[0001] Vorliegende Erfindung betrifft neue Phosphorigsäureester und ihre Verwendung als
Stabilisatoren für Polyamide.
[0002] Es ist bekannt, Polyamide durch Zusatz von Kupferverbindungen in Kombination mit
Halogenverbindungen gegen thermischen und oxydativen Abbau zu stabilisieren. Wenn
auch eine solche Stabilisierung sehr wirksam ist, hat sie doch gravierende Nachteile:
[0003] Wichtige elektrische Eigenschaften der Polyamide, wie Oberflächenwiderstand, spez.
Durchgangswiderstand, dielektrischer Verlustfaktor, Krjechstromfestigkeit und elektrische
Korrosionswirkung der Polyamide werden - insbesondere nach dem Konditionieren - durch
den Zusatz ionischer Stabilisatoren erheblich verschlechtert.
[0004] Ferner blühen ionische Stabilisatoren infolge ihrer Wasserlöslichkeit häufig aus,
bilden dabei Fehlstellen wie Flecken oder Verfärbungen auf der Oberfläche von Polyamidartikeln
und machen sie unansehnlich.
[0005] Schließlich sind Cu-Stabilisatoren mit einigen Farbpigmenten, besonders schwefelhaltigen,
beim Einarbeiten in Polyamide unverträglich und verändern die Farbe in unerwünschter
Weise.
[0006] Man hat daher schon seit längerer Zeit nicht ionische Stabilisatoren auf Basis von
aromatischen Amino- und Hydroxy- und auch Phosphorverbindungen vorgeschlagen, die
die genannten Nachteile nicht aufweisen. Diese haben jedoch oft eine zu geringe bzw.
mäßige Stabilisatorwirkung oder verursachen häufig schon beim Einarbeiten ins Polyamid
besonders aber bei Lichteinwirkung starke Verfärbungen. Letzteres gilt insbesondere
für aromatische Amine.
[0007] Ein Ziel der vorliegenden Erfindung war es daher, hochwirksame, nicht ionische und
nichtverfärbende Stabilisatoren für Polyamide zu entwickeln.
[0008] Phosphorigsäureester der nachfolgenden allgemeinen Formel (I) erfüllen diese Bedingungen.
Sie besitzen eine hervorragende Stabilisatorwirkung bei Polyamiden, die die der bisher
vorgeschlagenen und handelsüblichen Stabilisatoren z. T. erheblich übertrift. Dies
war keineswegs zu erwarten, denn den erfindungsgemäßen Phosphorigsäureestern ähnlich
gebaute Substanzen, wie sie gemäß der Lehre der US-PS 3 297 631 oder FR-PS 1 324 451
zur Stabilisierung von Polyolefinen empfohlen werden, sind nur sehr schwach oder überhaupt
nicht wirksam.
[0009] Die Wirkungsweise der erfindungsgemäß eingesetzten Phosphorsäureester ist aber auch
nicht durch die Lehre der GB-PS 1 214125 zu erkennen, nach der halogenierte Phosphorsäureester
als Flammschutzmittel für Kunststoffe verwendet werden, da die analogen nicht halogenierten
Verbindungen als Polyamidstabilisatoren wirkungslos sind.
[0010] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher neue Phosphorigsäureester der allgemeinen
Formel

in der
R2 einen Benzyl-, α-Methylbenzyl-, α,α-Dimethylbenzyl-, Cyclopentyl- oder Cyclohexylrest
darstellt,
RI einen C1-C9-Alkylrest, einen C5-C6-Cycloalkylrest, einen C7-C9-Aralkylrest oder einen C6-C10-Arylrest bedeutet,
Y für S oder HC-R3 steht, wobei R3=H, C1-C6-Alkyl- oder Cyclohexylrest sein kann,
X ein Wasserstoffatom, einen gegebenenfalls substituierten ein- bis vierbindigen geradkettigen
oder verzweigten C1-C18 aliphatischen Rest, einen C7-C18-Aralkylrest oder einen C6-C18 aromatischen Rest bedeutet, wobei jeder der Reste olefinische Doppelbindungen und/oder
Heteroatome, vorzugsweise N, O und/oder S, enthalten kann, und
n eine ganze Zahl von 1-4, vorzugsweise 1-2, mit der Bedingung, daß für X=H, n=1 ist,
und die Verwendung dieser Verbindungen zur Stabilisierung von Polyamiden.
[0011] Als Substituenten der zu X genannten Reste eignen sich vorzugsweise OH, C
1-C
4-Alkoxy-, Amino-, C
1-C
8-Alkylamino-, C
1-C
8-Dialkylamino-, SH, C
i-C
4-Alkylmercapto-, C
1-C
12-Alkyl-, C
7-C
12-Aralkyl-, C
6-C
10-Aroxy- und C
6-C
10-Arylgruppen.
[0012] Vorzugsweise kann R
I beispielsweise sein CH
3, C
2Hs, HC(CH
3)
2, C(CH
3)
3, C(CH
3)
2C
2H
5, Isononyl, Isooctyl, Benzyl, Styryl, α-Methylstyryl, Cyclohexyl, Cyclopentyl, besonders
CH
3, HC(CH
3)
2, C(CH
3)
3, Cvclohexyl, α-Methylstyryl, Isononyl. Besonders bevorzugt von diesen Resten sind
wieder CH
3, C
2H
5, HC(CH
3)
3, Cyclohexyl, Benzyl, Styryl und ganz besonders bevorzugt CH
3, C
2H
s.
X steht vorzugsweise für ein Wasserstoffatom, einen Rest der allgemeinen Formel (II)

mit R
4= Wasserstoff, -L-, Aryl-, ein kondensierter Ring, ein C
1-C
9-Alkyl-, C
7-C
12-Alkaryl-, C
1-C
4-Alkylmercapto-, C
l-C
4-Alkoxy-, β-Hydroxyalkoxyrest, eine OH-, Amino-SH-Gruppe oder ein

Rest mit Q eine einfache Bindung, O, S, O-(CH
2)
2-O, C
1-C
4-Alkyliden und
Z = 1 oder 2
L= eine einfache Bindung oder Alkylenoxy
oder einen Rest der allgemeinen Formel (III)

mit R
5 = OH, H,
Z= eine einfache Bindung, ein C1-C4-Alkylidenrest, O, S oder O-(CH2)2-O,
oder einen ein- oder zweiwertigen C
1-C
18-Alkylrest, der durch Phenyl, OH oder Phenoxy substituiert ist und gegebenenfalls
über Ätherbrücken oder S-Brücken verbunden sein kann, einen C
1-C
9-Alkyl-, Cyclohexyl- oder Tetralylrest, oder einen Rest der allgemeinen Formel IV

mit R
6 = H, -M-, ein Hydroxylalkyl-, ein Hydroxyalkoxy-, Alkylenrest, OH oder eine Bindung
und
M = einen Alkylen, Alkylencycloalkylrest bedeuten.
[0013] Außerdem kann X für

oder Oxyalkylierungsprodukte von Glycerin, Trimethylolpropan oder Pentaerythrit mit
3-8 Oxyäthyl- oder Oxypropylresten stehen.
[0015] Geeignete Ausgangsprodukte für die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
sind
1) Bisphenole der allgemeinen Struktur V

in der
R1, R2 und Y die oben angegebene Bedeutung haben.
Im einzelnen kann R' besonders bevorzugt sein CH
3, C
2H
5, HC(CH
3)
Z, C(CH
3)
3, C(CH
3)
2C
2H
5, Isononyl, Isooctyl, Benzyl, Styryl, a-Methylstyryl, Cyclohexyl, Cyclopentyl und
Y = S, CH2, CH--CH3, CH-CH(CH3)2, CHCH2CH2CH3 und

[0016] Beispielsweise können folgende Verbindungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Stabilisatoren eingesetzt werden:
1) Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan,
Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-sulfid,
Bis-(2-hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-methan,
Bis-(2-hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-sulfid,
Bis-(2-hydroxy-3-styryl-5-methyl-phenyl)-methan,
Bis-(2-hydroxy-3-styryl-5-methyl-phenyl)-sulfid,
Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-isobutan-1,1,
Bis-(2-hydroxy-3-styryl-5-methyl-phenyl)-isobutan-1,1,
Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-äthan-1,1.
2) Phosphorigsäurederivate der Formel VI

darin bedeutet:
W Halogen oder OR7,
R7 steht für H, C1-C15-Alkyl-, C5-C6-Cycloalkyl-, C7-C15-Aralkyl- und C6-C10-Aryl-, wobei R7 = H jeweils nur einmal in POR auftreten darf,
W kann bevorzugt im einzelnen sein: Cl, Br und R' = H, CH3, C2H5, C4H9, Phenyl, Kresyl, Isononylphenyl.
Geeignet sind beispielsweise:
Phosphortrichlorid, Trimethylphosphit, Triäthylphosphit, Triphenylphosphit, Trikresylphosphit,
Tris-isononylphenylphosphit, Dimethylphosphit, Diäthylphosphit, Diphenylphosphit und
Dikresylphosphit, und
3) Mono- und Polyhydroxyverbindungen der allgemeinen Formel VII

in der
n und X die oben angegebene Bedeutung haben.
[0017] Geeignete Mono- und Polyhydroxyverbindungen sind beispielsweise o-, m-, p-Kresol,
2,4-Dimethylphenol, 3,5-Dimethylphenol, Isononylphenol, Benzylphenol, Styrylphenol,
p-Methyl-mercapto-phenol, o-, m-, p-Methoxyphenol, m-(N,N-Dimethylamino)-phenol, o-,
p-Phehylphenol, p-Hydroxy-phenol, 4,4'-Dihydroxydiphenylmethan, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan-2,2,
4,4'-Dihydroxydiphenyl, 4,4'-Dihydroxydiphenyläther, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfid,
Wasser, Methanol, Äthanol, Octanol, Dodecanol, Stearylalkohol, Phenoxyäthanol, Benzylalkohol,
Cyciohexandimethanol, perhydriertes 4,4'-Dihydroxydicyclohexylpropan-2,2, Hexandiol-1,6,
Diglykol, Triglykol, Tetraglykol, Octaäthylenglykol, Thiodiglykol, Bisoxäthylbisphenol
A, Bisoxäthylhydrochinon, oxäthyliertes Glycerin und oxäthyliertes Pentaerythrit mt
3-8 Oxyäthylresten.
[0018] Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt.
Dabei sind folgende Verfahrensvarianten möglich.
[0019] Man kann z. B. die als Ausgangsprodukte verwendeten Bisphenole mit Triaryl- oder
Trialkylphosphiten vorzugsweise Triphenyl-, Trimethyl- oder Triäthylphosphit bei Temperaturen
zwischen 50 und 300°C, vorzugsweise 80-250°C miteinander zur Reaktion bringen und
die dabei gebildeten Hydroxyverbindungen wie Phenol, Methanol oder Äthanol abdestillieren,
was im Falle hochsiedender Hydroxyverbindungen zweckmäßig bei vermindertem Druck geschieht.
Zur Beschleunigung der Reaktion können typische Umesterungskatalysatoren verwendet
werden, z. B. Alkalimetalle und ihre Derivate, wie Oxide, Hydroxide, Carbonate und
ihre Salze mit Carbonsäuren, Verbindungen des 4wertigen Titans wie Titantetrabutylat
und Titantetraphenolat und zinnorganische Verbindungen wie Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnoxid
und Dibutylzinndiphenolat.
[0020] Das Molverhältnis dieser Reaktionspartner ist nicht sehr kritisch. Im allgemeinen
setzt man sie im Verhältnis 1 : 1 ein. Es ist aber durchaus möglich, das Phosphit
in einem bis zu 10fachen Überschuß einzusetzen und den Überschuß nach der Reaktion
zurückzugewinnen.
[0021] Nachdem aus dem Reaktionsgemisch zwei Äquivalente der ursprünglich im Phosphit gebundenen
Hydroxyverbindung abgetrennt sind, verbleibt der dritte in neu gebildetem Phosphorigsäureester
des Bisphenols, d. h. wenn Triphenylphosphit als Ausgangsprodukt gewählt wurde, so
ist X in der allgemeinen Formel ein Phenylrest.
[0022] In den Fällen, in denen X verschieden sein soll von den Resten, die mit dem Ausgangsphosphit
eingebracht werden, wird er in einem nachfolgenden Umesterungsschritt ausgetauscht.
Wenn z. B. X=β-Naphthyl gewünscht wird, so setzt man das zunächst gebildete neue Bisphenolphosphit
(X=Phenyl) mit der entsprechenden Hydroxyverbindung also hier ß-Naphthol um und destilliert
Phenol ab. Für diesen zweiten Reaktionsschritt gelten die gleichen Bedingungen wie
sie oben für den ersten geschildert sind. Hier sollten allerdings die Molverhältnisse
entsprechend den Zielprodukten gewählt werden. Im soeben dargelegten Beispiel wird
also ß-Naphthol im Molverhältnis 1 : 1 mit dem cyclischen Phosphorigsäureester umgesetzt.
Eine Dihydroxyverbindung, z. B. Hexandiol-1,6 kann je nach Zielprodukt im Molverhältnis
1 : 1 oder 1/2 1 mit dem Bisphenolphosphit umgesetzt werden, eine Trihydroxyverbindung
im Verhältnis 1 : 1,
1/
3 : 1 und
2/
3 : 1 usw.
[0023] Die Hydroxyverbindung, über die der neue Rest X eingeführt werden soll, beispielsweise
ß-Naphthol. kann allerdings auch zunächst mit dem Trialkyl- oder Triarylphosphit zur
Reaktion gebracht werden und dann mit dem Bisphenol. Sie kann aber auch gleichzeitig
mit dem Bisphenol eingesetzt werden.
[0024] Für den Fall, daß X = H ist, geht man zweckmäßig von den Dialkyl- bzw. Diarylphosphiten
aus und entfernt dann destillativ zwei Äquivalente Hydroxyverbindung aus dem Reaktionsgemisch.
Die Dialkyl-oder Diarylphosphite lassen sich leicht aus den Trialkyl- oder Triarylphosphiten
durch Zugabe der berechneten Menge Wasser in situ erzeugen.
[0025] Grundsätzlich kann der Rest X auch vom vorgefertigten Bisphenolphosphit durch Wasser
abgespalten werden. Dies ist jedoch im allgemeinen aufwendiger.
[0026] Ein weiterer Zugang zu den erfindungsgemäßen Verbindungen besteht in der Umsetzung
der Bisphenole und der die Gruppe X tragenden Hydroxyverbindungen mit Phosphortrihalogeniden,
insbesondere Phosphortrichlorid, unter Abspaltung von Halogenwasserstoffen. Diese
Methode bietet jedoch keine wesentlichen Vorteile gegenüber den oben beschriebenen.
[0027] Mit den erfindungsgemäßen Stabilisatoren können synthetische Polyamide, wie sie durch
Polykondensation von Diaminen mit Dicarbonsäuren, durch Polymerisation von Lactamen
oder durch Polykondensation von Aminocarbonsäuren erhalten werden, stabilisiert werden.
Bevorzugt werden aliphatische Polyamide, insbesondere solche aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin
oder aus Caprolactam bzw. solche Mischpolyamide, in denen die letztgenannten Komponenten
die Hauptbestandteile darstellen, stabilisiert.
[0028] Die Stabilisierung mit den erfindungsgemäßen Verbindungen bringt folgende Vorteile:
Die Polyamide werden außerordentlich wirksam gegen thermooxydativen Abbau geschützt.
Verfärbungen durch den Stabilisator auch in Gegenwart sulfidischer Pigmente treten
nicht auf. Die Stabilisatoren blühen nicht aus und verursachen keine Flecken und Fehlstellen
an der Oberfläche von Polyamidartikeln. Wichtige elektrische Eigenschaften werden
gegenüber ionisch stabilisiertem Polyamid ganz entscheidend verbessert. Selbst stabilisatorfreies
Polyamid wird hier überraschenderweise noch erheblich übertroffen.
[0029] Die erfindungsgemäßen Stabilisatoren werden in Mengen von 0,02-5 Gew.-%, bevorzugt
0,05-2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1-1,5 Gew.-%, bezogen auf das zu stabilisierende
Polyamid, eingesetzt. Die Einarbeitung kann sowohl vor oder während der Herstellung
der Polyamide als auch nach der Polymerisation erfolgen, wobei die Stabilisatoren
in Substanz oder als Lösung in einem inerten Lösungsmittel oder einem der Polyamid
bildenden Ausgangsstoffe oder als Konzentrat in einem geeigneten Polymeren, bevorzugt
in Polyamid zum Einsatz kommen. Die Einarbeitung erfolgt bevorzugt in die Polyamidschmelze
unter Verwendung bekannter Mischvorrichtungen, wie Extrudern, Knetern, statischen
Mischern und Rührern. Zusätzlich können den Polyamiden verschiedene üblicherweise
verwendete Zuschläge unterschiedlicher Art wie Gleit- und Entformungsmittel, Nukleierungsmittel,
Pigmente, Farbstoffe, verstärkende oder nicht verstärkende Füllstoffe wie Mineralfasern,
Glas- und Asbestfasern, Mikrokugeln aus Glas, Talkum, Siliciumdioxid oder Glimmer,
Antistatika, Weichmachern und UV-Stabilisatoren beigegeben werden.
[0030] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren stabilisierten Polyamide eignen sich hervorragend
für die Herstellung von techn. Seide für Fischnetze, Treibriemen, Förderbändern, Reifencord
oder Formkörpern, die einer thermischen Belastung bei freiem Zutritt von Luft oder
Sauerstoff ausgesetzt sind.
Beispiel 1
Phosphorigsäureester aus Phenol und Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan
[0031]

[0032] Ein Gemisch aus 392 g (1 Mol) Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan,
310 g (1 Mol) Triphenylphosphit, 10 g Diphenylphosphit und 0,4g Lithiumhydroxid wird
bei 1600-1733 Pa (12-13 Torr) in 10 h von 160-225°C unter Rühren erhitzt und dabei
188 g (2 Mol) Phenol abdestilliert. Als Rückstand erhält man 512 g einer schwach gelblichen
glasig erstarrenden Schmelze. Das Produkt wird nach Lösen in heißem Ligroin kristallin
erhalten.
Schmp. 164―6°C Molgew. gef. 508
[0033]

Beispiel 2
Phosphorigsäureester aus Phenol und Bis-(2-hydroxy-3-styryl-5-methyl-phenyl)-methan
[0034]

[0035] Ein Gemisch von 218 g (0,5 Mol) Bis-(2-hydroxy-3-styryl-5-methyl-phenyl)-methan und
155 g (0,5 Mol) Triphenylphosphit wird bei 2133―2400 Pa (16―18 Torr) in 8 h von 170―250°C
unter Rühren erhitzt, wobei 94 g (1 Mol) Phenol abdestillieren. Man erhält 276 g einer
schwach gelben zu einer spröden Masse erstarrenden Schmelze.

Beispiel 3
Phosphorigsäureester aus Phenol und Bis-(2-hydroxy-3-benzyl-5-methyl)-methan
[0036]

[0037] Ein Gemisch aus 204 g (0,5 Mol) Bis-(2-hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-methan und
155 g Triphenylphosphit wird bei 1866,5 Pa (14 Torr) in 6 h von 160― 230°C erhitzt,
wobei insgesamt 92 g Phenol übergehen. Man erhält 263 g eines gelblichen Harzes.
Beispiel 4
Phosphorigsäureester aus Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan und 1
Mol Octaäthylenglykol
[0038]

[0039] Ein Gemisch aus 514 g (1 Mol) des Phosphorigsäureesters nach Beispiel 1 und 370 g
(1 Mol) Octaäthylenglykol wird in 2,5 h von 200―250° C bei 2666 Pa (20 Torr) erhitzt.
Dabei destillieren 90 g Phenol ab. Das Reaktionsprodukt ist ein gelbes Harz (790 g).
Beispiel 5
Phosphorigsäureester aus Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan und 0,5
Mol Octaäthylenglykol
[0040]

[0041] Ein Gemisch aus 514 g (1 Mol) des Phosphorigsäureesters nach Beispiel 1 und 185 g
(0,5 Mol) Octaäthylenglykol wird in 4 h von 230-250°C bei 4000 Pa (30 Torr) erhitzt.
Dabei destillieren 89 g Phenol ab. Man erhält als Reaktionsprodukt ein gelbes Harz
(610 g).
Beispiel 6
Phosphorigsäureester aus Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan und Stearylalkohol
[0042]

[0043] Ein Gemisch von 103 g (0,2 Mol) Phosphorigsäureester nach Beispiel 1 und 53 g (0,2
Mol) Stearylalkohol werden bei 2133 Pa (16 Torr) in 12 h von. 155 auf 245° C erhitzt.
Dabei destillieren 16 g Phenol über. Der Rückstand bildet ein gelbliches opakes Harz.
Beispiel 7
Phosphorigsäureester des Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methans
[0044]

[0045] Ein Gemisch aus 392 g (1 Mol) Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan,
310 g ( 1 Mol) Triphenylphosphit und 18 g (1 Mol) Wasser wird unter Normaldruck und
N
2 bis 180° C erhitzt. Man läßt abkühlen auf 100° C und erhitzt dann bei 3333 Pa (25
Torr) in 2,5 h von 100 auf 200° C. Dabei gehen 270 g Phenol über. Als Rückstand verbleibt
ein fast farbloses, langsam kristallisierendes Produkt (450 g). Schmp. 180-1 ° C (aus
Xylol) MG 403 (ber. 438).
Beispiel 8
Phosphorigsäureester des Bis-(2-hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-sulfids
[0046]

[0047] Ein Gemisch von 213 g Bis-(2-hydroxy-3-benzyl)-5-methyl-phenyl)-sulfid (0,5 Mol),
155 g (0,5 Mol) Triphenylphosphit und 9 g (0,5 Mol) H
20 wird zunächst unter N
2 und Normaldruck auf 180°C gebracht und nach Abkühlen auf 100° C bei 3333 Pa (25 Torr)
in 2 h von 100° C auf 200° C. 135 g Phenol destillieren über. Das Reaktionsprodukt
(250 g) stellt ein gelbliches Harz dar.
Beispiel 9
Phosphorigsäureester des Bis-(2-hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-methans
[0048]

[0049] Ein Gemisch aus 77,5 g (0,25 Mol) Triphenylphosphit, 4,5 g (0,25 Mol) H
20 und 102 g (0,25 Mol) Bis-(2-hydroxy-3-benzyl-5-methyl-phenyl)-methan wird wie in
Beispiel 7 umgesetzt. Man erhält 69 g Phenol als Destillat und 118 g der Titelverbindung
als gelbliches Harz.
Beispiel 10
Phosphorigsäureester des Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phsnyl)-sulfids
[0050]

[0051] Ein Gemisch von 41 g (0,1 Mol) Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-sulfid,
31 g (0,1 Mol) Triphenylphosphit und 1,8 g (0,1 Mol) H
20 wird unter N
2 und Rühren auf 180°C gebracht, auf 100°C abgekühlt und dann bei 1600-1733 Pa (12-13
Torr) in 5 h von 100―250°C erhitzt, wobei 27 g Phenol übergehen. Als Reaktionsprodukt
bleiben 45 g eines festen hellgelben Harzes. Aus Ligroin erhält man Kristalle mit
einem Schmp. von 122°C.

Beispiel 11
Phosphorigsäureester aus Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan und ß-Naphthol
[0052]

[0053] 51 g (0,1 Mol) der Verbindung aus Beispiel 1 und 14 g (0,1 Mol) β-Naphthol werden in
Gegenwart von 0,05g Lithiumhydroxid als Katalysator bei 115-118 mbar und 220-280°C
Sumpftemperatur unter Abdestillieren von Phenol (8,5 g) miteinander umgesetzt. Man
erhält ein gelbliches trübes Hartharz (56,5 g), das aus Petroläther Kristalle vom
Schmp. 128°C liefert.
Beispiel 12
Phosphorigsäureester aus Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan und 4,4'-Dihydroxydiphenyl-propan-2,2
[0054]

[0055] 103 g (0,2 Mol) der Verbindung aus Beispiel 1 und 46 g (0,2 Mol) 4,4'-Dihydroxy-diphenyl-propan-2,2
werden bei 1,5-2,0 mbar und einer Sumpftemperatur von 140―207°C unter Abdestillieren
von Phenol (18 g) miteinander umgesetzt. Man erhält 128 g eines gelblichen trüben
Hartharzes. Aus Petroläther/Xylol erhält man Kristalle vom Schmp.129―131°C.
Beispiel 13
Phosphorigsäureester aus Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyf-phenyl)-methan und 4-Hydroxy-diphenyl
[0056]

[0057] 128 g (0,25 Mol) des Phosphorigsäureesters aus Beispiel 1 und 42 g (0,25 Mol) 4-Hydroxydiphenyl
werden in Gegenwart von 0,1 g Lithiumhydroxid bei 155-220°C Sumpftemperatur 2266,5
Pa (17 Torr) unter Abdestillieren von Phenol (22 g) in 2-3 h miteinander umgesetzt.
Man erhält ein schwach gelbliches Hartharz (148 g), das sich aus Ligroin kristallin
erhalten läßt, Schmp.165―170°C.
Beispiel 14
Phosphorigsäureester aus Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan und 4,4'-Dihydroxy-diphenylsulfid
[0058]

[0059] 128 g (0,25 Mol) der Substanz aus Beispiel 1 und 46 g (0,25 Mol) 4,4-Dihydroxy-diphenyl-sulfid
werden bei 130-220°C Sumpftemperatur und 2400 Pa (18Torr) in 1―2h h miteinander umgesetzt,
wobei 22 g Phenol abdestillieren. Das verbleibende hellbraune Harz (153 g) erhält
man kristallin aus Ligroin/Xylol, Schmp. 128―133°C.
Beispiel 15
Phosphorigsäureester aus N,N-Dimethyl-m-amino-phenol und Bis-(2-hydroxy-3-cyclohexyl-5-methyl-phenyl)-methan
[0060]

[0061] Ein Gemisch aus 51,5 g (0,1 Mol) der Substanz aus Beispiel 1 und 13,8 g (0,1 Mol)
N,N-Dimethyl-m-amino-phenol wird bei 2266,5 Pa (17 Torr) in 3 h von 150 auf 195°C
aufgeheizt und dabei unter Rühren über eine kleine Kolonne Phenol abdestilliert (9,1
g). Man erhält 56 g eines spröden braunen Harzes.
Beispiel 16
Phosphorigsäureester aus Thiodiglykol und Bis-(2-hydroxy-3-styryl-5-methyl-phenyl)-methan
[0062]

[0063] Ein Gemisch aus 55,9 g (0,1 Mol) der Substanz aus Beispiel 2 und 12,2 g (0,1 Mol)
Thiodiglykol wird analog Beispiel 15 umgesetzt. Man erhält 57 g eines gelben spröden
Harzes.
Beispiel 17
Phosphorigsäureester aus Triäthanolamin und Bis-(2-hydroxy-3-styryl-5-methyl-phenyl)-methan
[0064]

[0065] Ein Gemisch aus 55,9 g (0,1 Mol) der Substanz aus Beispiel 2 und 14,9 g (0,1 Mol)
Triäthanolamin wird analog Beispiel 15 umgesetzt. Man erhält neben 9,0 g Phenoldestillat
70 g eines gelben weichen Harzes.
Prüfung der Stabilisatorwirkung im unverstärkten Polyamid-6
[0066] Zur Prüfung der Stabilisatorwirkung wurde die zu prüfende Substanz in einer Konzentration
von 0,5 Gew.-% durch einen Extruderdurchgang homogen in 6-Polyamid (η
rel = 4,0) eingearbeitet. Das so stabilisierte Material wurde zu Normkleinstäben verspritzt
und einer Wärmealterung unter Luftzutritt bei 150±0,5°C unterworfen. Nach 1, 2, 4,
8 usw. Tagen wurden jeweils 8 Normkleinstäbe entnommen und nach zweistündiger Abkühlung
im Exsiccator auf Schlagzähigkeit nach DIN 53 453 untersucht. Die Prüfung gilt als
bestanden, wenn mindestens die Hälfte der Prüfkörper nicht gebrochen ist oder wenn
die durchschnittliche Schlagzähigkeit der gebrochenen Stäbe oberhalb 30 kJ/m
2 liegt. Die Bewertung der Stabilisatorwirkung geschieht nach einer Stufeneinteilung
entsprechend der folgenden Tabelle:

[0067] Die Prüfung erfindungsgemäßer Stabilisatoren ergab die folgenden Ergebnisse:

Sämtliche Stabilisatoren verursachen keine Verfärbungen beim Einarbeiten ins Polyamid.
[0068] Zum Vergleich wurden einige handelsübliche Kunststoffstabilisatoren und nicht erfindungsgemäße
Phosphorigsäureester geprüft. Man erhielt folgende Ergebnisse:

Prüfung der Stabilisatorwirkung im glasfaserverstärkten Polyamid-6
[0069] Die zu prüfende Substanz wurde in einer Konzentration von 0,5 Gew.-% durch einen
Extruderdurchgang in glasfaserverstärktes 6-Polyamid (30% Glasfasern) eingearbeitet.
Das so stabilisierte Material wurde zu Normkleinstäben verspritzt und einer Wärmealterung
unter Luftzutritt bei 120±0,5°C unterworfen. Nach 7, 14, 21 Tagen wurden jeweils 8
Normkleinstäbe entnommen und nach zweistündiger Abkühlung im Exsiccator auf Schlagzähigkeit
nach DIN 53453 untersucht. Die Meßwerte in kJ/m
2gehen aus der Tabelle hervor.

Prüfung der Stabilisatorwirkung im glasfaserverstärkten Polyamid-66
[0070] Die zu prüfende Substanz wurde in einer Konzentration von 0,5 Gew.-% durch einen
Extruderdurchgang homogen in glasfaserverstärktes 66-Polyamid (30% Glasfasern) eingearbeitet.
Das so stabilisierte Material wurde zu Normkleinstäben verspritzt und einer Wärmealterung
unter Luftzutritt bei 150±0,5°C unterworfen. Zur Prüfung wurden jeweils 8 Normkleinstäbe
entnommen und nach 2stündiger Abkühlung im Exsiccator auf Schlagzähigkeit nach DIN
53453 untersucht. Die Meßwerte in kJ/m
2 gehen aus der Tabelle hervor.

Prüfung der elektrischen Eigenschaften von stabilisierten glasfaserverstärkten Polyamiden
[0071] Die zu prüfende Substanz wurde durch einen Extruderdurchgang homogen in glasfaserverstärktes
Polyamid eingearbeitet, und gemäß der folgenden Tabelle wurde das so erhaltene Material
auf seine elektrischen Eigenschaften geprüft.
