[0001] Kraftfahrzeug mit mehrschichtiger Lackierung und Verfahren zum mehrschichtigen Lackieren
[0002] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit mehrschichtiger Lackierung umfassend
eine Farblackschicht enthaltend Polyester-Amin-Harze als Bindemittel, eine darauf
befindliche transparente Effektlackschicht enthaltend Polyester-Amin-Harze sowie Celluloseäther
und/oder -ester bzw. -halbester als Bindemittel, und eine darauf befindliche Klarlackschicht
enthaltend hitzehärtbare Acryl-Melamin- Harz-Kombinationen oder lufttrocknende Acryl-Isocyanat-Harz-Kombinationen
als Bindemittel.
[0003] Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum mehrschichtigen Lackieren von Kraftfahrzeugen.
[0004] Es ist bekannt, Kraftfahrzeuge mit einer mehrschichtigen Lackierung auf einer oder
mehreren Korrosionsschutzschichten insbesondere dann zu versehen, wenn die Lackierung
einen sogenannten Metalleffekt aufweisen-soll. Unter Korrosionsschutzschichten im
Sinne der vorliegenden Erfindung werden alle Schutzschichten bzw. Lackschichten verstanden,
die auf die Metallteile vor dem Aufbringen der Endlackierung aufgebracht werden. Dazu
gehören auch die in der Regel vor der Endlackierung aufgetragenen Füllerschichten.
Wenn eine Endlackierung mit Metalleffekt durchgeführt wird, umfaßt diese in der Regel
eine zweischichtige Lackierung. Die untere Schicht enthält zur Erzeugung des sogenannten
Metalleffektes Metallplättchen, im allgemeinen Aluminiumplättchen. Wenn nicht nur
der Silber-Metalliceffekt der Aluminiumplättchen gewünscht wird, sondern eine farbige
Metallic-Lackierung, enthält diese Schicht zusätzlich entsprechende Farbpigmente.
Auf diese die Metallplättchen enthaltende Lackschicht wird dann ein Klarlack aufgebracht.
Die Metallic-Lackierung kann neben dem Bindemittel Celluloseester, insbesondere Celluloseacetobutyrat
enthalten ( vergl. US-PS 3 639 147). Es ist nach diesem Stand der Technik auch möglich
die Metallic-Lackschicht und die Klarlackschicht nach dem sogenannten Naß-in-NaßVerfahren
aufzubringen, d.h.die Metallic-Lackschicht wird nicht ausgehärtet, bevor die Klarlackschicht
aufgetragen wird, und beide Schichten werden dann gemeinsam gehärtet.
[0005] Die DE-OS 30 35 917 beschreibt ein Verfahren zum Aufbringen einer mehrschichtigen
Lackierung auf ein Kraftfahrzeug, gemäß dem auf eine Farblackschicht eine Effektlackschicht
aufgebracht wird, die mit Titandioxid beschichtete Glimmerplättchen als Interferenzpigment
enthält, und gegebenenfalls hierauf eine Klarlackschicht aufgebracht wird. Nach diesem
Verfahren wird zumindest die Effektlackschicht durch ein elektrostatisches Auftragsverfahren
aufgebracht. Voraussetzung für die Durchführung dieses Verfahrens ist, daß die Farblackschicht
eingebrannt wird, bevor die Effektlackschicht aufgebracht werden kann.
[0006] Das vorstehend beschriebene Verfahren hat den Nachteil, daß der Einbrennvorgang zweimal
durchgeführt werden muß. Bei Reparaturlackierungen ist damit der zusätzliche Umstand
verbunden, daß die nicht zu lackierenden Teile des Kraftfahrzeuges zweimal abgeklebt
werden müssen. Zunächst wird die Farblackschicht aufgetragen und eingebrannt, wobei
die nicht zu lackierenden Teile durch Abkleben vor einem Lackauftrag geschützt werden
muß. Nach dem Einbrennvorgang muß die Abklebung entfernt werden, und die Lackschicht
wird naß geschliffen, um einen besseren Verbund zur danach aufgebrachten Lackschicht
zu erreichen. Anschließend müssen die nicht zu lackierenden Teile wiederum abgeklebt
werden, bevor die Effektlackschicht und gegebenenfalls die Klarlackschicht aufgebracht
und eingebrannt werden. Dieses Verfahren ist technisch sehr umständlich.
