[0001] Die Erfindung betrifft Schirmkörper aus mehreren Isolierstofflagen mit einer Leitpapiereinlage
für Joche von gestuft lamellierten Eisenkernen von Transformatoren und Drosselspulen
zur Schirmung der Jochstufenkanten gegen Stirnflächen bzw. Endschirmringe von Wicklungen.
[0002] Entsprechend den in den deutschen Patentanmeldungen P 30 10 255.7 und P 30 22 070.3
beschriebenen Schirmkörper sind diese üblicherweise aus mehreren Lagen von Isolierstoffen
aufgebaut, zwischen denen mindestens eine Schicht aus elektrisch leitendem Werkstoff
vorgesehen ist. Diese elektrisch leitenden Schichten sind bei den bekannten Anordnungen
mit einem sie abdeckenden niederohmigen Gitter aus ebenfalls elektrisch leitendem
Werkstoff verbunden, um dadurch das Auftreten von Spannungsdifferenzen innerhalb der
zur Schirmung vorgesehenen Schicht aus elektrisch leitendem Werkstoff zu verhindern.
Diese Gitter sind üblicherweise aus Kupferlitze oder Kupfergewebeband hergestellt
und mit einem Anschlußleiter aus dem eigentlichen Schirmkörper herausgeführt, sowie
galvanisch mit dem abzuschirmenden Bauteil verbunden.
[0003] Nachteilig ist bei diesen Anordnungen der nicht unwesentliche Aufwand zur Einbringung
dieses niederohmigen Gitters und dabei insbesondere die mechanische Sicherung des
aus.dem Schirmkörper herausgeführten Anschlußleiters. Darüber hinaus bewirkt gerade
dieser Anschlußleiter eine Inhomogenität im elektrischen Feld und erfordert aufgrund
seiner vergleichsweise niedrigen mechanischen Festigkeit und seiner schwachen Verankerung
im Schirmkörper besondere Vorsichtsmaßnahmen während des Zusammenbaus des zu schirmenden
Eisenkerns mit den zugehörigen Wicklungen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für Transformatoren und Drosselspulen
für deren den Wicklungen zugekehrte Jochteile einen Schirmkörper zu schaffen, der
sowohl einfach herzustellen als auch ohne Komplikationen einbaubar ist und dabei die
an ihn gestellten physikalischen Anforderungen gut erfüllt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schirmkörper der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Leitpapiereinlage galvanisch vollständig von allen benachbarten
und gegeneinander Spannung führenden Teilen getrennt ist, daß die Leitschicht in der
Leiteinlage hochohmig und frei von Spannungsausgleichsleitern ist, daß das von der
Leiteinlage geführte elektrische Potential rein kapazitiv durch das Verhältnis des
Abstandes Jocheisen - Leitpapiereinlage zu dem Abstand Leitpapiereinlage - Stirnfläche
bzw. Endschirmring der Wicklungen eingestellt ist und daß die Ränder der Leitpapiereinlage
auf allen Seiten gegenüber den Rändern der übrigen Isolierstoffschichten zurückstehen.
[0006] Nach vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung ist vorgesehen, daß die Isolierstofflage
zwischen dem Jocheisen und der Leitpapiereinlage einschichtig ist und daß die Leitpapiereinlage
auf der dem Jocheisen abgekehrten Seite mit elektrisch leitendem Werkstoff beschichtet
und auf dieser Seite durch eine unbeschichtete Papierlage abgedeckt ist.
[0007] Vorteilhaft überdeckt die Leitpapiereinlage in Umfangsrichtung des Joches außer dem
mittleren Blechpaket nach beiden Seiten wenigstens drei Stufen und ist sie in Längsrichtung
des Joches jeweils an die Durchdringungslinie des Joches mit einem Kernschenkel angepaßt.
[0008] Zur sicheren Fixierung der Leitpapiereinlage ist diese mit wenigstens einer ihrer
benachbarten Isolierstofflagen punktweise verklebt und sind die stufenparallelen Ränder
des Schirmkörpers in Richtung auf das Joch abgebogen. Die stufenparallelen Ränder
der Isolierstofflagen sind gemäß einem weiteren Fortbildungsmerkmal der Erfindung
von im Abstand zueinander angeordneten, die Ränder umfassenden Kappen zusammengehalten.
