[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von Papierstoffen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel

verwendet,
in der
A1 und A2 der Rest einer quaternierten methylenaktiven Verbindung und
B ein Brückenglied sind.
[0002] Die Reste der methylenaktiven Verbindungen sind quaternierte heterocyclische Reste,
deren methylenaktive Gruppe CH
3- oder

ist. Sie entstammen vorwiegend der gegebenenfalls anellierten Pyridinium- oder Pyryliumreihe
oder von quaternierten Benzthiazolen, Benzimidazolen, Indoleninen, Chinoxalonen oder
Pyrimidonen.
[0004] Die Brückenglieder B stammen von aromatischen oder heterocyclischen Bisaldehyden,
vorwiegend der Benzolreihe, die noch übliche Substituenten, wie Chlor, Methyl, Methoxy
oder Äthoxy tragen können. Einzelne Reste B sind beispielsweise:
[0006] Zur Herstellung der Verbindungen der Formel I kann man Verbindungen der Formel A
1H
2 und A
2H
2, die gleich oder verschieden sein können, mit Bisaldehyden der Formel

in an sich bekannter Weise umsetzen.
[0007] Einzelheiten der Reaktionen können den Beispielen entnommen werden, in denen sich
Angaben über Teile und Prozente, sofern nicht anders vermerkt, auf das Gewicht beziehen.
[0008] Die Verbindungen der Formel I eignen sich insbesondere zum Färben von geleimten und
ungeleimten Papieren in der Masse, wobei die Affinitäten sowohl zu ligninhaltigen
(holzschliffhaltigen) als auch ligninfreien Papiermassen hoch sind. Die Farbstoffe
sind größtenteils substantiv, das Abwasser nach der Färbung ist farblos bis nahezu
farblos. Die erzielbaren Nuancen liegen zwischen Gelb und Blau.
[0009] Von besonderer Bedeutung sind Verbindungen der Formel I, bei denen A
I und/oder A
2 aus der Chinolinium-, y-Picolinium-, Indolinium-, Benzthiazolium- und Chinoxaloniumreihe
stammen und die Reste B den Formeln

oder

entsprechen, wobei
B1 einen Alkylen- oder Aralkylenrest bedeutet und
R die angegebene Bedeutung hat.
[0010] Bevorzugte Reste B
1 sind z. B.

[0011] Verbindungen der Formel 1 sind schon aus der US-A-2 465 412 für photographische Zwecke
und aus der DE-A-2 047 431 zum Färben von Acrylnitrilpolymerisaten bekannt. Es war
überraschend und nicht vorherzusehen, daß sich die Verbindungen der Formel sehr gut
zum Färben von Papierstoffen eignen und daß man sowohl mit ligninhaltigen als auch
ligninfreien Papiermassen sehr gute Baderschöpfung erzielt.
Beispiel 1
[0012]

[0013] 14,7 Teile Diphenylpiperazindialdehyd und 22 Teile 1,4-Dimethylpyridinium-methylsulfat
werden in 100 Teilen Äthylenglycolmonomethyläther in Gegenwart von zwei Teilen Piperidin
zwei Stunden unter Rückfluß gekocht. Man saugt nach dem Abkühlen ab und wäscht mit
Methanol.
[0014] Ausbeute: 12 Teile.
[0015] Der Farbstoff färbt Papier in der Masse orange. Hervorzuheben ist die Farbstärke,
die Brillanz und die sehr geringe Abwasserfärbung bei gebleichten Stoffen.
[0016] Farbstoffe mit ähnlich guten Eigenschaften werden mit den folgenden methylenaktiven
Komponenten erhalten. Der Farbton bezieht sich wieder auf gebleichte Stoffe.

Beispiel 2
[0017]

7,5 Teile des Aldehyds der Formel

und 3,5 Teile 1,3,3-Trimethyl-2-methylenindolenin werden in 50 Teilen 30prozentiger
Essigsäure eine Stunde auf 100° C erwärmt. Man verdünnt mit Wasser und fällt mit Natriumchloridlösung.
Ausbeute: 12 Teile.
[0018] Holzhaltige und gebleichte Stoffe werden rot angefärbt. Die Abwasseranfärbung ist
gering.
[0019] Der obige Aldehyd wird folgendermaßen hergestellt: 96 Teile N-Äthyl-N-ß-dimethylaminoäthylanilin
werden in 150 Teilen Aceton gelöst, dazu tropft man 44 Teile p-Xylylendichlorid, gelöst
in Aceton. Nach achtstündigem Rückflußkochen wird in der Kälte abgesaugt und getrocknet.
[0020] Ausbeute: 123Teile, Fp.220-222°C.
[0021] 56 Teile des so erhaltenen verdoppelten Anilinderivates werden in 100 Teilen Dimethylformamid
gelöst. Man tropft dann 31 Teile Phosphoroxichlorid so zu, daß eine Temperatur von
70°C nicht überschritten wird. Die Umsetzung wird durch Erhitzen auf 90°C zu Ende
gebracht. Durch Eingießen in Wasser wird aufgearbeitet. Der kationische Bisaldehyd
wird mit Natrium-Zinkchlorid-Lösung gefällt.
[0022] Ausbeute: 46 Teile, Fp.158 -160° C.
[0023] Durch Verwendung der folgenden heterocyciischen Methylenbasen erhält man ebenfalls
gute Papierfarbstoffe:

[0024] Die Quaternierung von N-Äthyl-N-ß-dimethylaminoäthylanilin wurde auch mit folgenden
Bishalogenverbindungen durchgeführt:

CI-CH
2-CH=CH-CH
2-CI Br-CH
2CH
2-Br Br-CH
2CH
2CH
2-Br Br-CH
2CH
2CH
2CH
2-Br Br―CH
2CH
2CH
2CH
2CH
2―Br und

[0025] Die aus diesen Zwischenprodukten hergestellten Farbstoffe verhalten sich ähnlich
wie die bereits beschriebenen.
Beispiel 3
[0027]

5,2 Teile 4,4'-Diphenyldialdehyd und 13,8 Teile 2,3-Dimethylbenzthiazoliummethylsulfat
werden in 50 Teilen Äthanol unter Zusatz von einem ml Piperidin zwei Stunden bei 80°
C gehalten. Man kühlt ab und saugt ab.
[0028] Ausbeute: 9 Teile.
[0029] Holzhaltige und gebleichte Stoffe werden leuchtend goldgelb gefärbt. Im Abwasser
verbleiben nur vier bzw. zwei Prozent des verwendeten Farbstoffs. Der Farbstoff ist
sehr farbstark.
[0030] Ebenso wurden mit den folgenden Komponenten die entsprechenden Farbstoffe erhalten:

Beispiel 4
[0031]

10,9 Teile 1,4-Dimethylpyridinium-methylsulfat und 11,2 Teile des Aldehyds der Formel

werden in 100 Teilen Alkohol in Gegenwart von 0,5 Teilen Piperidin zwe
; Stunden gekocht. Man verdünnt mit Wasser und fällt den Farbstoff durch Zinkchloridzugabe.
[0032] Ausbeute: 19 Teile.
[0033] Holzhaltige Papiere werden bei gutem Abwasserverhalten rotstichig gelb angefärbt.
Beispiel 5
[0035]

20 Teile des Aldehyds der Formel

und 31 Teile 1,4-Dimethylpyridiniummethylsulfat werden in 50 Teilen Methylglycol unter
Piperidinkatalyse zwei Stunden bei 120° C gerührt. Man verdünnt mit Alkohol und saugt
ab.
[0036] Ausbeute: 28 Teile.
[0037] Holzartige und ligninfreie Stoffe werden bei guter Baderschöpfung orange gefärbt.