[0007] Der vorliegenden Effindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, Kraftfahrzeuge mit
einer Effektlackschicht zu schaffen, die wie gemäß DE-OS 30 35 917 einen stärker changierenden
Effekt bzw. unterschiedlichere Effekte bei verschiedenen Blickwinkeln aufweist als
die bekannte Metallic-Lackierung, die aber in einfacherer Weise aufgebracht werden
kann. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß diese Aufgabenstellung dadurch gelöst
werden kann, daß die drei Schichten Farblackschicht, Effektlackschicht und Klarlackschicht
naß-in-naß aufgetragen und in einem Arbeitsgang gehärtet werden, wenn die Farblackschicht
eine bestimmte nachfolgend definierte Zusammensetzung aufweist.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Kraftfahrzeug mit mehrschichtiger Lackierung
umfassend eine Farblackschicht enthaltend Polyester-Amin-Harze als Bindemittel, eine
darauf befindliche transparente Effektlackschicht enthaltend Polyester-Amin-Harze
sowie Celluloseäther und/oder -ester bzw. -halbester als Bindemittel, und eine darauf
befindliche Klarlackschicht enthaltend hitzehärtbare Acryl-Melamin-Harz-Kombinationen
oder lufttrocknende Acryl-Isocyanat-Harz-Kombinationen als Bindemittel, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Farblackschicht 15 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Bindemittelanteil
dieser Schicht, an Celluloseäthern und/oder -estern bzw. -halbestern enthält.
[0009] Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum mehrschichtigen Lackieren
von Kraftfahrzeugen, umfassend eine Farblackschicht enthaltend Polyester-Amin-Harze
als Bindemittel, eine darauf befindliche transparente Effektlackschicht enthaltend
Polyester-Amin-Harze sowie Celluloseäther und/oder -ester bzw. -halbester als Bindemittel,
und eine darauf befindliche Klarlackschicht enthaltend hitzehärtbare Acryl-Melamin-Harz-Kombination
oder luftrocknende Acryl-Isocyanat-Harz-Kombination als Bindemittel, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Farblackschicht 15 bis 60 Gew.-% , bezogen auf den Bindemittelanteil
dieser Schicht, an Celluloseäthern und/oder -estern bzw. -halbestern enthält, und
daß alle genannten drei Schichten naß-in-naß aufgetragen und gemeinsam in einem Arbeitsgang
gehärtet werden, wobei die Effektlackschicht durch ein elektrostatisches Auftragsverfahren
aufgebracht wird.
[0010] Bevorzugt hat die Farblackschicht eine Trockenfilmdicke von 10 bis 30
/um.
[0011] Die Farblackschicht enthält als Bindemittel die gemäß dem Stand der Technik für Kraftfahrzeug-Lackierungen
bekannten Polyester-Amin-Harz-Systeme. Es können ölhaltige oder ölfreie Polyester
eingesetzt werden, insbesondere Alkydharze. Die Polyester liegen im Gemisch mit Aminharzen
vor, wobei Melaminharze bevorzugt sind. Die Farblackschicht enthält in der Kraftfahrzeuglackierung
üblicherweise eingesetzte Pigmente . Wenn eine weiße Schicht gewünscht wird, werden
weiße Pigmente eingesetzt, anderenfalls farbige Pigmente. Das wesentliche Merkmal
gemäß der Erfindung liegt darin, daß die Farblackschicht die oben genannten Celluloseäther
usw. enthält. Nach dem Stand der Technik wurden solche Celluloseäther den Metallic-Lacken
zugesetzt, um eine schnelle Fixierung der Metallic-Plättchen zu bewirken. Da dieses
Problem bei Farblackschichten nicht auftreten kann, hat es nicht nahegelegen, die
Celluloseäther usw. irgendwelchen Farblackschichten zuzusetzen, und i
!:. der Praxis ist dies bisher auch nicht erfolgt. Ein weiteres wesentliches Merkmal
des Verfahrens zum mehrschichtigen Lackieren gemäß der Erfindung besteht darin, daß
die Effektlackschicht durch ein elektrostatisches Auftragsverfahren aufgebracht wird.
Durch Anwendung dieser Merkmale ist es überraschenderweise möglich, daß alle genannten
drei Schichten naß-in-naß aufgetragen und gemeinsam in einem Arbeitsgang gehärtet
werden. Es wird nicht geschliffen und dennoch ein einwandfreier Verbund der Lackschichten
mit guter Oberfläche erhalten. Durch das Nichtanschleifen der Farblackschicht wird
der zusätzliche Vorteil erzielt, daß ein gleichmäßigerer Changiereffekt auftritt.
