[0001] Die Erfindung betrifft eine steckbare elektrische Flachsicherung in Miniaturausführung
der beispielsweise in der DE-OS 25 00 364 beschriebenen Art.
[0002] Derartige Sicherungen bestehen in der Regel aus zwei in einer Ebene nebeneinander,
im Abstand voneinander angeordneten, in den Abmessungen genormten Steckzungen aus
Blechstanzteilen, deren Steckbereiche jeweils rückwärtig einstückig in stromführende
Stege übergehen, wobei zwischen den Stegen der Schmelzleiter angeordnet ist und die
stromführenden Stege und der Schmelzleiter von einem Kunststoffgehäuse umgeben sind.
[0003] Aus der DE-OS 28 33 046 ist bekannt, als Schmelzleiter einen Sicherungsschmelzdraht
zu verwenden und u.a. den Draht auf die stromführenden Stege zu löten. Als Drahtmaterial
wird hauptsächlich ein Zinn-Blei-Draht vorgeschlagen. Für die stromführenden Stege
und die Steckzungen wird Federmessing im Zusammenhang mit einer Ausführungsform angegeben,
bei der der Draht nicht aufgelötet, sondern zwischen in den stromführenden Stegen
angeordneten Federelementen eingeklemmt wird. Das Auflöten des Schmelzdrahtes bedingt
erhebliche Nachteile. Durch die Aggression der Lötflußmittel sowie durch Ausblühungen
und Verschmutzungen können die elektrischen Werte der Sicherung unkontrollierbar verändert
sein. Insbesondere Verschmutzungen führen zu sog. kalten Lötstellen, die die Kennwerte
der Sicherung beeinträchtigen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, bei einer Flachsicherung der beschriebenen Art den Schmelzdraht
mechanisch fest und elektrisch definiert anzuordnen, ohne daß die Kennlinie des Drahtes
beeinträchtigt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schmelzleiter aus einem
Kupferdraht mit einer Silberummantelung und die stromführenden Stege sowie die Steckzungen
aus Messing bestehen, wobei zumindest die stromführenden Stege,vorzugsweise aber auch
die Steckzungen, oberflächig verzinnt sind und der Schmelzleiter auf jeweils eine
Flachseite der stromführenden Stege aufgeschweißt ist. Weitere erfindungswesentliche
Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Aus dem DE-GM 66 05 723 ist eine Flachsicherung bekannt, bei der auf einem isolierenden
flachen Grundkörper Leitungszüge aus Metallbändern und zwischen den Bändern ein Schmelzdraht
angeordnet sind. Dabei soll auf dem einen Leitungszug der Draht aufgeschweißt und
auf dem anderen aufgelötet sein. Über die Art der Materialien wird keine Aussage gemacht.
[0007] Trotz dieser Angaben im Stand der Technik ist bisher keine Miniatur-Flachsicherung
auf dem Markt aufgetaucht, bei der ein Schmelzdraht auf Flachsteckzungen bzw. flache
stromführende Stege aufgeschweißt ist. Diese Tatsache ist auch nicht verwunderlich,
weil die üblicherweise verwendeten Metalle für die Flachsteckelemente und den Schmelzdraht
nicht derart miteinander verschweißbar sind, daß elektrisch definierte Werte für die
Schweiß--stellen gewährleistet werden können. Insofern lag es trotz des genannten
Standes der Technik nicht ohne weiteres nahe, die Schweißung des Schmelzdrahtes zu
versuchen, obwohl bekanntermaßen die Schweißung zumindest in bezug auf die mechanische
Festigkeit der Verbindung der Teile Vorteile bedingt.
[0008] Erfindungsgemäß wird zur Lösung der gestellten.Aufgabe eine Auswahl der Metalle getroffen,
die kein Vorbild im Stand der Technik findet. Insbesondere hat die Verzinnung der
Oberfläche der Blechstanzteile den überraschenden Effekt gebracht, daß eine einwandfreie
Schweißung ohne Verlust der Schmelzdrahtkennlinie durchführbar ist. Eine Erklärung
für diese Wirkung der Oberflächenverzinnung gibt es noch nicht. Für die Verzinnung
selbst lag ohne weiteres kein Anlaß vor.
