[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyamidfärbungen
mit. verbesserter Lichtechtheit, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Polyamid.
vor, während oder nach der Färbung mit Kupferkomplexen, der Umsetzungsprodukte. von
gegebenenfalls substituierten Salicylaldehyden mit Alkylaminen, aromatischen Diaminen
oder Hydrazin (I) und/oder Kupferkomplexen gegebenenfalls substituierter o-Hydroxybenzophenone
(II) behandelt.
[0002] Die Verbindungen (I) und (II) werden dabei in Mengen von etwa 0,05 - 2 %, vorzugsweise
0,1 - 0,2 %, bezogen auf das Gewicht des Polyamids eingesetzt. Vorzugsweise erfolgt
ein Zusatz zum Färbebad.
[0003] Besonders geeignete Verbindungen (I) sind solche der Formeln

worin
R = C1-C18-Alkyl oder Cycloalkyl, vorzugsweise C4-C10-Alkyl oder Cyclohexyl,


worin Ar = Arylen, insbesondere gegebenenfalls substituiertes Phenylen-1,4 oder Phenylen-1,2.

[0004] Besonders geeignete.Verbindungen (II) sind solche der Formeln:

insbesondere die entsprechenden 4,4'-Dialkoxyverbindungen

worin R = C
1-C
18-Alkyl oder Cycloalkyl, insbesondere C
4-C
10-Alkyl oder Cyclohexyl.
[0005] Die Ringe A können dabei gegebenenfalls substituiert sein, insbesondere durch Alkyl
(C
1-C
4), Cycloalkyl, Alkoxy, insbesondere C
1-C
4-Alkoxy, Halogen und OH, ebenso die Reste Ar.
[0006] Vorzugsweise werden die Verbindungen (I) und (II) in Kombination mit gegebenenfalls
weitersubstituierten 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benzotriazolen (III), insbesondere solchen
der Formel

worin X = H, Cl
R1,
R2 =
H, Alkyl, insbesondere C
1-C
4-Alkyl und/oder gegebenenfalls weitersubstituierten 0,0'-Dihydroxybenzophenonen (IV),
insbesondere 4,4'-Dialkoxy-2,2'-dihydroxybenzophenonen (IVa) eingesetzt.
[0007] Die Verbindungen (III) und (IV) werden dabei in Mengen von 0,5 - 4, vorzugsweise
1 - 2 %, bezogen auf das Gewicht des Polyamids,. eingesetzt.
[0008] Die Verbindungen (I) erhält man in an sich bekannter Weise (vgl. z.B. US-PS 3_361
710) durch Umsetzung der entsprechenden Ausgangsverbindungen mit - bevorzugt stöchiometrischen
Mengen - eines Kupfersalzes, insbesondere eines Salzes einer Mineralsäure wie Kupfer-IIchlorid
in vorzugsweise alkoholischen oder wäßrig-alkoholischen Medium.
[0009] Unter Polyamid wird natürliches und synthetisches Polyamid verstanden.
[0010] Die Färbungen können in herkömmlicher Weise sowohl mit Metallkomplexfarbstoffen als
auch mit Säurefarbstoffen erzeugt werden.
[0011] Als Metallkomplexfarbstoffe werden die bekannten Typen, insbesondere die 1:2-Chrom-
oder 1:2-Kobaltkomplexe von Mono- oder Disazofarbstoffen eingesetzt, die in der Literatur
in großer Zahl beschrieben sind. Die Farbstoffe können insbesondere auch 1-2 Sulfogruppen
enthalten.
[0012] Geeignete Säurefarbstoffe sind handelsübliche Typen, die vorzugsweise in Kombination
mit'den Metallkomplexfarbstoffen eingesetzt werden.
[0013] Die Verbindungen I und II kommen - sofern sie nicht wasserlöslich sind - selbstverständlich
in fein verteilter Form, wie sie durch Mahlung in Gegenwart üblicher Dispergiermittel
erhalten wird, zum Einsatz.
1) Herstellungsbeispiele
a) Herstellung einer Verbindung der Formel
[0014]

568 g Cyclohexylamin, 683 g Salicylaldehyd und 2,5 1 Toluol werden am Wasserabscheider
unter Stickstoff am Rückfluß gehalten, bis kein Wasser mehr abgeschieden wird. Das
Toluol wird unter reduziertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wird mit einer Lösung
aus 196 g Natriumhydroxyd und 2 1 Methanol versetzt und 30 Min. zum Sieden erhitzt.
Dann werden 448 g Kupfer-II-chloriddihydrat gelöst in 2 1 Methanol rasch unter Rühren
zugetropft. Nach 30 Min. Rückfluß wird abgesaugt. Das Produkt kann aus DMF umkristallisiert
werden. Man erhält braune Kristalle vom Schmelzpunkt 165-168°C.
b) Herstellung der Verbindung der Formel
[0015]

