(19)
(11) EP 0 052 196 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.1982  Patentblatt  1982/21

(21) Anmeldenummer: 81107253.7

(22) Anmeldetag:  15.09.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B41F 31/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 15.11.1980 DE 3043234

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Kraus, Josef
    D-8900 Augsburg (DE)
  • Wech, Erich
    D-8900 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbkasten für eine Druckmaschine


    (57) Die aus einem äußeren Abschlußbacken (3) und einem inneren Abschlußbacken (4) bestehenden Seitenwände des Farbkastens (2) ermöglichen eine exakte Abdichtung zwischen Farbkastenwalze (1) und Farbmesser (11). Der innere Abschlußbacken (4) wird mittels sich an dem äußeren Abschlußbacken (3) abstützenden Federn (z. B. 15) gegen die Stirnseite (A) der Farbkastenwalze (1) elastisch angedrückt, so daß Längenänderungen der Farbkastenwalze (1) infolge von Erwärmung nicht zum gefürchteten "Fressen" führen und trotzdem eine gute Abdichtung an dieser Stelle möglich ist. Desweiteren wird der innere Abschlußbacken (4) durch eine Druckfeder (18) permanent gegen das Farbmesser (11) gedrückt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten für eine Druckmaschine mit einer die vordere Begrenzung bildenden Farbkastenwalze, einem parallel zu dieser verlaufenden Farbmesser und senkrecht zur Achse der Farbkastenwalze stehenden, an dieser sowie am Farbmesser anliegenden Seitenwänden, die jeweils aus einem feststehenden und einem mit diesem verbundenen an der Farbkastenwalze elastisch anliegenden Teil bestehen.

    [0002] Ein Farbkasten dieser Art ist bereits aus der DE-AS 1 162 852 bekannt. Bei diesem Farbkasten wird jeweils ein mit einer Seitenwand durch ein elastisches Material verbundener Lagerschuh radial mit einer an die Krümmung der Farbkastenwalze angepaßten Fläche angepreßt. Das mittels herkömmlichen Farbzonenschrauben einstellbare Farbmesser ist zwischen den Seitenwänden angeordnet und stößt jeweils mit einer Seitenfläche gegen eine Seitenwand und den mit dieser befestigten Lagerschuh. An diesen Stoßstellen besteht zwangsläufig die Gefahr, daß, beispielsweise durch unvermeidbare Fertigungstoleranzen, bei Einstellvorgängen, oder bei Längenänderungen von Farbkastenwalze oder Farbmesser Farbe aus dem Farbkasten austritt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Farbkasten der eingangs spezifizierten Gattung in der Weise weiterzubilden, daß an seinen Seiten weder im Bereich der Farbkastenwalzenenden noch zwischen den Seitenteilen und dem Farbmesser Farbe ausfließen kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Farbmesser länger als die Farbkastenwalze ist, daß das an der Farbkastenwalze elastisch anliegende Teil an deren Stirnseite anliegt und durch ein federndes Element gegen das Farbmesser drückbar ist. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Farbkastens ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines Farbkastens;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Seitenteil eines Farbkastens und

    Fig. 3 einen Schnitt durch das Seitenteil gemäß Fig. 1 entlang der Ebene III-III.



    [0005] Der an eine Farbkastenwalze 1 anstellbare Farbkasten besteht in herkömmlicher Weise aus einer in Achsrichtung der Farbkastenwalze 1 verlaufenden Traverse 2 mit einer Neigung zur Farbkastenwalze hin und ist beidseitig durch Seitenwände begrenzt. Durch die Farbkastenwalze 1 selbst ist die vordere (Fig. 1, rechte) Begrenzung des Farbkastens 2 gegeben. Gegebenenfalls kann noch eine hintere in Fig. 1 nicht näher bezeichnete Rückwand verwendet werden.

    [0006] Jede Seitenwand besteht aus einem äußeren Abschlußbacken 3, der durch Befestigungsmittel fest mit der Farbkastentraverse 2 verbunden ist. Zu diesem Zweck werden z. B. Zylinderschrauben 5, 6 verwendet.

    [0007] An den äußeren feststehenden Abschlußbacken 3 ist ein innerer Abschlußbacken 4 mittels Stiftschrauben 8, 9, 10 mit Muttern ansetzbar. Die aus jeweils einem äußeren 3 und inneren Anschlußbacken 4 gebildete Seitenwand steht senkrecht auf einem Farbmesser 11, welches länger ist, als die Farbkastenwalze 1 und somit an den beiden Enden jeweils über deren Stirnseite A der Farbkastenwalze 1 hinausragt. Wie Fig. 3 erkennen läßt, wird der Abschlußbacken 3, 4 über die Stiftschrauben 8, 9, 10 am äußeren feststehenden Abschlußbacken 3 gehalten, da diese über Durchgangsbohrungen in dem äußeren Abschlußbacken 3 in die Gewindesackbohrungen des inneren Abschlußbackens 4 eingreifen.

