[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten gemaess dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Farbkaesten fuer Druckmaschinen sind allgemein bekannt. Durch die DE-OS 28 14 889
ist ein Farbkasten bekannt, der eine mit Druckfarbe in Beruehrunq kommende Farbkastenwalze
und eine Vielzahl seitlich nebeneinander angeordneter, in Laengsrichtung der Umfangsoberflaeche
der Farbwalze in direkter Beruehrung miteinander stehender, im Boden des Farbkastens
schwenkbarer, gehalterter Farbdosierelemente enthaelt, die mit einem Schwenkhebel
formschluessig verbunden sind, wobei ein steuerbarer Mechanismus vorgesehen ist, um
einen aus den einzelnen
Farbdosierelementen und der Oberflaeche der Farbkastenwalze gebildeten Spalt einstellen
zu koennen.
[0003] Dabei ist es jedoch von Nachteil, dass die Farbfuehrungsflaechen von Farbkastenboden
und Farbdosierelementen immer in einem Winkel stehen, der etwas ueber 90° betraegt,
wodurch eine Reinigung des Farbkastens erschwert wird. Eine Bodenplatte eines Farbkastenbodens
rakelt bei Bewegung des Farbdosierelementes in Richtung "Mehr Farbe" Druckfarbe von
der Farbfuehrungsflaeche des Farbdosierelementes ab, wobei sich erfahrungsgemaess
nicht vermeiden laesst, dass Farbpartikel unter die Bodenplatte gelangen und die Leichtgaengigkeit
des Farbdosierelementes negativ beeinflussen koennen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermoeglicht,
dicht bei dicht aneinanderqereihte, verschwenkbare Farbdosierelemente eines Farbkastens
einer Druckmaschine dauernd leichtgaengig zu halten.
[0005] Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 geloest.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass Maschinenstillstaende
und Makulaturbogen durch nicht oder schwer bewegliche Farbdosierelemente vermieden
werden. Eine Leichtgaengigkeit der Farbdosierelemente ist besonders bei der Anwendung
von Schrittmotoren als Verstellmotoren fuer die verschwenkbaren Farbdosierelemente
zu schaffen. Ist die Leicht
qaengigkeit der Farbdosierelemente gewaehrleistet, so kann auf Istwertrueckmeldungen
der Stel- lun
g der Farbdosierelemente verzichtet werden.
[0007] Ein Ausfuehrungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden naeher beschrieben. Es zeigen:
Fiq. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemaessen Farbkastens, wobei der Farbkastenboden
im Schnitt dargestellt ist, jedoch ohne seitliche Abschlussplatte,
Fig. 2 eine Vorderansicht von Fig. 1, jedoch mit seitlicher Abschlussplatte.
[0008] In einem Farbkasten 1 ist ein Farbkastenboden 2 vorgesehen, dessen innere Bodenflaeche
3 bei mit einer Druckfarbe angefuelltem Farbkasten 1 mit Druckfarbe bedeckt ist. In
den Farbkasten 1 taucht eine in bekannter Weise angetriebene, keramikbeschichtete
Farbkastenwalze 4 ein. Sie bildet mit einem Farbdosieransatz 5 eines Farbdosierelementes
6 einen Farbdurchtrittss
palt
. Der Farbkastenboden 2 erstreckt sich zweckmaessigerweise als Verlaengerung der Bodenflaeche
3 ueber die Farbdosierelemente 6 als Endstueck 7 mit der Endflaeche 8 hinaus. In den
Farbkastenboden 2 ist von der Bodenflaeche 3 aus eine Laengsgrube 9 eingearbeitet.
