(19)
(11) EP 0 050 165 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.04.1982  Patentblatt  1982/17

(21) Anmeldenummer: 80107971.6

(22) Anmeldetag:  17.12.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 3/80
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 21.10.1980 DE 3039594

(71) Anmelder: Albert Reiff KG
D-7410 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schäfer, Horst
    D-7413 Gomaringen-Stockach (DE)
  • Votteler, Hans
    D-7410 Reutlingen 25 Altenburg (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lamellentüre aus Streifen aus flexiblem Kunststoffmaterial


    (57) Die Streifen sind an ihrem oberen Ende an Schwenkhaltern befestigt. Die Schwenkhalter (11') sind so geformt, daß sie in einer bestimmten Schwenkstellung in eine mit Abstand am Türsturz befestigte Lagerrinne (12') einklipsbar sind, in allen anderen Schwenkstellungen aber formschlüssig in der Lagerrinne gehalten sind. Hierzu weist der Schwenkhalter (11') einen eingebogenen Endabschnitt (11c) auf, der entweder durchgehend spiralförmig eingebogen ist oder aus zwei Kreisbogenabschnitten (11d, 11e) unterschiedlichen Durchmessers, die an einer Sprungstelle (17) miteinander verbunden sind, bestehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Lamellentüre mit mehreren parallelen, sich gegenseitig überlappenden Streifen aus flexiblem Kunststoffmaterial, die im Ruhezustand an einem Ende an Schwenkhaltern vertikal hängen, die einen Aufnahmeschlitz zum Einklemmen des oberen Randes der Streifen haben.

    [0002] Lamellentüren mit den vorstehend genannten Merkmalen sind bereits vorgeschlagen worden. Die Schwenkhalter weisen dort zweiteilige Lagerhülsen auf, die auf einem am Türsturz angebrachten Lagerrohr schwingbar gelagert sind. Zur Montage oder Demontage der Streifen der Lamellentüre werden die beiden Hälften der hülsenartigen Schwenkhalter nach dem Ansetzen am Lagerrohr miteinander verbunden bzw. voneinander gelöst, damit durch Aufteilen der Schwenkhalter die Abnahme vom Lagerrohr möglich wird. Dieser Montage- bzw. Demontageaufwand wird insbesondere bei hohen und großen Türen als aufwendig angesehen. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lamellentüre so auszubilden, da3 die einzelnen Streifen leichter montiert oder demontiert werden können, ohne die Sicherheit der Aufhängung zu gefährden.

    [0003] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Lamellentüre der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkhalter einen eingebogenen Endabschnitt aufweisen, der ein Scharnierglied bildet, das in eine der Bogenform angepaßte, mit Abstand am Türsturz befestigte Lagerrinne einklipsbar ist. Dabei läßt sich das Profil des Scharniergliedes z. B. nach einer echten Spiralkurve oder nach einer aus zwei an einer Sprungstelle miteinander verbundenen Kreisbogenabschnitten unterschiedlicher Durchmesser zusammengesetzten Kurve formen, die ein Einklipsen des Scharniergliedes in die Lagerrinne, deren Profil eine entsprechende Bogenkrümmung aufweist, nur in einer bestimmten Scharnierstellung, beispielsweise der vertikalen Ruhestellung der Streifen der Lamellentüre, durch den zwischen dem freien Rand der Lagerrinne und dem Türsturz oder einer Montageplatte der Lagerrinne bestehenden Spalt hindurch erlaubt. In jeder anderen Schwenklage ist dieser Spalt aber schmäler als der spaltparallele Durchmesser des Bogenprofils des Scharniergliedes. Dadurch ist nur in einer bestimmten Schwenkstellung der Scharnierglieder ein Aushängen der Lamellenstreifen aus der Lagerrinne am Türsturz möglich, während in allen anderen Endstellungen die Scharnierglieder nicht ausgehängt werden können. Somit ist eine sichere Aufhängung der Streifen der Lamellentüre gewährleistet, und beim Öffnen der Lamellentüre und dem dabei auftretenden Verschwenken der Lamellen mit entsprechender Auslenkung der Scharnierglieder muß kein unerwünschtes Ausklipsen der Lamellen aus der Lagerrinne befürchtet werden.

    [0004] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

    [0005] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Übersichtsdarstellung von einem Teil einer Lamellentüre;

    Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines Schwenkhalters der Halteeinrichtung beim Einklipsen in eine Lagerrinne in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab;

    Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung mit dem Schwenkhalter in eingeklipstem Zustand;

    Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Schwenkhalters;

    Fig. 5 der in Fig. 4 dargestellte Schwenkhalter in einer von der Einklipsstellung abweichenden Schwenkstellung;

    Fig. 6 der in Fig. 4 und 5 dargestellte Schwenkhalter in der Einklips-Schwenkstellung.



    [0006] Die Übersichtsdarstellung der Fig. 1 zeigt drei nebeneinander mit sich überlappenden Rändern angeordnete Kunststoffstreifen 10, welche die flexiblen Lamellen der Lamellentüre bilden. Diese Kunststoffstreifen 10 sind an ihrer oberen Schmalseite mit einer ihrer Breite entsprechenden Anzahl von Schwenkhaltern 11 versehen, die in eine Lagerrinne 12 eingeklipst sind. Der eine Rand der Lagerrinne 12 ist über einen doppelwandigen Haltesteg 13 mit einer Montageplatte 14 verbunden, die an einem nicht dargestellten Türsturz befestigt wird.

