(19)
(11) EP 0 021 157 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.09.1982  Patentblatt  1982/37

(21) Anmeldenummer: 80103105.5

(22) Anmeldetag:  04.06.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G03D 13/00, G03G 15/08, B65H 27/00

(54)

Entwicklungseinrichtung für Bildaufzeichnungsmaterialien

Devive for developing image carrying materials

Dispositif pour développer des matériaux portant des images


(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT NL

(30) Priorität: 08.06.1979 DE 2923260

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.01.1981  Patentblatt  1981/01

(71) Anmelder: DR.-ING. RUDOLF HELL GmbH
D-24149 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Peters, Hans-Werner
    D-2301 Raisdorf (DE)
  • Weiss, Klaus
    D-2309 Kirchbarkau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Entwicklungseinrichtung für Bildaufzeichnungsmaterial mittels Wärme, bestehend aus einer mit Textilmaterial, vorzugsweise Filz, überzogenen Walze, die gegen eine im Radius angepaßte und die Walze teilweise umfassende feststehende beheizte Mulde läuft.

    [0002] In Bildübertragungsgeräten, insbesondere bei solchen mit nachfolgender Entwicklung des aufgezeichneten Bildes, ergibt sich häufig die Aufgabe, das Aufzeichnungsmaterial durch Heizmulden, Führungen, Glätteinrichtungen usw. zu transportieren. Das Aufzeichnungsmaterial ist in der Regel ein Papierträger mit einer besonders präparierten Beschichtung für die eigentliche Aufzeichnung. Ein typischer Anwendungsfall ist der Transport eines belichteten Dry-Silver-Materials durch eine geheizte Mulde zum Zwecke der Bildentwicklung.

    [0003] Herkömmliche Geräte lassen dazu eine Walze, die mit Textil, Filz oder Kunststoffen bezogen ist (3M) oder elektrostatisch beflort ist (Harris), mit einem gewissen Anpreßdruck in einer im Radius angepaßten und die Walze zum Teil umfassenden beheizten Mulde laufen. Zur Entwicklung läuft das Dry-Silver-Papier zwischen Walze und Mulde hindurch, und zwar mit der Schichtseite gegen die Mulde. Der Transport kommt dadurch zustande, daß der Reibungsbeiwert Walze gegen Papier etwas höher ist als der Reibungsbeiwert Schicht gegen Metallmulde. Die Praxis zeigt jedoch, daß es in solchen Anordnungen oft dadurch zu Störungen kommt, daß die Reibungsbeiwerte gleich groß werden oder sich sogar umkehren. Das geschieht einerseits dadurch, daß die kalte Schichtseite ein wenig zum »Kleben« neigt, sobald sie in die heiße Mulde einläuft, andererseits dadurch, daß sich auf der z. B. mit Filz bezogenen Walze die Fasern der Oberfläche - unterstützt durch den Lauf auf der geheizten Fläche der Mulde während der langen Pausen zwischen zwei Entwicklungen - nach und nach entgegen der Laufrichtung umlegen, wodurch der Reibungsbeiwert naturgemäß kleiner wird. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den letztgenannten Störeffekt zu vermeiden und eine Entwicklungsanlage der beschriebenen Art dadurch betriebssicher zu machen.

    [0004] Die Erfindung erreicht dies mit den im Anspruch 1 genannten Mitteln. Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist im Anspruch 2 angegeben.

    [0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Fig:1 und 2 beschrieben.

    Es zeigt



    [0006] Fig. 1 eine schematische Anordnung von Walze und Mulde,

    [0007] Fig. 2 ein Prinzip der Herstellung der Walze. Das im Bildübertragungsgerät belichtete Aufzeichnungsmaterial (1) wird zum Zwecke der Entwicklung des Bildes mittels Wärme durch nicht dargestellte Transportwalzen in Laufrichtung (2) zwischen eine mit einem Textilbezug, vorzugsweise Filz, bezogene Walze (3) und eine beheizte Mulde (4) geführt. Die Walze hat dabei die Drehrichtung (A) und transportiert das Aufzeichnungsmaterial durch Friktion. Die Schichtseite (5) ist dabei der beheizten Mulde (4) zugewandt, das Trägermaterial (6) de- Filzwalze (3). Sicherer Transport ist nur möglich, wenn der Reibungsbeiwert zwischen der Walze (3) und der Trägerseite des Aufzeichnungsmaterials (1) größer ist als der Reibungsbeiwert zwischen der Schichtseite (5) und der Mulde (4). Durchweg liegen aber die beiden erwähnten Reibungsbeiwerte recht nahe beieinander, so daß schon geringe Veränderungen der Reibungsbeiwerte im Betrieb dazu führen können, daß der Transport stockt. Das geschieht z. B. dadurch, daß die Schichtseite (5) ein wenig zum Kleben neigt, wenn sie in die beheizte Mulde (4) einläuft, vornehmlich aber dadurch, daß sich die Fasern (8) an der Oberfläche des Walzenbezuges gegen die Laufrichtung (A) umlegen. In Fig. 1 stehen die Fasern noch in Laufrichtung A. Nach der Entwicklung eines Blattes wird deshalb erfindungsgemäß in der relativ langen Pause bis zum nächsten Entwicklungsgang die Drehrichtung der Walze nach B umgesteuert. Während dieser längeren Zeit - die Relation liegt etwa bei 1 : 10, legen sich die Oberflächenfasern 8 der Walze 3 gegen die Laufrichtung B um. Diese Richtung ist durch die lange Zeit bevorzugt und somit haben beim nachfolgenden Entwicklungsvorgang die Oberflächenfasern 8 eine Richtung, die den Reibungsbeiwert zwischen Walze 3 und Trägerseite 6 beträchtlich erhöht. Sicherer Transport des Blattes ist damit gewährleistet.

    [0008] Eine vorteilhafte Art der Endbearbeitung der Filzoberfläche bei der Herstellung der Walze 3 ist in Fig. 2 gezeigt. Die Bearbeitung erfolgt mittels einer Schleifscheibe7, mit der in der Fig.2 2 angegebenen Drehrichtung, wobei die Drehzahl der Schleifscheibe 7 sehr viel größer ist als die Drehzahl der zu bearbeitenden Walze 3. Durch diese Maßnahme entsteht schon bei der Herstellung der Walze 3 eine Vorzugsrichtung der Oberflächenfasern 8, die bei entsprechendem Einbau der Walze 3 ins Gerät für eine Erhöhung des Reibungsbeiwertes zwischen Walze 3 und Trägerseite 6 des Aufzeichnungsmaterials 1 sorgt. Der oben beschriebene Umsteuerprozeß erhält diesen Zustand. Beide Maßnahmen machen die erfindungsgemäße Entwicklungseinrichtung sicher gegen Betriebsstörungen der beschriebenen Art.


    Ansprüche

    1. Entwicklungseinrichtung für Bildaufzeichnungsmaterialien mittels Wärme, bestehend aus einer mit Textilmaterial, vorzugsweise Filz, überzogenen Walze, die gegen eine im Radius angepaßte und die Walze teilweise umfassende feststehende beheizte Mulde (4) läuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (3) in den relativ langen Pausen, in denen keine Entwicklung von Aufzeichnungsmaterial (5, 6) stattfindet, in die Drehrichtung (B) entgegen der Transportrichtung des Aufzeichnungsmaterials umsteuerbar ist, so daß sich die Fasern (8) an der Oberfläche des Walzenbezuges entsprechend dieser Pausen-Drehrichtung (B) umlegen, und dann bei der nächsten Entwicklung noch in Transportrichtung (A) des Aufzeichnungsmaterials stehen.
     
    2. Walze für die Entwicklungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (8) des Textilmaterials eine Vorzugsrichtung in Transportrichtung des Aufzeichnungsmaterials aufweisen.
     
    3. Verfahren zur Herstellung der Walze nach Anspruch 2 durch Schleifen der Oberfläche des Walzenbezuges, dadurch gekennzeichnet, daß sich durch gegensinnige Drehrichtung der zu bearbeitenden Walzenoberfläche und einer Schleifscheibe (7) sowie durch eine hohe - Schleifscheibendrehzahl (ni) bei relativ kleiner Drehzahl (n2) der zu bearbeitenden Walzenoberfläche eine Vorzugsrichtung der Oberflächenfasern (8) ergibt.
     


    Claims

    1. Developing system for photographic materials, by means of heat, comprising a roller covered by textile material consisting of felt for preference, which runs against a heated stationary through (4) which radially matches and partially enflanks the roller, characterised in that the roller (3) is reversible into the direction of rotation (B) contrary to the conveying direction of the recording material during the comparatively long pauses in which no development of recording material (5, 6) occurs, so that the fibres (8) lie around the surface of the roller covering in accordance with this pausal direction of rotation (B) and then still lie in the conveying direction (A) of the recording material during the next developing operation.
     
    2. Roller for the developing system according to claim 1, characterised in that the fibres (8) of the textile material have a preferential direction in the conveying direction of the recording material.
     
    3. Method for the production of the roller according to claim 2 by grinding the surface of the roller covering, characterised in that a preferential direction of the surface fibres (8) results from contradirectional directions of rotation of the roller surface which is to be processed and of a grinding wheel (7) as well as by a high grinding wheel R.P.M. (N index 1) at relatively low R.P.M. (N. index 2) of the roller surface which is to be processed.
     


    Revendications

    1. Installation de développement pour des matériaux d'inscription d'images à l'aide de la chaleur, composée d'un cylindere revêtu d'un matériau textile de préférence du feutre, qui tourne par rapport à une auge (4) chauffée, fixé, dont le rayon est adapté et qui entoure partiellement le cylindre, caractérisée en ce que le cylindre (3) peut être commute pour tourner dans le sens de rotation (b) oppose au sens de transport du matériau d'inscription au cours des pauses relativement longues pendant lesquelles il n'y a pas d'opération de développement du matériau d'inscription (5, 6), de facon que les fibres (8) de la surface du revêtement du cylindre soient rabattues suivant ce sens de rotation (b) correspondant aux pauses, et se trouvent encore dans la direction de transport (a) du matériau d'inscription lors du développement suivant.
     
    2. Cylindre pour l'installation de développement suivant la revendication 1, caractérisé en ce que les fibres (8) du matériau textile présentent une direction préférentielle correspondant à la direction de transport du matériau d'inscription.
     
    3. Procédé pour la fabrication d'un cylindre selon la revendication 2, par meulage de la surface supérieure du revêtement du cylindre, caractérisé en ce que par le sens de rotation oppose de la surface supérieure du cylindre à usiner et un disque de meulage (7) ainsi que par une vitesse de rotation de meulage élevée (ni) pour une vitesse de rotation rélativement faible (n2) de la surface supérieure du cylindre à usiner, on obtienne une direction préférentielle des fibres de la surface supérieure (8).
     




    Zeichnung