    [0008] Der innere Abschlußbacken 4 ist an die Stirnseite A der Farbkastenwalze 1 preßbar und steht dabei etwa senkrecht auf einem Farbmesser 11, welches, wie Fig. 3 am besten erkennen läßt, länger als die Farbkastenwalze 1 ist und somit an beiden Enden über deren Stirnseite A hinausragt. In Gewindedurchgangsbohrungen des äußeren Abschlußbackens 3 sind Stellschrauben 12, 13, 14 einschraubbar, welche vorzugsweise jeweils mit einer Sackbohrung versehen sind, in die Druckfedern einsetzbar sind. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, wird durch eine in der Stellschraube 13 angeordnete Druckfeder 15 der innere Abschlußbacken 4 gegen die Stirnseite A der Farbkastenwalze 1 angedrückt. Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß bei einer Längung der Farbkastenwalze 1 infolge von Erwärmungsvorgängen der elastisch anliegende innere Abschlußbacken 4 nach außen, d. h. in Richtung zum äußeren Abschlußbacken 3 ausweichen kann, so daß zwar stets eine exakte Abdichtung gewährleistet ist, aber die Gefahr eines Fressens an der Stirnseite A vermeidbar ist. Vorzugsweise ist die an der Stirnseite A der Farbkastenwalze 1 anliegende Fläche des inneren Abschlußbackens 4 mit.einer verschleißfesten Schicht ausgestattet, die gute Gleiteigenschaften aufweist.

    [0009] An dem äußeren Abschlußbacken 4 ist ein Halter 16 befestigt, der über einen Gewindestift 17 eine Druckfeder 18 stützt, welche mit ihrem unteren Ende (Fig. 3) den inneren Abschlußbacken 4 stets mit einer.geeigneten Anpreßkraft über die Dichtung 7 an das Farbmesser 11 andrückt. Dadurch ist zusätzlich ein permanenter Abschluß zwischen dem inneren Abschlußbacken 4 und dem Farbmesser 11 gewährleistet. Die Anpreßkraft zwischen dem inneren Abschlußbacken 4 und der Stirnseite A der Farbkastenwalze kann mit Hilfe der Stiftschrauben 8, 9, 10 gegen den Druck der Federn eingestellt werden.

    [0010] Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist der äußere Abschlußbacken-3 mit einer Ausnehmung B versehen, die den inneren Abschlußbacken 4 aufzunehmen vermag, so daß die inneren Seiten der Abschlußbacken 3, 4 etwa in einer Ebene liegen. Die dem Farbmesser 11 zugewandten Seiten der Abschlußbacken 3, 4 sind mit einer Nut versehen, in der die Dichtung 7 in der Weise angeordnet ist, daß über die gesamte Breite des Farbmessers 11 eine exakte Abdichtung gegeben ist. Gleichzeitig wird, wie Fig. 2 zeigt, durch die Dichtung 7 eine Abdichtung zwischen den Abschlußbacken 3, 4 erreicht. Der Austritt der Dichtung 7 aus der Nut des äußeren Abschlußbackens.3 und der Eintritt in die Nut des inneren Abschlußbackens 4 liegt so weit auseinander, daß durch den senkrecht stehenden Schenkel der Dichtung 7 eine ausreichende Relativverschiebung des inneren Abschlußbackens 4 bezogen auf den äußeren Abschlußbacken 3 gegeben ist. Dadurch ist unter Wirkung der Druckfeder 18 eine permanente Anlage des inneren Abschlußbackens 4 auf dem Farbmesser 11 sichergestellt.

    [0011] Der senkrecht stehende Schenkel der Dichtung 7 (Fig. 1) wird mit Hilfe von Klemmleisten 19, 20 (Fig. 2) mittels Gewindestiften 21, 22 an die Abschlußbacken 3, 4 angepreßt, so daß eine exakte Abdichtung erreicht wird. Zur exakten Führung des inneren Backens 4 ist im äußeren Abschlußbacken 3 eine Führungsnut 23 angeordnet, in die eine entsprechende Erhebung 24 des inneren Abschlußbackens 4 eingreift.

    [0012] Der innere Abschlußbacken 4 ist im Bereich Farbkastenwalze-Farbmesser, Abschlußbacken vorzugsweise sehr schmal gehalten, so daß lediglich dieser schmale Bereich das Farbmesser 11 berührt. Dies hat den Vorteil, daß im Falle einer Schrägstellung des Farbmessers 1 in Längsrichtung kein Spalt entstehen kann, 'aus dem Farbe austreten könnte.

    [0013] An der Stelle, wo das Farbmesser 11 die Farbkastenwalze 1 "berührt" (stirnseitig gesehen), berührt auch der Abschlußbacken 4 das Farbmesser 11. Um dies zu ermöglichen, wurde eine senkrechtwirkende Druckfeder 18 eingebaut, die den Abschlußbacken 4 an das Farbmesser 11 drückt. An dieser Stelle ist der Abschlußbacken 4 mit einer Schräge versehen, die dem Winkel entspricht, der sich aus dem Anlagepunkt des Farbmessers 11 an die Farbkastenwalze 1 ergibt.

    [0014] Der bei bekannten Farbkastenabdichtungen auftretende Nachteil, daß das Farbmesser durch unterschiedlich stark angezogene Farbzonenschrauben am Ende hoch steht und dadurch ein Spalt zwischen Abschlußbacken und Farbmesser entsteht, kann somit bei dem erfindungsgemäßen Farbkasten vermieden werden, da der innere Abschlußbacken 4 permanent durch die Druckfeder 18 elastisch für den gesamten Bereich angedrückt wird. Montage und Demontage der Farbkastenseitenwände sind durch Lösen von wenigen Schrauben äußerst einfach und schnell durchführbar.


    Ansprüche

    1. Farbkasten für eine Druckmaschine mit einer die vordere Begrenzung bildenden Farbkastenwalze, einem parallel zu dieser verlaufenden Farbmesser und senkrecht zur Achse der Farbkastenwalze stehenden, an dieser sowie am Farbmesser anliegenden Seitenwänden, die jeweils aus einem feststehenden und einem mit diesem verbundenen an der Farbkastenwalze elastisch anliegenden Teil bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbmesser (11) länger als die Farbkastenwalze (1) ist, daß das an der Farbkastenwalze (1) elastisch anliegende Teil (4) an deren Stirnseite (A) anliegt und durch ein federndes Element (18) gegen das Farbmesser (11) drückbar ist.
     
    2. Farbkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastisch anliegende Teil (4) an dem parallel zu diesem verlaufenden farbkastenwalzennahen Bereich des feststehenden Teils (3) befestigt ist und daß zwischen beiden Teilen (3, 4) Druckfedern (z. B. 15) angeordnet sind, durch die das elastisch anliegende Teil (4) gegen die Stirnseite (A) der Farbkastenwalze (1) drückbar ist.
     
    3. Farbkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastisch anliegende Teil (4) durch eine sich an dem feststehenden Teil (3) abstützende Druckfeder (18) gegen das Farbmesser (11) drückbar ist.
     
    4. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastisch anliegende Teil (4) in einer Ausnehmung (B) des parallel zu diesem verlaufenden feststehenden Teils (3) angeordnet ist.
     
    5. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem elastisch anliegenden Teil (4) und dem feststehenden Teil (3) eine T-förmige Dichtung (7) angeordnet ist, die durch ihren unteren auf die Farbkastenwalze (1) zulaufenden Schenkel zwischen dem feststehenden Teil (3) und dem Farbmesser (11) sowie zwischen dem elastisch anliegenden Teil (4) und dem Farbmesser (11) den Farbkasten (2) abdichtet und mit ihrem etwa senkrecht dazu stehenden Schenkel die beiden Teile (3, 4) so miteinander verbindet, daß das elastisch anliegende Teil (4) in Richtung des etwa senkrecht stehenden Schenkels der Dichtung (7) verschiebbar ist.
     
    6. Farbkasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Farbmesser (11) zugewandten Stirnseiten der Teile (3, 4) zur Aufnahme des auf die Farbkastenwalze (1) zulaufenden Schenkels der Dichtung (7) mit Nuten versehen sind und daß der etwa senkrecht stehende Schenkel durch Klemmleisten (19, 20) in der Ausnehmung (B) des feststehenden Teils (3) gegen die Teile (3, 4) preßbar ist.
     
    7. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastisch anliegende Teil (4) durch sich an dem feststehenden Teil (3) abstützende Schrauben (8, 9, 10) gegen die Wirkung der Druckfedern (z. B. 15) in Richtung feststehendes Teil (3) ziehbar ist.
     
    8. Farbkasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage dieser schmalen schrägen Stelle (stirnseitig gesehen), einem Winkel entspricht, der gleich oder ähnlich dem Winkel ist, der durch die "Anlage" des Farbmessers (11) an die Farbkastenwalze (1) entsteht.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht