[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Dampf von 3,0 bis 6,0 bar
und von 140 °C bis 165 °C aus flüssigen Wärmeträgern von niedrigem Temperaturniveau
durch Verdampfung und Verdichtung.
[0002] Unter "bar" soll im folgenden immer "bar absolut" verstanden werden. Flüssige Wärmeträger
erhalten in der Regel ihren Wärmeinhalt aus Wärmetönungen von chemischen Prozessen,
bzw. sind anfallende Kondensate aus Dämpfen.
[0003] Um chemische Reaktions- oder Trenn-Prozesse durchführen zu können, ist oft die Zufuhr
von Heizwärme erforderlich, da bestimmte Reaktionen nur bei bestimmten Temperaturen
und/oder unter Wärmezufuhr ablaufen. Die Reaktionsprodukte müssen in der Regel anschließend
bis auf nahezu Umgebungstemperatur abgekühlt und kondensiert werden. Während ihre
Wärmeinhalte im hohen Temperaturbereich über 150 °C wegen der noch vorhandenen hohen
thermodynamischen Qualität leicht durch Wärmeaustausch übertragbar sind, sind sie
im Bereich von etwa 100 °C kaum noch ausnutzbar und werden daher meist durch Wärmetausch
an Luft oder Kühlwasser abgeführt.
[0004] Chemische Prozeßanlagen arbeiten oft im Wärmeverbund und sind in der Regel integrierte
Anlagen d. h. sie sind wärmetechnisch weitgehend gekoppelt. Wärmequellen wie z. B.
abzukühlende Produktströme und Hilfsstoffe oder zu kondensierende Produktbrüdendämpfe
werden von Kesselspeisewasser in Wärmetauscherrohren parallel oder nacheinander zur
Dampferzeugung durchströmt. Dampf von verschiedenen Druckstufen wird teilweise als
Antriebsdam
pf für Turbinen und Kraftmaschinen, teilweise als Heizdampf eingesetzt. Dabei fallen
Kondensate unter verschiedenen Drücken und Temperaturen an. Da die chemischen Teilanlagen
nicht stetig auf Auslegungslast gefahren werden und damit Teillastbetrieb, wenn nicht
sogar kurzzeitig Stillsetzung stattfindet, werden verschiedene Druckstufen im Dampfnetz
gewählt, die noch eine sichere Dampfversorgung über weite Entfernungen und bei ausreichender
Temperatur, d.h. leicht überhitzt gewährleisten. So gibt es in der Regel eine Mitteldruckstufe
von ca. 15 bis 25 bar und eine Niederdruckstufe von 3 bis 6 bar. Dampf aus der Mitteldruckstufe
kann unter anderem als Heizdampf für den Temperaturbereich um 200 °C, als Treibdampf
für Dampfstrahlverdichter oder als Antriebsdampf für Prozeßdampfturbinen eingesetzt
werden. Dampf der Niederdruckstufe wird in der Regel nur als Heizdampf eingesetzt.
Sein Druck von 3 bis 6 bar und seine Temperatur, geringfügig über der Sattdampf temperatur,
erlauben noch den. Transport und Einsatz über weite Strecken. Steht aus irgendwelchen
Gründen nicht genügend Niederdruckdampf zur. Verfügung, ist man gezwungen, Dampf aus
dem Mitteldrucknetz mittels Drosseleinrichtungen auf den Druck des Niederdruckdampfnetzes
zu reduzieren und evtl. Kondensat zur Dampfkühlung bzw. zur Absättigung einzuspritzen.
Auf diese Weise wird zwangsläufig hochwertige Energie, d. h. Dampf mit hoher thermodynamischer
Qualität, unwirtschaftlich reduziert.
[0005] Eine weitere Sonderheit in chemischen Prozeßanlagen ist, daß heiße Kondensate anfallen
bei unterschiedlichen Drücken und ihren entsprechenden Kondensationstemperaturen.
Handelt es sich um Dampfkondensate, werden sie bei gleichzeitiger Nachverdampfung
entspannt und der Kesselspeisewasseraufbereitung zugeführt. Sind die Kondensate auf
niedrigem Druck- und Temperaturniveau nicht mehr verwendbar, kann die Ableitung in
das Abwassersystem nur unter Atmosphärendruck und annähernder Umgebungstemperatur
erfolgen, d. h. sie sind zum einen zu entspannen und zum anderen zu kühlen mittels
Luft oder Kühlwasser. Ihr Wärmeinhalt geht dadurch vollständig verloren.
[0006] Es ist bekannt, den Wärmeinhalt von flüssigen Wärmeträgern mit Temperaturen von ca.
100 °C dadurch auszunutzen, daß man diese Wärmeträger, in der Regel Wasser, bei einem
Druck von unterhalb Atmosphärendruck, d. h. weniger als 1,0 bar ausdampfen läßt. Die
entstehenden Brüden werden mittels eines Dampfstrahlverdichters unter Einsatz von
Treibdampf laufend abgesaugt, d. h. der Unterdruck im System wird aufrechterhalten.
Im Diffusor des Dampfstrahlverdichters wird das Gemisch bis auf überatmosphärischen
Druck von z. B. 2,0 bar verdichtet. Auf diese Weise kann unter wirtschaftlichem Einsatz
von Treibdampf höheren Druckes, in der Regel 16 bar und mehr, eine Teilmenge an Wärme
niedrigeren Temperaturniveaus um ca. 25 °C angehoben werden.
[0007] Wenn der Dampf bei Unterdruck anfällt, reicht diese Temperaturerhöhung in der Regel
nicht aus, da das Temperaturniveau auf nur bis ca. 110 bis 115 °C angehoben wird.
Es ist dann nur eine Verwendung in allernächster Nähe der Dampferzeugung möglich,
da der so produzierte Dampf kaum über weite Entfernungen geführt und wirklich als
Heizdampf verwendet werden kann. Durch Druck- und Temperaturverlust steht nur noch
heißes Kondensat zur Verfügung. Außerdem ist das so erreichte Temperaturniveau meist
nicht ausreichend hoch. Darüberhinaus müssen bei gleichzeitigem Vorhandensein von
flüssigen Wärmeträgern unterschiedlichen Druckes mehrere unterschiedliche Dampfstrahlverdichter
eingeplant werden, da Dampfstrahlverdichter nur für ein spezielles Druckverhältnis
ausgelegt werden können. Ändert sich darüberhinaus das Druckverhältnis durch Absinken
oder Ansteigen des Saugdruckes wird der Dampfstrahlverdichter instabil und unwirtschaftlich.
[0008] Der Einsatz von Dampfstrahlverdichtern spezieller Bauweise zur Druckerhöhung bis
auf über 2 bar hat sich als unwirtschaftlich erwiesen, da die erforderliche Treibdampfmenge
ein vielfaches der Saugstrommenge wird, so daß letzten Endes ein Überangebot an Niederdruckheizdampf
eintritt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bestehenden Nachteile der Erzeugung
von Dampf von 3,0 bis 6,0 bar in chemischen Prozeßanlagen zu beseitigen und gleichzeitig
anfallenden Brüdendampf von niedriger thermodynamischer Qualität auf ein höheres Energieniveau
zu bringen.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird überraschenderweise durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs
beschriebenen Verfahrensmaßnahmen und durch die Ausgestaltung gemäß den Unteransprüchen
gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Wärmeinhalt
flüssiger Wärmeträger im Temperaturniveau bis herunter zu 80 °C zur Erzeugung von
Dampf von 3,0 bis 6,0 bar mit einfachen und sehr wirkungsvollen Mitteln erreicht wird.
Dabei wird eine Temperaturerhöhung um ca. 50 °C erreicht. Der Einsatz von Antriebsenergie
und Treibdampf erreicht einen minimalen Wert. Darüber hinaus ist die Kombination von
mechanischer und thermodynamischer Dampfverdichtung besonders flexibel. Mit Hilfe
einer Ansaugdrossel am mechanischen Verdichter kann sein Enddruck bei wechselnden
Dampfmengen konstant gehalten werden. Damit bleibt auch der Saugdruck der Dampfstrahlverdichter
konstant und ein Mehrbedarf an Treibdampf wird nicht erforderlich, weil das Druckverhältnis
ebenfalls konstant bleibt. Infolge einer Überhitzung von ca. 25 °C des, die letzte
Stufe des mechanischen Verdichters verlassenden Dampfes, ergeben sich für die Dampfstrahlverdichter
günstige Bedingungen.
[0012] Da der mechanische Verdichter, in der Regel ein mehrstufiger, mehrere Einführungen
haben kann, läßt sich auch bei unterschiedlichen Saugdrücken, d.h. bei unterschiedlichen
Temperaturen, verdampfen. Der Einsatz eines mehrstufigen Turboverdichters ermöglicht
es, mehrere Dampfströme, selbst von unterschiedlichem Druck- und Temperaturniveau,
mit einfachen Mitteln und energetisch optimal auf ein einheitliches Druck- und Temperaturniveau
zu bringen.
[0013] Dieses einheitliche Druckniveau für die zusammengeführten Dampfmengen ermöglicht
erfindungsgemäß die energetisch optimale Weiterverdichtung von Teilmengen durch Einsatz
von mehreren Dampfstrahlern. Da die Dampfstrahler mit Treibdampf gleichen Zustandes
betrieben werden und auch auf gleichen Enddruck arbeiten, ist diese Lösung auch betriebstechnisch
vorteilhaft in bezug auf Teillastverhalten durch Zu- oder Abschalten von einzelnen
Damnfstrahlern.
[0014] Unter niedrigem Temperaturniveau ist ein Temperturbereich von 80 bis 115 °C, vorzugsweise
von 90 bis 105 °C zu verstehen. Die Verdampfung der flüssigen Wärmeträger erfolgt
vorzugsweise bei niedrigem Temperaturniveau und niedrigem Druck, im Falle von Wasser
als Wärmeträger bei einem unteratmosphärischen Druck ab 0,5 bar, vorzugsweise ab 0,7
bar. Vorzugsweise beträgt die Druckerhöhung mittels der Dampfstrahlverdichter das
1,5 bis l,8fache.
[0015] Unter mechanischer Verdichtung ist bevorzugt diejenige durch Verdichtung mittels
eines mehrstufigen Turboverdichters zu verstehen. Daneben können auch noch bekannte
Verdichterbauarten, wie z. B. Schraubenverdichter, verwendet werden.
[0016] Unter thermodynamischer Verdichtung ist Verdichtung mittels Treibdampf in einem Dampfstrahlverdichter
zu verstehen.
[0017] Um die Dampftemperatur im mechanischen Verdichter auf das zulässige Maß zu begrenzen,
wird nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der vom mehrstufigen mechanischen
Verdichter angesaugte Dampf stufenweise durch Kondensateinspritzung gekühlt. Hierdurch
wird die Verdichtungsarbeit sofort in Dampf verwandelt und kann nutzbringend umgesetzt
werden. Nach weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind die flüssigen Wärmeträger
heißes Kondensat, mittels Brüden oder anderer Wärmequellen, wie z. B. Abgase oder
Dämpfe, aufgeheiztes Speisewasser und/oder eine Mischung von beiden. Diese Ausgestaltungen
ermöglichen den gleichzeitigen Einsatz von heißen Kondensaten aus verschiedenen Kondensatordruckbereichen
und/oder von indirekten Heizmitteln verschiedener Art wie z. B. Kopfbrüden von Rektifizie
_kolonnen zur Verdampfung von Speisewasser.
[0018] Flüssige Wärmeträger sind in der Regel Wasser, womit gemäß der Erfindung der Dampf
in der Regel Wasserdampf ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Wasserdampf beschränkt,
allerdings sollten Saugdampf und Treibdampf von gleicher Basis-Flüssigkeit sein. Das
Wesen der Erfindung wird nicht abgeändert, wenn als Wärmeträger ein anderes Fluid
als Wasser gewählt wird bzw. eingesetzt werden kann. Indirektes Heizmittel für Speisewasser
kann jeder andere Stoff mit ausreichendem Temperaturniveau sein.
[0019] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird dem mechanisch verdichteten
Dampf Entspannungsdampf gleichen oder höheren Druckes beigemischt. Der Entspannungsdampf
wird z. B. durch Entspannung von unter höherem Druck stehendem Kondensat gewonnen.
Will man die Überhitzung des Dampfes aus den Dampfstrahlverdichtern vermindern, wird
in bekannter Weise dem Dampf von 3,0 bis 6,0 bar eine entsprechende Menge Kondensat
zugeführt.
[0020] Die folgenden Ausführungsbeispiele zeigen einmal den überraschendn technischen Effekt
und erläutern den Erfindungsgegenstand näher.
Vergleichs-Beispiel 1:
[0021] 12.500 kg Sattdampf/h von 0,86 bar sollen mittels eines Dampfstrahlverdichters von
dem Saugdruck von 0,86 bar auf einen Gegendruck von 3,8 bar absolut verdichtet werden.
Für diese Verdichterarbeit sind dem Dampfstrahlverdichter als Treibdampf 85.650 kg/h
mit einem Druck von 16 bar und 205 °C zuzuführen. Hieraus errechnet sich ein Treibdampf
zu Saugdampf-Verhältnis von 6,85. Die gesamte erhaltene Dampfmenge beträgt dabei 98.150
kg/h.
[0022] Da dieses Verhältnis und die erforderliche Treibdampfmenge viel zu groß sind, wird
solch eine Lösung aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt.
Beispiel 2:
[0023] Mit Brüden von 103 °C aus einer Rektifizierkolonne wird Speisewasser bei einem Unterdruck
von 0,84 bar und 94 °C verdampft. Zusätzlich wird Dampf aus mehreren Kondensatsammelbehältern,
die unter Drücken bis zu 2,9 bar stehen, durch Entspannen auf 0,84 bar erzeugt. Insgesamt
fallen durch die Brüdenverdampfung und die Entspannung 12.500 kg/h Sattdampf an.
[0024] Dieser Gesamt-Dampf in der Menge von 12.500 kg/h wird von einem mehrstufigen Turboverdichter
bis auf 2,45 bar verdichtet. Der Antrieb des Turboverdichters erfolgt dabei durch
eine Geaer.druckdampfturbine deren Abdampf bei 16 bar und 205 °C anfällt. Um eine
annähernd isotherme Verdichtung zu erreichen, wird der durch die jeweilige Verdichtung
in den einzelnen Stufen überhitzte Dampf zwischen den Stufen durch Kondensateinspritzung
gekühlt. So erfolgt eine direkte Umsetzung der Antriebsenergie zusätzlich in Dampf.
Durch diese Kondensateinspritzung erhöht sich die Dampfmenge um weitere 735 kg/h auf
insgesamt 13.235 kg/h. Nach der letzten Verdichterstufe beträgt die Überhitzung des
komprimierten Dampfes 22 °C. Aus einem vorhandenen Kondensatsammelbehälter, der unter
einem Betriebsdruck von 7,4 bar steht werden durch Entspannen auf 2,55 bar zusätzlich
1100 kg/h Sattdampf gewonnen und dem überhitzten, komprimierten Dampf zugeführt. Die
Gesamtdampfmenge hat sich auf 14.335 kg/h erhöht. Diese Dampfmenge wird einer Dampfstrahlverdichteranlage
mit mehreren Einheiten zugeführt, wo sie mittels 17.720 kg/h Treibdampf aus einem
Mitteldruckdampfnetz von 16 bar und 205 °C weiter verdichtet wird.
[0025] Die Dampfstrahlverdichter liefern insgesamt 32 055 kg/h leicht überhitzten Dampf
von 3,8 bar und 154 °C. Da im vorliegenden Fall eine geringe Temperaturreduzierung
noch möglich ist, werden zusätzlich 500 kg/h Kondensat von 95 °C in den überhitzten
Dampf eingespritzt und dadurch nochmals in Dampf umgewandelt. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden insgesamt 32.555 kg/h Heizdampf von 3,8 bar und 145 °C, d.h. leicht
überhitzt, gewonnen. Die Temperaturanhebung beträgt im vorliegenden Beispiel 145 °C
- 94 °C = 51 °C. Druck und Überhitzungstemperatur liegen so günstig, daß dieser Dampf
vielerorts als Heizdampf eingesetzt werden kann.
Vergleichsbeispiel 3:
[0026] Eine weitere Vergleichsrechnung zeigt überraschend, daß Dampf von 16 bar und ca.
205 °C aus dem Mitteldruckdampfnetz energetisch vorteilhafter in einem Dampfstrahlverdichter
nach einem Turboverdichter eingesetzt werden kann, als daß er als Antriebsdampf in
einer Turbine für einen weiteren Turboverdichter zur Erhöhung des Heizdampfdruckes
von 2,3 auf 3,8 bar dienen kann. Wird er als Antriebsdampf für eine Turbine bis in
das Naßdampfgebiet entspannt, ist er als Heizdampf nur teilweise verwendbar, da der
kondensierende Wasseranteil abgezogen werden muß. Eine Entspannung auf 3,8 bar und
ca. 142 °C, d.h. noch kein Sattdampf, ergibt nur eine umsetzbare Energiedifferenz
von ca. 63 KJ/kg.
[0027] Diese umsetzbare Energiedifferenz von 63 KJ/kg Dampf reicht bei einer Dampfmenge
von 17 720 kg/h jedoch nicht aus, um die 14 335 kg/h an vorverdichtetem Dampf von
2,3 bar auf 3,8 bar zu verdichten.
[0028] Mit 17 720 kg/h Mitteldruckdampf können nur 310 kW erzielt werden, da bei vorgegebenem
Endzustand des Dampfes aus dem Mitteldruckdampfnetz, d.h. noch verwendbar als Heizdampf,
das Leistungsvermögen einer Turbine ungünstiger ist, als das eines Dampfstrahlers.
Der Gesamtwirkungsgrad einer Turbine niedriger Leistung sinkt bei vorgegebenen Randbedingungen
unter den Wirkungsgrad eines Dampfstrahlers.
[0029] Die erforderliche Arbeitsleistung für die obengenannte Druckerhöhung des vorkomprimierten
Dampfes in einer Gesamtdampfmenge von 14 335 kg/h beträgt 450 kW.
[0030] Es zeigt sich, daß die 17 720 kg/h Dampf aus dem Mitteldruckdampfnetz mit den vorgegebenen
Randbedingungen für den Endzustand des entspannten Dampfes nicht für die Druckerhöhung
des vorkomprimierten Niederdruckdampfes ausreichen.
[0031] Die erfindungsgemäße Kombination ermöglicht eine vorteilhafte Ausnutzung von Abfallwärme
von niedrigem Temperaturniveau in Verbindung mit wärmetechnisch vorteilhaftem Einsatz
von Mitteldruckdampf. Die Kombination von mechanischer und thermodynamischer Dampfverdichtung
für die Gewinnung von überhitztem Niederdruckdampf erweist sich dabei energetisch
und investitionsmäßig besser als jede bisher bekannte andere Kombination.
1. Verfahren zur Erzeugung von Dampf von 3,0 bis 6,0 bar, vorzugsweise 3,5 bis 4,5
bar und 140 bis 165 °C aus flüssigen Wärmeträgern von niedrigem Temperaturniveau durch
Verdampfung und Verdichtung,
a) dadurch gekennzeichnet, daß flüssige Wärmeträger bei niedrigem Temperaturniveau
verdampft werden,
b) die erzeugten Dampfströme mechanisch auf einen um das 2,0 bis 3,5fach höheren Zwischendruck
verdichtet werden,
c) der nach b) verdichtete Dampf mittels Dampf höheren Drucks thermodynamisch eine
mindestens l,4fache Druckerhöhung erfährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß flüssige Wärmeträger vorzugsweise unteratmosphärisch verdampft
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die erzeugten Dampfströme vorzugsweise auf einen um das
2,0 bis 3,Ofach höheren Zwischendruck verdichtet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der nach Verfahrensschritt b) verdichtete Dampfstrom in
mehrere Teilströme aufgeteilt und diese einzeln thermodynamisch eine Druckerhöhung
erfahren.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die mechanisch verdichteten Dämpfe stufenweise durch Kondensatspritzung
gekühlt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Wärmeträger Kondensat sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Wärmeträger beheiztes Speisewasser sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Wärmeträger teilweise Kondensat und teilweise
beheiztes Speisewasser sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß dem mechanisch verdichteten Dampf Entspannungsdampf gleichen
oder höheren Druckes beigemischt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf von 3,0 bis 6,0 bar abschließend durch Kondensatzugabe
eine Reduzierung seiner Überhitzung erfährt.