschlagen, das die
Nachteile der alten bekannten Verfahren nicht mehr aufweist. Dieses Verfahren besteht
erfindungsgemäß darin, daß die Konzentration der erzeugten Schadstoffe im Abgasstrom
gemessen und nach Maßgabe dieser Meßwerte solange Sauerstoff in steigender Menge dem
Brennstoffbereich zugeführt wird, bis die im Abgas gemessene Konzentration an Schadstoffen
bis auf einen vcrgegebenen Wert zurückgegangen ist.
[0007] In weiterer Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Konstanthaltung
der Verbrennungsleistung gleichzeitig mit der Messung der Schadstoff-Konzentration
im Abgas die Brennstoffmenge in Abhängigkeit von der Motorleistung zusätzlich geregelt
und die Luftmenge entsprechend diesem Wert eingestellt.
[0008] Mit diesen Maßnahmen ergeben sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gleichzeitig
mehrere Vorteile. Der Brennstoff oder Kraftstoff wird optimal ausgenutzt, d.h. die
Verbrauchswerte pro Arbeitseinheit werden auf den geringstmöglichen Wert vermindert.
Die Bildung eines hochgiftigen Gases wird z.B. unmöglich, eine diesbezügliche Schädigung
der Umwelst ist also ausgeschlossen. Weiterhin werden andere Schadstoffe nicht gebildet
und die Umwel t wird auch dadurch nicht belastet.
[0009] Im allgemeinen wird bei einem Verbrennungsvorgang der nötige Sauerstoff als Luft
beigegeben. Luft besteht aber aus einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch im Volumenverhältnis
78:21, wenn man von den Edelgasen absieht. Dadurch ist der Verbrennungsvorgang in
seinem Verlauf und in seiner Intensität durch die Stoffeigenschaften vorbestimmt,
wobei der Sticksto£fanteil an der Erzeugung der freien Energie nicht teilnimmt, vielmehr
die Verbrennungstemperatur mindert. Will man mehr Sauerstoff für eine verbesserte
Verbrennung dem Stoff zumischen, um bei einer luftüberschußzahl von über 1 mehr Sauerstoff
pro Stoffanteil zu erreichen, so muß dem Sauerstoff die vierfache Menge an Stickstoff
beigegeben werden, wodurch Verbrennungstemperatur und Wirkungsgrad sinken. Vergrößert
man aber die Gesamtmenge der Luft, so muß diese vergrößerte Menge durch zusätzliche
Maschinen (Kompressoren, Turbinen) gefördert werden, die, bezogen auf die zusätzliche
Sauerstoffmenge, die fünffache Menge Luft fördern müssen.
[0010] Es ist daher zweckmäßiger, den Sauerstoff z.B. aus einer Flasche zuzugeben, bis der
in der Meßsonde angezeigte Wert der Konzentration an Schadstoffen, z.B. an C0, auf
ein vorgegebenes Minimum absinkt.
[0011] Das Prinzip der Erfindung ist einfach und z.B. bei Fahrzeugmotoren ohne großen technischen
Aufwand anwendbar. Man installiert im Abgaskanal eine Meßsonde für den Schadstoff
und gibt das erhaltene Signal über eine Regelstrecke auf ein Regelventil, z.B. ein
Feindosierventil. Dieses wird z.B. in den Ansaugkanal hinter dem Filter vor dem Verbrennungsraum
eingebaut. Die Dosierung des Sauerstoffs erfolgt dann so, daß bei optimaler Verbrennungsgeschwindigkeit
eine vollkommene Verbrennung durch ausreichend vorhandenen Sauerstoff entsteht.
[0012] Man kommt daher bei gleicher Leistung mit einer geringeren Menge an Treibstoff aus,
um z.B. die gleiche thermische Energie zu erzeugen. Dadurch, daß der Sauerstoff aus
einer im Fahrzeug mitgeführten Flasche zugedüst wird, kann selbst bei stark verschmutztem
Luftfilter eine einwandfreie Verbrennung des Treibstoffes erreicht werden.
[0013] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind demnach:
1. die optimale Verwertung des Brenn- und Kraftstoffes, dadurch
2. die Minimierung des Verbrauches an Brennstoff und die Einsparung von wertvollen
und kostspieligen Energieträgern,
3. keine Erzeugung von hochgiftigen Gasen, daher
4. die Anwendung auch in geschlossenen Räumen,
5. die Vermeidung der Schadstoff-Emissionen und
6. eine wirtschaftlich bessere Ausnutzung des Brennstoffes.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit Vorteil bei der Verbrennung von festen, flüssigen
und gasförmigen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas Verwendung finden.
