[0001] Die Erfindung betrifft in einer ersten Ausführungsform ein Sitzmöbel mit einem Gestell
mit einer Führung, die eine im wesentlichen horizontale Verschiebung einer Sitzfläche
relativ zum Gestell ermöglicht, wobei am Gestell und an der Sitzfläche ein Federelement
angreift, das die Sitzfläche in eine Ausgangslage nach hinten vorspannt, ferner mit
einer Rückenlehne, wobei ein auf einer Stützplatte der Rückenlehne aufliegendes Rückenpolster
bei einer Verschiebung der Sitzfläche relativ zum Gestell nach vorne eine flachere
Neigung bzw. bei einer Verschiebung der Sitzfläche nach hinten eine stärkere Neigung
zur Horizontalen einnimmt und dabei ständig den Lendenwirbelbereich einer auf dem
Sitzmöbel sitzenden Person stützt, wobei ferner die Stützplatte mit ihrer unteren
Kante an der Sitzfläche angelenkt ist und mit ihrer oberen Kante sich relativ zum
Rückenlehnenteil des Gestells verschiebt.
[0002] Außerdem bezieht sich die Erfindung in einer zweiten Ausführungsform auf ein Sitzmöbel
mit einem Gestell mit einer Führung, die eine im wesentlichen horizontale Verschiebung
einer Sitzfläche relativ zum Gestell ermöglicht, wobei am Gestell einerseits und an
der Sitzfläche andererseits ein Federelement angreift, das die Sitzfläche in eine
Ausgangslage nach hinten vorspannt, ferner mit einer Rückenlehne, an deren oberen
Ende eine Kopfstütze angebracht ist, die zusammen mit der Verschiebung der Sitzfläche
um eine horizontale Achse verschwenkt wird.
[0003] Ein derartiges Sitzmöbel beschreibt die WO/80/02102. Die Rückenlehne ist dort an
die Sitzfläche angelenkt und relativ zum Gestell um eine horizontale Achse schwenkbar.
Auf der Rückenlehne liegt die Stützplatte auf, die sich über die gesamte Länge der
Rückenlehne erstreckt, bzw.
[0004] noch darüber hinausragt. Die Stützplatte ist in wenigstens zwei Teilplatten unterteilt
und stützt den gesamten Rücken der auf diesem Sitzmöbel sitzenden Person, bzw. zusätzlich
den Kopf. Ein Lenker ist mit einem Ende an die gemeinsame Schwenkachse zwischen der
Sitzfläche und der Rückenlehne angelenkt und mit dem anderen Ende an einen Punkt etwa
in der Mitte des unteren Teils der Stützplatte.
[0005] Dieses Sitzmöbel bietet somit einen sehr hohen Sitzkomfort, der allerdings mit dem
Nachteil einer relativ aufwendigen Konstruktion erkauft ist.
[0006] Verschiebt man bei diesem Sessel die Sitzfläche nach vorne, so wird gleichzeitig
eine an das obere Ende der Rückenlehne schwenkbar angelenkte Kopfstütze, die über
elastische Bänder mit der Sitzfläche verbunden ist, um einen geringen Winkel nach
vorne verschwenkt.
[0007] Der Kopf ist durch die Kopfstütze in jeder Lage der Kopfstütze bzw. der Sitzfläche
gestützt.
[0008] Es ist weiterhin ein Sessel bekannt, dessen Sitzfläche nicht verschiebbar ist und
der eine Kopfstütze hat, die über ein Reibungsgelenk aus einer aufrechten Lage nach
hinten verschwenkt werden kann bzw. umgekehrt. Hierzu muß der Benutzer aber aufstehen,
was unbequem ist.
[0009] Die FR-PS 1 078 676 beschreibt ein Sitzmöbel, das eine relativ zum Gestell horizontal
verschiebbare Sitzfläche und eine an der Sitzfläche angelenkte und mit ihr verschwenkbare
Rückenlehne hat. Auf der Rückenlehne liegt eine nicht unterteilte Stützplatte auf,
die sich über die gesamte Länge der Rückenlehne erstreckt und auf der wiederum ein
Rückenlehnenpolster aufliegt. Dieses Sitzmöbel hat den wesentlichen Nachteil, daß
bei einem Verschieben der Sitzfläche und dem damit verbundenen Verschwenken der Rückenlehne
der Lendenwirbelbereich nicht unterstützt wird.
[0010] Die GB-PS 1 056 648 beschreibt ein weiteres Sitzmöbel, bei dem die Sitzfläche ebenfalls
in horizontaler Richtung relativ zum Gestell verschiebbar ist. Ein seitliches Stangenpaar
ist mit seinem unteren Ende an einer Aufkantung der Sitzfläche angelenkt und mit seinem
oberen Ende an einem Stangenpaar der Rückenlehne. Die gesamte Rückenlehne und auch
das vordere Stangenpaar mit dem auf ihm aufliegenden Polster kann nach vorne auf die
Sitzfläche geklappt werden. Das vordere Stangenpaar wird bei einer Verschiebung der
Sitzfläche nach vorne teleskopartig ausgezogen und bei einer Verschiebung der Sitzfläche
nach hinten teleskopartig eingeschoben. Hierdurch wird zwar bei dieser Verschiebung
der Lendenwirbelbereich der betreffenden Person unterstützt, jedoch ist diese Konstruktion
wiederum aufwendig, insbesondere wegen der notwendigen teleskopartigen Ausziehbarkeit
des vorderen Stangenpaars sowie wegen der vorgesehenen Möglichkeit der Rückenlehne
einschliesslich vorderem Stangenpaar mit Rückenpolster.
[0011] Der Erfindung liegt bei der ersten Ausführungsform daher die Aufgabe zugrunde, ein
Sitzmöbel vorzuschlagen, das sich bei Beibehaltung des Vorteils, wonach bei der erwähnten
Verschiebung der Lendenwirbelbereich der Person ständig gut unterstützt werden soll,
durch eine einfache Konstruktion auszeichnet.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenlehnenteil
des Gestells fest mit dem Gestell verbunden ist und daß die Stützplatte nicht unterteilt
ist und sich nur über im wesentlichen den Lendenwirbelbereich erstreckt.
[0013] Verglichen mit der eingangs an erster Stelle diskutierten Veröffentlichung entfallen
somit die beiden Gelenke der Rückenlehne, die diese am Gestell und relativ zur Sitzfläche
schwenkbar machen. Die Stützplatte erstreckt sich nur über den Lendenwirbelbereich
und der obere Teil der Stützplatte mit einem oder zwei zusätzlichen Gelenken entfallen
somit ebenfalls. Trotzdem wird bei der erwähnten Verschiebung der Sitzfläche nach
vorne bzw. hinten der Lendenwirbelbereich gut unterstützt, weil die Stützplatte mit
dem auf ihr aufliegenden Rückenpolster hierbei den Raum zwischen der feststehenden
Rückenlehne und der sich nach vorne verschiebenden Sitzfläche gewissermaßen überbrückt.
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[0014] An der Vorderseite der Stützplatte kann sich eine Polsterung befinden. Das Rückenpolster
kann sich auch einstückig nach oben über die Stützplatte erstrecken und Teil des gesamten
Rückenpolsters des Sitzmöbels sein.
[0015] Der Erfindung liegt bei der erwähnten zweiten Ausführungsform die Aufgabe zugrunde,
das Sitzmöbel so auszugestalten daß der Kopf einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person
in aufrecht sitzender Lage nicht gestützt ist, wohl aber in der bequemen Ruhelage,
in der die Sitzfläche nach vorne geschoben ist. Diese Anpassung der Schwenklage der
Kopfstütze an die Lage der Sitzfläche soll dabie selbsttätig erfolgen, d.h. ohne daß
die betreffende Person hierzu aufstehen oder sonstwie aktiv werden muß. Soweit bekannt,
ist bereits diese Aufgabenstellung neu und erfinderisch.
[0016] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die zweite Ausführungsform erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopfstütze in der hinteren Ausgangslage der Sitzfläche sich
in etwa einer waagerechten, nach hinten verschwenkten Lage befindet und über eine
Wirkverbindung zwischen der Sitzfläche und der Kopfstütze bei der Verschiebung der
Sitzfläche nach vorne in eine etwa senkrecht Lage verschwenkt wird.
[0017] In der aufrechten Lage, in der sich die Sitzfläche in ihrer hinteren Ausgangslage
befindet, ist somit die Kopfstütze nach hinten abgeschwenkt und berührt somit den
Kopf einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person nicht. In dieser aufrecht sitzenden
Lage ist eine solche Kopfstütze auch entbehrlich bzw. wird nicht gewünscht. Nimmt
die Person aber eine Ruhelage ein, derart, daß sie durch eine Verschiebung der Sitzfläche
nach vorne eine bequemere Lage einnimmt, so schwenkt die Kopfstütze dabei selbsttätig
aus der erwähnten, nach hinten abgeschwenkten Lage nach oben und stützt den Kopf ab.
Die Sitzfläche und die Kopfstütze sind hierbei über geeignete mechanische Verbindungsglieder
miteinander verbunden, so daß beide Bewegungen synchron miteinander erfolgen, ohne
daß der Benutzer des Sitzmöbels hierzu irgend etwas unternehmen muß außer der erwähnten
Verschiebung der Sitzfläche gegen die Federkraft. Wird die Sitzfläche nach hinten
verschoben, so erfolgt der Bewegungsablauf in umgekehrter Richtung.
[0018] Der beschriebene Bewegungsablauf wird noch unterstützt, wenn ein Federelement einerseits
an der Rückenlehne und andererseits an der schwenkbaren Kopfstütze angreift, das die
Kopfstütze in ihre aufrechte Lage vorspannt. Dieses Federelement unterstützt somit
das eingangs erwähnte Federelement, das die Sitzfläche in die hintere Ausgangslage
vorspannt.
[0019] Bezüglich der mechanischen Wirkverbindung zwischen der Sitzfläche und der schwenkbaren
Kopfstütze gibt es mehrere Möglichkeiten. Bevorzugt wird eine Ausführungsform, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Kabel mit einem Ende an der Sitzfläche befestigt
ist und von dort über eine am Gestell befestigte Rolle zu der schwenkbaren Kopfstütze
geführt ist, wo es befestigt ist. Das Kabel benötigt wenig Platz und zeichnet sich
durch eine hohe Lebensdauer sowie durch einen geringen konstruktiven Aufwand aus.
Die gestellfeste Rolle bewirkt die notwendige Bewegungsumkehr. D.h., daß bei einer
Verschiebung der Sitzfläche nach vorne eine bestimmte Kabellänge freigegeben wird,
die, unterstützt durch die an der Kopfstütze angreifende Feder, die Verschwenkung
der Kopfstütze in die aufrechte Lage bewirkt.
[0020] Die Kopfstütze soll gepolstert sein. Um das Kabel durch das Polster der Kopfstütze
zu führen, ohne es dabei zu beschädigen, wird es bevorzugt, wenn das an der schwenkbaren
Rolle befestigte Ende des Kabels durch eine Hülse geführt ist, die in ein Loch in
einer Polsterung der schwenkbaren Kopfstütze eingesetzt ist.
[0021] Die Befestigung eines Polsters für die Rückenlehne einschließlich der schwenkbaren
Kopfstütze erfolgt vorzugsweise derart, daß in dieser Polsterung eine von der Unterseite
her zugängliche Einstecktasche ausgebildet ist derart, daß die Polsterung von oben
auf Platten aufschiebbar ist, die die Rückenlehne und die schwenkbare Kopfstütze ausbilden.
Diese Merkmale sind durch die DE-GM 80 16 928 in einem ähnlichen Zusammenhang an sich
bekannt.
[0022] Das erfindungsgemäße Sitzmöbel hat in jedem Fall die nach vorne und hinten verschiebbare
Sitzfläche. Zusätzlich ist entweder vorgesehen, die erwähnte Stützplatte, die den
Lendenbereich der betreffenden Person ständig stützt, oder die erwähnte schwenkbare
Kopfstütze, die in der Ruhelage der Person den Kopf stützt. Das erfindungsgemäße Sitzmöbel
kann aber auch zusätzlich zu der verschiebbaren Sitzfläche beide erwähnten anderen
Merkmale haben, nämlich die Stützplatte und die Kopfstütze. Diese Ausführungsform,
die durch alle drei Merkmale gekennzeichnet ist, nämlich die verschiebbare Sitzfläche,
die schwenkbare Stützplatte und die schwenkbare Kopfstütze, wird bevorzugt.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt
Fig. 1 - schematisch in einer geschnittenen Seitenansicht die wesentlichen Bauelemente
der erwähnten ersten Ausführungsform des neuartigen Sitzmöbels in dessen Ausgangslage;
Fig. 2 - das Sitzmöbel nach Fig.1 in der nach vorne verschobenen Lage der Sitzfläche;
Fig. 3 - eine Schnittansicht entsprechend Fig. 1 bei einer Abänderung dieser Ausführungsform;
Fig. 4 - das Sitzmöbel nach Fig. 3 in einer Schnittansicht in der Situation entsprechend
Fig. 2;
Fig. 5 - eine Ansicht entsprechend Fig. 1 der erwähnten zweiten Ausführungsform;
Fig. 6 - eine Ansicht entsprechend Fig. 2 dieser zweiten Ausführungsform;
Fig. 7 - eine Draufsicht auf das Gestell mit Feder in der Lage nach Fig. 5;
Fig. 8 - eine Draufsicht entsprechend Fig. 7 in der Lage nach Fig. 6.
[0024] Zunächst sei die erste Ausführungsform nach Fig. 1 - 4 erläutert.
[0025] Das neuartige Sitzmöbel besteht aus einem Gestell 1 mit einer gestellfesten, gepolsterten
Rückenlehne 2. Eine ebenfalls gepolsterte Sitzfläche 3 kann relativ zum Gestell horizontal
nach vorne in Richtung des Pfeiles 4 bzw. nach hinten in Gegenrichtung dieses Pfeiles
verschoben werden. Hierzu sind Führungen und Rollen 5 vorgesehen. Eine vertikal wirkende
Gasfeder 6 ist mit einem Ende am Gestell befestigt, während ihre Kolbenstange 7 über
einen abgeknickten Hebel 8 an einer Stange 9 mit einstellbarer Länge angreift. Das
andere Ende der Stange 9 ist wiederum an der Sitzfläche 3 befestigt. Dadurch wird
die Sitzfläche in die in Fig. 1 gezeigte Ausgangslage vorgespannt.
[0026] Eine Stützplatte 10 ist mit ihrer unteren, horizontalen Kante 11 an einen Rahmen
12 der Sitzfläche 3 angelenkt, und zwar recht weit am hinteren Ende der Sitzfläche.
Aus der Stützplatte 10 liegt ein Rückenpolster 13 auf.
[0027] Wird die Sitzfläche 3 nach vorne in Richtung des Pfeiles 4 verschoben, so wird gleichzeitig
die Stützplatte 10 um das Gelenk 11 nach hinten in eine flachere Lage verschwenkt
und mit ihr das Rückenpolster 13. Dieses überbrückt dabei gewissermaßen den zwischen
der Vorderwand der Rückenlehne 2 und der Rückwand der Sitzfläche 3 entstehenden Raum
(vgl. Fig.2) und stützt gut den Lendenwirbelbereich einer auf dem Sitzmöbel sitzenden
Person.
[0028] Die Variante nach Fig. 3 und 4 ist grundsätzlich wie die nach Fig. 1 und 2 aufgebaut
mit dem Unterschied, daß das RUckenpolster 13 nach oben zu einem Rückenpolster 14
verlängert ist, das sich im wesentlichen über den gesamten RUckenberoich erstreckt.
Die Stützplatte 10 liegt in ihrem oberen Bereich mit ihrer Rückseite auf der Vorderseite
einer Platte 15 auf, die als Teil des Gestells 1 die Stütze für die Rückenlehne des
Sessels ausbildet. Diese Platte 15 ist auch bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und
2 vorgesehen, zeichnerisch aber nicht dargestellt.
[0029] Das Rückenpolster ist an der Stützplatte 10 über ein Klettenband oder dergl. befestigt.
