[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lüngenreduzierung mindestens eines bestrahlten
Brennstabe, bei den der Prennstab zunächst in ein Umschließungsrohr eingebracht und
danach zur Reduzierung der Drennstablanänge des Brennstab verformt wird.
[0002] zum zwecke der zwischenlagerung und/oder der Endlagerung von bestrahlten Kernbrennstoffen
ist ein solches Verfahren zur Längenreduzierung der bestrahlten Brentäbe bekannt (Bericht
KfK 3000, Sept. 1930, S. 465-466), un einerseits bestrahlte Kernbrennstoffe in der
Lagerstätte leichter handhaben zu können und andererseits als Verpackungsmaterial
keramische Werkstoffe einsetzen zu können, die in kleineren Geometrien einfacher und
wirtschaftlicher herstellbar sind. Bei dem bekannten Verfahren werden die abgebrannten
Brennstäbe einzeln oder zu mehreren in ein abgeplattetes Umschließungsrohr aus Stahl
eingebracht und anschließend das Umschließungsrohr gasdicht verschweißt. Vorzugsweise
werden in jedes Umschlieβungsrohr zwei Brennstäbe eingebracht. Die in die metallischen
Umschließungsrohre eingeschweißten Brennstäbe werden zur Reduzierung ihrer beispielsweise
4 m betragenden Länge um einen Dorn zu einer Spirale aufgewickelt, dessen Durchmesser
von dem kleinsten zulässigen Biegeradius des Umschließungsrohres abbängig ist.
[0003] Beim Aufwickeln zerbricht der vorzugsweise in Pellet-Form vorliegende Kernbrennstoff
zu Bruchstücken und die den Kernbrennstoff umhüllenden Hüllrohre der Brennstäbe reißen
auf. Da die Umschließungsrohre während der durch das Aufwickeln hervorgerufenen Verformung
aufgrund der Eigenschaften des verwendeten Werkstoffes gasdicht bleiben, halten sie
die radioaktiven Stoffe und/oder Gase zurück, die bei der Verformung des Brennstabs
freigesetzt werden. Der Gasdruck des im Brennstab befindlichen Gases beträgt in einigen
Anwendungsfällen rund 80 bar. Der sich nach Verformung in dem Umhüllungsrohr einstellende
geringere Druck hängt von dem vom Umschließungsrohr umschlossenen Leervolumen ab.
Bei dem bekannten Verfahren zur Längenreduzierung wird zwar die Länge des einzelnen
Brennstabes reduziert, jedoch führt die Verformung zu Spiralen mit großen Durchmessern,
sowie zu großen Toträumen, die durch das zylindrische Dornvolumen in der Mitte der
aufgewickelten Brennstäbe bestimmt sind. Die großen Außendurchmesser der aufgewickelten
Brennstäbe erschweren den Einsatz von bestimmten keramischen Verpackungswerkstoffen
für Verpackungen, in die die im Umhüllungsrohr befindlichen, verformten Brennstäbe
verpackt werden sollen, da sich diese Verpackungen aus den keramischen Werkstoffen
in den dann erforderlichen Abmessungen nur in technisch aufwendiger Weise oder gar
nicht herstellen lassen. Hinzukommt, daß die großen Toträume ein geringes Nutzvolumen
der Verpackungen bestimmen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Längenreduzierung anzugeben,
das eine Längenreduzierung der Brennstäbe ermöglicht, ohne daß beim Einbringen der
verformten Brennstäbe in die Verpackungen das Nutzvolumen der Verpackungen durch unerwünscht
große Toträume verringert wird und ohne daß die Herstellung der Verpackungen durch
Vorgabe zu großer Abmessungen der Aufnahmehohlräume der Verpackungen erschwert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Umschließungsrohr mindestens
ein einen Brennstababschnitt vorgegebener Teillänge hülsenartig überdeckendes, gasdicht
mit dem Umschließungsrohr verbundenes und unter Verformung gasdicht verbleibendes
Verformungselement zugeordnet wird und daß der Brennstab im durch das Verformungselement
bestimmten Verformungsbereich um im wesentlichen 180° geknickt wird, wobei das Verformungselement
entsprechend der Knickung verformt wird und das Umschließungsrohr im wesentlichen
geradlinig bleibt.
[0006] Durch das oder die gasdicht mit dem Umschließungsrohr verbundenen Verformungselemente
ist es möglich, den Brennstab immer an einer oder mehreren Stellen im wesentlichen
um 180
0 soweit zu knicken, daß die bei Verwendung eines Verformungselements geradlinig verbleibenden
Abschnitte des Umschließungsrohres paarweise im wesentlichen in Parallellage gebracht
werden und nahezu in Anlage aneinander kommen.
[0007] Bei dieser Knickverformung wird kein großer Totraum aufgebaut; die Aufnahmehohlräume
der Verpackungen können mit kleinen Durchmessern realisiert werden.
[0008] Der Brennstab wird entweder beim Knicken zerteilt oder er wird vor dem Knicken zumindest
teilweise zerteilt. Bevorzugte Ausführungsform der teilweisen Zerteilung ist in der
Abflachung des Verformungselements und des Brennstabs vor dem Knicken im Verformungsbereich
zu sehen. Diese Vorverformung des Verformungselements erfolgt vorzugsweise durch Walzen
oder Pressen.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Verfahrensführung wird das Umschließungsrohr über
im wesentlichen seine gesamte Länge mit einer konstanten und eine gasdichte Knickverformung
sichernde Querschnittskonfiguration ausgelegt und werden der Brennstab und das Umhüllungsrohr
in einen als Verformungselement dienenden, vorbestimmten Längenabschnitt geknickt.
Bei dieser Verfahrensführung wird zwar wie bei den bekannten Verfahren ein Umhüllungsrohr
verwendet, das im wesentlichen über seine gesamte Länge eine konstante Querschnittskonfiguration
aufweist, jedoch erfolgt mindestens eine Knickung um im wesentlichen 180
0 derart, daß geradlinig verbleibende Umschließungsrohrabschnitte in Anlage aneinander
kommen. Als Material für ein solches Umhüllungsrohr mit integrierter Knickverformbarkeit
wird vorzugsweise austenitischer Stahl verwendet.
[0010] Ausgehend von der bekannten Umhüllung für mindestens einen bestrahlten Brennstab
mit einem den Brennstab umschließenden Umschließungsrohr ist die Erfindung auch auf
eine Umhüllung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gerichtet.
[0011] Die Umhüllung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß dem Umschließungsrohr
mindestens ein Verformungselement zugeordnet ist, das einen Brennstababschnitt vorgegebener
Teillänge hülsenartig überdeckt, gasdicht mit dem Umschließungsrohr verbunden ist
und bei Knickung des Brennstabs gasdicht bleibt. Das Verformungselement kann auf verschiedene
Weise verwirklicht werden. Vorzugsweise ist das Verformungselement auf das Umschließungsrohr
aufgeschoben und gasdicht mit diesem verbunden. Das Verformungselement kann mit dem
Umschließungsrohr z.B. verschweißt, verlötet oder verklebt sein. Die Verbindung kann
über die gesamte axiale Länge des Verformungselements aufgebaut werden oder nur an
dessen Endbereichen ausgebildet sein.
[0012] Es kann aber auch zweckmäßig sein, daß das Verformungselement zwischen Teilstücken
des Umschließungsrohres angeordnet und gasdicht mit den zugewandten Enden des Umschließungsrohres
verbunden ist. Auch hier eignen sich die oben genannten Verbindungstechniken. Selbstverständlich
muß sichergestellt sein, daß die Verbindungen bei der Knickung gasdicht bleiben. Schließlich
ist die Möglichkeit gegeben, das Verformungselement einstückig mit dem Umhüllungsrohr
auszubilden.