[0012] Als Celluloseäther usw. werden diejenigen Verbindungen für die Farblackschicht eingesetzt,
die nach dem Stand der Technik für die Metallic-Lacke verwendet werden. Bevorzugt
ist wie gemäß dem Stand der Technik Celluloseacetobutyrat. Die Menge beträgt für die
Farblackschicht gemäß der Erfindung vorzugsweise mindestens 30 Gew.-%, und vorzugsweise
höchstens 50 Gew.-%, bezogen auf den Bindemittelanteil dieser Schicht.
[0013] Wesentliches Merkmal gemäß der Erfindung ist, daß die auf die Farblackschicht aufgetragene
Effektlackschicht transparent ist. Es wird hierunter eine zumindestens teilweise Transparenz
verstanden, wie sie erhalten wird, wenn man als Pigmente mit Titandioxid beschichtete
Glimmerplättchen als Interferenzpigmente verwendet. Diese Pigmente sind bekannt (vergl.
z.B. DE-OS 19 59 998 und DE-AS 14 67 468). Die Effektlackschicht gemäß der Erfindung
enthält als Bindemittel vorzugsweise die gleichen Bindemittel, wie die Farblackschicht,
und wie sie oben bereits beschrieben wurden. Die Effektlackschicht enthält ebenfalls
die oben beschriebenen Celluloseäther usw., und zwar zweckmäßig in einer Menge von
15 bis 60 Gew,-%. Vorzugsweise liegt die untere Grenze bei etwa 20 Gew.-%. Die obere
Grenze liegt vorzugsweise bei 40 Gew,-%. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen,
daß die Menge der Celluloseäther usw. in der Farblackschicht gemäß der Erfindung im
Vergleich zum Stand der Technik relativ hoch liegt. Die Trockenfilmstärke der Effektlackschicht.
liegt zweckmäßig im Bereich von etwa 5 bis 25
/um. Die untere Grenze liegt vorzugsweise bei etwa 10
/um, während die obere Grenze vorzugsweise bei etwa 15
/um liegt.
[0014] Überraschenderweise lassen sich einwandfreie und zufriedenstellende Effekt-Lackierungen
auf Kraftfahrzeugen unter Verwendung von Effektlackschichten mit diesen Pigmenten
nur dann erzielen, wenn die Effektlackschicht durch ein elektrostatisches Auftragsverfahren
aufgebracht wird. Dies ist besonders deshalb überraschend, weil Metallic-Lacke sich
nicht oder nur unbefriedigend elektrostatisch auftragen lassen. Es hat deshalb nicht
nahegelegen, an Stelle der Metallic-Lackschicht die Effektlackschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung durch ein elektrostatisches Auftragsverfahren aufzubringen.
[0015] Es können die an sich bekannten elektrostatischen Auftragsverfahren angewandt werden.
Beispielsweise kann in einer stationären Anlage der Lack über eine rotierende Glocke
oder Scheibe in einem elektrostatischen Feld, sogenannten Randsburg (eingetragenes
Warenzeichen)-Anlagen versprüht werden. Es kann auch mit bekannten elektrostatischen
Handspritzpistolen gespritzt werden. Auf die Effektlackschicht wird eine Klarlackschicht
aufgebracht, die als Bindemittel entweder hitzehärtbare Acryl-Melamin-Harz-Kombinationen
oder lufttrockende Acryl-Isocyanat-Harz-Kombinationen aufweist. Beide Lacksysteme
sind auf dem Gebiet der Lackierung von Kraftfahrzeugen bekannt. Wenn die hitzehärtbaren
Kombinationen eingesetzt werden, müssen nach Auftrag aller Lackschichten diese gemeinsam
in einem Arbeitsgang durch Erhitzen auf erhöhte Temperaturen gehärtet werden. Es werden
die nach dem Stand der Technik für die Endlackierung üblichen Härtetemperaturen angewandt,
z.B. von etwa 70°C bis 170
0C für Zeiträume von etwa 10 bis 40 Minuten, wobei in der Regel die Dauer des Einbrennvorganges
umgekehrt proportional zur angewandten Temperatur ist.
[0016] Wenn dagegen gemäß der Erfindung die bekannten lufttrocknenden Systeme eingesetzt
werden, was hauptsächlich bei der Kraftfahrzeug-Reparaturlackierung der Fall ist,
wird das mit den drei Lackschichten gemäß der Erfindung versehene Kraftfahrzeug bei
UmweltBedingungen getrocknet oder auf mäßige Temperaturen von nicht über etwa 80°C
erwärmt. Es erfolgt dabei eine Härtung aller drei Lackschichten.
