[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial bestehend
aus einem elektrisch leitfähigen Trägermaterial und einer photohalbleitenden Doppelschicht
aus organischen Materialien sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien und ihre Verwendung für reprographische Zwecke.
[0002] In der Elektrophotographie wird zur Bilderzeugung die Oberfläche eines elektrophotographischen
Elements, das eine photohalbleitende Schicht enthält, zuerst uniform elektrostatisch
aufgeladen. Bei der bildmäßigen Belichtung mit einer aktinischen, also die Photohalbleitung
induzierenden Strahlung wird an den bestrahlten Flächen die photohalbleitende Schicht
elektrisch leitend, wodurch an diesen Stellen die elektrostatische Oberflächenladung
abfließt, falls das elektrisch leitende Trägermaterial geerdet ist. Die unbelichteten
Stellen behalten dagegen ihre Oberflächenladung, so daß nach der Belichtung ein der
Vorlage entsprechendes Ladungsbild verbleibt. Behandelt man dieses Ladungsbild mit
Farbstoffpigmentteilchen feinster Form, die zuvor der Oberflächenladung des elektrophotographischen
Elementes entgegengesetzt aufgeladen worden sind, so lagern sich diese Farbpigmentteilchen
an den unbelichteten Stellen des elektrophotographischen Elements ab und entwickeln
damit das unsichtbare Ladungsbild zu einem sichtbaren Abbild der Vorlage. Das auf
diese Weise entstandene Bild wird anschließend auf eine andere Oberfläche, beispielsweise
auf Papier übertragen und darauf fixiert.
[0003] Das elektrophotographische Element kann entweder aus einer homogenen Schicht eines
Photohalbleiters auf einem elektrisch leitenden Trägermaterial oder aus mehreren,
über- einander angeordneten Schichten auf dem Träger aufgebaut sein. Elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterialien mit einer mehrschichtigen, sogenannten Kompositstruktur sind
beschrieben. So werden in der DE-OS 22 20 408 solche Materialien aus einem leitfähigen
Träger, einer ersten Schicht, die Ladungsträger erzeugende Verbindungen enthält, und
einer darüber hinaus angeordneten zweiten Schicht mit Ladungsträger transportierenden
Stoffen offenbart.
[0004] Für die Ladungsträger erzeugende Schichten sind neben den meist auf der Basis von
Selen aufgebauten anorganischen Photohalbleitern auch eine Reihe von organischen Photohalbleitern
bekannt. Eine Vielzahl von beschriebenen organischen Farbstoffen, welche bei Bestrahlung
mit aktinischem Licht zur Ladungsträgererzeugung geeignet sind, müssen jedoch im Hochvakuum
und bei Temperaturen über 300
0C durch Verdampfung ober Sublimation auf dem Trägermaterial niedergeschlagen werden
(z.B. DE-OS 22 20 408, 22 39 924). Solche Verfahren sind jedoch wenig wirtschaftlich
und häufig wenig reproduzierbar. Außerdem kommen dafür nur thermisch äußerst stabile
Farbstoffe infrage. Auf dem Gebiet der Elektrophotographie ist es aber wünschenswert,
möglichst viele Farbstoffe als wirksame Bestandteile zur Verfügung zu haben.
[0005] Eine andere Gruppe ladungserzeugender photoleitfähiger organischer Materialien wird
in Form von Pigmentteilchen in einem Matrixbindemittel dispergiert und in einer Schicht,
welche die einzelnen photoleitfähigen Teilchen enthält, auf eine Unterlage aufgetragen.
Dies sind die in der Literatur beschriebenen elektrophotographischen Elemente, welche
als farbgebende Materialien Monoazo-, Disazo- und Quadratsäure-Farbstoffderivate enthalten
(u.a. US-PS 3 775 105, US-PS 3 824 099, US-OS 3 898 084).
[0006] Es wurde auch schon vorgeschlagen, Monoazo- oder Disazofarbstoffe oder auch die Farbstoffderivate
der Quadratsäure in einem primäre organische Amine enthaltenden Lösungsmittel zu lösen
und die ladungserzeugende Schicht aus der Lösung aufzutragen (DE-OS 26 35 887). Nachteilig
an diesem Vorgehen ist jedoch, daß Amine sowohl stark umweltbelastend als auch lästig
für den Verarbeiter sind.
[0007] Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Herstellung der einzelnen Schichten
der Kompositstruktur eines elektrophotographischen Elements möglichst einfach zu erreichen.
Hierfür bedarf es aber des Einsatzes neuer Farbstoffe als ladungserzeugende Komponenten.
[0008] Aufgabe der Erfindung war es daher äußerst lichtempfinäliche elektrophotographische
Schichten mittels organischen Photohalbleitern zu schaffen, die möglichst einfach
aus einer Farbstoffdispersion hergestellt werden können. Das elektrophotographische
Element sollte weiterhin biegsam, elastisch und abriebfest sein, dessen Oberfläche
möglichst ohne Nachbehandlung glatt und riefenfrei.
[0009] Die Lösung der Aufgabe geht von einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial
aus, das sich
a) aus einem elektrisch leitfähigen Trägermaterial,
b) einer ersten Schicht, die Ladungsträger erzeugende Farbstoffe bestimmter Art enthält,
mit einer Dicke von 0,005 bis 5 /um und
c) einer zweiten, für das aktinische Licht weitgehend transparenten Schicht aus isolierenden
organischen Materialien mit mindestens einer, im Licht Ladungen transportierenden
Verbindung zusammensetzt.
[0010] Gegenstand der Erfindung sind demnach Farbstoffe, die in der ersten Schicht des elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials als Ladungsträger erzeugende Komponenten wirksam sind.
[0011] Es war überraschend, daß als farblich abdeckende, Ladungsträger erzeugende Schichten
für die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien. Schichten mit Farbstoffen
der im folgenden erläuterten Farbstoffklasse die gestellten Anforderungen erfüllen.
Geeignet sind hierfür Farbstoffe der allgemeinen Formel I

in der R
1 bis R
4 Wasserstoff, Halogen, Methyl oder Methoxy, einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 C
1- bis C
6-Alkyl, Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro, Amino, N,N-C - bis C
4-Dialkylamino; einen Rest der Formel

einem Rest der Formel -NHCOR
5, wobei R
5 für C
l- bis C
6-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht, und die übrigen Reste R
l bis R
4 Wasserstoff, X den Rest einer methylenaktiven Verbindung oder der Formel =N-R
6', wobei R
6' der Rest eines aromatischen oder heterocyclischen Amins oder Hydrazins ist, und Z
Wasserstoff, Methyl oder Phenyl, vorzugsweise Wasserstoff bedeuten.
[0012] Bevorzugt sind Verbindungen der Formel II

in der R
1 bis R
4 Wasserstoff oder Halogen oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro und die übrigen Wasserstoff, R
6 Cyano, Nitro, 4-Halogenphenyl, 4-Cyanphenyl, 4-Nitrophenyl, C - bis C
8-Alkoxycarbonyl, Phenoxycarbonyl, Carbamoyl, N-Phenylcarbamoyl, das gegebenenfalls
durch 1 bis 3 Chlor, Brom, Methyl, und/oder Methoxy substituiert ist, N-C
1- bis C
4-Alkylcarbamoyl , ein durch Cyan, Nitro oder CF
3 in 4-Stellung substituiertes Phenyl, Phenylsulfonyl, das im Phenyl durch bis zu 3
Chlor, Brom und/oder C - bis C
4-Alkyl im Phenylkern substituiert ist; einen Rest der Formel

in der A für -0-, -S- oder N-R, R für Wasserstoff oder C
1- bis C
4-Alkyl und R
7 und R
8 für Wasserstoff oder Halogen, C
1- bis C
4-Alkyl oder C
1- bis C
4-Alkoxy stehen; 1 H-Naphth[2,3-d]imidazolyl, Pyridyl, 4-Thiazolyl, 2-Methyl-4-Thiazolyl,
2-Phenyl-1,3,4-thiadiazolyl-(5), 2-Chinolinyl, 3-Indolyl oder 3-Benzthiazolyl bedeuten.
[0013] Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel II, in der R
1 bis R
4 Wasserstoff oder Chloratome oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio oder Nitro und die übrigen Wasserstoffatome und R
6 Cyano, Methylcarbonyl, Phenylcarbonyl, 4-Nitrophenyl, 4-Cyanphenyl, C
1- bis C
6-Alkoxycarbonyl, Phenoxycarbonyl, Phenylsulfonyl, einen Rest der Formel

in der A, R
7 und R
8 die obengenannte Bedeutung haben, bedeuten.
[0014] Bevorzugt sind außerdem Verbindungen der Formel III