[0013] Das Verformungselement kann so gestaltet sein, daß es bei der mechanischen Knickung
durch die von außen aufgebrachten Kräfte plastisch oder elastisch oder plastisch-elastisch
verformt wird.
[0014] Bei einstückiger Ausbildung des Verformungselements mit dem Umhüllungsrohr - aber
auch bei gesonderter Fertigung des Verformungselements - kann das Verformungselement
im Bereich größerer Materialstreckung eine größere Wandstärke als im Bereich kleinerer
Materialstreckung aufweisen.
[0015] Bei einstückiger Ausbildung des Verformungselements mit dem Umhüllungsrohr gelangt
man zu einer besonders zweckmäßigen und einfach herzustellenden Umhüllung, wenn das
Verformungselement eine über seine Länge konstante und eine gasdichte Knickverformung
sichernde Querschnittskonfiguration aufweist und die Querschnittskonfiguration des
Umhüllungsrohres gleich der des Verformungselements ist, d.h., die Querschnittskonfiguration
des Umhüllungsrohrs entspricht im wesentlichen über die gesamte Länge des Umhüllungsrohrs
einer eine gasdichte Knickverformung um 180
0 sichernden Querschnittskonfiguration.
[0016] Weitere auf die Umhüllung gerichtete Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Umhüllung.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren und verschiedene Ausführungsformen der Umhüllung sollen
nun anhand der beigefügten Figuren genauer beschrieben werden.
[0018] Es zeigt:
Figur 1) Die erste Ausführungsform der Umhüllung mit einem auf das Umhüllungsrohr
aufgeschobenen und plastisch verformbaren Verformungselement,
Figur 2) Die zweite Ausführungsform mit einem in das Umhüllungsrohr eingeschalteten
plastisch verformbaren Verformungselement, das vor Knickung vorgeformt wird,
Figur 3) Die dritte Ausführungsform in Form eines in das Umschließungsrohr eingeschalteten
Verformungselement mit einem mindest teilweise elastisch verformbaren Kompensator,
Figur 4) Eine weitere Ausführungsform mit elastischem Kompensator,
Figur 5) Eine Ausführungsform mit elastischem Kompensator und einem Trennkeil zum
mindestens teilweisen Zerteilen des Brennstabs vor Durchführung des Knickvorgangs,
Figur 6) Drei jeweils in einer Knickstelle geknickte Umhüllungsrohre gemäß Figur 4)
in Lageranordnung,
Figur 7) Vier jeweils in einer Knickstelle geknickte Umhüllungsrohre gemäß Figur 2
in Lageranordnung,
Figur 8) Ein zweifach geknicktes Umhüllungsrohr gemäß Figur 2 und,
Figur 9) Ein in einer gegenüber Figur 8 abweichenden Weise geknicktes Umhüllungsrohr
gemäß Figur 2 das sich insbesondere zur kreisringartigen Lageranordnung der Brennstäbe
eignet.
[0019] In der Figur la ist ein Schnitt eines Brennstabs 1 dargestellt, der überlicherweise
aus einem Hüllrohr 2 und in das Hüllrohr eingebrachtem Brennstoff 3 in Form von Brennstoffpellets
besteht, wie in der Figur la unten angedeutet ist. In den nachfolgenden Figuren 2-9
ist der Brennstab 1 als einheitlich massive Stange dargestellt, um das Verständnis
der eigentlichen Erfindung zu erleichtern. Der Brennstab 1 ist in ein Umschließungsrohr
4 eingebracht, dessen Enden gasdicht verschlossen sind.