[0009] Der erfindungsgemäß ausgebildet Schirmkörper ist sehr vorteilhaft, denn er ist aufgrund
seines einfachen Aufbaus auch einfach herstellbar und gewährleistet in Folge von nicht
erforderlichen Anschlußleitern eine extrem große Betriebssicherheit.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch ein Joch eines Transformators mit mehreren bewickelten
Kernschenkeln und
Fig. 2 eine Einzelheit bei X in Fig. 1 in sehr stark vergrößertem Maßstab.
[0011] Ein Kernschenkel 1 trägt Wicklungen 2 mit einer stirnseitigen Isolierung 3. Der Kernschenkel
1 ist in nicht näher dargestellter Art und Weise mit einem unteren Joch 4 so verzahnt,
daß sich das untere Joch 4 und der Kernschenkel 1 gegenseitig mechanisch halten und
stützen. Die hierzu erforderlichen Preßkräfte sind in üblicher Weise durch Bandagen
und/oder Preßeisen und/oder Preßbolzen aufgebracht.
[0012] Seitlich anschließend an die beiden Längsseiten des unteren Joches 4 sind Platten
5 aus Isolierwerkstoff vorgesehen, deren den Wicklungen 2 zugekehrte Oberflächen zusammen
mit der wicklungsseitigen Oberfläche des unteren Joches 4 den Wicklungstisch bilden,
auf dem die Wicklun
- gen 2 in nicht dargestellter Art und Weise nach unten abgestützt sind. Diese Platten
5 überdecken dabei die weiter außen liegenden Blechpakete des im Querschnitt stufenförmig
an eine vorgegebene Kurvenform angepaßten lamellierten unteren Joches 4.
[0013] In Folge der üblichen Erdung des unteren Joches 4 und der auf Hochspannungspotential
liegenden Wicklungen 2 besteht zwischen diesen beiden Baugruppen ein erheblicher Potentialunterschied,
zu dessen leichterer und sichererer Beherrschung zumindest bei sehr hohen Nennspan-.
nungen sowohl die Wicklungen 2 als auch das Stufen aufweisende untere Joch 4 mit großflächigen
Abschirmungen versehen sind. Die wicklungsseitige Abschirmung ist beim Ausführungsbeispiel
in nicht näher dargestellter Art und Weise in die stirnseitige Isolierung 3 der Wicklungen
eingebaut.
[0014] Zur Abschirmung des unteren Joches 4 dient ein Schirmkörper 6, der im Zwischenraum
zwischen den Platten 5 über dem unteren Joch 4 angeordnet ist. Zur mechanischen Unterstützung
des dünnwandig ausgeführten Schirmkörpers 6 dienen Füllkörper 7 und 8, die die von
den Stufen des unteren Joches 4 und dem Schirmkörper 6 eingeschlossenen Stufenräume
ausfüllen. Die Füllkörper 7 und 8 sind beispielsweise aus Holz, Preßspan oder Preß-.
holz hergestellt.
[0015] Fig. 2 zeigt in stark vergrößertem Maßstab den schichtweisen Aufbau des Schirmkörpers
6 aus Isolierstofflagen. Diese Isolierstofflagen bestehen beginnend auf der dem unteren
Joch 4 zugekehrten Seite des Schirmkörpers 6 aus einer Schicht etwa 1 mm starken Preßspans
9, gefolgt von einer 0,145 mm starken Schicht Leitpapiers 10 mit einer der Wicklung
2 zugekehrten leitenden Auflage 11, die wiederum von einer 0,145 mm starken Papierschicht
bedeckt ist. Über diesen Schichten sind beim Ausführungsbeispiel noch jeweils 1 mm
starke Schichten aus Preßspan 13 und 14 vorgesehen. Zur gegenseitigen Lagesicherung
der einzelnen Schichten sind mindestens die Papierlagen 10 und 12 punktweise miteinander
verklebt.
[0016] Die leitende Auflage 11 selbst ist sehr dünn und dadurch verhältnismäßig hochohmig.
Da ein wesentlicher Teil der leitenden Auflage 11 in einem Abstand von 1,145 mm über
dem Hauptblechpaket des unteren Joches 4 liegt und der Abstand der leitenden Auflage
11 von der Stirnseite der Wicklungen 2 sehr viel größer ist, führt die leitende Auflage
11 aufgrund kapazitiver Kopplung praktisch das Potential des unteren Joches 4, ohne
galvanisch mit diesem verbunden zu sein. Dadurch ist es möglich, auch auf ein niederohmiges
Anlenkgitter für die leitende Auflage 11 zu verzichten.
[0017] Wie darüber hinaus Versuche gezeigt haben, ergibt sich ein besonders günstiger Feldverlauf,
wenn die zur Jochachse parallelen Längskanten des Schirmkörpers 6 um etwa 90° abgebogen
sind und sich mit ihren Rändern an eine Stufenkante des unteren Joches 4 anlegen.
1. Schirmkörper aus mehreren Isolierstofflagen und einer Leitpapiereinlage für Joche
von gestuft lamellierten Eisenkernen von Transformatoren und Drosselspulen zur Schirmung
der Jochstufenkanten gegen Stirnflächen bzw. Endschirmringe von Wicklungen, dadurch
gekennzeichnet,
- daß die Leitpapiereinlage (10) galvanisch vollständig von allen benachbarten und
gegeneinander Spannung führenden Teilen (2, 4) getrennt ist,
- daß die Leitschicht (11) in der Leitpapiereinlage (10) hochohmig und frei von Spannungsausgleichsleitern
ist,
- daß das von der Leiteinlage (10) geführte elektrische Potential rein kapazitiv durch
das Verhältnis des Abstandes Joch (4) - Leitpapiereinlage (10) zu dem Abstand Leitpapiereinlage
(10) - Stirnfläche bzw. Endschirmring der Wicklungen (2) eingestellt ist und
- daß die Ränder der Leitpapiereinlage (10) auf allen Seiten gegenüber den Rändern
der übrigen Isolierstoffschichten (9, 12, 13, 14) zurückstehen.
2. Schirmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierstofflage
(9) zwischen dem Joch (4) und der Leitpapiereinlage (10) einschichtig ist.
3. Schirmkörper nach Anspruch 1 und 2, dadurch geknnzeichnet daß die Leitpapiereinlage
(10) auf der dem Joch (4) abgekehrten Seite mit elektrisch leitendem Werkstoff (11)
beschichtet und auf dieser Seite durch eine unbeschichtete Papierlage (12) abgedeckt
ist.
4. Schirmkörper nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitpapiereinlage
(10) und die auf deren beschichteter Seite liegende Papierlage (12) jeweils 0,145
mm stark sind und daß alle anderen Isolierstofflagen (9, 13, 14) aus etwa 1 mm starkemPapier
oder Preßspan bestehen.
5. Schirmkörper nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Leitpapiereinlage
(10) in Umfangsrichtung des Joches (4) außer dem mittleren Blechpaket nach beiden
Seiten wenigstens drei Stufen abdeckt.
6. Schirmkörper nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Leitpapiereinlage
(10) in Längsrichtung des Joches (4) jeweils an die Durchdringungslinie des Joches
(4) mit einem Kernschenkel (1) angepaßt ist.
7. Schirmkörper nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die
Leitpapiereinlage (10) mit wenigstens einer ihrer benachbarten Isolierstofflagen (9,
12, 13, 14) punktweise verklebt ist.
8. Schirmkörper nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die stufenparallelen
Ränder des Schirmkörpers (6) in Richtung auf das Joch (4) um etwa 90° abgebogen sind.
9. Schirmkörper nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die stufenparallelen
Ränder der Isolierstofflagen (9, 10, 12, 13, 14) von im Abstand zueinander angeordneten,
die Ränder umfassenden Kappen zusammengehalten sind.