[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Aufnahme der Erde od. dgl. bei Aushubarbeiten
von Gräbern, mit einer als Geleise ausgebildeten, transportablen und zerlegbaren Fahrbahn
und von Hand aus manöverierbaren Aufnahmebehältern, die der Fahrbahn entlang verstellbar
und auf der Fahrbahn abstellbar sind.
[0002] Beim Aushub von Gräbern kommt ein Abtransport der ausgehobenen Erde zu geschützten
Lagerstellen kaum in Frage, und es ist daher üblich, die ausgehobene Erde od. dgl.
auf Nachbargräbern, die entsprechend abzudecken sind, oder in der unmittelbaren Umgebung
des Grabes zu lagern. Dadurch werden Nachbargräber und Zugangswege in Mitleidenschaft
gezogen und auch der Zugang zum offenen Grab selbst beim Begräbnis wird beeinträchtigt.
[0003] Bekannte Geräte der eingangs genannten Art sind nicht in der Lage, die tatsächlich
vorhandenen Schwierigkeiten wirksam zu beseitigen. Ferner sind bekannte Geräte vielfach
den praktischen Anforderungen, die sich auf Grund der Gräberanordnung am jeweiligen
Friedhof, aber auch aus Gründen der Pietät und Ästhetik ergeben, nicht gewachsen.
[0004] Aus der CH-A-487 782 ist ein Gerät der genannten Gattung bekanntgeworden. Hier besteht
die transportable und zerlegbare Fahrbahn aus einem am Boden zu verlegenden Geleise,
das gegebenenfalls durch eingebaute Rollen nach Art eines Rollenganges auch das Verfahren
von selbst kein eigenes Fahrgestell aufweisenden Aufnahmebehältern ermöglicht. Die
Fahrbahn wird zur einen Breitseite des Grabes führend verlegt und nimmt einen einzigen,
für die Aufnahme des gesamten Erdaushubes bestimmten Aufnahmebehälter auf, der seinerseits
wieder zur Erleichterung des Transportes von Einsatzort zu Einsatzort in mehrere Einzelteile
zerlegbar ist. Die zum Grab weisende Wandung des Behälters ist abnehmbar. Beim Einsatz
des Gerätes wird zunächst die Fahrbahn zum Grab verlegt und auf ihr der Behälter unmittelbar
neben der Grabbreitseite angebracht. Nun erfolgt der Erdaushub ; der gefüllte Behälter
wird nach Beendigung der Aushubarbeit entsprechend dem zur Verfügung stehenden Platz
auf der Fahrbahn vom Grab weggeschoben und nach dem Begräbnis zum Grab zurückgebracht
und durch Entfernen der zum Grab weisenden Seitenwand in das offene Grab entleert.
[0005] In der Praxis stößt schon das Verlegen der Fahrbahn auf beträchtliche Schwierigkeiten,
da die Fahrbahn bei einem Reihengrab auf den Nachbargräbern verlegt werden muß. Der
den gesamten Erdaushub aufnehmende Behälter ist in gefülltem Zustand an sich schon
schwer und in einem hügeligen Friedhofsgelände kaum mehr manöverierbar. Ein grundsätzlicher
Nachteil des bekannten Gerätes besteht ferner darin, daß der Aushub vermischt bzw.
in seiner Schichtung sogar umgedreht wird, da zunächst die oberste Humusschicht des
Grabes auf den Boden des Behälters gelangt und der Aushub aus dem tiefsten Grabbereich
oben im Behälter zu liegen kommt. Etwa in dieser Schichtung gelangt der Aushub beim
Öffnen der Seitenwand des Behälters in das Grab zurück, so daß der Grabhügel aus der
« toten Erde aus dem tiefsten Grabaushubbereich gebildet wird, welche Erde für eine
Grabbepflanzung denkbar ungeeignet ist.