[0020] Auf das Umschließungsrohr 4 ist ein Verformungselement 5 aufgeschoben und mit der
Oberfläche des Umschlie- ßungsrohrs durch an den Enden des Verformungselements angelegte
Verschweißungen 7 gasdicht verbunden. Obwohl in manchen Fällen eine Ausgestaltung
des Verformungselements als Rohrabschnitt möglich ist, ist bei der bevorzugten Ausführungsform
gemäß Figur 1 das Verformungselement im Bereich der größeren Materialstreckung während
des Knickens mit einer dickeren Außenwand versehen als im Bereich kleinerer Materialstreckung,
so daß nach Knickung eine Mindestwandstärke im Bereich größerer Materialstreckung
vorhanden ist. Zusätzlich ist das Verformungselement 5 in der in der Figur la gezeigten
Weise gewölbt ausgebildet, so daß zwischen Verformungselement 5 und dem Umschließungsrohr
4 ein Hohlraum 6 entsteht, wodurch die notwendige Längendehnung des Materials verringert
wird.
[0021] Zur Durchführung der Verformung wird das Umschließungsrohr 4 gemäß Figur la etwa
in der Mitte des Verformungselements 5 auf einen in der Figur lc im Schnitt dargestellten
Dorn 8 aufgelegt und über diesen Dorn geringen Durchmessers soweit geknickt, daß die
beiden Schenkel 4' u. 4'' des Umschließungsrohres parallel aneinander anliegen. Der
nach Herausziehen des Verformungsdorns verbleibende Totraum ist im Vergleich zum Volumen
des Umschließungsrohres vernachlässigbar klein. Die aus der Figur lb ersichtliche
Formgebung des Verformungselements 5 in der Ebene senkrecht zur Achse der eingebrachten
Brennstäbe 1 und l', die von einem Kreisquerschnitt abweicht, sorgt dafür, daß in
der höchstbeanspruchten Knickebene die plastische Materialverformung auf ein Mindestmaß
begrenzt und Anrisse, wie sie z.B. bei der Knickung runder Rohrquerschnitte auftreten,
vermieden werden.
[0022] Bei der in der Figur 2 gezeigten Ausführungsform ist das Verformungselement 9 zwischen
Stücken 4'u.4" des Umschließungsrohres 4 angeordnet und durch Schweißungen 7 gasdicht
mit den zugewandten Enden der beiden Teilstücke des Umschließungsrohres verbunden.
Das noch nicht verformte Verformungselement 9 weist den in der Figur 2c dargestellten
Querschnitt auf. Zur Durchführung der mechanischen Knickung wird das Verformungselement
9 mittels zweier Walzen lo u. lo' in der in der Figur 2a gezeigten Weise im Bereich
der Knickstelle mit dem eingeschlossenen Brennstab verformt, wobei das Hüllrohr und
die Struktur des keramischen Brennstoffes im Hüllrohr zerstört werden. Die Querschnittsänderung
durch die beiden Walzen lo u. lo' erfolgt so, daß die für das Knicken zu dehnende
Faser zur neutralen Faser hin verschoben wird in der Art, daß beim Knickvorgang die
Längendehnung der Faser minimal ist.
[0023] Eine Querschnittsänderung des Verformungselements kann z.B. auch durch Pressen erfolgen.
Es kommt nur darauf an, die zu dehnenden Fasern zur neutralen Faser hin zu verschieben.
[0024] Um das Verformungselement vor evtl. aus dem Hüllrohr 2 austretenden Bruchstücken
des zerbrochenen keramischen Brennstoffes zu schützen, können auf der Innenfläche
des Verformungselements 9 Schutzplatten 11 und 12 in der in der Figur 2e gezeigten
Anordnung vorgesehen werden, die bei Änderung des Querschnitts durch von außen aufgebrachte
Kräfte eine Berührung von Brennstoffkörpern unter dem Verformungsdruck mit dem Verformungselement
verhindern.
[0025] Die beschriebene Vorverformung kann selbstverständlich auch bei einem einstückig
mit dem Umhüllungsrohr ausgebildeten Verformungselement durchgeführt werden; aber
auch bei einem Umhüllungsrohr, dessen Querschnittkonfiguration über seine gesamte
Länge an den bzw. die Knickvorgänge angepaßt ist.
