[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorreinigungseinrichtung in
Druckausgleichleitungen von Schachtöfen, insbesondere in
Druckausgleichleitungen von mit hohem Gegendruck an der Gicht arbeitenden Hochöfen,
deren Materialbunker über diese Druckausgleichleitungen , Schalldämpfer und dergleichen
entlastet werden.
[0002] Diese Materialbunker werden nach dem Einfüllen des Materials auf Ofendruck gebracht,um
die Beschickung des Schachtofens bei laufendem Betrieb zu ermöglichen. Nach dem Entleeren
der Bunker werden diese über eine Leitung in die Atmosphäre entlastet, um ein erneutes
Nachfüllen des Materials zu erlauben. Wegen dem bei der Entlastung der Bunker entstehenden
Geräusch muss diese Leitung verhältnismässig hoch geführt werden und muss ausserdem
am Ende mit einem Schalldämpfer und/oder einem Filter versehen sein. Die Materialbunker
sind deshalb auch mit Klappen versehen, welche periodisch und abwechselnd geöffnet
und geschlossen werden.
[0003] Beim Öffnen des Ablassventils entsteht nun bei mit hohem Gegendruck arbeitenden Hochöfen
ein Druckabfall von bis zu drei bar und darüber, einhergehend mit einer entsprechenden
Abkühlung der in die Druckausgleichleitungen entweichenden, staubhaltigen Gase. Diese
starke Abkühlung hat im Bereich der nachgeschalteten Schalldämpfer und/oder Filter
zwei einander implizierende Nachteile im Gefolge. Einerseits kommt es zu Kondenswasserbildung
in diesen Elementen und unter Umständen zu ihrem Einfrieren und Verstopfen, andererseits
entsteht, wenn kein Einfrieren stattfindet, durch das gleichzeitige Vorhandensein
von Kondenswasser und im Gas enthaltenen Staubpartikeln eine Schmutzkruste, welche
ebenfalls zum Verstopfen von Schalldämpfer und Filter führt und jedenfalls eine periodische
und recht mühselige Reinigung oder einen Austausch dieser Teile notwendig macht.
[0004] Zur Vermeidung dieser Nachteile des Standes der Technik ist es deshalb Aufgabe der
Erfindung, eine Vorreinigungseinrichtung vorzuschlagen, durch welche das Einfrieren
und das Verkrusten der Schalldämpfer und Filter weitgehend verhindert und die Wartung
derselben entsprechend vereinfacht und verbilligt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorreinigungseinrichtung mit den im Kennzeichen des
Hauptanspruchs angeführten Merkmalen gelöst.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Kennzeichen der Unteransprüche hervor.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen, in denen gleiche Teile
mit den gleichen Referenzzahlen versehen sind, dargestellt und werden im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen :
Figur 1, eine schematische Gesamtansicht einer Druckausgleichleitung mit integrierter
Vorreinigungseinrichtung ;
Figur 2a und 2b,die erfindungsgemässe Vorreinigungseinrichtung mit ausgebautem bzw.
eingebautem Lochscheibensatz ;
Figur 3,einen Längsschnitt in vergrössertem Masstab, durch die Vorreinigungseinrichtung
nach Figur 2b ;
Figur 4,einen Längsschnitt durch einen Lochscheibensatz ;
Figur 5a,einen Längsschnitt durch ein Reinigungselement ( Lochscheibe ) der Vorreinigungseinrichtung
;
Figur 5b, eine Ansicht des Elementes nach Figur 3a ;
Figur 6, ein Ausschnitt eines beheizten Reinigungselementes ;
Figur 7, ein Schnitt entlang der Ebene VII in Figur 6.
[0008] Die Gesamtansicht gemäss Figur 1 zeigt eine Druckausgleichleitung 6, welche einen
Materialbunker 7 über einen oberhalb einer sogenannten Bleederbühne 9 befindlichen
Schalldämpfer 11 mit der Atmosphäre verbindet. Erfindungsgemäss ist in dieser Druckausgleichleitung
6 eine Vorreinigungseinrichtung 8 unmittelbar hinter einem Ablassventil 10 angebracht
und zwar in einem schief aufsteigenden Teil der Leitung 6.
[0009] Einzelheiten dieser Vorreinigungseinrichtung 8 ergeben sich aus den Figuren 2a, 2b
und 3. Die Einrichtung 8 besteht im wesentlichen aus einem Satz Reinigungselementen
welche senkrecht in der Leitung 6 montiert sind und auf welche die in Richtung 12
strömenden, staubbeladenen Gase aufprallen. Wie insbesondere aus den Figuren 2a und
2b ersichtlich ist, werden die Reinigungselemente als ganzer Satz 16 bei demontiertem
Montagedeckel 14 eingebaut bzw. ausgebaut. Beim Aufprallen der Gase auf die Reinigungselemente
werden die Staubpartikel , wie weiter noch näher erläutert wird, ausgeschieden und
fallen in einen Auffangbehälter 18, welcher periodisch entleert werden kann.
[0010] Damit die ausgeschiedenen Teilchen in den Behälter 18 fallen können, darf die Vorreinigungseinrichtung
nicht in einem vertikalen Teil der Leitung 6 eingebaut sein, sondern in einem schiefen,
vorzugsweise in einem Winkel ol von 30 - 40 gegenüber der Horizontalen geneigten Abschnitt
der Leitung 6.
[0011] Figur 3 zeigt den inneren Aufbau der Vorreinigungseinrichtung 8 in vergrössertem
Masstab. Die wirksamen Komponenten des Reinigungssystems sind mehrere gleiche Scheiben
20, vorzugsweise drei Stück 20', 20" , 20''', welche in axialer Richtung mit einer
Vielzahl von Durchgangsbohrungen 22 ( Figur 5a und 5b ) versehen sind. Diese Bohrungen
sind in Figur 5b einfachheitshalber nur zum Teil dargestellt und verteilen sich in
Wirklichkeit über die gesamte Oberfläche jeder Scheibe 20, im folgenden als Lochscheiben
bezeichnet. Aus Figur 3 geht ebenfalls die Montage der Lochscheiben 20 zwischen den
beidseitigen Anschlussrohren 24 und 26 hervor. Die Lochscheiben sind untereinander
und mit einem teilweise sattelförmigen Aufhängungsrohrstutzen 28 ( siehe auch Figur
4 ) mittels Verschraubungen 30 und Distanzstücken 32 zu einem Lochscheibensatz 16
zusammengebaut. Letzterer ist mittels Verschraubungen 34 und 36 an den Anschlussrohren
24 und 26 befestigt. Nach dem Entfernen des Montagedeckels 14 geschieht die Demontage
des Lochscheibensatzes 16 ( inklusiv
Sattelrohrstutzen 28 ) dadurch, dass die Muttern 40 gelöst und die Muttern 42 zunächst
angezogen werden ; hierdurch verschiebt sich der Aufhängungssattelrohrstutzen 28 in
axialer Richtung und die letzte Lochscheibe 20', in Gasströmungsrichtung gesehen,
wird von der Passung 44 am Anschlussrohr 24 freigegeben. Hierauf wird die Verschraubung
34 entfernt und der ganze Scheibensatz 16 kann, wie in Figur 2a angedeutet, schräg
nach oben herausgezogen werden. Aus Gründen der Zugänglichkeit sind nur im Bereich
des Montagedeckels 14 Verschraubungen 34 und 36 vorgesehen, während mehrere, vorzugsweise
vier Verschraubungen 30 gleichmässig über den Umfang der Lochscheiben 20 verteilt
sind und diese durch an den Scheiben vorgesehene Aufhängeohren 38 ( Figur 5a, 5b )
zusammenhalten.
[0012] Aus Vorstehendem ergibt sich, dass die Montage und die Demontage des Lochscheibensatzes
16 leicht und schnell durchzuführen ist, sodass das Auswechseln eines Scheibensatzes
16 oder ein Ausbau zwecks Reinigung oder Reparatur desselben ohne grossen Aufwand
an Zeit und Arbeit möglich ist.
[0013] Damit der Lochscheibensatz 16 eine ausreichende Starrheit aufweist, ist eine Scheibe
20,vorzugsweise die erste 20"', in Gasströmungsrichtung mit einem rohrförmigen Stutzen
48, welcher an den Aufhängungsrohrstutzen 28 anschliesst, versehen. Damit die ausgeschiedenen
Partikel trotzdem herausfallen können, sind dieser Stutzen 48 und der Rand des Anschlussrohrs
mit Löchern 52 bzw. 54 versehen.
[0014] Der angestrebte Effekt einer Vorreinigung der Gase zwecks Entlastung von nachgeschalteten
Schalldämpfern und Filtern wird aufgrund des beschriebenen Aufbaus der Vorrichtung
im wesentlichen dadurch erzielt, dass die im Gase enthaltenen Staubpartikel auf die
Lochzwischenwände der Lochscheiben 20 aufprallen und durch ihren Verlust an kinetischer
Energie aus dem Gasstrom ausgeschieden werden ( Pfeile 46 in Figur 2b ). Damit ein
möglichst grosser Teil der Staubpartikel hierbei erfasst wird, können die Löcher in
den hintereinanderliegenden Lochscheiben 2
0 gegeneinander versetzt angeordnet sein, sodass jeweils einem Loch eine Lochzwischenwand
gegenüberliegt. Durch eine solche Anordnung der Scheiben, bzw. ihrer Löcher, wird
auch die Turbulenz des Gasstromes erhöht, womit wiederum ein Herausfallen von Staubpartikeln
aus dem Gasstrom gefördert wird.
[0015] Ein zusätzlicher Effekt besteht darin, dass beim Entspannen der Gase durch die Lochscheiben
20, Kondenswasser ausscheidet, welches gegebenenfalls einen Wascheffekt bewirken kann.
[0016] Damit der Staub jedoch ausscheiden kann und nicht an den Lochscheiben 20 und sonstigen
Teilen anklebt oder ankrustet, muss er trocken ausgeschieden werden. Zu diesem Zweck
werden die einzelnen Lochscheiben 20 geheizt.
[0017] Wie aus den Figuren 6 und 7 hervorgeht, sind über den Umfang jeder Lochscheibe 20
mehrere Heizpatronen 54 radial in einen vollen Bereich , das heisst, in welchem zu
diesem Zweck keine Durchgangsbohrungen 22 vorgesehen sind, eingeführt. Die elektrische
Stromversorgung dieser Heizpatronen 54 erfolgt über elektrische Kabel welche in einer
äusseren Ringnut 56 der Scheiben 20 eingebettet sind. Die Steuerung der Heizpatronen
erfolgt durch ein Thermoelement 58 welches dafür sorgt, dass die Temperatur der Scheiben
nicht unter einen bestimmten Grenzwert fällt. Mit 60 ist eine Sammelhitze für sämtliche
Kabeln für die Heizpatronen 54 und das Thermoelement 58 angedeutet.
[0018] Schliesslich sei noch erwähnt, dass es möglich ist, die erfindungsgemässe Vorrichtung
8 mit dem Schalldämpfer 11 zu kombinieren.
1. Vorreinigungseinrichtung in Druckausgleichleitungen von Schachtöfen, insbesondere
in Druckausgleichleitungen von mit hohem Gegendruck an der Gicht arbeitenden Hochöfen,
deren Materialbunker über diese Druckausgleichleitungen in Staubfilter, Schalldämpfer
und dergleichen entlastet werden, gekennzeichnet durch eine Anzahl von quer zur Leitungsachse
angeordneten, im Gasstrom liegenden elektrisch geheizten Scheiben ( 20 ), welche mit
einer Vielzahl von axialen Durchgangsbohrungen ( 22 ) versehen sind, und durch eine
im Bereich dieser Lochscheiben ( 20 ) an die Druckausgleichleitung angeschlossene,
im wesentlichen senkrechte Entsorgungsleitung ( 18 ) durch welche die im Lochscheibenbereich
abgeschiedenen Staubpartikel, sowie ebenfalls das dort anfallende Kondenswasser abgeführt
werden.
2. Vorreinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher
( 22 ) in den hintereinanderliegenden Lochscheiben ( 20 ) gegeneinander versetzt angeordnet
sind.
3. Vorreinigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede
Lochscheibe ( 22 ) mit einer Anzahl Heizpatronen ( 54 ) ausgerüstet ist, und dass
die Temperatur jeder Lochscheibe ( 22 ) mittels eines Thermoelementes ( 58 ) über
einem bestimmten minimalen Wert gehalten wird.
4. Vorreinigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Distanzstücke
( 32 ) , durch welche die Lochscheiben ( 20 ) in einem bestimmten axialen Abstand
voneinander gehalten werden.
5. Vorreinigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
einen sattelförmig ausgebildeten Aufhängungsrohrstutzen ( 28 ).
6. Vorreinigungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochscheiben
( 20 ) mit den Distanzstücken ( 32 ) und dem Aufhängungsrohrstutzen ( 28 ) zu einer
mechanischen Einheit ( 16 ) verschraubt sind.
7. Vorreinigungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische
Einheit ( 16 ) mittels Verschraubungen ( 34, .36 ) am Anschlussrohrstutzen ( 24, 26
) befestigt ist.
8. Vorreinigungseinrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der mechanischen Einheit ( 16 ) ein Montagedeckel ( 14 ) vorgesehen
ist, durch welchen die mechanische Einheit ( 16 ) als Ganzes montiert und demontiert
werden kann.