[0016] 1100 g 4,4'-Dimethoxy-2,2'-dihydroxybenzophenon 220 g Natriummethylat und 5 1 Ethanol.
werden 3 h auf Rückflußtemperatur gehalten.
[0017] Dann werden 340 g Kupfer-II-chloriddihydrat in 3 1 Ethanol gelöst unter Rühren zugegeben.
Nach 4-stündigem Kochen am Rückfluß werden 5 1 Ethanol abdestilliert. Der Rückstand
wird mit Isopropanol ausgekocht und heiß abgesaugt. Man erhält grün-braune Kristalle
mit einem Schmelz- intervall.von 270-280°C.
2) Applikationsbeispiele
a1) Auszieh-Verfahren
[0018] 100 g Polyamid-6-Fasern werden in 2000 ml einer wäßrigen Färbeflotte eingetragen,
die 0,1 g des Kupferkomplexes der Formel

und 0,5 g des Metallkomplex-Farbstoffes der Formel

enthält. Durch Zusatz von Essigsäure wird ein pH-Wert.von 6 eingestellt. Dann wird
die Temperatur der Flotte bei gelegentlichem Umrühren langsam erhöht. Es wird 1 Stunde
bei 98°C gefärbt.
[0019] Danach wird die Ware dem Färbebad entnommen und gründlich gespült.
[0020] Die so hergestellte Färbung zeigt eine verbesserte Lichtechtheit gegenüber der nicht
mit (1) behandelten Färbung.
[0021] Eine weitere Verbesserung der Lichtechtheit wird erreicht, wenn zusätzlich zu (1)
noch 1,0 g der Verbindung der Formel

dem Färbebad zugesetzt werden.
[0022] Die Färbung kann auch unter HT-Bedingungen, d.h. bei Temperaturen von 110-130°C im
Autoklaven, durchgeführt-werden.
[0023] Ähnliche Effekte der Lichtechtheitsverbesserung von Färbungen auf Polyamid erhält
man, wenn unter den angegebenen Applikationsbedingungen an Stelle von (1) der Kupfer-Komplex
der Formel

eingesetzt wird.
[0024] Eine weitere Verbesserung der Lichtechtheit tritt ein, wenn zusätzlich zu Substanz
(4) die Verbindung (3) zu dem Färbebad gegeben wird.
[0025] Eine ähnliche Verbesserung der Lichtechtheit wird erreicht, wenn die Färbeflotte
anstelle von Verbindung (1) den Kupferkomplex (4) oder (4a) enthält.

a2) Foulard-Verfahren
[0026] 100 g eines Polyamid-6-Gewebes werden in 2000 ml einer wäßrigen Färbeflotte gegeben,
die 0,5 g des Metallkomplex-Farbstoffes der Formel (2) enthält. Es wird in üblicher
Weise bei 98°C und pH 6 gefärbt. Nach dem Spülen wird getrocknet und das Polyamidgewebe
auf einem Foulard mit einer Flotte imprägniert; die pro Liter Wasser 1 g der Verbindung
(1) in dispergierter Form enthält.
[0027] Der Druck der Foulard-Walzen ist so eingestellt, daß das imprägnierte Polyamid im
feuchten Zustand sein Trockengewicht verdoppelt.
[0028] Nach dem Imprägnier-Vorgang wird bei 180°C 30 Sekunden getrocknet und fixiert.
[0029] Die so behandelte Färbung zeigt gegenüber der nicht behandelten Färbung eine verbesserte
Lichtechtheit.
[0030] Eine weitere Verbesserung der Lichtechtheit kann erreicht werden, wenn eine Imprägnierflotte
verwendet wird, die zusätzlich zu (1) noch 10,0 g der Verbindung (3) enthält.
[0031] Eine ähnliche Verbesserung der Lichtechtheit wird erreicht, wenn die Klotzflotte
anstelle von Verbindung (1) den Kupferkomplex (4) enthält.
b) Säurefarbstoffe
[0032] 100 g Polyamid-6-fasern werden in 200 ml einer wäßrigen Färbeflotte gegeben, die
0,1 g der Verbindung (1) und 0,5 g des Farbstoffs der Formel

enthält. Man stellt auf pH 6 ein und färbt 1 Stunde bei 98°C.
[0033] Die so hergestellte Färbung zeigt eine verbesserte Lichtechtheit gegenüber der nicht
mit (1) behandelten Färbung.
[0034] Eine weitere Verbesserung der Lichtechtheit wird erreicht, wenn zusätzlich zu (1)
noch 1,0 g der Verbindung (3) die Flotte gegeben werden.

1) Verfahren zur Verbesserung der Lichtechtheit von Polyamidfärbungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man Polyamidfasermaterialien vor, während oder nach der Färbung. mit Kupferkomplexen
der Umsetzungsprodukte von gegebenenfalls substituierten Salicylaldehyden mit Alkylaminen,
aromatischen Diaminen oder Hydrazin (I) und/oder Kupferkomplexen gegebenenfalls substituierter
o-Hydroxybenzophenone (II) behandelt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kupferkomplexe dem
Färbebad zusetzt.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,05-2 % bezogen auf
das Fasergewicht der Kupferkomplexe einsetzt.
4) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kupferkomplexe solche
der Formel

worin R = C
1-C
18-Alkyl oder Cycloalkyl bedeutet, einsetzt.
5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn.zeichnet, daß man als Kupferkomplexe
solche der Formeln

oder

worin Ar = gegebenenfalls substituiertes Phenylen-1,4 oder Phenylen-1,2 bedeutet,
einsetzt.
6) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kupferkomplexe solche
der Formel

worin R = C
1-C
18-Alkyl oder Cycloalkyl und die Ringe A gegebenenfalls weitere Substituenten tragen,
einsetzt.
7) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kupfer-Komplexe
in Kombination mit 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benzotriazolen einsetzt.