[0026] Bei den beiden bisher beschriebenen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Umhüllung
tritt im wesentlichen beim Knickvorgang plastische Verformung auf. Bei der in der
Figur 3 gezeigten Ausführungsform tritt auch eine teilweise elastische Verformung
des Verformungselements auf. Das Verformungselement 13 besteht aus einer durch Schweißungen
7 mit zwei Teilstücken 4' u. 4" des Umhüllungsrohrs verbundenen Hülse 14 mit einer
etwa mittig gelegenen Sollbruchstelle 14a und einem mit der Hülse gasdicht verbundenen
und die Sollbruchstelle umschließenden Kompensator 15, der zur Kennzeichnung der Sollbruchstelle
14a eine Einsenkung oder andere Markierung 15a aufweist. Bei der in der 'Figur 3a
gezeigten Ausführungsform sind die Enden des Kompensators 15 durch Schweißungen 16
mit der Sollbruchhülse 14 verbunden. Selbstverständlich können hier auch andere gasdichte
Verbindungstechniken verwendet werden. Der Kompensator besteht aus einem bei dem Knickvorgang
einer plastischen Verformung unterliegenden Abschnitt 15b und einem beim Knickvorgang
im wesentlichen einer elastischen Verformung unterliegenden Abschnitt 15c. Bei der
gezeigten Ausführungsform sind die beiden Abschnitte 15b und 15c des Kompensators
15 einstückig miteinander ausgebildet.
[0027] Beim Knicken wird das Verformungselement 13 im Bereich der Einsenkung 15a auf eine
gestrichelt dargestellte Knickkante 8' aufgelegt und um diese geknickt. Dabei wird
der Brennstab durch die verstärkten Teilstücke der Sollbruchhülse 14 an der Sollbruchstelle
14a geteilt. Bei plastisch-elastischer Verformung aus der Lage gemäß Figur 3a in die
Lage gemäß Figur 3c sorgt der Kompensator 15 dafür, daß die Knickstelle gegen Gasaustritt
gesichert wird. Der infolge des größeren Durchmessers der beiden Abschnitte 4'u.4''
des Umschließungsrohres auftretende etwa größere Totraum ist immer noch vernachlässigbar
klein und kann durch entsprechende Werkstoffauswahl für die Sollbruchhülse verkleinert
werden, indem die Wandstärke verringert wird.
[0028] Bei der in der Figur 4 gezeigten Ausführungsform der Umhüllung weist das Verformungselement
17 zwei einander koaxial gegenüberstehende Hülsen 18 und 19 auf. In Ausnehmungen an
den einander gegenüberstehenden Enden sind Scherringe 2o bzw. 21 eingebracht, die
Scherschneiden 2oa, 21a bestimmen. Mit den beiden einander gegenüberstehenden Hülsen
18 und 19 ist in vergleichbarer Weise wie in der Figur 3 ein elastisch verformbarer
Kompensator 22 verbunden.
[0029] Zur Einleitung der Längenreduzierung werden zunächst die beiden Scherhülsen derart
gegeneinander verschoben, daß der Brennstab zerteilt wird (vgl. Figur 4b), werden
die beiden Teilstücke voneinander entfernt (vgl. Figur 4c) und geknickt, bis sie die
in der Figur 4d gezeigte Lage annehmen. Aus der vorstehenden Beschreibung der Ausführungsform
gemäß Figur 4 geht hervor, daß in den Ansprüchen und in der Beschreibung unter dem
Begriff "Knicken" auch ein solcher Vorgang verstanden wird, bei dem bei Durchführung
der 180°-Schwenkbewegung die beiden Brennstababschnitte nicht mehr miteinander in
Verbindung stehen.