[0015] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekennzeichnet
durch ein Schadstoff-Meßgerät in der Abgasleitung und einen durch das Meßgerät gesteuerten
Regelverstärker zur Zufuhr von Sauerstoff aus einem Vorratsbehälter über einen Stellmotor
und ein Regelventil zu einem Mischgerät.
[0016] In weiterer Ausbildung ist diese Vorrichtung gekennzeichnet durch ein Meßgerät zur
Bestimmung der Motorleistung und ein in Abhängigkeit davon geregeltes Einstellungsgerät
zur Festlegung der Brennstoffmenge sowie durch ein von diesem Gerät über den Regelverstärker
geregeltes Steuerventil für die Einstellung der Menge der Verbrennungsluft.
[0017] In Bild 1 ist beispielsweise eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum vollkommenen schadstoffarmen Verbrennen von flüssigen kohlenstoffhaltigen
Brennstoffen dargestellt. Der flüssige Brennstoff B'gelangt nach Einstellung der Menge
durch ein Steuergerät 1 in ein Mischgerät 2. Hier wird er mit der gleichfalls zugeführten
Luftmenge 1 gemischt und einem Motor 3 zugeführt, wo er zur Erzeugung von Energie
verbrannt wird. Der Motor 3 treibt eine Maschine 4 an, das Abgas A geht durch eine
Abgasleitung 5 über einen Auspuff 6 nach außen.
[0018] In einem CO-Meßgerät 7 wird die Konzentration an CO im Abgas dauernd gemessen. Die
Meßimpulse werden nach Umwandlung in einem Kompensator 8 über ein integral wirkendes
Zeitglied 9 einem Regelverstärker 10 zugeführt. Liegt der gemessene CO-Wert über 0
%, so gibt der Regelverstärker 10 eine Spannung zu dem Stellmotor 11. Dieser betätigt
ein Regelventil 12, das bei Öffnung Sauerstoff aus einem Vorratsbehälter 13 dem Mischgerät
2 zuführt. Das Regelventil 12 bleibt solange geöffnet, bis das CO-Meßgerät 7 einen
Gehalt von beispielsweise 0 % anzeigt, der vorher im Regelverstärker eingestellt wurde.
Gegebenenfalls kann die Menge L der Luft durch ein Meßgerät 14 gemessen und in Abhängigkeit
von der in einem Gerät 15 gemessenen Menge des Brennstoffs B vom Regelverstärker 10
über ein Steuerventil 16 zusätzlich geregelt werden. Die Luft kann durch Unterdruck
zugeführt werden.
[0019] Die erzeugte leistung steigt durch Zugabe des Sauerstoffs, d.h. durch die zusätzliche
Verbrennung des CO zu C0
2 an. Soll die Leistung aber konstant gehalten werden, so kann dies durch das Steuergerät
1 über den Regelverstärker 10 erfolgen. Hierzu wird die Leistung am Motor 3 gemessen.
Der Meßwert wird dem Regelverstärker 10 über eine Leitung 17 zugeführt und hier mit
einem vorher eingestellten Wert verglichen. Der Regelverstärker 10 beeinflußt dann
direkt über eine Leitung 18 ein dem Steuergerät 1 vorgeschaltetes Einstellgerät 19
und dieses verändert die Brennstoffzufuhr im Steuergerät 1.
1. Verfahren zum vollkommenen schadstoffarmen Verbrennen (Oxidation) von kohlenstoffhaltigen
Brennstoffen bei gleichzeitiger Verminderung des Brennstoffverbrauches, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der erzeugten Schadstoffe im Abgasstrom gemessen und nach Maßgabe
dieser Meßwerte solange Sauerstoff in steigender Menge dem Brennstoffbereich zugeführt
wird, bis die im Abgas gemessene Konzentration an Schadstoffen auf einen vorgegebenen
Wert zurückgegangen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Konstanthaltung der
Motorleistung gleichzeitig mit der Messung der Schadstoffkonzentration im Abgas die
Brennstoffmenge in Abhängigkeit von der Motorleistung zu sätzlich geregelt und die
Luftmenge diesem Wert entsprechend eingestellt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
ein Schadstoff-Meßgerät (7) in einer Abgasleitung (5) und einen durch das Meßgerät
(7) gesteuerten Regelverstärker (10) zur Zufuhr von Sauerstoff aus einem Vorratsbehälter
(13) über einen Stellmotor (11) und ein Regelventil (12) zu einem Mischgerät (2).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein Meßgerät (20) zur Bestimmung
der Motorleistung und ein in Abhängigkeit davon geregeltes Einstellungsgerät (19)
zur Festlegung der Brennstoffmenge sowie durch ein von diesem Gerät (19) über den
Regelverstärker (10) geregeltes Steuerventil (16) für die Einstellung der Menge der
Verbrennungsluft.