(19)
(11) EP 0 051 103 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.05.1982  Patentblatt  1982/19

(21) Anmeldenummer: 81103886.8

(22) Anmeldetag:  20.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01R 43/00, H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.10.1980 DE 3040709

(71) Anmelder: KRONE GmbH
D-1000 Berlin 37 (DE)

(72) Erfinder:
  • Forberg, Horst
    D-1000 Berlin 42 (DE)
  • Achtnig, Klaus-Peter
    D-1000 Berlin 45 (DE)
  • Stoewe, Anneliese
    D-1000 Berlin 20 (DE)

(74) Vertreter: Beetz & Partner Patentanwälte et al
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Anklemmen einer isolierten Kabelader an ein Kontaktelement


    (57) Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum elektrisch leitenden Anklemmen einer Kabelader in den Längsschlitz eines aufrechtstehenden Kontaktelementes, dessen seitlich ausfedernde Laschen und Zungen seitlich nicht durch z. B. einen Kunststoff abgestützt sind. Die Vorrichtung weist einen in einem Gehäuse gegen die Kraft einer Schraubenfeder (4) längsverschiebbaren Stößel (1) auf, der an seinem vorderen Ende ein Druckstück (1a) trägt. Dieses Druckstück (1a) ist verschiebbar in einer gehäsefesten Hülse (3) angeordnet und hat eine an die Querschnittskontur des Anschlußelementes angepaßte Form. Die vorstehende Hülse umgibt die Außenflächen der Bauteile des Anschlußelementes und stützt diese während des Klemmvorganges seitlich ab. Ferner weist die Hülse (3) eine Schneide (3a) auf, die mit einer am Druckstück (1a) ausgebildeten Schneidkante zusammenwirkt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektrisch leitenden Anklemmen einer isolierten Kabelader an ein aufrechtstehendes Kontaktelement, bestehend aus einem in einem Gehäuse längsverschiebbar angeordneten Stößel, der an seinem vorderen freien Ende ein Druckstück aufweist.

    [0002] Die Erfindung ist insbesondere auf dem Gebiet der Fernmeldetechnik anwendbar, und zwar zum löt-, schraub- und abisolierfreien Beschalten von fernsprechtechnischen Anlagen.

    [0003] Bei der von der Anmelderin entwickelten LSA-Anschlußtechnik werden mechanisch außerordentlich haltbare und gegen Korrosion dauerhaft geschützte elektrische Verbindungen zwischen einer Kabelader und einem Anschlußelement hergestellt, ohne daß zuvor das Kabel abisoliert werden müßte,oder daß Schraub- bzw. Lötverbindungen notwendig wären.

    [0004] Bei dieser LSA-Anschlußtechnik werden meist aufrecht in einem Träger befestigte Kontaktelemente verwendet, die mindestens einen Längsschlitz von vorgegebener Länge haben, dessen Breite etwas geringer als der Durchmesser des Leiterdrahtes ist. Ein Drahtende wird quer in diesen Schlitz hineingedrückt, wobei die in einem vorgegebenen Maß federnd verformbaren Schlitzbegrenzungen seitlich so verschoben werden, daß ihre scharfen Kanten die Isolierung durchschneiden und in einem vorgegebenen Maß in das Drahtmaterial eindringen.

    [0005] Zur Durchführung eines derartigen Klemmvorganges sind Werkzeuge und Vorrichtungen bekannt, die in einem Gehäuse einen gegen Federkraft längsverschiebbar angeordneten Stößel und/oder Schieber aufweisen, welcher mit einem z. B. längsgeschlitzten Klemmkopf an seinem vorderen Endteil fest verbunden ist. Eine isolierte Kabelader wird in ein erweitertes Maul des Schlitzes lose eingelegt und nach Ansetzen des Klemmwerkzeuges durch eine von Hand oder motorisch erzeugte Vorschubbewegung des Stößels vom Schieber in den Schlitz eingedrückt. Durch Rückfedern eines Schnappmechanismus wird die Beendigung des Anschaltvorganges angezeigt.