[0006] Nach der DE-A-25 09 023 wird vorgesehen, über und neben dem Grab auf Standstützen
erhöht ein Arbeitsgerüst zu errichten, auf dem neben dem Grab ein Aufnahmebehälter
angebracht wird, der wieder eine zum Grab aufklappbare Seitenwand besitzt. Der über
dem Grab befindliche Teil des Arbeitsgerüstes trägt einen Grabbagger, mit dessen Hilfe
der Grabaushub vorgenommen wird. Auch hier.kommt es wieder zu einer Mischung bzw.
zu einer Umkehr des Erdaushubes beim Zuschütten des Grabes und das Gerät ist wegen
des ortsfesten Baggers und des den Zugang zur einen Grabbreitseite blockierenden Containers
aus ästhetischen und praktischen Gründen kaum einsetzbar.
[0007] Für den Transport des Sarges zum offenen Grab und auch für den Transport von Grabsteinen
sind ebenfalls schon Geräte mit als Geleise ausgebildeter, transportabler und zerlegbarer
Fahrbahn und von Hand aus auf dieser Fahrbahn manöverierbaren, mit Fahrgestellen ausgestatteten
Wagen bekannt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung des Gerätes der genannten Art, durch die
es ermöglicht werden soll, die anfallende Erde auch bei nur über schmale Gehwege einseitig
zugänglichen Gräbern ohne Gefährung oder Beschädigung des Umgebungsbereiches, insbesondere
von Nachbargräbern, aus der unmittelbaren Nähe des ausgehobenen Grabes zu entfernen
und zu speichern sowie trotzdem rasch wieder an die Aushubstelle heranzubringen und
mit ihr das Grab ohne Umkehr des Erdaushubes zu füllen, wobei aber für die Beerdigung
die Aushubstelle frei zugänglich und auch ihr unmittelbarer Nachbarschaftsbereich
freigehalten werden soll.
[0009] Bei einem Gerät der eingangs genannten Art wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Schienen des Geleises auf Standstützen erhöht über dem Bodenniveau und voneinander
etwa im Abstand der Länge eines Grabes anbringbar und für den Aushub eines Einzelgrabes
als Aufnahmebehälter mehrere trogartige Kippbehälter vorgesehen sind, die mit an ihren
Längsenden vorgesehenen Rädern auf den Schienen verfahrbar sind.
[0010] Als erfindungswesentlicher Schritt wird die Kombination einer transportablen, für
sich teilweise demontierbaren, als Geleise ausgebildeten Fahrbahn mit mehreren trogartigen
Kippbehältern angesehen. Ein Kippbehälter nimmt nur einen Bruchteil des Erdaushubes
eines Grabes auf und läßt sich leicht manöverieren. Bei Aneinanderreihung der Behälter
im Abstand vom offenen Grab ist eine ästhetisch kaum störende Aufstellung möglich.
Man kann Fahrbahn- und Kippbehälterhöhe so auf die ortsüblichen Grabsteinhöhen abstimmen,
daß sich das Gerät optisch in eine Gräberreihe eingliedert. Auch die der Sargform
ähnliche trogartige Form der Kippbehälter trägt dazu bei, das Gerät unauffällig zu
machen. Das Gewicht der Behälter wird meist so groß gewählt, daß ein leerer Kippbehälter
leicht von zwei Personen gehoben und der gefüllte Behälter von zwei Personen leicht
entlang der Fahrbahn verfahren werden kann. Erdaushübe aus verschiedenen Tiefenbereichen
können in besonderen Behältern gelagert und in der richtigen Reihenfolge wieder in
das Grab zurückgebracht werden. Vor allem kann zur Bildung des Grabhügels od. dgl.
wieder die oberste Humuserdschicht verwendet werden.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung tragen die trogartigen Kippbehälter an der Stirnseite
je eine Radachse für ein auf der Schiene geführtes Rad, die über das Rad hinaus zu
einem Handgriff verlängert ist. Diese Ausführung ist besonders einfach, da Radachse
und Handgriff einen einzigen Teil bilden und die Radachse gleichzeitig eine Kippachse
für den Behälter bildet.
[0012] Die Radachse kann dabei oberhalb des Gesamtschwerpunktes des leeren und etwa in Höhe
des Gesamtschwerpunktes des gefüllten Kippbehälters angeordnet sein, so daß der leere
Behälter das Bestreben hat, sich in die Lage zu stellen, in der seine Öffnung nach
oben weist und der gefüllte Behälter unter vergleichsweise geringem Kraftaufwand gekippt
und wieder aufgerichtet werden kann. An den grabseitigen Schienenenden können Radanschläge
zur Begrenzung des Fahrweges der Behälter vorgesehen sein, die ein Abstürzen der Kippbehälter
durch Überfahren des Schienenendes verhindern.
[0013] Um die schon vorstehend genannte Bedingung der leichten Handhabbarkeit einzuhalten,
können die Kippbehälter aus Leichtmetall hergestellt sein und ein Füllvolumen von
etwa 200 bis 300 1 aufweisen.
[0014] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise schematisiert veranschaulicht.
Es zeigt
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Gerät in Seitenansicht und
Figur 2 eine Teilvorderansicht des Gerätes nach Fig. 1,
[0015] Das in der Zeichnung dargestellte Gerät besitzt zwei miteinander ein Geleise bildende
Fahrschienen 1, deren Abstand voneinander etwa ein der Länge eines Grabes entsprechendes
Maß beträgt. Wie strichliert angedeutet wurde, können Endteile 1a der Schienen abkuppelbar
sein. Die Schienen ruhen jedenfalls über Zwischenstücke 2 auf abstandsweise angebrachten
Querträgern 3 auf, die Führungsrohre bilden, aus denen teleskopartig Führungsstücke
4 ausziehbar sind, an denen höhenverstellbare und in verschiedenen Höhenstellungen
feststellbare Stützbeine 5 mit Sohlplatten 6 befestigbar sind. An den Schienenenden
sind Anschläge 7, 8 angebracht.
[0016] Das Gerät umfaßt mehrere trogartige Behälter 9, die vorzugsweise aus Aluminiumblech
h
"3rgestellt sind und an ihren Stirnwänden, gegebenenfalls von einer nicht eingezeichneten
Versteifungskonstruktion unterstützt, abstehende Achsen 10 tragen, auf denen je ein
in der zugehörigen Schiene 1 geführtes Laufrad 11 gelagert ist. Die Achsen 10 sind
außerhalb des zugehörigen Laufrades 11 zu einem Handgriff 12 verlängert. Die Höhe
der Anbringung der Achse 10 ist so gewählt, daß der Gesamtschwerpunkt eines leeren
Behälters 9 unterhalb dieser Achse zu liegen kommt, wogegen der Gesamtschwerpunkt
eines gefüllten Behälters nur mehr leicht unterhalb dieser Achse liegt.
[0017] An den Behältern sind Einsteckösen 13 vorgesehen, in die Handhebel 14 eingesteckt
werden können, mit deren Hilfe das Kippen der Behälter 9 vorgenommen werden kann.
[0018] Beim Gebrauch wird das Gerät so aufgestellt, daß sich der Anschlag 8 oberhalb des
Randes des Grabes befindet. Für die Füllung kann jeder Behälter mit Hilfe von Sperren,
Anschlägen usw. in einer beispielsweise um 30° gegenüber der dargestellten Lage gekippten
Stellung fixiert werden, so daß die Erde leichter in ihn hineingeworfen werden kann.
Ist ein Behälter gefüllt, dann wird er auf den Schienen 1 nach links verfahren, und
es wird an seiner Stelle ein leerer Behälter eingesetzt. Die Behälter 9 können bis
nach einer Beisetzung im Bereich des anderen, in der Zeichnung linken Schienenendes
verbleiben, wobei gegebenenfalls die Schienenenden 1a abge-. nommen werden. Nach der
Beisetzung werden die Behälter nacheinander bis zu den Anschlägen 8 verfahren und
in das Grab entleert.
[0019] Die Anzahl der Behälter 9 eines Gerätes richtet sich nach ihrem Füllvolumen. Bei
einem Füllvolumen von etwa 200 I wird man für den Erdaushub eines einfachen Grabes
mit 6 bis 8 Behältern das Auslangen finden.
1. Gerät zur Aufnahme der Erde od. dgl. bei Aushubarbeiten von Gräbern, mit einer
als Geleise ausgebildeten, transportablen und zerlegbaren Fahrbahn und von Hand aus
manöverierbaren Aufnahmebehältern (9), die der Fahrbahn entlang verstellbar und auf
der Fahrbahn abstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (1) des Geleises
auf Standstützen (4, 5) erhöht über dem Bodenniveau und voneinander etwa im Abstand
der Länge eines Grabes anbringbar und für den Aushub eines Einzelgrabes als Aufnahmebehälter
mehrere trogartige Kippbehälter (9) vorgesehen sind, die mit an ihren Längsenden vorgesehenen
Rädern (11) auf den Schienen verfahrbar sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die trogartigen Kippbehälter
(9) an der Stirnseite je eine Radachse (10) für ein auf der Schiene (1) geführtes
Rad (11) tragen, die über das Rad hinaus zu einem Handgriff (12) verlängert ist.
3. Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Radachse (10)
oberhalb des Gesamtschwerpunktes des leeren und etwa in Höhe des Gesamtschwerpunktes
des gefüllten Kippbehälters (9) angeordnet ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippbehälter
(9) aus Leichtmetall hergestellt sind und ein Füllvolumen von etwa 200 bis 300 aufweisen.
1. Apparatus for receiving the soil or the like during the excavation of graves, comprising
a transportable rail track, which can be taken apart, and containers (9), which are
manoeuvrable by hand and adjustable along the track and adapted to be parked on the
track, characterized in that the rails (1) of the track are adapted to be attached
to elevated supports (4, 5) to extend above the ground level with a spacing which
corresponds approximately to the length of a grave and the containers for use during
the excavation of an individual grave consist of a plurality of tiltable trough-like
containers (9), which are provided at the ends of their length with wheels (11), which
are movable on the rails.
2. Apparatus according to claim 1, characterized in that the tiltable troughlike containers
(9) are provided at each end with an axle (10) for a wheel (11), which is guided on
the rail (1), and said axle extends beyond the wheel to form a handle (12).
3. Apparatus according to claims 1 and 2, characterized in that the axle (10) is disposed
above the overall centre of gravity of the empty tiltable container and approximately
on the level of the overall centre of gravity of the filled tiltable container (9).
4. An implement according to any of claims 1 to 3, characterized in that the tiltable
containers are made from light metal and have a volumetric capacity of about 200 to
300 litres.
1. Appareil pour recevoir la terre ou similaire dans des travaux de creusement de
fosses de sépulture, avec une voie de translation transportable et décomposable, réalisée
sous la forme d'une voie ferrée, et des récipients (9) de collecte manoeuvrables à
la main qui peuvent être déplacés le long de la voie de translation et placés en stationnement
sur ladite voie de translation, appareil caractérisé par le fait que les rails (1)
de la voie ferrée peuvent être installés, surélevés sur des poteaux d'appui (4, 5)
au-dessus du sol, à un écartement entre eux d'à peu près la longueur d'une tombe,
et qu'il est prévu à titre de récipients de collecte pour les terres enlevées lors
du creusement d'une fosse individuelle, plusieurs récipients (9) basculants du genre
pétrin qui peuvent être déplacés sur les rails par des roues (11) prévues aux extrémités
de leur longueur.
2. Appareil selon la revendication 1, caractérisé par le fait que les récipients (9)
du genre pétrin portent, sur chacun de leurs côtés frontaux, une fusée (10) de roue
pour une roue (11) guidée sur le rail (1), se prolongeant au-delà de la roue en une
poignée (12).
3. Appareil selon les revendications 1 et 2, caractérisé par le fait que la fusée
(10) de roue est placée au-dessus du centre de gravité global du récipient (9) rempli.
4. Appareil selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé par le fait que les
récipients (9) sont fabriqués en alliage léger et présentent une contenance de 200
à 300 litres environ.