Zwischen dem Rückenpolster 14 und der Platte 15 ist ein ausreichender Abstand vorgesehen.
[0030] Im folgenden wird die zweite Ausführungsform anhand der Fig. 5 - 8 erläutert. Darin
bezeichnen dieselben Bezugsziffern dieselben Bauelemente, so daß der grundsätzliche
Aufbau dieses Sitzmöbels nicht näher erläutert zu werden braucht.
[0031] Das Sitzmöbel nach Fig. 5 - 8 zeichnet sich durch eine zusätzliche, schwenkbare Stütze
aus, die an die obere, horizontale Kante der Rückenlehne 2 angelenkt ist. Außerdem
ist die Stützplatte 10 für den Lendenwirbelbereich vorgesehen, die vorstehend bereits
beschrieben wurde. Die Ausführungsform nach Fig. 5 - 8 entspricht bezüglich der Ausbildung
der Stützplatte 10 der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2. Statt dessen könnte diesbezüglich
aber auch die Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 vorgesehen sein.
[0032] Die schwenkbare Kopfstütze besteht aus einer Platte 21, deren untere Kante über ein
horizontal verlaufendes Gelenk 22 schwenkbar mit der oberen Kante der Rückenlehne
2 verbunden ist. Eine Gasdruckfeder 23 greift einerseits an der Rückenlehne 2 an,
und zwar an deren Rückseite, und andererseits an der Rückseite der Platte 21. Die
Gasdruckfeder ist bestrebt, die Platte 21 aus der Ausgangslage nach Fig. 5 in Richtung
des Pfeiles 24 in die Ruhelage nach Fig. 6 zu verschwenken, in der die hopfstütze
eine aufrechte Lage einnimmt.
[0033] Um die Bewegung der Sitzfläche 3 mit der Verschwenkung der Kopfstütze zu synchronisieren,
ist am oberen Ende an der Platte 21 ein Kabel 25 befestigt, das über am Gestell befestigte
Rollen 26 geführt ist und dessen anderes Ende 27 am unteren, rückseitigen Ende des
Gestells 3 befestigt ist.
[0034] Wird die Sitzfläche nach vorne verschoben, so wird dadurch eine entsprechende Länge
des Kabels freigegeben und die Kopfstütze in Richtung des Pfeiles 21 in die in Fig.
6 gezeigte Lage verschwenkt. Gleichzeitig verschwenkt sich die Stützplatte 10 in die
in Fig. 6 ebenfalls gezeigte, flachere Lage.
[0035] Die Rückenlehne 2 und die Platte 21 sind mit dem Polster 13 gepolstert, das einen
von der Unterseite her zugänglichen Schlitz hat, so daß das Polster von oben auf beide
Platten aufgeschoben werden kann. Im Bereich des Gelenks 22 hat das Polster an der
Rückseite eine Faltlinie. Eine Hülse 28 ist ander Rückseite des Polsters durch ein
dort vorgesehenes Loch geführt. Das obere Ende des Kabels 25 ist durch die Hülse 28
geführt, die somit das Polster dort schützt.
[0036] Abweichend von der Ausführungsform nach Fig. 1 - 4 ist das Federelement mit der Gasfeder
6 und der Stange 9 bei der Ausführungsform nach Fig. 5 - 8 waagerecht angeordnet,
um Platz zu sparen. In den Fig. 7 und 8 ist außerdem eine Führung 29 für die Verschiebung
der Sitzfläche 3 am Gestell 1 angedeutet.
[0037] Um die erwähnte Freigabe der verfügbaren Kabellänge bei der Verschiebung der Sitzfläche
3 nach vorne zu erreichen, wodurch die Kopfstütze nach oben verschwenkt werden kann,
muß die vorderste der am Gestell befestigten Rollen 26 sich in der Ausgangslage nach
Fig. 5 vor dem Kabelende 27 befinden, so daß zwischen diesem Kabelende und der vordersten
Rolle 26 das Kabel gewissermaßen doppelt geführt ist.