    [0007] Wie die vergrößerten Darstellungen der Fig. 2 - 6 zeigen, sind die Schwenkhalter 11 und 11' Flachkörper, die in ihrem einen Endbereich 11a bzw. 11a' doppelwandig sind und dort einen Schlitz 15, 15' mit gezahnten Schlitzwänden bilden, in welchen der obere Randbereich 10a des zugeordneten Kunststoffstreifens 10 einschiebbar ist. Er wird in diesem Schlitz 15, 15' mittels nicht dargestellter Spannschrauben oder Niete festgeklemmt, die in Durchgangsöffnungen 16 im Endbereich 11a der Schwenkhalter 11 unter Durchstoßung des Randbereiches 10a des Kunststoffstreifens 10 einsetzbar sind. An den mit dem Schlitz 15, 15' versehenen Endbereich 11a bzw. 11a' schließt sich ein abgekröpfter Mittelbereich 11b bzw. 11b' an.

    [0008] Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eines Schwenkhalters 11 geht der abgekröpfte Mittelbereich 11b in einen spiralförmig eingebogenen Endabschnitt 11c über. Dieser spiralförmig eingebogene Endabschnitt 11c des Schwenkhalters 11 bildet ein Scharnierglied, das in die Lagerrinne 12 einklipsbar ist, deren Querschnitt ein an die Spiralbogenform des Endabschnittes 11c des Schwenkhalters angepaßtes Profil aufweist.

    [0009] Durch die Spiralform weist das Scharnierglied 11c in jeder Winkellage einen anderen Durchmesser auf. Die Spiralform ist nun so gewählt, daß nur in der aus Fig. 3 ersichtlichen Schwenkstellung des Schwenkhalters 11, die der von den Kunststoffstreifen 10 in ihrer Ruhestellung eingenommenen Vertikalstellung entspricht, der Durchmesser des spiralförmig gebogenen Endabschnittes 11c so klein ist, daß er durch den zwischen dem freien Rand 12a der Lagerrinne 12 und der Montageplatte 14 bestehenden Spalt S eingeschoben und somit der Schwenkhalter in die aus Fig. 3 ersichtliche Einklipsstellung gebracht werden kann.

    [0010] Bei der in den Fig. 4 - 6 dargestellten zweiten Ausführungsform eines Schwenkhalters 11' geht der abgekröpfte Mittelbereich 11b' in einen einwärts gebogenen Endabschnitt über, der aus zwei Kreisbogenabschnitten 11d und 11e zusammengesetzt ist, die an einer eine Anschlagstufung bildenden Sprungstelle 17 durch einen ungekrümmten Abschnitt 11f miteinander verbunden sind. Auch bei dieser Form des das Scharnierglied bildenden Endabschnittes des Schwenkhalters 11' wird erreicht, daß der Endabschnitt nur in einer bestimmten Schwenkstellung, nämlich der aus Fig. 6 dargestellten Auslenkstellung, durch den zwischen einer Montageplatte 14' und dem Ende der in ihrer Form dem gestuften Endabschnitt angepaßten Lagerrinne 12' bestehenden Spalt S' hindurch in die Lagerrinne 12' einklipsbar ist.

    [0011] Fig. 5 zeigt den Schwenkhalter 11' in seiner zur Einklipsstellung entgegengesetzten Schwenkendstellung, in welcher der geradlinige Steg 11f des Endabschnittes 11d/e/f gegen eine Stufungsfläche 18 der Lagerrinne 12' anschlägt.

    [0012] Anstelle der Montageplatte 14, 14' könnte als Befestigungsteil auch ein in der Zeichnung nicht dargestellter Lagersteg vorgesehen sein, der wie bei bekannten Lamellentüren, die bei Bedarf aus dem Bereich der Türöffnung verfahren werden sollen, Laufrollen trägt, die in einer am Türsturz befestigten oder in den Türsturz eingelassenen Laufschiene gelagert sind.


    Ansprüche

    1. Lamellentüre mit mehreren parallelen, sich gegenseitig überlappenden Streifen aus flexiblem Kunststoffmaterial, die im Ruhezustand an einem Ende an Schwenkhaltern vertikal hängen, die einen Aufnahmeschlitz zum Einklemmen des oberen Randes der Streifen bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhalter (11) einen eingebogenen Endabschnitt (11c) aufweisen, der ein Scharnierglied bildet, das in eine der Bogenform angepaßte, mit Abstand am Türsturz befestigte Lagerrinne (12) in einer bestimmten Schwenkstellung einklipsbar ist.
     
    2. Lamellentüre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endabschnitt spiralförmig eingebogen ist.
     
    3. Lamellentüre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endabschnitt aus zwei Kreisbogenabschnitten unterschiedlichen Durchmessers besteht, die an einer Sprungstelle miteinander verbunden sind.
     
    4. Lamellentüre nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Rand der Lagerrinne (12) zu einem Haltesteg (13) verlängert ist, der in einem Befestigungsteil endet.
     
    5. Lamellentüre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsteil der Lagerrinne (12) aus einer am Türsturz befestigbaren Montageplatte (14) besteht.
     
    6. Lamellentüre nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Rand (12a) der Lagerrinne (12) und die Montageplatte (14) oder der Türsturz miteinander einen Spalt (S) bilden, und daß der spaltparallele Durchmesser des Bogenprofils des Scharniergliedes (Endabschnitt 11c) nur in einer bestimmten Schwenkstellung des Schwenkhalters (11) gleich oder kleiner als die Spaltbreite, in allen anderen Schwenkstellungen aber größer als die Spaltbreite ist.
     
    7. Lamellentüre nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhalter (11) in seinem Mittelteil (11b) gekröpft ist, dergestalt, daß das Scharnierglied (11c) und der den Aufnahmeschlitz (15) aufweisende andere Endbereich (11a) des Schwenkhalters (11) in einer gemeinsamen Ebene liegen.-
     
    8. Lamellentüre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsteil der Lagerrinne aus einem Laufrollen tragenden Lagersteg besteht.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht