[0001] Die Erfindung betrifft patronierte Munition nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei bekannter gattungsgleicher Munition (US-PS 3 981 246) wird die Verbindung zwischen
einer verbrennbaren Treibladungshülse und einem unterkalibrigen Geschoß einer patronierten
Munition über eine Schraubverbindung hergestellt. Diese Schraubverbindung hat sich
zwar als sehr baltbar erwiesen, sie ist jedoch sehr aufwendig, da sie zusätzliche
Verbindungsteile und eine beträchtliche Montagezeit erfordert.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine patronierte Munition anzugeben,
bei der die Verbindung zwischen dem unterlcalibrigen Geschoß und der verbrennbaren
Treibladungshülse bei gleicher Belastungsfähigkeit erheblich einfacher und leichter
herstellbar ausgebildet ist. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst.
[0004] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0005] Gegenüber der bekannten Lösung zeichnet sich die Erfindung insbesondere dadurch aus,
daß eine sichere Verbindung zwischen dem unterkalibrigen Geschoß und der aus verbrennbarem
Material bestehenden Treibladungshülse durch einfaches Aufstecken zustande kommt.
Dadurch wird die Montage wesentlich vereinfacht und durch Einsparung der Schrauben
wird die Herstellung der patronierten Munition erheblich verbilligt. Schließlich kann
im Gegensatz zu der bekannten Lösung, bei der die Treibladungshülse zur Durchführung
der Verschraubung zweiteilig ausgebildet werden mußte, einstückig ausgebildet werden.
Dadurch wird ein weiterer Arbeitsgang eingespart, der zuvor zur Komplettierung der
Treibladungshülse notwendig war.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
[0007] Dabei zeigt
Fig. 1: einen Längsschnitt durch einen Teil einer patronierten Munition mit einem
unterkalibrigen Geschoß, einem Treibkäfig und einer Treibladungshülse;
Fig. 2: einen Längsschnitt durch ein Teilstück eines unterkalibrigen Geschosses der
patronierten . Munition;
Fig. 3: einen Längsschnitt durch den Kartuschdeckel einer verbrennbaren Treibladungshülse;
Fig. 4: eine Aufsicht auf den Kartuschdeckel einer verbrennbaren Treibladungshülse.
[0008] Fig. 1 zeigt im Längsschnitt Darstellung ein Teilstück einer patronierten Munition
10, welche aus einem unterkalibrigen Geschoß 11, einem das Geschoß konzentrisch umgebender
treibkäfig 12 und einer verbrennbaren Treibladungshülse besteht, von der in Fig. 1
ein Teilstück, nämlich der mit 23 bezeichnete Kartuschdeckel dargestellt ist. Erfindungsgemäß
ist die Treibladungshülse im Bereich des Kartuschdeckels 23 mit dem Geschoß 11 über
eine Rastverbindung verbunden. Diese Rastverbindung stellt im Vergleich zu bekannten
Geschossen dieses Typs, bei der eine Verbindung zwischen der verbrennbaren Hülse Und
dem Geschoß mittels Schrauben erfolgte, eine erhebliche Vereinfachung der Montage,verbunden
mit einer Verringerung der Herstellungskosten dar, denn um eine sichere, allen Beanspruchungen
genügende Verbindung zwischen dem Geschoß 11 und der verbrennbaren Treibladungshülse
herzustellen, ist es lediglich erforderlich, die Treibladungshülse von der Heckseite
auf das Geschoß her aufzuschieben bis die Rastverbindung einrastet. Weitere Montagevorgänge
sind dann nicht mehr notwendig. Die Rastverbindung wird gebildet von federnd nach
innen vorspringenden Teilen 18 des wulstartig umgebogenen Kartuschdeckels 23, die
sich an formangepaßte Flächen 20, 21, 24 im Heckteil des Treibkäfigs anlegen.
[0009] Diese formangepaßten Flächen sind in Fig. 2 dargestellt Sie bestehen zunächst aus
der Oberfläche 24 einer ringgrabenförmigen Vertiefung 26, welche im Heckteil des Treibkäfigs
12 eingelassen ist, weiter aus einer kegelstumpfförmigen Fläche 20, welche sich in
radialer Richtung nach innen an die Oberfläche 24 anschließt, und schließlich aus
der Oberfläche 21 einer Stufe 15 im heckförmigen Teil des Treibkäfigs 12. Ebenso wie
in radialer Richtung nach innen, geht die Oberfläche 24 auch in radialer Richtung
nach außen in eine kegelförmige Oberfläche 25 über.
[0010] An die vorerwähnten Flächenteile legen sich die entsprechend angepaßten Oberflächen
des Kartuschdeckels 23 beim Verbindungsvorgang an, und zwar in der Weise, daß die
Wulst 19 des Kartuschdeckels 23 an der Oberfläche der ringgrabenförmigen Vertiefung
26 und zum Teil auch noch an der Oberfläche 25 abgestützt wird, während der Teil 18
des Kartuschdeckels 23 ganzflächig an der kegelförmig ausgebildeten Oberfläche 20
anliegt und nach dem Einrastvorgang zusätzlich noch mit seinem Endstück auf der Oberfläche
21 der Stufe 15 aufsitzt. Der Heckteil des Treibkäfigs 12, der in bekannter Weise
ein Führungsband 13 trägt, ist nach hinten ganzflächig mit einer Dichtung 14 abgedeckt.
Diese Dichtung besteht zweckmäßig aus Silikonkautschuk, der auf das Treibkäfigheck
aufvulkanisiert ist. Die vorerwähnten Paßflächen, an die sich die Teile des Kartuschdeckels
anlegen, sind erfindungsgemäß in dieser Dichtung 14 angeordnet. Beim Einführen des
Geschosses in die Treibladungshülse gibt das Material der Dichtung nach und ermöglichst
so ein formschlüssiges Anlegen der Teile des Kartuschdeckels 23 an die Dichtung 14.
Die Oberfläche 24 der ringgrabenförmigen Vertiefung 26 geht sowohl in radialer Richtung-nach
innen als auch nach außen in kegelförmig ausgebildete Flächen 25 und 20 über. Die
Fläche 20 bildet mit der Geschoßlängsachse 27 einen spitzen Öffnungswinkeil α, der
vorzugsweise einen Wert von 20° nicht überschreitet. Andererseits schließt die Fläche
25 mit einer auf der Geschoßlängsachse 27 senkrecht stehenden Fläche einen Winkel
ein, dessen Wert vorzugswei
- se zwischen 40° und 50° liegen sollte. Das heckseitige Endstück 22 der Dichtung 14,
welches die Stufe 15 trägt, ist weiterhin von einer Kugeloberfläche 28 berandet. Durch
diese Maßnahmen läßt sich das Geschoß besonders leicht in die zu befestigende Treibladungshülse
einführer, andererseits ergibt sich nach Einrasten der Rastverbindung eine formschlüssige
und dauerhafte Verbindung zwischen dem Geschoß und der Treibladungshülse im Bereich
des Kartuschdeckels 23.
[0011] In Fig. 3 ist der Kartuschdeckel 23 in einem Längsschnitt dargestellt, während Fig.
4 den Kartuschdeckel 23 in Aufsicht zeigt. Um ein federndes Anliegen des Kartuschdeckelteils
18 an der Anlagefläche 20 der Dichtung 14 zu ermöglichen und damit einen guten Formschluß
zwischen diesen Flächen zu gewährleisten, wird der radial nach innen vorspringende
Teil 18 des Kartuschdeckels 23, der durch wulstartiges Umbiegen des Kartuschdeckelmaterials
entstanden ist zweckmäßig geschlitzt, und zwar in der Weise, daß Schlitze 30 gleichmäßig
auf dem Umfang des Teils 18 verteilt angeordnet sind. Es hat sich als besonders zweckmäßig
erwiesen, wie in dem Ausfiihrungsbeispiel in Fig. 4 dargestellt, vier Schlitze 30
vorzusehen, die jeweils 90° voneinander Abstand haben. Ausgehend von dem Endstück
des Teils 18 sind die Schlitze 30 so in das Teil 18 eingebracht, daß sie höchstens
bis zur Hälfte des Teils 18 reichen.Auf diese Weise wird sichergestellt, daß das Teil
18 über genügend gute Federeigenschaften und andererseits über eine ausreichende Festigkeit
verfügt.
[0012] Bereits durch die erfindungsgemäße Rastverbindung allein läßt sich eine dauerhafte
Verbindung zwischen Treibladungshülse und dem Geschoß herstellen, welche allen Anforderungen
gerecht wird. Um mit Sicherheit auszuschließen, daß insbesondere bei sehr langer Lagerungsdauer
oder bei Lagerung unter widrigen Umgebungsbedingungen Umwelteinflüsse sich nachteilig
auf die Treibladung auswirken können, kann die Rastverbinuung zusätzlich noch mit
einem Klebemittel verstärkt werden. Dazu werden vor dem Aufschieben der Treibladungahülse
auf das Heckteil des Geschosses die zur Verbindung bestimmten Flächen der Dichtung
14 oder des Teils 18 der Treibladungshülse 23 mit einem geeigneten Klebemittel beschichtet,
welches nach Herstellung der Rastverbindung aushärtet.