in der R
1 Wasserstoff oder Halogen oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro und die übrigen Wasserstoff, B die Ergänzung zu
einem Pyrazolon-, Oxazolon-, Isoxazolon-, Imidazolon-, Cyclohexandion-, Dimedon-,
Pyridon- oder 4-Hydroxy-Cumarinrest oder

einen Rest der Formel

bedeuten.
[0015] Weiter sind bevorzugt Verbindungen der Formel IV

in der R
1 bis R
4 Wasserstoff oder Halogen oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro und die übrigen Wasserstoff und R
9 einen Rest der Formel

in der R
10,
R11 und R
12, die gleich oder verschieden sein können, für Halogen, C
1- bis C
4-Alkyl C
1- bis C
4-Alkoxy, R
10 für
Nit
ro oder
Cyano und R
11 und R
12 für Wasserstoff, Halogen, C
1- bis C
4-Alkyl oder C
1- bis C
4-Alkoxy stehen; oder den Rest eines heterocyclischen Amins bedeuten, beispielsweise
2-Oxazolyl, 2-Thiazolyl, 2-Imidazolyl-, 2-(4-Phenylthiazolyl), 2-(4-Methyl-5-Carboethoxythiazolyl,
2-Benzthiazolyl, 2-(6-Ethoxybenzthiazolyl), 2-Benzimidazolyl, 2-(1-Methylbenzimid
azolyl), 2-(5-Phenyl-1,3,4-thia- diazolyl) oder 3-Indazolyl.
[0016] Die erwähnten Verbindungen sind teilweise in der Literatur beschrieben. Beispielsweise
können sie nach den in Chem. Ber. 100; 2261 (1967) oder in der DE-OS 25 2
5 587 be-schriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0017] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
wird die erste, Ladungsträger erzeugende Schicht in Form einer Dispersion auf den
elektrisch leitfähigen Schichtträger aufgebracht. Die Herstellung der Dispersion für
die erste Schicht erfolgt durch gemeinsames Rollen von etwa 20 bis 85 Gewichtsprozent
des Feststoffgehaltes der Dispersion an einem oder mehreren der erfindungsgemäß geeigneten
Farbstoffe und 80 bis 15 Gewichtsprozent an einem hierfür üblichen Bindemittel, das
gegebenenfalls Sperrschichteigenschaften aufweisen kann, in Form einer Lösung in einem
organischen leicht verdampfbaren Lösungsmittel.
[0018] Die erste Schicht wird in einer Dicke von etwa 0,005 bis 5 µm, vorzugsweise 0,C8
bis 1,5
/um gegossen, wobei hierunter die Feststoffschichtdicke verstanden werden soll.
[0019] Zwischen dem Träger und der ersten Schicht kann eine Haftschicht in einer Dicke von
etwa 0,05 bis 5
/um, vorzugsweise 0,1 bis 0,8 µm angeordnet werden.
[0020] über der ersten Schicht wird die transparente zweite Schicht ebenfalls durch Gießen
aus einer Lösung angeordnet. Die Dicke der zweiten Schicht liegt vorzugsweise zwischen
0,8 und 90, vorzugsweise zwischen 2 und 40
/um. Sie setzt sich aus 30 bis 60 Gewichtsprozent einer oder mehrerer ladungsträgertransportierenden
Verbindungen, 65 bis 35 Gewichtsprozent an einem oder mehreren hierfür üblichen Bindemitteln,
0,1 bis 4 Gewichtsprozent an Zusätzen, die die mechanischen Eigenschaften verbessern
und gegebenenfalls bis zu 5 Gewichtsprozent an sensibilisierenden oder aktivierenden
Verbindungen zusammen. Der Gießprozeß erfolgt aus einem niedrigsiedenden Lösungsmittel.
[0021] Zwischen der ersten und der zweiten Schicht ist gegebenenfalls eine Sperrschicht
von etwa 0,05 bis 1,5
/um, vorzugsweise 0,1 bis 0,5
/um angeordnet, während es je nach vorgesehener Verwendung des elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials angemessen sein kann, eine als Deck- und Schutzschicht wirkende
inaktive Schicht auf die Ladungsträger transportierende Schicht aufzubringen.
[0022] Als elektrisch leitfähiges Trägermaterial sind Aluminiumfolien, Aluminiumbleche,
Nickelbleche, oder mit Aluminium, Zinn, Blei, Wismut oder ähnlichen Metallen bedampfte
Kunststoffolien, vorzugsweise Polyesterfolien geeignet. Die Auswahl wird durch das
Einsatzgebiet des elektrophotographischen Elements bestimmt.
[0023] Die Sperrschichten zwischen dem leitfähigen Trägermaterial und der ersten Schicht
oder zwischen derselben und der zweiten Schicht bestehen üblicherweise aus Metalloxidschichten,
z.B. Aluminiumoxidschichten, Polymeren, wie z.B. Polyamid, Polyvinylalkohol, Polyacrylate,
Polystyrol oder ähnliche Systeme. Gegebenenfalls kann aber auch das Bindemittel der
ersten Schicht gleichzeitig als Sperrschichtmaterial dienen.
[0024] Zur Herstellung der Ladungsträger erzeugenden Schicht der erfindungsgemäßen elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien sind Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyester, Polyphthalsäureester,
Polyvinylchloride, Styrol--Maleinsäure-Copolymerisate, Epoxide und andere allgemein
üblichen Harze als Bindemittel für die Aufnahme der Farbstoffe gemäß der Erfindung
geeignet.
[0025] Für die zweite, die Ladungsträger transportierende Schicht eignen sich als Bindemittel
besonders Polyvinylchlorid, Polyesterharze, Polyacetalharze, Polycarbonate, Polystyrol,
Polyurethane, d.h. solche Bindemittel, welche spezielle elektrische Eigenschaften
zeigen und dem Fachmann hierfür bekannt sind. So bieten sich auch Silikoruharze, Polyvinylacetat,
Chlorkautschuk, Celluloseester, Äthylcellulose und ähnliche an. Als Ladungsträger
transportierende Verbindungen, welche in dieser Schicht enthalten sind, eignen sich
solche die Transparenz für das sichtbare Licht nicht beeinträchtigende Verbindungen,
wie
a) niedermolekulare Verbindungen, insbesondere heterocyclische Verbindungen, wie Pyrazolinderivate,
Oxazole, Oxdiazole, Phenylhydrazone, Imidazole, Triphenylaminderivate, Carbazolderivate,
Pyrenderivate und weitere, kondensierte Aromaten sowie
b) polymere Materialien, wie Polyvinylpyrene, Poly(N--vinylcarbazol), Copolymerisate
aus Carbazol und Styrol, bzw. Vinylacetat und/oder Vinylchlorid.
[0026] Vom polymeren Typ ist besonders Poly(N-vinylcarbazol) geeignet.
[0027] Die erfindungsgemäßen elektrophotographischen Aufzeich- nungsmaterialien können noch
weitere Bestandteile zur Verbesserung ihrer mechanischen Eigenschaften enthalten.
So können Netzmittel, wie die Silikonöle die Oberflächenqualität verbessern. Weiter
können zusätzlich Sensibilisatoren oder Aktivatoren der oberen zweiten Schicht einverleibt
werden. Als Sensibilisatoren, die in disperser Form gelöst werden können, sind z.B.
Triphenylmethanfarbstoffe, Xanthonfarbstoffe, lösliche Perylenderivate, wie Perylentetracarbonsäureester
und eine Reihe weiterer Verbindungen bekannt. Als Aktivatoren dienen Verbindungen
mit hoher Elektronenaffinität, z.B. Nitroverbindungen, wie 2,4,7--Trinitrofluorenon-9.
[0028] Das erfindungsgemäße elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial enthält hochilchtempfindliche
photohalbleitende Dcppelschichten, die eine hohe mechanische Stabilität aufweisen
und zum Beispiel auf einer zylindrischen Trommel angeordnet oder als endloses Band
umlaufen können, ohne daß Verschleißerscheinungen auftreten. Sie sind demgemäß sehr
geeignet zur Verwendung für reprographische Zwecke, z.B. als Kopierschichten, elektrophotographische
Offsetdruckplatten.
[0029] Die Erfindung sei anhand folgender Beispiele näher erläutert.
Beispiele 1 bis 9
[0030] Es werden je 5 g der Farbstoffe 1 bis 9 mit je 3 g eines Copolymerisats aus Vinylchlorid,
Acrylsäure und einem Maleinsäurediester und 25 g Tetrahydrofuran vermischt und für
12 Stunden auf einem Walzenstuhl gerollt. Danach werden 75 g Tetrahydrofuran und 25
g Toluol zugesetzt. Das Gemisch wird eine Stunde lang auf dem Walzenstuhl homogenisiert.
[0031] Diese Dispersion wird dann mit einer Rakel auf ein unbehandeltes Aluminiumträgerblech
von 175
/um Stärke aufgetragen. Der Gießspalt beträgt 60
/um. Die Rakel wird mit einer Geschwindigkeit von 260 mm/min abgezogen. Nach dem Ablüften
und Trocknen für 30 Minuten bei 90°C verbleibt eine Trokkenschichtdicke von 0,75 bis
0,8
/um.
[0032] Auf diese erste, deckende Schicht wird jeweils eine Lösung aus 47,75 g Poly(N-vinylcarbazol),
5,2 g Phthalsäuredihexylester und 5,75 g eines Polycarbonats mit einer Schmelztemperatur
von 220 bis 230°C in einem Lösungsmittelgemisch aus 287,5 g Tetrahydrofuran und 74,2
g Toluol aufgetragen. Der Gießspalt beträgt jeweils 140
/um; die Rakel wird mit 260 mm/min abgezogen. Nach der Ablüftung und der Trocknung
für 30 Minuten bei 90°C verbleibt eine Trockenschicht von 8 bis 8,5
/um Dicke.
[0033] Das so bereitete elektrophotographische Element wird dann mit einer Hochspannung
von -7,40 kV an einem Coronadraht in einem Abstand von 10 mm über der Schichtoberfläche
beladen. Nach 20 Sekunden Beladungszeit wird das maximal erreichte Oberflächenpotential
in Volt ermittelt. Diese Oberflächenpotentiale werden auf das Oberflächenpotential
einer völlig analog hergestellten Platte, gleich 100%, bezogen, welche gemäß der DE-OS
22 37 539 N,N'-Dimezhyl- perylen-3,4,9,,10-tetracarbonsäurediimid enthält. Nach weiteren
20 Sekunden im Dunkeln wird der prozentuale Potentialabfall, bezogen auf das maximale
Potential, bestimmt. Dann wird das elektrophotographische Element mit dem Licht einer
Xenonlampe von 150 Watt Leistungsaufnahme bestrahlt. Der lichtinduzierte prozentuale
Potentialabfall, bezogen auf das Potential nach dem Dunkelabfall, wird gemessen.
[0034] Die Meßergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Verbindung 1
[0035]

Verbindung 2
[0036]

Verbindung 3
[0037]

Verbindung 4
[0038]

Verbindung 5
[0039]

Verbindung 6
[0040]

Verbindung 7
[0041]

Verbindung 8
[0042]

Verbindung 9
[0043]

Beispiele 10 bis 18
[0044] Analog den Beispielen 1 bis 9 werden gleiche elektrophotographische Elemente hergestellt,
die anstelle eines unbehandelten Aluminiumbleches ein eloxiertes Aluminiumblech mit
einer Eloxalschicht von etwa 0,25 µm Dicke enthalten.
[0045] Damit werden weitgehend die gleichen Meßergebnisse wie die in der Tabelle 1 aufgeführten
erhalten.

1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, im wesentlichen bestehend aus einem
elektrisch leitfähigen Trägermaterial, einer ersten Ladungsträger erzeugende Farbstoffe
enthaltenden Schicht und einer zweiten, für das aktinische Licht weitgehend transparenten
Schicht aus isolierenden organischen Materialien mit mindestens einer, im Licht Ladungen
transportierenden Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladungsträger erzeugenden
Farbstoffe solche der allgemeinen Formel I sind:

in der R
1 bis R
4 Wasserstoff, Halogen, Methyl oder Methoxy, einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4, C
2- bis C
6-Alkyl, Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro, Amino, N,N-C
1- bis C
4-dialkylamino; einem Rest der Formel

einem Rest der Formel -NHCOR, wobei R
5 für C
l- bis C
6-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht, und die übrigen Reste R
1 bis R
4 Wasserstoff, X den Rest einer methylenaktiven Verbindung oder der Formel =N-R
6', wobei R
6' der Rest eines aromatischen oder heterocyclischen Amins oder Hydrazins ist, und Z
Wasserstoff, Methyl oder Phenyl bedeuten.
2. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladungsträger erzeugenden Farbstoffe solche der allgemeinen Formel II sind:

in der R
1 bis R Wasserstoff oder Halogen oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro und die übrigen Wasserstoff, R
6 Cyano, Nitro, 4-Halogenphenyl, 4-Cyanphenyl, 4-Nitrophenyl, C
1 - bis C
8-Alkoxycarbonyl , Phenoxycarbonyl, Carbamoyl, N-Phenylcarbamoyl, das gegebenenfalls
durch 1 bis 3 Chlor, Brom, Methyl und/oder Methoxy substituiert ist, N-C
1- bis C
4-Alkylcarba- moyl, ein durch Cyan, Nitro oder CF
3 in 4-Stellung substituiertes Phenyl, Phenylsulfonyl, das in Phenyl durch bis zu 3
Chlor, Brom und/oder C
1-bis C
4-Alkyl im Phenylkern substituiert ist; einen Rest der Formel

in der A für -0-, -S- oder N-R, R für Wasserstoff oder C
l- bis C
4-Alkyl und R
7 und R
8 für Wasserstoff oder Halogen, C
1- bis C
4-Alkyl oder C
1- bis C
4-Alkoxy stehen; 1 H-Naphth[2,3-d]imidazolyl, Pyridyl, 4-Thiazolyl, 2-Methyl-4-thiazolyl,
2-Phenyl-1,3,4-thia- diazolyl-(5), 2-Chinolinyl, 3-Indolyl oder 3-Benzthiazolyl bedeuten.
3. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Farb-
st
offormel R
1 bis R
4 Wasserstoff, Chlor oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio oder Nitro und die übrigen Wasserstoff und R
6 Cyano, Methylcarbonyl, Phenylcarbonyl, 4-Nitrcuhenyl, 4-Cyanphenyl, C
1- bis C
6-Alkoxycarbonyl, Phenoxycarbonyl, Phenylsulfonyl, einen Rest der Formel

in der A für -0-, -S- oder N-R, R für Wasserstoff oder C
l- bis C
4-Alkyl und R
7 und R
8 für Wasserstoff oder Halogen, C
l- bis C
4-Alkyl oder C
1- bis C
4-Alkoxy stehen; 1 H-Naphth[2,3-d]imidazolyl, Pyridyl, 4-Thiazolyl, 2-Methyl-4-thiazolyl,
2-Pnenyl-1,3,4-thia- diazolyl-(5), 2-Chinolinyl, 3-Indolyl oder 3-Benzthiazolyl bedeuten.
4. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladungsträger erzeugenden Farbstoffe solche der allgemeinen Formel III sind

in der R
1 Wasserstoff oder Halogen oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro und die übrigen Wasserstoff, B die Ergänzung zu
einem Pyrazolon-, Oxazolon-, Isoxazolon-, Imidazolon-, Cyclohexandion-, Dimedon-,
Pyridon-, oder 4-Hydroxy-cumarinrest oder

einen Rest der Formel

bedeuten.
5. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladungsträger erzeugenden Farbstoffe solche der allgemeinen Formel IV sind

in der R
1 bis R
4 Wasserstoff oder Halogen oder einer oder zwei der Reste R
1 bis R
4 Phenyl, Phenoxy, Phenylthio, Nitro und die übrigen Wasserstoff, und R
9 einen Rest der Formel

in der R
10, R
11 und R
12, die gleich oder verschieden sein können, für Halogen, C
1 - bis C
4 -Alkyl , C
1 - bis C
4-Alkoxy, R
10 für Nitro oder
Cyano und R
11 und R
12 Wasserstoff, Halogen, C
l- bis C
4-Alkyl oder C
1- bis C
4-Alkoxy stehen; oder den Rest eines heterocyclischen Amins, bedeuten.
6. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der zweiten, für das aktinische Licht weitgehend transparenten Schicht die
im Licht Ladungen transportierende Verbindung Poly-(N-vinylcarbazol) ist.
7. Verfahren zur Herstellung von elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
gemäß Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein elektrisch leitfähiges Trägermaterial
zuerst eine erste, Ladungsträger erzeugende Farbstoffe enthaltende Dispersion in einer
solchen Dicke aufgetragen wird, daß die nach dem Trocknen resultierende Feststoffdicke
0,005 bis 5 um beträgt und dann, gegebenenfalls nach Aufbringen einer an sich üblichen
Sperrschicht, eine Lösung eines isolierenden organischen Materials zusammen mit einer
im Licht Ladungen transportierenden Verbindung zur Ausbildung einer zweiten Schicht
in einer Feststoffdicke von 2 bis 40 µm aufgebracht wird.
8. Verwendung der elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien für reprographische
Zwecke.