[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auflegen einer oder nehrerer
Lagen aus einer Vielzahl metallischer Drähte, deren Schlagrichtung sich während der
Verseilung fortlaufend ändert, auf die Oberfläche von langgestrecktem Gut, insbesondere
von elektrischen Kabeln oder Leitungen, mittels eines mit wechselnder Drehrichtung
umlaufenden Hohlnippels, an dessen Außenumfang die Drähte und in dessen Bohrung die
Kabelseele geführt sind.
[0002] In der Elektrotechnik ist es bereits bekannt (DE-GM 1 875 570), den konzentrischen
Schutz- oder Nulleiter aus einer Vielzahl von Einzeldrähten herzustellen, die mit
reversierendem Schlag aufgebracht sind. Zu diesem Zweck werden die Einzeldrähte durch
eine zur Kabelachse achsgleiche Ringscneibe geführt, an deren Umfang Löcher vorhanden
sind, durch die die Drähte verlaufen. Diese Scheibe führt eine oszillierende Bewegung
aus, so daß die Einzeldrähte im Zusammenwirken mit dem Verseilnippel wellenförmig
verformt und anschließend auf die Kabelseele aufgelegt bzw. in eine auf der Seele
befindliche Masse eingebettet werden. Bis zum Aufbringen einer Kupferwendel wird der
konzentrische Leiter durch einen besonderen Führungsnippel gehalten.
[0003] Nachteilig hierbei ist, daß stets eine haftende Masse als Unterlage und eine entsprechend
lange Führung vorhanden sein muß, un ein Herunterfallen des konzentrischen Leiters
von der Seele zu verhindern. Denn eine Umseilung durch den Leiter findet nicht statt.
Eine solche Masse ist aber oft unerwünscht, z. B. bei Herstellung von Kabeln für hohe
und höchste Spannungen oder auch von Bewehrungen für beliebiges strangförmiges Gut.
[0004] Aus diesem Grunde hat man auch bereits bei der Herstellung der erwähnten Kabel mit
konzentrischem Null- oder Schutzleiter dem Kabel im Verseilpunkt über Rollen ein endloses
Band zugeführt, welches es ein- oder mehrmals umschlingt und dann ebenfalls über Rollen
wieder abgeführt und zum Zuführungspunkt zurückgeführt wird (DBP 1 510 097). Der hierfür
verwendete maschinelle Aufwand hat die Einführung dieses Verfahrens in die Praxis
bisher verhindert.
[0005] Um bei geringstem maschinellen Aufwand auf beliebige Oberflächen von langgestrecktem
Gut eine-oder mehrere Lagen aus einer Vielzahl metallischer Drähte mit reversierender
Verseilung aufzubringen, ist es auch bereits bekannt (DE-OS 27 05 743), die einzelnen
Drähte im Bereich ihres Auflaufens auf die Oberfläche des Gutes der Verseilbewegung
folgend nacheinander in einen sich im Auflaufbereich bei der Verseilung bildenden
Verseilnippel hineinzulegen, der als verlorener Nippel auf der oder den Drahtlagen
verbleibt. Verwendet wird hierfür ein Hohlnippel, der mit wechselnder Drehrichtung
umläuft, konisch ausgebildet ist und im Bereich seines konischen Auslaufs Führungsnuten
für die Einzeldrähte aufweist. Die Kabelseele beispielsweise, auf die die Drähte aufgebracht
werden sollen, wird durch eine Bohrung im Konus hindurchgeführt. Um die Einzeldrähte
lagerrichtung und gleichmäßig am Umfang z. B. einer Kabelseele verteilt aufzubringen,
ist es insbesondere in diesem Fall erforderlich, für eine eindeutige und definierte
Führung der Drähte bis zum Auflaufen auf die Kabeloberfläche zu sorgen.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde,
das bekannte Fertigungsverfahren mit dem sog."verlorenen Nippel" weiter zu verbessern,
die Führung der Einzeldrähte zu konkretisieren und gleichzeitig eine Anpassung an
z. B. unterschiedliche Kabel- oder Leitungsdurchmesser zu gewährleisten.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Neigungswinkel der
Auβenflächen des umlaufenden Hohlnippels zu seiner Mittelachse 5 bis 20°, vorzugsweise
10 bis 15°, beträgt.
[0008] Diese flache Zuführung der Drähte in Richtung auf die Oberfläche des durchlaufenden
Gutes, etwa der Seele eines elektrischen Kabels, führt zu einem lagerrichtigen Auftreffen
der Drähte, so daß sie von dem den Nippel bildenden Band nacheinander erfaßt und gehalten
werden, wenn der die Drähte führende Hohlnippel z. B. in der einen Richtung weiterläuft
und anschließend seine Drehrichtung ändert.