[0013] Neben den bereits erwähnten Vorteilen wird durch den Wegfall von Schrauben, die bei
herkömmlichen Verbindungen zwischen Treibladungshülse und Geschoß notwendig waren,
bei der erfindungsgemäßen Lösung in vorteilhafter Weise das Ballastgewicht vermindert.
Die Vergrößerung des Verhältnisses von Nutz zu Ballastgewicht wirkt sich besonders
vorteilhaft bei KE-Munition aus.
Bezugszeichenliste
[0014]
10 patronierte Munition
11 unterkalibriges Geschoß
12 Treibkäfig
13 Dichtungsband
14 Dichtung
15 Stufe
16 Leitwerk
17 Treibladungshülse
18 Teil des Kartuschdeckels 23
19 Wulst
20 kegelförmige Mantelfläche
21 Oberfläche der Stufe 15
22 Endstück der Dichtung 14
23 Kartuschdeckel
24 Cberfläche der ringgrabenförmigen Vertiefung 26
25 kegelförmige Oberfläche
26 ringgrabenförmige Vertiefung
27 Geschoßlängsachse
28 kugelförmige Oberfläche
30 Schlitz
α Winkel zwischen Fläche 20 und Geschoßlängsachse 27
β Winkel zwischen Oberfläche 24 und auf Geschoßlängsachse 27 senkrecht stehender Fläche
1. Patronierte Munition, umfassend ein unterkalibriges Geschoß mit einem Treibkäfig
sowie eine einen Kartuschdeckel aufweisende verbrennbare Treibladungshülse, gekennzeichnet
durch eine Rastverbindung zwischen dem Geschoß (11) und dem Kartuschdeckel (23) der
Treibladungshülse.
2. Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastverbindung gebildet
wird von federnd nach innen vorspringenden Teilen (18) des wulstartig umgebogenen
Kartuschdeckels (23), welche an formangepaßten Flächen (20, 21, 24) im Heckteil des
das Geschoß (11) konzentrisch umgebenden Treibkäfigs (12) aufliegen.
3. Munition nach einem der Ansprüche 1, 2, dadurch gekennzeichnet, daß die formangepaßten
Flächen im Heckteil des Treibkäfigs (12) aus der Oberfläche 24 einer ringgrabenförmigen
Vertiefung, gegen die sich die Wulst (19) des Kartuschdeckels (23) abstützt, einer
kegelstumpfförmigen Oberfläche (20), an die sich die Teile (18) des Kartuschdeckels
(23) anpressen und der Oberfläche (21) einer Stufe (15) bestehen, die in einer senkrecht
zur Längsachse des Geschosses (11) sich erstreckenden Ebene liegt und auf der nach
Einrasten das Endstück des Teils (18) des Kartuschdeckels (23) aufsitzt.
4. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine den
gesamten Heckteil des Treibkäfigs (12) abdeckende Dichtung (14) vorgesehen ist und
daß die formangepaßten Flächen (20, 21, 24) auf dieser Dichtung angeordnet sind.
5. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
(24) der ringgrabenförmigen Vertiefung (26) in radialer Richtung sowohl nach innen
als auch nach außen von kegelstumpfförmigen Oberflächen (20, 25) begrenzt ist.
6. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die kegelstumpfförmige
Oberfläche (20) der Längsachse (27) des Geschosses (11) einen spitzen, vorzugsweise
unter 20° liegenden Öffnungswinkel (α) einschließt.
7. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die kegelförmige
Oberfläche (25) mit einer senkrecht auf der Geschoßlängsachse stehenden Fläche einen
Winkel (β) einschließt, der vorzugsweise zwischen 40 und 50° liegt.
8. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der radial
nach innen vorspringende, federnde Teil (18) des Kartuschdeckels (23) Schlitze (30)
aufweist, die gleichmäßig auf dem Umfang des Teils (18) verteilt angeordnet sind.
9. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt
vier Schlitze (30) vorgesehen sind, die im Abstand von 90° zueinander angeordnet sind.
10. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Teil (18) eingebrachten Schlitze (30) sich höchstens bis zur Hälfte des radial nach
innen vorspringenden Teils (18) erstrecken.
11. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Stufe (15) enthaltende Endstück (22) der Dichtung (14) von einer kugelförmigen Oberfläche
(28) begrenzt ist.