[0009] Zum Aufschweißen des Schmelzdrahtes wird die an sich bekannte Kleinteilschweißtechnik
angewendet und der Draht beidseitig durch Feinpunktschweißung aufgebracht. Selbst
diese Schweißtechnik kannte bisher keine Möglichkeit, die wichtigsten Sicherungsmetalle,
nämlich Messing und Kupfer, ohne weiteres miteinander zu verschweißen.
[0010] Die erfindungsgemäße Verwendung des verzinnten Messings und des versilberten Kupferdrahtes
bringt ferner den Vorteil, daß die Überzüge die Korrosion weitestgehend verhindern,
so daß die elektrischen Werte der Sicherung über eine lange Zeitdauer erhalten bleiben.
[0011] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der Flachsicherung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Flachsicherung,
Fig. 3 eine Ansicht von oben,
Fig. 4 eine Ansicht in die untere Gehäusehalbschale mit eingesetztem Sicherungselement,
Fig. 5 eine Ansicht in die obere Gehäuseschale,
Fig. 6 eine Ansicht von an Materialstreifen zusammenhängenden Sicherungselementen.
[0012] Die Flachsicherung besteht aus dem Gehäuse 1 und dem Sicherungselement 2.
[0013] Das Sicherungselement 2 weist die beiden nebeneinander auf Abstand angeordneten Blechstanzteile
3 auf, die spiegelbildlich zueinander in einer Ebene angeordnet sind und gleiche Form
besitzen (Fig. 4).
[0014] Jedes Blechstanzteil 3 ist funktionsmäßig unterteilt in die Steckzunge 4, die einstückig
in den stromführenden Steg 5 übergeht. Vorzugsweise sind die Stege 5 schmaler als
die Steckzungen ausgeführt, wobei eine Schnittkante 6 jeweils nach außen verläuft,
in eine schräg nach oben führende Schnittkante 7 übergeht und letztere in die senkrechte
Schnittkante 8 des Stegs 5 einmündet. Diese Ausbildung der Stege 5 schafft einen relativ
weiten, lichten Abstand zwischen den Stegen 5, so daß ein breiter Raum für einen relativ
langen Schmelzdraht 9 zur Verfügung steht. Der weite Abstand zwischen den Stegen 5
erleichtert zudem das Aufschweißen des Schmelzdrahtes 9. Der Schmelzdraht 9 ist jeweils
an der Punktschweißstelle 10 auf die Flachseite 11 der Stege 5 aufgeschweißt. Vorzugsweise
ist im Bereich der Schweißstelle 10 die jeweilige Schnittkante 13 bzw. 8 der Stege
5 durch Prägung -angefast, so daß sich die schräg zur jeweiligen Kante laufenden Prägeflächen
12 ergeben. Durch diese Raumform wird erreicht, daß die Kanten 13 bzw. 8 bei der Handhabung
des Sicherungselements, z. B. beim Einsetzen in das Gehäuse, nicht kerbend oder einschneidend
auf den Schmelzdraht 9 einwirken und dadurch ggf. dessen Kennlinie beeinträchtigen.
[0015] Die Herstellung des Sicherungselementes 2 erfolgt erfindungsgemäß automatisch, indem
zunächst aus einem verzinnten Blechstreifen die Konturen der Teile 3 ausgestanzt werden,
wobei jeweils zwei zu einem Sicherungselement gehörende Blechstanzteile 3 spiegelbildlich
zueinander angeordnet sind. In Fig. 6 sind wegen der besseren Übersicht nur zwei Sicherungselementrohlinge
abgebildet, die über einen Materialsteg 14 im Bereich der Kontaktzungen miteinander
in Verbindung stehen, wobei auch die zusammengehörenden Kontaktzungen eines Sicherungselementes
mit einem Materialsteg 15 miteinander verbunden sind. In dieser Form wird das Vorprodukt
des Sicherungselementes in die Schweißmaschine (nicht dargestellt) eingeführt, wobei
die Transportlöcher 16 in den Materialstegen 15 und durchgedrückte Führungsnasen 17
in den Materialstegen 14 von entsprechenden Transportelementen zweckentsprechend benutzt
werden. In der Schweißmaschine wird der zu schweißende Draht endlos zugeführt und
aufgeschweißt. Anschließend werden die nicht erforderlichen Drahtteile zwischen den
Sicherungselementrohlingen weggeschnitten. Danach werden die Materialstreifen 14 und
15 fortlaufend abgetrennt, wobei unmittelbar danach an jedes freiwerdende Sicherungselement
das Gehäuse automatisch angesetzt wird. Diese Verfahrensweise ist sehr ökonomisch
und bedingt niedrige Herstellungskosten für die neue Flachsicherung.