[0009] In diesem Zusammenhang hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn in Weiterführung
der Erfindung der radiale Abstand zwischen dem Ablaufpunkt der Drähte vom Ende des
umlaufenden. Hohlnippels und der Oberfläche des durchlaufenden Gutes zwischen 0,5
und 2,0, vorzugsweise 0,8 und 1,5 mm, beträgt. Dies führt zu einer weiteren Vergleichmäßigung
des Auflaufens der Drähte auf die Unterlage.
[0010] Wie bereits ausgeführt, ist für das Funktionieren eines Bandes als "verlorener Nippel"
Voraussetzung, daß die Drähte dem Auflaufpunkt exakt zugeführt werden. Zu diesem Zweck
hat es sich in Durchführung der Erfindung als besonders vorteilhaft erwiesen, daß
der Hohlnippel an seinem dem Auflaufpunkt der Drähte auf der Oberfläche des Gutes
zugekehrten Ende mit am Umfang gleichmäßig verteilten Führungsnuten und an dem Einlauf
der Kabelseele in den Hohlnippel zugekehrten Ende mit einer kreisringförmigen Platte
mit in einer oder mehreren Teilkreisen angeordneten Bohrungen für die Drähte endet,
wobei die Drähte vom Ausgang dieser Bohrungen bis zum Einlauf in die am anderen Ende
des Hohlnippels befindlichen Führungsnuten frei geführt sind. Auf die Anbringung von
Längsnuten an der Oberfläche des Hohlnippels kann damit verzichtet werden. Durch die
Führungsnuten sind die Drähte kurz vor dem Auflegen einwandfrei geführt. Die Einzeldrähte
werden lagerrichtig und gleichmäßig am Umfang z. B. des Kabels verteilt aufgebracht.
Die Bohrungen in der kreisringförmigen Platte in ein oder mehren Teilkreisen angeordnet
können entsprechend der gängigen Anzahl der Drähte markiert sein, an Rüstzeit kann
dadurch eingespart werden.
[0011] Als vorteilhaft hat es sich in Wetterführung der Erfindung erwiesen, wenn die Führungsnuten
durch eine allen Nuten gemeinsame Hülse überdeckt sind. Ein Herausgleiten der Drähte
aus den Nuten ist verhindert, die Drähte kommen im richtigen, d. h. im vorgeschriebenen
Abst
3nd voneinander auf der Oberfläche des Gutes zu liegen. Das gilt selbst dann, wenn
man zu höheren Fertigungsgeschwindigkeiten übergeht.
[0012] Die kreisringförmige Platte mit den Bohrungen für die Drähte und der Hohlnippel mit
am Ende vorgesehenen Führungsnuten bilden eine funktionelle Einheit. Diese Teile können
auch aus einem Stück bestehen, also eine mechanisch fest verbundene Einheit bilden.
Mit Rücksicht auf die zum Anfahren der Anlage erforderlichen Rüstzeiten oder die Rüstzeiten
beim Wechsel des Seelendurchmessers hat es sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn
der Hohlnippel sowie die kreisringförmige Platte zwei gesonderte Bauteile sind. Einmal
wird dadurch der konstruktive Aufbau sowie die Herstellung dieser Teile wesentlich
vereinfacht, aber auch an Rüstzeiten kann hierdurch erheblich eingespart werden.
[0013] Entsprechend den Vorschriften und den Anforderungen, die z. B. an elektrische Kabel
gestellt werden, wird eine bestimmte Anzahl von Einzeldrähten gefordert. wesentlich
hierbei ist jedoch, daß einer bestimmten Anzahl von Einzeldrähten unterschiedliche
Kabel- oder Seelendurchmesser zugeordnet sind. Besteht, wie nach der Erfindung vorgesehen,
der Hohlnippel und die kreisringförmige Platte aus zwei Teilen, dann können einer
kreisringförmigen Platte mit einer festen Anzahl von Bohrungen für die Einzeldrähte
mehrere Hohlnippel mit unterschiedlichen Bohrungen für verschiedene Seelendurchmesser
zugeordnet werden. Hohlnippel und Platte sind demnach auswechselbar angeordnet.
[0014] In einfachster Weise läßt sich ein Austausch dann vornehmen, wenn der Hohlnippel
und die kreisringförmige Platte durch Schrauben verbindbar sind. Damit ist für mehrere
Drahtanzahlen, bedingt durch einen oder mehrere Teilkreise, eine einzige Platte nötig,
wobei für den jeweiligen Aderdurchmesser ein im Innendurchmesser passender Hohlnippel
mit der jeweiligen passenden Anzahl von Führungsnuten zugeordnet werden kann. Diese
Möglichkeit verringert nicht nur den Werkzeugaufwand beträchtlich, sondern führt auch
zu einer wesentlichen Verkürzung der Rüstzeiten, da die Platte mit den Bohrungen nicht
ständig gewechselt und die Drähte nicht neu durch das ganze Werkzeug in die Vorrichtung
eingezogen werden müssen.