[0030] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 wird ein Verformungselement 23 angewendet,
das ebenfalls über Schweißungen 7 mit Teilstücken 4' bzw. 4'' des Umhüllungsrohres
4 verbunden ist. Das Verformungselement 23 weist hier die Form eines Kompensators
auf, der dem Kompensator gemäß Figur 3 vergleichbar ist und somit auch aus zwei Abschnitten
23a und 23b besteht, wobei der Abschnitt 23b im wesentlichen plastisch verformbar
ist wie der Übergang von Figur 5a zu 5c deutlich zeigt. Wie bei der Ausführungsform
gemäß Figur 3 können die beiden Kompensatorabschnitte einstückig miteinander oder
getrennt voneinander ausgebildet sein, wobei im letzteren Fall beide Abschnitte natürlich
in geeigneter Weise (z.B. Verschweißung) miteinander verbunden sein müssen.
[0031] Dem im wesentlichen elastisch verformbaren Abschnitt 23b ist ein Abschnitt 23c in
der in der Figur 3 gezeigten Weise zugeordnet, der einen nach innen gerichteten geraden
Trennkeil 24 trägt (vgl. Figur 5d). Anstelle des geraden Trennkeils kann auch ein
sichelförmiger Trennkeil verwendet werden.
[0032] Auf den dem Trennkeil gegenüberliegenden Flächenabschnitt 23a des Verformungselements
23 ist ein Trennkeilwiderlager 23d ausgebildet, auf dem der Brennstab abgestützt wird.
[0033] Zur Einleitung des Knickvorganges wird der Trennkeil 24 durch einen von außen auf
den Kompensator einwirkenden Stempel 25 belastet, so daß er in das Hüllrohr 2 des
Brennstabes und in den Brennstoff 3 des Brennstabes 1 gedrückt wird. Dadurch wird
der Brennstab völlig zerteilt oder an der vorgesehenen Knickstelle so geschwächt,
daß er bei dem anschließenden Knicken zerteilt wird. Auch hier gewährleistet der Kompensator
23 eine gasdichte Umschließung der Knickstelle während des Trenn- und Knickvorganges.
[0034] Bei den Ausführungsformen gemäß Figuren 3 und 4 können die Hülsen 14 bzw. 18 und
19 auch einstückig mit dem Umhüllungsrohr 4 ausgebildet werden.
[0035] Bei der Figur 3 kann auch ein Kompensator in Form eines gewellten Metallschlauchs
Verwendung finden, wie ihn der Kompensator gemäß Figur 4 aufweist.
[0036] Bei Verwendung eines Kompensators kann der Kompensator als Ganzes oder dessen elastisch
verformbare Abschnitte zur Aufprägung der elastischen Verformbarkeit balgenartig vorgeformt
werden.
[0037] Für das Erreichen elastischen Formverhaltens eignen sich insbesondere Stähle. Für
die plastisch verformbaren Verformungselemente oder Abschnitte derselben werden zähe
metallische Werkstoffe verwendet, die ein hohes Bruchdehnungsverhalten zeigen.
[0038] Die Figur 6a zeigt drei durch jeweils eine Knickstelle verformte Umhüllungsrohre
der Ausführungsform gemäß Figur 4. Die freien Enden der beiden Teilstücke 4'u.4''
sind jeweils durch einen Verschlußdeckel 26 verschlossen, der mit dem zugeordneten
Teilstück gasdicht verbunden ist, z.B. verschweißt ist. Auf der freien Stirnfläche
des Deckels ist ein Ansatz für einen Manipulator vorgesehen. Die durch die eine Knickstelle
in ihrer Länge reduzierten Brennstäbe sind in U-Form gebracht worden. Beim Packen
der Brennstäbe können diese schichtweise in der in den Figuren 6a u. 6b gezeigten
Weise gepackt werden. Die Verformungselemente 22 der einzelnen Schichten liegen jeweils
auf einer Seite der Schicht, während die geradlinigen Teilstücke 4'u.4" der einen
Schicht die Teilstücke der anderen Schicht in der aus der Figur 6 ablesbaren Weise
berühren, wobei die karo-förmigen Zwickel zwischen den Rohrstücken verbleiben, die
jedoch im Vergleich zu dem Volumen der Umhüllungsrohre einen sehr kleinen Totraum
darstellen.