[0016] Das Gehäuse 1 besteht aus zwei Hälften, nämlich der unteren Gehäusehalbschale 18
(Fig. 4) und der oberen Gehäusehalbschale 19 (Fig. 5). Beide Gehäusehalbschalen sind
in der Ansicht U-förmig ausgebildet, wobei zwischen den beiden U-Schenkeln 20 die
stromführenden Stege 5 und teilweise auch die Kontaktzungen 4 eingeklemmt sind. Den
U-Steg 21 durchgreift der Schmelzdraht 9 frei, wobei der U-Steg 21 nach oben offen
ausgeführt ist, so daß der Schmelzdraht 9 sichtbar ist (Fig. 3). In den übrigen Bereichen
ist das Gehäuse nahezu ringsherum geschlossen ausgeführt.
[0017] Die ortsfeste Lagerung des Sicherungselementes 2 im Gehäuse 1 wird durch die in der
unteren Gehäusehalbschale 18 angeordneten Zapfen 22 gewährleistet, indem diese Zapfen
randlich zu den Blechstanzteilen 3 derart verteilt angeordnet sind, daß sich die Schnittkanten
der Blechstanzteile gegen die Zapfen 22 abstützen können. Vorzugsweise sind dafür
noch halbkreisförmige Zentrieraussparungen 23 in den Blechstanzteilen 3 - wie abgebildet
- (Fig. 4 und 6) vorgesehen.
[0018] Die Zapfen 22 durchgreifen entsprechende Löcher 24 in der oberen Gehäusehalbschale
19, wobei die beiden Halbschalen im Bereich der Zapfen 22 miteinander verschallt sind.
[0019] Die stromführenden Stege
5 reichen bis etwa zum freien Ende der U-Schenkel 20, wobei ein Loch 25 im Endbereich
der U-Schenkel 20 vorgesehen ist, durch das der jeweilige Steg zu Prüfzwecken kontaktiert
werden kann.
[0020] Am Gehäuse 1 sind ferner seitlich noch Führungsstege 26 vorgesehen, die zur Führung
und Lagerung der Flachsicherung in einer Steckerleiste dienen (Fig. 1). Zudem ist
im oberen Endbereich der U-Schenkel 20 eine umlaufende Griffleiste 27 angeordnet.
1. Flachsicherung, bestehend aus zwei in einer Ebene nebeneinander,im Abstand voneinander
angeordneten Steckzungen aus Blechstanzteilen, deren Steckbereiche jeweils rückwärtig
einstückig in stromführende Stege übergehen, wobei zwischen den Stegen ein an den
Stegen befestigter Sicherungsschmelzdraht angeordnet ist und die stromführenden Stege
und der Schmelzleiter von einem Kunststoffgehäuse umgeben sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsschmelzdraht aus einem Kupferdraht mit einer Silberummantelung und
die stromführenden Stege sowie die Steckzungen aus Messing bestehen, wobei zumindest
die stromführenden Stege, vorzugsweise aber auch die Steckzungen, oberflächig verzinnt
sind und der Schmelzleiter auf jeweils eine Flachseite der stromführenden Stege aufgeschweißt
ist.
2. Flachsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stromführenden
Stege (5) der Blechstanzteile (3) des Sicherungselementes (2) schmaler als die Steckzungen
(4) ausgeführt sind, so daß der lichte Abstand zwischen den stromführenden Stegen
(5) größer ist als der lichte Abstand zwischen den Steckzungen (4).
3. Flachsicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schnittkante (6)
im Übergangsbereich der Steckzunge (4) in den stromführenden Steg (5) jedes Blechstanzteils
nach außen verläuft, in eine schräg nach oben führende Schnittkante (7) übergeht und
letztere in die senkrechte Schnittkante (8) des Stegs (5) einmündet.
4. Flachsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzdraht (9) jeweils an der Punktschweißstelle (10) auf die Flachseite
(11) der stromführenden Stege (5) aufgeschweißt ist.
5. Flachsicherung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Schnittkante(13)
bzw. (8) der stromführenden Stege (5) im Bereich der Schweißstelle (10) durch Prägung
angefast ist, so daß sich die schräg zum jeweiligen Ende der Kante laufenden Prägeflächen
(12) ergeben.
6. Flachsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) aus zwei Hälften besteht, nämlich der unteren Gehäusehalbschale
(18) und der oberen Gehäusehalbschale (19), wobei beide Gehäusehalbschalen in der
Ansicht U-förmig ausgebildet sind und zwischen den beiden U-Schenkeln (20) die stromführenden
Stege (5) und teilweise auch die Kontaktzungen (4) eingeklemmt sind, der Schmelzdraht
(9) den U-Steg (21) frei durchgreift und der U-Steg (21) nach oben offen ausgeführt
ist.
7. Flachsicherung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur ortsfesten Lagerung
des Sicherungselementes (2) in der unteren Gehäusehalbschale (18) Zapfen (22) angeordnet
sind, die randlich zu den Blechstanzteilen (3) derart verteilt angeordnet sind, daß
sich die Schnittkanten der Blechstanzteile gegen die Zapfen (22) formschlüssig abstützen
können.
8. Flachsicherung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß halbkreisförmige Zentrieraussparungen
(23) in den Blechstanzteilen (3) vorgesehen sind, die die Zapfen (22) umgreifen.
9. Flachsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zapfen (22) Löcher (24) in der oberen Gehäusehalbschale (19) durchgreifen,
wobei die beiden Halbschalen im Bereich der Zapfen (22) miteinander verschallt sind.
10. Flachsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die stromführenden Stege (3) bis etwa zum freien Ende der U-Schenkel (20) reichen,
wobei ein Loch (25) im Endbereich der U-Schenkel (20) vorgesehen ist, durch das der
jeweilige Steg (5) zu Prüfzwecken kontaktiert werden kann.
11. Flachsicherung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich am Gehäuse (1) zu den Steckzungen (4) parallel verlaufende Führungsstege
(26) und im oberen Endbereich der U-Schenkel (20) eine umlaufende Griffleiste (27)
vorgesehen sind.
12. Verfahren zur Herstellung der Flachsicherung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß aus einem verzinnten Messingblechstreifen die Konturen der Blechstanzteile
(3) ausgestanzt werden, wobei jeweils zwei zu einem Sicherungselement gehörende Blechstanzteile
(3) spiegelbildlich zueinander angeordnet sind und im Bereich der Kontaktzungen (4)
über einen Materialsteg (15) miteinander verbunden sind und wobei die Sicherungselementrohlinge
über einen Materialsteg (14) im Bereich der Kontaktzungen miteinander in Verbindung
stehen, dieses Vorprodukt in eine Schweißmaschine eingeführt wird, wobei Transportlöcher
(16) in den Materialstegen (15) und durchgedrückte Führungsnasen (17) in den Materialstegen
(14) von entsprechenden Transportelementen zweckentsprechend benutzt werden, in der
Schweißmaschine der zu schweißende Draht endlos zugeführt und aufgeschweißt wird,
anschließend die nicht erforderlichen Drahtteile zwischen den Sicherungselementrohlingen
weggeschnitten werden, danach die Materialstreifen (14,15) fortlaufend abgetrennt
werden, wobei unmittelbar danach an jedes freiwerdende Sicherungselement die Gehäuseteile
automatisch angesetzt und miteinander verbunden werden.