[0015] Als vorteilhaft hat es sich ferner erwiesen, wenn nach einem weiteren Erfindungsgedanken
der Hohlnippel aus einem hohlzylindrischen Teil und einem in Durchlaufrichtung der
Kabelseele daran anschließenden Teil in Form eines stumpfer Hohlkegels besteht. Hierdurch
ist eine freie Zuführung der Einzeldrähte zu den Führungsnuten am anderen Ende des
Hohlnippels sichergestellt. Die Erfindung sei anhand des in der Fig. dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0016] Die z. B. aus einem Innenleiter, einer inneren Leitschicht, einer Isolierung und
einer äußeren Leitschicht bestehenden Kabelseele 1 läuft,.wie durch einen Pfeil angedeutet,
in den Hohlnippel 2 ein, der mit wechselnder Drehrichtung während des Durchlaufs der
Kabelseele um diese umläuft. Von nicht dargestellten Drahtvorräten werden die Einzeldrähte
3 abgezogen und durch Führungen 4 in der kreisringförmigen Platte 5_geführt und in
Richtung auf die Führungsnuten 7 mit der Abdeckhülse 6 geleitet. Die Nuten sind entsprechend
der Anzahl der aufzubringenden Drähte am Umfang verteilt angeordnet. Durch Umlauf
dieses Verlegewerkzeuges 2 zunächst in die eine und dann in die andere Richtung werden
die Drähte 3 wellenförmig verformt, dabei auf die Oberfläche der Seele 1 aufgelegt
und durch das mittels eines nicht dargestellten Spinners aufgebrachte Band 8 gehalten.
Werden z. B. bei einem Drahtdurchmesser von 0,71 mm zur Herstellung der Abschirmung
von Mittelspannungskabeladern 39 bzw. 63 Einzeldrähte verwendet, so ist für jede der
angegebenen Drahtzahlen nur eine kreisringförmige Platte notwendig und für den jeweiligen
Aderdurchmesser wird ein im Durchmesser passender Hohlnippel 2 mit entsprechender
Führungsnutenanzahl 7 befestigt. Diese Möglichkeit verringert nicht nur den Werkzeugaufwand,
sondern auch wesentlich die Rüstzeit, da die kreisringförmige Platte 5 nicht gewechselt
und die Drähte 3 nicht neu durch das ganze Werkzeug eingezogen werden müssen.
[0017] Die lösbare Befestigung vom Hohlnippel 2 an der kreisringförmigen Platte 5 erfolgt
zweckmäßig über eine Schraubverbindung 9. Der Hohlnippel 2 selbst besteht zweckmäßig
aus einem hohlzylindrischen Teil 10 und einem daran anschließenden, am Ende die Führungsnuten
7 tragenden kegelstumpfförmigen Teil 11.
1. Vorrichtung zum Auflegen einer oder mehrerer Lagen aus einer Vielzahl metallischer
Drähte, deren Schlagrichtung sich während der Verseilung fortlaufend ändert, auf die
Oberfläche von längsgestrecktem Gut, insbesondere von elektrischen Kabeln oder Leitungen,
mittels eines mit wechselnder Drehrichtung umlaufenden Hohlnippels, an dessen Außenumfang
die Drähte verlaufen und in dessen Bohrung das Gut geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel der Außenflächen des umlaufenden Hohlnippels zu seiner Mittelachse
5 bis 20°, vorzugsweise 10 bis 150, beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand zwischen
dem Ablaufpunkt der Drähte vom Ende des umlaufenden Hohlnippels und der Oberfläche
des durchlaufenden Gutes-zwischen 0,3 und 2,0, vorzugsweise 0,8 und 1,5 mm, beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlnippel
an seinem dem Auflaufpunkt der Drähte auf der Oberfläche des Gutes zugekehrten Ende
mit am Umfang gleichmäßig verteilten Führungsnuten und an dem Einlauf der Kabelseele
in den Hohlnippel zugekehrten Ende mit einer kreisringförmigen Platte mit in einer
oder mehreren Teilkreisen angeordneten Bohrungen für die Drähte endet, wobei die Drähte
vom Ausgang dieser Bohrungen bis zum Einlauf in die am anderen Ende des Hohlnippels
befindlichen Führungsnuten frei geführt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlnippel aus einem hohlzylindrischen Teil und einem in Durchlaufrichtung der
Kabelseele daran anschließenden Teil in Form eines stumpfen Hohlkegels besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlnippel und die kreisringförmige Platte gesonderte, lösbar zusammenfügbare
Bauteile sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlnippel und die
kreisringförmige Platte durch Schrauben verbindbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsnuten durch eine allen Nuten gemeinsame Hülse überdeckt sind.