[0039] In den Figuren 7a und 7b wird eine Lageranordnung beschrieben, wie sie mit einfach
geknickten Brennstäben gemäß Figur 2 erreichbar ist. Wie aus dem Schnitt gemäß Figur
7b ersichtlich ist, wird eine im Schnitt hexagonale Packungsdichte erreicht. Die Zwickel
sind nur noch dreieckförmig. Auch bei dieser Anordnung liegen die Verformungselemente
einer Schicht auf ein und derselben Seite der Schicht.
[0040] In der Figur 8a ist die Seitenansicht eines zweifach geknickten Umhüllungsrohrs 4
gemäß Figur 2 dargestellt. In dem Umhüllungsrohr sind also zwei Verformungselemente
9 eingeschweißt, so daß dieses aus den Teilstücken 4',4''u.4''' besteht. Die Verformungselemente
9 sind jeweils so gewalzt worden, daß die Knickrichtungen nicht identisch sind, sondern
so ausgerichtet sind, daß beim Knicken die aus der Figur 8b ablesbare Konfiguration
erreichbar ist, bei der die Schnittpunkte der Achsen der drei Teilstücke 4', 4''u.4'''
mit einer zu ihnen senkrechten Ebene im wesentlichen ein gleichseitiges Dreieck definieren.
Mit so geknickten Brennstäben kann ebenfalls eine im wesentlichen hexagonale Packungskonfiguration
erreicht werden.
[0041] Die Figur 9 zeigt ein zweifach geknicktes Umhüllungsrohr, in das zwei Verformungselemente
9 gemäß Figur 2 eingeschaltet sind. Die Verformungselemente 9 sind so gewalzt, daß
die aus der Figur 9b ablesbare Lageranordnung erreichbar ist, bei der die geknickten
Brennstäbe kreisringartig angeordnet werden können. In dem innerhalb der aus solchen
geknickten Brennelementen aufgebauten Kreisringen verbleibenden zylinderartigen Freiraum
können z.B. Stäbe eingebracht werden, die gemäß Figur 8 geknickt sind, so daß auch
hier eine im wesentlichen hexagonale Packungsdichte erreichbar ist.
[0042] Die in den Figuren 6-9 dargestellten Lageranordnungen können auch mit den anderen
Verformungselementen erreicht werden. Bei Konfigurationen mit mehreren Knickstellen
müssen die gesondert oder einstückig ausgebildeten Verformungselemente mit vorgeprägter
Knickrichtung natürlich in vorgegebener Weise beim Aufbringen auf das Umschließungsrohr,
beim Einschalten in das Umschließungsrohr oder beim Ausbilden im Umhüllungsrohr ausgerichtet
werden. Bei Verwendung eines entsprechend dickwandigen und keine vorgeprägte Knickrichtung
aufweisenden Verformungselements bzw. Abschnitts im Umhüllungsrohr, braucht eine solche
Ausrichtung nicht berücksichtigt zu werden. Jedoch besitzen die Verformungselemente
vorzugsweise eine aufgeprägte Knickrichtung.
[0043] Das Knicken der Brennstäbe in einer Umhüllung mit integrierter Knickverformbarkeit
ermöglicht die Verpackung der umhüllten Brennstäbe in Behälter derart, daß in dem
Behälter im wesentlichen kein Totraum mehr vorhanden ist, da im wesentlichen im Querschnitt
senkrecht zu den geradlinig verbleibenden Teilstücken der Brennstäbe eine hexagona-Packungsdichte
erzielt werden kann. Auf diese Weise können Keramikbehälter mit kleinen inneren Abmessungen
verwendet werden.
