(19)
(11) EP 0 015 455 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
03.11.1982  Patentblatt  1982/44

(21) Anmeldenummer: 80100881.4

(22) Anmeldetag:  22.02.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/80, E04B 1/76, E04B 1/62

(54)

Aussenwand-Wärmedämmung

Outer wall thermal insulation

Isolation thermique pour paroi extérieure


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 28.02.1979 DE 2907844

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
17.09.1980  Patentblatt  1980/19

(71) Anmelder: IBO - Beratungs- und Betreuungs- Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-4150 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Thelen, Gerhard
    D-4150 Krefeld (DE)

   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Außenwand-Wärmedämmung mit einer wärmedämmenden Schicht aus zu Platten verarbeiteten mineralischen oder keramischen Fasern, wobei die Platten mit Stiften an der Außenwand befestigt sind.

[0002] Derartige Wärmedämmungen werden auf die Außenwände von Gebäuden aufgebracht, um den Wärmedurchgang durch die Außenwand zu verringern. Bekannt ist es, die wärmedämmende Schicht oder Platten aus wärmedämmendem Material mit Stiften an der Außenwand zu befestigen (DE-A-16 58 874, DE-A-22 34 037, DE-A-22 61 846). Aus mineralischen oder keramischen Fasern, z.B. Glasfasern oder Schlackenwolle, aufgebaute Platten besitzen jedoch insbesondere in Richtung der Plattenebene eine sehr geringe Festigkeit, insbesondere Scherfestigkeit. Man benötigt deshalb eine Vielzahl von Stiften zur Befestigung. Gleichwohl ist die Tragfähigkeit der an der Außenwand befestigten Warmedämmung gering, so daß beispielsweise kein Putz darauf aufgebracht werden kann.

[0003] Es ist zwar bekannt, schallisolierende oder wärmende Platten mit einer festeren Außenschicht zu versehen, indem die dort befindlichen Fasern höherverdichtet werden (BE-A-681 419), derartige Platten sind aber nicht für eine Außenwand-Wärmedämmung bestimmt. Auch in diesem Fall dürfte die Tragfähigkeit der Platten gering sein.

[0004] Im übrigen ist es bekannt, Platten aus geschäumtem Polystyrol als Wärmedämmung auf eine Außenwand aufzukleben. Derartige Platten besitzen eine hinreichende Tragfähigkeit, so daß darauf eine Putzschicht, insbesondere aus einem Kunststoff. gebundene Putz, aufgebracht werden kann. Das hat sich an sich bewährt, weil eine derartige Wärmedämmung nach einschlägigen Prüfvorschriften als schwer entflammbar eingestuft ist. Sie darf allerdings nach einschlägigen Bauvorschriften nur bis zur Höhe des 8. Geschosses eingesetzt werden. Diese Einschränkung ist aus Gründen der Feuersicherheit notwendig, weil Polystyrol zwar schwer entflammbar, aber nicht feuerfest ist. - Demgegenüber sind Glasfasern oder Schlackenwolle feuerfeste Materialien.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Außenwand-Wärmedämmung der eingangs beschriebenen Gattung so zu verbessern, daß sie auch größeren in Richtung der Plattenebene wirkenden Kräften standhalten kann.

[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Platten beidseitig eine Druckschicht aus einem anorganischen Material aufweisen und auf die Außenwand aufgeklebt sowie außerdem mit rostfreien und/oder feuerbeständigen, in metallischen Dübeln gehaltenen Tellerstiften befestigt sind, und daß auf die Platten eine äußere Putzschicht aufgetragen ist.

[0007] Eine solche aus keramischen oder mineralischen Fasern aufgebaute wärmedämmende Schicht erfüllt ohne weiteres die Bedingungen der Brandklasse A. Sie kann deshalb ohne Verletzung der einschlägigen Bauvorschriften auch an Fassadenbereichen oberhalb des 8. Stockwerks eingesetzt werden. Die beidseitig auf die Platten aufgebrachte Druckschicht sowie die doppelte Befestigung einerseits durch Kleben und andererseits mit Stiften verbessert die Tragfähigkeit derart, daß die wärmedämmende Schicht ohne weiteres auch durch eine äußere Putzschicht belastet werden kann.