    [0006] Bisher war es üblich, die Anschlußelemente zumindest teilweise außen an einem nachgiebigen Kunststoff abzustützen, so daß beim Eindrücken der Kabeladern die seitlich federnden Laschen eine ausreichende Halterung fanden. Diese seitliche Abstützung ist jedoch mit einem gewissen konstruktiven Aufwand verbunden und beansprucht insbesondere einen gewissen Platz, was dem Ziel einer Verkleinerung von Anschlußeinheiten bzw. einer Bestückung standardisierter Anschlußeinheiten mit einer größeren Zahl an Kabeladern Grenzen setzt.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit welcher elektrisch leitende Klemmverbindungen zwischen Kabeladern und aufrechtstehenden, seitlich nicht abgestützten Anschlußelementen sicher und auf einfache Weise hergestellt werden können.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Gehäuse eine den Stößel zumindest auf einem Teil seiner Länge umgebende Hülse angeordnet ist, deren freies, längsgeschlitztes Ende über das Druckstück vorsteht und vor sowie während des Klemmvorganges die Zungen des Kontaktelementes seitlich abstützt.

    [0009] Zur Erzielung eines sicheren Formschlusses zwischen dem Drahtmaterial des Kabels und den scharfen Kanten des Kontaktelementes ist auch der vordere Endteil des Druckstückes so ausgebildet, daß sich die einen schrägen Mittelschlitz begrenzenden Seitenflächen zweier profilierter Längsstege an die entsprechenden Seitenflächen des Kontaktteiles des Anschlußelementes anlegen.

    [0010] Zu diesem Zweck weist das in der Hülse verschiebbare Druckstück einen den mittleren, längsgeschlitzten Kontaktteil des Kontaktelementes beidseitig fixierenden Schrägschlitz zwischen zwei Profilstegen auf.

    [0011] Aufgrund der außerordentlich begrenzten Raumverhältnisse ist es sehr schwierig, die freistehenden Enden der Kabeladern mit gesonderten Werkzeugen, z. B. Scheren, abzutrennen. Daher besteht eine wesentliche Weiterbildung der Erfindung darin, daß ein Teil der Hülsenwand als Schneide ausgebildet ist, die nach erfolgter Klemmung durch eine weitergehende Vorschubbewegung der Vorrichtung zusammen mit einer am Druckstück ausgebildeten Schneidkante das Kabelende abtrennt.

    [0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Axialschnitt der Klemmvorrichtung;

    Fig. 2 einen Schnitt A-A der Hülse und des Druckstückes der Vorrichtung nach Fig. 1;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Anschlußelement mit angeklemmter Kabelader;

    Fig. 3a, 3b je eine Seitenansicht des Anschlußelementes mit angeklemmter Kabelader.



    [0013] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem sich stufenweise verjüngenden Stößel 1, der sich mit seinem hinteren verdickten Endteil an einer in einem Hohlraum eines Gehäuses 5 angeordneten Schraubenfeder 4 abstützt. Die vorderen und mittleren Teile des Stößels 1 sind in einer Hülse 2 längsverschiebbar geführt. Am vorderen Endteil des Stößels 1 ist ferner ein Druckstück 1a ausgebildet, das - wie aus Fig. 2 ersichtlich - einen von zwei Profilstegen 1b begrenzten schrägen Längsschlitz 1c aufweist. Das vordere Ende der mit ihrem verbreiterten rückwärtigen Teil 2 im Gehäuse 5 festgelegten Hülse 2 ragt in der in Fig. 1 dargestellten Position über die Stirnkante des Druckstückes 1a hinaus. Ferner ist in diesem vorderen Ende der Hülse eine Schneidkante 3a ausgebildet, der ein Längsschlitz 3b von größerer Länge gegenüberliegt. Diese Schneidkante 3a wirkt mit einer am Druckstück 1a bzw. an seinem Übergang zum Stößel 1 vorgesehenen Schneidkante zusammen.