1) Verfahren zur Längenreduzierung mindestens eines hestrahlten Brennstabs, hei dem
der Brennstab zunächst in ein gerades Umschließungsrohr eingebracht und danach zur
Reduzierung der Brennstablänge der Brennstab verformt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Umschließungsrohr mindestens ein einen Brennstababschnitt vorgegebener Teillänge
hülsenartig überdeckendes, gasdicht mit dem Umschließungsrohr verbundenes und unter
Verformung gasdicht verbleibendes Verformungselement zugeordent wird und daß der Brennstab in dem durch das Verformungselement bestimmten
Verformungsbereich um im wesentlichen 180° geknickt wird, wobei das Verformungselement
entsprechend der Knickung verformt wird und das Umschließungsrohr im wesentlichen
Teil seiner Länge geradlinig verbleibt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstab vor dem Knicken
zumindest teilweise zerteilt wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstab beim Knicken
zerteilt wird.
4) Verfahren nach Anspruch ] oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement
und der Brennstab vor dem Knicken im Verformungshereich abgeflacht wird.
5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschließungsrohr
über im wesentlichen seine gesamte Länge mit einer konstanten und eine gasdichte Knickverformung
sichernde Querschnittskonfiguration ausgelegt wird und der Brennstab und das Umhüllungsrohr
in einen als Verformungselement dienenden, vorbestimmten Längenabschnitt geknickt
werden.
6) Umhüllung für mindestens einen bestrahlten Brennstab mit einem den Brennstab umschließenden
Umschließungsrohr zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Umschließungsrohr (4) mindestens ein Verformungselement
(5;9;13;18;23) zugeordnet ist, das einen Brennstabebschnitt vorgegebener Teillänge
hülsenartig überdeckt, gasdicht (7,16) mit dem Umschließungsrohr (4) verbunden ist
und bei Knickung des Brennstabs gasdicht verbleibt.
7) Umhüllung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement (5)
auf das Umschließungsrohr (4) aufgeschoben und gasdicht mit diesen verbunden ist.
8) Umhüllung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement (9;13;17;23)
zwischen Teilstücken (4'/4'') des Umschließungsrohres (4) angeordnet und gasdicht
mit den zugewandten Enden der beiden Teilstücke des Umschli rohres verbunden ist.
9) Unhüllung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfornungsplenent einstückig
mit dem Urhüllungsrohr ausgebildet ist.
lo) Umhüllung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement
(5;9) aus einem plastisch verformbaren, zähen Werkstoff hergestellt ist.
11) Umhüllung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
des Verformungselements (5;9;13;17;23) im wesentlichen längs der gesamten axialen
Lange des hülsenartigen Verformungselements von der Kreisform abweicht.
12) Umhüllung nach Anspruch 6 bis lo, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Verformungselement
und dem Brennstab (1) mindestens eine Stützplatte (11,12) angeordnet ist.
13) Umhüllung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement
(5) im Bereich größerer Materialstreckung eine größere Wandstärke als im Bereich kleinerer
Materialstreckung aufweist.
14) Umhüllung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement
eine über seine Länge konstante, eine gasdichte Knickverformung sichernde Querschnittskonfiguration
aufweist und die Querschnittskonfiguration des Umhüllungsrohres gleich der des Verformungs-elements ist.
15) Umhüllung nach einen der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daβ das verformungselement
(5) im Bereich gröβerer Materialstreckung von der Achse des Brennstahs unter Ausbildung
eines Fohlraums (6) nach außen gewölbt ist.
16) Umhüllung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement
(13;17;23) zumindest teilweise elastisch verformbar ist.
17) Umhüllung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Verformungselement
(13) aus einer ein- oder mehrteiligen Hülse (14;18,19) und einen mit der Hülse gasdicht
verbundenen und die Sollbruchstelle umschließenden Kompensator (15;22) besteht.
18) Anordnung zur Aufnahme mindestens eines abgebrannten Brennstabs mit einem Pehälter
einschließlich einer Ausnehmung zur Aufnahme des in eine Umhüllung eingebrachten Brennstabs,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Behälter ein im Umhüllungsrohr geknickter Brennstab
eingebracht ist.