Sie hat vorzugsweise rautenfoermigen Querschnitt und verlaeuft achsparallel zu einer
Rotationsachse der Farbkastenwalze 4 und in der Naehe der groessten Annaeherung von
Farbkastenwalze 4 und Farbkastenboden 2. Eine linke Fuehrungsflaeche 12 der Laengsgrube
9 stoesst mit der Bodenflaeche 3 unter einem Winkel d zusammen, der vorzugsweise kleiner
als 90° sein, jedoch auch 90° betragen kann. Eine an einer Zusammenstossstelle von
linker Fuehrungsflaeche 12 und Bodenflaeche 3 entstehende Kante dient als Schwenkkante
(-linie) 21 fuer die Farbdosierelemente 6. Eine rechte Fuehrungsflaeche 11 verlaeuft
parallel zur linken Fuehrungsflaeche 12 der Laengsgrube 9, eine Grundflaeche 10 der
Laengsgrube 9 verlaeuft im Abstand "a" und parallel zur Bodenflaeche 3 des Farbkastenbodens
2. In die Grundflaeche 10 der Laengsgrube 9 muenden vertikale Durchbrueche 13 im Farbkastenboden
2, die ueber eine gesamte Laenge "b" des.mit Farbdosierelementen 6 belegten Farbkastenbodens
2 im Abstand von z. B. 30 mm voneinander angeordnet sind. Ein Querschnitt der Durchbrueche
13 ist dabei so gross, dass ein mit dem sich horizontal erstreckenden Farbdosierelement
6 formschluessig verbundener Verschwenkarm 17 genuegend bewegbar ist. Der Verschwenkarm
17 fuehrt eine vorwaehlbare Verschwenkbewequng aus. Hierzu ist er in seinem unteren
Teil mit einem Langloch 18 versehen, in das ein von einem Elektromotor angetriebener
Kurbelzapfen 19 eingreift. Eine Schwenkkante 21 des Verschwenkarmes 17 liegt auf einem
Schnittpunkt der Fuehrungsflaeche 12 mit der Bodenflaeche 3 des Farbkastenbodens 2.
Die Schwenkkante 21 fuer den Verschwenkarm 17 ist gleichzeitig die Schwenkkante fuer
das Farbdosierelement 6. Die Bodenflaeche 3 des Farbkastenbodens 2 setzt sich in einer
Farbfuehrungsflaeche 22 des Farbdosierelementes 6 fort, ohne dass eine Nut oder Erhoehung
den Uebergang zwischen beiden Flaechen 3; 22 stoert.
[0009] Die Farbfuehrungsflaeche 22 nimmt zuerst einen geraden Verlauf, der dann in eine
konkave Kruemmung uebergeht, die in einen Farbdosieransatz 5 endet. Eine Vertikalflaeche
24 des Farbdosierelementes 6 bildet mit dessen Farbfuehrungsflaeche 22 einen Winkel
ß von ca. 90° und endet in einen ersten Stuetzansatz 26. Der Stuetzansatz 26 steht
ca. 1 mm ueber eine gekruemmte Rueckflaeche 27 des Farbdosierelementes 6 hinaus. In
diese Rueckflaeche 27 muendet ein Hals 28 des Verschwenkarmes 17. Die Rueckflaeche
27 endet in einen zweiten Stuetzansatz 29. Waehrend sich der erste Stuetzansatz 26
auf der Grundflaeche 10 abstuetzt, stuetzt sich der zweite Stuetzansatz 29 auf der
rechten Fuehrungsflaeche 11 der Laengsqrube 9 ab. Die Stuetzansaetze 26, 29 erstrecken
sich jeweils vorzugsweise ueber eine gesamte Laenge "c" des Farbdosierelementes 6
und schliessen miteinander einen Winkely von ca. 80° ein. Die Stuetzansaetze 26, 29
koennen rechteckigen Querschnitt aufweisen, wobei ihre Stuetzflaechen 14, 15 als Stirnseiten
moeglichst schmal sein sollten. Jedoch koennen die Stuetzansaetze 26, 29 auch schneidenfoermig,
geradst-irnig oder auch rundstirnig ausgefuehrt sein.
[0010] Zentrisch zu jedem Durchbruch 13 ist von der der Bodenflaeche 3 des Farbkasten 1
abgewandten Seite her eine Erweiterungsbohrung 30 angelegt. Ein planer Bohrungsgrund
31 der Erweiterungsbohrung 30 bildet eine Kraftangriffsflaeche fuer eine kegelige
Druckfeder 32, die auf den Verschwenkarm 17 aufgesteckt ist. Sie ist eingespannt zwischen
der Widerlagerflaeche - dem Bohrungsgrund 31 - und den Enden eines ueber den Querschnitt
des Verschwenkarmes 17 herausragenden und mit dem Verschwenkarm 17 formschluessig
verbundenen Bolzens 33. Durch die Druckfeder 32 werden die beiden Stuetzansaetze 26,
29 und damit das Farbdosierelement 6 gegen die Grundflaeche 10 bzw. die rechte Fuehrungsflaeche
11 der Laengsnut 9 gezogen.
[0011] Zwischen dem Bohrungsgrund 31 und der Druckfeder 32 ist eine elastische, z. B. gewoelbte
Dichtungsmembran 34 eingelegt. Sie umschliesst den Verschwenkarm 17 absolut dicht.
Die Dichtung gegen den Farbkastenboden 2 erfolgt durch das Anpressen des Randes der
Dichtungsmembran 34 an den Bohrungsgrund 31 mittels der Druckfeder 32. Zur Abdichtung
des Durchbruches 13 zur Farbkastenwalze 4 hin ist in einem Ruecken 16 des Farbdosierelementes
6, oberhalb des zweiten Stuetzansatzes 29, eine schmale, sich ueber die gesamte Laenqe
"c" des Farbdosierelementes 6 erstreckende Laengsnut 36 zur Aufnahme eines ersten
seitlichen Randes 38 eines elastischen Dichtungsstreifens 37 vorgesehen. Ein zweiter
seitlicher Rand 35 des elastischen Dichtungsstreifens 37 ist mit der Endflaeche 8
des Farbkastenbodens 2 abgedichtet verbunden. Der Dichtungsstreifen 37 erstreckt sich
in einem Stueck ueber die gesamte Laenge "h" des Farbkastenbodens 2, also ueber saemtliche
nebeneinander angeordneten Farbdosierelemente 6 eines Farbkastens 1.
[0012] In jeweils der Vertikalflaeche 24 des Farbdosierelementes 6 ist in ca. einem Abstand
von 1 mm von der Farbfuehrungsflaeche 22 eine achsparallele, sich ueber die gesamte
Laenge "c" des Farbdosierelementes 6 erstreckende Nut 39 angebracht. Sie dient zur
Aufnahme einer elastischen Dichtungsschnur 41, z. B. rechteckigen Querschnitts. Die
Dichtungsschnur 41 erstreckt sich in einem Stueck ueber die gesamte Laenge "b". Sie
ist in ihren Abmessungen so gewaehlt, dass in jeder Betriebsstellunq der Farbdosierelemente
6 die linke Fuehrungsflaeche 12 des Farbkastenbodens 2 gegen die Vertikalflaeche 24
des Farbdosierelementes 6 sicher abgedichtet ist.
[0013] Ein von dem Dichtungsstreifen 37, einer rechten Wandflaeche 40 des Durchbruches 13,
der Dichtungsmembran 34, einer linken Wandflaeche 42 des Durchbruches 13, der Grundflaeche
10, der linken Fuehrungsflaeche 12, der Dichtungsschnur 41 und den in die Laengsgrube
9 gewandten Flaechen 24, 27 des Farbdosierelementes 6 und zwei seitlichen Abschlussplatten
49, 50 abgegrenzter, nach aussen hin abgedichteter, sich ueber die gesamte Laenge
"b" erstreckender Schmiermittelraum 43 ist voellig mit einem Schmiermittel, z.B. Fett,
ausgefuellt. Hierdurch wird verhindert, dass Druckfarbe oder Schmutz in den Schmiermittelraum
43 eindringt und die Leichtgaengigkeit der Farbdosierelemente 6 beeintraechtigt.
[0014] Aus dem gleichen Grunde ist jedes Farbdosierelement 6 in seinem Zentrum mit einer
durchgehenden Bohrung 44 versehen. Sie endet auf beiden Stirnseiten 45, 46 in je einer
Schmierrinne 47, 48. Diese verlaeufen jeweils innerhalb der Flaechenumgrenzung der
Stirnseiten 45, 46 und sind ca. 10 mm lang, 2 mm breit und 0,5 mm tief. An der seitlichen
Abschlussplatte 49 ist ein Schmiernippel 20 vorhanden, ueber den Fett in die Bohrung
44 der Farbdosierelemente 6 eingepresst werden kann. An der zweiten seitlichen Abschlussplatte
5
0 ist ein verschliess- und oeffenbarer Auslassnippel 25 vorhanden, ueber den verbrauchtes
Fett herausgedrueckt werden kann. Da saemtliche Bohrungen 44 der Farbdosierelemente
6 miteinander in Verbindung stehen, ist es moeglich, Fett in der Weise einzupressen,
dass es zwischen den Stirnseiten 45, 46 benachbarter Farbdosierelemente 6 herausgedrueckt
wird und so Schmutz und Farbpigmente, die sich dort angesammelt haben koennten, mit
herausdrueckt.
[0015] Teileliste
1 Farbkasten
2 Farbkastenboden
3 Bodenflaeche
4 Farbkastenwalze
5 Farbdosieransatz
6 Farbdosierelement
7 Endstueck
8 Endflaeche
9 Laengsgrube
10 Grundflaeche (9)
11 Fuehrungsflaeche, rechte
12 Fuehrungsflaeche, linke
13 Durchbruch
14 Stuetzflaeche
15 Stuetzflaeche
16 Ruecken
17 Verschwenkarm
18 Lanqloch
19 Kurbelzapfen
20 Schmiernippel
21 Schwenkkante
22 Farbfuehrunqsflaeche
23
24 Vertikalflaeche
25 Auslassnippel
26 Stuetzansatz, erster
27 Rueckflaeche
28 Hals
29 Stuetzansatz, zweiter
30 Erweiterungsbohrung
31 Bohrungsgrund
32 Druckfeder
33 Bolzen
34 Dichtungsmembran
35 Rand, seitlicher (37)
36 Laengsnut
37 Dichtungsstreifen
38 Rand, seitlicher (37)
39 Nut
40 Wandflaeche, rechte
41 Dichtungsschnur
42 Wandflaeche, linke
43 Schmiermittelraum
44 Bohrung
45 Stirnseite (6)
46 Stirnseite (6)
47 Schmierrinne
48 Schmierrinne
49 Abschlussplatte
50 Abschlussplatte
a Abstand
b Laenge
c Laenge (6)
α Winkel
β Winkel
γ Winkel
1. Farbkasten fuer eine Druckmaschine mit einer in den Farbkasten eintauchenden Farbkastenwalze
und einer Vielzahl seitlich dicht bei dicht nebeneinander in einem Farbkastenboden
angeordneter, einzeln betaetigbarer Farbdosierelemente, die jeweils mit einem verschwenkbaren
Verschwenkarm versehen sind, wobei die Farbdosierelemente mit einer Umfangsoberflaeche
der Farbkastenwalze einen veraenderbaren Farbdosierspalt bilden, dadurch gekennzeichnet,
dass Farbdosierelemente (6) ausser ihren jeweils in den Farbkasten (1) ragenden Farbfuehrungsflaechen
(22) und einem Farbdosieransatz (5) gaenzlich in einem abgedeckten Hohlraum (43) eines
Farbkastenbodens (2) des Farbkastens (1) schwenkbar angeordnet sind, dass der Hohlraum
(43) voelliq mit einem Schmiermittel gefuellt ist.
2. Farbkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Farbkasten (1)
eine horizontale Laengsgrube (9) zur Aufnahme verschwenkbarer Farbdosierelemente (6)
vorgesehen ist, dass die Laengsgrube (9) mit einer Mehrzahl von vertikalen Durchbruechen
(13) im Farbkastenboden (2) zur Aufnahme je eines Verschwenkarmes (17) der Farbdosierelemente
(6) in Verbindunq steht, dass eine einzige flaechige, elastische Dichtung (37) mit
Ruecken (16) saemtlicher Farbdosierelemente (6) und einer Endflaeche (8) des Farbkastens
(1) formschluessig und dicht verbunden ist, dass eine sich ueber mindestens eine Laenge
(b) saemtlicher Farbdosierelemente (6) erstreckende, einzige elastische Dichtung (41)
zwischen einer linken Fuehrungsflaeche (12) der Laengsgrube (9) und ihr unmittelbar
gegenueberliegenden Vertikalflaechen (24) der Farbdosierelemente (6) angeordnet ist,
dass saemtliche Durchbrueche (13) gegen den Farbkastenboden (2) und den von ihnen
aufgenommenen Verschwenkarm (17) elastisch abgedichtet sind, dass der derartig abgedichtete
Raum (43) mit einem Schmiermittel gefuellt ist.