    [0014] Wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt, umschließt die Hülse 3 vor und während des eigentlichen Klemmvorganges ein Anschlußelement 11, das einen Z-förmigen Querschnitt aufweist. In jedem Schenkel 13 dieses Anschlußelementes 11 ist ein Längsschlitz 13a von vorbestimmter Länge vorgesehen (vgl. Fig. 3a, 3b), dessen abgerundeter Boden das Widerlager für die Isolierung der Kabelader im voll eingedrückten Zustand bildet. Der Mittelteil des Z-förmigen Anschlußelementes stellt das eigentliche Kontaktelement 12 dar und weist einen Längsschlitz 12a von größerer Länge auf, der in seinem unteren Teil 12b zur Erzielung einer Federwirkung zweier in das Drahtmaterial einschneidender Zungen 12c eine größere Breite besitzt.

    [0015] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:

    Es wird eine Kabelader in die verbreiterte Maulöffnung der Schlitze 13a lose eingelegt, wie es in Fig. 3a gestrichelt dargestellt ist. Daraufhin wird die längsgeschlitzte Hülse so auf das Anschlußelement aufgesetzt, daß die beiden vorstehenden Teile der Kabelader in den Längsschlitz der Hülse hineingleiten und die Hülsenwandung bei einem Vorschub der Vorrichtung sich direkt neben die Außenflächen der Schenkel 13 des Anschlußelementes anlegen. Die Längsschlitze in der Hülse sind so gewählt, daß sich durch eine weitere Vorschubbewegung das Druckstück 1a in der in Fig. 3 dargestellten Weise auf die mittleren Teile der Kabelader abstützt und die Kabelader bis zum Boden der Schlitze 13a in das Anschlußelement hineindrückt.



    [0016] Eine weitere Vorschubbewegung des Gehäuses 5 bewirkt, daß sich die Hülse gegenüber dem Stößel 1 und dem Druckstück 1a weiter vorschiebt, so daß die Schneiden zur Wirkung gelangen und ein vorstehendes Ende der Kabelader in vorgegebenem Abstand quer abschneiden. Damit ist der Anschaltvorgang abgeschlossen und die Vorrichtung kann abgezogen werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum elektrisch leitenden Anklemmen einer isolierten dünnen Kabelader an ein aufrechtstehendes Kontaktelement, bestehend aus einem im einem Gehäuse längsverschiebbar angeordneten Stößel, der an seinem vorderen freien Ende ein Druckstück aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Gehäuse (5) eine den Stößel (1) zumindest auf einem Teil seiner Länge umgebende Hülse (3) angeordnet ist, deren längsgeschlitzter freier Endteil über das am Stößel angeformte Druckstück (1a) vorsteht und vor oder während des Klemmvorganges die Zungen (13) des Kontaktelementes (11) seitlich abstützt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein Teil der Hülsenwand als Schneide (3a) ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das in der Hülse (3) verschiebbare Druckstück (1a) einen den mittleren, längsgeschlitzten Kontaktteil (12) des Kontaktelementes (11) beidseitig fixierenden Schrägschlitz zwischen zwei Profilstegen (1c) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    125-(x 2134)-Sd-E daß das Kontaktelement (11) einen Z-förmigen Querschnitt besitzt, in dessen beiden freien Schenkeln
     
    (13) je ein breiterer kurzer Längsschlitz (13a) und in dessen schrägem Mittelteil ein längerer schmaler Längsschlitz (12a) vorgesehen sind, und daß die Hülse (3) einen viereckigen Querschnitt aufweist und sich mit zwei gegenüberliegenden Innenflächen an die entsprechenden Außenflächen der Schenkel (13) des Kontaktelementes (11) anlegt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht