[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Dazu ist es aus der DE-CS 27 31 799 bekannt, festen Schmelzkleber in Form von zylindrischen
Einheiten in einer Schmelzkammer durch einen Förderkolben gegen eine Schmelzwand zu
drücken und den geschmolzenen Schmelzkleber über eine Auftragsvorrichtung auf die
Schmalfläche eines Werkstücks aufzutragen.
[0003] Schmelzklebereinheiten werden dabei von einem Magazin über eine Zuführöffnung der
Schmelzkammer zugeführt, wobei ein mit dem Förderkolben verbundener Verschlußschieber
das Magazin während des Förderhubes absperrt.
[0004] Unter Schmelzkleber seien im folgenden alle bei Raumtemperatur festen Kleber auf
Kunststoffbasis verstanden, die zur Auftragung auf das Werkstück durch Erhitzung verflüssigt
werden und die nach dem Zusammenfügen der Werkstücke sofort erstarren.
[0005] Die ursprüngliche handelsübliche Form von Schmelzkleber ist das Granulat; es liegt
daher nahe, auch bei einer Schmelz-und Auftragsvorrichtung der eingangs genannten
Art Granulat zu verwenden. Dieses würde jedoch vom Förderhub teilweise wieder in den
Vorratsbehälter zurückgedrückt werden und den Förderkolben in der Schmelzkammer verklemmen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Schmelz- und Auftragsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der auch Schmelzkleber in Granulatform
einwandfrei verarbeitet werden kann und die ein störungsfreies Füllen der Schmelzkammer
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines vom Förderkolben getrennten Verschlußschiebers
in der Zuführöffnung der Schmelzkammdr ist ein sicherer Verschluß des Vorratsbehälters
nach dem Füllvorgang gewährleistet. Das Schmelzklebergranulat kann dann vom Förderkolben
, störungsfrei in Richtung Schmelzwand gedrückt werden. Durch die Verwendung von Endschaltern,
die vom Förderkolben betätigbar sind, ist gewährleistet, daß der Förderhub erst einsetzt,
nachdem die Schmelzkammer mit Granulat gefüllt ist und der Verschlußschieber die Zuführöffnung
verschlossen hat.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist sowohl der Verschlußschieber
als auch die gegenüberliegende Wand der Schmelzkammer mit je einer Messerkante versehen,
die das im Vorratsbehälter befindliche Schmelzklebergranulat sicher von der Füllung
der Schmelzkammer trennt.
[0010] Zum raschen Wechsel der Schmelzklebersorte läßt sich der Vorratsbehälter auswechseln,
wobei seine der Schmelzkammer zugewandte Öffnung durch einen Sperrschieber verschließbar
ist.
[0011] Der auf die Schmelzkammer aufgesetzte Vorratsbehälter läßt sich durch eine Verriegelung
sichern, die gleichzeitig so mit einem Unterbrecherschalter zusammenwirkt, daß die
Verschiebeeinheit zur Betätigung des Verschlußschiebers nur dann betätigbar ist, wenn
sich die Verriegelung in ihrer Verriegelungsstellung befindet.
[0012] Im folgenden ist ein Ansführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
4 Fig. 1 Gesamte Schmelz- und Auftragsvorrichtung schematisch, teilweise geschnitten
Fig. 2 Schnitt nach Linie II - II in Fig. 1
[0014] Wie Fig. 1 zeigt, ist eine Schmelzvorrichtung 1 mit einer Auftragsvorrichtung 2 verbunden,
die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einem Düsenkörper 3 versehen ist, doch
auch als Auftragsrolle ausgebildet sein kann. Die Schmelzvorrichtung 1 weist eine
Schmelzkammer 4 auf, die an ihrem der Auftragsvorrichtung 2 zugewandten Ende durch
einen beheizbaren Schmelzeinsatz 5 abgeschlossen ist. Ein in der Schmelzkammer 4 verschiebbar
gelagerter Förderkolben 6 ist mit dem Kolben 7 eines Druckluftzylinders 8 verbunden.
[0015] Jeweils am Ende des Hubes von Kolben 7 ist außerhalb von Druckluftzylinder 8 je ein
induktiv betätigbarer erster Endschalter 9 und zweiter Endschalter 10 angeordnet.
[0016] Die Schmelzkammer 4 von quadratischem Querschnitt ist von einer Wand 11 umschlossen,
die nach oben durch eine Zuführöffnung 12 unterbrochen ist. In der oberen Wand 11
ist ein Verschlußschieber 13 verschiebbar gelagert und durch eine als Druckluftzylinder
mit Druckluftkolben ausgebildete Verschiebeeinheit 14 in Richtung Zuführöffnung 12
bewegbar. An seinem der Zuführöffnung 12 zugewandten Ende weist der Verschlußschieber
13 eine Messerkante 15 auf, der eine Messerkante 16 in der Wand 11 gegenüberliegt.
[0017] In die Zuführöffnung 12 mündend ist an.der Wand 11 ein Vorratsbehälter 17 abne ambar
angeordnet, der sich nach oben konisch erweitert und zur Aufnahme des festen Schmelzkleber-Granulats
18 dient.