[0008] Es versteht sich, daß die Druckschichten aus einem anorganischen Material bestehen, welches ebenfalls in die Brandklasse A eingestuft werden kann und welches darürber hinaus als Tragschicht für den Putz sowie für das Aufbringen eines Klebers auf der Wandseite zur Verfügung stehen kann. Die Druckschicht kann eine Bewehrung aus einer Glasseidenmatte oder aus einem Metallgewebe aufweisen, wodurch ihre Festigkeit erheblich verbessert wird.

[0009] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert ; es zeigt die einzige Figur einen Horizontalschnitt durch einen Teil einer Fassade mit einer Außenwand-Wärmedämmung.

[0010] Auf die Oberfläche 1 einer Außenwandung 2 eines Gebäudes ist mit einem geeigneten Kleber eine Vielzahl von Platten 3 aufgeklebt. Die Platten 3 bilden eine wärmedämmende Schicht.

[0011] Die Platten 3 bestehen aus mineralischen Fasern, z.B. Schlackenwolle, die zu Platten 3 verarbeitet und verfestigt sind. Beidseitig sind auf die Platten 3 Druckschichten 4 bzw. 5 mit jeweils eingelagerter Bewehrung 6 aus Glasseidengewebe aufgebracht, insbesondere aufgeklebt. Die Druckschichten 4 bzw. 5 bestehen aus einem anorganischen, feuerfesten Material.

[0012] Die Platten 3 können je nach der gewünschten Wärmedämmung eine Stärke zwischen 1 und 10 cm aufweisen. Da die Platten 3 eine verhältnismäßig geringe Scherfestigkeit, insbesondere in Richtung der Plattenebene besitzen, sind die zusätzlich zur Klebung mit rostfreien und/oder feuerbeständigen Tellerstiften 7 an der Außenwandung 2 befestigt. Die Enden der Tellerstifte 7 sind dazu in metallischen Dübeln 8 gehalten, die in die Außenwandung 2 eingelassen sind.

[0013] Die außenliegende Druckschicht 6 der Platten 3 dient gleichzeitig als Träger für einen darauf aufzubringenden Außenputz 9, der ein kunstharzgebundener Putz ist.

[0014] Die dargestellte Außenwand-Wärmedämmung erfüllt ohne weiteres die Bedingungen der Brandklasse A und kann deshalb auch in Fassadenbereichen oberhalb des 8. Stockwerks eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Außenwand-Wärmedämmung mit einer wärmedämmenden Schicht als zu Platten verarbeiteten mineralischen oder keramischen Fasern, wobei die Platten mit Stifften an der Außenwand befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (3) beidseitig eine Druckschicht (5) aus einem anorganischen Material aufweisen und auf die Außenwand aufgeklebt sowie außerdem mit rostfreien und/oder feuerbeständigen, in metallischen Dübeln (8) gehaltenen Tellerstiften (7) befestigt sind, und daß auf die Platten (3) eine äußere Putzschicht aufgetragen ist.
 
2. Wärmedämmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschicht (4 bzw. 5) eine Bewehrung (6) aus einer Glasseidenmatte oder aus Metallgewebe aufweist.
 


Claims

1. An outer wall thermal insulation having a thermally insulating layer of mineral or ceramic fibres made into plates which are secured to the outer wall by pins, characterized in that the plates (3) are provided on both sides with a pressure layer (5) of an inorganic material and are stuck to the outer wall and are additionally secured by means of stainless-steel and/or fire-resistant plate pins (7) held in metal sockets (8), and an outer plaster layer is applied to the plates (3).
 
2. A thermal insulation according to Claim 1, characterized in that the pressure layer (4 and 6 respectively) is provided with a reinforcement (6) of a glass fibre mat or a metal cloth.
 


Revendications

1. Isolation thermique pour paroi extérieure avec une couche thermiquement isolante constituée en fibres minérales ou céramiques confectionnées en plaques qui sont fixées au moyen de clous sur la paroi extérieure à isoler, isolation caractérisée en ce que les plaques (3) sont pourvues, sur chaque côté, d'une couche comprimée (5) en matériau non organique, et sont fixées sur la paroi extérieure par collage et, en outre, au moyen de clous à tête plate (7) inoxydables et/ou résistant au feu, maintenus dans des douilles métalliques (8), et en ce que ces plaques sont munies d'une couche d'enduit extérieur (9).
 
2. Isolation thermique suivant la revendication 1, caractérisée en ce que la couche comprimée (4 et 5) appliquée sur chaque face de la plaque (3) est pourvue d'une armature insérée (6) constituée par une nappe de tissu de fibres de verre, ou par un grillage métallique.
 




Zeichnung