[0017] Die Trockenfilmstärke der Klarlackschicht beträgt zweckmäßig 15 bis 50
/um, wobei für die untere Grenze 20
/um und für die obere Grenze 40
/um bevorzugt sind.
[0018] Unter dem Begriff "Acryl" werden gemäß der Erfindung auch Methacryl-Harzsysteme verstanden,
wie diese auch gemäß dem Stand der Technik auf diesem Gebiet eingesetzt werden (vergl.
u.a. US-PS 3 639 147, GB-PS 1 284 755, DE-OS 28 12 397).
[0019] Der Anteil an mit Titandioxid beschichteten Glimmerplättchen in der Effektlackschicht
beträgt zweckmäßig 0,5 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise mindestens etwa 1 Gew.-% und höchstens
etwa 6 Gew.-%, berechnet auf Gesamtgewicht des Lackes.(Berechnet auf Festkörper etwa
3 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 30 Gew.-%, je nach Farbe des Untergrunds.)
[0020] Für die Farblackschicht und die Effektlackschicht werden bevorzugt solche der oben
beschriebenen Harzsysteme eingesetzt, die in 1 bis 15 Minuten, vorzugsweise 2 bis
12 Minuten, besonders bevorzugt 3 bis 8 Minuten physikalisch trocknen.
[0021] Es ist zweckmäßig, auf die Farblacklackschicht die Effektlackschicht nach 1 bis 15
Minuten, vorzugsweise 2 bis 12 Minuten, besonders bevorzugt 3 bis 8 Minuten, aufzubringen.Das
gleiche gilt sinngemäß für den Auftrag der Klarlackschicht auf die Effektlackschicht
Die jeweils davor aufgebrachten Schichten müssen also, wie oben dargelegt, innerhalb
der genannten Zeit so weit physikalisch angetrocknet sein, daß ein wesentliches Durchmischen
oder stärkeres Anquellen der darauf aufgebrachten Lackschichten beim Auftrag vermieden
wird. Die oben genannten Trocknungszeiten für den Effekt-Lack haben außerdem.die Wirkung,
daß sehr schnell eine Verfestigung des Bindemittels eintritt, und daß deshalb die
mit Titandioxid beschichteten Glimmerplättchen sich nicht mehr in der Schicht bewegen
können. Kurz nach dem Auftrag der Effektlackschicht nehmen die Glimmerplättchen überwiegend
eine Anordnung etwa parallel zum Untergrund an. Diese Anordnung führt zu dem besonderen
Effekt. Wenn sich aber die Glimmerplättchen längere Zeit in der aufgetragenen Schicht
bewegen, insbesondere drehen können, besteht die Gefahr, daß sie zu einem erheblichen
Anteil eine andere Orientierung einnehmen, wodurch der changierende Effekt vermindert
oder vermieden würde.
[0022] Überraschenderweise wird der Interferenzeffekt besonders ausgeprägt und stark dann
erhalten, wenn die Schichten, insbesondere die Effektlackschicht und die Farblackschicht,
die oben angegebenen Stärken aufweisen.
[0023] Die gemäß der Erfindung verwendeten Lacke enthalten naturgemäß die üblichen lacktechnischen
Zusatzstoffe und Lösungsmittel.
Beispiel 1
[0024] Bei der Serienlackierung von Kraftfahrzeugen wird auf die in üblicher Weise mit Korrosionsschutzschichten
versehenen Karosserieteile eine Farblackschicht in einer Trockenfilmstärke von 20
/um aufgebracht, die einen öl-freien Polyester und Melaminharz enthält, einen Gehalt
von 40 Gew.-% Celluloseacetobutyrat, bezogen auf den Bindemittelgehalt dieser Schicht,
aufweist und 35% Bayferrox 3920 FF (anorganisches Braunpigment) , berechnet auf Gesamtfestanteil,
sowie übliche Lackzusätze und Lösemittel enthält.
