[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrreinigungsmaschine für den Antrieb von Reinigungsspiralen
unterschiedlicher Durchmesser, mit einem Gehäuse, einer motorisch angetriebenen Hohlwelle
mit einem Innendurchmesser für die Hindurchführung der Reinigungsspirale, mit einer
Rotationskupplung für die Mitnahme der Reinigungsspirale, bestehend aus einem Satz
Kupplungsbacken, die von der Hohlwelle antreibbar und in die Projektion des Innendurchmessers
gegen die Reinigungsspirale bewegbar sind, mit einem für die Aufnahme des nicht im
Einsatz befindlichen Endes der Reinigungsspirale dienenden Behälter, der über eine
Anschlußkupplung mit der Rotationskupplung fluchtend an das Gehäuse ansetzbar ist,
sowie mit einer in die Rotationskupplung von außen einführbaren, Durchmesserunterschiede
überbrückenden drehbaren Spannzange.
[0002] Derartige Rohrreinigungsmaschinen dienen zur Reinigung aller möglichen Abwasserrohre
und -kanäle, die häufig eine beträchtliche Länge aufweisen und mit einer Vielzahl
von Krümmern, Winkelstücken etc. versehen sind. Dabei kommt es vor, daß der Ort des
Zugangs zur Rohrleitung eine beträchtliche Entfernung von der Verstopfungsstelle hat.
Die Reinigungsspiralen, die keine "echten" Spiralen im mathematischen Sinne, sondern
im Prinzip Schraubenfedern sind, werden daher in endlichen Teillängen gefertigt und
sind durch spezielle Kupplungen verlängerbar. Die Rohrreinigungsmaschinen zum Antrieb
dieser Reinigungsspiralen sind meist in Form von Koffern oder kleinen Wagen ausgebildet,
aus denen das nicht im Einsatz befindliche Ende der Reinigungsspirale hinten heraustritt.
Früher ließ man dieses Ende frei auf dem Boden rotieren, wobei es sich häufig in einem
Kreis bewegte und zu schlagen begann. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Drehzahlen
bis zu 600 U/min betragen, um beispielsweise Kettenschleudern und Fräser zum Einsatz
bringen zu können. Durch das Abwälzen und Schlagen des freien Endes der Reinigungsspirale
haben sich Unfälle ereignet, so daß mittlerweile Sicherheitsvorschriften bestehen,
die die Unterbringung der Reinigungsspirale in einem Behälter vorschreiben.
[0003] Es ist beispielsweise bekannt, als Behälter sogenannte Adaptermagazine zu verwenden,
die als drehbare Trommeln ausgefUhrt sind und mit der Rotationskupplung fluchtend
an das Maschinengehäuse angesetzt werden. Die Reinigungsspirale wird beim Betrieb
in die Trommel hineingeschoben (oder herausgezogen) und wickelt, sich in der Trommel
schraubenlinienförmig auf, bei entsprechender Länge sogar in mehreren Lagen. Dieser
Aufwickelvorgang verläuft selbst dann nicht immer einwandfrei, wenn die Reinigungsspirale
ihre ursprüngliche geometrisch exakte Form besitzt. Es kommt gelegentlich zu größeren
oder kleineren Schlingen oder schief stehenden Windungen in der Trommel, so daß eine
erhebliche Unwucht die Folge ist. Da die Trommel notwendigerweise mit der Spiralendrehzahl
rotiert, fängt die gesamte Vorrichtung an zu rütteln.
[0004] Hinzu kommt, daß bei einer ganz oder teilweise gefüllten Trommel ein erhebliches
Trägheitsmoment gebildet wird, so daß die Trommel beim Ublichen absatzweisen Betrieb
der Maschine abgebremst werden muß. Ansonsten würde nämlich die Spirale auch nach
dem Auskuppeln zunächst mit der Trommeldrehzahl weiter rotieren, bis die Energie der
rotierenden Masse aufgebraucht ist. Dies kann bei einer hartnäckigen Verstopfung zu
einer Zerstörung der Spirale oder des auf die Spirale aufgesetzten Reinigungswerkzeugs
fUhren. In der Regel sind daher die bekannten Trommeln mit einer Bremse, meist einer
Konusbremse, ausgestattet, deren Betätigung über einen im Maschinengehäuse vorhandenen
Mechanismus, meist den in entgegengesetzter Richtung betätigten Kupplungshebel, erfolgt.
[0005] Die heute gebräuchlichsten Nenndurchmesser der Reinigungsspiralen betragen 8, 10,
16 und 22 mm. Man benötigt derart unterschiedliche Spiralendurchmesser, um den verschiedenen
Reinigungsanforderungen gerecht zu werden, die hauptsächlich durch die Dimensionierung
und den Verlauf der Rohrleitung vorgegeben sind. Wegen des großen Volumens von in
Trommeln aufgewickelten Reinigungsspiralen großen Durchmessers ist es aus praktischen
GrUnden nicht möglich,beispielsweise fUr alle vier Nenndurchmesser eine einzige Trommel
vorzusehen , deren Volumen dann natUrlich der Reinigungsspirale mit der größten Länge
und dem größten Durchmesser entsprechen müßte. Man verfährt daher in der Regel so,
daß man Trommeln unterschiedlichen Durchmessers verwendet.
[0006] Reinigungsspiralen mit den oben genannten, zwischen 8 und 22 mm liegenden Nenndurchmessern,
können im allgemeinen ohne besondere Maßnahmen nicht durch die gleiche Rotationskupplung
angetrieben werden, da die bekannte Geometrie der Kupplungsbacken ein derartiges Feld
nicht überbrückt. Man kann aber ohne weiteres mit der gleichen Rotationskupplung 16-mm-
und 22-mm-Spiralen antreiben. Desgleichen ist es wiederum möglich, mit einer anders
dimensionierten Rotationskupplung 8-mm- und 10-mm-Spiralen anzutreiben.
[0007] Der maßgebende Wert einer Rohrreinigungsmaschine ist der Innendurchmesser der Hohlwelle,
der geringfügig größer sein muß als der Außendurchmesser (Nenndurchmesser) der größten
zum Einsatz kommenden Reinigungsspirale. Um eine Maschine für 16-mm-Spiralen auch
für 8-mm- und 10-mm-Spiralen verwenden zu können, ist es bekannt, einer solchen Maschine
zwei Trommeln beizugeben, die mit sogenannten Spannzangen ausgestattet sind. Bei den
Spannzangen handelt es sichum dreifach geschlitzte Rohre, die fest mit der Trommel
und deren Bremskonus verbunden sind. Der Außendurchmesser entspricht dabei der 16-mm-Spirale,
während der Innendurchmesser einerseits der 8-mm-Spirale und andererseits der 10-mm-Spirale
entspricht. Es werden also in jedem Falle zwei Spannzangen und zwei Trommeln benötigt,
die zudem noch mit den oben angegebenen Unzulänglichkeiten behaftet sind. Für die
16-mm-Spirale wird der bekannten Maschine ein sogenannter FUhrungsschlauch beigegeben.
Diese Lösung bedingt ein umfangreiches Zubehör, welches laufend mit der Maschine mitgeführt
werden muß.
[0008] Es ist weiterhin bekannt, eine Spannzange, die gleichzeitig für 8-mm- und 10-mm-Spiralen
verwendbar ist, insoweit fest mit einem Führungsschlauch zu verbinden, daß die Spannzange
gegenüber dem Führungsschlauch zwar drehbar, nicht aber ohne weiteres ausbaubar ist.
Außerdem gestattet der Führungsschlauch nur die Aufnahme von Spiralen mit maximal
10 mm Nenndurchmesser, so daß für größere Spiralendurchmesser ein weiterer FUhrungsschlauch
- ohne Spannzange - vorhanden sein muß. Die beiden Führungsschläuche haben zusammen
einen Platzbedarf, der den der Maschine beträchtlich Ubersteigt.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rohrreinigungsmaschine der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, die bezüglich der Behälter für die Aufnahme der Reinigungsspiralen
und bezüglich der Mittel für die Anpassung an unterschiedliche Spiralendurchmesser
mit einem Minimum an Zubehör auskommt.
[0010] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei der eingangs beschriebenen Rohrreinigungsmaschine
erfindungsgemäß dadurch, daß der Behälter für die Reinigungsspirale in an sich bekannter
Weise als FUhrungsschlauch ausgebildet ist, daß die Innendurchmesser des FUhrungsschlauches
und der Anschlußkupplung gleich oder größer sind als der Innendurchmesser der Hohlwelle
und daß die Spannzange für die Anpassung der Rotationskupplung und des FUhrungsschlauchs
mit Anschlußkupplung an unterschiedliche Spiralendurchmesser lösbar in der Anschlußkupplung
gelagert ist.
[0011] Unter lösbar soll im vorstehenden Zusammenhang jede Art der Lagerung bzw. Befestigung
verstanden werden, die ein unbeabsichtigtes Verschieben der Spannzange innerhalb der
Hohlwelle bzw. der Rotationskupplung verhindert, aber ohne Spezialwerkzeuge oder sogar
ausschließlich durch Kraftanwendung ein Auswechseln der Spannzange erlaubt. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, daß die Spannzange formschlUssig mittels einer gegen
das Spannzangenlager festziehbaren Schraube in der Anschlußkupplung gehalten ist.
In diesem Falle genügt ein Schraubenzieher, um die Spannzange mit ihrem Lager aus
der Anschlußkupplung entnehmen zu können. Es ist aber ohne weiteres auch möglich,
das Spannzangenlager mittels einer Rastverbindung in die Anschlußkupplung einzusetzen.
Derartige Rastverbindungen gibt es als sogenannte Kugelrastungen. Hierbei wird eine
Stahlkugel, die unter der Wirkung einer Feder begrenzt verschiebbar ist, in eine entsprechende
Ausnehmung im Spannzangenlager gedrückt. Eine unerwünschte Mitnahme des Spannzangenlagers
wird dadurch wirksam verhindert; die Spannzange läßt sich jedoch zusammen mit dem
Lager durch eine Zugkraft aus der Anschlußkupplung entnehmen.
[0012] Es wurde bereits weiter oben ausgeführt, daß der Innendurchmesser der Hohlwelle die
maßgebende Größe für die jeweilige Rohrreinigungsmaschine ist. Durch die Maßnahme,
sowohl den Innendurchmesser des Führungsschlauchs als auch den der Anschlußkupplung
gleich oder größer zu machen als den Innendurchmesser der Hohlwelle wird somit erreicht,
daß der FUhrungsschlauch für sämtliche Reinigungsspiralen verwendet werden kann, für
die auch die Maschine (ohne Einsatz der Spannzange) ausgelegt ist. Es genügt infolgedessen
für jede Maschinentype die Beigabe eines einzigen Führungsschlauchs. Durch die leichte
Lösbarkeit der Spannzange aus der Anschlußkupplung läßt sich der FUhrungsschlauch
sowohl mit als auch ohne Spannzange verwenden.
[0013] Es ist dabei gemäß der weiteren Erfindung besonders vorteilhaft, wenn sowohl die
Rotationskupplung als auch die Spannzange aufgrund der Abstände der Kupplungsbacken
bzw. der Zangenbacken in entlastetem Zustand auf mindestens zwei unterschiedliche
Nenndurchmesser von Reinigungsspiralen zusammendrUckbar ausgebildet sind.
[0014] Durch die Kombination dieser Maßnahmen wird beispielsweise erreicht, daß der gleiche
FUhrungsschlauch - ohne Spannzange - sowohl für 22-mm- als auch für 16-mm-Spiralen
verwendet werden kann, und daß wiederum der gleiche Führungsschlauch - mit Spannzange
- sowohl für 10-mm- als auch für 8-mm-Spiralen verwendet werden kann. Eine einzige
Rohrreinigungsmaschine in Verbindung mit einem einzigen Führungsschlauch kann infolgedessen
bei entsprechender Dimensionierung der Hohlwelle für insgesamt vier verschiedene Spiralendurchmesser
verwendet werden, ohne daß weiteres Zubehör benötigt wird.
[0015] Ein AusfUhrungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend anhand der Figuren
1 bis 5 näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Figur 1 einen teilweisen Vertikalschnitt durch eine vollständige Rohrreinigungsmaschine,
Figur 2 einen Längsschnitt durch die Spannzange mit Spannzangenlager,
Figur 3 eine Draufsicht auf die Stirnseite des geschlitzten Endes der Spannzange nach
Figur 2,
Figur 4 teilweise im Schnitt, teilweise in der Seitenansicht das mit dem FUhrungsschlauch
verbundene Teil der Anschlußkupplung und
Figur 5 eine Draufsicht auf das hintere Ende der Maschine mit dem gehäuseseitigen
Teil der Anschlußkupplung sowie - teilweise geschnitten - auf das mit dem FUhrungsschlauch
verbundene Teil der Anschlußkupplung.
[0017] In Figur 1 ist ein Gehäuse 1 gezeigt, welches sämtliche Funktionsteile der Rohrreinigungsmaschine
umschließt und im Umriß etwa die Form eines Koffers hat. Zu Transportzwecken ist ein
Traggriff 2 vorgesehen; zum Abstellen dienen zwei Paare von Gummifüssen 3 und 4, von
denen das rechte Paar 3 an einer Lasche 5 mit nicht gezeigten Langlöchern befestigt
ist, um beispielsweise die Neigung der Maschine auf einer schiefen Aufstellfläche
ausgleichen zu können.
[0018] Mit dem Gehäuse 1 aus einem Stück bestehen zwei Lagerböcke 6 und 7, in denen zwei
Hohlwellen 8 und 9 gelagert sind. Beide Hohlwellen bestehen aus einem hohlzylindrischen
Teil und je einem Hohlkegel 10 bzw. 11, wobei die Hohlkegel mit ihren größten Querschnittsflächen
aufeinander zugerichtet sind. Hohlwellen und Hohlkegel haben identische Rotationsachsen.
Die Hohlwelle 8 trägt eine Zahnriemenscheibe 12, die über einen Zahnriemen 13 mit
einer Zahmriemenscheibe 14 verbunden ist, die auf einer Antriebswelle 15 eines Elektromotors
16 sitzt, der hinsichtlich seiner Drehrichtung umschaltbar ist. Der Hohlkegel 10 besitzt
eine nicht näher bezeichnete Schulter, mit der sich die Hohlwelle 8 über ein Drucklager
17 am Lagerbock 6 abstützt.
[0019] Die Hohlwelle 9 ist nur mittelbar irm Lagerbock 7 gelagert, und zwar über eine Schiebehülse
18 mit einem Bund 19, die im Lagerbock 7 zwar längsverschiebbar, aber nicht verdrehbar
geführt ist. Die Längsverschiebung erfolgt mittels eines Betätigungshebels 20, der
seitlich vom Gehäuse 1 angeordnet und an einer Hebelwelle 21 befestigt ist. Die Hebelwelle
ist über zwei gestrichelt dargestellte Gelenklaschen 22 und 23 und entsprechende Gelenkbolzen
mit dem Bund 19 der Schiebehülse 18 verbunden. Durch einen Druck auf den Betätigungshebel
20 nach unten ist es auf diese Weise möglich, die Schiebehülse 18 nach rechts zu bewegen.
Der Hohlkegel 11 besitzt gleichfalls eine nicht näher bezeichnete Schulter, mit der
sich die Hohlwelle 9 Uber ein Drucklager 24 an dem Bund 19 abstützt. Obwohl mit Ausnahme
der Drucklager 17 und 24 alle andern Lagerstellen als Gleitlager gezeichnet sind,
versteht es sich, daß die betreffenden Lager als Wälzlager ausgeführt sein können
und bevorzugt als Nadellager ausgeführt sind.
[0020] Zwischen den Hohlkegeln 10 und 11 befinden sich, teilweise in diese hineinragend,
drei auf den Umfang verteilte Kupplungsbacken 25, die zusammen mit den Hohl kegeln
10 und 11 eine Rotationskupplung 26 bilden. Die Kupplungsbacken 25 besitzen an ihren
beiden Enden Kegelflächen, die zu den Kegelflächen der Hohlkegel 10 und 11 im wesentlichen
komplementär sind. Die Kupplungsbacken 25 wurden in der Weise hergestellt, daß ein
zunächst geschlossener Rotationskörper, welcher der schraffierten Darstellung entspricht,
durch achsparallele Radialschnitte in drei gleich große Sektoren zerlegt wurde. Dabei
wurde die Schnittbreite so gewählt, daß sich die Kupplungsbacken später um ein solches
Maß radial einwärts bewegen lassen, daß sämtliche Reinigungsspiralen und Spannzangen
erfaßt werden können, für die die betreffende Maschine ausgelegt ist. Die Kupplungsbacken
25 werden mittels tangentialer Druckfedern 27, die in entsprechenden Sackbohrungen
in den Kupplungsbacken gehalten sind, in unbelastetem Zustand auf Distanz gehalten.
[0021] Beim Betrieb der Maschine und zunächst nicht betätigtem Hebel 20 werden die Kupplungsbacken
25 von der angetriebenen Hohlwelle 8 mitgenommen und treiben ihrerseits auch die Hohlwelle
9 an, so daß ein Schlupf zwischen den Hohlkegeln und den Kupplungsbacken nicht auftritt.
Durch eine Abwärtsbewegung des Hebels 20 wird der Hohlkegel 11 nach rechts verschoben,
wodurch die Kupplungsbacken 25 aufgrund der Kegelflächen radial einwärts ausweichen.
Sobald sie hierbei auf einen entsprechenden Rotationskörper, sei es eine Reinigungsspirale,
sei es eine Spannzange, auftreffen, werden diese Teile bei entsprechend verstärktem
Druck auf den Hebel 20 mitgenommen.
[0022] Das vordere Ende des Gehäuse ist mit 28 bezeichnet. Aus diesem Ende tritt derjenige
Teil einer Reinigungsspirale 29 aus, der für den Reinigungsvorgang benutzt wird. Das
vordere Ende 28 ist dabei der öffnung zugekehrt, durch die die Reinigungsspirale 29
in die zu reinigende Rohrleitung eingeführt wird. Am hinteren Ende 30 besitzt das
Gehäuse eine Anschlußkupplung 31, von der Teile zum Gehäuse 1, Teile zu einem FUhrungsschlauch
32 gehören, der eine Art Behälter für das nicht im Einsatz befindliche Ende der Reinigungsspirale
29 darstellt. Der zum FUhrungsschlauch gehörende Teil der Anschlußkupplung 31 wird
als Steckkörper 33 bezeichnet, obwohl es sich versteht, daß die Verbindung nicht nur
durch einen Steckvorgang, sondern auch durch einen Schraubvorgang oder eine kombinierte
Verbindungsart erfolgen kann wie beispielsweise durch eine Bajonettverbindung. Einzelheiten
der Anschlußkupplung 31 werden jedoch weiter unten anhand der Figuren 4 und 5 näher
erläutert. Hier sei nur so viel erwähnt, daß sich im Steckkörper 33 ein zylindrischer
Hohlraum 34 befindet, dessen Achse mit der gemeinsamen Achse A-A des gesamten Systems
zusammenfällt. Im Hohlraum 34 befindet sich ein Spannzangenlager 35, in dem drehbar
eine Spannzange 36 gelagert ist. Die axiale Festlegung der
[0023] Spannzange im Lager erfolgt durch nicht näher bezeichnete Sicherungsringe. Im Spannzangenlager
35 ist eine Ringnut 37 eingestochen, in die radial eine Schraube 38 eingreift, die
ihr Gegengewinde im Steckkörper 33 hat. Auf diese Weise ist das Spannzangenlager 35
und damit die Spannzange 36 zuverlässig im Steckkörper 33 festgelegt. Insbesondere
ist die Spannzange 36 mit Bezug auf die gemeinsame Achse A-A des Systems koaxial ausgerichet.
Während Einzelheiten der Spannzange anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert werden,
zeigt Figur 1 die relative Lage der Spannzange zur Rotationskupplung 26.
[0024] Wird bei der in Figur 1 dargestellten Anordnung die Rotationskupplung 26 in dem weiter
oben beschriebenen Sinne betätigt, so kommen die Kupplungsbacken 25 zunächst mit der
Spannzange in BerUhrung und nehmen diese - zunächst schleifend - in Umfangsrichtung
mit. Dabei beginnt sich die Spannzange im Spannzangenlager 35 zu drehen. Der innerhalb
der Spannzange liegende Teil der Reinigungsspirale 29 wurde der übersichtlichkeit
halber fortgelassen. Bei weiterer Betätigung der Rotationskupplung 26 wird als-dann
auch die Spannzange 36 radial zusammengedrUckt und legt sich hierbei an die Reinigungsspirale
29 an, diese in Rotation versetzend. Es ist erkennbar, daß nach dem Ausbau der Spannzange
durch einfaches Lösen der Schraube 38 anstelle der gezeigten kleinen Reinigungsspirale
29 auch eine solche Spirale in das System eingeführt werden kann, die bis an die Zylinderflächen
der Hohlwellen heranreicht. Es wurde bereits weiter oben ausgeführt, daß das bestimmende
Merkmal der Innendurchmesser der Hohlwelle bzw. der Hohlwellen 8 und 9 ist, der in
Figur 1 mit "D" angegeben ist. Nach dem Ausbau der Spannzange 36 kann jede Reinigungsspirale
in das System eingesetzt werden, deren Außendurchmesser das Maß "D" ausreichend unterschreitet.
Es versteht sich, daß der Innendurchmesser des Führungsschlauchs 32 den erfindungsgemäßen
Bedingungen entspricht, und daß auch eine Bohrung 39 im Steckkörper 33, die eine Schulter
für den Anschlag des Führungsschlauches 32 begrenzt, den erfindungsgemäßen Bedingungen
genügt.
[0025] Zur Festlegung des Steckkörpers 33 gegenüber dem Gehäuse 1 ist am Steckkörper 33
noch ein Indexstift 40 angeordnet, der in eine entsprechende Gehäusebohrung eingreift
(Figuren 4 und 5). Während eine verdrehsichere Befestigung des Steckkörpers 33 insbesondere
durch die Mittel gemäß Figur 5 herbeigeführt werden kann, ist es denkbar, den Steckkörper
gemäß Figur 1 mit einem hohlzylindrischen Fortsatz zu versehen, der nur gestrichelt
dargestellt ist und in einen entsprechenden Hohlraum im Gehäuse 1 eingreift.
[0026] Aus den Figuren 2 und 3 ist ersichtlich, daß die Spannzange 36 aus einem Rohr (nahtlos
gezogenes Präzisionsstahlrohr) gebildet ist, deren vom Spannzangenlager 35 abgekehrtes
Ende auf einer beträchtlichen Länge in Achsrichtung geschlitzt ist, und zwar sind
auf dem Umfang äquidistant verteilt drei Schlitze 41 angeordnet. Hierdurch werden
drei Finger 42 gebildet, die unter der Wirkung der Rotationskupplung 26 radial einwärts
bewegt werden können. Die hierbei erfolgende Verformung ist lediglich elastisch aufgrund
ausreichender Federeigenschaften des Werkstoffs. Das Ende 43 der Schlitze 41 liegt
dabei gemäß Figur 1 an einer Stelle, die merklich außerhalb der Kupplungsbacken 25
liegt, so daß keine Blockierung der Rotationskupplung eintreten kann. Die Breite der
Schlitze 41 ist dabei so gewählt, daß eine genügend große Einwärtsbewegung der Finger
42 möglich ist, um insbesondere auch Reinigungsspiralen 29 mit unterschiedlichen Nenndurchmessern
antreiben zu können.
[0027] Den Figuren 4 und 5 ist noch zu entnehmen, daß der Steckkörper 33 aus einem geschlossenen
Teil 33a und einem längsgeteilten Teil 33b besteht. Der längsgeteilte Teil 33b bildet
eine Art Schelle für die Klemmung des Führungsschlauches 32. An dem geschlossenen
Teil 33a befindet sich in Richtung auf das Gehäuse 1 (Figur 1) ein Ausleger 44, der
radial und axial gegenüber dem Steckkörper vorspringt. In dem axialen Fortsatz 44a
ist der Indexstift 40 gelagert, und zwar in einem Gehäuse 45, welches auch eine nicht
näher bezeichnete Druckfeder umschließt. Der Indexstift 40 kann nach oben durch eine
Rändelscheibe 46 angehoben werden. Nach Anheben des Indexstiftes 40 ist es möglich,
den Steckkörper 33 mit dem Gehäuse 1 zu verbinden oder wieder von diesem zu trennen.
[0028] Aus Figur 5 ist noch zu entnehmen, daß am hinteren Ende des Gehäuses 1, und zwar
genau oberhalb der Achse A-A eine Gehäuseausnehmung 47 angeordnet ist, die den Abmessungen
und der Lage des axialen Fortsatzes 44a entspricht. In der Mitte der Ausnehmung 47
ist eine Bohrung 48 angebracht, die zum Eingriff des Indexstiftes 40 dient. An diametral
gegenüberliegenden Stellen der hinteren öffnung des Gehäuses 1, durch welche die Reinigungsspiralen
und/oder die Spannzangen eingeführt werden, sind zwei abgerundete Stifte 49 angeordnet,
die zur Führung und Halterung des Steckkörpers 33 dienen. Zu diesem Zweck befinden
sich im Steckkörper 33 zwei im wesentlichen komplementäre Bohrungen 50, mit denen
der Steckkörper 33 auf die Stifte 49 aufschiebbar ist.
1. Rohrreinigungsmaschine für den Antrieb von Reinigungsspiralen unterschiedlicher
Durchmesser, mit einem Gehäuse, einer motorisch angetriebenen Hohlwelle mit einem
Innendurchmesser für die Hindurchführung der Reinigungsspirale, mit einer Rotationskupplung
für die Mitnahme der Reinigungsspirale, bestehend aus einem Satz Kupplungsbacken,
die von der Hohlwelle antreibbar und in die Projektion des Innendurchmessers gegen
die Reinigungsspirale bewegbar sind, mit einem für die Aufnahme des nicht im Einsatz
befindlichen Endes der Reinigungsspirale dienenden Behälter, der über eine Anschlußkupplung
mit der Rotationskupplung fluchtend an das Gehäuse ansetzbar ist sowie mit einer in
die Rotationskupplung von außen einfUhrbaren, Durchmesserunterschiede überbrückenden
drehbaren Spannzange, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter für die Reinigungsspirale
(29) in an sich bekannter Weise als FUhrungsschlauch (32) ausgebildet ist, daß die
Innendurchmesser des FUhrungsschlauches und der Anschlußkupplung (31) gleich oder
größer sind als der Innendurchmesser der Hohlwelle (8, 9) und daß die Spannzange (36)
für die Anpassung der Rotationskupplung (26) und des FUhrungsschlauchs (32) mit Anschlußkupplung
(31) an unterschiedliche Spiralendurchmesser lösbar in der Anschlußkupplung gelagert
ist.
2. Rohrreinigungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Rotationskupplung (26) als auch die Spannzange (36) aufgrund der Abstände der Kupplungsbacken
(25) bzw. der Finger (42) im entlastetem Zustand auf mindestens zwei unterschiedliche
Nenndurchmesser von Reinigungsspiralen (29) zusammendrückbar ausgebildet sind.
3. Rohrreinigungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannzange
(36) formschlüssig mittels einer gegen das Spannzangenlager (35) festziehbaren Schraube
(38) in der Anschlußkupplung (31) gehalten ist.
4. Rohrreinigungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannzangenlager
(35) mittels einer Rastverbindung in die Anschlußkupplung (31) einsetzbar ist.