[0018] Am unteren Ende weist der Vorratsbehälter 17 zu beiden Seiten Riegel 19, 19' auf
(Fig. 2), deren Zentrierzapfen 20 in Bohrungen 21 eingreifen, die in Augen 22 von
Wand 11 angebracht sind. Mit dem Riegel 19 ist ferner ein Sperrzapfen 23 verbunden,
der in der Verriegelungsstellung von Riegel 19 unter eine Lasche 24 von Vorratsbehälter
17 geschwenkt wird.
[0019] In der Verriegelungsstellung betätigt Riegel 19' weiterhin einen Unterbrecherschalter
25, der so mit einem nicht dargestellten Schalter der Verschiebeeinheit 14 zusammenwirkt,
daß diese den Verschlußschieber 13 nur bewegt, wenn Riegel 19 den Unterbrecherschalter
25 betätigt. Sowohl das Einschwenken von Sperrzapfen 23 als auch die Betätigung von
Unterbrecherschalter 25 erfolgt durch ein Verschwenken der Riegel 19, 19' mit den
Hebeln 26.
[0020] Der Vorratsbehälter 17 ist an seinem unteren Ende mit einem Sperrschieber 27 versehen,
der die Austrittsöffnung verschließt, wenn der Vorratsbehälter 17 von der Schmelzvorrichtung
1 abgenommen wird, solange sich noch Schmelzkleber-Granulat 18 im Vorratsbehälter
17 befindet.
[0021] Zum Betrieb der erfindungsgemäßen Schmelz- und Auftragsvorrichtung wird zunächst
der mit Schmelzkleber-Granulat 18 gefüllte Vorratsbehälter 17 bei geschlossenem Sperrschieber
27 auf die Wand 11 von Schmelzkammer 4 aufgesetzt. Durch Verschwenken der Riegel 19,
19' über Hebel 26 wird der Vorratsbehälter 17 mit der Wand 11 verriegelt, und gleichzeitig
der Unterbrceherschalter 25 betätigt.
[0022] Nach Betätigung eines nicht dargestellten Startschalters werden Verschlußschieber
13 und Förderkolben 6 in ihre in Fig. 1 ausgezogen gezeichnete Füllstellung verschoben,
so daß Schmelzkleber-Granulat 18 nach dem Öffnen von Sperrschieber 27 durch die Zuführöffnung
12 in die Schmelzkammer 4 gelangen und diese ausfüllen kann.
[0023] Nach dem Umschalten des Startschalters auf Betriebsstellung schließt der Verschlußschieber
13 die Zuführöffnung 12 und trennt dabei die Schmelzkammer 4 sicher vom Vorratsbehälter
17. Über ein nicht dargestelltes Verzögerungselement wird daraufhin der Kolben 7 so
mit einem verhältnismäßig geringen Ruhedruck beaufschlagt, daß der Förderkolben 6
das in der Schmelzkammer 4 befindliche Schmelzkleber-Granulat 18 in Richtung auf den
beheizten Schmelzeinsatz 5 drückt. Dabei werden die an diesen anliegenden Teile des
Schmelzkleber-Granulats geschmolzen. Die Aufrechterhaltung des Ruhedrucks soll verhindern,
daß das elastische, wenig verdichtete Granulat den Kolben 7 zu weit nach hinten verschiebt.
[0024] Die weitere Funktion der Schmelz- und Auftragsvorrichtung entspricht jetzt der in
der DE-OS 27 31 799 beschriebenen Schmelz- und Auftragsvorrichtung, wobei der Förderkolben
6 durch die Vorder- und Hinterkante eines nicht dargestellten, durch eine Kantenanleimmaschine
im Durchlauf geförderten Werkstücks über Tastschalter so gesteuert wird, daß der Kolben
7 jeweils mit einEm höheren Druck beaufschlagt wird und daß der Drehschieber 28 über
einen nicht dargestellten Druckluftkolben so verdreht wird, daß sich die Düsenöffnungen
29 öffnen und geschmolzener Schmelzkleber auf die seitlichen Schmalflächen des Werkstücks
gelangen kann.
[0025] Gelangt der Förderkolben 6 am Ende seines Förderhubs in die in
Fig. 1 strichpunktiert gezeichnete Stellung, dann wird der erste Endschalter 9 von Kolben
7 induktiv so be-
ei
nflußt, daß dieser üben ein nicht dargestelltes Druckluftventil den Förderkolben 6 wieder
in seine ausgezogen gezeichnete Füllstellung steuert.
[0026] Über ein Verzögerungselement wird ebenso Verschiebeeinheit 14
so beaufschlagt, daß Verschlußschieber 13 die Zuführöffnung 12 öffnet, so daß weiteres
Schmelzkleber-Granulat 18 in die Schmelzkammer 4 gelangen kann.
[0027] Ein weiteres Zeitverzögerungselement bewirkt nach einer gewissen Zeit wieder das
Schließen der Zuführöffnung
12 durch den Verschlußschieber 13 und die Beaufschlagung von Kolben 7 durch einen niederen
Ruhedruck.
[0028] Sollte sich jedoch beim Erreichen der strichpunktiert gezeichneten Endstellung von
Förderkolben 6 ein Werkstück vor den Düsenöffnungen 29 befinden, dann bewirkt ein
nicht dargestelltes Verzögerungselement eine Verzögerung der Rückwärtsbewegungen von
Förderkolben 6 und Verschlußschie-
ber 13, bis das Werkstück die Düsenöffnungen 29 völlig überfahren hat.
[0029] Beim Füllen der Schmelzkammer 4 mit Schmelzkleber-Granulat
18 kann zum Umsteuern des Förderkolbens 6 und des Verschlußschiebers 13 anstelle eines
Verzögerungselements auch ein zweiter Endschalter 1o vorgesehen sein, der vom Kolben
7 in sei-
ner hintersten Füllstellung induktiv betätigbar ist.
[0030] Für den Fall, daß sich im Vorratsbehälter 17 kein Schmelzkleber-Granulat 18 mehr
befindet, kann als weitere Sicherung ein mit dem 1. Endschalter 9 verbundenes, nicht
dargestelltes Zeitrelais vorgesehen sein, das die Bewegung vom Kolben 7 und Verschlußschieber
13 überwacht. Befindet sich nämlich kein Granulat in der Schmelzkammer 4, dann kann
Kolben 7 nach Erreichen der Füllstellung sofort wieder umkehren und zum Endschalter
9 gelangen. In diesem Fall steuert das Zeitrelais ein Sperrorgan an der Eingabeseite
der Kantenanleimmsschine so in eine Sperrstellung, daß keine Werkstücke mehr eingegeben
werden können. Dies ist erst wieder nach den Nachfüllen des Vorratsbehälters 17 mit
Schmelzkleber-Granulat möglich.
[0031] Zum Auftragen des flüssigen Schmelzklebers auf die Seitenfläche des Werkstücks kann
anstelle eines Düsenkörpers 3 mit Düsenöffnungen 29 auch eine Auftragsrolle verwendet
werden, der der flüssige Schmelzkleber wieder von der Schmelzvorrichtung 1 zugeführt
wird.
1) Schmelz- und Auftragsvorrichtung für Schmelzkleber, insbesondere bei Kan tenanleimmaschinen
für durchlaufende Werkstücke, mit den Merkmalen
a) einer Schmelzkammer an deren der Auftragsvorrichtung zugewandtem Ende eile beheizbare,
mit Austrittsöffnungen versehene Schme zwand angeordnet ist,
b) einem in der Schmelzkammer verschiebbar gelagerten, kraftbetriebenen, vom Werkstück
steuerbaren Förderkolben und
c) einer in die Schmelzkammer führende Zuführöffnung, in die ein Vorratsbehälter für
den festen Schmelzkleber mündet und die durch einen Verschlußschieber absperrbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verschiebung des unabhängig vom Förderkolben (6) betätigbaren
Ve schlußschiebers (13) eine kraftbetriebene Verschiebeeinheit (14) vorgesehen ist.
2) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß
ein vom Förderkolben (6) betätigbarer erster Endschalter (9) vorgesehen ist, der die
Öffnungsbewegung des Verschlußschiebers (13) steuert.
3) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein vom Förderkolben (6) betätigbarer zweiter End- schalter (10) vorgesehen ist,
der über ein Verzögerungselement die Schließbewegung des Verschlußschiebers (13) steuert.
4) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Förderkolben (6) zum Auftragen des Schmelzklebers mit einem erhöhten Arbeitsdruck
und bei Nichtbetätigung der Auftragsvorrichtung (2) mit einem verringerten Ruhedruck
beaufschlagbar ist.
5) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußschieber (13) an seinem der Zuführöffnung (12) zugewandten Ende eine
Messerkante (15) aufweist.
6) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an
der der Messerkante (15) des Verschlußschiebers (13) gegenüberliegenden Wand (11)
der Schmelzkammer (4) ebenfalls eine Messerkante (16) angeordnet ist.
7) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (17) abnehmbar mit der Schmelzkammer (4) verbunden ist.
8) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am
mündungsseitigen Ende des Vorratsbehälters (17) ein mit diesem verbundener Sperrschieber
(27) vorgesehen ist.
9) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Sicherung des Vorratsbehälters (17) ein Riegel (19') vorgesehen ist, der mit
einem Unterbrecherschalter (25) so zusammenwirkt, daß bei Entriegelungsstellung des
Riegels (19') die Verschiebeeinheit (14) nicht betätigbar ist.
10) Schmelz- und Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit dem ersten Endschalter (9) verbundenes Zeitrelais vorgesehen ist, durch
das bei Fehlen von Schmelzkleber-Granulat (18) in der Schmelzkammer (4) ein an sich
bekanntes Sperrorgan an der Eingabeseite der Kantenanleimmaschine so in eine Sperrstellung
steuerbar ist, daß keine Werkstücke mehr eingegeben werden können.