[0025] Nach 5 Minuten Ablüftzeit wird, ohne anzuschleifen, naß-in-naß mit Hilfe einer stationären
Anlage zum elektrostatischen Lackieren unter Verwendung einer rotierenden Glocke im
elektrostatischen Feld eine Effektlackschicht in einer Trockenfilmstärke von 10
/um aufgebracht, die einen ölfreien Polyester und Melaminharz als Bindemittel enthält,
einen Gehalt von etwa 32 Gew.-% Celluloseacetobutyrat, bezogen auf den Bindemittelgehalt
dieser Schicht, aufweist und 2 Gew.-% mit Titandioxid in Rutil-Form beschichtete Glimmerplättchen,
bezogen auf den Lack, und übliche
Lackzusätze und Lösungsmittel enthält. Möglichst schnell danach, in der Praxis nach
etwa 3 bis 5 Minuten, wird hierauf die Klarlackschicht aufgebracht, die eine in der
Kraftfahrzeuglackierung übliche Acryl-Melaminharzkombination in einem üblichen Lösungsmittelgemisch
enthält. Die Trockenfilmstärke dieser Schicht beträgt etwa 30
/um. Danach wird 20 Minuten bei etwa 140
0C eingebrannt.
Beispiel 2
[0026] Ein Kraftfahrzeug mit einer üblichen Füllerlackierung wird angeschliffen. Hierauf
wird eine Farblackschicht nach den üblichen Spritzverfahren mit einer Trockenfilmstärke
von 25
/um aufgebracht, die einen ölfreien Polyester und Melaminharz enthält, einen Gehalt
von 35% Celluloseacetobutyrat, bezogen auf den Bindemittelgehalt dieser Schicht, aufweist
und 55 % Rutil-Titandioxid, berechnet auf den Gesamtfestanteil, sowie übliche Lackzusätze
und Lösemittel enthält.
[0027] Nach einer Ablüftzeit von 8 Minuten wird mittels einer elektrostatischen Handspritzpistole
der Effektlack in einer Trockenfilmstärke von 15
/um aufgebracht. Er enthält als Bindemittel einen ölfreien Polyester, Melaminharz und
30 Gew.-% Celluloseacetobutyrat, bezogen auf das Bindemittel, und 5 Gew.-% , bezogen
auf den Lack, des im Beispiel 1 beschriebenen Interferenzpigments. Nach 5 Minuten
wird mit einem Klarlack, enthältend eine Acryl-Isocyanatharzkombination als Bindemittel
in einer Trockenfilmstärke von 30
/um beschichtet. Danach wird 10 Minuten auf 80°C oder 1 Stunde lang auf 50°C erwärmt
oder auch unter Umweltbedingungen ge- trocknet.
[0028] Die so lackierten Kraftfahrzeuge haben einen eindrucksvollen changierenden Effekt.
Bei im wesentlichen senkrechter Blickrichtung entspricht der Farbton im wesentlichen
dem Farbton des verwendeten Interferenzpigments. Bei Veränderung des Blickwinkels
tritt die Untergrundfarbe stärker in Erscheinung.
1. Kraftfahrzeug mit mehrschichtiger Lackierung umfassend eine Farblackschicht enthaltend
Polyester-Amin-Harze als Bindemittel, eine darauf befindliche transparente Effektlackschicht
enthaltend Polyester-Amin-Harze sowie Celluloseäther und/oder -ester bzw. -halbester
als Bindemittel, und eine darauf befindliche Klarlackschicht enthaltend hitzehärtbare
Acryl-Melamin-Harz-Kombinationen oder lufttrockende Acryl-Isocyanat-Harz-Kombinationen
als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet , daß die Farblackschicht 15 bis 60 Gew.-%
, bezogen auf den Bindemittelanteil dieser Schicht, an Celluloseäthern und/oder -estern
bzw. -halbestern enthält.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farblackschicht
eine Trockenfilm- Dicke von 10 bis 30/um hat.
3. Verfahren zum mehrschichtigen Lackieren von Kraftfahrzeugen, umfassend eine Farblackschicht
enthaltend Polyester-Amin-Harze als Bindemittel, eine darauf befindliche transparente
Effektlackschicht enthaltend Polyester-Amin-Harze sowie Celluloseäther und/oder -ester
bzw. -halbester als Bindemittel, und eine darauf befindliche Klarlackschicht enthaltend
hitzehärtbare Acryl-Melamin-Harz-Kombination oder lufttrocknende Acryl-Isocyanat-Harz-Kombination
als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Farblackschicht 15 bis 60 Gew.-%,
bezogen auf den Bindemittelanteil dieser Schicht, an Celluloseäthern und/oder -estern
bzw. -halbestern enthält, und daß alle genannten drei Schichten naß-in-naß aufgetragen
und gemeinsam in einem Arbeitsgang gehärtet werden, wobei die Effektlackschicht durch
ein elektrostatisches Auftragsverfahren aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farblackschicht in einer
solchen Menge aufgetragen wird, daß die Trockenfilm-Dicke 10 bis 30/um beträgt.