1. Sitzmöbel mit einem Gestell (1) mit einer Führung (29), die eine im wesentlichen
horizontale Verschiebung einer Sitzfläche (3) relativ zum Gestell (1) ermöglicht,
wobei am Gestell (1) und an der Sitzfläche (3) ein Federelement (6) angreift, das
die Sitzfläche (3) in eine Ausgangslage nach hinten vorspannt, ferner mit einer Rückenlehne
(2), wobei ein auf einer Stützplatte (10) der Rückenlehne (2) aufliegendes Rückenpolster
(13) bei einer Verschiebung der Sitzfläche (3) relativ zum Gestell (1) nach vorne
eine flachere Neigung bzw. bei einer Verschiebung der Sitzfläche (3) nach hinten eine
stärkere Neigung zur Horizontalen einnimmt und dabei ständig den Lendenwirbelbereich
einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person stützt, wobei ferner die Stützplatte (10)
mit ihrer unteren Kante an der Sitzfläche (3) angelenkt ist und mit ihrer oberen Kante
sich relativ zum Rückenlehnenteil des Gestells (1) verschiebt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rückenlehnenteil (2, 15) des Gestells (1) fest mit dem Gestell (1) verbunden
ist und daß die Stützplatte (10) nicht unterteilt ist und sich nur über im wesentlichen
den Lendenwirbelbereich erstreckt.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an der Vorderseite der Stützplatte (10) eine Polsterung (13) befindet.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Rückenpolster (13) sich einstückig nach oben über die Stützplatte (10) erstreckt
und Teil des gesamten Rückenpolsters (14) des Sitzmöbels ist.
4. Sitzmöbel mit einem Gestell (1) mit einer Führung, die eine im wesentlichen horizontale
Verschiebung einer Sitzfläche (3) relativ zum Gestell (1) ermöglicht, wobei am Gestell
(1) einerseits und an der Sitzfläche (3) andererseits ein Federelement (6) angreift,
das die Sitzfläche (3) in eine Ausgangslage nach hinten vorspannt, ferner mit einer
Rückenlehne (2), an deren oberen Ende eine Kopfstütze (21) angebracht ist, die zusammen
mit der Verschiebung der Sitzfläche (3) um eine horizontale Achse (22) verschwenkt
wird,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Kopfstütze (21) in der hinteren Ausgangslage der Sitzfläche (3) sich in einer
etwa waagrechten, nach hinten verschwenkten Lage befindet und über eine Wirkverbindung
(25) zwischen der Sitzfläche (3) und der Kopfstütze (21) bei der Verschiebung der
Sitzfläche (3) nach vorne in eine etwa senkrechte Lage verschwenkt wird.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Federelement (23) einerseits an der Rückenlehne (2) und andererseits an der
schwenkbaren Kopfstütze (21) angreift, das die Kopfstütze (21) in ihre aufrechte Lage
vorspannt.
6. Sitzmöbel nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kabel (25) mit einem Ende an der Sitzfläche (3) befestigt ist und von dort
über eine am Gestell befestigte Rolle (26) zu der schwenkbaren Kopfstütze (21) geführt
ist, wo es befestigt ist.
7. Sitzmöbel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das an der schwenkbaren Kopfstütze (21) befestigte Ende des Kabels (25) durch
eine Hülse (28) geführt ist, die in ein Loch in einer Polsterung (13) der schwenkbaren
Kopfstütze (21) eingesetzt ist.
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Polsterung (13) der Rückenlehne (2) und der schwenkbaren Kopfstütze (21)
eine von der Unterseite her zugängliche Einstecktasche ausgebildet ist derart, daß
die Polsterung (13) von oben auf Platten aufschiebbar ist, die die Rückenlehne (2)
und die schwenkbare Kopfstütze (21) ausbilden.
9. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
daß mit dem rückwärtigen Ende der Sitzfläche (3) eine Stütz platte (10) um eine horizontale
Achse (11) schwenkbar verbunden ist, deren obere Kante sich auf der Rückenlehne (2)
abstützt derart, daß bei der Verschiebung der Sitzfläche (3 nach vorne die Stützplatte
(10) eine stetig flacher werdende Neigung zur Horizontalen einnimmt, bzw. umgekehrt,
und dabei den Lendenwirbelbereich einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person ständig
stützt.
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützplatte (10) gepolstert
ist.